(19)
(11) EP 1 586 808 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.10.2005  Patentblatt  2005/42

(21) Anmeldenummer: 05007838.5

(22) Anmeldetag:  09.04.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F17D 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 13.04.2004 DE 202004005946 U

(71) Anmelder: Pluggit International Sarl
1000 Lausanne (CH)

(72) Erfinder:
  • Pfeiffer, Georg
    1092 La Conversion (CH)

(74) Vertreter: KEIL & SCHAAFHAUSEN Patentanwälte 
Cronstettenstrasse 66
60322 Frankfurt am Main
60322 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) Rohrnetz- und Verteilsystem


(57) Es wird ein Rohrnetz- und Verteilsystem mit mehreren bspw. netzwerk- oder gitterförmig angeordneten Luftverteilrohren (1) und mit einer Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b), insbesondere zur Versorgung von Heiz- und/oder Kühleinrichtungen in Gebäuden beschrieben, die in den Luftverteilrohren (1) geführt ist, wobei die Luftverteilrohre (1) und die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) jeweils mehrere Versorgungsanschlüsse (4), mehrere Verteilerknoten (3) und jeweils wenigstens einen Einspeiseknoten (5) aufweisen. Um ein Rohrnetz- und Verteilsystem sowie einen Verteilerknoten hierfür bereitzustellen, bei welchem auf das Einbinden von Kompensationselementen weitgehend verzichtet werden kann und zudem die Montage des gesamten Rohrnetz- und Verteilsystems erheblich erleichtert wird, ist vorgesehen, dass die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) in den Luftverteilrohren (1) und den Verteilerknoten (3) in wenigstens einer Richtung frei beweglich gelagert sind und in den Versorgungsanschlüssen (4) und dem wenigstens einen Einspeiseknoten (5) fixiert sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Rohrnetz- und Verteilsystem mit mehreren beispielsweise netzwerk- oder gitterförmig angeordneten Luftverteilrohren und mit einer Rohrleitungsanordnung, insbesondere zur Versorgung von Heiz- und/oder Kühleinrichtungen in Gebäuden, die in den Luftverteilrohren geführt ist, wobei die Luftverteilrohre und die Rohrleitungsanordnung jeweils mehrere Versorgungsanschlüsse, mehrere Verteilerknoten und jeweils wenigstens einen Einspeiseknoten aufweisen. Weiter betrifft die Erfindung einen Verteilerknoten für ein derartiges System.

[0002] Bei Raumluft- und Klimasystemen für Gebäude hat es sich insbesondere aus installationstechnischen und thermodynamischen Gründen als vorteilhaft erwiesen, Rohrnetze für die Heizungs- und/oder Klimatechnik innerhalb eines Luftverteil-Kanalnetzes zu führen. Derartige Raumluft- und Klimasysteme werden häufig ebenso wie das darin verlaufende primäre Rohrleitungsnetz netzwerk- bzw. gitterförmig aufgebaut, so dass diese gemeinsam ein multifunktionales Versorgungsnetzwerk bilden. An dieses können über Versorgungsanschlüsse die raumluft- und klimatechnisch zu versorgenden Endgeräte angeschlossen werden. Über Einspeiseknoten erfolgt die raumluft- und klimatechnische Versorgung des multifunktionalen Versorgungsnetzwerkes, wobei die Einspeiseknoten an einen Versorgungsschacht des Gebäudes angeschlossen sein können. Die einzelnen Elemente des multifunktionalen Versorgungsnetzwerkes sind dabei über Verteilerknoten untereinander verbunden. Die einzelnen Rohrleitungsabschnitte des Systems sind an den ortsfest in Gebäuden positionierten Versorgungsanschlüssen und Einspeiseknoten fest fixiert. Meist sind die Rohrleitungsabschnitte auch in den Verteilerknoten befestigt, so dass Bewegungen innerhalb des Rohrnetz- und Verteilersystems weitgehend unterbunden werden.

[0003] Insbesondere im Bereich der Heizungs- und Klimatechnik werden derartige Rohrnetz- und Versorgungssysteme für Temperaturbereiche des Trägermediums, beispielsweise Wasser oder eine Wasser-Glykol-Mischung, von 5° C bis etwa 90° C oder darüber ausgelegt. Auf Grund der Temperaturschwankungen des Trägermediums kann es daher in Abhängigkeit des Temperaturausdehnungskoeffizienten des verwendeten Rohrmaterials und der Länge des Rohrnetzstranges zu Längenschwankungen kommen, die bei einer starren Verbindung des Rohrnetzes auf oder mit einer Trägerkonstruktion, wie beispielsweise Gebäudeteilen, entsprechende Kompensationsmaßnahmen erforderlich machen.

[0004] Zum Ausgleich derartiger Längenschwankungen des Rohrnetzes sind Kompensatorelemente bekannt, die im Bereich des Rohrnetzes meist in jedem Verteilerknoten derart angeordnet werden, dass die auftretenden Längenschwankungen ausgeglichen bzw. aufgenommen werden können. Als Kompensatorelemente werden beispielsweise Schläuche aus Edelstahlwellrohr mit axialer und ggf. auch lateraler Flexibilität eingesetzt. Die Verwendung derartiger Wellrohrkompensatoren bringt jedoch aufgrund der großen Anzahl der erforderlichen Schraub- bzw. Pressverbindungen zum Anschluss an das Rohrnetz einen hohen Material- und Montageaufwand mit sich, wobei potentielle Quellen für das Auftreten von Undichtigkeiten bzw. Verbindungsfehlern entstehen, wodurch direkte oder Folgeschäden hervorgerufen werden können.

[0005] Alternativ hierzu ist es bekannt, die aufgrund von Temperaturschwankungen auftretenden Längenänderungen des Rohrnetzes durch Ausgleichsbögen, d.h. U-förmig ausgebildete Rohrverläufe, die in dem Verlauf des Rohrnetzes ausgeformt sind, aufzunehmen. Derartige Ausgleichsbögen müssen jedoch sorgfältig berechnet und platziert werden, wodurch der Aufwand für Planung und Montage des Rohrnetzes erhöht wird. Insbesondere bei kleineren Rohrnetzen wird teilweise auf das Vorsehen von Kompensationsmaßnahmen verzichtet, wenn das Rohrnetz verschiedene geometrische Ebenen durchläuft, die in sich bereits einen Ausgleichsbogen darstellen. Dies führt jedoch häufig zu einer unerwünschten Geräuschentwicklung oder dgl. bei einer Temperaturänderung des Trägermediums.

[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist demgegenüber, ein Rohrnetz- und Verteilsystem sowie einen Verteilerknoten hierfür bereitzustellen, bei welchem auf das Einbinden von Kompensationselementen weitgehend verzichtet werden kann und zudem die Montage des gesamten Rohrnetz- und Verteilsystems erheblich erleichtert wird.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Rohrnetz- und Verteilsystem der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass die Rohrleitungsanordnung in den Luftverteilrohren und den Verteilerknoten in wenigstens einer Richtung frei beweglich gelagert ist und in den Versorgungsanschlüssen und dem wenigstens einen Einspeiseknoten fixiert ist. Die Rohrleitungsanordnung ist somit beweglich mit dem rauflufttechnischen Versorgungsnetzwerk, d.h. den Luftverteilrohren, verbunden, so dass Ausdehnungen der Rohrleitungsanordnung infolge von Temperaturschwankungen eine Bewegung der Rohrleitungsanordnung innerhalb der Verteilerknoten ermöglicht. Aufgrund der systemtypischen Auslegungskriterien der Luftverteilrohre, die sich hauptsächlich an den Luftvolumenströmen orientieren, sind die Luftverteilrohre derart dimensioniert, dass der maximal erforderliche Bewegungsspielraum bei einer Temperaturdehnung der Rohrleitungen in den Luftverteilrohren aufgenommen werden kann. So beträgt die Längenausdehnung einer Kupferrohrleitung bei einer Temperaturschwankung um 85° C und bei einer Länge von 25 m etwa 34 mm. Ein typischer Durchmesser der Luftverteilrohre liegt bei etwa wenigstens 100 mm, so dass die Temperaturdehnungen problemlos in den Luftverteilrohren aufgenommen werden können.

[0008] Vorzugsweise ist die Rohrleitungsanordnung in den Luftverteilrohren und den Verteilerknoten in einer Ebene frei beweglich gelagert, während sie in den Versorgungsanschlüssen und dem wenigstens einen Einspeiseknoten ortsfest fixiert ist. Zusätzlich oder alternativ hierzu können die Rohrleitungen in den Luftverteilrohren und den Verteilerknoten um wenigstens eine Achse frei drehbar gelagert sein und in den Versorgungsanschlüssen und dem wenigstens einen Einspeiseknoten drehfest fixiert sein. Bei dieser Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rohrnetz- und Verteilsystems können die durch unterschiedliche Längendehnungen der Rohrleitungsanordnung auftretenden Bewegungen erfolgen, ohne dass in den Verteilerknoten Kompensationselemente vorgesehen sein müssen.

[0009] Zur Erleichterung der Montage des Rohrnetz- und Verteilsystems wird vorgeschlagen, dass die Rohrleitungsanordnung in zumindest einem Luftverteilrohr und/oder in zumindest einem Verteilerknoten mit wenigstens einem elastischen Element in einer Montageposition gehalten ist, aus der die Rohrleitungen gegen die Rückstellkraft des wenigstens einen elastischen Elements verschieb-und/oder verdrehbar sind. Um die Rohrleitungen positionsgenau in einer Aufhängung oder Befestigungskonstruktion zu halten und anschließend bei Temperaturschwankungen innerhalb der auslegungsgemäß zu erwartenden Betriebsbedingungen den jeweils nach allen Seiten größtmöglichen Bewegungsspielraum zu gewährleisten, werden die Rohrleitungen beispielsweise durch Federn in einer gewählten Montageposition fixiert. Die Positionierung erfolgt dabei derart, dass die auftretenden Längeschwankungen gegen die Kraft der Feder oder dgl. aufgenommen werden können.

[0010] Alternativ erfolgt die Positionierung dergestalt, dass der Verteilerblock für den Montagevorgang eingeschränkt beweglich in dem Rohrnetz- und Verteilsystem befestigt ist. Dabei besteht die Einschränkung darin, dass der Bewegungsspielraum für den Montagevorgang gegenüber dem Gesamt-Bewegungsspielraum insoweit geringer bemessen ist, dass der selbst bei voller Ausnutzung des Montagespielraums verbleibende Bewegungsspielraum in jedem Fall ausreicht, um die Längenänderungen infolge von Temperaturschwankungen auszugleichen.

[0011] Ein erfindungsgemäßer Verteilerknoten, der beispielsweise für den Einsatz in dem oben beschriebenen Rohrnetz- und Verteilsystem geeignet ist, weist ein Gehäuse auf, dass mit mehreren Öffnungen zum Anschluss von Luftverteilrohren versehen ist. Dabei ist eine auf einem Verteilerblock befestigte Rohrleitungsanordnung, die aus wenigstens einem ersten Versorgungsrohr und wenigstens einem davon abzweigenden zweiten Versorgungsrohr sowie wenigstens einem von dem ersten oder zweiten Versorgungsrohr abzweigenden Anschlussrohr besteht, auf einer ortsfest befestigbaren Halteplatte oder dgl. des Gehäuses verschiebbar gelagert. Auf diese Weise kann der Verteilerblock innerhalb des Verteilerknotens Verschiebebewegungen ausführen, die durch Längenänderungen der Rohrleitungsanordnung infolge von Temperaturschwankungen hervorgerufen werden.

[0012] Der Verteilerblock kann nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung so ausgestaltet sein, dass die Rohrleitungsanordnung ihn zumindest teilweise durchdringt. Mit anderen Worten kann der Verteilerblock mehrere Durchgangsbohrungen aufweisen, in denen die Rohrleitungsanordnung verläuft oder die Durchgangsbohrungen selbst können Teil der Rohrleitungsanordnung sein.

[0013] Wenn die Halteplatte eine Ausnehmung aufweist, durch welche sich ein in der Ausnehmung verschiebbares Befestigungselement erstreckt, das den Verteilerblock mit einer auf der diesem gegenüberliegenden Seite der Halteplatte vorgesehenen Arretierungsscheibe verbindet, kann der Verteilerblock innerhalb des Verteilerknotens in einem definierten Bereich verschoben werden.

[0014] Das Befestigungselement ist dabei vorzugsweise ein Führungsbolzen, dessen Abmessungen in der Ebene der Halteplatte kleiner als die der Ausnehmung sind. Die Verschiebung des Verteilerblocks innerhalb des Verteilerknotens wird somit dadurch begrenzt, dass der Führungsbolzen an den Rand der Ausnehmung anstößt. Um eine gleichmäßige Verschiebung des Halteblocks in alle Richtungen zu ermöglichen, ist die Ausnehmung vorzugsweise eine runde Aussparung in der Halteplatte.

[0015] Eine unkontrollierte Bewegung des Verteilerblocks innerhalb des Verteilerknotens kann dadurch vermieden werden, dass die Abmessungen der Arretierungsscheibe in einer Ebene parallel zu der Halteplatte größer sind als die Abmessungen der Ausnehmung. Die Arretierungsscheibe überdeckt folglich tellerartig die Ausnehmung in der Halteplatte und kann gemeinsam mit dem Führungsbolzen und dem Verteilerblock relativ zu der Halteplatte verschoben werden.

[0016] Um die Montage des Verteilerblocks innerhalb des Verteilerknotens zu erleichtern, können zwischen der Halteplatte und dem Verteilerblock ein elastisches Element, beispielsweise eine Positionierfeder, und/oder ein durchtrennbares Fixierelement, wie z.B. ein Positionierstift, vorgesehen sein. Sofern der Positionierstift ebenfalls in einer Ausnehmung der Halteplatte geführt wird, die größer ist als die Abmessung des Positionierstiftes, jedoch kleiner als die Ausnehmung für das verschiebbare Befestigungselement, entsteht eine für den Montagevorgang durch die Abmessung dieser Ausnehmung begrenzter Bewegungsspielraum. Die Begrenzung des Bewegungsspielraumes wird dabei dadurch aufgehoben, dass die Positionierfeder oder der Positionierstift derart ausgelegt werden, dass bei einer Längenänderung innerhalb der Rohrleitungsanordnung beispielsweise infolge von Temperaturschwankungen der Verteilerblock innerhalb des Verteilerknotens gegen die Kraft des elastischen Elements oder nach Durchtrennen des Positionierstifts verschoben werden kann. Bei der Verwendung von einem oder mehreren Positionierstiften ist daher insbesondere bei der Materialwahl und Dimensionierung darauf zu achten, dass bei den auftretenden Längenschwankungen der Rohre die auftretenden Scherkräfte ausreichen, um den oder die Positionierstifte sicher abzubrechen und damit ihre Fixierfunktion zu eliminieren.

[0017] Das Verhältnis der Abmessungen der Ausnehmungen für das verschiebbare Befestigungselement und den Positionierstift wird so festgelegt, dass die Abmessung der Ausnehmung für den Positionierstift den in einer Ebene allseitigen Bewegungsspielraum des Verteilerblocks für den Montagevorgang in optimaler Weise bestimmt, dies sind bspw. etwa 2 bis 3 cm. Gleichzeitig wird die Abmessung der Ausnehmung für das verschiebbare Befestigungselement so gewählt, dass bei vollständiger Ausnutzung des Bewegungsspielraumes für den Montagevorgang in einer Richtung zusätzlich ein noch ausreichender Bewegungsspielraum in die gleiche Richtung verbleibt, um die Längenänderungen infolge von Temperaturschwankungen auszugleichen.

[0018] Da die Rohre der Rohrleitungsanordnung in den Verteilerknoten sowie in den Luftverteilrohren verschiebbar gelagert sind und an Einspeiseknoten oder an Endgeräten eine ortsfeste Anbindung dieser Rohre erforderlich ist, müssen die infolge von Temperaturdehnung auftretenden Längenschwankungen der Rohre zwischen den Verteilerknoten und den Versorgungsanschlüssen für Endgeräte bzw. den Einspeiseknoten ausgeglichen oder ausgenommen werden. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Gehäuse des Verteilerknotens Öffnungen oder über Sollbruchstellen öffenbare Bereiche zur Durchführung z.B. wenigstens eines flexiblen Edelstahlwellschlauches aufweist.

[0019] Die Längenschwankungen der Rohre werden somit nicht in jedem Verteilerknoten, in welchem die Rohre über den Verteilerblock verschiebbar sind, sondern auf dem Weg zwischen den Verteilerknoten und den Versorgungsanschlüssen bzw. den Einspeisknoten über flexible Kompensationselemente, insbesondere einen Edelstahlwellschlauch, aufgenommen. Die Anzahl der erforderlichen Kompensationselemente wird somit auf ein Minimum reduziert, wodurch die Montage eines Rohrnetz- und Verteilsystems erheblich vereinfacht wird.

[0020] So kann die Anzahl der flexibel auszuführenden Verbindungen innerhalb eines erfindungsgemäßen Rohrnetz- und Verteilsystems im Vergleich zu einem herkömmlichen System um mindestens 30 % bis zu über 70 % reduziert werden. Alternativ zu dem Vorsehen von beispielsweise flexiblen Edelstahlwellschläuchen zwischen den Verteilerknoten und Versorgungsanschlüssen bzw. Einspeiseknoten kann auch der dazwischenliegende Rohrleitungsbereich als ein Längendehnungen aufnehmender Ausgleichsbogen ausgelegt werden.

[0021] Zum Anschluss eines Endgerätes zur Temperierung von Räumen wird üblicherweise eine Vorlauf- und eine Rücklaufleitung für das erwärmte oder gekühlte Trägermedium vorgesehen. Es wird daher bevorzugt, wenn die Rohrleitungsanordnung des Verteilerknotens ein Paar erster Versorgungsrohre und ein Paar davon abzweigender zweiter Versorgungsrohre sowie wenigstens ein Paar Anschlussrohre aufweist, die von dem ersten oder zweiten Paar Versorgungsrohre abzweigen.

[0022] Weitere Ziele, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

[0023] Es zeigen schematisch:
Fig. 1
den Aufbau eines erfindungsgemäßen Rohrnetz- und Verteilsystems,
Fig. 2
in vergrößerter Darstellung einen Verteilerknoten des Rohrnetz- und Verteilsystems nach Fig. 1,
Fig. 3a
in vergrößerter Darstellung den Verteilerknoten nach Fig. 2,
Fig. 3b
den Verteilerknoten nach Fig. 3a bei veränderter Temperatur
Fig. 4
in vergrößerter Darstellung eine Draufsicht auf einen Verteilerknoten,
Fig. 5
eine Schnittansicht durch den Verteilerknoten nach Fig. 4 gesehen in Richtung des Pfeils V in Fig. 4,
Fig. 6
eine Schnittansicht durch den Verteilerknoten nach Fig. 4 gesehen in Richtung des Pfeils VI in Fig. 4 und
Fig. 7
eine Schnittansicht durch den Verteilerknoten gemäß Fig. 6 nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.


[0024] In Fig. 1 ist ein Rohrnetz- und Verteilsystem dargestellt, welches aus mehreren gitterförmig angeordneten Luftverteilrohren 1 sowie einer darin aufgenommenen Rohrleitungsanordnung 2 gebildet ist. Die Rohrleitungsanordnung 2 ist in Fig. 1 lediglich in dem mittleren der in der Figur von oben nach unten verlaufenden Luftrohre dargestellt. Die Luftverteilrohre 1 sowie die Rohrleitungsanordnung 2 sind dabei untereinander über Verteilerknoten 3 verbunden.

[0025] Das Rohrnetz- und Verteilsystem weist mehrere Versorgungsanschlüsse 4 auf, mit denen nicht dargestellte Endgeräte der Heizungs- und/oder Klimatechnik mit einem Trägermedium versorgt werden. Die Versorgungsanschlüsse 4 sind dabei ortsfest an den Endgeräten befestigt, die üblicherweise in Räumen eines Gebäudes fixiert sind. Die Einleitung des Trägermediums in das Rohrnetz- und Verteilsystem kann über einen Einspeiseknoten 5 erfolgen, der in der gezeigten Ausführungsform einem Verteilerknoten 3 zugeordnet ist.

[0026] Die Versorgung kann in gleicher Weise durch direkten Anschluss des Rohrnetz-und Verteilsystems an eine Versorgungsschacht 6 erfolgen, wie dies in Fig. 1 beispielhaft für die Luftverteilrohre 1 dargestellt ist. Der Einspeisekonten 5 sowie der Versorgungsschacht 6 sind dabei ebenfalls ortsfest in einem Gebäude oder dgl. angeordnet.

[0027] Der in Fig. 2 vergrößert dargestellt Verteilerknoten 3 weist ein Gehäuse 7 auf, in welches drei Luftverteilrohre 1 münden. In dem in der Figur von oben nach unten verlaufenden Luftverteilrohr 1 ist ein Paar erster Versorgungsrohre 8a und 8b angeordnet, während in den in der Figur von rechts nach links verlaufenden Luftverteilrohren 1 ein Paar zweiter Versorgungsrohre 9a und 9b vorgesehen sind. Die Versorgungsrohe 8a und 9a können dabei die Vorlaufrohre für mit dem Versorgungsanschluss 4 verbindbare Endgeräte, beispielsweise Heizkörper, bilden, während die Versorgungsrohre 8b und 9b die Rücklaufrohre bilden. Aus dem Gehäuse 7 des Verteilerknotens 3 zweigen zwei flexible Edelstahlwellschläuche 10 ab, über die die Versorgungsrohre 8a, 8b, 9a und 9b mit dem Versorgungsanschluss 4 über Leitungen verbunden werden.

[0028] Zur Verbindung der Wellschläuche 10 mit den Versorgungsrohren zweigen von diesen Anschlussrohre ab. Wie insbesondere aus den Fig. 4 bis 6 ersichtlich ist, weist das Versorgungsrohr 8a, welches mit dem Versorgungsrohr 9a verbunden ist, zwei Anschlussrohre 11a und 12a auf, deren Enden zur Verbindung mit einem Wellschlauch 10 bzw. einem Verschlussstopfen oder dgl. ausgebildet sind. In gleicher Weise ist das Versorgungsrohr 8b, welches mit dem Versorgungsrohr 9b verbunden ist, mit zwei Anschlussrohren 11 b und 12 b ausgestattet. Die Versorgungsrohre und die Anschlussrohre bilden dabei die in Fig. 1 nur schematisch angedeutete Rohrleitungsanordnung 2.

[0029] Diese Rohrleitungsanordnung 2 ist in einem Verteilerblock 13 aufgenommen, wobei die Versorgungsrohre und die Anschlussrohre den Verteilerblock 13 teilweise durchdringen. Der Verteilerblock liegt auf einer Halteplatte 14 auf, die mittels einer Verschraubung 15 mit dem Gehäuse 7 verbindbar ist. In den Verteilerblock 13 ist ein Führungsbolzen 16 eingeschraubt, der durch eine kreisförmige Öffnung 17 in der Halteplatte 14 ragt und auf der dem Verteilerblock 13 abgewandten Seite der Halteplatte 14 mit einer kreisförmigen Arretierungsscheibe 18 verbunden ist. Der Verteilerblock 13 lässt sich somit gemeinsam mit der Rohrleitungsanordnung 2 relativ zu dem Gehäuse 7 und der Halteplatte 14 verschieben, wobei der Führungsbolzen 16 in der Ausnehmung 17 der Halteplatte 14 gleiten kann. Ein Abheben des Verteilerblocks 13 mit der Rohrleitungsanordnung 2 von der Halteplatte 14 wird dadurch vermieden, dass die Arretierungsscheibe 18, deren Durchmesser größer als der der Ausnehmung 17 ist, auf der Halteplatte aufliegend mit dem Führungsbolzen 16 verbunden ist.

[0030] Durch diese verschiebbare Lagerung des Verteilerblocks 13 auf der Halteplatte 14 können Längenänderungen der Versorgungsrohre innerhalb des Rohrnetz-und Verteilsystems ausgeglichen werden. So ist in Fig. 3a eine Position des Verteilerblocks 13 innerhalb des Verteilerknotens 3 dargestellt, in welcher sich die Versorgungsrohre 8a und 8b infolge einer Temperaturerhöhung ausgedehnt haben. Dagegen stellt Fig. 3b die Position des Verteilerblocks 13 innerhalb des Verteilerknotens 3 dar, wenn in den Versorgungsrohren ein gekühltes Medium fließt. Die Versorgungsrohre 8a und 8b haben sich daher in Fig. 3b im Vergleich zu der Darstellung aus Fig. 3a verkürzt, so dass der gesamte Verteilerblock 13 mit den daran angeschlossenen Versorgungsrohren 9a und 9b in der Figur nach unten verschoben wurde. Diese Verschiebebewegung kann durch die Wellschläuche 10, die mit den Anschlussrohren 12a bzw. 12b verbunden sind, aufgenommen werden. Die Rohranordnung 2 kann sich somit relativ zu einem ortsfest angeordneten Versorgungsanschluss 4 bewegen, der mit den flexiblen Wellschläuchen 10 verbunden ist.

[0031] Um den Verteilerblock 13 während der Montage in einer vorbestimmten Position fixieren zu können, ist eine in Fig. 4 dargestellte Feder 19 vorgesehen, die den Verteilerblock 13 an der Halteplatte 14 hält. Eine Verschiebung des Verteilerblocks 13 ist jedoch gegen die Kraft der Feder 19 bei einer Temperaturdehnung der Versorgungsrohre möglich.

[0032] In Fig. 7 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt, bei welcher zur Erleichterung der Montage der Verteilerblock 13 zusätzlich zu der Feder 19 durch einen Positionierstift 20 verschiebbar mit der Halteplatte 14 verbunden ist. Der Positionierstift 20 ist hierzu fest mit dem Verteilerblock 13 verbunden und ragt mit einem Ende durch eine weitere Ausnehmung 21 in der Halteplatte 14. Diese weitere Ausnehmung 21 in der Halteplatte 14 hat einen größeren Durchmesser als der Positionierstift 20, so dass sich der Verteilerblock 13 begrenzt durch den Positionierstift 20 relativ zu der Halteplatte 14 bewegen kann. Selbst bei voller Ausnutzung des durch den Positionierstift 20 und die weitere Ausnehmung 21 definierten Montagespielraums ist der verbleibende Bewegungsspielraum ausreichend groß, um Längenänderungen der Rohre infolge von Temperaturschwankungen auszugleichen. Durch geeignete Materialwahl und/oder Dimensionierung des Positionierstiftes 20 kann erreicht werden, dass dieser bei großen Längenschwankungen der Rohre abgeschert wird, um die Beweglichkeit des Verteilerblockes 13 relativ zu der Halteplatte 14 sicherzustellen.

Bezugszeichenliste:



[0033] 
1
Luftverteilrohr
2
Rohrleitungsanordnung
3
Verteilerknoten
4
Versorgungsanschluss
5
Einspeiseknoten
6
Versorgungsschacht
7
Gehäuse
8a, 8b
Versorgungsrohre
9a, 9b
Versorgungsrohre
10
Wellschlauch
11a,11b
Anschlussrohre
12a, 12b
Anschlussrohre
13
Verteilerblock
14
Halteplatte
15
Verschraubung
16
Führungsbolzen
17
Ausnehmung
18
Arretierungsscheibe
19
Positionierfeder
20
Positionierstift
21
Ausnehmung



Ansprüche

1. Rohrnetz- und Verteilsystem mit mehreren bspw. netzwerk- oder gitterförmig angeordneten Luftverteilrohren (1) und mit einer Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b), insbesondere zur Versorgung von Heiz- und/oder Kühleinrichtungen in Gebäuden, die in den Luftverteilrohren (1) geführt ist, wobei die Luftverteilrohre (1) und die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) jeweils mehrere Versorgungsanschlüsse (4), mehrere Verteilerknoten (3) und jeweils wenigstens einen Einspeiseknoten (5) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) in den Luftverteilrohren (1) und den Verteilerknoten (3) in wenigstens einer Richtung frei beweglich gelagert sind und in den Versorgungsanschlüssen (4) und dem wenigstens einen Einspeiseknoten (5) fixiert sind.
 
2. Rohrnetz- und Verteilsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) in den Luftverteilrohren (1) und den Verteilerknoten (3) in einer Ebene frei beweglich gelagert sind und in den Versorgungsanschlüssen (4) und dem wenigstens einen Einspeiseknoten (5) ortsfest fixiert sind.
 
3. Rohrnetz- und Verteilsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) in den Luftverteilrohren (1) und den Verteilerknoten (3) um wenigstens eine Achse frei drehbar gelagert sind und in den Versorgungsanschlüssen (4) und dem wenigstens einen Einspeiseknoten (5) drehfest fixiert sind.
 
4. Rohrnetz- und Verteilsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) in zumindest einem Luftverteilrohr (1) und/oder in zumindest einem Verteilerknoten (3) mit wenigstens einem elastischen Element (19) in einer Montageposition gehalten sind, aus der die Rohrleitungsanordnung (2, 8a, 8b, 9a, 9b) gegen die Rückstellkraft des wenigstens einen elastischen Elements (19) verschieb- und/oder verdrehbar sind.
 
5. Verteilerknoten, insbesondere für ein Rohrnetz- und Verteilsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem Gehäuse (7), das mehrere Öffnungen zum Anschluss von Luftverteilrohren (1) aufweist, gekennzeichnet durch eine auf einem Verteilerblock (13) befestigte Rohrleitungsanordnung (2) aus wenigstens einem ersten Versorgungsrohr (8a, 8b) und wenigstens einem davon abzweigenden zweiten Versorgungsrohr (9a, 9b) sowie wenigstens einem von dem ersten oder zweiten Versorgungsrohr (8a, 8b, 9a, 9b) abzweigenden Anschlussrohr (11a, 11 b, 12a, 12b), wobei der Verteilerblock (13) auf einer ortsfest befestigbaren Halteplatte (14) oder dgl. des Gehäuses (7) verschiebbar gelagert ist.
 
6. Verteilerknoten nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungsanordnung (2) den Verteilerblock (13) zumindest teilweise durchdringt.
 
7. Verteilerknoten nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteplatte (14) eine Ausnehmung (17) aufweist, durch welche sich ein in der Ausnehmung (17) verschiebbares Befestigungselement (16) erstreckt, das den Verteilerblock (13) mit einer auf der dem Verteilerblock (13) gegenüberliegenden Seite der Halteplatte (14) vorgesehenen Arretierungsscheibe (18) verbindet.
 
8. Verteilerknoten nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement ein Führungsbolzen (16) ist, dessen Abmessungen in der Ebene der Halteplatte (14) kleiner als die der Ausnehmung (17) sind.
 
9. Verteilerknoten nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abmessungen der Arretierungsscheibe (18) in einer Ebene parallel zu der Halteplatte (14) größer sind als die Abmessungen der Ausnehmung (17).
 
10. Verteilerknoten nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Halteplatte (14) und dem Verteilerblock (13) ein elastisches Element, insbesondere eine Positionierfeder (), und/oder ein durchtrennbares Fixierelement vorgesehen ist.
 
11. Verteilerknoten nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (7) Öffnungen () oder über Sollbruchstellen öffenbare Bereiche zur Durchführung z.B. wenigstens eines flexiblen Edelstahlwellschlauches (10) aufweist.
 
12. Verteilerknoten nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitungsanordnung (2) ein Paar erster Versorgungsrohre (8a, 8b) und ein Paar davon abzweigender zweiter Versorgungsrohre (9a, 9b) sowie wenigstens ein Paar Anschlussrohre (11a, 11 b, 12a, 12b) aufweist, die von dem ersten oder zweiten Paar Versorgungsrohre (8a, 8b, 9a, 9b) abzweigen.
 




Zeichnung