[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei herkömmlichen Kassensystemen in Supermärkten ist jeder Warenerfassungsplatz mit
einer Bedienperson besetzt, die die von einem Kunden gekauften Waren einscannt und
anschließend den Gesamtbetrag der gekauften Waren kassiert. Dieses System ist sehr
personalaufwändig. Es sind daher schon verschiedene Selbstbedienungs-Warenerfassungsplätze
vorgeschlagen worden (EP 0 403 670 A1, US 5,316,107, DE 35 24 231 A1, EP 0 294 470
B1, DE 102 07 568 A1).
[0003] Ein gattungsgemäßer Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz ist in EP 0 178 223 A2
beschrieben. Dieser Warenerfassungsplatz hat ein Terminal mit einer Lesevorrichtung.
Links und rechts neben dem Terminal ist je eine Bodenwaage vorgesehen, wobei auf eine
Bodenwaage ein Einkaufswagen mit den gekauften Waren und auf die andere Bodenwaage
ein leerer Einkaufswagen gestellt wird. Das Gewicht des vollen Einkaufswagens wird
durch die Waage erfasst und im Speicher eines Rechners gespeichert. Ein Kunde entnimmt
nun dem vollen Einkaufswagen nach und nach die gekauften Artikel und führt diese an
der Lesevorrichtung vorbei. Dabei wird ein auf den Artikel aufgedruckter Code, in
der Regel ein Barcode, abgetastet. Die dadurch ermittelten, spezifischen Warendaten,
insbesondere der Preis und das Gewicht der Ware werden ebenfalls in den Speicher des
Rechners übernommen. Die gescannte Ware wird dann in den ursprünglich leeren Einkaufswagen
abgelegt. Auch das Gewicht dieses Einkaufswagens bzw. der darin gelagerten Waren wird
ständig erfasst. Betrugsversuche werden durch dieses System sehr erschwert. Zum einen
erfolgt eine Kontrolle dadurch, dass eine Gewichtsentlastung der einen Waage mit der
Gewichtszunahme der anderen Waage verglichen wird. Diese Werte müssen, abgesehen von
einer kleinen Toleranz, gleich sein. Zum anderen wird zur Kontrolle das vom Rechner
ermittelte Gewicht der Waren herangezogen, welches mit den auf den beiden Waagen ermittelten
Gewichten verglichen wird. Nachdem alle Waren eingescannt wurden, begibt sich der
Kunde zu einem Kassierer, der den Kassenvorgang nur dann abschließt, wenn die Gewichtsvergleiche
Übereinstimmung gebracht haben.
[0004] Der oben beschriebene Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz ist für das Einkaufen
mit Einkaufswagen konzipiert. Das ist nachteilig, denn häufig stehen in Supermärkten
neben Einkaufswagen auch Einkaufskörbe oder -beutel zur Verfügung, die von Kunden
bei kleineren Einkäufen gern den Einkaufswagen vorgezogen werden, oder die Kunden
bringen eigene Einkaufsbehältnisse schon mit. Derartige Einkaufsbehältnisse sind bei
dem oben beschriebenen Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz nicht bzw. aus ergonomischen
Gesichtspunkten nur sehr ungünstig nutzbar. Daher müsste für Einkaufskörbe u. dgl.
ein anders konzipierter Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz mit gleicher Funktion
zur Verfügung gestellt werden.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diesen Nachteil des Standes der Technik
zu vermeiden.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem gattungsgemäßen Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz
dadurch gelöst, dass von den Aufstellplatten der Bodenwaagen neben der Aufstellfläche
für den Einkaufswagen Aufbauten zum Einhängen eines Einkaufskorbes o. dgl. aufragen.
Aufgrund dieser Lösung ist es möglich, die für Einkaufswagen vorgesehene Bodenwaagen
auch für das Wiegen von Einkaufskörben u. dgl. zu nutzen, wobei diese aufgrund der
Aufbauten in einer ergonomisch günstigen Greifhöhe für das Handling am Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz
zur Verfügung stehen.
[0007] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich aus dem Unteranspruch.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
In der dazugehörigen Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatzes mit zwei,
jeweils auf einer Bodenwaage stehenden Einkaufswagen und von den Aufstellplatten der
Bodenwaagen aufragenden Haltebügeln,
- Fig. 2
- eine Einzeldarstellung des (bezogen auf Fig. 1) Haltebügels der rechten Bodenwaage,
- Fig. 3
- eine Darstellung gemäß Fig. 2 mit in den Haltebügel eingehängtem Einkaufskorb,
- Fig. 4
- eine Einzeldarstellung des (bezogen auf Fig. 1) Haltebügels der linken Bodenwaage,
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit an den Haltebügel eingehängtem Einkaufskorb,
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit eingehängtem Einkaufskorb und eingehängten Einkaufstüten,
und
- Fig. 7
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit eingehängten Einkaufstüten.
[0009] Der in Fig. 1 dargestellte Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz besitzt ein Terminal
1, welches mit einem Unterbau 2 auf dem Fußboden aufsteht. Der Unterbau 2 beherbergt
einen Rechner sowie weitere für den Betrieb des Terminals 1 erforderliche Ausrüstungen.
Der Unterbau 2 schließt nach oben mit einer ebenen Tischfläche ab, in die ein Barcode-Leser
3 mit integrierter Waage zur Erfassung des Gewichts von Obst, Gemüse und anderen,
nicht ausgepreisten Stückgütern eingelassen ist. Vom Unterbau 2 ragt ein Paneel 4
nach oben ab, mit einem Touchscreen 5 zur Eingabe von auf der in den Barcode-Leser
3 integrierten Waage zu wiegenden Artikeln und weiterer Eingaben, wie z. B. einer
Störungsmeldung, einem Bildschirm 6 zur Anzeige von Kundeninformationen, wie z. B.
dem Preis und dem Gewicht der eingescannten Ware, einer PIN-Eingabetastatur 7, einem
Durchzugskartenleser 8 für Kreditkarten und EC-Karten, einem Lautsprecher 22, einem
Karteneinzugsleser 23 sowie einem Ausgabeschlitz 9 für einen Kassenbon.
[0010] Rechts und links neben dem Terminal 1 sind Bodenwaagen 10 bzw. 11 angeordnet. Diese
besitzt jeweils eine Aufstellplatte 10.1, 11.1 für einen Einkaufswagen 12 bzw. 13.
Zur Erleichterung des Aufschiebens der Einkaufswagen 12, 13 auf die Aufstellplatten
10.1, 11.1 sind Rampen 10.2 bzw. 11.2 vorgesehen. Die Aufstellplatten 10.1 und 11.1
sind von einer Seitenumrandung 10.3 bzw. 11.3 umgeben, die zu den Rampen 10.2, 11.2
hin offen ist.
[0011] An den dem Terminal 1 zugewandten Enden der Bodenwaagen 10, 11 sind Haltebügel 14
bzw. 15 vorgesehen, die von den Aufstellplatten 10.1 bzw. 11.1 nach oben abragen und
an diesen z. B. durch eine Schweißung oder Verschraubung befestigt sind. Der Aufbau
der Haltebügel 14, 15 wird nachstehend näher erläutert.
[0012] Fig. 2 zeigt den Haltebügel 14 in Einzeldarstellung und an seinem unteren Ende abgebrochen.
Er besteht aus zwei parallelen Stützen 14.1, die auf der Bodenplatte 10.1 aufstehen.
In diese Stützen 14.1 sind von oben die Schenkel eines U-förmigen Querträgers 14.2
höhenverstellbar eingeschoben. Zum Festlegen des Querträgers 14.2 an den Stützen 14.1
sind Feststellschrauben 16 vorgesehen, die in ein Durchgangsgewinde der Stützen 14.1
einschraubbar sind. Zur Aussteifung des Haltebügels 14 sind zwei Querträger 14.3 angeordnet,
die starr mit den Stützen 14.1 bzw. den Schenkeln des Querträgers 14.2 verbunden sind.
Die vorgenannten Bauteile 14.1 bis 14.3 des Haltebügels 14 sind aus Rohren gefertigt.
[0013] Der Haltebügel 14 wird komplettiert durch zwei an seinem Querträger 14.2 im Abstand
voneinander befestigten Einhängehaken 17 und einen von den Schenkeln des Querträgers
14.2 abragenden Abstandsbügel 18. Die Einhängehaken 17 dienen dem Einhängen eines
Einkaufskorbs 19, wobei der Abstandsbügel 18 für ein etwa waagerechtes Hängen des
Einkaufskorbs 19 am Haltebügel 14 sorgt. Das ist in Fig. 3 dargestellt.
[0014] Fig. 4 zeigt den Haltebügel 15 in Einzeldarstellung und an seinen unteren Enden abgebrochen.
Er besitzt ebenfalls zwei Stützen 15.1, die auf der Aufstellplatte 10.1 der Bodenwaage
10 aufstehen. In diese Stützen 15.1 sind von oben die Schenkel eines U-förmigen Querträgers
15.2 höhenverstellbar eingesteckt. Zur Fixierung der eingestellten Höhe des Querträgers
15.2 sind ebenfalls wieder Feststellschrauben 16 an jeder der Stützen 15.1 vorgesehen.
Die Stützen 15.1 sind durch einen Querträger 15.3 gegeneinander ausgesteift. An diesen
Querträger 15.3 sind im Abstand voneinander zwei Einhängehaken 17 befestigt, die,
wie zuvor beim Haltebügel 14 beschrieben, dem Einhängen eines Einkaufskorbs 19 dienen.
Auch hier sorgt ein an den Stützen 15.1 befestigter Abstandsbügel 18 für ein etwa
waagerechtes Hängen des Einkaufskorbes 19 am Haltebügel 15 (Fig. 5).
[0015] Vom Querträger 15.2 ragen im Abstand voneinander zwei waagerecht angeordnete Haltestangen
20 ab, die einen Vorrat an Einkaufstüten 21 aufnehmen, die mit ihren Henkeln in die
Haltestangen 20 eingehängt sind (Fig. 7). Auch die Stützen 15.1 und die Querträger
15.2 und 15.3 des Haltebügels 15 sind aus Rohren gefertigt.
[0016] Nachfolgend wird ein Self -Check- Out-Vorgang unter Nutzung des oben beschriebenen
Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatzes beschrieben.
[0017] Ein Kunde fährt seinen mit Waren gefüllten Einkaufskorb 12 über die Rampe 10.2 auf
die Aufstellplatte 10.1 der Bodenwaage 10. Auf der anderen Bodenwaage 11 steht bereits
ein leerer Einkaufswagen 13 bzw. wird dieser von dem Kunden dort hingestellt. Die
an den Haltestangen 20 des Haltebügels 15 hängenden Einkaufstüten 21 hängen dann in
den leeren Einkaufswagen 13 hinein. In Fig. 1 ist das exemplarisch an nur einer Einkaufstüte
21 dargestellt. Wie aus dieser Darstellung ersichtlich ist, kann eine an den Haltestangen
20 hängende Einkaufstüte 21 bequem gefüllt werden.
[0018] Zur Einleitung des Self- Check- Out-Vorganges drückt der Kunde einen entsprechend
gekennzeichneten Bereich des Touchscreens 5. Dadurch wird zunächst ein Wiegevorgang
der auf den Bodenwaagen 10 und 11 befindlichen Gegenstände ausgelöst. Nach Beendigung
des Wiegevorganges wird der Kunde über den Bildschirm 6 oder den Lautsprecher 22 aufgefordert,
mit dem Einscannen der gekauften Waren zu beginnen. Der Kunde entnimmt nun dem Einkaufswagen
12 einzeln die Waren und führt diese über den Barcode-Leser 3. Auf dem Bildschirm
6 wird der Preis der eingescannten Ware angezeigt. Nachdem spezifische Daten, wie
der Preis und das Gewicht, der am Barcode-Leser 3 vorbeigeführten Ware erfasst sind,
was über den Lautsprecher 22 durch einen Piepton signalisiert werden kann, legt der
Kunde die eingescannten Waren in den Einkaufswagen 13 ab, oder aber er befüllt gleich
eine der an den Haltestangen 20 hängenden Einkaufstüten 21. Über den Rechner erfolgt
nach jedem einzelnen Einscannvorgang ein Gewichtsvergleich der beiden Bodenwaagen
10 und 11. Bei einem ordnungsgemäßen Einscannvorgang muss unter Berücksichtigung geringer
Toleranzen die Gewichtsabnahme auf der Bodenwaage 10 der Gewichtszunahme auf der Bodenwaage
11 entsprechen. Als zusätzliche Sicherheit kann zu diesem Vergleichsvorgang noch das
durch den Einscannvorgang ermittelte Gewicht der betreffenden Ware hinzugenommen werden.
Entspricht die Gewichtszunahme auf der Bodenwaage 11 der Gewichtsabnahme auf der Bodenwaage
10, wird der Kunde akustisch oder visuell aufgefordert, einen weiteren Artikel einzuscannen.
Hat der Gewichtsvergleich zu Unstimmigkeiten geführt, erfolgt ein akustisches und/oder
visuelles Warnsignal und der zuletzt gescannte Artikel muss nochmals gescannt werden.
[0019] Wenn alle Waren aus dem Einkaufswagen 12 in den Einkaufswagen 13 abgelegt sind, drückt
der Kunde einen entsprechend gekennzeichneten Bereich des Touchscreens 5, um zu signalisieren,
dass der Einscannvorgang beendet ist. Daraufhin wird der Gesamtbetrag der eingekauften
Waren auf dem Bildschirm 6 angezeigt und der Kunde wird aufgefordert, diesen Betrag
zu zahlen. Das kann über den Kartendurchzugsleser 8 oder aber über den Karteneinzugsleser
22 erfolgen. Nach Bezahlung der Waren erhält der Kunde über einen Ausgabeschlitz 9
einen Bon, der wie üblich die einzelnen Artikel mit ihren Preisen und den Gesamtbetrag
ausweist.
[0020] Nach dem Zahlen fährt der Kunde den Einkaufswagen 13 von der Bodenwaage 11. Da die
Einkaufstüten 21 in den Einkaufswagen 13 hineinhängen, ist gewährleistet, dass gefüllte
Einkaufstüten 21 nicht am Terminal 1 vergessen werden.
[0021] Der Self-Check-Out-Vorgang wurde oben unter Verwendung von zwei Einkaufswagen 12,
13 beschrieben. Aufgrund der zu den Bodenwaagen 10 und 11 gehörenden Haltebügel 14
bzw. 15 können anstelle von Einkaufswagen 12, 13 auch bequem Einkaufskörbe 19 oder
Einkaufstüten 21 verwendet werden, was immer dann der Fall sein kann, wenn nur wenige
Waren eingekauft wurden. An die Einhängehaken 17 des Haltebügels 14 wird dann beispielsweise
ein mit Waren gefüllter Einkaufskorb 19 eingehängt (Fig. 3), während ein leerer Einkaufskorb
19 an die Einhängehaken 17 des Haltebügels 15 eingehängt wird (Fig. 5). Es kann auch
ein mitgebrachter Einkaufskorb oder eine Handtasche an die Einhängehaken 17 oder Haltestangen
20 gehängt werden. In den noch leeren Einkaufskorb 19 bzw. in das mitgebrachte Einkaufsbehältnis,
können, wie zuvor am Beispiel des Einkaufswagens 13 beschrieben, an den Haltestangen
20 hängende Einkaufstüten 21 eingestellt werden (Fig. 6). Der Self-Check-Out-Vorgang
findet dann in gleicher Weise wie oben beschrieben statt.
[0022] Da bei dem beschriebenen Self-Check-Out-Vorgang nicht die absoluten Gewichte auf
den Bodenwaagen 10 und 11 gemessen werden, sondern nur die relativen Gewichtsab- bzw.
-zunahmen, brauchen keine Einstellungsänderung vorgenommen werden, wenn anstelle eines
Einkaufswagens 12, 13 ein Einkaufskorb 19 bzw. eine Einkaufstüte 21 oder andere Einkaufsbehältnisse
verwendet werden.
1. Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz mit einer Lesevorrichtung (3) zum Erfassen der
Waren und zwei beidseitig von dieser angeordneten Bodenwaagen (10, 11) mit einer Aufstellplatte
(10.1, 11.1) für einen Einkaufswagen (12, 13), wobei eine Bodenwaage (10) das Gewicht
der eingekauften Waren und die andere Bodenwaage (11) das Gewicht der mit der Leseeinrichtung
(3) erfassten Waren misst, dadurch gekennzeichnet, dass von den Aufstellplatten (10.1, 11.1) der Bodenwaagen (10, 11) neben der Aufstellfläche
für den Einkaufswagen (12, 13) ein Aufbau (14, 15) zum Einhängen eines Einkaufskorbs
(19) und/oder von Einkaufstüten (21) oder sonstiger Einkaufsbehältnisse aufragt.
2. Selbstbedienungs-Warenerfassungsplatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau als Haltebügel (14, 15) mit auf den Aufstellplatten (10.1, 11.1) aufstehenden
Stützen (14.1, 15.1) und diese verbindenden Querträgern (14.2, 14.3; 15.2, 15.3) ausgeführt
ist, wobei an den Querträgern (14.2, 14.3; 15.2, 15.3) Haltemittel (17, 20) zum Einhängen
von Einkaufskörben (19), Einkaufstüten (21) oder anderer Einkaufsbehältnisse vorgesehen
sind.