[0001] Die Erfindung betrifft ein Schwimmbecken mit einem Überlaufsteg, einer dahinter angeordneten
Auffangrinne und einer Reinigungseinrichtung.
[0002] Es ist bekannt, bei Schwimmbädern, insbesondere Gartenschwimmbädern, neben dem Beckenrand
eine Auffangrinne vorzusehen, sodass Wasser, das über den Beckenrand schwappt, aufgefangen
wird. Zur Reinigung des Wassers sind Oberflächenreiniger bekannt, die auch als Skimmer
bezeichnet werden. Die Skimmer weisen eine Skimmerklappe auf, die die Oberflächenspannung
des Wassers bricht und Verunreinigungen von der Wasseroberfläche mit hoher Geschwindigkeit
in einen Filter saugt. Dadurch werden Verunreinigungen und Fette sofort abgeführt,
bevor sie sich an der Wasserlinie ablagern können. Eine herkömmliche Skimmerklappe
ist etwa 20 cm lang und benötigt eine Höhe von ca. 20 - 30 cm. Dies bedeutet, dass
sich der Wasserspiegel etwa 20 cm unterhalb einer Beckenkante, insbesondere eines
Überlaufstegs, befinden muss, um eine ausreichende Reinigung der Oberfläche sicherzustellen.
[0003] Somit wird die Sicht beim Schwimmen durch eine relativ hohe Beckenwand eingeschränkt.
Auch der optische Eindruck eines solchen Schwimmbeckens lässt zu wünschen übrig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Schwimmbecken der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass eine einfachere und effektivere Reinigung erfolgen
kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein Schwimmbecken der eingangs genannten
Art, bei dem die Reinigungseinrichtung, insbesondere ein Oberflächenreiniger, in der
Auffangrinne angeordnet ist. Durch diese Maßnahme ist nicht mehr nur eine Skimmerklappe
mit den Maßen 20 cm x 20 - 30 cm für die Reinigung wirksam. Es ist vielmehr eine Oberflächenreinigung
durch einen Überlauf des Wassers über die gesamte Länge des Überlaufstegs möglich.
Somit kann eine effektivere Reinigung erfolgen. Außerdem kann der Wasserspiegel weiter
oben angeordnet werden, sodass nur noch ein geringer Beckenrand übrig bleibt. Der
optische Eindruck eines solchen Schwimmbeckens wird verbessert.
[0006] Die Reinigungswirkung kann verbessert werden, wenn die Reinigungseinrichtung in einer
Wand der Auffangrinne angeordnet ist.
[0007] Für die Anordnung des Überlaufstegs ergeben sich mehrere Möglichkeiten. Der Überlaufsteg
kann entweder entlang einer Beckenlängsseite angeordnet sein oder er kann sich entlang
einer Beckenbreitseite erstrecken. Es ist jedoch auch denkbar, dass der Überlaufsteg
das Schwimmbecken vollständig umgibt. In einem solchen Fall sollte auch die Auffangrinne
das Schwimmbecken vollständig umgeben. Insbesondere sollte sich in allen vorgenannten
Fällen die Auffangrinne parallel zum Überlaufsteg erstrecken. Je länger der Überlaufsteg
gestaltet ist, desto besser ist die Reinigungswirkung. Um einen unnötigen Wasserverlust
zu vermeiden, sollte die Auffangrinne mindestens dieselbe Länge wie der Überlaufsteg
aufweisen. Es ist jedoch auch denkbar, dass die Auffangrinne länger gestaltet ist
als der Überlaufsteg. Das Fassungsvermögen der Überlaufrinne sollte mindestens dem
Produkt aus der Wasserverdrängungstiefe und der Wasserfläche des Beckens entsprechen.
Die Wasserverdrängungstiefe entspricht üblicherweise 6 cm.
[0008] Die Reinigungswirkung kann weiter verbessert werden, wenn mehrere Reinigungseinrichtungen
vorgesehen sind. Dabei können mehrere Reinigungseinrichtungen in derselben Auffangrinne
angeordnet sein oder es können mehrere Auffangrinnen mit mindestens einer Reinigungseinrichtung
vorgesehen sein. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Auffangrinne nicht
nur entlang einer einzigen Seite des Schwimmbeckens vorgesehen ist. Wenn beispielsweise
Auffangrinnen an zwei gegenüberliegenden Seiten des Schwimmbeckens vorgesehen sind,
ist es sinnvoll, zwei Reinigungseinrichtungen vorzusehen. Wenn die Auffangrinne das
Schwimmbecken vollständig umgibt, genügt eine einzige Reinigungseinrichtung.
[0009] Der optische Eindruck des Schwimmbeckens wird verbessert, wenn der Überlaufsteg die
Wasseroberfläche um etwa 5 - 10 cm überragt. Ein derartiger Überlaufsteg stellt sicher,
dass bei einer gewissen Wellenbewegung, insbesondere wenn in dem Schwimmbecken geschwommen
wird, Wasser über den Überlaufsteg übertritt und in die Auffangrinne gelangt. Andererseits
stellt eine solche Höhe sicher, dass nicht zu viel Wasser in die Auffangrinne gelangt
und ein unnötiger Wasserverlust im Schwimmbecken auftritt. Durch einen Überlaufsteg,
der die Wasseroberfläche um etwa 5 - 10 cm überragt, wird die Sicht beim Schwimmen
nicht oder nur unwesentlich eingeschränkt.
[0010] Um ein Überschwappen des Wassers aus der Auffangrinne zu verhindern, ist es vorteilhaft,
eine Wassergleitfläche am Übergang von dem Überlaufsteg zur Auffangrinne vorzusehen.
Die Wassergleitfläche sollte dabei schräg angeordnet sein, um Plätschergeräusche zu
vermeiden.
[0011] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist in der Auffangrinne mindestens
eine Wasserstandserfassungseinrichtung vorgesehen. Vorteilhafterweise sind mehrere
Wasserstandserfassungseinrichtungen in unterschiedlichen Höhen angeordnet. Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass eine Filterpumpe, die mit der Reinigungseinrichtung in
Verbindung stehen kann, abgeschaltet wird und/oder Frischwasser zugeleitet wird, wenn
ein bestimmter Wasserstand unterschritten wird. Dadurch wird verhindert, dass die
Filterpumpe trocken läuft. Wird andererseits ein vorgegebener höherer Wasserstand
erreicht, nachdem die Filterpumpe abgeschaltet wurde, kann die Filterpumpe wieder
eingeschaltet werden. Wird durch die Wasserstandserfassungseinrichtung festgestellt,
dass die Auffangrinne nicht voll genug ist, kann bis zu einem vorgegebenen Wasserstand
die Auffangrinne bzw. das Schwimmbecken gefüllt werden. Dies bedeutet, dass ein Nachfüllventil
ausgehend von dem erfassten Wasserstand angesteuert wird. Weiterhin kann vorgesehen
sein, dass eine Wasserstandserfassungseinrichtung feststellt, dass die Auffangrinne
zu voll ist. In einem solchen Fall kann eine eventuell abgeschaltete Filterpumpe eingeschaltet
werden, um Wasser aus der Auffangrinne abzusaugen. Dadurch wird ein Überlaufen der
Auffangrinne verhindert und eine zuverlässige Reinigung des Beckens sichergestellt.
Die Wasserstandserfassungseinrichtung kann als Wasserstandssensor ausgebildet sein
oder mehrere Sensoren umfassen.
[0012] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform kann eine Zeitschaltuhr zum Ein- und Ausschalten
einer Filterpumpe vorgesehen sein. Durch diese Maßnahme kann Energie gespart werden.
Die Filterpumpe muss nicht ständig in Betrieb sein, wenn nicht gebadet wird. Es kann
jedoch sinnvoll sein, auch bei Nichtbenutzung des Schwimmbeckens in regelmäßigen Zeitabständen
das Becken zu reinigen und daher die Filterpumpe in Betrieb zu nehmen. Weiterhin kann
die Zeitschaltuhr so programmiert sein, dass zu üblichen Badezeiten die Filterpumpe
eingeschaltet ist. In der Saugleitung zur Filterpumpe kann eine Rückschlagklappe vorgesehen
sein, um einen Rücklauf des Wassers vom Becken in die Auffangrinne zu verhindern.
[0013] Bei einer bevorzugten Weiterbildung kann eine Vorrangschaltung zum Umgehen der Zeitschaltuhr
vorgesehen sein. Dies bedeutet, dass wenn außerhalb einer normalen Filterlaufzeit
gebadet wird, die Filterpumpe eingeschaltet wird, um ein Überlaufen der Auffangrinne
mit zu viel Wasserverlust zu verhindern. Ausgehend von einem Wasserstandssensor kann
die Vorrangschaltung also aktiviert werden, um die Zeitschaltuhr zu umgehen.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Steuereinrichtung für die Filterpumpe vorgesehen
ist. Durch die Steuereinrichtung, die mit einer Wasserstandserfassungseinrichtung
in Verbindung stehen kann, kann die Filterpumpe beispielsweise abgeschaltet werden,
wenn der Wasser-stand in der Auffangrinne zu niedrig ist, um ein Trockenlaufen der
Filterpumpe zu verhindern. Weiterhin kann die Filterpumpe durch die Steuereinrichtung
eingeschaltet werden, wenn ein Überlaufen der Auffangrinne zu befürchten ist.
[0015] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Steuereinrichtung für ein Nachfüllventil
vorgesehen ist. Wird durch eine Wasserstandserfassungseinrichtung erfasst, dass der
Wasserstand in der Auffangrinne oder im Schwimmbecken zu gering ist, kann ein Nachfüllventil
geöffnet werden, um dem Becken oder der Auffangrinne Frischwasser zuzuführen. Durch
diese Maßnahme kann der Wasserstand im Schwimmbecken automatisch geregelt werden.
Es ist auch denkbar, eine einzige Steuereinrichtung vorzusehen, die die Filterpumpe
und das Nachfüllventil steuert.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigen, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung
verwirklicht sein. Ein Ausführungsbeispiel ist in der schematischen Zeichnung dargestellt
und wird in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Schwimmbecken;
- Fig. 2
- einen teilweisen Querschnitt durch ein Schwimmbecken.
[0017] In der
Fig. 1 ist ein Schwimmbecken
1 dargestellt, das entlang einer Längsseite einen Überlaufsteg
2 aufweist, an den sich eine Auffangrinne
3 anschließt. Das Volumen der Auffangrinne 3 sollte mindestens gleich dem Produkt aus
Wasserverdrängungstiefe beim Schwimmen und der Wasseroberfläche des Beckens sein.
In einer Wandung
4 der Auffangrinne 3 ist eine als Oberflächenreiniger (Skimmer) ausgebildete Reinigungseinrichtung
5 angeordnet. Die Auffangrinne 3 erstreckt sich in etwa über dieselbe Länge wie der
Überlaufsteg 2. Für die Nachspeisung von Wasser ist ein Kaltwasseranschluss
6 vorgesehen. In der Auffangrinne 3 sind Wasserstandserfassungseinrichtungen
7 vorgesehen. Eine Filterpumpe, eine Zeitschaltuhr zum Ein- und Ausschalten der Filterpumpe,
eine Vorrangschaltung zum Umgehen der Zeitschaltuhr sowie Steuereinrichtungen für
die Filterpumpe und ein Nachfüllventil des Wasseranschlusses 6 sind in der Zeichnung
nicht dargestellt.
[0018] In
Fig. 2 ist ein Querschnitt durch einen Teil des Schwimmbeckens 1 der Fig. 1 dargestellt.
Die Beckenwand
10 des Schwimmbeckens 1 setzt sich in einen Überlaufsteg 2 fort. An den Überlaufsteg
2 schließt sich eine Wassergleitfläche
11 an, an der entlang überlaufendes Wasser in die Auffangrinne 3 laufen kann. Die Wassergleitfläche
11 sollte schräg verlaufen, um Fließgeräusche zu vermeiden. In der Auffangrinne 3
ist die Reinigungseinrichtung 5 angeordnet. Durch die Wasserstandserfassungseinrichtung
7 wird der Wasserstand in der Auffangrinne 3 überwacht. Die Wasserstandserfassungseinrichtung
7 kann mit einer Steuereinrichtung für eine nicht dargestellte Filterpumpe und/oder
einer Steuereinrichtung für ein Nachfüllventil
12 in Verbindung stehen. In Fig. 2 ist außerdem eine Überlaufleitung
13 dargestellt, über die Wasser aus der Auffangrinne 3 ablaufen kann. Dadurch wird verhindert,
dass Wasser über den Rand
14 der Auffangrinne 3 schwappt.
1. Schwimmbecken (1) mit einem Überlaufsteg (2), einer dahinter angeordneten Auffangrinne
(3) und einer Reinigungseinrichtung (5), dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (5), insbesondere ein Oberflächenreiniger, in der Auffangrinne
(3) angeordnet ist.
2. Schwimmbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungseinrichtung (5) in einer Wandung (4) der Auffangrinne (3) angeordnet
ist.
3. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Überlaufsteg (2) entlang einer Beckenlängsseite erstreckt.
4. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlaufsteg (2) sich entlang einer Beckenbreitseite erstreckt.
5. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlaufsteg (2) das Schwimmbecken (1) vollständig umgibt.
6. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Reinigungseinrichtungen (5) vorgesehen sind.
7. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Überlaufsteg (2) die Wasseroberfläche um etwa 5 - 10 cm überragt.
8. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wassergleitfläche (11) am Übergang vom Überlaufsteg (2) zur Auffangrinne (3)
vorgesehen ist.
9. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Auffangrinne (3) mindestens eine Wasserstandserfassungseinrichtung (7) vorgesehen
ist.
10. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zeitschaltuhr zum Ein-und Ausschalten einer Filterpumpe vorgesehen ist.
11. Schwimmbecken nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrangschaltung zum Umgehen der Zeitschaltuhr vorgesehen ist.
12. Schwimbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung für die Filterpumpe vorgesehen ist.
13. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung für ein Nachfüllventil (12) vorgesehen ist.
14. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Saugleitung der Filterpumpe eine Rückschlagklappe angeordnet ist.
15. Schwimmbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangrinne (3) einen Überlauf aufweist.