[0001] Die Erfindung betrifft eine Dämmstoffplatte aus einem Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisch,
ein Verfahren zur Herstellung einer Dämmstoffplatte sowie ein Additiv zur Verbesserung
der Drucksteifigkeit und Gefügeverbesserung von Dämmstoffplatten aus einem Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisch,
[0002] Die Herstellung von Dämmstoffen aus Fasern, beispielsweise Holz-, Flachs-, Hanf-,
oder Wollfasern oder dergleichen, ggf. unter Zugabe thermoplastischer Bindemittelfasern,
ist bekannt. Die Herstellung dieser Dämmstoffe und Vliese erfolgt im Trockenverfahren
beispielsweise mit aerodynamischen Vlieslegungsverfahren mit räumlicher Ausrichtung
der Faser-Bindemittelfasermatrix in einer das Fasergut auflockernden und verteilenden
Trommel und anschließender thermischer Verfestigung der Faser-Bindemittelfasermatrix
in einem Heißluftdurchströmungstrockner. Dies ist beispielsweise in der DE 100 56
829 A1 beschrieben.
[0003] Bei Holzfaserdämmstoffen kann die Herstellung der Dämmstoffplatten auch im Nassverfahren
mit einem anschließenden Warmpressverfahren erfolgen,
[0004] Bei den bisherigen Verfahren zur Herstellung von Dämmstoffen aus natürlichen und
synthetischen Fasern besteht häufig noch eine unzureichende räumliche Ausrichtung
der Holz- und Bindemittelfasern, Aufgrund der überwiegend parallelen Ausrichtung der
Fasern sind diese Dämmstoffplatten senkrecht zu den Oberflächen der Platten trotz
der thermischen Verfestigung im Heißluftdurchströmungstrockner leicht spaltbar. Außerdem
ist die Drucksteifigkeit dieser Dämmstoffplatten aufgrund der geringen Rohdichte relativ
gering.
[0005] Dies hat zur Folge, dass der Einsatz solcher Platten als Dämmstoff und Putzträger,
insbesondere im Außenbereich, problematisch ist, da wenig drucksteife und wenig querzugfeste
Dämmstoffe mit speziellen Befestigungsmitteln am Untergrund befestigt werden müssen.
Außerdem wirkt sich eine zu geringe Drucksteifigkeit negativ auf die Schlagstoßfestigkeit
des Wärmedämmverbundsystems aus.
[0006] Zur Erreichung einer ausreichenden Gefügefestigkeit der Dämmstoffplatte werden Bindemittelfasern
eingesetzt, die in der Regel aus einem Polyester oder einem Polypropylenkern mit Dicken
von 2,2 bis 4,4 Detex bestehen und mit einem Anteil von bis zu 25 Gewichtsprozent
zugesetzt werden. Da die Kosten für diese Bindemittelfasern im Vergleich zu Holzfasern
relativ hoch sind, sind solche Dämmstoffe vergleichsweise teuer. Weiterhin wirkt sich
der Zusatz von Bindemittelfasern nur bedingt verbessernd auf die Erhöhung der Drucksteifigkeit
aus. Eine optimale Rohdichte für eine Holzfaserplatte als Putzträgerplatte liegt bei
ca. 100 kg/m
3. Höhere Rohdichten wirken sich negativ auf die Wärmeleitfähigkeit der Dämmplatte
dergestalt aus, dass die erforderliche Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 040 nicht erreicht
wird, andererseits wird eine erhöhte Stabilität erreicht.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Dämmstoffplatte, ein Additiv für
eine Dämmstoffplatte sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Dämmstoffplatte bereitzustellen,
mit dem die Drucksteifigkeit und Gefügefestigkeit von Dämmstoffplatten aus Holzwerkstoffen,
insbesondere Holzfasern, mit geringen Rohdichten kostengünstig erhöht werden kann.
[0008] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Dämmstoffplatte aus einem Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisch
gelöst, bei der dem Gemisch ein Additiv aus einem thermisch beständigen Kern zugegeben
wird, wobei der Kern mit einer thermisch aktivierbaren Beschichtung versehen ist.
[0009] Vorteilhafter Weise besteht der Kern aus Perlite oder einem Duroplastwerkstoff, was
aufgrund der hydrophoben Eigenschaften des Additivs eine Verbesserung der Feuchtebeständigkeit
der Dämmstoffplatte zufolge hat. Dies ergibt sich aus einer entsprechend der Zugabe
des Additivs verringerten Masse an hydrophilen Holzwerkstoffen, insbesondere Holzfasern.
[0010] Darüber hinaus ist vorgesehen, dass der Kern als ein Granulat oder als Faserwerkstoff
ausgebildet ist, um mit möglichst vielen Holzwerkstoff-Komponenten oder Holzfasern
sowie Bindemittelfasern in Kontakt zu treten.
[0011] Zur Steigerung der Druckfestigkeit und Querzugsfestigkeit werden dem trockenen Holzfaser-Bindemittelfasergemisch
ein feinkörniges Granulat oder feinkörnige Partikel aus bituminiertem Perlite, aus
verschiedenen Thermoplastgruppen, thermoplastisch ummantelten Duroplastgruppen oder
vergleichbaren Partikeln mit einem thermisch beständigen Kern und einem thermisch
aktivierbaren oder thermoplastischen Mantel zugegeben. Die Korngrößen des Additivs
betragen dabei zwischen 0,3 und 2,5 mm.
[0012] Zur Steigerung der Druck- und Gefügefestigkeit beträgt der Anteil des Additivs bezogen
auf die Gesamtmasse des Holzwerkstoffes-Bindemittelfasergemisches mindestens 20 %,
kann aber auch 40 % oder mehr betragen.
[0013] Vorteilhafter Weise ist das Additiv homogen innerhalb des Holzwerkstoff-Bindemittelfasergemisches
verteilt, um eine gleichmäßige Druck- und Gefügefestigkeit der Dämmstoffplatte zu
gewährleisten.
[0014] Im Gegensatz zu den hydrophilen Holzwerkstoffen ist es vorgesehen, dass das Additiv
hydrophob ist, damit zusätzlich zu der verbesserten Drucksteifigkeit eine höhere Feuchtebeständigkeit
der Dämmstoffplatte erzielt wird.
[0015] Die Dämmstoffplatte hat vorzugsweise eine Rohdichte von mehr als 20 kg/m
3, kann jedoch auch eine Rohdichte von über 100 kg/m
2 aufweisen, um einerseits eine optimale Festigkeit und andererseits eine optimale
Wärmeleitfähigkeit zu haben, so dass bei Verwendung als stabiler Putzträger eine gute
Isolierung gewährleistet ist.
[0016] Durch den Einsatz des Additivs kann der Anteil der Bindemittelfasern auf ca. 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmasse der Dämmstoffplatte, reduziert werden, was die Kosten
für die Dämmstoffplatte reduziert.
[0017] Das erfindungsgemäße Additiv zur Verbesserung der Drucksteifigkeit und Gefügeverbesserung
von Dämmstoffplatten aus einem Holzwerkstoff-Biridemittelfaser-Gemisch sieht einen
thermisch beständigen Kern und eine thermisch aktivierbare Beschichtung vor, so dass
durch Energiezufuhr sowohl die Holzwerkstoffe als auch die Bindemittelfasern mit dem
Additiv verbunden werden können. Die Wärmezufuhr erfolgt beispielsweise durch einen
Heißluftdurchströmungstrockner, eine Heißdampfdurchströmung oder eine HF-Erwärmung.
Andere Erwärmungsmöglichkeiten sind ebenfalls vorgesehen, beispielsweise durch beheizte
Pressplatten.
[0018] Die thermisch aktivierbare Beschichtung ist vorzugsweise ein Thermoplast oder Bitumen,
andere thermisch aktivierbare Beschichtungen können ebenfalls auf einem entsprechenden
Kern angeordnet sein, um eine Vernetzung der Holzwerkstoffe und Bindemittelfasern
mit dem Additiv zu bewirken.
[0019] Die Beschichtung kann den Kern vollständig umschließen, alternativ ist nur eine teilweise
Beschichtung der Oberfläche des Kernes vorgesehen.
[0020] Der Kern besteht aus einem Granulat, beispielsweise aus Perlite oder einem anderen
mineralischen Grundstoff oder einer Faser, wobei alternativ zu einem mineralischen
Werkstoff der Kern auch aus einem Duroplast bestehen kann. Ebenfalls ist es möglich,
in Abstimmung mit der Prozessführung einen Thermoplast einzusetzen, der bei den vorhandenen
Temperaturen formbeständig bleibt.
[0021] Vorteilhafterweise kann das Additiv ein Mischkunststoff sein, der neben duroplastischen
auch thermoplastische Anteile aufweist. Derartige Mischkunststoffe sind beispielsweise
Produkte des Dualen Systems (DS) mit durchschnittlichen Anteilen von 50 bis 70% Polyolefinen,
15 bis 20% Polystyrolen, 5 bis 15% PET und 1 bis 5% sonstigen Verpackungskunststoffen.
Solche Mischkunststoffe werden in Trockenaufbereitungsverfahren hergestellt, wobei
insbesondere gemischte Kunststoffe aus dem Hausmüll verwendet werden. Das Ausgangsmaterial
wird in einer Zerkleinerungsstufe zunächst zerkleinert, magnetische Stoffe werden
aus dem zerkleinerten Material entfernt und das zerkleinerte Material wird thermisch
agglomeriert oder unter Druck kompaktiert, also prossagglomeriert. Während des Agglomeriervorgangs
können flüchtige Stoffe, Wasserdampf, Asche und Papier durch Absaugvorrichtungen abgesaugt
werden.
[0022] Das agglomerierte Material wird anschließend auf eine gewünschte Restfeuchte getrocknet
und gesiebt. Durch den Agglomeratorprozess werden thermoplastische Kunststoffbestandteile,
z.B. Polyethylen (LDPE, HDPE) und duroplastische Kunststoffbestandteile, z.B. Polyester
oder Polyurethane, zu einem granulatartigen Material verbunden. Hierbei wird ein duroplastischer
Kern aus beispielsweise Polyurethan ganz oder teilweise von einer thermisch aktivierbaren,
thermoplastischen Hülle aus beispielsweise Polyethylen umgeben oder ein bei hohen
Temperaturen schmelzender thermoplastischer Kern wird von einer bei niedrigen Temperaturen
schmelzenden Hülle umgeben.
[0023] Derart agglomerierte Mischkunststoffe weisen einen ausreichend hohen Anteil thermisch
aktivierbarer (thermoplastischer) Anteile und duroplastischer Bestandteile auf und
eignen sich aus diesem Grund besonders gut als Additiv zur Verbesserung der Drucksteifigkeit
und Gefügeverbesserung und/oder als Bindemittel für eine Dämmstoffplatte, da die thermoplastische
Hülle des Additivs durch eine ausreichende Temperaturzuführung beispielsweise bei
einem Heißpressvorgang thermisch aktivierbar ist. Vorteilhafterweise lassen sich solcherart
agglomerierte Mischkunststoffe bei Dämmstoffproduktionen zu Holzwerkstofffasern und
bekannten Bindemittelfasern hinzugeben, da die agglomerierten Mischkunststoffe thermisch
aktivierbare Bestandteile aufweisen, die zur Herstellung von Dämmstoffplatten unter
Druck und Temperatur aktiviert werden, wobei die duroplastischen Kerne oder die thermoplastischen
Kerne stabil bleiben. Dazu ist die Presstemperatur so einzustellen, dass sie immer
kleiner ist als die Schmelztemperatur bzw. die Zersetzungstemperatur der Kernmaterialien
[0024] Durch die Zugabe von agglomerierten Mischkunststoff zur Produktion der Dämpfstoffplatten
lassen sich verbesserte Drucksteifigkeits- und Querzugsfestigkeitswerte der Platten
erzielen, ohne den Anteil teurer Bindemittelfasern (mit Polypropylenkern und Polyethylenhülle)
erhöhen zu müssen. Vorteilhafterweise ist die Erhöhung der Festigkeitseigenschaften
ausschließlich durch Beigabe kostengünstiger, agglomerierter Mischkunststoffe möglich,
die dem Dualen System entstammen.
[0025] Das Additiv ist hydrophob, um die Feuchtebeständigkeit zu verbessern.
[0026] Das Verfahren zur Herstellung einer Dämmstoffplatte mit einem Holzwerkstoff-Bindemittelfasergemisch
sieht vor, dass dem Gemisch ein Additiv mit einem thermisch beständigen Kern und einer
thermisch aktivierbaren Beschichtung zugegeben wird. Die thermisch aktivierbare Beschichtung
wird unter Wärmezufuhr aktiviert, so dass das Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisch
und das Additiv miteinander vernetzt werden. Dadurch wird eine Dämmstoffplatte bereitgestellt,
die im optimalen Rohdichtebereich von ungefähr 100 kg/m
3 angesiedelt ist und dabei eine ausreichende Druckfestigkeit und Querzugfestigkeit
bei gleichzeitiger Feuchtebeständigkeit aufweist.
[0027] Die Beschichtung des Kernes wird dabei in einem Heißluftstrom aktiviert, alternative
Aktivierungsmethoden, beispielsweise durch beheizte Walzen, HF-Erwärmung oder Infrarotstrahler
sind ebenfalls möglich.
[0028] Zur gleichmäßigen Durchmischung der Holzwerkstoffe und der Bindemittelfasern werden
diese in einer aerodynamischen Vliesbildungsmaschine gemischt, anschließend wird das
Additiv in einer separaten Vliesbildungsmaschine zugemischt. Dabei wird auch die räumliche
Ausrichtung der Fasermatrix vorgenommen, wobei dies in einer gesonderten aerodynamischen
Vliesbildungsmaschine erfolgt.
[0029] Eine gleichmäßige Ausbildung der Struktur der Dämmstoffplatte erfolgt durch eine
homogene Verteilung des Additivs innerhalb des Holzwerkstoff-Bindemittelfasergemisches.
[0030] Nachfolgend wird anhand der einzigen Figur die Erfindung näher erläutert.
[0031] Die Figur zeigt die Einbettung eines Additivs in eine Holzfaser-Bindemittelfasermatrix.
[0032] In der Figur ist eine Mischung aus Holzfasern 1 und Bindemittelfasern 2 dargestellt,
die in einer ersten aerodynamischen Vliesbildungsmaschine homogen vermischt werden.
Alternativ zu Holzfasern 1 können andere Holzwerkstoffe, beispielsweise Hvlzspäne
oder dergleichen, eingesetzt werden, beispielsweise auch alternative Rohstoffe wie
Hanf, Wolle, Flachs oder andere nachwachsende Rohstoffe.
[0033] Anschließend erfolgt eine Zumischung eines vergütenden Additivs, das aus einem Kern
4 mit einer thermisch aktivierbaren Beschichtung 3 besteht. Diese thermisch aktivierbare
Beschichtung 3 kann beispielsweise aus Bitumen oder einem thermoplastischen Material
bestehen. Diese Beschichtung 3 kann den Kern 4 entweder vollständig umgeben oder nur
teilweise an dessen Oberfläche angeordnet sein.
[0034] Das Additiv 3, 4 wird dem trockenen Gemisch aus Holzfasern 1 und Bindemittelfasern
2 als ein feinkörniges Granulat oder als Partikel aus entsprechenden Materialien,
wie bituminierten Perliten, beschichteten Thermoplastgruppen oder thermoplastisch
ummantelten Duroplastgruppen zugegeben. Die Korngrößen des Additivs 3, 4 sollten für
diesen Einsatzzweck 0,3 - 2,5 mm, vorzugsweise 0,5 - 2 mm betragen. Zur Steigerung
der Druck- bzw. Gefügefestigkeit sollte der Anteil des Additivs an der Gesamtmasse
der Dämmplatte mindestens 20 % betragen, jedoch sind auch Werte von über 40 % möglich.
[0035] Die Zumischung des Additivs 3, 4 und die räumliche Ausrichtung der Fasermatrix erfolgt
nach der Durchmischung der Holzfasern 1 und Bindemittelfasern 2 in einer separaten,
zweiten aerodynamischen Vliesbildungsmaschine. Durch die Zugabe des Additivs 3, 4
mit der zusätzlichen verbindenden Wirkung der thermisch aktivierbaren Beschichtung
3 kann der Anteil an Bindemittelfasern 2 auf 10 % am Gesamtgewicht gesenkt werden.
[0036] Mittels des aerodynamischen Vlies- bzw. Faserlegungsverfahrens mit räumlicher Ausrichtung
werden die Partikel des Additivs 3, 4 homogen innerhalb der Matrix der Holz- und Bindemittelfasern
1, 2 verteilt. Die Aktivierung erfolgt vorteilhafter Weise in einem Heißluftdurchströmungstrockner,
so dass durch die zugeführte Wärme der thermoplastische Mantel 3 des Kerns 4 der Additivpartikel
zusätzliche Kontaktstellen zu den Holzfasern 1 und zu den Bindemittelfasern 2 ausbilden.
Dadurch wird eine drucksteife Faser-Bindemittel-Additivmatrix mit verbesserter Gefügefestigkeit
bereitgestellt.
[0037] Die mit dem Additiv 3, 4 vergüteten Dämmstoffe können als Wärmedämmstoff im Außenbereich,
z. B. für Wärmedämmverbundsysteme und als Trittschalldämmstoffe im Fußbodenbereich,
z. B. unter Laminat- oder Fertigparkettböden eingesetzt werden.
Beispiel 1:
[0038] Wärmedämmstoffplatte zur Wärmedämmung mit einer Zielrohdichte von 100 kg/m
3 und einer Dicke von 100 mm unter Zugabe des Additivs:
[0039] Schüttgewicht insgesamt 10.056 g/m
2, Anteil des Additivs aus verschiedenen Thermoplastgruppen 3.394g/m
2 (Anteil 60 % bezogen auf atro Holzfasern), Anteil der Bindemittelfaser 1.006 g/m
2 (10%), Anteil Holzfasern 5.656 g/m
2, Durchmischung und Legung des Faservlieses im Tambour, Aktivierung der thermoplastischen
Bestandteile im Heißluftdurchstrdmungstrockner bei 170° C.
Beispiel 2:
[0040] Dämmstoffplatte zur Trittschalldämmung, Zielrohdichte 135 kg/m
3 und einer Dicke von 6 mm unter Zugabe des Additivs:
[0041] Schüttgewicht insgesamt 800 g/m
2, Anteil Additiv aus verschiedenen Thermoplastgruppen 206 g/m
2 (Anteil 40 % bezogen auf atro Holzfasern), Anteil der Bindemittelfaser 80 g/m
2 (10 %), Anteil Holzfasern 514 g/m
2, Durchmischung und Legung des
[0042] Faservlieses im Tambour, Aktivierung der thermoplastischen Bestandteile im Heißluftdurchströmungstrockner
bei 170° C.
1. Dämmstoffplatte aus einem Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisch, dadurch gekennzeichnet, dass dem Gemisch ein Additiv (3, 4) mit einem thermisch beständigen Kern (4) mit einer
thermisch aktivierbaren Beschichtung (3) zugegeben ist.
2. Dämmstoffplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) aus Perlite oder Duroplast-Werkstoff ausgebildet ist.
3. Dämmstoffplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) als Granulat oder Faserwerkstoff ausgebildet ist.
4. Dämmstoffplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv (3, 4) eine Korngröße von 0,3 bis 2,5 mm aufweist.
5. Dämmstoffplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des Additivs (3, 4) bezogen auf die Gesamt-masse der Dämmstoffplatte mindestens
20% beträgt.
6. Dämmstoffplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv (3, 4) homogen innerhalb des Holzwerkstoff Bindemittelfaser-Gemisches
verteilt ist.
7. Dämmstoffplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv (3, 4) hydrophob ist.
8. Dämmstoffplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Rohdichte von mindestens 20 kg/m3.
9. Dämmstoffplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Bindemittelfasern (2) zwischen 10 und 20 Gewichtsprozent der Gesamtmasse
liegt.
10. Dämmstoffplatte nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff (1) als Holzfaser ausgebildet ist.
11. Additiv zur Verbesserung der Drucksteifigkeit und Gefügeverbesserung von Dämmstoffplatten
aus einem Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisch, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv (3, 4) aus einem thermisch beständigen Kern (4) und einer thermisch aktivierbaren
Beschichtung (3) besteht.
12. Additiv nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die thermisch aktivierbare Beschichtung (3) ein Thermoplast oder Bitumen ist.
13. Additiv nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (3) den Kern (4) vollständig umschließt.
14. Additiv nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) aus einem Granulat oder einer Faser besteht.
15. Additiv nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (4) aus Duroplast-Werkstoffen oder mineralischen Werkstoffen besteht.
16. Additiv nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es hydrophob ist.
17. Verfahren zur Herstellung einer Dämmstoffplatte aus einem Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisch,
dadurch gekennzeichnet, dass dem Gemisch ein Additiv (3, 4) mit einem thermisch beständigen Kern (4) mit einer
thermisch aktivierbaren Beschichtung (3) zugegeben wird und die thermisch aktivierbare
Beschichtung (3) unter Wärmezufuhr aktiviert wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (3) in einem Heißluftstrom aktiviert wird.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzwerkstoff (1) und die Bindemittelfasern (2) in einer aerodynamischen Vliesbildungsmaschine
gemischt werden.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Zumischung des Additivs (3, 4) und die räumliche Ausrichtung der Fasermatrix
in einer aerodynamischen Vliesbildungsmaschine, insbesondere in einer separaten Vliesbildungsmaschine
erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Additiv (3, 4) homogen innerhalb des Holzwerkstoff-Bindemittelfaser-Gemisches
verteilt wird.