[0001] Die Erfindung betrifft eine Hochwasserschutzmauer zum Zurückhalten von Wasser im
Uferbereich von Gewässern, wie Flüssen, Seen, Meeren oder dergleichen, bei über den
Normalpegel steigenden Wasserstand mit einer ortsfest mit dem Uferbereich verbundenen
Wand, in deren Mitte sich eine aus Hohlkörpern bestehende selbsttätig aufschwimmende
Hochwasserschutzwand befindet.
[0002] Im Bereich des Hochwasserschutzes ist es ein bekanntes Problem, das Gewässer, Seen
und Meere einen stark schwankenden Pegel, insbesondere einen vom Normalpegel nach
oben aufweisenden Wasserstand aufweisen können. Dabei können die Gewässer bei fehlenden
Hochwasserschutzmaßnahmen über die Ufer treten und zu verheerenden Überschwemmungen
führen. Dieses ist in der jüngeren Vergangenheit insbesondere häufig bei Flüssen geschehen.
Die daraus resultierenden Fluten haben zu sehr hohen wirtschaftlichen Schäden geführt
und nicht zuletzt auch Menschenleben bedroht.
[0003] Zwar gibt es bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen, wie bspw. Deiche, jedoch sind diese
nicht überall einsetzbar und unendlich zu erhöhen, bspw. nicht im Bereich von städtischer
Bebauung. Oder Schutzmauer im städtischer Bebauung, oder Küstenbereiche an Flüssen
und Seen, wo Schutzmauern in über Sichthöhe schon aus Wohnqualitätsgründen oder aus
Fremdenverkehrsgründen nicht möglich sind, oder nicht erwünscht werden, und es kann
bei derartigen Hochwasserschutzmaßnahmen vorkommen, dass die Bauhöhe für eintretendes
Hochwasser nicht ausreicht.
[0004] In Fällen von Hochwasser werden daher bestehende bauliche Hochwasserschutzmaßnahmen
künstlich erhöht, indem bspw. Sandsäcke aufgeschichtet oder Schutzwände oder -wälle
errichtet werden, was eine hohe Zahl von Helfern voraussetzt, die so schnell aber
nicht immer verfügbar sind.
[0005] Ferner ist aus der DE 202 04 837 U1 eine Hochwasserschutzwand mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt. Bei dieser Hochwasserschutzwand sind selbsttätig
schwimmfähige Körper über Scharniere mit einer fest mit dem Uferbereich verankerten
wand verbunden. Die Körper sind bei normalem Wasserstand unterhalb des Niveaus der
Uferbefesttigung eingeklappt, werden bei steigendem Wasserstand jedoch von dem aufsteigenden
Wasser mitgenommen bis zur Waagerechten, müssen dann aber von Hand zur Senkrechten
Personalintensiv aufgerichtet werden müssen.
[0006] Diese Konstruktion hat aber außerdem zum Nachteil, dass, wenn die Körper bei normalem
Wasserpegel frei herabhängen sollen, die Uferbefestigung entweder um eine erhebliche
Höhe oberhalb des Wasserpegels liegen muss oder die zusätzliche Schutzhöhe durch die
aufklappenden Körper gering ist. Ferner ist es nicht möglich die einzelnen Körper
über eine größere Länge zu verbinden, und es entstehen so Probleme hinsichtlich des
Eindringens von Wasser an den Nahtstellen zwischen den aufzurichtenden Körpern. Außerdem
können sich die Körper nicht selbsttätig in die Senkrechte aufrichten, ohne das Wasser
an den Schnittstellen und Endpunkten durchdringt.
[0007] Ausgehend von Diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Hochwasserschutzmauer der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit einer aus
schwimmfähigen Hohlkörpern gebildeten, und in der Mitte in Längsrichtung der Schutzmauer
befindlichen Hohlraum, eingelassenen zusätzlichen Schutzmauer bei eintretendem Hochwasser
selbsttätig eine Erhöhung der Schutzbebauung leistet, und dieses über eine möglichst
große Spanne zusätzlicher Wasserhöhe. Die Hochwasserschutzmauer soll ferner frei von
Dichtungsproblemen an Nahtstellen zwischen einzelnen schwimmfähigen Körpern sein.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Hochwasserschutzmauer der eingangs genannten
Art, die ferner die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruch 1 aufweist.
[0009] Dadurch, dass die zweite Wand in dem Hohlraum der Schutzwand frei steht oder hängt,
kann sie bei einsetzendem Hochwasser durch den Auftrieb der schwimmfähigen Körper
bedingt aufsteigen und stellt einen sicheren Wall gegen eine Überflutung dar.
[0010] Durch den Gleitmechanismus ist sichergestellt, dass die zweite mittlere Wand in einer
zuverlässigen vertikalen Führung entlang gleiten kann. Je nach Tiefe des Hohlraums
in vertikaler Richtung in der Schutzmauer, kann die zusätzlich mögliche Schutzhöhe
gewählt werden. Auch ist es möglich die Hochwasserschutzmauer auf OK vorhandenen Geländes
abzusenken, so dass die Hochwasserschutzmauer bei abgesengter zweiten mittleren Wand
Optisch nicht störend ist.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0012] Die Ausführung und der Aufbau des Hohlraumes in der Schutzmauer durch Stahlspundwänden
stellt wie in Anspruch 2 angegeben ist, eine sehr sichere und einfache Bauweise dar.
[0013] Eine Fluten des Hohlraumes der Schutzmauer, und das Aufschwimmen der zweiten Schutzmauer
erfolgt wie in Anspruch 3 ohne maschinelle oder menschliche Hilfe.
[0014] Die Ausführung und der Aufbau der mittleren selbsttätig aufschwimmenden Schutzmauer
können wie in Anspruch 4 ausführlich dargestellt in verschiedenen Ausführungen und
Materialen hergestellt werden.
[0015] Eine Ausführung des Gleitmechanismus in dem Hohlraum der Schutzmauer, wie in Anspruch
5 angegeben ist, stellt eine besonders einfache und sichere Umsetzung eines solchen
Mechanismus dar.
[0016] Dichtungen in dem Abschlußplatten, wie sie nach Anspruch 6 vorgesehen sind, verhindern
im Falle eines Hochwassers und aufgeschwommener zweiten Wand ein Überlaufen von Wasser
zwischen den Schutzmauern.
[0017] Ein Sicherheitmechanismus sorgt dafür wie in Anspruch 7 vorgesehen, dass die zweite
Schutzwand nicht zu hoch aufschwimmt und umkippen kann.
[0018] Ist die Hochwasserschutzwand schließlich wie in Anspruch 8 angegeben aufgebaut, kann
sie modular errichtet, demontiert und gewartet werden. Einzelne Elemente können ersetzt
werden. Eine solche Mauer kann aus einer den Gegebenheiten entsprechenden Anzahl von
Elementen mit einer standardisierten Baureihe aufgebaut werden.
[0019] Ist die Hochwasserschutzmauer wie in Anspruch 9 vorgesehen gebildet, ist sie bei
normalem Wasserstand keine störende Barriere, sondern kann "unauffällig" in der Bebauung
integriert werden.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Figuren.
[0021] In den Figuren zeigen:
- Fig.1
- Einen Schnitt durch eine Uferbebauung mit einer erfindungsgemäßen Hochwasserschutzmauer
bei normalem Wasserpegel (Typ I).
- Fig.2
- einen Schnitt vergleichbar dem in Figur 1 jedoch bei Hochwasser und aufgeschwommener
Schutzwand (Typ I).
- Fig.3
- eine Aufsicht auf die in Fig.1 dargestellten Hoch-Wasserschutzmauer von oben (Typ
I).
- Fig.4
- eine Aufsicht auf die in Fig.1 dargestellten Hoch-Wasserschutzmauer mit ebenerdigen
Durchgang und Hochwasserschutztür von oben (Typ I).
- Fig.5
- eine Verbindung zwischen zwei Elementen der mittleren Wand im Detail (Typ I).
- Fig.6
- eine Verbindung zwischen zwei Elementen der mittleren Wand und des Schwimmkörper im
Detail (Typ I).
- Fig.7
- einen Schnitt durch eine Uferbebauung mit einer erfindungsgemäßen Hochwasserschutzmauer
bei normalem Wasserpegel, und im abgesengten Zustand nicht höher als Oberkante vorhandenes
Gelände (Typ II).
- Fig.8
- einen Schnitt vergleichbar dem in Figur 7 jedoch bei Hochwasser und aufgeschwommener
Schutzwand mit Schutzmauer über OK vorhandenes Gelände 8Typ II).
- Fig.9
- eine Aufsicht auf die in Figur 7 dargestellte Hochwasserschutzmauer von oben (Typ
II).
- Fig.10
- einen vergrößerten Ausschnitt aus der Schnittdarstellung in Figur 7 (Typ II).
[0022] Die in den Figuren 1 bis 10 gezeigte Hochwasserschutzmauer besteht aus einem uferfesten
Stahlbetonfundament und einer Stahlbetonwand
H5 u.
H38 die je nach örtlichen Gegebenheiten mit Back- oder Klinkersteinen, Kalk- oder Felssteinen
verkleidet werden können.
[0023] Der Kern der Mauer besteht aus zwei Stahlspundwänden
H1 u.
H31, die mit einer Bodenplatte
H8 u.
H41 aus Stahl verbunden sind (Schweißen) um eine größere Festigkeit zu erreichen.
[0024] Zwischen den Stahlspundwänden befindet sich ein Hohlraum in dem sich das Schutzwandelement
H2 u.
H32 befindet.
[0025] Dieses zwischen den Spundwänden befindliche Schutzwandelement schwimmt bei Hochwasser
selbsttätig mit dem steigenden Wasserpegel auf.
[0026] Bei
Typ I (1) der Hochwasserschutzmauer besteht das Schutzwandelement
H2 ebenfalls aus Spundwandelementen. Oben auf diesem Schutzwandelement ist ein Hohlkörper
aus Stahl oder Aluminium befestigt, dieser ist der Schwimmkörper
H3 und hebt bei Hochwasser die mittlere Schutzwand an.
[0027] Das Abschlussprofil
H4 dient als zusätzlichen ÜberlaufSchutz. Der Schwimmkörper ist mit Montageösen
H10 versehen um ein schnelleres Auswechseln einzelner Elemente zu ermöglichen.
[0028] Die Spundwände und die selbsttätig aufschwimmende Schutzwand sind mit Sicherheitshaken
H6 versehen, um ein zu hohes Aufschwimmen bei extremen, außergewöhnlichen Hochwasser
zu verhindern. Die Schutzwand wird so zwar überflutet, rastet aber nicht aus, und
kann somit nicht kippen.
[0029] Die Höhe der selbsttätig schwimmfähigen Schutzwand
H2 u.
B32 richtet sich nach mehreren Gegebenheiten, insbesondere den folgenden Fragestellungen:
Welche Schutzwandhöhe wird benötigt, und welche Schutzwandhöhe ist aus statischen
Gründen (z. B. Wassermenge und Wasserdruck) möglich.
[0030] Um ein leichtes und widerstandsarmes hoch- und heruntergleiten der selbsttätig aufschwimmenden
Schutzwand
H2 zu gewährleisten werden oben an den feststehenden Spundwänden
H1 und unten an der Schutzwand Abstandhalter
H7 angebracht. Diese Abstandhalter sollten möglichst aus Kunststoff oder Edelstahl bestehen.
Besser aber währen Edelstahl-, Kunststoff- oder Karbonrollen um eine lange Lebensdauer
und geringe Wartung zu haben.
[0031] Zusätzlich an die festen Spundwände angebrachten StrömungsAbstandshalter
H12 verhindern ein verkanten der Schutzwand. Die Strömungsabstandshalter bestehen aus
den gleichen Materialien wie die Abstandhalter
H7.
[0032] Die selbsttätig aufschwimmende Schutzwand
H2 und der Schwimmkörper werden in einer Montageeinheit von ca. 2 bis 3m Länge hergestellt,
um eine schnelle Montage und ein schnelles Auswechseln zu gewährleisten.
[0033] Die Schutzwand ist mit einer Verbindung
H11 (Nut u. Feder) und einer Verbindungsdichtung
H18 aus Gummi, Kunststoff, Silikon oder einem anderen dauerhaft elastischen Material
versehen.
[0034] Beim Schwimmkörper wird ebenso mit einer Abdichtung
H20 verfahren. Zum Schluß wird ein Dichtungspfropfen
H19 eingebaut, um ein seitliches verschieben der Schwimmkörper zu verhindern.
[0035] Um ein eindringen von Wasser zwischen der zur Wasserseite gerichteten festen Spundwand
H1 und der selbsttätig aufschwimmenden Schutzwand
H2 (mittlere Spundwand) zu verhindern, ist an obersten Ende der wasserseitigen Spundwand
ein Dichtungsprofil
H9 angebracht. Dieses Dichtungsprofil liegt dicht an der Schutzwand an, und verstärkt
sich mit steigendem Wasserpegel noch.
[0036] Das Dichtungsprofil
H9 kann aus Gummi, Silikon oder einem anderen dauerhaft elastischen Material bestehen,
eventuell versehen mit einem elastischen Draht- oder Kunststoffgewebe um dem Dichtungsprofil
noch mehr Festigkeit zu geben.
[0037] Das Abdeckprofil
H13 wird auf die landseitige feste Spundwand montiert, als Schutzabdeckung.
[0038] Der feste Teil einer Hochwasserschutzmauer hat im Allgemeinen eine Höhe von 0,80
m bis 1,20 m über Oberkante vorhandenes Gelände. Um das wasserseitige Gelände zu erreichen
müssen in gewissen Abständen HochwasserschutzTüren
H16 eingebaut werden. Hierfür müssen in die feste Schutzmauer, senkrecht Tür- und Abschlußprofile
H14 wagerecht eine Bodenschiene
H17 eingebaut werden. Diese müssen eine Höhe aufweisen die der Höhe der aufgeschwommenen
Schutzwand bei Hochwasser entspricht. Zur Schutzmauer hin besitz das Tür- und Abschlussprofil
ein U förmiges Profil in der bei Hochwasser die aufschwimmende Schutzwand läuft.
[0039] Um ein Eindringen von Wasser zu verhindern ist das Tür- u. Abschlußprofil
H14 mit einer Dichtungslippe
H15 wasserseitig versehen. Diese kann aus Gummi oder einem anderen elastischen Material
bestehen.
[0040] Um einen landschaftlich störenden Eindruck der hohen Wasserschutztüren
H16 zu vermeiden, können im oberen Teil der Türen bruchsichere Glasplatten eingebaut
werden.
[0041] Die Hochwasserschutztüren
H16 müssen manuell bei Hochwasser geschlossen werden, dieses kann von einer Person geleistet
werden, und ist kein großer Aufwand da bei Hochwasser ein Huchwasserschutzbauwerk
eine gewisse Aufsicht benötigt.
[0042] Typ II (2) der Hochwasserschutzmauer kann wie
Typ I als eine im der Regel 0,80 bis 1.20 m hohe Hochwasserschutzmauer ausgeführt werden.
Dann sind aber wie im Typ I beschriebene Hochwasserschutztüren erforderlich, diese
können genauso eingebaut werden. Nur das U förmige Tür- u. Abschlussprofil
H14 muss der Schutzwandelement
H32 entsprechend breiter sein.
[0043] Diese Hochwasserschutzmauer kann aber auch ganz der Höhe Oberkante vorhandenes Gelände
(Promenade) angepasst werden, da der Hohlraum zwischen den festen Spundwänden bei
Hochwasser von unter her volläuft, und so den Hohlkörper der selbsttätig aufschwimmenden
Schutzwand
H32 anhebt.
[0044] Stahlspundwände
H31 eignen sich für diese Hochwasserschutz-Mauern besonders gut, da sie sich durch eine
hohe Stabilität und eine lange Lebensdauer auszeichnen. Nur eine Wand aus Stahlbeton
würde sich für die Abstandsrollen
H34 nicht so gut eignen, auch wenn sich aus dem Beton Steine und Sand abplatzen und lösen
könnten sie die Rollen verklemmen oder beschädigen.
[0045] Das selbsttätig aufschwimmende Schutzwandelement
H32 besteht aus einem Hohlkörper aus Aluminium oder beschichteten Stahlblechen. Zur Festigkeit
der aufschwimmenden Schutzwand ist diese im Inneren mit senkrechten Stegen verstärkt.
An der Ober- und Unterseite des schwimmenden Schutzwandelements sind jeweils Abschlussprofile
H40 aus dem gleichen Material angebracht. Diese dienen der Festigkeit und schließen den
Hohlkörper wasserdicht ab.
[0046] Die Spundwände und die selbsttätig aufschwimmende Schutzwand sind mit Sicherheitshaken
H35 versehen, um ein zu hohes Aufschwimmen bei extremen, außergewöhnlichen Hochwasser
zu verhindern. Die Schutzwand wird so zwar überflutet, rastet aber nicht aus, und
kann somit nicht kippen.
[0047] Um ein leichtes und widerstandsarmes hoch- und heruntergleiten der selbsttätig aufschwimmenden
Schutzwand
H32 zu gewährleisten, werden oben an den feststehenden Spundwänden und unten an der Schutzwand
Abstandsrollen
H34 angebracht.
[0048] Diese Abstandsrollen sollten möglichst aus Edelstahl, Kunststoff oder Karbon bestehen
um eine lange Lebensdauer und geringe Wartung zu haben.
[0049] Der Schwimmkörper der selbsttätig aufschwimmenden Schutzwand
H32 werden in Montageeinheiten von bis zu 6 m Länge hergestellt, um eine schnelle Montage
und ein schnelles Auswechseln zu gewährleisten, dafür sind die einzelnen Elemente
mit einer Steckverbindung
H36 versehen.
[0050] Um eine Planebene Absenkung der Schutzwand zu erreichen, befinden sich auf der Bodenplatte
H41, Höhenausgleichsstoßdämpfer
H42.
[0051] Um ein eindringen von Wasser zwischen der zur Landseite gerichteten festen Spundwand
H31 und der selbsttätig aufschwimmenden Schutzwand
H32 zu verhindern, ist an der nach unten zeigenden Lasche des Tritt- u. Abschlußplatten
H33 ein Dichtungsprofil
H43 angebracht. Dieses Dichtungsprofil drückt sich gegen die aufschwimmende Schutzwand,
und verstärkt sich mit steigenden Wasserpegel noch.
[0052] Das Dichtungsprofil
H43 kann aus Gummi, Silikon oder einem anderen dauerhaft elastischen Material bestehen,
eventuell versehen mit einem elastischen Draht- oder Kunststoffgewebe um dem Dichtungsprofil
noch mehr Festigkeit zu geben.
[0053] Land- und Wasserseitig der aufschwimmenden Schutzwand werden Tritt- und Abschlußplatten
H33 angebracht. Diese werden an Montageprofile
H44 mit Verbindungsschrauben
H46 befestigt. So ist bei abgesengter Schutzwand ein gefahrloses Betreten der Hochwasserschutzanlage
(Promenade) möglich. Auch wird durch die Tritt- und Abschlußplatten ein Hereingreifen
in die Anlage verhindert.
[0054] Durch Wasserzufluss- und Abflussrohre
H39 die wasserseitig unterirdisch vom Wasser bis zur Hochwasserschutzwand verlaufen,
und über der Bodenplatte
H41 durch die wasserseitige Spundwand geführt werden, wird bei Hochwasser die Anlage
geflutet und die selbsttätig aufschwimmende Schutzwand
H32 schwimmt auf und bildet einen Hochwasserschutz. Die wasserseitige Rohröffnung liegt
bei normalem Wasserstand über der Wasseroberfläche, so kann beim zurückgehenden Hochwasser,
die Hochwasserschutzanlage wieder leer laufen, und die Schutzwand sengt sich wieder
ab.
[0055] Ist der normale Wasserstand zu hoch für eine ebenerdige Hochwasserschutzanlage, werden
die Wasserzufluss- und Abflussrohre
H39 zur Wasserseite höher verlegt, so dass die Rohröffnungen auch hier bei normalem Wasserstand
über der Wasseroberfläche liegen. So kann die Anlage bei Hochwasser geflutet werden
und die Schutzwand
H32 aufrichten. Da die Anlage bei absinkenden Wasserstand so aber nicht ganz trocken
läuft, muss im diesem Fall das Restwasser abgepumpt werden, um ein völliges absenken
der Schutzwand zu gewährleisten. Die Rohröffnungen werden zur Wasserseite mit Schutzgitter
verschlossen, um eine Verunreinigung der Hochwasserschutzanlage und ein eindringen
von Tieren zu verhindern.
Bezugszeichenliste Typ I (1)
[0056]
- H1
- Spundwandelement, fest
- H2
- Spundwandelement, beweglich
- H3
- Schwimmkörper
- H4
- Abschlußprofil, Überlaufschutz
- H5
- Stahlbetonstütz- und Schutzmauer
- H6
- Sicherheitshacken
- H7
- Abstandshalter, Rollen
- H8
- Bodenplatte
- H9
- Dichtungsprofil
- H10
- Montageöse
- H11
- Verbindung (Spundwand, beweglich)
- H12
- Strömungsabstandshalter, Rollen
- H13
- Abdeckprofil
- H14
- Tür- und Abschlußprofil, senkrecht
- H15
- Dichtungslippe
- H16
- Hochwasserschutztür
- H17
- Bodenschiene
- H18
- Verbindungsdichtung
- H19
- Dichtungspfropfen
- H20
- Dichtungsgummi, (Schwimmkörper)
- H21
- Spundwandverbindung, fest
Bezugszeichenliste Typ II (2)
[0057]
- H31
- Spundwandelement, fest
- H32
- Schutzwandelement, aufschwimmend
- H33
- Tritt- und Abschlußplatten
- H34
- Abstandsrollen
- H35
- Sicherheitshaken
- H36
- Schutzwandverbindung, aufschwimmend
- H37
- Spundwandverbindung, fest
- H38
- Stahlbetonfundament oder Stahlbetonmauer
- H39
- Wasserzufluss- und Abflussrohr
- H40
- Abschlußprofil, (Schutzwand aufschwimmend)
- H41
- Bodenplatte
- H42
- Höhenausgleich
- H43
- Dichtungsprofil
- H44
- Montageprofil (für Tritt- u. Abschlussprofile)
- H45
- Schutzgitter (Wasserzufluss- u. Abflussrohr)
- H46
- Verbindungsschrauben
1. Hochwasserschutzmauer zum Zurückhalten von Wasser im Uferbereich von Gewässern, wie
Flüssen, Seen, Meeren Oder dergleichen, bei über den Normalpegel steigenden Wasserstand
mit:
einem ortsfest mit dem Uferbereich verbundenen Stahlbetonfundament und einer Stahlbetonwand
(H5 u.H38), die je nach örtlicher Gegebenheit verkleidet werden können. Der feste
Teil einer Hochwasserschutzmauer hat im allgemeinen eine Höhe von 0,80 m bis 1,20
m über Oberkante vorhandenes Gelände. Um das wasserseitige Gelände zu erreichen, müssen
in gewissen Abständen Hochwasserschutztüren (H16) eingebaut werden. Hierfür müssen
in die feste Schutzmauer, senkrecht Tür- u.Abschlußprofile (H14) und waagerecht eine
Bodenschiene (H17) eingebaut werden. Diese (H14) müssen eine Höhe aufweisen, die der
Höhe der aufgeschwommene Schutzwand bei Hochwasser entspricht. Zur Schutzmauer hin
besitzt das Tür- und Abschlußprofil ein U förmiges Profil in der bei Hochwasser die
aufschwimmende Schutzwand läuft. In dieser Schutzmauer sind zwei Stahlspundwände (H1
u. 31) verbunden mit einer Bodenplatte (H8 u.41) fest in der Schutzmauer verankert.
Zwischen diesem beiden Spundwänden befindet sich die aus schwimmfähigen Körpern gebildete
Wasserschutzwand (H2 u.H32)
2. Die selbsttätig schwimmfähige Schutzwand Typ I (1) nach Anspruch 1, wird durch das
ansteigende Hochwasser außerHalb der Schutzmauer, mittels eines Schwimmkörpers (H3),
verbunden mit der Schutzwand aus Spundwandelementen senkrecht nach oben gezogen.
Die selbsttätig schwimmfähige Schutzwand Typ II (2) wird durch das ansteigende Hochwasser,
dass durch Rohre (H39) in das Innere der Schutzmauer geleitet wird, senkrecht nach
oben angehoben.
Diese Schutzwand besteht aus einem Hohlkörper aus Aluminium oder beschichteten Stahlblechen
im Inneren mit senkrechten Stegen verstärkt.
Bei beiden Systemen erfolgt die selbsttätige Absenkung der Schutzwände bei zurückgehendem
Wasserpegel.
3. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahlspundwände (H1 u. H31) fest mit der Bodenplatte (H8 u.H41) verschweißt sind,
und fest in dem Fundament und der Schutzmauer verankert sind. Die Breite des Hohlraums
zwischen den beiden Spundwänden richtet sich nach der Dicke der Schutzwände (H2 u.
H32).
4. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch das ansteigende Hochwasser außerhalb der Schutzmauer, der auf der Schutzwand
Typ I (1) montierte Schwimmkörper (H3,) aufschwimmt und die Schutzwand (H2) senkrecht
nach oben anhebt.
Die Schutzwand Typ II (2) besteht aus einem Hohlkörper und wird bei Hochwasser durch
Fluten des Hohlraums zwischen den Spundwänden (H31), durch Rohre (H39) die auf Bodenplattenhöhe
zur Wasserseite liegen, senkrecht angehoben.
5. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzwand Typ I (1) aus Spundwandelementen (H2) besteht auf dehnen der Schwimmkörper
(H3) bestehend aus Stahl- oder Aluminiumblechen angebracht ist, auf diesem ist ein
Abschlußprofil (H4) als zusätzlichen Überlaufschutz. Die Schutzwand Typ II (2) besteht
als ein Hohlkörper (H32) aus Aluminium oder beschichteten Stahlblech, im Inneren mit
senkrechten Stegen verstärkt.
6. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch einen Gleitmechanismus ein berührrungsarmes herauf- und heruntergleiten der
Schutzwand möglich ist, hierfür werden oben an den Feststehenden Spundwänden (H1 u.H31)
und unten an den Schutzwänden (H2 u.H32) Abstandsrollen oder Abstandshalter (H7 u.H34)
angebracht.
7. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an den Abdeckprofilen (H13) bei Typ I (1) von der Wasserseite und ebenfalls an den
Tür- u. Abschlußprofilen (H14) von der Wasserseite Dichtungen (H9) angebracht wurden,
um den Freiraum zwischen der festen und der beweglichen Wand abzudichten und verschließen.
Das an dem Tritt- u. Abschlußplatten (H33) bei Typ II (2),die an die Montageprofile
(H44) angeschraubt werden, ebenfalls Dichtungen (H43) aber Landseitig angebracht werden,
um ebenfalls den Freiraum zwischen der Landseitigen festen Spundwand und der beweglichen
Schutzwand zu verschließen und abzudichten.
8. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den festen Spundwänden (H1 u.H31) bei beiden Typen landseitig oben und an den
beweglichen Schutzwänden auch landseitig unten Sicherheitshacken (H6 u.H35) angebracht
werden, um ein zu hohes aufschwimmen und kippen der Schutzwand zu verhindern.
9. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aus schwimmfähigen Körpern gebildete Schutzwand (H2 u.H32) bei beiden Typen ,
aus entlang Vertikaler Verbindungsstellen zusammengefügte und einzeln lösbaren Elementen
gebildet ist.
10. Hochwasserschutzmauer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzmauer Typ II (2) auch ganz der Höhe Oberkante vorhandenes Gelände (z.B.
Promenade) angepasst werden kann, und so Optisch nicht stört.