[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere einen Bürostuhl oder
Schülerstuhl, mit einer Wippmechanik nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Fig. 1 zeigt in schematischer Seitenansicht einen herkömmlichen Stuhl 10, bei dem
auch die vorliegenden Erfindung anwendbar ist. Der Stuhl 10 besteht im Wesentlichen
aus einem Fußgestell 12 und einem Sitz 14. Der Sitz 14 besteht üblicherweise aus einer
Sitzfläche 16 und einer Rückenlehne 18, die entweder einteilig oder separat zueinander
ausgebildet sein können. Das Fußgestell 12 weist in bekannter Weise ein Fußkreuz 20,
das auf Fußrollen oder Standfüßen 22 bewegbar oder feststehend gelagert ist, und eine
Stuhlsäule 24 mit integrierter Gasfeder auf.
[0003] Die Sitzfläche 16 des Sitzes 14 ist auf einem Sitzträger 26 getragen, der über eine
Aufnahme 28 auf der Gasfeder der Stuhlsäule 24 höhenverstellbar und federnd abgestützt
ist. Zwischen dem Sitzträger 26 und der Aufnahme 28 für die Gasfeder der Stuhlsäule
24 ist eine Wippmechanik 30 angeordnet, mittels welcher der Sitz 14 in der Vorne/Hinten-Richtung
der Sitzfläche 16 geneigt werden kann.
[0004] In Fig. 2 ist der Aufbau einer herkömmlichen Wippmechanik 30 für einen in Fig. 1
dargestellten Stuhl 10 näher gezeigt. Die Wippmechanik 30 weist insbesondere ein erstes
Gehäuseteil 32, das mit dem Sitzträger 26 fest verbunden ist, und ein zweites Gehäuseteil
34, das mit der Aufnahme 28 für die Gasfeder der Stuhlsäule 24 fest verbunden ist,
auf. Zwischen dem ersten und dem zweiten Gehäuseteil 32, 34 sind eine Druckplatte
36 und zwei Federblöcke 38 aus einem elastisch verformbaren Material angeordnet. Die
Druckplatte 36 weist an ihrer Oberseite (oder wahlweise Unterseite) eine etwa halbkugelförmige
Konizität in der Vorne/Hinten Richtung der Sitzfläche 16 um eine Schwenkachse 36a
auf, und die Federblöcke 38 sind bezüglich der Druckplatte 36 ebenfalls in der Vorne/Hinten-Richtung
der Sitzfläche 16 angeordnet.
[0005] Der Sitz 14 des Stuhls 10 kann mittels dieser herkömmlichen Wippmechanik 30 in der
Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche 16 geneigt werden, indem das erste Gehäuseteil
32, das über den Sitzträger 26 fest mit dem Sitz 14 verbunden ist, über die Konizität
der Druckplatte 36 um die Schwenkachse 36a gekippt wird, wobei je nach Kipprichtung
des Sitzes 14 der vordere oder der hintere Federblock 38 durch das erste Gehäuseteil
32 gegen das starr angeordnete zweite Gehäuseteil 34 zusammen gedrückt wird. Der Sitz
14 ist dabei durch die Federblöcke 38 aus dem elastisch verformbaren Material gefedert
gelagert. Je nach Art und Verwendungszweck des Stuhls 10 können spezielle Materialien
mit jeweils angepassten Kennlinien für die Federblöcke 38 verwendet werden.
[0006] Ferner offenbart die DE-A-101 06 791 einen Stuhl, auf dem der Oberbegriff des Patentanspruchs
1 beruht. Dieser bekannte Stuhl besitzt eine Wippmechanik, die eine Neigung der Sitzfläche
gegenüber der Horizontalen sowohl in der üblichen Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche
als auch zusätzlich in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche ermöglicht. Die Wippmechanik
besteht in diesem Fall aus einer dreieck-förmigen Anlenkung der Sitzfläche über Federelemente
an einem Tragrahmen. Insgesamt ist so ein Abkippen der Sitzfläche in um etwa 45° von
der Sitzrichtung abweichenden Richtungen möglich.
[0007] Ausgehend von dem vorbeschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl mit einer Wippmechanik bereitzustellen, der bei
einem einfachen Aufbau verbesserte ergonomische Eigenschaften aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Stuhl mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Der Stuhl weist ein Fußgestell, einen Sitz mit einer Sitzfläche und einer Rückenlehne,
einen Sitzträger zum Tragen des Sitzes auf dem Fußgestell und eine Wippmechanik, die
zwischen dem Sitzträger und dem Fußgestell angeordnet ist, auf. Die Wippmechanik ist
derart angeordnet und ausgebildet, dass sie eine Neigung der Sitzfläche des Sitzes
gegenüber der Horizontalen sowohl in einer Vorne/ Hinten-Richtung der Sitzfläche als
auch in einer Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche ermöglicht. Gemäß der Erfindung
weist die Wippmechanik eine Druckplatte mit einer ersten Konizität in der Vorne/Hinten-Richtung
der Sitzfläche, über welche der Sitz in der Vorne/Hinten-Richtung geneigt werden kann,
und eine zweite Konizität in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche, über welche
der Sitz in der Rechts/Links-Richtung geneigt werden kann, auf. Die beiden Konizitäten
der Druckplatte können dabei auf zueinander abgewandten Oberflächen der Druckplatte
in der Oben/Unten-Richtung der Druckplatte vorgesehen sein. Unter ergonomischen Gesichtspunkten
ist für Stühle neben einer möglichen Neigung der Sitzfläche in der Vorne/Hinten-Richtung
auch eine mögliche Neigung der Sitzfläche in der Rechts/Links-Richtung wünschenswert,
was erfindungsgemäß durch die besondere Wippmechanik in einfacher Weise ermöglicht
ist. Der einfache Aufbau der erfindungsgemäßen Wippmechanik ist außerdem wartungsfreundlich
und zeigt eine lange Lebensdauer.
[0010] Zur gefederten Lagerung der Wippmechanik ist die Druckplatte bevorzugt auf elastisch
verformbaren ersten und zweiten Federblöcken gelagert, wobei wenigstens ein erster
Federblock der Druckplatte in der Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche zugeordnet
ist und wenigstens ein zweiter Federblock der Druckplatte in der Rechts/Links-Richtung
der Sitzfläche zugeordnet ist.
[0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Druckplatte einerseits gegen den
Sitzträger und andererseits gegen ein Aufnahmeteil für das Fußgestell bzw. für die
Gasfeder in einer Stuhlsäule des Fußgestells abgestützt.
[0012] In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist die Wippmechanik ein erstes
Gehäuseteil und ein zweites Gehäuseteil auf, wobei das erste Gehäuseteil an dem Sitzträger
des Sitzes befestigt ist und das zweite Gehäuseteil an dem ersten Gehäuseteil befestigt
ist. Alternativ kann das erste Gehäuseteil auch in das zweite Gehäuseteil eingepasst
und das zweite Gehäuseteil an dem Sitzträger des Sitzes befestigt sein.
[0013] Aus ergonomischen Gründen sollte die Wippmechanik eine Neigung der Sitzfläche des
Sitzes gegenüber der Horizontalen in der Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche um maximal
etwa 7,5° bis etwa 8° und in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche um maximal etwa
3,5° ermöglichen.
[0014] Die vorliegende Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Drehstühlen, wie Bürostühlen
und Schülerstühlen einsetzbar.
[0015] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter, nicht-einschränkender Beispiele unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen besser verständlich. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht eines Stuhls mit einer Wippmechanik, bei dem die vorliegende
Erfindung anwendbar ist;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht einer herkömmlichen Wippmechanik für einen in Fig.
1 dargestellten Stuhl;
- Fig. 3
- eine perspektivische Explosionsdarstellung der Komponenten einer Wippmechanik gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4a
- eine schematische Schnittdarstellung der Wippmechanik von Fig. 3 gemäß dem Schnitt
A-A von Fig. 4c zur Erläuterung der Neigung in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche;
- Fig. 4b
- eine schematische Schnittdarstellung der Wippmechanik von Fig. 3 gemäß dem Schnitt
B-B von Fig. 4c zur Erläuterung der Neigung in der Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche;
- Fig. 4c
- eine schematische Schnittdarstellung der Wippmechanik von Fig. 3 gemäß dem Schnitt
C-C von Fig. 4a;
- Fig. 5a
- eine schematische Schnittdarstellung einer Wippmechanik gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung analog der Darstellung von Fig. 4a in geneigter Stellung;
- Fig. 5b
- eine schematische Schnittdarstellung einer Wippmechanik gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung analog der Darstellung von Fig. 4a in Ruhestellung;
- Fig. 5c
- eine schematische Schnittdarstellung einer Wippmechanik gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung analog der Darstellung von Fig. 4b in geneigter Stellung; und
- Fig. 5d
- eine schematische Schnittdarstellung einer Wippmechanik gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung analog der Darstellung von Fig. 4b in Ruhestellung.
[0016] Die vorliegende Erfindung ist beispielsweise bei einem Drehstuhl 10 gemäß der oben
beschriebenen Darstellung von Fig. 1 einsetzbar, ohne auf diese Anwendung beschränkt
zu sein.
[0017] Anhand der Fig. 3 und 4 wird zunächst ein erstes Ausführungsbeispiel einer Wippmechanik
30 näher beschrieben. Dabei sind der Einfachheit halber für gleiche oder entsprechende
Komponenten die gleichen Bezugsziffern wie in den Fig. 1 und 2 verwendet worden.
[0018] Die Wippmechanik 30 weist ein erstes Gehäuseteil 32 und ein zweites Gehäuseteil 34
aus einem druckfesten Material, wie beispielsweise Metall auf, zwischen denen die
übrigen Komponenten der Wippmechanik 30 aufgenommen sind. Im ersten Ausführungsbeispiel
ist dabei das erste Gehäuseteil 32 in das zweite Gehäuseteil 34 eingepasst, und das
zweite Gehäuseteil 34 ist zum Beispiel mittels Schraubverbindungen fest mit dem Sitzträger
26 des Sitzes 14 eines Stuhls 10 verbindbar. Zwischen den beiden Gehäuseteilen 32
und 34 der Wippmechanik 30 sind zwei erste Federblöcke 38 und zwei zweite Federblöcke
42, ein Aufnahmeteil 40 sowie eine Druckplatte 36 angeordnet.
[0019] Die ersten und die zweiten Federblöcke 38, 42 sind paarweise in der Vorne/Hinten-Richtung
bzw. der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche 16 in entsprechenden Ausnehmungen 34a,
34b des zweiten Gehäuseteils 34 aufgenommen. Die ersten und die zweiten Federblöcke
38, 42 bestehen aus einem elastisch verformbaren Material, wie beispielsweise einem
(zelligen) Polyurethan-Elastomer, und dienen der gefederten Lagerung der Wippmechanik
30. Polyurethan-Elastomer ist in verschiedenen Dichten und mit unterschiedlichen Federkennlinien,
welche im Allgemeinen stark progressiv sind, erhältlich. Je nach Art und Verwendungszweck
des Stuhls 10 sowie der gewünschten maximalen Neigung des Sitzes 14 können die Federblöcke
38, 42 daher optimal angepasst ausgewählt werden. Insbesondere können die ersten Federblöcke
38 auch mit anderen Eigenschaften als die zweiten Federblöcke 42 versehen sein. In
diesem Fall können zur Vereinfachung des Zusammenbaus der Wippmechanik 30 die ersten
und die zweiten Federblöcke 38, 42 unterschiedlich farbig gekennzeichnet sein. Die
vorliegende Erfindung ist aber selbstverständlich nicht nur auf Federblöcke 38, 42
aus einem Polyurethan-Elastomer beschränkt.
[0020] Auf die Federblöcke 38, 42 ist das Aufnahmeteil 40 aus einem druckfesten Material,
wie beispielsweise Metall oder Kunststoff mit eingelagerten Metallkomponenten, gesetzt,
welches einen Plattenabschnitt 40a und einen mittigen Rohrabschnitt 40b aufweist,
die bevorzugt integral ausgebildet sind. Mit dem umlaufenden Plattenabschnitt 40a
stützt sich das Aufnahmeteil 40 auf den Federblöcken 38, 42 ab, während der Rohrabschnitt
40b der Aufnahme der durch eine entsprechende Öffnung 34c (in Figur 3 nicht dargestellt)
im Boden des zweiten Gehäuseteils 34 ragenden Stuhlsäule 24 bzw. der Gasfeder in der
Stuhlsäule 24 dient.
[0021] Auf das Aufnahmeteil 40 ist die Druckplatte 36 aus einem druckfesten Material, wie
beispielsweise Metall oder Kunststoff mit eingelagerten Metallkomponenten, gesetzt.
Die Druckplatte 36 besitzt mittig eine Ausnehmung 36d, durch welche der obere Teil
des Rohrabschnitts 40b des Aufnahmeteils 40 geführt ist. Die Druckplatte 36 stützt
sich auf dem Plattenabschnitt 40a des Aufnahmeteils 40 ab.
[0022] Wie in Fig. 3 angedeutet und besser in Fig. 4 erkennbar, weist die Druckplatte 36
eine erste Konizität 36b und eine zweite Konizität 36c auf. Die erste Konizität 36b
ist auf der Unterseite der Druckplatte 36 vorgesehen und verläuft in der Vorne/Hinten-Richtung
der Sitzfläche 16, während zweite Konizität 36c auf der Oberseite der Druckplatte
36 vorgesehen ist und in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche 16, d.h. um 90°
gegenüber der ersten Konizität 36b gedreht verläuft. Wie später anhand von Figur 4
näher erläutert, dient die erste Konizität 36b einer möglichen Neigung des Sitzes
14 in der Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche 16, und die zweite Konizität 36c dient
einer möglichen Neigung des Sitzes 14 in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche
16.
[0023] Auf die Druckplatte 36 ist das erste Gehäuseteil 32 gesetzt, wobei das erste Gehäuseteil
32 wie die übrigen Komponenten der Wippmechanik 30 in das zweite Gehäuseteil 34 eingepasst
ist. Wenn die Wippmechanik 30 zusammen gebaut und an dem Sitzträger 26 des Sitzes
14 befestigt ist, sind die ersten und die zweiten Federblöcke 38, 42 entsprechend
vorgespannt.
[0024] Wie in Fig. 3 dargestellt, weisen das erste und das zweite Gehäuseteil 32 und 34
außerdem jeweils eine Aussparung 43 bzw. 44 für einen Gasfederhebel 46 auf, mit welchem
in bekannter Weise die Gasfeder in der Stuhlsäule 26 betätigt und die Höhe des Sitzes
14 über dem Fußgestell 12 eingestellt werden kann.
[0025] In Fig. 4a, 4b und 4c sind verschiedene Schnittdarstellungen der zusammen gebauten
Wippmechanik 30 von Fig. 3 dargestellt, um die Funktionsweise der erfindungsgemäßen
Wippmechanik 30 näher zu veranschaulichen.
[0026] In der Darstellung von Fig. 4a ist zu erkennen, wie der Sitz 14 in der Rechts/Links-Richtung
der Sitzfläche 16 gegenüber der Horizontalen geneigt werden kann. In Fig. 4a ist der
Sitz 14 um etwa 3,5° nach links geneigt, wodurch das erste Gehäuseteil 32 und das
mit diesem verbundene zweite Gehäuseteil 34 ebenfalls gekippt werden. Das Aufnahmeteil
40 ist fest mit der Stuhlsäule 24 verbunden und bleibt damit vertikal ausgerichtet.
Die Neigung des Sitzes 14 in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche 16 ist durch
den Anschlag der Oberseite der zweiten Konizität 36c der Druckplatte 36 gegen die
Unterseite des ersten Gehäuseteils 32 beschränkt, wobei hierbei der dem gegenseitigen
Anschlag abgewandete zweite Federblock 42 gegen seine inhärente Federkraft zusammen
gedrückt wird.
[0027] In analoger Weise kann der Sitz 14 um bis zu etwa 7,5° bis 8° nach vorne oder hinten
geneigt werden, wie in Fig. 4b veranschaulicht, wodurch das erste Gehäuseteil 32 und
das mit diesem verbundene zweite Gehäuseteil 34 ebenfalls gekippt werden. Das Aufnahmeteil
40 bleibt wieder fest vertikal ausgerichtet. Die Neigung des Sitzes 14 in der Vorne/Hinten-Richtung
der Sitzfläche 16 ist durch den Anschlag der Unterseite der ersten Konizität 36b der
Druckplatte 36 gegen die Oberseite des Plattenabschnitts 40a des Aufnahmeteils 40
und den Anschlag der Oberseite der nicht-konischen Druckplatte 36 gegen die Unterseite
des ersten Gehäuseteils 32 beschränkt, wobei hierbei der den gegenseitigen Anschlägen
abgewandete erste Federblock 38 gegen seine inhärente Federkraft zusammen gedrückt
wird.
[0028] Die Reibung zwischen den Federblöcken 38, 42, dem Aufnahmeteil 40 und den Gehäuseteilen
32, 34 ist groß genug, damit das Aufnahmeteil 40 sicher und dauerhaft in seiner Lage
fixiert bleiben kann, sodass die einzelnen Komponenten nicht gegenseitig verschoben
werden und dadurch Geräusche hervorrufen und/oder Verschleiß zeigen.
[0029] Anhand von Fig. 5a bis 5d wird nachfolgend ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Wippmechanik gemäß der vorliegenden Erfindung erläutert. Hierbei sind gleiche bzw.
ähnliche Komponenten mit den gleichen Bezugsziffern wie in den Fig. 1 bis 4 versehen,
und auf eine wiederholte Beschreibung deren Aufbaus und Funktionsweise wird weitgehend
verzichtet.
[0030] Die Wippmechanik 30 des zweiten Ausführungsbeispiels von Fig. 5 unterscheidet sich
von der Wippmechanik des ersten Ausführungsbeispiels insbesondere in den zwei Gehäuseteilen
32 und 34. Während im oben beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel das erste Gehäuseteil
32 in das zweite Gehäuseteil 34 eingepasst ist, und das zweite Gehäuseteil 34 ist
zum Beispiel mittels Schraubverbindungen fest mit dem Sitzträger 26 des Sitzes 14
eines Stuhls 10 verbunden wird, wird in dem Ausführungsbeispiel von Fig. 5 das erste
Gehäuseteil 32 zum Beispiel mittels Schraubverbindungen fest mit dem Sitzträger 26
des Sitzes 14 verbunden und das zweite Gehäuseteil 34 wird zum Beispiel mittels Schraubverbindungen
fest mit dem ersten Gehäuseteil 32 verbunden.
[0031] Dieser Aufbau des ersten und des zweiten Gehäuseteils 32, 34 hat den Vorteil, dass
das erste Gehäuseteil 32 sozusagen als Adapter zur Anpassung an das Lochbild des jeweiligen
Sitzträgers 26 verwendet werden kann.
[0032] Die übrigen Komponenten (Federblöcke 38 und 42, Aufnahmeteil 40 und Druckplatte 36)
entsprechen jenen des obigen Ausführungsbeispiels, und mit der Wippmechanik 30 gemäß
Fig. 5 können die gleichen Funktionsweisen und Vorteile wie mit der oben beschriebenen
Wippmechanik erzielt werden.
[0033] Die Wippmechanik 30 der Erfindung ermöglicht neben der bekannten Neigung eines Sitzes
14 in der Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche zudem eine aus ergonomischen Gründen
vorteilhafte Neigung des Sitzes 14 in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche 16.
Durch die erfindungsgemäße Integration der beiden Neigungsmöglichkeiten in die Vorne/Hinten-Richtung
der Sitzfläche 16 und in die Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche 16 in eine gemeinsame
Wippmechanik 30 wird außerdem eine unerwünschte Erhöhung des Sitzes 14 effektiv vermieden.
[0034] Die im Rahmen dieser Beschreibung angegebenen maximalen Neigungen von etwa 3,5° für
die Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche 16 bzw. von etwa 7,5° bis 8° für die Vorne/Hinten-Richtung
der Sitzfläche 16 haben sich unter ergonomischen Gesichtspunkten als besonders günstig
erwiesen. Die vorliegende Erfindung ist aber selbstverständlich nicht auf diese Maximalwerte
beschränkt, vielmehr können auch kleinere oder größere Maximaineigungen gewählt werden,
falls erwünscht.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0035]
- 10
- Stuhl
- 12
- Fußgestell
- 14
- Sitz
- 16
- Sitzfläche
- 18
- Rückenlehne
- 20
- Fußkreuz
- 22
- Fußrollen
- 24
- Stuhlsäule mit Gasfeder
- 26
- Sitzträger
- 28
- Aufnahme für Gasfeder
- 30
- Wippmechanik
- 32
- erstes Gehäuseteil
- 34
- zweites Gehäuseteil
- 34a
- Ausnehmungen für 38
- 34b
- Ausnehmungen für 42
- 36
- Druckplatte
- 36a
- Schwenkachse von 36
- 36b
- erste Konizität
- 36c
- zweite Konizität
- 38
- erste Federblöcke
- 40
- Aufnahmeteil
- 40a
- Plattenabschnitt
- 40b
- Rohrabschnitt
- 42
- zweite Federblöcke
- 43
- Aussparung für Gasfederhebel
- 44
- Aussparung für Gasfederhebel
- 46
- Gasfederhebel
1. Stuhl (10), mit
einem Fußgestell (12);
einem Sitz (14) mit einer Sitzfläche (16) und einer Rückenlehne (18);
einem Sitzträger (26) zum Tragen des Sitzes auf dem Fußgestell; und
einer zwischen dem Sitzträger und dem Fußgestell vorgesehenen Wippmechanik (30), die
derart angeordnet und ausgebildet ist, dass sie eine Neigung der Sitzfläche (16) des
Sitzes (14) gegenüber der Horizontalen sowohl in einer Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche
als auch einer Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche ermöglicht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wippmechanik (30) eine Druckplatte (36) mit einer ersten Konizität (36b) in der
Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche (16), über welche der Sitz (14) in der Vorne/Hinten-Richtung
geneigt werden kann, und eine zweite Konizität (36c) in der Rechts/Links-Richtung
der Sitzfläche (16), über welche der Sitz (14) in der Rechts/Links-Richtung geneigt
werden kann, aufweist.
2. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste und die zweite Konizität (36b, 36c) der Druckplatte (36) auf zueinander
abgewandten Oberflächen der Druckplatte in der Oben/Unten-Richtung der Druckplatte
vorgesehen sind.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckplatte (36) auf elastisch verformbaren ersten und zweiten Federblöcken (38,
42) gelagert ist, wobei wenigstens ein erster Federblock (38) der Druckplatte (36)
in der Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche (16) zugeordnet ist und wenigstens ein
zweiter Federblock (42) der Druckplatte (36) in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche
(16) zugeordnet ist.
4. Stuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckplatte (36) einerseits gegen den Sitzträger (26) und andererseits gegen
ein Aufnahmeteil (40) für das Fußgestell (12) abgestützt ist.
5. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wippmechanik (30) ein erstes Gehäuseteil (32) und ein zweites Gehäuseteil (34)
aufweist, wobei das erste Gehäuseteil (32) an dem Sitzträger (26) des Sitzes (14)
befestigt ist und das zweite Gehäuseteil (34) an dem ersten Gehäuseteil (32) befestigt
ist.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wippmechanik (30) ein erstes Gehäuseteil (32) und ein zweites Gehäuseteil (34)
aufweist, wobei das erste Gehäuseteil (32) in das zweite Gehäuseteil (34) eingepasst
ist und das zweite Gehäuseteil (34) an dem Sitzträger (26) des Sitzes (14) befestigt
ist.
7. Stuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wippmechanik (30) eine Neigung der Sitzfläche (16) des Sitzes (14) gegenüber
der Horizontalen in der Vorne/Hinten-Richtung der Sitzfläche um maximal etwa 8° ermöglicht.
8. Stuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Wippmechanik (30) eine Neigung der Sitzfläche (16) des Sitzes (14) gegenüber
der Horizontalen in der Rechts/Links-Richtung der Sitzfläche um maximal etwa 3,5°
ermöglicht.
9. Stuhl nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stuhl (10) ein Drehstuhl ist.