[0001] Die Erfindung betrifft eine Mittellage für eine Tür, mit mindestens einer auf einer
Seitenfläche der Mittellage eingebrachten Vertiefung zur Anpassung der Mittellage
an eine auf der Seitenfläche angeordnete, abschnittsweise profilierte Deckplatte.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Mittellage sowie eine
Tür mit einer Mittellage.
[0002] Bei der Herstellung von Türen dienen die aus verschiedenen Materialien herstellbaren
Mittellagen als Grundkörper. Die den Kern der Türen bildenden Mittellagen bestimmen
dabei im wesentlichen das Gewicht, die Abmaße und die Stabilität der Türen. Die Optik
der Türen wird jedoch durch die Deckplatten bestimmt, die in der Regel eine ebene
Fläche aufweisen und beiderseits der ebenfalls ebenen Mittellage auf den Seitenflächen
angeordnet sind und unterschiedlich ausgestaltet sein können. Da sich die Gestaltungsmöglichkeiten
jedoch im wesentlichen auf die Farbwahl und die Oberflächenstruktur beschränken, sind
die Variationsmöglichkeiten der Türen begrenzt.
[0003] Um die Gestaltungsmöglichkeiten der Türen zu erhöhen, ist es bereits bekannt, Deckplatten
zu verwenden, die eine deutliche Profilierung aufweisen. Dadurch ist es möglich, Türen
herzustellen, die eine reliefartige Oberfläche aufweisen. Neben der Herstellung unterschiedlicher
moderner Türen ist es damit auch möglich, Türen mit einem Erscheinungsbild zu schaffen,
das an das von altertümlichen Türen erinnert. Die Herstellung der hierzu verwendeten
Deckplatten erfolgt dabei beispielsweise durch Tiefziehen entsprechend vorbereiteter
ebener Deckplatten.
[0004] Um die profilierten Deckplatten auf der Mittellage zu befestigen, ist es jedoch erforderlich,
daß diese in den Bereichen, in denen die Deckplatte einen Profilierung aufweist, eine
entsprechend ausgebildete Seitenfläche aufweist. Üblicherweise werden die ebenen Mittellagen
dazu mit Vertiefungen versehen, die die profilierten Bereiche der Deckplatten aufnehmen.
[0005] Das Einbringen der Vertiefungen hat jedoch zur Folge, daß die Struktur der Mittellage
an diesen Stellen geschwächt wird. Weitaus gravierender ist jedoch der Umstand, daß
durch diese bereichsweise Reduzierung der Dicke der Mittellage die Durchbrandgefahr
der Mittellagen an diesen Stellen erhöht wird, was dazu führen kann, daß die gesamte
Tür nicht mehr die an den Brandschutz gestellten Anforderungen erfüllt. Diesem Nachteil
kann derzeit nur durch eine kostenintensive und gewichtserhöhende Dickenerhöhung der
Mittellage begegnet werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mittellage sowie ein Verfahren zur
Herstellung einer Mittellage zu schaffen, deren brandhemmenden Eigenschaften durch
die Einbringung von Vertiefungen nicht verschlechtert werden. Der Erfindung liegt
ferner die Aufgabe zugrunde, eine Tür zu schaffen, deren brandhemmenden Eigenschaften
durch die Verwendung einer Mittellage mit Vertiefungen nicht verschlechtert werden.
[0007] Die Erfindung löst die Aufgabe durch eine Mittellage gemäß Anspruch 1, ein Verfahren
zur Herstellung einer Mittellage gemäß Anspruch 6 sowie eine brandhemmende Tür gemäß
Anspruch 11. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindungen sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0008] Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Mittellage ist ein in der Vertiefung auf einer
der Seitenfläche der Mittellage angeordnetes brandhemmendes Mittel, welches die reduzierten
brandhemmenden Eigenschaften der Mittellage im Bereich der Vertiefung kompensiert.
Da vorzugsweise brandhemmende Mittel verwendet werden, die unter erhöhten Temperaturen
aufschäumen oder aufquellen und so die geforderte brandhemmende Wirkung entfalten,
ist es vorteilhaft, die Vertiefung so auszugestalten, daß zwischen der Deckplatte
und der Mittellage ein ausreichend großer Bereich verbleibt, in dem sich das brandhemmende
Mittel ausdehnen kann.
[0009] Zur Erzielung der gewünschten brandhemmenden Eigenschaften ist es dabei nicht erforderlich,
beiderseits der Mittellage Vertiefungen mit brandhemmendem Mittel vorzusehen. Bereits
die Ausgestaltung einer nur einerseits der Mittellage angeordneten Vertiefung mit
einem brandhemmenden Mittel reicht aus, um im gesamten Bereich der Vertiefung, d.h.
auch auf der der Vertiefung gegenüberliegenden Seitenfläche der Mittellage, eine ausreichende
brandhemmende Wirkung zu erzielen.
[0010] Da in den übrigen, vertiefungsfreien Bereichen die Mittellage weiterhin die geforderten
brandhemmenden Eigenschaften erfüllt, kann dort auf die relativ teure Verwendung des
brandhemmenden Mittels verzichtet werden. Ferner verbleiben dadurch ausreichend große
Bereiche, in denen kein brandhemmendes Mittel aufgebracht ist, so daß sich keine Problem
bei der vorzugsweise klebetechnischen Verbindung der Deckplatte und der Mittellage
ergeben, die nur dort erfolgen kann, wo kein brandhemmendes Mittel aufgetragen ist.
Ein alternatives Verbindungsverfahren ist somit nicht erforderlich.
[0011] Die Mittellage kann grundsätzlich aus jedem beliebigen Werkstoff gefertigt werden.
Verwendbar sind dabei insbesondere verschiedene Holzwerkstoffe, bspw. MDF-Platten,
holzähnliche Werkstoffe, bspw. Platten aus Hanf- oder Flachsschäben oder mineralische
Werkstoffe, bspw. Platten aus mineralischen Faserstoffen. Nach einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung ist die Mittellage jedoch aus einer Holz - Spanplatte
gebildet. Die Verwendung einer Holz - Spanplatte zeichnet sich insbesondere durch
ihre geringen Herstellungskosten aus, die eine besonders kostengünstige Herstellung
der Mittellage sowie Türen mit diesen Mittellagen ermöglicht.
[0012] Neben der Verwendbarkeit von hochwertigen Holz-Spanplatten, die eine gleichmäßige
Dichte über die gesamte Dicke aufweisen und somit u.U. auch ohne die Verwendung eines
brandhemmenden Mittels die geforderten brandhemmenden Eigenschaften aufweisen, ermöglicht
die Verwendung des brandhemmenden Mittels auch den Einsatz besonders kostengünstiger
Holz-Spanplatten, die eine geringere Qualität aufweisen, d.h. deren Dichte über die
Dicke variiert oder besonders leichter Holz-Spanplatten wie Röhrenplatten.
[0013] Die Positionierung des brandhemmenden Mittels in der Vertiefung ist grundsätzlich
frei wählbar. In Abhängigkeit von den Abmessungen der Vertiefungen ist es jedoch möglich,
zur Erzielung der geforderten brandhemmenden Eigenschaften, das brandhemmende Mittel
nach einer Weiterbildung der Erfindung auf dem Vertiefungsgrund und/oder auf den Vertiefungsseitenflächen
anzuordnen.
[0014] Neben der Positionierung des brandhemmenden Mittels ist auch die Art der Aufbringung
des brandhemmenden Mittel frei wählbar, so daß auf das kostengünstigste Verfahren
zurückgegriffen werden kann. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist das brandhemmende Mittel jedoch aufgestrichen oder aufgespritzt.
[0015] Eine derartige Aufbringung ermöglicht eine besonders gleichmäßige und exakt dosierte
Verteilung des brandhemmenden Mittels, so daß die Vertiefung über ihre gesamte Länge
im wesentlichen konstante brandhemmende Eigenschaften aufweist. Eine derartige Weiterbildung
ermöglicht somit den besonders sparsamen Einsatz des brandhemmenden Mittels zur Erzielung
der gewünschten brandhemmenden Eigenschaften der Mittellage, da auf andernfalls erforderliche
Mengenzugaben zum Ausgleich von Toleranzen des aufgetragenen brandhemmenden Mittels
verzichtet werden kann.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist als brandhemmendes Mittel ein Blähgraphit
verwendbar. Blähgraphit zeichnet sich dabei durch seine besonders guten brandhemmenden
Eigenschaften aus, ist leicht verarbeitbar und kostengünstig.
[0017] Kennzeichnend für das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Mittellage
ist das Aufbringen eines brandhemmenden Mittels in die Vertiefung. Die Aufbringung
kann dabei unmittelbar im Anschluss an die Ausbildung der Vertiefung, d.h. im selben
Arbeitsschritt oder aber auch in einem nachgelagerten Arbeitsschritt, bspw. in einer
Fertigungsstraße erfolgen.
[0018] Die Kombination des Aufbringungsvorgangs mit dem Herstellungsvorgang der Vertiefung,
wobei nach einer Weiterbildung der Erfindung ein Werkzeug zur Erzeugung der Vertiefung,
vorzugsweise ein Fräswerkzeug, derart mit einer Auftragsvorrichtung für das brandhemmende
Mittel verbunden ist, daß dieses direkt hinter dem Werkzeug in die Vertiefung aufgebracht
wird, hat dabei den Vorteil, daß die Mittellage in einem Arbeitstakt hergestellt werden
kann, da auf einen separaten Arbeitsgang zur Aufbringung des brandhemmenden Mittels
verzichtet werden kann.
[0019] Die Kombination hat ferner der Vorteil, daß in besonders zuverlässiger Weise gewährleistet
wird, daß das brandhemmende Mittel exakt an der gewünschten Position in der Vertiefung
angeordnet wird. Auf eine erneute Ausrichtung der Mittellage an einer selbständigen
Aufbringungsvorrichtung kann dabei verzichtet werden.
[0020] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung streicht oder spritzt die Auftragsvorrichtung
das brandhemmende Mittel auf die Vertiefung auf. Eine derartige Aufbringung gewährleistet
eine besonders gleichmäßige Verteilung, wobei insbesondere das Aufspritzen ein besonders
zuverlässiges Ergebnis liefert. Beim Aufspritzen liegt dabei das brandhemmende Mittel
in einer versprühbaren Form vor.
[0021] Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird das brandhemmende
Mittel, besonders vorteilhafter Weise Blähgraphit, auf dem Vertiefungsgrund und/oder
auf den Vertiefungsseitenflächen aufgebracht. Die Art der Anordnung bestimmt sich
dabei nach der Ausgestaltung der Vertiefung und den zu erreichenden brandhemmenden
Eigenschaften. Die frei wählbare Anordnung ermöglicht es dabei, den Auftrag des brandhemmenden
Mittels in besonderer Weise exakt an die geforderten Eigenschaften anzupassen.
[0022] Kennzeichnend für die brandhemmende Tür ist eine Mittellage mit mindestens einer
Vertiefung zur Anpassung der Mittellage an eine auf deren Seitenfläche angeordnete,
abschnittsweise profilierte Deckplatte, wobei in der Vertiefung ein brandhemmendes
Mittel angeordnet ist.
[0023] Eine derartige Tür weist den Vorteil auf, daß sie trotz ihrer reliefartigen Ausbildung
die erforderlichen brandhemmenden Eigenschaften erfüllt, ohne daß dabei der Einsatz
einer entsprechend der Vertiefung verstärkten Mittellage erforderlich ist.
[0024] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schnittansicht einer Tür;
- Fig. 2
- eine perspektivische Schnittansicht durch eine Vertiefung der Tür von Fig.1 und
- Fig. 3
- eine weitere Schnittansicht durch die Vertiefung von Fig. 1 mit darüber angeordneter
Deckplatte.
[0025] Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt einer Tür 7 aus einer Mittellage 1 und zwei auf den
Seitenflächen angeordneten Deckplatten 6, die im Bereich einer Umfangsfläche der Mittellage
1 miteinander verbunden sind. Die Seitenflächen der Mittellage 1 entsprechen dabei
den Flächen der Tür 7, die den Bereichen zugewandt sind, die durch die Tür 7 abgetrennt
werden.
[0026] In ihrem mittleren Bereich weist die Mittellage 1 zwei parallel verlaufende Vertiefungen
2 auf, in den zwei ebenfalls parallel und im gleichen Abstand wie die Vertiefungen
2 verlaufenden Profilierungen 8 der Deckplatte 6 angeordnet sind. In dem an die Vertiefungen
2, bzw. an die Profilierungen 8 angrenzenden Bereich sind die Mittellage 1 und die
Deckplatten 6 miteinander verklebt.
[0027] Zum Ausgleich der Reduzierung der brandhemmenden Eigenschaften der Mittellage 1 durch
die Einbringung der Vertiefungen 2 in die Seitenflächen der Mittellage 1 ist in der
Vertiefung 3 ein brandhemmendes Mittel 5 angeordnet, das unter erhöhtem Temperatureinfluss
aufquillt oder aufschäumt und so die gewünschten brandhemmenden Eigenschaften hervorruft
(vgl. Fig. 2).
[0028] Damit zwischen einem Vertiefungsgrund 3 und den Vertiefungsseitenflächen 4 ein ausreichend
großer Bereich verbleibt, in dem sich das brandhemmende Mittel unter Temperatureinfluss
ausdehnen kann, ist die Vertiefung 2 so bemessen, daß zwischen der Vertiefung 2 und
der dem Vertiefungsgrund 3 und den Vertiefungsseitenflächen 4 zugewandten Bereich
der Profilierung 8 der Deckplatte 6 ein ausreichend großer freier Bereich verbleibt
(vgl. Fig.3).
[0029] Zur Herstellung der Mittellage 1 werden in eine ebene Spanplatte die Vertiefungen
2 mit Hilfe eines hier nicht dargestellten Fräswerkzeugs in die Seitenflächen eingefräst.
Das brandhemmende Mittel wird dabei im gleichen Arbeitsgang hinter dem Fräswerkzeug
mit Hilfe einer hier ebenfalls nicht dargestellten Sprühvorrichtung auf den Vertiefungsgrund
3 und Teile der Vertiefungsseitenflächen 4 der Vertiefung 2 aufgesprüht.
[0030] Durch Aufkleben der durch Tiefziehen geformten Deckplatten 6 auf die Seitenflächen
der Mittellage 1 wird die Tür 7 gebildet, wobei ein Kleber zuvor nur in dem an die
Vertiefungen 3 angrenzenden Bereich auf die Seitenflächen aufgetragen wird.
1. Mittellage für eine Tür, mit mindestens einer auf einer Seitenfläche der Mittellage
eingebrachten Vertiefung zur Anpassung der Mittellage an eine auf der Seitenfläche
angeordnete, abschnittsweise profilierte Deckplatte, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vertiefung (2) ein brandhemmendes Mittel (5) angeordnet ist.
2. Mittellage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus einer Holz - Spanplatte (1) gebildet ist.
3. Mittellage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das brandhemmende Mittel (5) auf dem Vertiefungsgrund (3) und/oder auf den Vertiefungsseitenflächen
(4) angeordnet ist.
4. Mittellage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das brandhemmende Mittel (5) aufgestrichen oder aufgespritzt ist.
5. Mittellage nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als brandhemmendes Mittel ein Blähgraphit (5) verwendbar ist.
6. Verfahren zur Herstellung einer Mittellage für eine Tür, mit mindestens einer auf
einer Seitenfläche der Mittellage eingebrachten Vertiefung zur Anpassung der Mittellage
an eine auf der Seitenfläche angeordnete, abschnittsweise profilierte Deckplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß in die Vertiefung (2) ein brandhemmendes Mittel (5) aufgebracht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Werkzeug zur Erzeugung der Vertiefung (2), vorzugsweise ein Fräswerkzeug, derart
mit einer Auftragsvorrichtung für das brandhemmende Mittel (5) verbunden ist, daß
dieses direkt hinter dem Werkzeug in die Vertiefung (2) aufgebracht wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsvorrichtung das brandhemmende Mittel (5) aufstreicht oder aufspritzt.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das brandhemmende Mittel (5) auf den Vertiefungsgrund (3) und/oder auf den Vertiefungsseitenflächen
(4) aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß als brandhemmendes Mittel Blähgraphit (5) aufgetragen wird.
11. Brandhemmende Tür, gekennzeichnet durch eine Mittellage (1) gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5.