[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein schalenartiges Behältnis aus Karton, Papier
oder dergleichen, insbesondere zur Aufnahme und zum Anbieten von Esswaren, wobei das
Behältnis aus mindestens drei Seitenwänden und einem Bodenelement besteht, wobei die
Seitenwände aus einem einstückigen Zuschnitt hergestellt sind und zwischen den Seitenwänden
jeweils zwei mit den jeweiligen Seitenwänden über eine Biegelinie verbundene und miteinander
über eine Falzlinie verbundene Zwischenwände ausgebildet sind. Die Erfindung betrifft
weiterhin eine Faltschachtel.
[0002] Derartige schalenartige Behältnisse sind bekannt. Entsprechende Behältnisse und Faltschachteln
werden insbesondere zur Aufbewahrung von Lebensmitteln wie zum Beispiel Süßwaren verwendet.
So beschreibt die DE 201 099 83.7 eine Schachtel zur Aufnahme und zum Anbieten von
Esswaren mit einem Schachtelunterteil und einem darauf aufstülpbaren Deckel, wobei
die Seitenwände des Schachtelunterteils zur Vergrößerung der Einfüll- und Entnahmeöffnung
mit nach innen zeigenden, dreieckigen Faltlaschen versehen sind. Die einzelnen Seitenwände
bestehen dabei aus Seitenwandunterteilen und Seitenwandoberteilen, die durch parallel
zum Boden verlaufende Biegelinien voneinander getrennt sind. Die Unter- und Oberteile
der Seitenwände sind dabei durch daran angesetzte Klebelaschen miteinander verbunden.
Nachteilig an diesem bekannten schalenartigen Behältnis ist jedoch, dass sowohl die
Unter- wie auch Oberteile der Seitenwände miteinander verklebt sind. Dadurch wird
einerseits die Herstellung derartiger Behältnisse erschwert, da hierbei zusätzliche
Klebepunkte maschinell aufgetragen werden müssen. Zudem wird durch die Verklebung
der maximale Durchmesser der Einfüll- und Entnahmeöffnung begrenzt. Entsprechendes
gilt für den minimalen Öffnungsdurchmesser, bei dem üblicherweise ein Deckelelement
auf das schalenartige Behältnis aufgesetzt wird. Bei einem weiteren bekannten Behältnis
sind an den Boden eines Unterteils die die seitlichen Begrenzungen bildenden Seitenwände
angesetzt. Zwischen den einzelnen Seitenwänden liegen Faltlaschen, die mittig durch
eine Soll-Biegelinie unterteilt sind. Nach dem Aufrichten der einzelnen Seitenwände,
d.h. wenn sie senkrecht zum Boden stehen, ist jede Faltlasche doppellagig nach innen
gerichtet. Die Faltlaschen erstrecken sich über die gesamte Höhe der Seitenwände.
Dadurch wird wiederum der maximale Durchmesser der Einfüll- und Entnahmeöffnung begrenzt.
[0003] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein gattungsgemäßes schalenartiges
Behältnis bereitzustellen, welches einfach herstellbar und in gefaltetem Zustand leicht
befüllbar und verschließbar ausgebildet ist und zudem einen größeren maximalen Durchmesser
der Einfüll- und Entnahmeöffnung ausbildet.
[0004] Es ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine entsprechend vorteilhafte
Faltschachtel bereitzustellen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgaben dienen ein gattungsgemäßes schalenartiges Behältnis und
eine Faltschachtel gemäß den Merkmalen der Ansprüche 1 und 10.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Ein erfindungsgemäßes schalenartiges Behältnis weist mindestens drei Seitenwände
und ein Bodenelement auf, wobei die Seitenwände aus einem einstückigen Zuschnitt hergestellt
sind und zwischen den Seitenwänden jeweils zwei mit den jeweiligen Seitenwänden über
eine Biegelinie verbundene und miteinander über eine Falzlinie verbundene Zwischenwände
ausgebildet sind. Erfindungsgemäß ragen die Zwischenwände in einem zusammengefalteten
Zustand des Behältnisses jeweils nach innen, wobei die Zwischenwände an dem dem Bodenelement
gegenüberliegenden Ende in der Verlängerung der Falzlinie mindestens eine durchgehende
Ausnehmung aufweisen. Durch diese Ausnehmung ist vorteilhafterweise gewährleistet,
dass sich die Zwischenwände nicht über die gesamte Höhe der Seitenwände erstrecken.
Somit ist es möglich, dass die Seitenwände in zusammengefaltetem Zustand einen größeren
maximalen Durchmesser der Einfüll- und Entnahmeöffnung ausbilden. Dabei ist jedoch
die Stabilität der Seitenwände beim Befüllen des Behältnisses mit Waren gewährleistet,
da die Seitenwände über die Zwischenwände und die zumindest teilweise ausgebildete
Falzlinie über die Länge der Falzlinie ein stabiles Unterteil ausbilden. Zudem können
die Seitenwände in zusammengefaltetem Zustand des Behältnisses eine erste und eine
zweite Öffnung des Behältnisses mit einem ersten und einem zweiten Durchmesser ausbilden,
wobei der zweite Durchmesser größer ist als der erste und der erste Durchmesser zum
erleichterten Aufsetzen eines Deckelelementes und der zweite Durchmesser zur Vergrößerung
der Einfüll- und Entnahmeöffnung dient.
[0008] Ein derartiges erfindungsgemäßes Behältnis ist zudem leicht herstellbar, da keinerlei
Verklebungen im Bereich der oberen Abschnitte der Seitenwände notwendig sind.
[0009] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Behältnisses ist die Ausnehmung
symmetrisch oder asymmetrisch zur Falzlinie ausgebildet. Dabei kann die Länge der
Ausnehmung kleiner sein als die Länge der Falzlinie. Zudem kann die Ausnehmung U-
oder V-förmig ausgebildet sein. Schließlich kann die Ausnehmung im Bereich des Kontakts
mit den jeweiligen Seitenwänden und/oder im Bereich der Falzlinie vorteilhafterweise
abgerundet ausgebildet sein. Durch diese vorteilhaften Ausgestaltungen ist eine sehr
hohe Stabilität des Behältnisses gewährleistet, insbesondere auch in geöffnetem Zustand.
Zudem erleichtern die genannten Ausgestaltungen der Ausnehmung das Einfüllen von Waren
in das Behältnis.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das Bodenelement
als Dreieck, Quadrat, als Rechteck oder als regelmäßiges oder unregelmäßiges Vieleck
ausgebildet. Eine derartige Ausgestaltung des Bodenelementes ermöglicht eine Vielzahl
von Behälterformen, die sich vorteilhafterweise dem jeweiligen Füllgut anpassen können.
Die Seitenwände sind dabei durch daran angesetzte Klebelaschen mit dem Bodenelement
verbunden. Es ist aber auch möglich, dass die Seitenwände durch daran angesetzte Klebelaschen
mit dem Bodenelement verbunden sind und eine der Klebelaschen als Bodenelement ausgebildet
ist. Letztere Ausgestaltung ermöglicht den einstückigen Zuschnitt der Seitenwände
und des Bodenelementes.
[0011] Eine erfindungsgemäße Faltschachtel, insbesondere zur Aufnahme und zum Anbieten von
Esswaren, besteht aus einem schalenförmigen Behältnis wie im Vorhergehenden beschrieben
und einem auf das Behältnis aufsetzbaren Deckel.
[0012] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus einem
in den Figuren dargestelltem Ausführungsbeispiel. Es zeigen
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines einstückigen Zuschnitts der Seitenwände eines
erfindungsgemäßen Behältnisses;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Bodenelements des erfindungsgemäßen Behältnisses
gemäß Figur 1; und
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Deckels des erfindungsgemäßen Behältnisses gemäß
den Figuren 1 und 2.
[0013] Die Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen einstückigen Zuschnitt
von Seitenwänden 12, 14, 16, 18, 20, 22 einer Ausführungsform des schalenartigen Behältnisses
aus Karton, Papier oder dergleichen. Das schalenartige Behältnis wird dabei insbesondere
zur Aufnahme und zum Anbieten von Esswaren verwendet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
weist das Behältnis sechs Seitenwände 12, 14, 16, 18, 20, 22 auf. Die Seitenwände
12, 14, 16, 18, 20, 22 weisen jeweils Klebelaschen 24 auf, die zur Verbindung mit
einem Bodenelement 26 (vergleiche Figur 2) dienen. Zwischen den Seitenwänden 12, 14,
16, 18, 20, 22 sind jeweils zwei mit den jeweiligen Seitenwänden 12, 14, 16, 18, 20,
22 über eine Biegelinie 62, 64 verbundene und miteinander über eine Falzlinie 32 verbundene
Zwischenwände 28, 30 ausgebildet. Die Zwischenwände 28, 30 ragen dabei in einem zusammengefalteten
Zustand des Behältnisses jeweils nach innen. Man erkennt, dass die Zwischenwände 28,
30 an dem dem Bodenelement 26 gegenüberliegenden Ende in der Verlängerung der Falzlinie
32 jeweils eine durchgehende, nach oben offene Ausnehmung 34 aufweisen. Die Ausnehmung
34 ist dabei symmetrisch zur Falzlinie 32 ungefähr U-förmig ausgebildet. Im Bereich
des Kontakts mit den jeweiligen Seitenwänden 12, 14, 16, 18, 20, 22 und im Bereich
der Falzlinie 32 ist die Ausnehmung 34 dabei jeweils abgerundet ausgebildet. Es ist
aber auch möglich, dass die Ausnehmung asymmetrisch zur Falzlinie 32 ausgebildet ist.
Auch sind V-förmige Ausbildungen der Ausnehmung 34 denkbar. Des Weiteren erkennt man,
dass die Länge der Ausnehmung 34 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel kleiner
ist als die Länge der Falzlinie 32.
[0014] Eine derartige Ausgestaltung bewirkt, dass die Seitenwände 12, 14, 16, 18, 20, 22
in zusammengefaltetem Zustand des Behältnisses eine erste und zweite Öffnung des Behältnisses
mit einem ersten und zweiten Durchmesser ausbilden. Dabei ist der zweite Durchmesser
größer als der erste. Der erste Durchmesser dient dabei zum erleichterten Aufsetzen
eines Deckelelements 38 (vergleiche Figur 3) und der zweite Durchmesser erlaubt eine
Vergrößerung einer Einfüll- und Entnahmeöffnung des schalenartigen Behältnisses.
[0015] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die Seitenwände 12, 14, 16, 18, 20,
22 jeweils Klebelaschen 24 zur Verbindung mit dem Bodenelement 26 auf. Es ist aber
auch denkbar, dass eine der Klebelaschen als Bodenelement ausgebildet ist. Dadurch
ergibt sich eine einstückige Ausbildung der Seitenwände mit dem Bodenelement.
[0016] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Seitenwände 12, 22 über eine Klebelasche
36 verbunden, wobei die Klebelasche 36 an einer Zwischenwand 30 anliegt.
[0017] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung des Bodenelementes 26. Man erkennt die
sechseckig symmetrische Ausgestaltung des Bodenelementes 26. Es ist aber auch möglich,
dass das Bodenelement 26 als Dreieck, Quadrat, als Rechteck oder als regelmäßiges
oder unregelmäßiges Vieleck ausgebildet ist.
[0018] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Deckels 38, der zusammen mit dem
beschriebenen schalenförmigen Behältnis eine Faltschachtel zur Aufnahme und zum Anbieten
von Esswaren ausbildet. Man erkennt, dass der Deckel 38 ebenfalls aus einem einstückigen
Zuschnitt hergestellt ist. Er besteht aus sechs Seitenwänden 40, 42, 44, 46, 48, 50,
die jeweils über eine entsprechende Biegelinie miteinander verbunden sind. Die Seitenwand
40 weist dabei eine Klebelasche 66 zur Verbindung mit der Seitenwand 50 auf. An einem
Ende der jeweiligen Seitenwände sind über Biegelinien Innenwände 52 ausgebildet, die
in zusammengefaltetem Zustand des Deckels 38 eine Seitenwandverstärkung ausbilden.
An einer Innenwand 52 ist ebenfalls über eine Biegelinie ein sechseckiges Deckelelement
54 ausgebildet, welches wiederum in zusammengefaltetem Zustand des Deckels 38 den
Deckel 38 nach innen abdeckt. An den den Innenwänden 52 gegenüberliegenden Enden der
Seitenwände 40, 42, 44, 46, 48, 50 sind jeweils über Biegelinien Laschen 56 angeordnet,
die jeweils eine Ausnehmung 60 ausbilden. Innerhalb der Ausbildung 60 sind Verbindungslaschen
58 angeordnet, die über Biegelinien wiederum mit zwei jeweils benachbarten Verschlusslaschen
56 verbunden sind. Die Verschlusslaschen 56 bilden zusammen mit den Verbindungslaschen
58 einen rosettenartigen Verschluss. Es ist aber auch möglich, andere Verschlussarten
bzw. andere Ausgestaltungen des Deckels zu verwenden.
1. Schalenartiges Behältnis aus Karton, Papier oder dergleichen, insbesondere zur Aufnahme
und zum Anbieten von Esswaren, wobei das Behältnis aus mindestens drei Seitenwänden
(12, 14, 16, 18, 20, 22) und einem Bodenelement (26) besteht, wobei die Seitenwände
(12, 14, 16, 18, 20, 22) aus einem einstückigen Zuschnitt hergestellt sind und zwischen
den Seitenwänden (12, 14, 16, 18, 20, 22) jeweils zwei mit den jeweiligen Seitenwänden
(12, 14, 16, 18, 20, 22) über eine Biegelinie (62, 64) verbundene und miteinander
über eine Falzlinie (32) verbundene Zwischenwände (28, 30) ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zwischenwände (28, 30) in einem zusammengefaltetem Zustand des Behältnisses jeweils
nach Innen ragen, wobei die Zwischenwände (28, 30) an dem dem Bodenelement (26) gegenüberliegenden
Ende in der Verlängerung der Falzlinie (32) mindestens eine nach oben hin offene Ausnehmung
(34) aufweisen.
2. Behältnis nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (12, 14, 16, 18, 20, 22) in zusammengefalteten Zustand des Behältnisses
eine erste und zweite Öffnung des Behältnisses mit einem ersten und einem zweiten
Durchmesser ausbilden können, wobei der zweite Durchmesser größer ist als der erste
und der erste Durchmesser zum erleichterten Aufsetzen eines Deckelelements (38) und
der zweite Durchmesser zur Vergrößerung einer Einfüll- und Entnahmeöffnung dient.
3. Behältnis nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bodenelement (26) als Dreieck, Quadrat, als Rechteck oder als regelmäßiges oder
unregelmäßiges Vieleck ausgebildet ist.
4. Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (12, 14, 16, 18, 20, 22) durch daran angesetzte Klebelaschen (24)
mit dem Bodenelement (26) verbunden sind.
5. Behältnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Seitenwände (12, 14, 16, 18, 20, 22) durch daran angesetzte Klebelaschen (24)
mit dem Bodenelement (26) verbunden sind, wobei eine Klebelasche als Bodenelement
(26) ausgebildet ist.
6. Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (34) symmetrisch oder asymmetrisch zur Falzlinie (32) ausgebildet
ist.
7. Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Länge der Ausnehmung (34) kleiner ist als die Länge der Falzlinie (32).
8. Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (34) U- oder V-förmig ausgebildet ist.
9. Behältnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (34) im Bereich des Kontakts mit den jeweiligen Seitenwänden (12,
14, 16, 18, 20, 22) und/oder im Bereich der Falzlinie (32) abgerundet ausgebildet
ist.
10. Faltschachtel, insbesondere zur Aufnahme und zum Anbieten von Esswaren, bestehend
aus einem schalenförmigen Behältnis gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 und einem auf
das Behältnis aufsetzbarem Deckel (38).