Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Quecksilberamalgame in Entladungslampen und Entladungslampen
mit solchen Amalgamen.
Stand der Technik
[0002] Entladungslampen mit Quecksilberanteil im Entladungsmedium sind seit langer Zeit
bekannt und Gegenstand intensiver Entwicklungsarbeit. Es ist insbesondere bekannt,
Quecksilber in Form eines Amalgamzusatzes in die Lampe einzubringen. Quecksilber eignet
sich wegen seines bei den in Frage kommenden Temperaturen relativ hohen Dampfdrucks
und wegen der Effizienz der UV-Erzeugung in Entladungsmedien mit Quecksilberanteil
besonders gut für diese Anwendungen und ist daher allgemein verbreitet. Wenn Quecksilber
in Form von Amalgamen eingebracht wird, so sind eine Reihe technischer Kriterien zu
beachten und zu erfüllen, insbesondere die Stabilität und mechanische Handhabbarkeit
bzw. Konsistenz des Amalgams sowie die Dampfdrücke in dem in Frage kommenden Temperaturbereich.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, Quecksilberamalgame
für im Vergleich zum Stand der Technik erhöhte Temperaturen während des normalen Betriebs
einer Entladungslampe (so genannte Arbeitsamalgame) und eine entsprechende Entladungslampe
selbst anzugeben.
[0004] Die Erfindung richtet sich auf ein Quecksilberamalgam für Entladungslampen mit einem
Quecksilberanteil und einem Masteralloy, dadurch gekennzeichnet, dass das Masteralloy
der allgemeinen Formel

entspricht, wobei:
X zumindest ein Element ist ausgewählt aus der Gruppe aus Ag, Cu, Sn,
Y zumindest ein Element ist ausgewählt aus der Gruppe Pb, Zn,
Z mindestens ein Element ist ausgewählt aus der Gruppe aus Ni, Te,
R Zusätze von Bi, Sb, Ga und übliche Reste umfasst,
und wobei für a, b, c, d, e gilt: 70% ≤ a ≤ 98%, b ≤ 25%, c ≤ 25%, d ≤ 20%, e ≤ 15%,
und wobei ferner gilt 2% ≤ b, wenn c = 0%, 5% ≤ b, wenn X Cu ist, d ≤ 5%, wenn Z Ni
ist und e ≤ 5%, wenn R Ga ist,
sowie auf eine Entladungslampe mit einem solchen Quecksilberamalgam.
[0005] Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Die Erfinder haben festgestellt, dass es bestimmte Anwendungsfälle gibt, in denen
ein Quecksilberamalgam im Normalbetrieb der Lampe deutlich höhere Temperaturen annimmt,
als dies konventionellerweise der Fall ist. Der hier besonders interessierende Temperaturbereich
liegt zwischen 100°C und 170°C. Die allgemein bekannten Quecksilberamalgame sind für
diesen Temperaturbereich ungeeignet. Die Erfinder haben festgestellt, dass Quecksilberamalgame
mit einem sog. Masteralloy, also der mit Quecksilber zu dem Amalgam zu verarbeitenden
Metallmischung bzw. -legierung, gemäß der oben stehenden allgemeinen Formel und den
nachfolgenden Bedingungen für den genannten Temperaturbereich gut geeignet sind.
[0007] Zunächst geht die Erfindung davon aus, dass ein relativ großer In-Anteil in dem Masteralloy
(wobei der Begriff Alloy für Legierung hier in einem allgemeinen Sinn als Oberbegriff
von Metallmischungen verschiedenster Art, insbesondere aber für eigentliche Legierungen,
zu verstehen ist) einzuhalten ist. Der In-Anteil liegt in den angegebenen Grenzen
des stöchiometrischen Parameters a, also zwischen 70% und 98%. Bevorzugte obere Grenzen
sind ferner 97,5% und 97%. Bevorzugte untere Grenzen sind 75%, 80%, 85%, 90%, 92%.
Hier und im Folgenden gilt jeweils, dass die angegebenen Zahlenwerte in der gegebenen
Reihenfolge zunehmend bevorzugt sind. Ferner sind diese Grenzen immer mit inbegriffen.
Schließlich meinen %-Angaben in dieser Beschreibung und in den Ansprüchen grundsätzlich
Massenprozent.
[0008] Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Stöchiometrie-Parameter a hier noch Zusätze
von insbesondere Bi, Sb und Ga von bis zu 15%, im Fall von Ga von bis zu 5%, beinhaltet.
Die tatsächliche unterste Grenze für den eigentlichen In-Anteil liegt also bei 55%.
[0009] Die Bi-, Sb- oder Ga-Zusätze stören die Erfindung nicht wesentlich, erfüllen jedoch
auch keine wichtige eigene Funktion.
[0010] Die mit X zusammengefassten Anteile an Ag, Cu und/oder Sn haben die Funktion einer
Verbreiterung des Schmelzbereichs. Dies erfolgt durch Einführung von Mehrphasenzuständen
in dem Masteralloy. Besonders bevorzugt ist hierbei Ag, unter Umständen auch Kombinationen
mit Cu und/oder Sn. Der entsprechende Stöchiometrie-Parameter b liegt erfindungsgemäß
höchstens bei 25%. Dabei sind die Obergrenzen 20%, 15%, 12%, 10%, 8% bevorzugt. Wenn
die im Folgenden noch erläuterte Komponente Y nicht vorhanden ist, also c = 0%, so
soll b mindestens 2% betragen. Wenn ferner Cu für X gewählt wird, soll b mindestens
5% betragen. Im Übrigen sind unabhängig davon die unteren Grenzen 2%, 2,5%, 3% und
3,5% bevorzugt, wobei b auch unter 2% bzw. 0% betragen kann, auf X also weitgehend
oder ganz verzichtet werden kann, wenn die im Folgenden erwähnte Komponente Y vorhanden
ist.
[0011] Die mit Y zusammengefasste Komponente hat die Funktion, die obere Grenze des Schmelzbereichs
zu höheren Temperaturen zu verschieben. Insbesondere kann so, wenn gewünscht, die
obere Grenze eines typischen nutzbaren Dampfdruckbereichs bis etwa 4 Pa von größenordnungsmäßig
um 145 °C auf 160 °C oder 170 °C erhöht werden. Dabei ist Pb gegenüber Zn bevorzugt,
weil Zn zu Schwärzungen führen kann. Der entsprechende Stöchiometrie-Parameter c liegt
erfindungsgemäß unter 25%. Bevorzugte obere Grenzen sind 20%, 18%, 16%, 14%, 12%,
10%. Da bei sehr guten Masteralloys auch ganz auf Y verzichtet werden kann, wenn nämlich
keine Verschiebung der oberen Grenze des Schmelzbereichs erforderlich ist, ist insbesondere
auch der Wert 0% erfindungsgemäß bevorzugt.
[0012] Hohe Werte von über 20% sind dabei bei relativ hohen Lampenleistungen von über 100
W und/oder bei Lampengeometrien von Interesse, bei denen sich ein besonders hoher
Wärmeeintrag ergibt. Ein Beispiel für eine solche Geometrie bildet die helixförmige
Lampe des Ausführungsbeispiels. Der Bestandteil Y ist jedoch optional und für die
Erfindung nicht unbedingt notwendig.
[0013] Mit Z ist ein weiterer Bestandteil symbolisiert. Damit sind Ni und Te zusammengefasst,
die in metallischer Lösung oder intermetallischer Verbindung pastöse Zustände des
Amalgams schaffen oder verbessern können. Die entsprechende Viskositätserhöhung kann
zur Handhabung des Amalgams und/oder zur Verhinderung des Abtropfens oder Herauslaufens
aus der vorgesehenen Stelle in der Lampe relevant sein. Ni oder Te haben keine wesentliche
Bedeutung für den Dampfdruck des Hg oder die Amalgambildung.
[0014] Die Sinnhaftigkeit dieses Zusatzes hängt stark von der Art der Einbringung und Montage
des Amalgams in der Lampe ab.
[0015] Bevorzugte Werte für den Stöchiometrie-Parameter d liegen zwischen 0% und 5% bei
Ni und zwischen 0% und 20% bei Te. Auch hier gilt, dass bei sehr guten Masteralloys
auch ganz auf Z verzichtet werden kann. d = 0% ist also auch ein erfindungsgemäß bevorzugter
Wert. Wenn relativ viel Te vorgesehen ist, sollte der In-Anteil eher im oberen Bereich
liegen, vorzugsweise über 80%, besser 85% und noch besser 90%.
[0016] Der Hg-Anteil selbst, der ja nicht zum Masteralloy gerechnet wird, liegt vorzugsweise
zwischen 3% und 20%. Der untere Wert von 3% bildet in üblichen Fällen keine wesentliche
Reserve, weswegen Werte über 7% und noch besser über 10% bevorzugt sind. Ferner ist
bevorzugt, dass der Hg-Anteil höchstens 15% beträgt.
[0017] Mit diesen Masteralloys lassen sich Hg-Amalgame erzeugen, die in dem gewünschten
Temperaturbereich bzw. einem Ausschnitt desselben günstige Dampfdrücke von etwa 0,5
- 4 Pa liefern, wobei Dampfdrücke zwischen 1 und 2 Pa bevorzugt sind. Der Bereich
von 0,5 - 0,7 Pa einerseits, bis etwa 4 Pa andererseits, entspricht einer Lichtausbeute
von zumindest 90% bei vielen Leuchtstofflampen. Beispielsweise sind bei sog. T8-Lampen
mit einem Durchmesser von etwa 26 mm Dampfdrücke in der Größenordnung von 1 Pa günstig,
während bei T5-Lampen mit 16 mm Durchmessern eher 1,6 Pa bevorzugt sind. Dabei existiert
jedoch eine Toleranzbreite von etwa 20%, besser 10%. Näherungsweise kann man annehmen,
dass der Lampendurchmesser bei röhrenförmigen Lampen umgekehrt proportional zu den
bevorzugten Hg-Dampfdruck ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand der Zeichnungen erläutert. Dabei
offenbarte Merkmale sind sowohl für den Verfahrensaspekt sowie für den Vorrichtungsaspekt
der Erfindung maßgeblich und können auch in anderen als den dargestellten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
[0019] Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1 a
- eine schematische Aufrissdarstellung einer Kompaktleuchtstofflampe zur anschaulichen
Verdeutlichung einer ersten Anwendungsmöglichkeit der Erfindung im Unterschied zum
Stand der Technik,
- Figur 1 b
- eine Variante zu Figur 1 a,
- Figur 2a
- eine schematische Aufrissdarstellung eines Entladungsrohres und erfindungsgemäßen
Rohrstücks zu einer Kompaktleuchtstofflampe wie in Figur 1a,
- Figur 2b
- eine Figur 1b entsprechende Variante zu Figur 2a.
- Figur 3
- eine schematische Aufrissdarstellung eines Endabschnitts einer geraden rohrförmigen
Leuchtstofflampe zur anschaulichen Verdeutlichung einer weiteren Anwendungsmöglichkeit
der Erfindung im Unterschied zum Stand der Technik.
Bevorzugte Ausführung der Erfindung
[0020] Besonders bewährt haben sich folgende Amalgame: Als erstes Ausführungsbeispiel wird
ein Anteil von 10 Gewichtsteilen Hg mit einem Masteralloy aus 97 Gew.-% In und 3 Gew.-%
Sn verwendet, so dass das Masteralloy sich schreibt als In
97Sn
3. Hier wurde als Element X Sn ausgewählt, wenngleich Ag vergleichsweise bevorzugt
ist. Ferner wird hier ein relativ geringer Wert von 3 Gew.-% Sn eingesetzt, wenngleich
Werte von über 3,5 Gew.-% noch günstiger sind.
[0021] Ein weiteres Beispiel enthält das Masteralloy In
96Cu
4. Hier ist der Stöchiometrie-Parameter für das Element X bereits im besonders bevorzugten
Bereich. Allerdings wurde hier für das Element X die Auswahl Cu getroffen.
[0022] Ferner wurde ein Amalgam untersucht und für gut befunden, bei dem das Masteralloy
In
88Pb
12 eingesetzt wurde. Der Pb-Anteil ist relativ hoch und nicht mehr im besonders bevorzugten
Bereich. Allerdings konnte wegen des Pb-Anteils auf einen X-Zusatz ganz verzichtet
werden.
[0023] Ein weiteres Beispiel, das bei der weiter unten noch beschriebenen helixförmige Lampe
Verwendung gefunden hat, weist einen kleineren Pb-Anteil von 10 Gew.-% auf, also ein
Masteralloy In
90Pb
10. Hier wird allerdings ein Verhältnis von 3 Gew.-% Hg zu 97 Gew.-% Masteralloy verwendet.
[0024] Ein zweites, mit der im Folgenden erläuterten helixförmigen Lampe verwendetes Amalgam
verwendet das Masteralloy In
96Ag
4 (bei 10 Gew.-% Hg), verzichtet also auf das Element Y und wählt für X das tatsächlich
bevorzugteste Element Ag aus.
[0025] Weitere Beispiele sind Masteralloys In
84Ag
6Pb
10 und In
84Ag
7Pb
9.
[0026] Diesen letztgenannten Masteralloys können zur Erhöhung der Viskosität bzw. Zähigkeit
jeweils Ni oder Te zugesetzt werden, und zwar z. B. wie folgt: In
80Ag
6Pb
10Ni
4, In
81Ag
7Pb
9Ni
3, In
72Ag
6Pb
10Te
12, In
70Ag
7Pb
9Te
14.
[0027] Zusätze des Elements R bringen keinen technischen Nutzwert und sind daher bei bevorzugten
Masteralloys nicht vorgesehen.
[0028] Im Übrigen wird im Folgenden ein Ausführungsbeispiel für eine Lampe gegeben, bei
der sich die Notwendigkeit von Amalgamen für höhere Temperaturbereiche beispielhaft
stellt.
[0029] Figur 1 a zeigt eine Aufrissdarstellung einer Kompaktleuchtstofflampe, anhand der
sowohl der Stand der Technik als auch die Erfindung veranschaulicht werden sollen.
Die Lampe weist einen Hüllkolben 1 auf, der ein helixförmig gewundenes Entladungsrohr
2 umschließt. Das Entladungsrohr 2 ist an einem nur mit seinem Gehäuse dargestellten
elektronischen Vorschaltgerät 3 angeschlossen, an dessen Gehäuse auch der Hüllkolben
1 befestigt ist. Auf der dem Hüllkolben 1 entgegengesetzten Seite endet das Gehäuse
des Vorschaltgeräts 3 in einem standardisierten Lampensockel 4. Soweit bisher beschrieben
ist die Lampe aus Figur 1a konventionell. Dies gilt auch für die bereits zuvor als
Doppelhelix bezeichnete Form des Entladungsrohres 2, das mit zwei Enden von dem Vorschaltgerät
aus in zwei Entladungsrohrteilen zu einer Doppelhelix mit alternierender Reihenfolge
der Helixgänge der beiden Entladungsrohrteile gewunden ist. Die beiden Entladungsrohrteile
gehen in einem oberen Bereich an einer mit 5 bezeichneten Stelle ineinander über.
[0030] Figur 1a verdeutlicht, dass solche Kompaktleuchtstofflampen trotz kompakter Außenmaße
und einer konventionellen Glühlampen recht ähnlichen Form eine insgesamt relativ große
Entladungslänge zur Verfügung stellen.
[0031] Das Bezugszeichen 6 illustriert einen konventionellen Pumprohransatz an einem der
beiden Entladungsrohrenden, wobei der mit 7 bezifferte Kreis verdeutlichen soll, dass
hier eine dampfdruckregelnde Hg-Quelle, etwa eine Amalgamkugel, vorgesehen sein kann.
Weitere, dem Fachmann ohne weiteres vertraute Einzelheiten wie die Elektroden, Tellereinschmelzungen
oder Quetschungen sind hier nicht näher dargestellt. Figur 1 a verdeutlicht allerdings,
dass der Pumprohransatz 6 konventionellerweise einen deutlich kleineren Durchmesser
als das Entladungsrohr 2 aufweist. Tatsächlich muss er zudem noch Platz für die Elektroden
lassen, was hier nicht eingezeichnet ist. Zudem ragt der Pumprohransatz 6 einerseits
in das Entladungsrohrende hinein und steht andererseits von diesem in das Vorschaltgerät
hinein ab, so dass er sowohl seitens des Entladungsrohres wie seitens des Vorschaltgeräts
eine gewisse zusätzliche Baulänge (in der Figur 1 a vertikal) erzwingt.
[0032] Insbesondere müssen die Elektroden über das in das Entladungsrohr hinein stehende
Teil des Pumprohransatzes 6 hinweg ragen. Im Stand der Technik sind sie dabei häufig
durch eine zusätzliche Glasperle stabilisiert.
[0033] Schließlich wird deutlich, dass die Temperatur der in dem Pumprohransatz 6 untergebrachten
Hg-Quelle 7 stark von der Umgebungstemperatur in dem Vorschaltgerätgehäuse abhängt,
die wiederum von der äußeren Umgebungstemperatur, der Betriebsdauer und auch der Einbauposition
der Lampe abhängt.
[0034] Die gestrichelt gezeichnete und mit 8 bezifferte Linie verdeutlicht ein erfindungsgemäßes
Rohrstück, das im Bereich der Verbindung 5 der beiden Entladungsrohrteile an dem Entladungsrohr
2 angesetzt ist und sich von dieser in Bezug auf die Helix obersten und axialen Position
ausgehend axial und gerade nach unten erstreckt. Dabei nimmt es in diesem Fall im
Wesentlichen die axiale Länge der Helixform ein.
[0035] Die Positionen 9 und 10, die jeweils mit einem Kreis markiert sind, illustrieren
zwei beispielhafte Möglichkeiten für die Anordnung einer dampfdruckregelnden Hg-Quelle
in dem erfindungsgemäßen Rohrstück 8. Die eine Position 9 befindet sich etwas unterhalb
der Verbindung 5 der Entladungsrohrteile, also bereits in dem Innenraum der Helix,
jedoch in deren oberem Bereich. Die andere Position 10 befindet sich in etwa der Mitte
der Helix in axialer Richtung (wobei die Helix von dem unteren Knick der Entladungsrohrteile
an bis zu der Verbindungsposition 5 reicht). An beiden Positionen, aber insbesondere
an der bevorzugten Position 10, ist die Temperatur einer Hg-Quelle in der Helix weitgehend
durch die von dem Entladungsrohr 2 ausgehende Strahlung bestimmt, weil sie gewissermaßen
von dem helixförmigen Entladungsrohr 2 eingeschlossen ist. Es handelt sich dabei näherungsweise
um einen strahlenden Zylindermantel.
[0036] Die Position 9 soll in Bezug auf die axiale Länge der Helix bei gut 20 % und die
Position 10 bei gut 50 % liegen. Beide Positionen zeigen den Vorteil einer schnellen
Angleichung an die endgültige Temperatur nach Einschalten der kalten Lampe. Beide
Positionen sind gegenüber dem Stand der Technik deutlich unempfindlicher gegenüber
Schwankungen der Umgebungstemperatur und Änderungen der Einbaulage. Die Position 10
ist jedoch noch weniger abhängig von der Orientierung der Lampe im Betrieb, also von
der Frage, ob das Entladungsrohr 2 in Bezug auf das Vorschaltgerät 3 im Betrieb oben,
seitlich oder unten angeordnet ist und von den sich daraus ergebenden unterschiedlichen
Konvektionsverhältnissen.
[0037] In Figur 1a erkennt man weiterhin, dass die Pumprohrfunktion ebenfalls von dem erfindungsgemäßen
Rohrstück 8 übernommen werden kann, und zwar über dessen in Figur 1a unteres Ende.
Es stellt nicht nur einen großen Pumpquerschnitt zur Verfügung, weil es nicht in das
Entladungsrohr 2 eingepasst ist und nicht auf Elektroden und andere Teile Rücksicht
genommen werden muss. Es ist überdies auch ohne weiteres zugänglich. Schließlich kann
das erfindungsgemäße Rohrstück 8, falls gewünscht, auch in Kombination mit konventionellen
Pumprohren 6 für Spülvorgänge und dgl. verwendet werden und darüber hinaus (unabhängig
von konventionellen Pumprohren 6) als Halterung dienen, etwa wenn an den unteren Enden
des Entladungsrohres 2 Tellereinschmelzungen oder Quetschungen angebracht werden.
[0038] Figur 1b zeigt eine Variante zu Figur 1a, wobei für entsprechende Teile der Lampe
die gleichen Bezugsziffern verwendet wurden, jedoch nicht alle Details gezeichnet
sind. Es handelt sich hier im Unterschied zu Figur 1a um eine hüllkolbenlose Lampe,
bei der im Übrigen die Entladungsrohrenden in der Doppelhelixform in den Sockel 4
hineinlaufen. Zum Vergleich wird auf die im Folgenden noch beschriebene Figur 2b verwiesen.
Es lässt sich leicht erkennen, dass die Lampe aus Figur 1b besonders kompakt aufgebaut
ist.
[0039] Figur 2a zeigt ein Figur 1a entsprechendes Entladungsrohr 2 mit einem zur Figur 1
a ähnlichen, wiederum axial durch den Innenraum der Helixform verlaufenden Rohrstück
8. Zusätzlich verdeutlicht Figur 2a in schematischer Weise Elektroden 11 an den Entladungsrohrenden.
Der Hüllkolben 1, das Vorschaltgerät 3 und der Sockel 4 sind jedoch nicht mit eingezeichnet.
[0040] Das Rohrstück 8 erstreckt sich hier nicht über die gesamte Länge der Helix sondern
nur etwa über ¾ davon. Es enthält eine Glaseinschmelzung 12, die dazu dient, einen
Rückhaltekörper in Form einer Eisenpille 13 daran zu hindern, in das Entladungsrohr
2 zu fallen. Die Eisenpille 13 wiederum verhindert in Folge von Oberflächenspannungseffekten
und weil sie eine großen Teil des Querschnitts des Rohrstücks 8 versperrt, dass eine
Amalgamkugel 14 in das Entladungsrohr 2 fällt. Die Amalgamkugel 14 als Hg-Quelle liegt
bei diesem Beispiel etwa zwischen 60 und 70% der axialen Länge der Helix (von oben
aus gemessen). Die Verwendung der Eisenpille 13 als Rückhaltekörper erlaubt es insbesondere,
die Einschmelzung 12 so zu gestalten, dass sie vor dem Einlegen der Eisenpille 13
und der Amalgamkugel 14 einen guten Pumpquerschnitt durch das Rohrstück 8 zur Verfügung
stellt, wenn dieses als Pumprohr verwendet wird. Die Eisenpille 13 und die Amalgamkugel
14 werden nämlich erst nach Abschluss aller Verfahrensschritte des Spülens, Pumpens,
Formierens usw. eingebracht. Nach der Verwendung als Pumprohr wird das Rohrstück 8
an seinem unteren Ende durch Abschmelzen verschlossen, wie durch die mit 15 bezeichnete
Form des Endes angedeutet sein soll. Vor dem Verschließen sind die Eisenpille 13 und
Amalgamkugel 14 eingelegt worden und dann in dem Raum zwischen dem Verschluss 15 und
der Einschmelzung 12 gefangen. Zu der Positionierung der Amalgamkugel gelten die Aussagen
zu der Position 10 in Figur 1a. Das Rohrstück 8 weist im Bereich der Amalgamkugel
14 eine IR-absorbierende Außenbeschichtung (nicht eingezeichnet) auf.
[0041] Figur 2b zeigt eine der Lampe aus Figur 1 b entsprechende Variante zu Figur 2a, wobei
wiederum dieselben Bezugsziffern verwendet worden sind.
[0042] Letztlich ergeben sich je nach Lampenleistung im Betrieb Temperaturen der Amalgamkugel
14 von über 100 °C und damit deutlich über dem konventionell üblichen Bereich. Diese
Temperaturen können bis in den Bereich von 160 - 170 °C hinaufgehen. Mit den erfindungsgemäßen
Legierungen lässt sich eine solche Entladungslampe problemlos betreiben.
[0043] Nachfolgend wird ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine Lampe aufgeführt, bei
der die Notwendigkeit von Arbeitsamalgamen für höhere Temperaturbereiche gegeben ist.
[0044] Figur 3 zeigt in Aufrissdarstellung ein Ende einer geraden rohrförmigen Leuchtstofflampe
16 ohne Sockel. Das freie Ende des rohrförmigen Gefäßes 17 der Leuchtstofflampe 16
ist dabei durch eine Tellereinschmelzung 18 verschlossen, in die Stromzuführungen
19 eingequetscht sind. Die Stromzuführungen tragen an ihrem inneren Ende eine Wendel
20. An einer Stromzuführung 19 ist zwischen der Tellereinschmelzung 18 und der Wendel
20 ein Draht 21 angelötet, der an seinem freien Ende ein dachförmig abgewinkeltes
Metallblech 22 trägt. Der Draht ist dabei so gebogen, dass das Metallblech 22 in Entladungsrichtung
vor der Wendel 20 angeordnet ist.
[0045] Auf dem Metallblech ist ein Masteralloy 23 bestehend aus 96 % In und 4 % Ag aufgebracht.
Der Lampe wird bei Füllung soviel Hg beigegeben, dass die Hg-Konzentration des aus
Masteralloy und Quecksilberanteil zusammengesetzten Quecksilberamalgam bei diesem
Typ von gerader rohrförmiger Leuchtstofflampe zu Beginn der Brenndauer 12 % beträgt.
Durch Hg-Aufzehrung sinkt die Hg-Konzentration im Laufe der Lebensdauer bis auf 3%
ab.
1. Quecksilberamalgam für Entladungslampen mit
einem Quecksilberanteil und
einem Masteralloy,
dadurch gekennzeichnet, dass das Masteralloy der allgemeinen Formel
In
a-eX
bY
cZ
dR
e
entspricht, wobei:
X zumindest ein Element ist ausgewählt aus der Gruppe aus Ag, Cu, Sn,
Y zumindest ein Element ist ausgewählt aus der Gruppe Pb, Zn,
Z mindestens ein Element ist ausgewählt aus der Gruppe aus Ni, Te,
R Zusätze von Bi, Sb, Ga und übliche Reste umfasst,
und wobei für a, b, c, d, e gilt:
70% ≤ a ≤ 98%,
b ≤ 25%,
c ≤ 25%,
d ≤ 20%,
e ≤15%,
und wobei ferner gilt 2% ≤ b, wenn c = 0%,
5% ≤ b, wenn X Cu ist,
d ≤ 5%, wenn Z Ni ist, und
e ≤ 5%, wenn R Ga ist.
2. Amalgam nach Anspruch 1, bei dem X Ag ist.
3. Amalgam nach Anspruch 1 oder 2, bei dem Y Pb ist.
4. Amalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem a ≥ 75% bzw., in der folgenden
Reihenfolge zunehmend bevorzugt, ≥ 80%, 85%, 90%, 92% ist.
5. Amalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem a ≤ 97,5%, vorzugsweise 97%
ist.
6. Amalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem b ≥ 2% bzw., in der folgenden
Reihenfolge zunehmend bevorzugt, ≥ 2,5%, 3%, 3,5% ist.
7. Amalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem b ≤ 20% bzw., in der folgenden
Reihenfolge zunehmend bevorzugt, ≤ 15%, 12%, 10%, 8% ist.
8. Amalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem c ≤ 20% bzw., in der folgenden
Reihenfolge zunehmend bevorzugt, ≤ 18%, 16%, 14% , 12%, 10% ist.
9. Amalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der Anteil des Hg in dem Amalgam
≥ 3%, vorzugsweise ≥ 7% und besonders bevorzugterweise ≥ 10% ist und ≤ 20%, vorzugsweise
≤ 15% in Bezug auf 100% Masteralloy ist.
10. Entladungslampe mit einem Quecksilberamalgam nach einem der vorstehenden Ansprüche,
die so ausgelegt ist, dass das Quecksilberamalgam im Normalbetrieb eine Temperatur
von 100°C - 170°C erreicht.
11. Entladungslampe nach Anspruch 10, die dazu ausgelegt ist, dass im Normalbetrieb ein
Quecksilberdampfdruck von zumindest 0,5 Pa, vorzugsweise zumindest 1 Pa, und höchstens
4 Pa, vorzugsweise höchstens 2 Pa, auftritt.