[0001] Die Erfindung betrifft einen Klimaschrank mit einem wärmeisolierenden Gehäuse, einem
Humidor, der einen solchen Klimaschrank umfaßt, und ein Verfahren zum Klimatisieren
eines Klimaraumes, insbesondere des Innenraumes eines Klimaschrankes.
[0002] Klimaschränke finden z. B. bei der Lagerung von Zigarren als Humidor Einsatz. Auch
bei der Lagerung z. B. von Wein, Frischobst oder Gemüse ist ein Klimaschrank von Nutzen.
[0003] Insbesondere bei der Lagerung von Zigarren ist eine konstante Feuchtigkeit und eine
konstante Temperatur erwünscht.
[0004] DE 101 64 321 C1 beschreibt eine Vorrichtung zur Klimatisierung eines Klimaschrankes,
bei dem mit Hilfe eines Gebläses Luft durch einen Feuchtigkeitsbehälter geführt wird
und über eine Anordnung von Auslässen, die über den Klimaschrank verteilt sind, in
diesen zur Innenraumbefeuchtung eingeführt wird.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Klimaschrank, einen Humidor und
ein Verfahren zum Klimatisieren eines Klimaraumes anzugeben, mit dessen Hilfe, insbesondere
ohne zu starke Luftströmungen zu erzeugen, eine konstante Temperatur und Feuchte eingestellt
und sicher aufrecht erhalten werden kann.
[0006] Diese Aufgabe wird mit einem Klimaschrank mit den Merkmalen des Anspruches 1, einem
Humidor mit den Merkmalen des Anspruches 14 bzw. einem Verfahren zur Klimatisierung
eines Klimaraumes mit den Merkmalen des Anspruches 15 gelöst. Unteransprüche sind
jeweils auf bevorzugte Ausgestaltungen gerichtet.
[0007] Der erfindungsgemäße Klimaschrank weist ein wärmeisolierendes Gehäuse, eine Kühleinrichtung
und einen Feuchtigkeitsbehälter auf. Ein erstes Gebläse dient als Luftbefeuchtungsgebläse
zum Transport von zu befeuchtender Luft. Ein zweites Gebläse dient zum Transport von
Luft zu der Kühleinrichtung bzw. von dieser weg und/oder zur Zirkulation der Luft
im Klimaschrank.
[0008] Während das erste Gebläse ausschließlich zur Luftbefeuchtung dient, indem z. B. Luft
über eine Feuchtigkeitsoberfläche geführt wird, dient das zweite Gebläse zur Luftzirkulation
im Klimaschrank und/oder führt die Luft an der Kühleinrichtung vorbei, so daß eine
konstante Innentemperatur mit minimaler Temperaturschichtung erreicht werden kann.
[0009] Durch die Verwendung von zwei unabhängig voneinander zu betreibenden Umluftgebläsen
kann eine sehr konstante Temperatur und Luftfeuchte eingehalten werden.
[0010] Insbesondere läßt sich in dem erfindungsgemäßen Klimaschrank das erfindungsgemäße
Verfahren zur Klimatisierung eines Klimaraumes durchführen. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird während des Befeuchtungsbetriebes das erste Gebläse in Betrieb genommen,
um Innenraumluft an einer Feuchtigkeitsoberfläche vorbei zu führen und auf diese Weise
zu befeuchten. Im Normalbetrieb wird die Luft im Innenraum des zu klimatisierenden
Klimaraumes mit Hilfe eines zweiten Gebläses an einer Kühleinrichtung vorbei geführt.
Für die Entfeuchtung werden beide Gebläse ausgeschaltet, so daß sich die Feuchtigkeit
an der Kühleinrichtung niederschlagen und abtropfen kann. Durch die Verwendung von
zwei Gebläsen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und im erfindungsgemäßen Klimaschrank
ist dementsprechend eine sehr hohe Flexibilität möglich, die dennoch eine exakte Einstellung
und Aufrechterhaltung der Luftfeuchtigkeit und Temperatur in dem Klimaraum sicherstellt.
[0011] Bei der Kühleinrichtung des erfindungsgemäßen Klimaschrankes kann es sich z. B. um
einen in an sich von Kühleinrichtungen bekannter Weise zur Aufrechterhaltung einer
gewünschten Temperatur gesteuerten Verdampfer handeln. Der Verdampfer ist vorzugsweise
an der Rückwand des Klimaschrankes angeordnet, so daß er möglichst weit von der Türöffnung
entfernt ist.
[0012] Insbesondere kann das erste als Luftbefeuchtungsgebläse dienende Gebläse einen Luftstrom
über der Oberfläche des Feuchtigkeitsbehälters erzeugen, so daß diese Luft Feuchtigkeit
aufnehmen kann und die Luftfeuchtigkeit sich erhöht.
[0013] Um eine sichere und präzise Steuerung der zu befeuchtenden Luft oberhalb der Feuchtigkeitsoberfläche
zu gewährleisten, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß der Feuchtigkeitsbehälter
zwei in Ruhestellung dicht schließende Klappen aufweist. Diese Klappen sind derart
angeordnet, daß sich bei Erzeugung eines Luftstromes mit Hilfe des ersten Gebläses
beide Klappen im Luftstrom befinden und sich öffnen, wobei die eine Klappe stromaufwärts
und die andere Klappe stromabwärts der Feuchtigkeitsoberfläche angeordnet ist. Durch
die Klappenregelung in der Befeuchtungseinheit ist sichergestellt, daß sich bei ungünstigen
Betriebsbedingungen keine zusätzliche Feuchtigkeit im Innenraum niederschlägt. Bei
abgeschaltetem ersten Gebläse sind die Klappen geschlossen und der Feuchtigkeitsbehälter
somit dicht abgeschlossen, so daß eine Luftbefeuchtung nicht stattfindet.
[0014] Bevorzugterweise stellt der Feuchtigkeitsbehälter mit den zwei Klappen und dem ersten
Gebläse eine modulartige Einheit dar, die insgesamt in den Klimaschrank eingesetzt
und als Ganzes herausgenommen werden kann. Eine derartige Moduleinheit ist einfach
befüllbar und leicht zu reinigen.
[0015] Bei einer anderen Ausführungsform wird der Feuchtigkeitsbehälter automatisch über
einen Festwasseranschluß gefüllt oder aus einem Vorratstank, der z. B. mit UV-Licht
bestrahlt werden kann, um eine antibakterielle Wirkung zu erzeugen.
[0016] Zum Beispiel bei einem automatisch arbeitenden Gerät kann der erfindungsgemäße Klimaschrank
einen Feuchtigkeitssensor umfassen, der z. B. durch Vermittlung eines Mikroprozessors
zur Steuerung der Gebläse eingesetzt werden kann. Bei einer anderen Ausführungsform
kann der Feuchtigkeitssensor z. B. zur Erzeugung und Abgabe eines Warnsignals eingesetzt
werden, wenn die Feuchtigkeit einen vorbestimmten gewünschten Bereich verläßt.
[0017] Sowohl das erste als auch das zweite Gebläse können drehzahlgeregelt sein. Die Regelung
wird dabei z. B. in Abhängigkeit der Signale von einem Feuchtigkeitssensor oder einem
Temperatursensor z. B. über eine entsprechende Mikroprozessorschaltung vorgenommen.
Eine solche Drehzahlregelung entweder des ersten oder des zweiten Gebläses oder beider
Gebläse ermöglicht eine noch exaktere Regelung der Klimaparameter im Klimaschrank.
[0018] Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung umfaßt der Klimaschrank eine Steuerung,
die das erste Gebläse ausschaltet, wenn die Feuchtigkeit im Innenraum des Klimaschrankes
einen ersten vorbestimmten Grenzwert überschreitet. Dieser Grenzwert kann z. B. unter
Berücksichtigung der Feuchtigkeitsverträglichkeit des einzulegenden Gutes bestimmt
werden. Durch Ausschalten des ersten Gebläses bei erhöhter Feuchtigkeit wird gewährleistet,
daß die Luft nicht mehr zusätzlich befeuchtet wird und somit der Luftfeuchtigkeitswert
wieder sinkt.
[0019] Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist ggf. zusätzlich vorgesehen, daß
bei Überschreiten eines zweiten Grenzwertes, der z. B. dem ersten Grenzwert entsprechen
kann, auch das zweite Gebläse ausgeschaltet wird. Auf diese Weise wird die Luftzirkulation
unterbrochen und die Entfeuchtung weiter unterstützt. Die feuchte Luft kann sich jetzt
an der Kühleinrichtung niederschlagen, ohne daß sie von dem ersten Gebläse weg transportiert
wird. Die sich an der Kühleinrichtung niederschlagende Luft kann abtropfen und z.
B. über eine Tauwasserablaufrinne abgeführt werden.
[0020] Um die Befeuchtung während des Befeuchtungsbetriebes noch zu steigern, kann ein Feuchtigkeitsbehälterheizelement
vorgesehen sein, das vorzugsweise unter dem Feuchtigkeitsbehälter angeordnet ist.
Während des Befeuchtungsbetriebes bewirkt der Betrieb dieses Heizelementes eine stärkere
Verdampfung an der Flüssigkeitsoberfläche und somit eine stärkere Befeuchtung der
sich oberhalb der Flüssigkeitsoberfläche bewegenden Luft. Das Feuchtigkeitsbehälterheizelement
kann ebenfalls Teil des Befeuchtungsmodules sein.
[0021] Das Feuchtigkeitsbehälterheizelement kann auch frei montiert oder z. B. in der Wärmeisolierung
des Klimaschrankes eingeschäumt sein.
[0022] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Klimaschrankes weist ein Innenraumheizelement
auf. Bei niedriger Umgebungstemperatur dient diese Innenraumheizung zur Aufrechterhaltung
der gewünschten konstanten Innentemperatur. Das Innenraumheizelement kann auch zusätzlich
bei der Entfeuchtung eingesetzt werden. Bei entsprechender Steuerung der Innenraumheizung
kann die Erhöhung der Temperatur ein Anspringen der Kühleinrichtung bewirken, so daß
diese einen verstärkten Kühlbetrieb aufnimmt und sich Feuchtigkeit aus der Luft an
der Kühleinrichtung effektiv niederschlagen kann.
[0023] Der erfindungsgemäße Klimaschrank kann z. B. durch Leuchtdioden beleuchtet werden,
deren UV-Anteil klein oder gleich 0 ist, um z. B. die schonende Zigarrenlagerung zu
ermöglichen.
[0024] Der Klimaschrank kann mit einem Sichtfenster ausgerüstet sein. So kann z. B. eine
verglaste Tür vorgesehen sein. Vorteilhafterweise wird dabei ein Glas eingesetzt,
das die UV-Strahlung verringert bzw. abhält, um das Lagerungsgut vor UV-Strahlung
zu schützen.
[0025] Besonders gut läßt sich der erfindungsgemäße Klimaschrank aufgrund seiner Flexibilität
bei der Einstellung und Aufrechterhaltung von Feuchtigkeit und Temperatur als Humidor
zur Zigarrenlagerung einsetzen. Zum Beispiel lassen sich problemlos die Klimabedingungen
des Herkunftslandes der Zigarren simulieren.
[0026] Das beschriebene erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf die Anwendung in einem
Klimaschrank beschränkt. Es kann ebenso zur Klimatisierung eines kleinen Raumes, z.
B. einer Speisekammer, dienen.
[0027] Die Erfindung wird anhand der beiliegenden schematischen Figuren im Detail erläutert.
Dabei zeigt:
- Figur 1:
- den prinzipiellen Aufbau einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klimaschrankes,
- Figur 2:
- die Ausführungsform des Klimaschrankes während des Normalbetriebes,
- Figur 3:
- die Ausführungsform des Klimaschrankes während des Befeuchtungsbetriebes, und
- Figur 4:
- die Ausführungsform des Klimaschrankes während des Entfeuchtungsbetriebes.
[0028] In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet, wobei
in den einzelnen Figuren nur die jeweils relevanten Bezugsziffern wiederholt werden.
[0029] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Klimaschrank 1, der ein in an sich bekannter
Weise wärmeisoliertes Gehäuse 5 umfaßt. An der Vorderseite 7 ist eine Zugangstür vorgesehen,
die nicht im einzelnen dargestellt ist. Der zu klimatisierende Innenraum ist mit 3
bezeichnet.
[0030] An der Rückwand befindet sich ein kompressorgetriebenes Verdampferelement 9, wie
es aus konventionellen Kühlgeräten bekannt ist. 11 bezeichnet einen Ventilator bzw.
ein Gebläse, das einen Luftstrom in der z. B. in Figur 2 und 3 bezeichneten Richtung
12 erzeugen kann.
[0031] Im unteren Bereich des Klimaschrankes 1 ist ein Feuchtigkeitsbehälter 15 vorgesehen,
der im wesentlichen luftdicht abgeschlossen ist. In dem Feuchtigkeitsbehälter 15 befindet
sich während des Betriebes Flüssigkeit 21. Der Feuchtigkeitsbehälter 15 ist über dicht
schließende Klappen 17 und 19 abgeschlossen. In der Ruhestellung, die in Figur 1 gezeigt
ist, liegen die Klappen 17, 19 an der jeweiligen Begrenzungswand des Feuchtigkeitsbehälters
15 an und schließen den Innenraum 3 des Klimaschrankes 1 gegen den Innenraum des Feuchtigkeitsbehälters
15 dicht ab. 13 bezeichnet ein Gebläse, das einen Luftstrom erzeugen kann, wie er
z. B. im unteren Teil der Figur 3 durch Pfeile 14 dargestellt ist. Unterhalb des Feuchtigkeitsbehälters
15 ist eine Heizung 23 zur Erwärmung der Flüssigkeit 21 in den Bodenbereich des Flüssigkeitsbehälters
15 in die Wärmeisolierung eingeschäumt. 25 bezeichnet einen z. B. mit Hilfe eines
Kohlefilters gefilterten Luftzugang für den Innenraum 3. Im Innenraum 3 des Klimaschrankes
1 ist ein Innenraumheizelement 27 vorgesehen, das zur Erwärmung des Innenraumes dient.
Schließlich bezeichnet 29 einen Tauwasserablauf, der z. B. zu einer Tauwasserrinne
führt und Tauwasser, das sich am Verdampfer 9 niedergeschlagen hat, z. B. auf eine
Verdunstungsschale oberhalb eines nicht gezeigten Kühlkompressors führt, um dort zur
Verdunstung zu führen.
[0032] Nicht gesondert gezeigt ist in Figur 1 ein Feuchtigkeitsmesser im Innenraum 3 des
Klimaschrankes 1, der z. B. durch ein Hygrometer oder ein Hygroclip gebildet sein
kann. Der Klimaschrank weist eine Steuerung der Feuchtigkeitsregelung z. B. in Form
eines mechanischen Hygrostaten auf, der z. B. hinter einer Gebläseabdeckung des Gebläses
11 angeordnet sein kann. Der Übersichtlichkeit halber ist weder diese Gebläseabdeckung
noch der an sich bekannte Hygrostat gezeigt. Außerdem ist eine Temperaturmesseinrichtung
vorgesehen.
[0033] Der Feuchtigkeitsbehälter 15 ist als Einheit ausgestaltet, die komplett aus dem Klimaschrank
1 herausgenommen werden kann, um z. B. gereinigt oder gefüllt zu werden.
[0034] Im folgenden wird der Betrieb des erfindungsgemäßen Klimaschrankes 1 erläutert. Die
einzelnen Verfahrensschritte werden dabei z. B. automatisch durch eine Mikroprozessorsteuerung
bewirkt, die den Betrieb der Gebläse 11, 23 bzw. der Heizungen 23, 27 in Abhängigkeit
von Feuchtigkeit und Temperatur regelt.
[0035] Figur 2 zeigt den Normalbetrieb des Klimaschrankes 1. Der Verdampfer 9 ist in Betrieb,
um Luft, die an ihm vorbei bewegt wird, zu kühlen. Die durch das Gebläse 11 bewirkte
Luftbewegung ist in Figur 2 mit Pfeilen dargestellt. Stärkere Pfeile bezeichnen warme
Luft, während dünnere Pfeile kältere Luft schematisch andeuten. Während die Luft am
Verdampfer 9 vorbei streicht, wird sie abgekühlt. Auf ihrem Weg durch den Innenraum
3 des Klimaschrankes 1 kühlt die Luft den Innenraum 3 und das eingelegte Gut ab. Das
Gebläse 13 ist außer Betrieb und die Klappen 17, 19 sind geschlossen. Die umlaufende
Luft kommt daher nicht mit der Feuchtigkeit 21 in Berührung. Abhängig von der Temperatur
im Klimaschrank 1, die auf konventionelle Weise mit Hilfe eines entsprechenden Thermometers
gemessen werden kann, wird der Verdampfer 9 zur Kühlung bzw. das Gebläse 11 zur Zirkulation
betrieben.
[0036] Ist eine Erwärmung des Innenraumes notwendig, um z. B. eine niedrige Umgebungstemperatur
auszugleichen, wird die Innenraumluft hingegen mit dem Innenraumheizelement 27 erwärmt.
[0037] Wird von dem nicht gezeigten Hygrostaten eine absinkende Luftfeuchtigkeit angezeigt,
so setzt die Mikroprozessorsteuerung das Gebläse 13 in Gang. Durch den auf diese Weise
erzeugten Luftstrom öffnen sich die Klappen 19 und 17, so daß die Luft durch den Feuchtigkeitsbehälter
15 hindurch geführt wird. Sie streicht über die Flüssigkeitsoberfläche der Flüssigkeit
21 hinweg und wird dort befeuchtet. Auf diese Weise ist die Luftfeuchtigkeit in dem
Klimaschrank 1 regelbar. Sollte es die absinkende Luftfeuchtigkeit zusätzlich erfordern,
kann mit Hilfe des Heizelementes 23 die Verdampfung der Flüssigkeit 21 erhöht werden,
um den Befeuchtungsgrad der an der Oberfläche vorbeistreichenden Luft weiter zu erhöhen.
[0038] Währenddessen wird die Luftzirkulation durch das Gebläse 11 unterstützt.
[0039] Meldet der Hygrostat einen erhöhten Luftfeuchtigkeitswert, der z. B. schädlich für
in dem Klimaschrank 1 gelagerte Zigarren wäre, wird der Entfeuchtungsbetrieb eingeleitet,
der in Figur 4 schematisch dargestellt ist. Das Gebläse 13 wird angehalten, so daß
sich die Klappen 17 und 19 wieder in ihre Ruhestellung begeben und den Feuchtigkeitsbehälter
15 vom Innenraum 3 des Klimaschrankes 1 abschließen. Das Gebläse 11 wird ebenfalls
angehalten, um zu verhindern, daß sich am Verdampfer 9 gesammelte Feuchtigkeit im
Innenraum verteilt. Sich am Verdampfer 9 niederschlagende Feuchtigkeit tropft vom
Verdampfer ab und wird über den Tauwasserablauf 29 abgeführt.
[0040] Bei der Entfeuchtung kann zusätzlich das Innenraumheizelement 27 betrieben werden.
Auf diese Weise wird dem Innenraum des Klimaschrankes 1 Wärme zugeführt und die Laufzeit
des Kältekreislaufes des Verdampfers 9 erhöht sich, um die Temperatur auf dem gewünschten
niedrigen Niveau zu halten. Durch die so verstärkte Verdampferleistung erhöht sich
der Niederschlag von Feuchtigkeit am Verdampfer und ein zusätzlich wirksamer Entfeuchtungsmechanismus
tritt ein.
[0041] Die Steuerung des Klimaschrankes 1 ist dabei derart eingestellt bzw. programmiert,
daß eine entsprechende Taktung der Heizungen 23, 27, der Gebläse 11, 13 sowie des
Verdampfers 9 einen gewünschten engen Temperatur- bzw. Feuchtebereich einhält.
[0042] Die Feuchtigkeitskonstanz im Innenraum 3 des Klimaschrankes 1 kann durch Verwendung
entsprechender Materialien z. B. für Einlegeböden und Schubladen erhöht werden. Es
eignen sich z. B. feuchtigkeitsspeichernde Materialien aus Holz, insbesondere Zedernholz,
Ton, Steckschwamm, Gips, ABV-Thermoplatten, Acrylpolymer o.ä. Auch die Innenraumverkleidungen
und Luftführungen können aus diesen Stoffen bestehen.
[0043] Der Feuchtigkeitsbehälter 15 kann zur Verbesserung der Luftbefeuchtung Stoffe enthalten,
die die feuchtigkeitsabgebende Fläche vergrößern, z. B. Lavagestein, Tongranulat,
ABV-Thermoplatten, Acrylpolymer u.a. In dem Feuchtigkeitsbehälter können Stoffe verwendet
werden, die eine stabilisierende Wirkung auf die Luftfeuchtigkeit im Innenraum aufweisen,
z. B. Propylenglycol.
[0044] Im Feuchtigkeitsbehälter kann eine UV-Lichtquelle vorgesehen sein, die zur Desinfektion
der Flüssigkeit 21 verwendet werden kann.
[0045] Selbstverständlich kann eine Anzeige des Füllgrades vorgesehen sein, um auch von
außen erkennen zu können, ob ausreichend Flüssigkeit vorhanden ist.
[0046] Der Flüssigkeitsbehälter 15 ist entweder als Ganzes herausnehmbar, um ihn reinigen
und befüllen zu können. Ebenso kann eine automatische Befüllung aus einem gesonderten
Vorratstank vorgesehen sein, die dann durchgeführt wird, wenn der Füllstandsmesser
einen zu niedrigen Füllungsgrad des Flüssigkeitsbehälters 15 anzeigt. Zusätzlich oder
nur im Vorratstank kann dann eine oben bereits beschriebene UV-Lichtquelle vorgesehen
sein, um die Desinfektion sicherzustellen.
[0047] Schließlich kann der Flüssigkeitsbehälter 15 auch über einen externen gefilterten
Festwasseranschluß automatisch befüllt werden.
[0048] Innerhalb des Klimaschrankes sind auf den Verwendungszweck abgestimmte Ablageflächen
vorgesehen, wie z. B. Holzroste für Weinflaschen, Klapproste zur Präsentation von
Zigarren oder Wein oder Auszugselemente für Zigarren und/oder Holzkisten. Vorteilhafterweise
sind diese Elemente aus Holz, insbesondere Zedernholz gestaltet, die zusätzlich zum
Ausgleich von Feuchteschwankungen wirken.
[0049] Um Eindringen von UV-Licht zu dem eingelegten Gut auch bei einer Ausführungsform
mit verglaster Tür zu verhindern, kann der Klimaschrank 1 mit einer Isolierglastür
versehen sein, die speziell UV-hemmend beschichtet ist. Der Innenraum des Klimaschrankes
kann mit Hilfe von Leuchtdioden beleuchtet werden, die kein UV-Licht abgeben, um das
eingelegte Gut zusätzlich vor UV-Bestrahlung zu schützen.
1. Klimaschrank mit
- einem wärmeisolierenden Gehäuse (5),
- einer Kühleinrichtung (9),
- einem Feuchtigkeitsbehälter (15),
- einem als Luftbefeuchtungsgebläse dienenden ersten Gebläse (13) zum Transport zu
befeuchtender bzw. befeuchteter Luft, und
- einem zweiten Gebläse (11) zum Transport von Luft zur Kühleinrichtung (9) bzw. von
dieser weg und/oder zur Zirkulation der Luft im Klimaschrank.
2. Klimaschrank nach Anspruch 1, bei dem das erste Gebläse (13) derart angeordnet ist,
daß es die zu befeuchtende Luft bzw. befeuchtete Luft zur Befeuchtung an einer Flüssigkeitsoberfläche
vorbeiführt.
3. Klimaschrank nach Anspruch 2 mit zwei in ihrer Ruhestellung den Feuchtigkeitsbehälter
(15) dicht abschließenden Klappen (17, 19), die sich bei Erzeugung eines Luftstromes
mit Hilfe des ersten Gebläses (13) im Luftstrom befinden und sich öffnen, wobei eine
(19) der Klappen luftstromaufwärts und eine (17) luftstromabwärts der Feuchtigkeitsoberfläche
in dem Feuchtigkeitsbehälter (15) angeordnet ist.
4. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3 mit einem Feuchtigkeitssensor.
5. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das erste (13) und/oder das
zweite (11) Gebläse drehzahlgeregelt sind.
6. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einer Steuerung, die derart ausgestaltet
ist, daß sie das erste Gebläse (13) ausschaltet, wenn die Feuchtigkeit im Innenraum
(3) des Klimaschrankes (1) einen ersten Grenzwert überschreitet.
7. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer Steuerung, die derart ausgestaltet
ist, daß sie das zweite Gebläse (11) ausschaltet, wenn die Feuchtigkeit im Innenraum
(3) des Klimaschrankes (1) einen zweiten Grenzwert überschreitet.
8. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einem Feuchtigkeitsbehälterheizelement
(23), vorzugsweise unter dem Feuchtigkeitsbehälter (15), zur Verstärkung der Feuchtigkeitsbildung.
9. Klimaschrank nach Anspruch 8, bei dem das Feuchtigkeitsbehälterheizelement (23) frei
montiert oder eingeschäumt ist.
10. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei dem die Kälteeinrichtung ein Verdampferelement
(9), vorzugsweise an der Rückwand des Klimaschrankes (1), umfaßt.
11. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 10 mit einem Innenraumheizelement (27).
12. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 11 mit einer Beleuchtungseinrichtung,
die eine oder mehrere Leuchtdioden umfaßt.
13. Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 12 mit einer verglasten Tür und/oder zumindest
einem Sichtfenster, die/das vorzugsweise mit UV-Strahlung hemmendem Glas verglast
ist.
14. Humidor, der einen Klimaschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 13 umfaßt.
15. Verfahren zur Klimatisierung eines Klimaraumes, insbesondere des Innenraumes eines
Klimaschrankes (1), bei dem zur Luftbefeuchtung Innenraumluft mit Hilfe zumindest
eines ersten Gebläses (13) an einer Feuchtigkeitsoberfläche vorbei geführt wird, im
Normalbetrieb die Luft im Innenraum (3) des Klimaraumes (1) mit Hilfe eines zweiten
Gebläses (11) an einer Kühleinrichtung, vorzugsweise einem Verdampfer (2), vorbei
geführt wird, und zur Entfeuchtung das erste und das zweite Gebläse (11, 13) nicht
in Betrieb sind, so daß sich Feuchtigkeit an der Kühleinrichtung (9) niederschlagen
und abtropfen kann.
16. Verfahren zur Klimatisierung nach Anspruch 15, bei dem im Befeuchtungsbetrieb zur
Verbesserung der Zirkulation auch das zweite Gebläse (11) betrieben wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, bei dem im Befeuchtungsbetrieb der
Feuchtigkeitsbehälter (15) geheizt wird, um die Feuchtigkeitsbildung zu verstärken.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 bis 17, bei dem die Luft im Normalbetrieb nicht
an der Feuchtigkeitsoberfläche vorbei geführt wird.