[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verlegebrücke nach den im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 genannten Merkmalen.
[0002] Durch die politische Notwendigkeit, internationalen Krisen und Kriegen möglichst
umgehend auch mit militärischen Mitteln begegnen zu können, richten die Streitkräfte
die Beschaffung von Wehrmaterial immer mehr auf leichte luftverlegbare / luftverlastbare
Systeme aus.
In allen internationalen Krisen- und Kriegseinsätzen der jüngeren Vergangenheit musste
festgestellt werden, dass verkehrstechnische Infrastruktur, im Besonderen das Verkehrswegenetz
mit ihren Brücken, großenteils zerstört und somit unbrauchbar waren. Dies macht den
Einsatz von Pioniergerät und Übersetzmittein notwendig, um die Beweglichkeit der eigenen
Truppen sicherzustellen.
[0003] Hierzu kamen bis dato Verlegebrücken zum Einsatz, die mit schweren Kettenfahrzeugen
(Brückenlegepanzer (BrPz) auf Kampfpanzerfahrgestellen) transportiert und verlegt
wurden. Diese BrPz lassen sich aber wegen ihrer Abmessungen und wegen ihres Gewichts
nicht mit international üblichen Flugzeugen transportieren und entsprechen somit nicht
der Forderung nach Luftverlegbarkeit.
[0004] Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Vorschläge für Verlegebrücken gemacht
worden.
[0005] In der EP 0172695 B1 wird ein Kettenfahrzeug als Brückenleger gezeigt, welcher zwei
Brückenteile übereinander huckepack trägt, die nacheinander zu einer Brücke großer
Spannweite ausgeschoben werden können.
[0006] In der DE 198 58 328 C1 wird eine leichtgewichtige mobile Brücke vorgeschlagen, wobei
die Brücketeile zusammensetzbar sind und aus Ober- und Untergurten aus Faserbundwerkstoff
bestehen.
[0007] Aus der DE 200 21 451 U1 ist eine einseitig montierbare mobile Brücke in Leichtbauweise
für das Überqueren von Hindernissen mit Fahrzeugen bekannt, wobei einzelne Fachwerksegmente
zusammengesetzt werden und die Brücke von einer Ausgangsseite über das Hindernis ausgerollt
und das Hindernis überquert wird.
[0008] In der EP 0988424 B1 ist eine modulare Brücke beschrieben, welche durch mindestens
zwei zusammengekuppelte kurze Brückenteile entsteht, wobei die Rampenspitzen der kurzen
Teile teilweise angehoben werden und eine durchgehende längere Brücke mit Rampen entsteht.
[0009] Zur Zeit kommen bei Streitkräften folgende Brücken zum Einsatz:
- starre Verlegebrücken auf Brückenlegepanzern, die wegen ihrer Breite und Gewicht nicht
ohne weiteres luftverlastbar sind (s. o.).
- Brücken, die aus Einzelteilen vor Ort manuell errichtet werden müssen. Das Errichten
dieser Brücken dauert Stunden bis Tage, und kann daher nicht im taktischen Einsatz
erfolgen.
[0010] Nachteilig bei den genannten Brücken ist, dass sie entweder nicht per Luftfracht
transportiert werden können aufgrund ihres Gewichtes und ihrer geometrischen Abmessungen
oder dass für ihren Aufbau eine lange Zeitspanne, zum Beispiel mehrere Stunden, benötigt
wird und dieser Aufbau deshalb nicht in einem zeitkritischen taktischen Einsatz erfolgen
kann.
[0011] Das Problem besteht darin, dass ein Zielkonflikt für eine luftverlastbare Verlegebrücke
in der Kombination von mehreren Forderungen liegt. Diese Forderungen stellen sich
wie folgt dar:
- Zulassung der Brücke für Fahrzeuge großen Gewichts mit MLC 60 (Militärische Lastenklasse
60) und höher,
- Zulassung der Brücke für alle militärischen Fahrzeuge mit Spurweiten zwischen ca.
2 m und mehr als 3,5 m,
- Spannweite der Brücke von mindestens 20 m,
- Gesamtgewicht der Brücke einschließlich Transport- und Verlegesystem weniger als 33
t,
- maximale Breite der Brücke einschließlich Transport- und Verlegesystem weniger als
3m beim Straßentransport.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, die beschriebenen Nachteile speziell bezüglich der
Brückenbreite zu vermeiden und den genannten Zielkonflikt möglichst weitgehend aufzulösen.
Dabei sollen die genannten Anforderungen durch eine in der Breite veränderliche Brücke
erfüllt werden. Ein entsprechend gestalteter Anhänger, der von einem Zugfahrzeug,
zum Beispiel einem gepanzerten Radfahrzeug oder einem Kettenfahrzeug gezogen wird,
nimmt eine derartige Verlegebrücke auf.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Weitere Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0014] Alle Q. a. Forderungen lassen sich in idealer Weise durch eine in der Breite veränderbare
Verlegebrücke erfüllen. Erfindungsgemäß wird die in der Breite veränderbare Verlegebrücke
zum Lufttransport und zum weiteren Transport über lange Strecke im zusammengeschobenen
Zustand gehalten. Erst unmittelbar vor dem Einsatz, d. h., wenn der Transport beendet
ist und vor der Verlegung über Geländeeinschnitte wird die Brücke auf die geforderte
Breite eingestellt. Dazu sind Querstreben zwischen den Brückenteilen in ihrer Länge
verstellbar, wodurch der Abstand der Brückenteile einstellbar ist. Diese Breite wird
üblicherweise die gleiche Breite sein, die die starren Verlegebrücken aufweisen.
[0015] Die Vorteile der Erfindung liegen darin, dass der oben beschriebene Zielkonflikt
weitgehend gelöst wird dadurch, dass
- die Verlegebrücke luftverlastbar ausgeführt wird durch Einhaltung entsprechender Abmessungen
und Gewicht.
- dass das bekannte Verlegesystem für die Brückenteile unverändert verwendet wird und
die Verlegebrücke entsprechend adaptiert und ausgebildet wird,
- dass modulare in der Breite veränderliche Brückenteile auf einem Anhänger transportiert
werden, die eine Brückenspannweite von mehr als 20 m erlauben,
- dass die Brückenteile so in der Breite einstellbar sind, dass damit auch eine Fahrzeugspurweite
von 3,50 m bedient werden kann, wobei die Breite des Transportanhängers 3m nicht überschreitet,
- dass die modularen Brückenteile mit einer Verstelleinrichtung versehen sind, welche
ein einfaches und rasches Einstellen der Breite der Brückenteile erlaubt.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig.1:
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer bekannten Verlegebrücke,
- Fig.2:
- eine Seitenansicht und eine Draufsicht einer modularer in der Breite einstellbare
Verlegebrücke,
- Fig.3:
- Detailansicht A (Draufsicht) des Brückenteils aus Fig. 2 mit Verstelleinrichtung,
- Fig.4:
- Detailansicht A (Draufsicht) des Brückenteils aus Fig. 2 mit Verstelleinrichtung,
- Fig.5:
- Detailansicht A (Draufsicht) des Brückenteils aus Fig. 2 mit Verstelleinrichtung.
[0017] Fig. 1 zeigt eine nach dem Stand der Technik bekannte Verlegebrücke 1 mit beidseitigen
Rampenteilen und Mittelteil 3 sowie Brückengurtteilen 4, welche die Fahrbahnteile
1, 2 auf einem festen Abstand in der Breite halten.
[0018] Fig. 2 zeigt eine in den Abmessungen gleiche Verlegebrücke 1 wie in Fig. 1 mit dem
Unterschied, dass verstellbare Brückengurtteile 4a eingebaut sind, welche in der Darstellung
auf maximale Brückenbreite eingestellt sind.
[0019] Fig. 3 zeigt das Detail A aus Fig. 2 mit den Fahrbahnteilen 1a, 1b, einer Verstelleinrichtung
5, zum Beispiel einer Spindelstange, Trapezarme 6 mit Scharnierenden 7 am jeweiligen
fahrbahnseitigen Trapezarmende.
Fig. 4, 5 zeigen das gleiche Detail A bei verminderter Brückenbreite und entsprechender
Betätigung der Verstellteile 5,6.
[0020] Nach dem Transport der Verlegebrücke 1 an einen Einsatzort wird die entsprechend
dem Einsatz erforderliche Breite der Brücke eingestellt. Dazu wird im einfachsten
Fall mittels einer Kurbel an einer Spindelstange 5 gedreht und die Trapezarme, welche
mittels Gewindemutter 8 auf der Spindel eingesetzt und geführt werden, von einer Stellung
wie Fig. 5 auf eine Stellung wie Fig. 4 oder Fig. 3 verfahren, wobei sich die Scharnierenden
7 nach außen bewegen und die Brückenteile 1 a, 1b auf Breite einstellen. Bei mehr
als einer Spindeleinrichtung A an zwei Brückenteilen 1 a, 1b sorgen die Scharnierenden
7 dafür, dass eine temporäre Nichtparallelität zwischen Teil 1a und 1b, welche bei
ungleichmäßigem Einstellen von zwei Spindeleinrichtungen A entstehen kann, ausgeglichen
wird.
[0021] Die Einstellung des Abstandes der Brückenteile 1 a, 1 b kann auch mittels einer Anordnung
von Hebeln und Hydrozylinder (nicht dargestellt) als Verstellantrieb ausgeführt werden.
1. Vorrichtung als Teil einer Brückenverlegeeinrichtung und einer Verlegebrücke (1) zum
Überqueren von Hindernissen für überwiegend militärische Zwecke bestehend aus Brückenteilen
(2, 3, 4) für die Bildung einer Profilbrücke mit wenigstens zwei Fahrbahnteilen (1a,
1b), welche mittels Querstreben (4) zwischen den Fahrbahnteilen verbunden werden und
welche eine Breite für die Brücke (1) bilden, und Keilstücken (2) an beiden Enden
der Brückenteile (1a, 1 b) als Auffahrhilfe für die Brücke (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Querstreben (4, 4a) zwischen den Brückenteilen (1a, 1b) in ihrer Länge verstellbar
sind und damit der Abstand der Brückenteile (1 a, 1 b) einstellbar ist zwischen einer
geringsten und einer größten Breite der Brücke (1).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (4a) mittels einer Spindel (5), paarweise als Trapez angeordneten
Trapezarmen (6) und Scharnierenden (7) am dem Brückenteil (1a, 1 b) zugeordneten Ende
des Trapezarmes ausgebildet ist und das andere Trapezarmende (8) mit einer Spindelmutter
versehen ist, welche auf der Spindelstange (5) mittels Gewinde geführt wird.
3. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Spindelstange (5) einschließlich der weiteren Teile (6, 7, 8) so ausgeführt ist,
dass der Abstand der Brückenteile (1a, 1 b) mittels Verdrehen der Spindelstange (5)
in einer Richtung in eine Endlage großer Brückenbreite als Funktionsstellung und umgekehrt
mittels Verdrehen in die umgekehrte Richtung in eine Endlage geringer Breite als Transportstellung
oder in eine Zwischenlage zwischen beiden Endlagen gebracht werden kann.
4. Vorrichtung nach einem der oben genannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung bestehend aus Teilen (5, 6, 7, 8) zur Einstellung des Abstandes der
Brückenteile (1a, 1b) auch mittels einer Anordnung von Hebeln und Hydrozylinder (nicht
dargestellt) als Verstellantrieb ausgeführt werden kann.