[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Herstellen einer Papier-, Karton-,
Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn aus einer Faserstoffsuspension mit einer
einen beheizten Trockenzylinder und eine Druckhaube umfassenden Trockenanordnung und
mit einer eingangsseitigen und einer ausgangsseitigen Leitwalze zum Führen der Faserstoffbahn
zusammen mit mindestens einem Sieb und einem undurchlässigen Band um den Trockenzylinder
herum.
[0002] In der DE 35 32 853 C2 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen einer
Bahn aus Papier, Karton oder ähnlichem beschrieben. Die Bahn wird, während sie an
einem Wasser und Wasserdampf aufnehmenden Zwischenband anliegt, vor Erreichen eines
Trocknungsbereichs einer Entlüftungsbehandlung unterzogen. Das Zwischenband wird in
einem Trocknungsbereich um den Zylinder herumgeführt. Die Bahn wird während ihres
Umlaufs um den Zylinder von einem Metallband bedeckt. Das Metallband wird nach dem
Verlassen des Zylinders in einer Rückführschleife zu dem Trocknungsbereich zurückgeführt.
[0003] Das Zwischenband wird nach dem Verlassen des Zylinders von kondensiertem Wasser befreit.
Die Bahn wird zwischen dem Zwischenband und dem Metallband um den Zylinder herumgeführt,
während dieser gekühlt wird. Die Erwärmung des Metallbandes erfolgt in der Rücklaufschleife,
und das erwärmte Metallband erwärmt die Außenseite der um den Zylinder umlaufenden
Bahn in direktem Kontakt.
[0004] Auch aus der EP 0 890 675 A2 ist eine Vorrichtung zum Trocknen einer Faserstoffbahn
mittels eines Trockenzylinders bekannt. Hierbei wird die Faserstoffbahn unterhalb
eines als Trocknungsband bezeichneten Siebs und eines undurchlässigen Bandes über
den Trockenzylinder geführt. Vor einer das undurchlässige Band an den Trockenzylinder
heranführenden Leitwalze ist an das Sieb eine Kammer zum Entfernen der Luft angestellt.
[0005] Das undurchlässige Band wird oberhalb des Trockenzylinders mittels Wasser gekühlt,
so dass die aus der Faserstoffbahn verdunstete Feuchtigkeit in dem Sieb wieder kondensiert
und diesem anschließend mittels einer Saugvorrichtung entzogen wird.
[0006] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Maschine der eingangs genannten Art so zu
verbessern, dass die Entwässerungsleistung in der Trockenanordnung gesteigert wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass vor der eingangsseitigen
Leitwalze in einem von dem undurchlässigen Band und dem mindestens einen Sieb gebildeten
Spalt ein Saugkasten zur Erzeugung eines Unterdrucks an das mindestens eine Sieb angestellt
ist.
[0008] Die Erfindung beruht darauf, dass die Kondensation von Dampf in der Abwesenheit von
Luft wesentlich besser stattfindet. Um zu gewährleisten, dass keine Luft in dem Sieb
oder in den Sieben vorhanden ist, wird das Sieb bzw. werden die Siebe entsprechend
konditioniert. Durch den Einsatz einer Saugvorrichtung oder durch das Einblasen von
Dampf wird eine bessere Kondensation des aus der Faserstoffbahn heraustretenden Dampfes
auf der kalten Seite der Trockenanordnung erreicht. Auch das Risiko der Rückbefeuchtung
der Faserstoffbahn während des Trocknungsprozesses verringert sich.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass vor der eingangsseitigen
Leitwalze in einem von dem undurchlässigen Band und dem mindestens einen Sieb gebildeten
Spalt ein Saugkasten zur Erzeugung eines Unterdrucks an das mindestens eine Sieb angestellt
ist. Damit wird eine Möglichkeit zum Konditionieren eines Siebs realisiert, die darin
besteht, das Sieb zu evakuieren.
[0011] Eine andere erfindungsgemäße Möglichkeit zum Konditionieren eines Siebs besteht darin,
dass vor der eingangsseitigen Saugwalze in einem von dem undurchlässigen Band und
dem mindestens einen Sieb gebildeten Spalt eine Dampfblasvorrichtung zum Einblasen
von Dampf in das mindestens eine Sieb angeordnet ist.
[0012] Die Dampfblasvorrichtung zum Einblasen von Dampf in das mindestens eine Sieb kann
auch zusätzlich zu dem Saugkasten in Laufrichtung der Faserstoffbahn unmittelbar vor
diesem angeordnet sein.
[0013] Zusätzlich oder alternativ lässt sich vorsehen, dass auf der dem vor der eingangsseitigen
Saugwalze in einem von dem undurchlässigen Band und dem mindestens einen Sieb gebildeten
Spalt gegenüberliegenden Seite eine weitere Dampfblasvorrichtung zum Einblasen von
Dampf in das mindestens eine Sieb angeordnet ist.
[0014] In Verbindung mit den oben dargestellten Ausführungsformen lässt sich vorsehen, dass
das mindestens eine Sieb über eine vor der eingangsseitigen Leitwalze angeordnete
Walze mit einer ortsfesten Saugzone geführt wird und dass die Faserstoffbahn von einem
durch die Saugzone erzeugten Unterdruck von einem weiteren Sieb auf das mindestens
eine Sieb überführt wird. Auch in diesem Fall lässt sich eine Saugvorrichtung oder
eine Vorrichtung zum Aufbringen von Dampf in dem von dem mindestens einen Sieb mit
dem undurchlässigen Band gebildeten Spalt unterbringen.
[0015] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachfolgend in zwei Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Trockenanordnung mit einem dieser in Laufrichtung der Faserstoffbahn 2 in einem
von einem Sieb 5 und einem undurchlässigen Band 8 gebildeten Spalt vorgeordneten Saugkasten
10,
- Fig. 2
- eine Trockenanordnung gemäß Fig. 1, in der zusätzlich zwei Dampfblasvorrichtungen
11,12 zu beiden Seiten des Siebs 5 und der Faserstoffbahn 2 angeordnet sind,
- Fig. 3
- eine Trockenanordnung mit einer dieser in Laufrichtung der Faserstoffbahn 2 in einem
von dem Sieb 5 und dem undurchlässigen Band 8 gebildeten Spalt vorgeordneten Dampfblasvorrichtung
13 und
- Fig. 4
- die Trockenanordnung gemäß Fig. 3, in der zusätzlich eine Leitwalze 14 mit einer Saugzone
zum Überführen der Faserstoffbahn 2 eingesetzt wird.
[0016] Eine Trockenanordnung 1 (Fig. 1) in einer Maschine zur Herstellung einer Faserstoffbahn
2 umfasst einen beheizbaren Trockenzylinder 3, der auf seiner Oberseite von einer
Druckhaube 4 umgeben ist, in der ein kühlendes Medium strömt, um die von dem Trockenzylinder
3 abgegebene Wärme aufzunehmen, die die Faserstoffbahn 2 erwärmt, wobei ihr gleichzeitig
Feuchtigkeit entzogen wird. Die von der Faserstoffbahn 2 abgegebene Feuchtigkeit wird
von einem zusammen mit der Faserstoffbahn 2 um den Trockenzylinder 3 herumbewegten
feinmaschigen Sieb 5 aufgenommen. Zusätzlich kann über dem Sieb 5 ein weiteres grobmaschiges
Sieb mitgeführt werden. Dieses wird zusammen mit dem Sieb 5 über eine Umlenkwalze
6 und eine Leitwalze 7 zu dem Trockenzylinder 3 geführt.
[0017] Zwischen dem grobmaschigen Sieb, sofern dieses vorhanden ist, und der Druckhaube
4 läuft ein undurchlässiges Band 8, das ein Entweichen der Feuchtigkeit verhindert
und eine Abdichtung gegenüber der Druckhaube 4 bewirkt, so dass auch ein in der Druckhaube
4 strömendes Medium nicht zwischen den seitlichen Wänden und der Bespannung 7 entweichen
kann.
[0018] Die Leitwalze 7 ist ebenso wie eine weitere Leitwalze 9, über die die Faserstoffbahn
2, das Sieb 5, das grobmaschige Sieb und das Band 8 gemeinsam von dem Trockenzylinder
3 weggeführt werden, unterhalb des Trockenzylinders 3 angebracht. Beide Leitwalzen
7, 9 können zusätzlich den Trockenzylinder 3 gegen seine Gewichtskraft und die der
Druckhaube 4 abstützen.
[0019] In dem Spalt, den die Faserstoffbahn 2 und das oberhalb von ihr geführte Sieb 5 mit
der Bespannung 8 bilden, ist ein Saugkasten 10 angebracht. Der Saugkasten 10 hat an
seinem vorderen Ende eine vorzugsweise an den Umfang der Leitwalze 7 angepasste Kontur,
um das erneute Eindringen von Luft zu verhindern und effektiv die in dem Sieb 5 oder,
soweit es vorhanden ist, auch aus dem grobmaschigen Sieb die in ihm bzw. ihnen enthaltene
Luft abzusaugen und die Faserstoffbahn 2 an das Sieb 5 anzusaugen, so dass die Faserstoffbahn
2 während der Umschlingung um den Trockenzylinder 3 um so besser ihre Feuchtigkeit
an das Sieb 5 abgibt.
[0020] In einer weiteren Anordnung (Fig. 2) sind zusätzlich zu dem Saugkasten 10 zwei Dampfblasvorrichtungen
oder -düsen 11, 12 angeordnet, die ebenfalls die Entfeuchtung der Faserstoffbahn 2
unterstützen, indem sie Wasserdampf in das Sieb 5 und, soweit vorhanden, auch in das
grobmaschige Sieb hineinblasen. Im Fall der Dampfblasvorrichtung 12 wird der Dampf
auf die Faserstoffbahn 2 geblasen.
[0021] Auf diese Weise wird die in dem Sieb 5 vorhandene Luft durch Dampf ersetzt, der durch
die Abkühlung mittels des in der Druckhaube 4 strömenden Mediums kondensiert und dadurch
einen Unterdruck erzeugt. Aufgrund dieses Unterdrucks wird das Entweichen der Feuchtigkeit
aus der Faserstoffbahn 2 erleichtert. Auch in dem Sieb 5 kondensiertes Wasser wird
durch den Saugkasten 10 aus dem Sieb 5 entfernt.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform (Fig. 3) ist anstelle des Saugkastens 10 eine Dampfblasvorrichtung
13 in dem Spalt vorgesehen, den das Sieb 5 und das Band 8 miteinander bilden. Auch
in diesem Fall wird die in dem Sieb 5 zunächst vorhandene Luft durch Wasserdampf ersetzt,
der unter der Druckhaube 4 kondensiert. Der Saugkasten 10 kann zur Unterdruckerzeugung
eine Injektorvorrichtung besitzen.
[0023] In einer anderen Ausführungsform der Erfindung (Fig. 4) ist ebenfalls die Dampfblasvorrichtung
13 in dem von dem Sieb 5 und dem Band 8 gebildeten Spalt vorgesehen. Zusätzlich wird
das Sieb 5 über eine Umlenkwalze 14 geführt, die mit einer ortsfesten Saugzone 15
ausgestattet ist. Diese saugt die Faserstoffbahn 2 von einem Sieb 16 auf der Unterseite
der Faserstoffbahn 2 ab, so dass diese gemeinsam mit dem Sieb 5 unter der Dampfblasvorrichtung
13 in Richtung zu dem Trockenzylinder 3 vorbeigeführt wird. Das Sieb 16 wird über
eine Umlenkwalze 17 von der Trockenanordnung weggeführt. Anstelle der Dampfblaseinrichtung
13 kann auch in dieser Anordnung der Saugkasten 10 eingesetzt werden.
1. Maschine zum Herstellen einer Papier-, Karton-, Tissue- oder einer anderen Faserstoffbahn
(2) aus einer Faserstoffsuspension mit einer einen beheizten Trockenzylinder (3) und
eine Druckhaube (4) umfassenden Trockenanordnung (1) und mit einer eingangsseitigen
(7) und einer ausgangsseitigen Leitwalze (9) zum Führen der Faserstoffbahn (2) zusammen
mit mindestens einem Sieb (5) und einem undurchlässigen Band (8) um den Trockenzylinder
(3) herum,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem Trockenzylinder (3) in Laufrichtung der Faserstoffbahn (2) und des mindestens
einen Siebes (5) ein Mittel (10, 11, 12, 13) zum Entfernen von in dem mindestens einem
Sieb (5) enthaltener Luft vorgeordnet ist.
2. Maschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor der eingangsseitigen Leitwalze (7) in einem von dem undurchlässigen Band (8)
und dem mindestens einen Sieb (5) gebildeten Spalt ein Saugkasten (10) zur Erzeugung
eines Unterdrucks an das mindestens eine Sieb (5) angestellt ist.
3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor der eingangsseitigen Saugwalze (7) in einem von dem undurchlässigen Band (8)
und dem mindestens einen Sieb (5) gebildeten Spalt eine erste Dampfblasvorrichtung
(11) zum Einblasen von Dampf in das mindestens eine Sieb (5) angeordnet ist.
4. Maschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass vor dem Saugkasten (10) eine erste Dampfblasvorrichtung (11) zum Einblasen von Dampf
in das mindestens eine Sieb (5) angeordnet ist.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass auf der dem vor der eingangsseitigen Saugwalze (7) in einem von dem undurchlässigen
Band (8) und dem mindestens einen Sieb (5) gebildeten Spalt gegenüberliegenden Seite
eine zweite Dampfblasvorrichtung (12) angeordnet ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mindestens eine Sieb (5) über eine vor der eingangsseitigen Leitwalze (7) angeordnete
Walze (14) mit einer ortsfesten Saugzone (15) überführbar ist und dass die Faserstoffbahn
(2) von einem durch die Saugzone erzeugten Unterdruck von einem weiteren Sieb (16)
auf das mindestens eine Sieb (5) überführbar ist.