[0001] Die vorliegende Erfmdung betrifft eine Rahmenkonstruktion für Brandschutzelemente,
mit einem Rahmen, in dem ein plattenförmiges Flächenelement gehalten ist, wobei zwischen
dem Rahmen und dem Flächenelement mindestens ein metallischer Halter vorgesehen ist,
der das Flächenelement umgreift und am Rahmen gehalten ist.
[0002] Aus der DE 30 09 729 ist eine Rahmenkonstruktion bekannt, bei der eine Brandschutzverglasung
in einem Rahmen festgelegt ist, wobei für die Sicherung für den Brandfall eine Glashalteleiste
am Rahmen montiert ist, die aus einem schwer brennbaren Material besteht und die Brandschutzverglasung
gegen ein Herausfallen im Brandfall sichert, wofür Stahlhaltewinkel so angeordnet
sind, dass sie durch Schrauben an dem Profil festgelegt sind. Im Brandfall besteht
allerdings das Problem, dass durch die Temperatureinwirkung eine starke flächige Durchbiegung
zum Brandraum hin auftritt. Die Durchbiegung bedeutet im Scheibenrandbereich, dass
sich die Scheibenränder vom Rahmen weg hin zur Scheibenmitte bewegen und so die Überdeckung
mit der am Rahmen festgelegten Halterung abnimmt, bis im oberen und in den seitlichen
Bereichen keine Überdeckung mehr gegeben ist und die Brandschutzgläser nicht mehr
sicher gehalten werden können.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Rahmenkonstruktion für Brandschutzelemente
zu schaffen, die einfach aufgebaut ist und auch bei einer Durchbiegung des Flächenelementes
eine sichere Halterung am Rahmen gewährleistet.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einer Rahmenkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß ist zwischen dem Rahmen und dem Flächenelement ein Halter vorgesehen,
der in eine Richtung vom Rahmen zum Flächenelement hin bewegbar am Rahmen gehalten
ist und bei einer Bewegung des Flächenelementes vom Rahmen weg das Flächenelement
durch den Halter am Rahmen gesichert ist. Dadurch können Relativbewegungen zwischen
dem Flächenelement und dem Rahmen ausgeglichen werden, indem der Halter als eine Art
Überbrückungselement für die mechanische Halterung des Flächenelementes am Rahmen
sorgt. Damit können auch Extremsituationen, wie im Brandfall, zuverlässig gemeistert
werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Flächenelement aus dem Rahmen herausfällt.
Der Halter kann dabei im Normalzustand ohne Funktion und unsichtbar zwischen Rahmen
und Flächenelement verbleiben und im Brandfall bei einer Bewegung des Flächenelementes
innerhalb des Rahmens die Funktion der Halterung übernehmen.
[0006] Vorzugsweise ist zwischen dem Halter und dem Rahmen eine Schicht aus intumeszierendem
Material angeordnet, das bei Überschreiten einer Schwelltemperatur, beispielsweise
150 bis 200° C stark expandiert und den Halter gegen das Flächenelement drückt. Dadurch
wird ein formschlüssiges Anliegen des bewegbaren Halters am Flächenelement im Brandfall
gewährleistet. Statt der Schicht aus intumeszierendem Material könnte der Halter auch
mittels Federn oder über die Schwerkraft gegen das Flächenelement gedrückt werden,
bei dem intumeszierenden Material ergeben sich allerdings auch Montagevorteile und
eine Expansion erfolgt nur im Brandfall ab einer vorbestimmten Temperatur.
[0007] Vorzugsweise umgreift der Halter das Flächenelement U-förmig mit Auslegern. Dadurch
kann das Flächenelement in eine Richtung senkrecht zur Ebene des Flächenelementes
durch die Ausleger gestützt werden. Die Ausleger können dabei formschlüssig oder mit
Spiel an dem Flächenelement angeordnet sein.
[0008] Um den Halter geführt relativ zu dem Rahmen bewegen zu können, weist dieser vorzugsweise
zwei Stege auf, die an dem Rahmen anliegen. Diese Stege können gegenüber der Ebene
des Flächenelementes geneigt ausgebildet sein, sodass eine Vorfixierung mittels Klemmkräften
möglich ist. Dabei kann mindestens ein Steg in eine Öffnung in dem Rahmen eingreifen,
sodass ein besonders langer Führungsweg zwischen Halter und Rahmen möglich ist. Die
an dem Halter ausgebildeten Stege können dabei elastisch sein und mit einer gewissen
Vorspannung am Rahmen anliegen. Dies erleichtert die Montage, wenn der Halter an dem
Rahmen vorfixiert wird und anschließend die Montage des Flächenelementes nicht behindert
wird.
[0009] Für eine kostengünstige Herstellung des Halters ist dieser aus einem Stahlblech gestanzt
und gebogen.
[0010] Die Erfindungsgemäße Rahmenkonstruktion wird anhand eines Ausführungsbeispieles mit
Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine geschnittene Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Rahmenkonstruktion;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des Halters der Rahmenkonstruktion der Figur 1;
- Figur 3
- eine geschnittene Explosionsdarstellung eines Details der Rahmenkonstruktion der Figur
1;
- Figur 4
- eine Draufsicht auf den Rahmen der Rahmenkonstruktion der Figur 1;
- Figur 5
- eine Seitenansicht des Glashalters der Rahmenkonstruktion der Figur 1, und
- Figur 6
- eine Draufsicht auf den Glashalter der Figur 5.
[0011] In Figur 1 ist eine Brandschutztür im vertikalen Schnitt gezeigt, die einen Blendrahmen
1, einen relativ zu dem Blendrahmen 1 bewegbaren Rahmen 2 und eine Sprosse 3 aus wärmegedämmten
Aluminiumprofilen aufweist. Die erfindungsgemäße Rahmenkonstruktion lässt sich nicht
nur für einen Rahmen 2 einer Tür sondern auch allgemein für Blendrahmen oder Rahmen
für Fassaden oder Lichtdächer etc. einsetzen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Rahmen 2 aus Aluminiumprofilen gebildet, die mittig über schlecht wärmeleitende
Verbindungsleisten verbunden sind, wobei Material und Form des Rahmenprofils vom Fachmann
frei gewählt werden kann.
[0012] In dem Rahmen 2 ist ein Flächenelement 10 in Form eines plattenförmigen Verglasungselementes
10 aufgenommen, wobei auch andere Flächenelemente 10 in dem Rahmen 2 gehalten sein
können. Das Flächenelement 10 ist an dem Rahmen 2 in bekannter Weise über Glasanlagedichtungen
21 gehalten, die mit einem gewissen Anpressdruck am Rand umlaufend an dem Flächenelement
10 angeordnet sind.
[0013] Zwischen dem Rahmen 2 und dem Flächenelement 10 sind Halter 4 vorgesehen, die aus
einem Stahlblech gefertigt sind. Diese Halter 4 weisen Stege 5 auf, die in den Rahmen
2 eingreifen. Hierfür sind in dem Rahmen 2 Bohrungen 6 ausgespart, die zur Führung
der Stege 5 dienen. Auf der gegenüberliegenden Seite weist der Halter 4 Ausleger 8
und 9 auf, die an einer Basisplatte 7 des Halters 4 angeformt sind. Die Ausleger 8
und 9 umgreifen das Flächenelement 10 mit geringfügigem Spiel.
[0014] Unter der Basisplatte 7 des Halters 4 ist ein plattenförmiger Streifen 11 aus intumeszierendem
Material angeordnet, der auf der gegenüberliegenden Seite am Profil des Rahmens 2
anliegt. Im Falle eines Brandes wird die Schwelltemperatur des intumeszierenden Streifen
11 überschritten und das Material schäumt auf und expandiert recht stark. Dadurch
wird der benachbart angeordnete Halter 4 zu dem Flächenelement 10 gedrückt und liegt
an diesem formschlüssig an. Dabei kann der Halter 4 eine Relativbewegung zum Flächenelement
10 hin ausführen und bleibt am Rahmen 2 durch die Stege 5 gehalten, die in den Öffnungen
6 geführt sind.
[0015] Sollten im Brandfall die Glasanlagedichtungen 21 ihre Funktion verlieren und das
Flächenelement 10 sich aufgrund starker Hitzeentwicklung biegen, kann das Flächenelement
10 nach unten rutschen, wenn ein Verklotzungselement 20 seine Funktion verliert. Dann
bleibt das Flächenelement 10 innerhalb der Ausleger 8 und 9 des oberen Halters 4,
der dann gegen das Flächenelement 10 gedrückt wird und dafür sorgt, dass das Flächenelement
10 nicht aus dem Rahmen 2 herausfällt, auch wenn die obere Stirnkante des Flächenelementes
10 bereits den Rahmen 2 verlassen hat.
[0016] In Figur 2 ist der Halter 4 dargestellt, der an gegenüberliegenden Seiten jeweils
einen Steg 5 und zwei Ausleger 8 bzw. 9 aufweist. Die Halter 5 sind dabei in einem
keilförmigen Winkel zueinander angeordnet, in diesem Fall von der Basisplatte 7 aus
aufspreizend. In der Basisplatte 7 ist eine Aussparung 18 vorgesehen, die allerdings
auch eine andere Geometrie haben kann. Ferner sind an dem Halter 4 Ausleger 8 und
9 vorgesehen, die auf der gegenüberliegenden Seite zu den Stegen 9 angeordnet sind
und sich leicht verjüngen. Die Ausleger 8 und 9 sind dabei jeweils über dünne Stege
19 mit der Basisplatte 7 verbunden, wobei die Stege 19 über Ausstanzungen 12 voneinander
beabstandet sind. Die Ausleger 8 und 9 können auch manuell umgebogen werden, wie dies
beim Ausleger 8 mit dem in den gestrichelten Linien dargestellten Ausleger 8' gezeigt
ist.
[0017] In Figur 3 ist eine Explosionsdarstellung der einzelnen Bauteile der Rahmenkonstruktion
gezeigt. Eine Profilwandung 13 des Rahmens 2 ist mit Öffnungen 6 versehen, die in
einem Abstand a angeordnet sind und Öffnungen 6 mit dem Durchmesser c aufweisen. Benachbart
zu der Profilwandung 13 ist ein Streifen 11 aus intumeszierendem Material angeordnet,
der in etwa die Abmessungen der Basisplatte 7 des Halters 4 aufweist.
[0018] Der Halter 4 weist eine Länge a auf, die in etwa dem Abstand der Öffnungen 6 entspricht.
Die Stege 5 spreizen in einem Winkel α relativ zu einer Senkrechten zur Basisplatte
7 auf, der in einem Bereich von 5 bis 25° liegen kann, wobei die Elastizität der Stege
5 genutzt wird, damit diese unter einer gewissen Vorspannung an dem Rahmen 2 bzw.
an einer Wand der Öffnung 6 anliegen. Die Stege 5 können statt nach außen aufzuspreizen
auch nach innen zusammenlaufen.
[0019] In den Figuren 5 und 6 ist der Glashalter 4 noch einmal im Detail dargestellt. An
der Basisplatte 7 sind auf einer Seite Ausleger 8 angeordnet, die für ein manuelles
Verbiegen nur über Stege 19 mit der Basisplatte 7 verbunden sind, wobei an der Aussparung
12 Einkerbungen 14 und 17 sowie an der Außenkante eine Einkerbung 15 vorgesehen sind,
damit ein leichtes Verbiegen des Auslegers 8 ermöglicht wird. Auch der Steg 5 ist
durch einen Schlitz mit Kerbe 16 von dem Ausleger 8 getrennt, damit dieser in die
gewünschte Richtung gebogen werden kann. Auf der gegenüberliegenden Seite der Basisplatte
7 ist der Halter 4 ohne Aussparungen 12 ausgebildet, wobei auch eine symmetrische
Ausgestaltung möglich ist.
[0020] Statt zwei Stegen 5, die in den Rahmen 2 eingreifen, können auch mehrere Stege 5
an dem Halter 4 angeordnet sein. Die Stege 5 können auch in entsprechende Nuten oder
an Führungsflächen anliegen, um eine Überbrückung zwischen dem Rahmen 2 und dem Flächenelement
10 bereitzustellen, wenn aufgrund eines Brandes die übrigen Haltemittel nicht länger
ihre Funktion erfüllen.
1. Rahmenkonstruktion für Brandschutzelemente, mit einem Rahmen (2), in dem ein plattenförmiges
Flächenelement (10) gehalten ist, wobei zwischen dem Rahmen (2) und dem Flächenelement
(10) mindestens ein metallischer Halter (4) vorgesehen ist, der das Flächenelement
(10) umgreift und am Rahmen (2) gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) in eine Richtung vom Rahmen (2) zum Flächenelement (10) hin bewegbar
am Rahmen (2) gehalten ist und bei einer Bewegung des Flächenelementes (10) vom Rahmen
(2) weg das Flächenelement (10) durch den Halter (4) am Rahmen (2) gesichert ist.
2. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Halter (4) und dem Rahmen (2) eine Schicht (11) aus intumeszierendem
Material angeordnet ist, das bei Überschreiten einer Schwelltemperatur expandiert
und den Halter (4) gegen das Flächenelement (10) drückt.
3. Rahmenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) das Flächenelement (10) U-förmig mit Auslegern (8) umgreift.
4. Rahmenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) mit zwei Stegen (5) an dem Rahmen (2) anliegt, die gegenüber der Ebene
des Flächenelementes (10) geneigt ausgebildet sind.
5. Rahmenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) mit mindestens einem Steg (5) in eine Öffnung (6) in dem Rahmen (2)
eingereift.
6. Rahmenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die an dem Halter (4) ausgebildeten Stege (5) elastisch sind und mit einer gewissen
Vorspannung an dem Rahmen (2) anliegen.
7. Rahmenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (4) aus einem Stahlblech hergestellt ist.
8. Rahmenkonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rahmenkonstruktion an jeder Seite mindestens ein Halter (4) zwischen Rahmen
(2) und Flächenelement (10) angeordnet ist.