[0001] Die Erfindung betrifft ein Fettbrandlöschgerät als Flüssigkeitsdrucklöscher mit kleinem
Füllvolumen.
[0002] Das Löschen von Fettbränden stellt bisher ein großes Problem dar. Nach langen Tests
unter anderem der Berufsgenossenschaften Nahrungsmittel und Gaststätten musste festgestellt
werden, daß die bisher gebräuchlichen Löschmittel wie Pulver, Kohlendioxid usw. nicht
oder nur ungenügend zum Löschen von Fettbränden geeignet sind. Aus diesem Grund wurden
bereits spezielle Löschmittel für Fettbrände entwickelt. Ein solches für Fettbrände
entwickeltes flüssiges Fettbrandlöschmittel ist unter der Produktbezeichnung "FettEx"
bekannt und in Gebrauch. Um damit die nach europäischen Richtlinien festgesetzten
Normen (EN3) zu erreichen, nämlich um die genormten Prüfobjekte erfolgreich ablöschen
zu können, werden bisher mit diesem Fettbrandlöschmittel befüllte Flüssigkeitsdrucklöschgeräte,
wie sie bisher auch als Wasser- oder Schaumlöscher eingesetzt werden, mit einem Füllvolumen
von mindestens 6 Liter verwendet, um eine zum Ablöschen von Fettbränden ausreichende
Menge des flüssigen Fettbrandlöschmittels aufbringen zu können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fettbrandlöschgerät zu schaffen, das
bei gleichem Löscherfolg mit bedeutend weniger Fettbrandlöschmittel auskommt.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im Anspruch 1 angegebene Fettbrandlöschgerät
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Das erfindungsgemäße Fettbrandlöschgerät arbeitet also mit einer besonders konfigurierten
Düse im Gegensatz zu den bisher zum Löschen von Fettbränden benutzten, zwar mit flüssigem
Fettbrandlöschmittel befüllten, aber ansonsten einschließlich Löschschlauch und Löschpistole
herkömmlich aufgebauten Flüssigkeitsdrucklöschern. Die damit unerwartet erreichte
Wirkung ist dermaßen erheblich, daß statt der bisher in Flüssigkeitslöschern zum sicheren
Löschen von Fettbränden erforderlichen Minimalmenge an flüssigem Fettbrandlöschmittel
"FettEx" von sechs Litern nunmehr ein sicherer Löscherfolg mit nur zwei Liter Füllvolumen
erreicht werden kann.
[0006] Das Löschmittel "FettEx" (Zulassungsnummer PL 13 / 2000") ist ein spezielles flüssiges
Löschmittel für Öle und Speisefette, das eine geschlossene gasdichte Schaumdecke ergibt
und das Feuer sofort erstickt. Es hat auch einen sehr guten Kühleffekt, wodurch dem
Öl oder Fett sowie der umgebenden Einrichtung sofort Wärme entzogen wird. Von großer
Bedeutung ist aber, daß das Löschmittel dazu fein verteilt ausgebracht werden muß.
[0007] Die gebrauchsfertige kommerziell verfügbare Fettbrandlöschmittellösung "FettEx" hat
folgende technische Spezifikation:
Dichte: |
1,28 kg/Liter |
pH-Wert |
ca. 8,5 |
Brechungsindex nD20 |
1,40 |
Viskosität bei +20°C |
5 ± 0,5 mm2/s |
Viskosität bei -15°C |
29 ± 3,0 mm2/s |
[0008] Dabei muß beachtet werden, daß zum Erreichen eines optimalen Löschergebnisses ein
Löschimpuls nachfolgender Formel eingehalten werden muß:

wobei V das Löschmittelvolumen, t die Löschdauer und A die Brandfläche bedeutet.
Die Durchflussmenge für einen Fettbrandlöscher nach der Erfindung mit 2 Liter Füllvolumen
darf bei 6 bis maximal 12 Liter pro Minute liegen.
[0009] Das erfindungsgemäße Fettbrandlöschgerät bringt gerade, weil es mit einer geringen
Löschmittelmenge auskommt, entscheidende Vorteile. Geht man einmal von einer Situation
einer großen Friteuse mit einer Füllmenge von 36 kg Frittierfett aus, wie dies der
Situation in der Praxis bei Gastronomiebetrieben entspricht und wie dies auch als
genormtes Prüfobjekt für Löschleistungsversuche vorgesehen ist, wird beim Ablöschen
einer solchen brennenden Friteuse mit einem herkömmlichen Löscher mit mindestens 6
Liter Füllvolumen bereits die Gefahr des Überlaufens der Friteuse mit dem Auslaufen
von brennendem heißem Fett begründet, wovon eine große Gefahr ausgeht, weil durch
übergelaufenes Fett selbst dann, wenn es schon abgelöscht wurde, andere Gegenstände
in Brand gesetzt werden können, weil das überlaufende Fett immer noch eine Temperatur
von ca 300°C hat. Gefährlich ist es auch, wenn ausgelaufenes Fett mit Wasser in Berührung
kommt, was zum schlagartigen Verdampfen des Wassers mit Gefahr für anwesende Personen
durch Verbrühen nach sich zieht.
[0010] Die Wirkung des erfindungsgemäßen Fettbrandlöschgeräts besteht darin, daß das Ausbringen
des flüssigen Fettbrandlöschmittels in einer optimierten Form stattfindet und dieses
Fettbrandlöschmittel so in geringer Menge die optimale Löschwirkung entfaltet.
[0011] Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen in
näheren Einzelheiten beschrieben. In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung der Schaumdüse eines Fettbrandlöschers nach der Erfindung
in auseinandergezogener Darstellung,
- Fig. 2
- eine Stirnansicht der Schaumdüse nach Fig. 1 von vom, und
- Fig. 3
- einen Axialschnitt durch die Schaumdüse.
[0012] Das erfindungsgemäße Fettbrandlöschgerät ist als Flüssigkeitsdrucklöschgerät mit
einem Löschmittelbehälter von zwei Liter Füllmenge und einer besonders konfigurierten
Düse ausgebildet. Das Gerät arbeitet mit einem Betriebsdruck von 12 bis 18 bar.
[0013] In den Zeichnungen dargestellt ist nur die Düse, da das Löschgerät im übrigen von
herkömmlicher Bauart ist. Die Düse, die in den Fig. 1 bis 3 der Zeichnungen dargestellt
ist, ist direkt in das Auslassventil des Löschmittelbehälters eingeschraubt.
[0014] Gemäß den Zeichnungen ist die Düse als Becherkörper 1 mit einem mit Außengewinde
versehenen Einschraubhals 2 zum Einschrauben in das Auslassventil ausgebildet. In
dem Becherkörper ist eine Zerstäubungsplatte 3 eingesetzt, die eine kranzartige Anordnung
von beim Ausführungsbeispiel sechs Düsenöffnungen 4 enthält. Der Raum hinter der Zerstäubungsplatte
3 im Becherkörper ist als divergierende Diffusorkammer ausgebildet. Die Düsenöffnungen
4 sind jeweils relativ klein und erweitern sich nach hinten in der Zerstäubungsplatte
3 über einen Konus mit großem Kegelwinkel in eine zylindrische, nach hinten offene
Bohrung wesentlich größeren Durchmessers, in die jeweils ein Drallkörper 5 eingesetzt
ist. Die Drallkörper 5 sind in der Auseinandergezogenen Darstellung nach Fig. 1 gut
erkennbar, und ihre Anordnung in der Zerstäubungsplatte 3 ist in dem Schnitt nach
Fig. 3 deutlich sichtbar. Die Drallkörper 5 bewirken in Zusammenwirken mit den Düsenöffnungen
4 die Zerstäubung des aus dem Löschmittelbehälter durch den Einschraubhals 2 zugeführten
flüssigen Löschmittels in einen gleichmäßigen divergierenden Sprühstrahl von etwa
40 cm Durchmesser. Bei dem oben erwähnten Betriebsdruck des Geräts von 12 bis 18 bar
wird eine Wurfweite von ca. 2 bis 3 Meter erreicht.
[0015] Das Flüssigkeitslöschgerät ist zweckmäßigerweise als Dauerdrucklöscher ausgeführt.
Da bei Dauerdrucklöschern während des fortschreitenden Löschvorgangs der Druck allmählich
abfällt, reduziert sich dementsprechend die Wurfweite. Für den hier gegebenen Anwendungsfall
zum Löschen von Fettbränden kommt diesem Umstand allerdings keine Bedeutung zu.
[0016] Aufgrund der besonderen Konfiguration der Düse des erfindungsgemäßen Fettbrandlöschgeräts,
wie sie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt ist, wird ein sehr fein zerstäubter gleichmäßiger
Sprühstrahl mit einem Durchmesser von etwa 40 cm erzeugt, der schnell eine dichte
Löschmittelschicht über dem Brandherd bildet und mit wenig Löschmitteleinsatz ein
Ersticken des Brands und eine schnelle Abkühlung des Brandherds bewirkt.
1. Fettbrandlöschmittel zur Verwendung mit flüssigem Fettbrandlöschmittel, das als Drucklöschgerät
ausgebildet und mit einer Düse (1) ausgestattet ist, die eine Mehrzahl feiner Zerstäubungsdüsen
(4) aufweist, denen jeweils ein Drallkörper (5) zur Drallbeaufschlagung des zur Düse
gelangenden druckbeaufschlagten Löschmittels vorgeschaltet ist.
2. Fettbrandlöschgerät nach Anspruch 1, wobei die Zerstäubungsdüsen (4) parallel zueinander
in einer Zerstäubungsplatte (3) angeordnet sind, in welcher die Drallkörper (5) jeweils
in einer erweiterten Aufnahmeöffnung hinterhalb der betreffenden Düse aufgenommen
sind.
3. Fettbrandlöschgerät nach Anspruch 2, wobei die Zerstäubungsdüsen (4) in kranzartiger
Anordnung in der Zerstäubungsplatte (3) angeordnet sind.
4. Fettbrandlöschgerät nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Zerstäubungsplatte (3) in einen
Becherkörper (1) eingesetzt ist, der hinterhalb der Zerstäubungsplatte (3) eine divergente
Diffussorkammer bildet.
5. Fettbrandlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Düse (1) mit einem
Düsenhals (2) direkt in das Auslassventil des Löschmittelbehälters eingeschraubt ist.
6. Fettbrandlöschgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei dieses mit einem Druck
von 12 bis 18 bar betrieben wird.