[0001] Die Erfindung betrifft eine Walze oder Kalanderwalze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Walze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
11.
[0002] Im Maschinenbau bzw. in der Verfahrenstechnik werden häufig Behand-Iungseinrichtungen
wie Stempel oder Stempelflächen, Pressen oder auch rundlaufende Walzen verwendet,
welche einen mehrschichtigen Aufbau haben. Dieser mehrschichtige Aufbau kann deswegen
gewünscht sein, um bestimmte Festigkeitseigenschaften oder -verhalten zu erreichen.
Es gibt auch Fälle, bei denen bereits vorhandene Behandlungseinrichtungen überarbeitet
werden oder modifiziert werden, beispielsweise mit neuen Oberflächen versehen werden.
Schwierigkeiten tauchen vor allem dann auf, wenn auf einen bereits bestehenden Belag
oder Unterbau ein weiterer Schichtaufbau aufgebracht werden soll, der von seinen mechanischen
Eigenschaften her nicht unbedingt harmonisiert bzw. Schwierigkeiten hervorruft.
[0003] Ein Beispiel hierfür sind Kalanderwalzen, welche einen Belag als oberste Schicht
aufweisen, der aus Papier- oder Textilmaterial besteht. Insbesondere gibt es Kalanderwalzen,
deren Belag aus einer Vielzahl von Scheiben aus Textilmaterial bzw. Baumwollstoff
besteht, die auf einen Metallkern aufgefädelt sind und in axialer Richtung stark verpresst
sind. Diese Walzen bilden einen Belag bzw. eine Oberfläche, welche eine gewisse Elastizität
aufweist und darüber hinaus zum einen relativ günstig ist sowie bei Abnutzung etwas
abgedreht werden kann, um wieder eine gleichmäßig glatte Oberfläche zu erzielen. Um
beispielsweise solche vorhandenen Walzen zum Aufbau eines neuen Belags oder Schichtsystems
verwenden zu können, ist es versucht worden, einen genau passenden Metallzylinder
auf die Textilschicht aufzuschieben und darauf wiederum eine Schicht beispielsweise
aus Kunststoff oder Gummi aufzubringen. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass das
Metallrohr vom Durchmesser her exakt zum Walzendurchmesser passen muss, da es ansonsten
zu mechanischen Problemen kommt.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs genannte Walze sowie ein
Verfahren zur Herstellung einer Walze zu schaffen, mit denen die Probleme des Standes
der Technik vermieden werden können und insbesondere preiswert und technisch beherrschbar
ein weiterer Schichtaufbau auf vorhandene Behandlungseinrichtungen aufgebracht werden
kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Walze mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
ein Verfahren zur Herstellung einer Walze mit den Merkmalen des Anspruchs 11. Vorteilhafte
sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren Ansprüche
und werden im folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird durch ausdrückliche
Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht. Merkmale hinsichtlich technischer
Ausgestaltung sowohl der Walze selber als auch des Verfahrens treffen teilweise für
beide zu und werden im folgenden nur einmal erläutert. Diese Erläuterungen sind dann
sowohl auf die Walze als auch auf das Verfahren bezogen.
[0006] Erfindungsgemäß weist eine Walze einen harten Unterbau auf, auf dem ein Belag aus
Papier oder Textilmaterial aufgebracht ist, der eine gewisse Dicke aufweist, insbesondere
mehrere Zentimeter. Der Belag besteht aus einer Vielzahl von einzelnen dünnen Schichten
aus Papier oder Textilmaterial. Diese sind verdichtet oder zusammengepresst für eine
gewisse Formstabilität. Dieser Belag aus Papier oder Textilmaterial wird an seiner
Oberfläche strukturiert. Darauf ist Kunststoff aufgebracht, insbesondere flüssiger
Kunststoff, welcher die Wirkung eines Klebemittels hat und zusätzlich für eine mechanische
Verbindung, insbesondere zur Lastübertragung, dient. Darauf wiederum ist eine Stabilisierungsschicht
aus Fasermaterial aufgebracht. Diese ist ebenfalls mit Kunststoff getränkt, welcher
aushärtet und zusammen mit dem Fasermaterial eine stabile faserverstärkte Schicht
bildet.
[0007] Somit kann durch Kunststoff und Fasermaterial eine Art Zwischenschicht gebildet werden,
welche ihrerseits ausreichende Festigkeit aufweist. Durch die Strukturierung der Oberfläche
des Belages darunter wiederum wird erreicht, dass der Kunststoff in das Papier oder
Textilmaterial in die Tiefe eindringen kann und es sozusagen zumindest ein Stück durchtränkt.
So wird eine besonders gute Haftung zusätzlich zu der Strukturierung selber und auch
eine gute mechanische Verbindung, insbesondere zur Lastübertragung, erreicht. Vor
allem bei Papier oder Textilmaterial kann durch eine Strukturierung die Oberfläche
sozusagen geöffnet werden, so dass flüssiger Kunststoff bzw. Klebemittel eindringen
kann. Durch die folgende Stabilisierungsschicht mit Fasermaterial kann zum einen wieder
eine einigermaßen glatte Oberfläche der Walze erzielt werden, so dass die Strukturierung
wieder ausgeglichen ist. Des weiteren wird durch den Verbund aus Fasermaterial und
Kunststoff bzw. Klebemittel eine bekanntermaßen stabile Schicht erreicht.
[0008] Besonders bevorzugt ist die Walze eine Kalanderwalze, bzw. es wird eine solche verwendet,
um mit dem beschriebenen Verfahren eine neue Walze herzustellen. Eine solche Walze
kann nach Fertigstellung als Kalanderwalze mit einer metallenen Gegenwalze ein Walzwerk
bilden, beispielsweise zum Glätten von Papieroberflächen. Dazu kann anschließend auf
die zuvor beschriebene Stabilisierungsschicht ein Überzug aufgebracht werden, der
vorteilhaft aus Kunststoff oder Gummi besteht. Dieser kann eine Dicke von einigen
Millimetern bis wenigen Zentimetern aufweisen und von der Härte sowie sonstigen Eigenschaften
her an den gewünschten Verwendungszweck angepasst werden.
[0009] Als Textilmaterial bietet sich vorteilhaft Baumwolle an. Insbesondere besteht das
Textilmaterial aus einem Baumwollstoff, wie er auch für Jeans oder dergleichen verwendet
wird. Dies ermöglicht eine relativ günstige Verfügbarkeit. Weitere Möglichkeiten sind
Anteile von Wolle oder auch Kunstfasern in dem Textilmaterial, beispielsweise unter
der Bezeichnung Nomex.
[0010] Ein Unterbau der Walze ist bevorzugt metallisch für eine ausreichende Festigkeit.
Besonders bevorzugt ist es ein massiver oder hohler Metallkern, der im Fall einer
Walze auch die Drehachse bildet.
[0011] Scheiben aus dem Papier oder Textilmaterial können auf einen Unterbau aufgebracht
oder im Fall einer Walze auf einen Walzenkern aufgefädelt werden und bilden so den
Belag. Dazu werden sie verdichtet und zusammengepresst, im Falle einer Walze vorteilhaft
mittels Spannmitteln an den Enden, welche beispielsweise aufzuschraubende Muttern
sein können.
[0012] Die Strukturierung der Oberfläche des Belags kann beispielsweise Rillen aufweisen,
welche abhängig von der Dicke des Belages und sonstigen Anforderungen eine variable
Tiefe aufweisen können. Diese Tiefe kann zwischen 3mm und 20mm liegen, beispielsweise
bei etwas unter 10mm. Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn eine gleichmäßige und
einheitliche Strukturierung vorgesehen ist, also beispielsweise nur Rillen. Diese
können sämtlich mit gleichem Abstand zueinander vorgesehen sein, wobei sie vorteilhaft
eng benachbart sind. Durch ein möglichst direkt einander anschließendes Aufbringen
der Rillen wird ihre Zahl pro Oberflächeneinheit möglichst groß und damit auch ihre
haftverbessernde Wirkung. Ebenso kann dadurch die mechanische Verbindung, mit der
die Lastübertragung erfolgt, verbessert werden. So können mechanische Lasten von der
Außenschicht besser auf den Walzenkern übertragen werden.
[0013] Bevorzugt wird eine Strukturierung der Oberfläche so vorgesehen, dass sie nur in
Umlaufrichtung verläuft bzw. keine oder nur eine geringe Längsverlaufs-Komponente
hauptsächlich in Achsrichtung der Walze aufweist. Dadurch könnte nämlich ansonsten
bei den drehenden Walzen aus einem Druck entlang der Nipplinie eines Kalanderwalzenwerks
eine Kraft- und Bewegungswirkung des obersten Belags mit Umlenkung in Längsrichtung
der Achse hervorgerufen werden, was selbstverständlich vermieden werden soll. Rillen
verlaufen somit im wesentlichen oder vorteilhaft ausschließlich in Umlaufrichtung
als in sich geschlossene kreisförmige Rillen. Es ist auch möglich, eine Rille nach
Art eines Schraubengewindes vorzusehen. Damit werden die vorgenannten Eigenschaften
auch noch erreicht, wenn auch nicht ganz so gut.
[0014] Eine weitere Möglichkeit einer Strukturierung der Oberfläche, welche unter Umständen
auch zusätzlich zu den vorgenannten länglichen Rillen vorgesehen sein kann, sind Löcher
oder Vertiefungen, vorteilhaft konisch. Diese sollten gleich verteilt sein. Des weiteren
ist es von Vorteil sowie herstellungstechnisch günstig, sie in etwa gleich groß auszubilden.
Sie können durch Bohrer oder Dorne auf drehenden Walzen aufgebracht werden, ebenso
wie unter Umständen durch Laserstrahlen.
[0015] Als Kunststoff bzw. Klebemittel kann Harz vorgesehen sein, beispielsweise Kunstharz
wie Epoxydharz. Ein Kunststoff kann vorteilhaft ein Duroplast sein.
[0016] Als Fasermaterial werden vorteilhaft Armierungsfasern verwendet mit großer Stabilität.
Sie werden besonders vorteilhaft in Form von Rovings aufgebracht, also eine Art fortlaufendes
Faserbündel. Ein Fasermaterial kann vorzugsweise aus der folgenden Gruppe ausgewählt
sein: Glasfaser, Kohlefaser, Aramidfaser oder Borfaser.
[0017] Das Aufbringen des Fasermaterials auf eine Walze als Behandlungseinrichtung kann
dadurch erfolgen, dass die Walze gedreht wird und das Fasermaterial aufgewickelt wird.
Dabei sollte beim Aufwickeln beachtet werden, dass das Fasermaterial möglichst verdichtet
und eng aneinanderliegend sowie gleichmäßig aufgebracht wird. Es ist möglich, zuerst
in einem ersten Durchgang die Rillen oder Vertiefungen auszufüllen zur Erzielung einer
einigermaßen ebenen Oberfläche. Darauf kann eine weitere Schicht Fasermaterial aufgebracht
werden. Alternativ kann in einem einzigen Durchgang das Fasermaterial mit gewünschter
Stärke aufgebracht werden. Es wird als vorteilhaft angesehen, wenn das Fasermaterial
bereits mit flüssigem Kunststoff bzw. Klebemittel getränkt aufgebracht wird. Nach
dem Härten des Kunststoffs bzw. Klebemittels kann ein weiterer Belag entweder direkt
aufgebracht werden oder aber zuerst die Oberfläche geglättet werden, beispielsweise
abgeschliffen werden. Als oberster Belag bietet sich ein Polymerwerkstoff an, beispielsweise
Gummi oder ein Kunststoff.
[0018] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelne Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt:
- Fig. 1
- eine Kalanderwalze mit Textilbezug, welche durch Drehen mit einer erfindungsgemäßen
Oberflächenstrukturierung mit Rillen versehen wird,
- Fig. 2
- alternative Oberflächenstrukturierungen mit Rillen und mit Löchern im Vergleich nebeneinander
und
- Fig. 3
- mehrere Teildarstellungen einer Oberfläche beispielsweise einer Kalanderwalze gemäß
Fig. 1, mit den verschiedenen Schritten der Bearbeitung.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0020] In Fig. 1 ist eine Kalanderwalze 11 dargestellt. Diese besteht aus einer Vielzahl
von Scheiben 13 aus dem vorgenannten Papier- oder Textilmaterial. Die Scheiben 13
sind auf einen Kern 15, der gleichzeitig Wellenenden aufweist, aufgefädelt. Durch
zwei Haltescheiben 17 an dem linken und rechten Ende sind die Papierscheiben 13 zusammengepresst.
[0021] Im normalen Betrieb bilden sie eine glatte Oberfläche 19, wie links in Fig. 1 zu
sehen ist.
[0022] Zur erfindungsgemäßen Behandlung wird mit einem Schneidwerkzeug 21 entsprechend einem
üblichen Drehvorgang die Oberfläche 19 bzw. werden die Scheiben 13 behandelt. Dabei
werden Rillen 23 eingeschnitten. Die Rillen 23 verlaufen dabei genau parallel, direkt
aneinander anschließend und mit immer gleichem Abstand zueinander genau in Umfangsrichtung
auf der Walze 11.
[0023] Aus der Vergrößerung in Fig. 2 verschiedener Rillenstrukturen ist zu erkennen, wie
diese ausgebildet sein können. Sie können, wie ganz links dargestellt, entweder mit
weichen Übergängen ausgebildet sein und somit auch weichen bzw. abgerundeten Spitzen
24. Ebenso können sie wie rechts daneben dargestellt, relativ spitzwinklig ausgebildet
sein. Die Flanken zwischen Spitzen 24 und tiefstem Punkt der Rillen 23 sind hier vorteilhaft
gerade. Dieses ist jedoch nicht zwingend notwendig.
[0024] Wird mit dem Schneidwerkzeug 21 vorsichtig die Oberfläche 19 der Walze 11 bearbeitet,
so werden die einzelnen Scheiben 13 an ihren Außenkanten nicht zerfetzt, sondern relativ
glatt geschnitten. Dies bedeutet, dass sie wie ein massives Vollmaterial bearbeitbar
sind. Dennoch wird aufgrund der Bearbeitung durch die dadurch gebildete Oberfläche
bzw. Gesamtfläche der aneinander anschließenden Außenkanten der Scheiben 13 eine von
außen sozusagen geöffnete oder für Flüssigkeit zugängliche Struktur geschaffen. Dieses
wird nachfolgend noch näher erläutert.
[0025] Des weiteren ist in Fig. 2 ganz rechts als weitere Alternative eine Strukturierung
dargestellt, wie Löcher bzw. Sackbohrungen 26 in die Oberfläche 19 eingebracht werden
können. Dieses kann beispielsweise durch Bohren erfolgen ebenso wie Laserstrahlen
oder dergleichen. Des weiteren können die Löcher, wie dargestellt, als reine zylindrische
Sackbohrungen ausgeführt sein. Ebenso können sie nach unten enger werdend zulaufen.
[0026] In Fig. 3 sind in aufgespalteter Darstellung die verschiedenen Schritte dargestellt,
um ausgehend von einer mit Rillen 23 versehenen Behandlungseinrichtung, beispielsweise
der Kalanderwalze 11 gemäß Fig. 1, den weiteren Schichtaufbau aufzubringen. Dabei
wird ausgegangen von einer Struktur der Oberfläche gemäß Fig. 1, bei der die Haltescheiben
17 bereits mit den Rillen 23 versehen sind.
[0027] Im ersten Schritt gemäß Fig. 1 wird Kunstharz 30 mittels einer Düse 32 aufgebracht.
Anstelle der Düse 32 kann auch eine sonstige Auftragvorrichtung vorgesehen sein. Der
Auftrag erfolgt so, wie im zweiten Schritt rechts daneben zu sehen ist, dass zumindest
die Rillen 23 mit dem Kunstharz 30 einigermaßen gut bedeckt sind, vorteilhaft nicht
ganz aufgefüllt sind. Ebenso kann auf die Spitzen 24 bereits zu diesem Zeitpunkt Kunstharz
aufgebracht werden. Dies hängt maßgeblich ab vom folgenden Vorgang des Aufbringens
der Fasern.
[0028] Im dritten Schritt in Fig. 3 werden aus einzelnen Fasern 35 bestehende Rovings 34
aufgewickelt. Diese können in einer Art Endlosform aufgebracht werden. Es kann vorgesehen
sein, wie durch den Zustand gemäß dem vierten Schritt zu erkennen ist, dass mit den
Fasern 35 zuerst die Rillen 23 zwischen Spitzen 24 in etwa aufgefüllt werden. Anschließend
wird gemäß dem fünften Schritt erneut Fasermaterial 35, vorteilhaft wieder in Form
von Rovings 34, zusammen mit weiterem Kunstharz aufgebracht, diesmal allerdings über
die gesamte Oberfläche verteilt. Während hier also im ersten Schritt durch das Fasermaterial
35 die Rillen 23 im Vergleich zu den dazwischen liegenden Spitzen 24 ausgeglichen
oder ausgefüllt worden sind, wird nun eine gesamt überdeckende Schicht aus Fasermaterial
35 aufgebracht. Diese dient zur Festigung der Oberfläche der Behandlungseinrichtung
oder Walze 11 bzw. der Scheiben 13. Des weiteren kann für einen darauffolgenden Schichtaufbau
ein stabilerer und zusammenhängender Unterbau geschaffen werden.
[0029] Gemäß dem fünften Schritt ist zu erkennen, dass die gesamte Walze 11 mit einer Schicht
aus mit Kunstharz 30 getränktem Fasermaterial 35 bedeckt ist. Dabei sollte dieses
Aufbringen der Schicht bzw. die Herstellung der Schicht so erfolgen, dass entweder
durch Wickeln oder nachträgliche Bearbeitung die Oberfläche bereits einigermaßen gleichmäßig
und eben ist.
[0030] Gemäß dem nächsten sechsten Schritt ist zu sehen, wie auf die fertig ausgehärtete
Schicht aus faserverstärktem Kunstharzmaterial ein weiterer Belag 37 aus Polymerwerkstoff
aufgebracht werden kann, beispielsweise aus Gummi oder Kunststoff, je nach Verwendungszweck.
Dies entspricht jedoch wiederum dem bereits bekannten Verfahren. Hinsichtlich dieser
Funktionsschicht 37 aus Polymerwerkstoff verhält sich die Walze aufgrund der stabilen
Zwischenschicht aus Fasermaterial 35 jedoch sozusagen neutral bzw. werden ihre Eigenschaften
nicht mehr durch den darunter liegenden Aufbau aus Papierscheiben 13 beeinflusst oder
geprägt. Vor allem können durch die verbesserte mechanische Verbindung Lasten besser
von der Oberfläche auf die darunter liegende Walze 11 übertragen werden.
1. Walze (11) für eine Behandlung flacher Materialien durch Druck, wobei sie auf einem
harten Unterbau (15) einen mehrere Zentimeter dicken Belag (13) aus Papier oder Textilmaterial
aufweist, wobei der Belag aus einer Vielzahl von einzelnen, dünnen Schichten besteht,
die verdichtet und/oder zusammengepresst sind, gekennzeichnet durch eine Strukturierung des Belags (13), auf welche flüssiger Kunststoff (30) als Klebemittel
und darauf eine Stabilisierungsschicht aus Fasermaterial (35) aufgebracht ist, die
ebenfalls mit flüssigem Kunststoff (30) getränkt ist.
2. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Kalanderwalze (11) ist zum Einsatz mit einer metallenen Gegenwalze, wobei
sie vorzugsweise zum Glätten von Papieroberflächen ausgebildet ist.
3. Walze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Textilmaterial (13) Baumwolle aufweist bzw. daraus besteht.
4. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag aus Scheiben (13) aus Papier oder Textilmaterial aufgebaut ist, die auf
einen Unterbau bzw. Walzenkern (15) aufgefädelt sind, wobei sie verdichtet sind und
insbesondere mittels Spannmitteln (17) zusammengepresst auf dem Unterbau bzw. Walzenkern
(15) gehalten sind.
5. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung Rillen (23) aufweist, insbesondere mit einer Tiefe von 3mm bis
20mm, wobei vorzugsweise im wesentlichen nur Rillen vorgesehen sind und diese sämtlich
mit gleichem Abstand zueinander und eng benachbart angeordnet sind, insbesondere direkt
aneinander anschließend.
6. Walze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung ohne Längsverlauf in Achsrichtung der Walze (11) ausgebildet ist,
wobei sie vorzugsweise ausschließlich in Umlaufrichtung verlaufende Rillen (23) aufweist.
7. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Strukturierung Löcher (26) aufweist, die insbesondere in etwa gleich groß und/oder
gleich verteilt sind.
8. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial (35) aus Armierungsfasern besteht und vorzugsweise in Form von
Rovings (34) aufgebracht ist, wobei es vorzugsweise eines aus der folgenden Gruppe
ist: Glasfaser, Kohlefaser, Aramidfaser, Borfaser.
9. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Stabilisierungsschicht im wesentlichen glatt ist ohne eine Strukturierung,
wobei ihre Dicke vorzugsweise einige mm bis wenige cm beträgt.
10. Walze nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche der Stabilisierungsschicht ein Überzug (37) aus Polymerwerkstoff,
vorzugsweise Kunststoff oder Gummi, aufgebracht ist, insbesondere mit einer Dicke
von einigen mm bis wenigen cm.
11. Verfahren zur Herstellung einer Walze (11) für eine Behandlung flacher Materialien
durch Druck, die auf einem harten Unterbau (15) einen mehrere Zentimeter dicken Belag
aus Papier oder Textilmaterial aufweist, wobei der Belag aus einer Vielzahl von einzelnen,
dünnen Schichten (13) besteht, die verdichtet und/oder zusammengepresst sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Belag (13) an seiner Oberfläche (19) strukturiert wird, wobei er anschließend
mit flüssigem Kunststoff (30) als Klebemittel getränkt wird und darauf Fasermaterial
(35) aufgebracht wird, welches ebenfalls mit flüssigem Kunststoff (30) getränkt ist
und nach Aushärtung eine Stabilisierungsschicht bildet.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Strukturierung Rillen (23) aufgebracht werden, die vorzugsweise im wesentlichen
gleichen Abstand zueinander aufweisen und gleich groß sind, wobei sie insbesondere
jeweils direkt aneinander anschließend aufgebracht werden.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass durch Drehen der Walze (11) Rillen (23) eingebracht werden, wobei sie vorzugsweise
als einzelne Rillen aufgebracht werden mit Verlauf in Umfangsrichtung und nicht als
durchgängige einzige Rille nach Art eines Schraubengewindes.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass direkt nach dem Aufbringen des Kunststoffs (30) als Klebemittel auf den strukturierten
Belag (13) das Fasermaterial (35) aufgebracht wird bevor der Kunststoff verhärtet
ist, wobei insbesondere das Fasermaterial ebenfalls mit Kunststoff getränkt aufgebracht
wird und vorzugsweise in Form von Rovings (34).
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass auf jedem Punkt des Belags (13) zumindest wenige mm Schichtdicke von Fasermaterial
(35) verlaufen.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Fasermaterial (35) derart aufgebracht wird, dass anschließend eine im wesentlichen
glatte und/oder gleichmäßige Oberfläche der Walze (11) vorliegt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche der Stabilisierungsschicht ein Überzug (37) aus einem Polymerwerkstoff,
vorzugsweise Kunststoff oder Gummi, aufgebracht wird, insbesondere mit einer Dicke
von einigen mm bis wenigen cm.