[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Positionieren von Hebgut, insbesondere
von plattenförmigen Hebegütern unter Verwendung von Hebe- und Lastaufnahmevorrichtungen.
Die Vorrichtung auf die sich die Erfindung ferner bezieht ist eine Lastaufnahmevorrichtung
für Hebegut, insbesondere zum Einsatz an mobilen Hebevorrichtungen.
[0002] Das Transportieren und Bewegen von Lasten ist eine im modernen Berufsleben täglich
zu bewältigende Tätigkeit. Insbesondere im produzierenden Gewerbe und im Baugewerbe
fällt diese Tätigkeit täglich vielfach an. Damit einhergehend werden ständig steigende
Anforderungen hinsichtlich der durch den Transport der Lasten entstehenden Kosten,
aber auch an die Sicherheit und die Geschwindigkeit mit der Lasten bewegt werden können,
gestellt. So werden beispielsweise im Bausektor Krane eingesetzt, die als Hebevorrichtung
dienen und mit unterschiedlichsten Greifern und Lastaufnahmevorrichtungen für die
Ausführung unterschiedlichster Tätigkeiten ausrüstbar sind. Insbesondere hat sich
im Bausektor in den letzten Jahren die Verwendung vorgefertigter Bauelemente durchsetzen
können, mittels denen man beispielsweise gewerblich genutzte Bauten in sehr kurzen
Bauzeiten bei gleichzeitig niedrigen Kosten fertigen kann. Die dabei zu bewegenden
Hebegüter sind in der Regel äußerst sperrig und gleichzeitig sehr empfindlich gegenüber
Beschädigungen. Beispielhaft seien hier Decken- oder Fassadenelemente genannt, die
im fertigen Zustand sichtbare Flächen bilden.
[0003] Bei diesen Elementen sind Beschädigungen häufig nicht akzeptabel und führen zu hohen
Zusatzkosten für die Beseitigung der Mängel.
[0004] Hieraus ergibt sich die Forderung empfindliche Hebegüter, deren Beschädigung zu erheblichen
Kosten führt, in möglichst kürzester Zeit mit möglichst preiswerten Gerätschaften
an einen gewünschten Ort bringen zu können. Bekannte Hebevorrichtungen haben beispielsweise
bei vorgefertigten Dekkenmodulen den Nachteil, daß die Aufnahme und das Ablegen der
Lasten teilweise in unkontrollierter Weise erfolgt, wodurch häufig Beschädigungen
entstehen. Zudem ist die für jedes einzelne Modul benötigte Arbeitszeit zwischen der
Aufnahme und dem Ablegen des Hebeguts relativ lang und damit kostenintensiv.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher ein Verfahren und eine Vorrichtung bereitzustellen,
mit deren Hilfe Hebegüter in besonders rascher Weise kontrolliert von einem Aufnahmeort
zu einem Ablageort verbringbar sind, ohne daß dabei Beschädigungen des Hebeguts entstehen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch das eingangs genannte Verfahren, daß erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet ist, daß an der Hebevorrichtung eine in zwei miteinander verbundene
Abschnitte unterteilte Lastaufnahmevorrichtung verwendet wird, wobei ein erster Abschnitt
hebevorrichtungsseitig befestigt wird und ein zweiter Abschnitt hebegutseitig befestigt
wird, und beide Abschnitt je nach Bedarf relativ zueinander bewegt werden, so daß
der zweite Abschnitt sowohl bei der Aufnahme als auch beim Ablegen des Hebeguts kontinuierlich
eine korrekte Relativlage zum Hebegut einhält. Grundsätzlich besteht nämlich das Problem,
daß ein Hebegut beispielsweise in Form einer Sandwich-Platte für eine Deckenverkleidung
in einer ersten Position A angeliefert wird und von dort in eine zweite Einbauposition
B zu verbringen ist. Stellt man nun die Lastaufnahmevorrichtung derart ein, daß sie
in der Position A auf das Hebegut abgestimmt ist, so paßt sie in der Regel nicht in
der Position B und umgekehrt. Ist aber der zweite Abschnitt relativ zum ersten Abschnitt
verfahrbar, so kann dieser zunächst zur Aufnahme des Hebeguts auf die erste Position
A eingestellt werden und beim Ablegen des Hebeguts in eine zweite Stellung gebracht
werden, so daß das Hebegut sich in der dort erforderlichen Position B befindet.
[0007] Als vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn der zweite Abschnitt relativ zum
ersten Abschnitt um eine gemeinsame Drehachse bewegt wird. Häufig reicht ein Verschwenken
eines Abschnitts um eine zusätzliche Drehachse, beispielsweise um eine horizontale
Drehachse, bereits aus, um die erforderlichen Lageanpassungen zwischen dem Aufnahme-
und dem Ablegeort vorzunehmen. Die meisten zum Einsatz kommenden Hebevorrichtungen,
wie beispielsweise Baukrane oder mobile Autokrane bieten bereits die Möglichkeit das
Hebegut in drei Raumrichtungen zu bewegen. Schafft man nun eine weitere Raumrichtung
um die das Hebegut bewegbar ist, erleichtert dies die Einstellung der benötigten Ausrichtung
des Hebeguts spürbar. So sind beispielsweise Dachmodule häufig auf den Dächern in
einer Neigung zwischen 5° und 15° angeordnet. Im Anlieferungszustand liegen sie jedoch
meistens horizontal auf einem LKW oder dessen Anhänger. Mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens kann ein so angeliefertes Dachmodul mit einer besonders gut eingestellten
Lastaufnahmevorrichtung aufgenommen, während des Lasttransports durch Verschwenken
des zweiten Abschnitts relativ zum ersten um den Betrag der jeweiligen Dachneigung
in die gewünschte Ablageposition verbracht und anschließend abgelegt werden. Die Relativbewegung
des ersten zum zweiten Abschnitts kann bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
auch durch eine Veränderung von Seillängen geschehen. Verwendet man etwa rahmenförmige
und rechteckige erste und zweite Abschnitte und verbindet diese über vier an den Eckpunkten
befestigte Seile, so kann man durch Veränderung der Seillängen von jeweils zwei benachbarten
Seilen den ersten Abschnitt relativ zum zweiten Abschnitt bewegen.
[0008] Neben dem beschriebenen zweiten Abschnitt zusätzlich zumindest ein weiterer beweglicher
Abschnitt verwendet wird. So ist es je nach Anwendungsfall vorteilhaft, wenn die Lastaufnahmevorrichtung
mit einem zusätzlichen dritten, vierten oder auch fünften Abschnitt verwendet wird.
Auf diese Weise kann die Produktivität gesteigert werden, indem mehrere Hebegüter
gleichzeitig aufgenommen und an eine andere gemeinsame Ablageposition verbracht werden,
da hierdurch erhebliche Einsparungen bei den Verfahrzeiten erzielbar sind.
[0009] Vorteilhafterweise wird an wenigstens einem der Abschnitte eine Hebegutaufnahme verwendet.
Die Hebegutaufnahmen dienen dazu das Hebegut am jeweiligen Abschnitt zu halten. Dazu
kann eine oder mehrere Arten von Hebegutaufnahmen an einem oder mehreren der Abschnitte
angeordnet werden. Hierbei sind zahlreiche Ausführungsformen der Erfindung denkbar.
So kann beispielsweise der zweite Abschnitt zusammen mit einem dritten und einem vierten
Abschnitt verwendet werden, wobei lediglich der dritte und der vierte Abschnitt jeweils
mit einer Hebegutaufnahme ausgestattet werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens kann ein erstes Hebegut im dritten Abschnitt und ein
zweites Hebegut im vierten Abschnitt transportiert werden. Beide Hebegüter können
sogar unterschiedlicher Art sein. Neben unterschiedlicher geometrischer Ausgestaltungen
der Hebegutstücke ist es sogar denkbar Stückgut und loses Hebegut wie beispielsweise
Sand oder Beton parallel zu transportieren.
[0010] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht dazu vor, daß die Hebegutaufnahme
mit zumindest einer Aufnahmestelle bestückt wird. Diese kann dann beispielsweise zur
Aufnahme eines Hebegutstücks zu diesem hingedreht werden. Alternativ können beispielsweise
für lose Hebegüter auch schwenkbare Aufnahmebehälter als Aufnahmestellen angeordnet
werden. Insgesamt ermöglicht die Anbringung einzelner Aufnahmestellen an der Hebegutaufnahme
die Möglichkeit die einzelnen Aufnahmestellen auf das jeweilige Hebegut anzupassen.
Eine derartige Anpassung kann beispielsweise auch hinsichtlich der Geometrie des Hebeguts
erfolgen, indem eine Breiten- oder Längenanpassung der Aufnahmestellen oder der Hebegutaufnahmen
erfolgt.
[0011] In der Praxis hat es sich zudem als besonders vorteilhaft erwiesen, daß zusätzlich
eine Vorrichtung verwendet wird mit der ein Drehmoment um eine vertikale Drehachse
der Lastaufnahmevorrichtung erzeugt wird. Da Krananlagen möglichst bei allen Witterungsbedingungen,
d. h. auch bei Wind betreibbar sein sollten, ist es erforderlich die Drehbewegung
der Lastaufnahmevorrichtung samt Hebegut auch um dessen vertikale Drehachse zu kontrollieren.
Probleme treten hierbei auf, wenn die gesamte Lastaufnahmevorrichtung um eine zweite
räumlich getrennte Drehachse, wie beispielsweise die Drehachse der Hebevorrichtung,
geschwenkt wird, da sie dann aufgrund ihrer Trägheit in ihrer Lage verharrt. Neben
dem Trägheitsmoment kann auch durch Wind eine Drehbewegung der Lastaufnahmevorrichtung
um die eigene Achse hervorgerufen werden, die mittels der erfindungsgemäßen Drehmomenterzeugung
aber gut kontrollierbar und kompensierbar ist.
[0012] Die erfindungsgemäße Lastaufnahme auf die sich die Erfindung ferner richtet, ist
dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmevorrichtung wenigstens zwei zueinander
bewegliche Abschnitte aufweist, die über Verbindungseinrichtungen beweglich miteinander
gekoppelt sind, wobei ein erster Abschnitt hebevorrichtungsseitig und ein zweiter
Abschnitt über wenigstens eine Hebegutaufnahme hebegutseitig angebunden ist. Wie bereits
zuvor beschrieben, kann die Relativbewegung der beiden Abschnitte zueinander dazu
genutzt werden, um das Hebegut von einer ersten Aufnahmestellung A in eine zweite
Ablegestellung B zu verbringen, was im praktischen Einsatz beispielsweise an Baustellen
von erheblichem Vorteil ist.
[0013] Vorteilhafterweise ist dazu das Verbindungsmittel eine gemeinsame Drehachse an der
beide Abschnitte befestigt sind. Der erste Abschnitt wird dabei fest mit der Hebevorrichtung
verbunden und der zweite daran drehbar angeschlossene Abschnitt trägt das Hebegut.
Ein Verschwenken der beiden Abschnitte zueinander erfolgt durch Drehung um diese gemeinsame
Drehachse.
[0014] Hierzu weist das Verbindungsmittel vorteilhafterweise eine Antriebseinrichtung auf,
welche die Relativbewegung der Abschnitte zueinander in zumindest eine Richtung antreibt.
Als besonders günstige Antriebseinrichtung hat sich eine Seilwinde und/oder eine Gewindespindeln
erwiesen.
[0015] Die Lastaufnahmevorrichtung ist bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung so gestaltet, daß die Relativbewegung der Abschnitte zueinander zumindest
in einer Richtung durch Gewichtskraft unterstützt angetrieben ist. Nutz man beispielsweise
die Gewichtskraft dazu, um den zweiten Abschnitt vom ersten Abschnitt nach unten wegzubewegen,
so kann die Bewegung in umgekehrter Richtung durch eine Seilwinde oder eine Gewindespindeln
erfolgen, um nur einige beispielhafte Antriebsarten zu nennen. Grundsätzlich können
hierzu aber alle bekannten und geeigneten Antriebsarten eingesetzt werden, wie Flaschenzüge,
Zahnräder mit Zahnstangen, Hydraulik- oder Pneumatikzylinder. Zusätzlich können auch
Getriebe zwischengeschaltet werden, um vorteilhafte Auslegungen zwischen den benötigten
Antriebskräften und Verfahrgeschwindigkeiten zu erreichen. Die Gewichtskraft des zweiten
Abschnitts reicht aber für den gewünschten Antrieb in den meisten Fällen bereits vollkommen
aus. Deshalb kann diese Ausführungsform mit nur einem zusätzlichen Antrieb auskommen,
der entgegengesetzt zum Schwerkraftantrieb wirkt. Hierdurch wird die Vorrichtung einfacher
und kostengünstiger.
[0016] Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Abschnitte als Rahmen ausgebildet sind. So können die Rahmen wahlweise kreisförmig
oder rechteckig gestaltet sein, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Ausbildung
der Abschnitte als Rahmen, insbesondere in Form von ineinander liegenden Rahmen bildet
eine besonders stabile und kompakte Bauweise, welche besonders zu bevorzugen ist.
[0017] Für den Gesamtaufbau der Lastaufnahmevorrichtung hat es sich als vorteilhaft erwiesen,
daß wenigstens ein Abschnitt Funktionseinrichtungen trägt. Funktionseinrichtungen
stellen die für den dauerhaften und zuverlässigen Betrieb der Lastaufnahmevorrichtung
erforderlich Funktionen bereit. Beispiele für Funktionseinrichtungen sind Stromgeneratoren,
Kraftstoffbehälter, Steuerungseinrichtungen, Elektromotoren, Hydraulikpumpen, Vakuumpumpen,
Vakuumtanks, Seilzugwinden etc..
[0018] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind Signalgeber vorgesehen,
die die Relativlage der Abschnitte zueinander und/oder deren absolute Lage im Raum
erfassen. Wie zuvor beschrieben, kann es bei bestimmten Anwendungsfällen wünschenswert
sein, die Schwenkbewegung des zweiten Abschnitts relativ zum ersten Abschnitt auf
eine vorgegebene Gradzahl von Winkelgraden, wie beispielsweise eine Dachneigung von
10°, einzustellen. Das Anfahren dieser Position wird dem Bediener erleichtert, wenn
er einen Signalgeber vorfindet, der ihm das Erreichen einer oder mehrere Stellungen,
beispielsweise der 0°-Stellung und der 10°-Stellung, anzeigt. Darüber hinaus können
solche Signalgeber eingesetzt werden, um das Erreichen von Grenzzuständen anzuzeigen,
bei deren Überschreiten ein sicherer Betrieb der Lastaufnahmevorrichtung nicht mehr
gewährleistet ist.
[0019] Dazu hat es sich als vorteilhaft erwiesen, daß an dem Signalgeber bestimmte Grenz-
oder Zwischenwerte voreinstellbar sind. Grenzwerte sind vor allem in Hinblick auf
Endabschaltungen von Bedeutung, die ein Überfahren vorgegebener Stellungen durch Abschnitten
verhindert. Dies ist beispielsweise zur Vermeidung von Kollisionen zwischen verschiedenen
Abschnitten sinnvoll. Zudem ist die Einstellung von Zwischenwerten, wie beispielsweise
die zuvor genannte 10°-Einstellung für Dachneigungen vorteilhaft, insbesondere wenn
ein Bediener diese Einstellungen leicht verändern kann. Beträgt die Dachneigung an
einem anderen Einsatzort beispielsweise 12° anstelle der vorher genannten 10°, kann
der Bediener dann die Einstellung problemlos verändern.
[0020] Eine zusätzliche Verbesserung der Bedienbarkeit wird bei einer Ausführungsform dadurch
erreicht, daß Steuerungsmittel vorgesehen sind, die wenigstens einen Eingang für Signalgebersignale
aufweisen und die Antriebseinrichtung beim Erreichen von Grenz- oder Zwischenwerten
ansteuern. Unter Ansteuerung ist beispielsweise das vollständige Abschalten oder das
Verändern der Verfahrgeschwindigkeit zu verstehen. Das Abschalten bewirkt beispielsweise
das ein Bediener eine gewisse Endlage nicht überfahren kann. Für das genaue und sichere
Positionieren des Hebeguts ist es vorteilhaft, wenn die Verfahrgeschwindigkeiten der
Abschnitte bei Annäherungen an Grenz- oder Zwischenwerte verringert werden. Hierdurch
kann das Hebegut letztendlich sicherer und präzisier positioniert werden.
[0021] Zur besseren Handhabung der Lastaufnahmevorrichtung ist es vorteilhaft, wenn eine
Transportsicherung vorgesehen ist, mittels der die Relativbewegung der Abschnitte
zueinander blockierbar ist. Hierdurch ist sicher gestellt, daß die Vorrichtung während
des Transportes nicht unbeabsichtigte aufschwenkt. Gleichzeitig kann die gesamte Lastaufnahmevorrichtung
als eine in sich unbewegliche Einheit leichter gehandhabt werden. Eine Möglichkeit
eine solche Transportsicherung auszugestalten besteht darin, einen Riegel zu verwenden,
der gleichzeitig durch mehrere an den jeweiligen Abschnitten befestigten Laschen durchgesteckt
wird und so deren Relativbewegung blockiert.
[0022] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Hebegutaufnahme hat es sich
bewährt, wenn diese das Hebegut mittels eines Vakuums fixiert. Besonders bei glattflächigen
Hebegütern, wie beispielsweise den großflächigen Dachmodulen, können Vakuum betriebene
Hebegutaufnahmen besonders nützlich sein, da sie zum einen auf den glatten Flächen
besonders guten Halt erzeugen und gleichzeitig Beschädigungen der Oberfläche, beispielsweise
durch Greifarme mit Kanten, vermieden werden.
[0023] Dabei sollte die Stärke des angewendeten Vakuums vorteilhafterweise zwischen 95%
und 60% liegen. Insbesondere Vakuumstärken zwischen 90% und 80% eines absoluten Vakuums
haben sich in der Praxis bereits bewährt. Bei der Einstellung der Stärke des Vakuums
ist jeweils zwischen der benötigten Haltekraft, dem für die Erzeugung des Vakuums
zu betreibenden vorrichtungstechnischen Aufwand und der Verträglichkeit des Vakuums
für das jeweilige Hebegut abzuwägen.
[0024] Da Hebegüter fast immer unterschiedliche Geometrien aufweisen, ist es besonders vorteilhaft,
wenn die Hebegutaufnahme wechselbar bzw. auf das jeweilige Hebegut einstellbar ist.
Dies kann beispielsweise durch eine mechanische Einstellung von Abständen zwischen
den Hebegutaufnahmen geschehen. Insbesondere kann die Hebegutaufnahme in ihrer Geometrie
an das jeweilige Hebegut angepasst werden. Eine andere Möglichkeit der Anpassung besteht
darin, die Art der Aufnahme zu variieren. Beispielsweise können anstelle der bereits
beschriebenen Vakuumaufnahme Magnetaufnahmen oder auch bekannte Greiferaufnahmen zum
Einsatz kommen.
[0025] Die Lastaufnahmeeinrichtung ist zweckmäßigerweise mit einer oder mehreren Antriebseinrichtungen
ausgestattet, die als Druckluftmotoren bzw. - zylinder, Elektromotoren oder Hydraulikmotoren
bzw. -zylinder ausgebildet sind. Die Versorgung von Hydraulik- oder Druckluftantrieben
ist mit bekannten Mitteln einfach zu realisieren und unter den häufig gegebenen harten
Einsatzbedingungen auf Baustellen besonders robust, was im übrigen auch für den Einsatz
von Elektromotoren gilt. Die für die Versorgung notwendigen Funktionseinheiten, wie
beispielsweise Hydraulikpumpen, Kompressoren, deren Antriebsmotoren, Stromgeneratoren
etc., können leicht auf einem Abschnitt angeordnet werden, so daß die Lastaufnahmevorrichtung
bei Bedarf so gestaltbar ist, daß sie sogar ohne jegliche Energiezufuhr von außen
betriebsfähig ist.
[0026] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß ein dritter
beweglicher Abschnitt mit wenigstens einer Hebegutaufnahme angeordnet ist, der relativ
zum ersten und zweiten Abschnitt beweglich ist. Neben der Relativbewegung zwischen
dem zweiten und dem ersten Abschnitt kann es wünschenswert sein, daß Hebegut auch
durch eine zusätzliche Relativbewegung eines dritten Abschnittes zu positionieren.
Wenn beispielsweise die Drehachse zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt horizontal
liegt, kann sich der dritte Abschnitt um eine weitere Drehachse drehen, die mit dem
zweiten Abschnitt fest verbunden ist und anfangs ebenfalls horizontal jedoch in orthogonaler
Richtung zur ersten Drehachse liegt. Schwenkt nun also der zweite Abschnitt auf, wird
die zweite Drehachse mit verschwenkt und der daran befestigte dritte Abschnitt kann
zusammen mit dem Hebegut zusätzlich um diese zweite Drehachse positioniert werden.
[0027] Alternativ dazu kann der dritte Abschnitt über einen Linearantrieb mit dem zweiten
Abschnitt verbunden sein, wobei dann der zweiten und der dritte Abschnitt zusammen
die Schwenkbewegung um die erste Drehachse relativ zum ersten Abschnitt ausführen.
In diesem Fall kann sowohl am zweiten als auch am dritten Abschnitt eine Hebegutaufnahme
angeordnet sein, wobei es beispielsweise über die Stellung des Linearantriebes steuerbar
ist, welche der beiden Abschnitte tiefer angeordnet ist und damit das Hebegut zuerst
aufnimmt oder ablegt.
[0028] Für eine besonders rasche Arbeitsweise mit der erfindungsgemäßen Lastaufnahme hat
es sich in der Praxis bewährt, daß an einem Abschnitt Hebegutaufnahmen mit mehreren
Aufnahmestellen angeordnet sind. Insbesondere bei dem zuvor genannten Beispiel, bei
dem der dritte Abschnitt drehbar um eine zweite Drehachse am zweiten Abschnitt befestigt
ist, können die zwei oder mehrere Aufnahmestellen so angeordnet werden, daß ein erstes
Hebegut an einer ersten Aufnahmestelle aufgenommen wird, dann der dritte Abschnitt
verschwenkt wird und eine weitere Aufnahmestelle ein zweites Hebegut aufnimmt. Dies
kann fortgesetzt werden so lange bis alle Aufnahmestellen aufgefüllt sind. Die Anzahl
der Aufnahmestellen wird ihrerseits lediglich durch den zur Verfügung stehenden Bauraum
begrenzt. Bei der beschriebenen Ausführungsform kann ein Bediener an einem Aufnahmeort
zwei, drei oder mehrere Hebegutstücke aufnehmen und muß die Lastvorrichtung dann nur
einmal zum Ablegeort verfahren. Dort sind dann für die Ablage der einzelnen Hebegutstücke
nur noch sehr kleine Verfahrwege erforderlich sind. Der große und damit zeitintensive
Verfahrweg zwischen dem Aufnahmeort und dem ersten Ablegeort, der mitunter mehrere
Minuten betragen kann, muß damit für drei, vier oder mehrere Hebegutstücke nur einmal
zurückgelegt werden, anstatt für jedes einzelne Hebegutstück. Dies stellt eine beachtliche
Zeit- und Kostenersparnis dar.
[0029] Für eine besonders gute Kontrolle der schwebenden Lastaufnahmevorrichtung ist es
vorteilhaft, daß an dieser eine zusätzliche Antriebsvorrichtung angeordnet ist, die
steuerbar zumindest zeitweise ein Moment um eine vertikale Drehachse der Lastaufnahmevorrichtung
erzeugt. Hebevorrichtungen arbeiten häufig mit nur einem Lastaufnahmepunkt, so daß
sich die daran angehängte Lastaufnahmevorrichtung mechanisch unbestimmt frei drehen
kann. Beim Verschwenken der Lastaufnahmevorrichtung, beispielsweise um einen Drehpunkt
der Hebevorrichtung bleibt diese aufgrund ihres Trägheitsmomentes zurück, was häufig
unerwünscht ist. Ähnliche Effekte, d. h.
[0030] Drehungen um die vertikale Drehachse der Lastaufnahmevorrichtungen können aber auch
durch Windkräfte entstehen. Zum Ausgleich dieser Effekte ist daher gemäß der Erfindung
vorgesehen, daß die zusätzliche Antriebsvorrichtung in steuerbarere Weise ein Gegenmoment
erzeugt und die Lastaufnahmevorrichtung dadurch in der gewünschten Position gehalten
wird. Denkbar hierzu ist beispielsweise die Anordnung ein elektrisches Gebläse, welches
an einem Auslegerarm eines Abschnitts durch die Bewegung von Luftmassen eine bestimmte
Schubkraft erzeugt. Eine Energieversorgung könnte beispielsweise über die Funktionseinrichtungen
der Lastaufnahmevorrichtung erfolgen.
[0031] Da die Bedienung mit möglichst wenig Personal erfolgen soll, ist es vorteilhaft,
daß die Lastaufnahmevorrichtung mittels einer Bedienvorrichtung fernsteuerbar ist.
Hierdurch wird ein Bediener beispielsweise in die Lage versetzt, auch außerhalb eines
Führerstandes die Funktion der Vorrichtung zu steuern und ggf. eine bessere Übersicht
zu haben. Er wird dadurch ebenfalls in die Lage versetzt gegebenenfalls erforderliche
zusätzliche Tätigkeiten, beispielsweise am Lastaufnahmeort, ausführen. Besonders geeignet
hierzu sind Funkfernbedienungen, in der Art wie sie beispielsweise bei Rangierarbeiten
an Bahnhöfen verwendet werden. Daneben können aber auch Fernbedienungen zum Einsatz
kommen, die beispielsweise über Kabel- oder Infrarotverbindungen Signale übertragen.
[0032] Auch unter schwierigen Einsatzbedingungen, wie beispielsweise Nebel oder Dunkelheit,
kann die erfindungsgemäße Lastaufnahmevorrichtung sicher bedient werden. Hierzu weisen
die Betätigungselemente der Bedienvorrichtung eine Kennzeichnung auf, die mit einer
Kennzeichnung an den durch sie betätigten Abschnitten, Hebegutaufnahmen oder Aufnahmestellen
korrespondiert. Besonders geeignet hierzu ist der Einsatz unterschiedlicher Farben.
Werden beispielsweise die Aufnahmestellen, die ein gemeinsames Hebegut greifen und
das zugehörige Bedienelement der Bedienvorrichtung gleichfarbig gestaltet, so ist
eine sichere Zuordnung gewährleistet. Andernfalls besteht die Gefahr, das ein Bediener
unter Umständen eine schwebendes Hebegut unbeabsichtigt löst.
[0033] Für den Einsatz der Lastaufnahmevorrichtung an Baustellen hat es sich bewährt, wenn
eine Bedienvorrichtung fest an der Lastaufnahme angeordnet ist. Diese Bedienvorrichtung
kann zusätzlich zu einer anderen Bedienvorrichtung oder alleine montiert sein. In
jedem Fall kann damit ein zweiter Bediener, der sich beispielsweise am Ablegeort des
Hebeguts auf einem Dach befindet, über diese fest montierte Bedienvorrichtung unmittelbar
vor Ort die Bedienung übernehmen. Eine umständliche Kommunikation mit dem ersten Bediener
entfallt dadurch und die Handhabung wird schneller und genauer.
[0034] Für einen sicheren Betrieb der Lastaufnahmevorrichtung ist es zusätzlich vorteilhaft,
daß wenigstens eine Kamera angeordnet ist, mit der ein Bediener einen Verfahrweg der
Lastaufnahmevorrichtung im wesentlichen lückenlos überwachen kann. Sitzt beispielsweise
ein Bediener eines Autokranes im Führerstand, der unmittelbar auf dem Fahrzeug montiert
ist, so kann es vorkommen, daß das Hebegut mitsamt der Lastaufnahmevorrichtung beim
Verschwenken auf ein Dach ganz oder teilweise aus seinem Blickfeld verschwindet. Die
weitere Positionierung des Hebegutes ist dann oftmals von sprachlichen Anweisungen
abhängig was umständlich, langsam und zudem unsicher ist. Ein Kamerabild, das den
Verfahrweg abdeckt, schafft hierbei Abhilfe.
[0035] Bei einer ganz besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lastaufnahmevorrichtung
ist vorgesehen, daß die Rahmen der Abschnitte zumindest teilweise aus Profilrohren
bestehen, deren Innenraum als Vakuumspeicher ausgebildet ist. Hierzu bieten sich beispielsweise
rechtekkige Stahlprofile an. Diese können zum einen zu den beschriebenen rechteckigen
oder runden Stahlrahmen verschweißt werden und gleichzeitig ist der darin eingeschlossene
Hohlraum als Vakuumspeicher nutzbar. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauform,
welche die zusätzliche Anordnung eines Vakuumspeichers erübrigt bzw. das Speichervolumen
vergrößert.
[0036] Um auch bei Störungen eine möglichst hohe Funktions- und Betriebssicherheit zu gewährleisten,
ist vorgesehen, daß eine Funktionseinrichtung eine elektrische Batterie ist. Mit Hilfe
einer elektrischen Batterie, wie beispielsweise einer LKW-Batterie, kann eine Stromversorgung
auch bei Ausfall beispielsweise eines Generators noch über längere Zeit aufrechterhalten
werden. Während dieses Zeitraums ist die Lastaufnahmevorrichtung dann noch uneingeschränkt
betriebsbereit. Zusätzlich können über die Batterie Notfunktionen oder Notlaufeigenschaften
versorgt werden.
[0037] Schließlich sehen noch weitere Ausführungsformen vor, daß zusätzlich ein vierter
beweglicher Abschnitt und gegebenenfalls ein fünfter beweglicher Abschnitt vorgesehen
ist. Dies stellt eine besonders leistungsfähige Ausführungsform der Erfindung dar,
bei der beispielsweise der zweite Abschnitt über die erste Drehachse am ersten Abschnitt
befestigt ist und der dritte Abschnitt über die zweite Drehachse am zweiten Abschnitt.
Zusätzlich kann noch ein vierter Abschnitt, beispielsweise über eine vertikale Linearverstelleinrichtung
am zweiten Abschnitt befestigt werden, an der wiederum der fünfte Abschnitt in ähnlicher
Weise wie der dritte Abschnitt drehbeweglich angeordnet ist. Hierbei ist es dann möglich,
bei Bedarf sowohl im dritten Abschnitt als auch im fünften Abschnitt eine Mehrzahl
von Hebegutaufnahmen anzuordnen. Dies bedeutet eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit,
da gleichzeitig noch mehr Hebegutstücke gleichzeitig von einem Aufnahmeort zu einem
Ablegeort transportierbar sind.
[0038] Weitere Vorteile der Erfindung sind im Zusammenhang mit den nachfolgenden Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung beschrieben. Es zeigt darin:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Lastaufnahmevorrichtung;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf zwei Abschnitte einer erfindungsgemäßen Lastaufnahmevorrichtung;
- Figur 3
- eine Stimansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lastaufnahmevorrichtung.
[0039] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Lastaufnahmevorrichtung 1 in einer Seitenansicht
dargestellt. Im oberen Bereich sind ein erster und ein zweiter Rahmen 2 und 3 angeordnet.
Bei der dargestellten Ausführungsform sind beide Rahmen 2, 3 aus rechteckigen Stahlprofilen
hergestellt, die zu jeweils rechteckigen Rahmen zusammengefügt sind. Der zweite Rahmen
3 umschließt den darin angeordneten ersten Rahmen 2, wobei die Linien 4 die nicht
sichtbaren innenliegenden Kanten der Rahmen 2, 3 darstellen. Über eine im wesentlichen
horizontal angeordnete Drehachse 5 sind beide Rahmen 2, 3 beweglich miteinander verbunden.
Zur Befestigung an einer nicht dargestellten Hebevorrichtung 25 verfügt der innenliegende
erste Rahmen 2 über Befestigungspunkte 6, an denen er mittels Schäkeln und Tragseilen
26 an der Hebevorrichtung 25 angeschlagen werden kann. Auf der linken Seite des ersten
Rahmens 2 befindet sich eine Seilwinde 7, die ein Seil 8 über eine Umlenkrolle 9,
das an einem Befestigungspunkt 10 am zweiten Rahmen angeschlagen ist, je nach Bedarf
löst oder anzieht. Mittels der Drehachse 5 und der Seilwinde 7 kann somit der zweite
Rahmen 3 relativ zum ersten Rahmen 2 in Richtung des Pfeils 11 verschwenkt werden.
Auf der Oberseite des ersten Rahmens 2 sind als Funktionseinheiten ein Vakuumtank
12 sowie eine zugehörige Vakuumpumpe 13 angeordnet. Desweiteren findet sich dort eine
Hydraulikpumpe 14, die von einem Elektromotor 15 angetrieben wird sowie eine Batterie
16, ein Stromgenerator 17 nebst zugehörigem Kraftstofftank 18 und schließlich eine
Steuerungseinrichtung 19. Bei der dargestellten Ausführungsform versorgt die Hydraulikpumpe
14 die Seilwinde 7 mit Hydraulikdruck als Antriebsenergie. Die Vakuumpumpe 13 baut
ein Vakuum auf, das im Vakuumtank 12 gespeichert wird und zur Versorgung von Aufnahmestellen
20 für das Hebegut 21 dient. Die Batterie 16 dient als Hilfsenergiequelle, um beispielsweise
den Generator 17 aus dem Ruhezustand heraus starten zu können und um die Steuerungseinrichtung
19 mit elektrischer Energie zu versorgen. Die Steuerungseinrichtung 19 ist über nicht
dargestellte Leitungen mit den verwendeten Antriebs-, Signal- und Regeleinrichtungen
verbunden. Gleichzeitig kann über die Batterie 16 beim Ausfall des Generators 17 der
Betrieb über eine ausreichend lange Zeit von beispielsweise einigen Stunden fortgesetzt
werden.
[0040] Nach unten führen vom zweiten Rahmen 3 zwei Vertikalträger 22 weg. Die Vertikalträger
22 bilden zusammen mit dem zweiten Rahmen 3 einen zweiten Abschnitt der Lastaufnahmevorrichtung
1. An den Vertikalträgern 22 ist vorzugsweise in einigem Abstand eine Drehachse 23
drehbar gelagert. Die Drehachse 23 bildet einen dritten Abschnitt, der mit drei Hebegutaufnahmen
24 ausgestattet ist. Jede dieser Hebegutaufnahmen 24 ist ihrerseits mit vier Aufnahmestellen
20 ausgestattet.
[0041] Die Aufnahme des Hebegutes 21 erfolgt dann, indem zunächst sowohl der erste als auch
der zweite Rahmen in eine horizontale Lage gebracht werden. Dies entspricht einer
Stellung in der das Hebegut 21 in der Regel angeliefert wird. Zur Aufnahme des Hebegutes
21 wird dann jeweils eine Gruppe der Aufnahmestellen 20 nach unten geschwenkt und
auf dem Hebegut 21 abgesetzt. Nach Beaufschlagung der beispielsweise als Saugvorrichtung
ausgebildeten Aufnahmestellen 20 mit dem Unterdruck aus dem Vorratstank 12 erfassen
diese das Hebegut 21 sicher und die Hebegutaufnahmen 24 können um die Drehachse 23
geschwenkt werden. Die Drehung wird über einen nicht detaillierter dargestellten Antrieb
veranlaßt, der ebenfalls von der Steuerungseinrichtung 19 gesteuert und von einer
der Funktionseinrichtungen mit Energie versorgt wird. Dabei gelangen dann die übrigen
und noch leeren Aufnahmestellen 20 nach unten. In gleicher Weise wie zuvor können
diese dann ein zweites Hebegut 21 aufnehmen. Die Ablage am späteren Ablageort erfolgt
dann genau in umgekehrter Reihenfolge. Handelt es sich beispielsweise bei dem Hebegut
21 um Dachmodule, die mit einer bestimmten Dachneigung abzulegen sind, kann diese
Dachneigung durch Verschwenken des zweiten Rahmens 3 relativ zum ersten Rahmen 2 eingestellt
werden.
[0042] In Figur 2 ist eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Lastaufnahmevorrichtung
1 dargestellt. Gut zu erkennen ist hierbei, daß der erste Rahmen 2 innerhalb des zweiten
Rahmens 3 angeordnet ist. Auf der rechten Seite ist wiederum die Verbindung zwischen
beiden Rahmen 2, 3 über die Drehachse 5 hergestellt. Linksseitig befindet sich die
Seilwinde 7 mit dem Seil 8, welches über die Umlenkrolle 9 hin zum Befestigungspunkt
10 umgelenkt wird. Rechts und links der Lastaufnahmevorrichtung 1 sind die Enden der
darunter liegenden Drehachse 23 erkennbar. Ebenfalls gut erkennbar ist die Anordnung
des Vakuumtanks 12 mit der zugehörigen Vakuumpumpe 13 sowie der in der Mitte angeordneten
Hydraulikpumpe 14 mit dem zugehörigen Elektromotor 15 auf dem ersten Rahmen 2. Auf
der rechten Seite befindet sich wiederum die Batterie 16, der Generator 17 mit dem
Kraftstofftank 18 und die Steuerungseinrichtung 19.
[0043] In Figur 3 ist eine weitere besonders leistungsfähige Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Lastaufnahmevorrichtung in einer stirnseitigen Ansicht dargestellt. An einer Hebevorrichtung
25 ist der erste Rahmen 2 über Lastseile 26, die an den Befestigungspunkten 6 angeschlagen
sind, befestigt. Wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen ist auch hierbei
der zweite Rahmen 3 über die Drehachse 5 beweglich mit dem ersten Rahmen 3 verbunden.
Der Antrieb ist auch bei dieser Ausführungsform einseitig wirkend ausgelegt und erfolgt
wiederum über die Seilwinde 7, die das Seil 8 über die Umlenkrolle 9 zum Befestigungspunkt
10 führt. Dahinter liegend sind wieder die verschiedenen Funktionseinrichtungen Vakuumtank
12, Vakuumpumpe 13, Hydraulikpumpe 14, der Kraftstofftank 18, die Batterie 16 sowie
die Steuerungseinrichtung 19 zu erkennen. Bei dieser Ausführungsform sind die Vertikalträger
22 länger ausgebildet als bei den vorhergehenden Ausführungsformen. Der Grund hierfür
liegt darin, daß an dem aus den Vertikalträgern 22 und dem zweiten Rahmen 3 gebildeten
zweiten Abschnitt auf der rechten Seite ein weiterer vierter Abschnitt angeordnet
ist. Der vierte Abschnitt weist eigene Vertikalträger 27 auf, die in Richtung des
Pfeils 28 relativ zum zweiten Abschnitt verfahrbar sind. Hierzu ist zwischen beiden
Vertikalträgern 23 und 27 bei der gezeigten Ausführungsform ein Spindelantrieb vorgesehen,
der über eine Antriebseinrichtung 29 einen nicht sichtbar dargestellten Spindelstock
antreibt. Selbstverständlich können hierzu auch andere Antriebseinrichtungen wie beispielsweise
Zahnradkombination oder Seilzugvorrichtungen zur Anwendung kommen.
[0044] Am vierten Abschnitt sind in gleicher Weise wie am zweiten Abschnitt mehrere Hebegutaufnahmen
24 in der Bildebene hintereinander liegend angeordnet. An jeder der Hebegutaufnahmen
24 befinden sich bei dieser Ausführungsform sechs Aufnahmestellen 20, von denen jeweils
zwei am gleichen Hebegut 21 angreifen. Die Hebegutaufnahmen 21 sind wiederum um die
Drehachsen 23 in Richtung des Pfeils 30 drehbar und bilden einen fünften Abschnitt.
Das Befüllen der Hebegutaufnahmen 24 erfolgt in gleicher Weise wie bereits zuvor beschrieben
wurde. Gleiches gilt für das Ablegen des Hebegutes 21. Bei dieser Ausführungsform
wird lediglich zwischen der rechten Hebegutaufnahme 24 und der linken Hebegutaufnahme
24 unterschieden, indem der in vertikaler Richtung jeweils tieferliegende Abschnitt
zum Einsatz kommt. Welcher der Abschnitte tiefer liegt, ist über den Spindelantrieb
29 einstellbar. Als zusätzliche Besonderheit weist jede der Hebegutaufnahmen 24 eine
mit drei Nocken versehene Nockenscheibe 31 auf. Die Nocken sind dabei so angeordnet,
daß sie jeweils nach 90° einen Signalgeber 32 betätigen. Der Signalgeber kann beispielsweise
mit der Steuerungseinrichtung 19 verbunden sein und die Drehbewegung der Hebegutaufnahmen
24 jeweils nach 90° stoppen, um einem Bediener das Anfahren dieser Position zu erleichtem.
Mittels einer elektronischen Steuerung kann vorgesehen werden, daß eine weitergehende
Verfahrbewegung nach einer erneuten Betätigung des Drehbefehls erfolgt. Zusätzlich
kann der Signalgeber zusammen mit den Nocken auch als Endlagenschalter eingesetzt
werden. Im übrigen können derartige oder andere Signalgeber auch für die Steuerung
und Begrenzung der Bewegung zwischen den Vertikalträgern 22 und 27 bzw. der Schwenkbewegung
zwischen dem zweiten Rahmen 3 und dem ersten Rahmen 2 zum Einsatz kommen. Insbesondere
die Möglichkeiten Einstellungen an den Signalgebereinrichtung vornehmen zu können
sind in der Praxis von Vorteil. Dies ist beispielsweise dadurch erreichbar, daß die
Nocken der Nokkenscheibe einzeln und über Klemmvorrichtungen an einem Teilkreis befestigt
sind, so daß ein Bediener ihre Lage je nach Bedarf verändern kann.
[0045] Um die Aufnahmestellen 20 möglichst gut auf das jeweils aufzunehmende Hebegut 21
einstellen zu können, sieht die Erfindung darüber hinaus eine Verstellmöglichkeit
in Richtung der Pfeile 33 vor. Insbesondere bei profilierten Hebegütern, wie beispielsweise
Trapezblechen, kann hierdurch eine vorteilhafte Anpassung der Aufnahmestellen 20 an
die Oberfläche des Hebegutes 21 erfolgen.
[0046] Zur Schaffung zusätzlicher Sicherheit können zusätzliche Nothalter 34 montiert werden.
Diese sind um eine Drehachse verschwenkbar. Das Verschwenken kann entweder manuell
oder mittels eines ggf. steuerbaren Antriebes erfolgen. Die Verschwenkbewegung dient
zum Öffnen und Schließen der Nothalter 34. Im geschlossenen Zustand umfassen sie das
Hebegut 21 U-förmig und verhindern damit ein Ablösen bei einem eventuellen Versagen
der Aufnahmestellen 20.
[0047] Im übrigen ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche möglich. So
kann beispielsweise die Anzahl der aufzunehmenden Hebegutstücke sowie die Anzahl der
verwendeten Abschnitte variieren. Außerdem stehen zahlreiche Alternativen bei der
Wahl der verschiednen Antriebs- und Steuerungsmittel zur Verfügung. Gleiches gilt
im übrigen für die Wahl der Aufnahmestellen 20, da beispielsweise neben den beschriebenen
Vakuumgreifem auch Magnetgreifer, mechanischen Greifer oder ähnliches einsetzbar sind.
Neben den beschriebenen mechanischen bzw. elektromechanischen Ausführungsformen von
Signalgebern können selbstverständlich auch optische oder anders arbeitende Signalgeber
zur Lageerfassung der verschiedenen Abschnitte zum Einsatz kommen oder anstelle der
einseitig wirkenden Antrieb zweiseitig wirkenden eingesetzt werden.
1. Verfahren zum Positionieren von Hebegut (21), insbesondere von plattenförmigen Hebegütem
unter Verwendung von Hebe- (25) und Lastaufnahmevorrichtungen (1), dadurch gekennzeichnet, daß an der Hebevorrichtung (25) eine in zwei miteinander verbundene Abschnitte (2,3)
unterteilte Lastaufnahmevorrichtung (1) verwendet wird, wobei ein erster Abschnitt
(2) hebevorrichtungsseitig befestigt wird und ein zweiter Abschnitt (3) hebegutseitig
befestigt wird, und beide Abschnitte je nach Bedarf relativ zueinander bewegt werden,
so daß der zweite Abschnitt (3) sowohl bei der Aufnahme als auch beim Ablegen des
Hebegutes (21) kontinuierlich eine korrekte Relativlage zum Hebegut (21) einhält.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Abschnitt (3) relativ zum ersten Abschnitt (2) um eine gemeinsame Drehachse
(5) bewegt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zumindest ein weiterer beweglicher Abschnitt (24,27) verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an wenigstens einem der Abschnitte (2,3) eine Hebegutaufnahme (24) verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebegutaufnahme (24) mit zumindest einer Aufnahmestelle (20) bestückt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich eine Vorrichtung verwendet wird mit der ein Drehmoment um eine vertikale
Drehachse der Lastaufnahmevorrichtung (1) erzeugt wird.
7. Lastaufnahmevorrichtung (1) für Hebegut (21), insbesondere zum Einsatz an mobilen
Hebevorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmevorrichtung (1) wenigstens zwei zueinander bewegliche Abschnitte
(2,3) aufweist, die über Verbindungsmittel beweglich miteinander gekoppelt sind, wobei
ein erster Abschnitt (2) hebevorrichtungsseitig und ein zweiter Abschnitt (3) über
wenigstens eine Hebegutaufnahme (24) hebegutseitig angebunden ist.
8. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel eine gemeinsame Drehachse (5) ist an der beide Abschnitte (2,3)
befestigt sind.
9. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbindungsmittel eine Antriebseinrichtung aufweist, welche die Relativbewegung
der Abschnitte zueinander in zumindest eine Richtung antreibt.
10. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinrichtung eine Seilwinde (7) und/oder eine Gewindespindel (29) ist.
11. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Abschnitt Funktionseinrichtungen (7-9, 12-19) trägt.
12. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Signalgeber (32) vorgesehen sind, die die Relativlage der Abschnitte zueinander und/oder
deren absolute Lage im Raum erfassen.
13. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Steuerungsmittel (19) vorgesehen sind, die wenigstens einen Eingang für Signalgebersignale
aufweisen und die Antriebseinrichtung beim Erreichen von Grenz- oder Zwischenwerten
ansteuern.
14. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebegutaufnahme (24) das Hebegut (21) mittels eines Vakuums fixiert.
15. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebegutaufnahme (24) wechselbar bzw. auf das jeweilige Hebegut (21) einstellbar
ist.
16. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter beweglicher Abschnitt (27) mit wenigstens einer Hebegutaufnahme (24)
angeordnet ist, der relativ zum ersten und zweiten Abschnitt (2,3) beweglich ist.
17. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Abschnitt Hebegutaufnahmen (24) mit mehreren Aufnahmestellen (20) angeordnet
sind.
18. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der dritte Abschnitt (24) um eine Drehachse (23) drehbar ist.
19. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Lastaufnahmevorrichtung (1) eine zusätzliche Antriebsvorrichtung angeordnet
ist, die steuerbar zumindest zeitweise ein Moment um eine vertikale Drehachse der
Lastaufnahmevorrichtung (1) erzeugt.
20. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahmevorrichtung (1) mittels einer Bedienvorrichtung fernsteuerbar ist.
21. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine Kamera angeordnet ist, mit der ein Bediener einen Verfahrweg der
Lastaufnahmevorrichtung (1) im wesentlichen lückenlos überwachen kann.
22. Lastaufnahmevorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmen der Abschnitte (2,3) zumindest teilweise aus Profilrohren bestehen, deren
Innenraum als Vakuumspeicher ausgebildet ist.