[0001] Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzgerät zum Schutz von elektrischen Niederspannungsinstallationen,
bestehend aus einem Geräteunterteil mit Anschlußklemmen für Phasenleiter (L1, L2,
L3) und Erd- bzw. Neutralleiter (PE, N) und aus mindestens einem Überspannungsschutzelement,
mit einem in einem Gehäuse angeordneten Ableiter, insbesondere einem Blitzstrom- und/oder
Überspannungsableiter, wobei das Geräteunterteil mindestens einen einen Schalter aufweisenden
Fernmeldekontakt zur Fernmeldung des Zustands mindestens eines Überspannungsschutzelements
aufweist und wobei vorzugsweise das Geräteunterteil mit den Anschlußklemmen verbundene,
insbesondere als Steckerbuchsen ausgebildete, Steckkontakte und das Überspannungsschutzelement
korrespondierende, insbesondere als Steckerstifte ausgebildete, Anschlußsteckkontakte
aufweist, so daß das Überspannungsschutzelement auf das Geräteunterteil aufsteckbar
ist.
[0002] Elektrische, insbesondere aber elektronische Meß-, Steuer-, Regel- und Schaltkreise,
vor allem auch Telekommunikationseinrichtungen und -anlagen, sind empfindlich gegen
transiente Überspannungen, wie sie insbesondere durch atmosphärische Entladungen,
aber auch durch Schalthandlungen oder Kurzschlüsse in Energieversorgungsnetzen auftreten
können. Diese Empfindlichkeit hat in dem Maße zugenommen, in dem elektronische Bauelemente,
insbesondere Transistoren und Thyristoren, verwendet werden; vor allem sind zunehmend
eingesetzte integrierte Schaltkreise in starkem Maße durch transiente Überspannungen
gefährdet.
[0003] Elektrische Stromkreise arbeiten mit der für sie spezifizierten Spannung, der Nennspannung
(in der Regel ≡ Netzspannung), normalerweise störungsfrei. Das gilt dann nicht, wenn
Überspannungen auftreten. Als Überspannungen gelten alle Spannungen, die oberhalb
der oberen Toleranzgrenze der Nennspannung liegen. Hierzu zählen vor allem auch die
transienten Überspannungen, die aufgrund von atmosphärischen Entladungen, aber auch
durch Schalthandlungen oder Kurzschlüsse in Energieversorgungsnetzen auftreten können
und galvanisch, induktiv oder kapazitiv in elektrische Stromkreise eingekoppelt werden
können. Um nun elektrische oder elektronische Stromkreise, insbesondere elektronische
Meß-, Steuer-, Regel- und Schaltkreise, vor allem auch Telekommunikationseinrichtungen
und -anlagen, wo auch immer sie eingesetzt sind, gegen transiente Überspannungen zu
schützen, sind Überspannungsschutzelemente entwickelt worden und seit mehr als zwanzig
Jahren bekannt.
[0004] Die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Stromversorgung von Anlagen und Geräten
gliedern sich je nach Ableiterauswahl und den zu erwartenden Umwelteinflüssen in verschiedene
Stufen. Die Überspannungsschutzgeräte für die einzelnen Stufen unterscheiden sich
dabei grundsätzlich durch die Höhe des Ableitvermögens und den Schutzpegel.
[0005] Die erste Schutzstufe (Typ 1) wird dabei in der Regel von einem Blitzstromableiter
gebildet, der als leistungsstärkstes Schutzgerät in der zentralen Stromversorgung
eines Gebäudes installiert wird. Wesentlicher Bestandteil eines derartigen Blitzstromableiters
ist eine Funkenstrecke mit mindestens zwei Elektroden, wobei beim Zünden der Funkenstrecke
zwischen den beiden Elektroden ein Lichtbogen entsteht
[0006] Die zweite Schutzstufe (Typ 2) bildet in der Regel ein Überspannungsableiter auf
Varistorbasis. Diese Schutzstufe begrenzt nochmals die verbleibende Restspannung über
dem Blitzstromableiter. Je nach Gefährdungspotential der zu schützenden Anlage, bzw.
des zu schützenden Gebäudes, kann es im Einzelfall ausreichen, wenn mit der zweiten
Schutzstufe, d. h. dem Überspannungsableiter, begonnen wird.
[0007] Daneben gibt es noch getriggerte Blitzstromableiter, die auf dem AEC-Prinzip (Active
Energy Control) beruhen und eine Kombination aus Blitzstromableiter und Überspannungsableiter
darstellen. Bei einer derartigen Ableiterkombination können Blitzstrom- und Überspannungsableiter
direkt parallel geschaltet werden. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn Blitzstrom-
und Überspannungsableiter nicht räumlich getrennt voneinander installiert werden können.
[0008] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sollen die zuvor beschriebenen Varianten zusammenfassend
als Ableiter bezeichnet werden, ohne daß die Erfindung auf einen speziellen Ableitertyp
beschränkt sein soll. Ein derartiger Ableiter bildet dann den wesentlichen Bestandteil
eines Überspannungsschutzelements, wobei das Überspannungsschutzelement zumindest
noch ein den Ableiter aufnehmendes Gehäuse aufweist.
[0009] Bekannte Überspannungsschutzgeräte weisen zum Anschluß an elektrische Leitungen ein
Geräteunterteil auf, welches beispielsweise auf einer Tragschiene montiert werden
kann. Zur Installation eines solchen Überspannungsschutzgeräts, welches beispielsweise
die phasenführenden Leiter L1, L2, L3 sowie den Neutralleiter N und gegebenenfalls
auch den Erdleiter PE schützen sollen, sind bei den bekannten Überspannungsschutzgeräten
an dem Geräteunterteil entsprechende Anschlußklemmen für die Phasenleiter und den
Erd- bzw. Neutralleiter vorgesehen. Bei dem Überspannungsschutzgerät, von dem die
Erfindung ausgeht (Phoenix Contact Prospekt "Überspannungsschutz TRABTECH 2002, Seiten
24 und 25) weist das Geräteunterteil ein unsymmetrisches Anschlußbild auf. Bei dem
bekannten Überspannungsschutzgerät, bei dem das Geräteunterteil etwa U-förmig ausgebildet
ist, sind an dem einen Schenkel die Anschlußklemmen für die Phasenleiter und den Neutralleiter
und an dem anderen Anschlußschenkel die Anschlußklemme für den Erdleiter angeordnet.
[0010] Zur einfachen mechanischen und elektrischen Kontaktierung des Geräteunterteils mit
dem jeweiligen Überspannungsschutzelement sind bei dem bekannten Übcrspanmmgsschutzgerät
die Überspannungsschutzelemente als "Schutzstecker" ausgebildet, d. h. das Geräteunterteil
weist mit den Anschlußklemmen verbundene Steckerbuchsen und das Überspannungsschutzelement
korrespondierende Steckerstifte auf, so daß das Überspannungsschutzelement auf das
Geräteunterteil aufsteckbar ist. Zusätzlich weist das bekannte Überspannungsschutzgerät
noch einen Wechslerkontakt als Signalgeber zur Fernmeldung des Zustands mindestens
eines Überspannungsschutzelements auf, wobei hierzu in dem Geräteunterteil ein Schalter
und an dem Überspannungsschutzelement ein Betätigungselement vorgesehen ist.
[0011] Bei dem bekannten Überspannungsschutzgerät ist die Installation und Montage durch
die Steckbarkeit der Überspannungsschutzelemente sehr einfach und zeitsparend durchführbar.
Durch den Fernmeldekontakt ist dabei eine komfortable Femüberwachung möglich. Darüber
hinaus kann es jedoch auch wünsehenswert sein, den Zustand bzw. den Status eines Überspannungsschutzelements
direkt vor Ort ablesen zu können. Problematisch ist hierbei jedoch, daß insbesondere
bei Überspannungsschutzelementen, die als "Schutzstecker" ausgebildet sind, nur relativ
wenig Platz im Gehäuse zur Verfügung steht.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene
Überspannungsschutzgerät hinsichtlich seines Bedienungskomforts weiter zu verbessern.
[0013] Diese Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Überspannungsschutzgerät zunächst
und im wesentlichen dadurch gelöst, daß das Überspannungsschutzelement eine optische
Zustandsanzeige aufweist und daß die optische Zustandsanzeige und der Schalter des
Fernmeldekontakts über ein gemeinsames mechanisches Betätigungssystem betätigbar sind.
[0014] Dadurch, daß das Überspannungsschutzelement bzw. die einzelnen Überspannungsschutzelemente
jeweils eine optische Zustandsanzeige aufweist bzw. aufweisen, wird der Zustand bzw.
der Status eines jeden Überspannungsschutzgeräts direkt vor Ort angezeigt. Dies vereinfacht
sowohl die Montage der einzelnen Überspannungsschutzgeräte als auch die Wartung bzw.
den Austausch von defekten Überspannungsschutzgeräten, da deren Zustand sowohl über
die Fernmeldung in einer Schaltzentrale als auch über die optische Zustandsanzeige
direkt am Überspannungsschutzgerät angezeigt wird. Somit besteht keine Gefahr mehr,
daß ein Monteur ein falsches Überspannungsschutzelement austauscht. Dadurch, daß die
optische Zustandsanzeige und der Schalter des Fernmeldekontakts über ein gemeinsames
mechanisches Betätigungssystem betätigbar sind, wird zum einen der für die optische
Zustandsanzeige benötigte Platzbedarf minimiert, wird zum anderen zur Einstellung
der optischen Zustandsanzeige keine elektrische Energie benötigt.
[0015] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzgeräts
weist das mechanische Betätigungssystem eine erste federbelastete Betätigungseinrichtung
zur Betätigung des Schalters und eine zweite federbelastete Betätigungseinrichtung
zur Betätigung der optischen Zustandsanzeige auf. Dabei ist die erste Betätigungseinrichtung
im Geräteunterteil und die zweite Betätigungseinrichtung im Überspannungsschutzelement
angeordnet, wobei die erste Betätigungseinrichtung vom Zustand der zweiten Betätigungseinrichtung
gesteuert wird. Die Zweiteiligkeit des mechanischen Betätigungssystems hat dabei den
Vorteil, daß unterschiedliche Überspannungsschutzelemente auf ein und dasselbe Geräteunterteil
aufgesteckt werden können, ohne daß dabei Anpassungen an der Betätigungseinrichtung
des Geräteunterteils erforderlich werden. Dadurch kann die konkrete Ausgestaltung
der Betätigungseinrichtung des Überspannungsschutzelements optimal an den jeweiligen
im Überspannungsschutzelement enthaltenen Ableitertyp angepaßt werden.
[0016] Die in dem Geräteunterteil angeordnete erste Betätigungseinrichtung wird vorzugsweise
durch ein mechanisches Hebelsystem realisiert, daß zwischen zwei Positionen umschaltbar
ist, wodurch der Schalter des Fernmeldekontakts betätigt werden kann. Das Hebelsystem
kann dabei insbesondere durch eine Schaltwippe, einen Betätigungsstößel und mindestens
eine, vorzugsweise zwei Federn gebildet werden, wobei die Schaltwippe aus einer ersten
Position in eine zweite Position verbringbar ist, wodurch der Schalter der Fernmeldekontakts
betätigt wird.
[0017] Wie zuvor bereits ausgeführt worden ist, wird die erste Betätigungseinrichtung vom
Zustand der zweiten Betätigungseinrichtung gesteuert. Die Steuerung der zweiten Betätigungseinrichtung
erfolgt dabei vorzugsweise nach dem Prinzip eines Temperaturschalters, wie er beispielsweise
in der DE 42 41 311 C2 beschrieben ist. Hierzu weist die zweite Betätigungseinrichtung
mindestens ein Federelement und eine Lötstelle auf, wobei die an der Lötstelle realisierte
Lötverbindung zwischen dem Ableiter - oder einem mit dem Ableiter verbundenen Bauteil
- und einem Teil der Betätigungseinrichtung dann aufgetrennt wird, wenn die Temperatur
des Ableiters einen vorgegebenen Ansprechwert überschreitet. Bei bestehender Lötverbindung
wird die Betätigungseinrichtung entgegen der Federkraft des Federelements in einer
ersten Position gehalten während die Betätigungseinrichtung bei aufgetrennter Lötverbindung
durch die Federkraft in eine zweite Position verbracht wird. Die Betätigungseinrichtung
ist somit bei nicht aufgetrennter Lötverbindung vorgespannt, so daß sie dann, wenn
die Lötverbindung aufgrund eines Temperaturanstieg des Ableiters aufgetrennt wird,
durch die Federkraft automatisch in die zweite Position verbracht wird
[0018] Das Zusammenwirken der zweiten federbelasteten Betätigungseinrichtung mit der optischen
Zustandsanzeige sowie mit der ersten Betätigungseinrichtung kann vorteilhafter Weise
dadurch realisiert sein, daß die zweite federbelastete Betätigungseinrichtung an ihrem
einen - oberen - Ende die optische Zustandsanzeige und an ihrem anderen - unteren
- Ende ein Blockierelement aufweist. In der ersten Position der zweiten Betätigungseinrichtung
wird der Betätigungsstößel der ersten Betätigungseinrichtung durch das Blockierelement
entgegen der Federkraft der Feder in der ersten Position gehalten, während das Betätigungselement
den Betätigungsstößel in der zweiten Position frei gibt, so daß dieser durch die Federkraft
der Feder ebenfalls in die zweite Position gelangt.
[0019] Wie zuvor bereits ausgeführt worden ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie
die zweite federbelastete Betätigungseinrichtung konkret ausgestaltet ist, wobei die
konkrete Ausgestaltung insbesondere damit zusammenhängt, welcher Ableitertyp in dem
Überspannungsschutzelement vorgesehen ist. Gemäß einer ersten Ausgestaltung wird die
zweite Betätigungseinrichtung durch eine gebogene flexible Leiterplatte gebildet,
wobei die an der Lötstelle realisierte Lötverbindung zwischen dem Ableiter und einem
Bereich der flexiblen Leiterplatte realisiert ist. Die Verwendung einer gebogenen
flexiblen Leiterplatte als federbelastete Betätigungseinrichtung ist insbesondere
bei Ableitern auf Funkenstreckenbasis vorteilhaft.
[0020] Gemäß einer zweiten Ausgestaltung weist die zweite Betätigungseinrichtung ein verschiebbar
in dem Gehäuse des Überspannungsschutzelements angeordnetes und federbelastetes Kunststoffelement
und ein fest angeordnetes metallisches Rückhalteelement auf, wobei in dem Kunststoffelement
eine Öffnung ausgebildet ist, durch die ein Ende des Rückhalteelements in der ersten
Position der Betätigungseinrichtung mit der Lötstelle verbunden ist. Bei nicht aufgetrennter
Lötverbindung zwischen dem einen Ende des metallischen Rückhalteelements und dem Ableiter
wird somit das federbelastete Kunststoffelement entgegen der Federkraft des Federelements
in einer ersten Position gehalten, während bei aufgetrennter Lötverbindung das Rückhalteelement
das verschiebbar angeordnete Kunststoffelement frei gibt, so daß das Kunststoffelement
aufgrund der Federkraft des Federelements in die zweite Position verbracht wird.
[0021] Bei einer weiteren, alternativen Ausgestaltung der zweiten Betätigungseinrichtung
ist ebenfalls ein verschiebbar in dem Gehäuse des Überspannungsschutzelements angeordnetes
und federbelastetes Kunststoffelement und ein metallisches Rückhaltelement vorgesehen.
Die Lötverbindung ist dabei ebenfalls zwischen einem Ableiter und dem metallischen
Rückhalteelement realisiert, wobei bei bestehender Lötverbindung das Kunststoffelement
entgegen der Federkraft des Federelements in der ersten Position gehalten ist und
bei aufgetrennter Lötverbindung durch die Federkraft in die zweite Position verbracht
wird. Bei dieser Variante ist das metallische Rückhalteelement nur durch die Lötverbindung
befestigt, so daß das Rückhalteelement bei einer aufgetrennten Lötverbindung zusammen
mit dem Kunststoffelement seine Position verändert. Das metallische Rückhalteelement
ist dabei ortsfest mit dem federbelasteten Kunststoffelement verbunden, wobei diese
Verbindung sowohl formschlüssig als auch kraftschlüssig ausgeführt sein kann.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzgeräts,
die unabhängig von der Realisierung der zweiten Betätigungseinrichtung ist, weist
das Geräteunterteil mindestens ein Kodierelement und das Überspannungsschutzelement
mindestens ein korrespondierendes Gegenkodierelement auf, wobei das bzw. die Kodierelemente
und das bzw. die Gegenkodierelemente ebenso wie die Steckkontakte des Geräteunterteils
und die Anschlußsteckkontakte des Überspannungsschutzelements sowie das Kontaktelement
und das Gegenkontaktelement jeweils symmetrisch zur Querachse des Überspannungsschutzgeräts
angeordnet sind, so daß das Geräteunterteil bzw. das Überspannungsschutzelement in
zwei um 180° zueinander gedrehte Anordnungen miteinander kontaktierbar sind. Die Ausbildung
eines Kodierelements und eines Gegenkodierelements ist insbesondere dann besonders
vorteilhaft, wenn in das Geräteunterteil mehrere Überspannungsschutzelemente gleichzeitig
eingesteckt werden können; es sich bei dem Überspannungsschutzgerät somit um ein mehrpoliges
Überspannungsschutzgerät handelt. Durch die Anordnung des Kodierelements bzw. des
Gegenkodierelements kann dann ein fehlerhaftes Stecken eines Überspannungsschutzelements
auf eine falsche Position an dem Geräteunterteil verhindert werden.
[0023] Dadurch, daß das Geräteunterteil ein symmetrisches Anschlußbild aufweist, kann das
Geräteunterteil so montiert werden, daß ein Anschluß der ankommenden Stromversorgungsleitungen
an den entsprechenden Anschlußklemmen einfach möglich ist, wobei das Überspannungsschutzelement
unabhängig von der Ausrichtung des Geräteunterteils stets richtig herum montiert werden
kann.
[0024] Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Überspannungsschutzgerät
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verweisen einerseits auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die nachfolgende Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung
zeigen.
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines mehrpoligen Überspannungsschutzgeräts mit zwei
Überspannungsschutzelementen,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung eines Geräteunterteils eines mehrpoligen Überspannungsschutzgeräts,
- Fig. 3
- zwei Darstellungen eines Geräteunterteils, jeweils im Längsschnitt, mit einer ersten
Betätigungseinrichtung in den zwei verschiedenen Positionen,
- Fig. 4
- zwei Darstellungen eines ersten Ausführungsbeispiels eines Überspannungsschutzgerät,
mit einer zweiten Betätigungseinrichtung in den zwei verschiedenen Positionen,
- Fig. 5
- zwei Darstellungen eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Überspannungsschutzgerät,
mit einer zweiten Betätigungseinrichtung in den zwei verschiedenen Positionen,
- Fig. 6
- eine Darstellungen eines dritten Ausführungsbeispiels eines Überspannungsschutzgerät
und
- Fig. 7
- eine perspektivische Darstellung eines mehrpoligen Überspannungsschutzgeräts mit einem
Überspannungsschutzgerät gemäß Fig. 6.
[0025] Die Figuren zeigen ein Überspannungsschutzgerät 1, mit einem ein Gehäuse 2 aufweisenden
Geräteunterteil 3, wobei bei den dargestellten Ausführungsformen das Geräteunterteil
3 im wesentlichen U-förmig ausgebildet ist und mit seiner Unterseite an einer Tragschiene
4 befestigt werden kann. Das Geräteunterteil 3 weist - bei der Darstellung gemäß Fig.
1 - an dem oberen U-Schenkel je zwei Anschlußklemmen 5 für die Phasenleiter L1, L2,
L3 und zwei Anschlußklemmen 6 für den Erdleiter PE auf. In dem unteren U-Schenkel
des Geräteunterteils 3 sind zwei Anschlußklemmen 7 für einen Neutralleiter N vorgesehen.
[0026] In dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzgeräts
1 sind die Anschlußklemmen 5, 6, 7 jeweils als Schraubanschlußklemmen ausgebildet.
Daneben können die Anschlußklemmen 5, 6, 7 jedoch ebensogut auch als Zugfederanschlußklemmen,
Direkt- bzw. Schenkelfederanschlußklemmen oder als Schneid- bzw. Schnellanschlußklemmen
ausgebildet sein.
[0027] Aus der Anordnung der Anschlußklemmen 5 für die Phasenleiter L1, L2, L3 und der Anschlußklemmen
6 für einen Erdleiter PE an dem einen U-Schenkel des Geräteunterteils 3 und der Anschlußklemmen
7 für einen Neutralleiter N an dem anderen U-Schenkel ergibt sich, daß das Geräteunterteil
3 ein unsymmetrisches Anschlußbild aufweist.
[0028] Zu dem Überspannungsschutzgerät 1 gehört neben dem Geräteunterteil 3 noch mindestens
ein Überspannungsschutzelement 8, welches einen in einem Gehäuse 9 angeordneten Ableiter
10, insbesondere einen eine Funkenstrecke aufweisenden Blitzstromableiter oder einen
Überspannungsableiter auf Varistorbasis, aufweist. In Fig. 1 ist dabei die untere
Hälfte des Gehäuses 9 des Überspannungsschutzelements 8 weggelassen, so daß der in
dem Überspannungsschutzelement 8 angeordnete Ableiter 10 sichtbar wird.
[0029] Als Signalgeber für eine Defektmeldung ist bei dem Überspannungsschutzgerät 1 an
dem Geräteunterteil 3 ein gemeinsamer Schalter 11 vorgesehen, der durch die nachfolgend
noch näher erläuterte erste federbelastete Betätigungseinrichtung betätigt werden
kann. Das Signal des Schalters 11 kann über eine elektrische Leitung, beispielsweise
eine Busleitung, oder per Funk an eine Überwachungsstation weitergeleitet werden.
[0030] Die Überspannungsschutzelemente 8 sind jeweils als Schutzstecker ausgebildet, so
daß sie dadurch einfach montiert werden können, daß sie auf das Geräteunterteil 3
aufgesteckt werden. Hierzu sind in dem Geräteunterteil 3 zwei als Steckerbuchsen ausgebildete
Steckkontakte 12 und an der Unterseite des Überspannungsschutzelements 8 zwei korrespondierende,
als Steckerstifte ausgebildete Anschlußsteckkontakte 13 vorgesehen. Durch die durchgängige
Steckbarkeit der einzelnen Überspannungsschutzelemente 8 ist neben der einfachen Installation
der Überspannungsschutzelemente 8 auch ein einfacher Austausch eines defekten Überspannungsschutzelements
8 möglich. Hierzu kann das entsprechende Überspannungsschutzelement 8 einfach von
dem Geräteunterteil 3 gelöst werden, ohne daß ein direkter Eingriff in die Installation
erforderlich ist. Eine Drehbarkeit des Geräteunterteils 3 relativ zu den Überspannungsschutzelementen
8 wird dadurch erreicht, daß die Steckkontakte 12 des Geräteunterteils 3 und die Anschlußsteckkontakte
13 des Überspannungsschutzelements 8 symmetrisch zur Querachse Q des Überspannungsschutzgeräts
1 angeordnet sind.
[0031] Zur Anzeige des Status bzw. des Zustandes eines Überspannungsschutzelements 8 bzw.
des Ableiters 10 weist das Überspannungsschutzelement an seiner oberen, d. h. dem
Geräteunterteil 3 abgewandten Schmalseite, eine Statusanzeige 14 auf. Die in den Fig.
4 bis 6 gezeigte Statusanzeige 14 wird zusammen mit dem Schalter 11 des Fernmeldekontakts
über ein gemeinsames mechanisches Betätigungssystem, das aus einer ersten federbelasteten
Betätigungseinrichtung und einer zweiten Federbetätigungseinrichtung besteht, betätigt.
[0032] Nachfolgend soll ein bevorzugter Aufbau einer ersten Betätigungseinrichtung, die
im Gehäuse 2 des Geräteunterteils 3 angeordnet ist, anhand der Fig. 2 und 3 erläutert
werden. Zur ersten Betätigungseinrichtung, die durch ein Hebelsystem gebildet wird,
gehören eine Schaltwippe 15, ein Betätigungsstößel 16 und zwei Federn 17. In der ersten,
in Fig. 3 a dargestellten Position der ersten Betätigungseinrichtung ist die Schaltwippe
15 derart ausgelenkt, daß sie mit ihrem einen Ende den Schalter 11 kontaktiert. Hierbei
ist der Betätigungsstößel 16 durch die zweite Betätigungseinrichtung - wie nachfolgend
noch genauer erläutert wird - entgegen der Federkraft der dem Betätigungsstößel 16
zugeordneten Feder 17 heruntergedrückt. In der zweiten, in Fig. 3b dargestellten Position
befindet sich die Schaltwippe 15 in einer im wesentlichen waagerechten Lage, in der
das Ende der Schaltwippe 15 den Schalter 11 nicht mehr kontaktiert.
[0033] In den Fig. 4 bis 6 sind drei unterschiedliche Überspannungsschutzelemente 8 dargestellt,
die jeweils einen unterschiedlichen Ableitertyp und eine unterschiedliche zweite Betätigungseinrichtung
aufweisen. Den drei unterschiedlich ausgebildeten Betätigungseinrichtungen ist dabei
gemeinsam, daß sie jeweils ein Federelement 18, eine Lötstelle 19 und ein Blockierelement
20 aufweisen.
[0034] Bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die zweite Betätigungseinrichtung
durch eine gebogene flexible Leiterplatte 21 gebildet, die einseitig um den Ableiter
10 herum gebogen ist und an ihrem oberen Ende die Zustandsanzeige 14 und an ihrem
unteren Ende das Blockierelement 20 aufweist. Die flexible Leiterplatte 21 weist einen
Bereich 22 auf, der an der Lötstelle 19 die Lötverbindung mit dem als Funkenstrecke
ausgebildeten Ableiter 10 bildet. Wie aus der Fig. 4 ersichtlich ist, muß dabei die
Lötstelle 19 nicht direkt an dem Ableiter 10 realisiert sein, so daß auch die Lötverbindung
nicht unmittelbar zwischen dem Bereich 22 der flexiblen Leiterplatte 21 und dem Ableiter
10 vorgesehen ist. Für die Funktion der zweiten Betätigungseinrichtung ist lediglich
erforderlich, daß bei einem Temperaturanstieg des Ableiters 10 oberhalb eines vorgegebenen
Ansprechwertes die Lötverbindung aufgetrennt wird. Im dargestellten Ausfuhrungsbeispiel
ist die Lötstelle 19 bzw. die Lötverbindung zwischen dem Bereich 22 und dem Zündkreis
des Ableiters 10 realisiert.
[0035] In der in Fig. 4 a dargestellten ersten Position der zweiten Betätigungseinrichtung
ist die Lötverbindung nicht aufgetrennt, so daß die flexible Leiterplatte 21 aufgrund
der Lötverbindung an der Lötstelle 19 entgegen der Federkraft des Federelements 18
ausgelenkt ist In der zweiten Position der zweiten Betätigungseinrichtung, die in
Fig. 4 b dargestellt ist, ist dagegen die Lötverbindung aufgetrennt, so daß die flexible
Leiterplatte 21 durch die Federkraft des Federelements 18 in die zweite Position gezogen
werden kann.
[0036] Bei dem in Fig. 5 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel eines Überspannungsschutzelements
8, bei dem als Ableiter 10 ein Varistor verwendet wird, weist die Betätigungseinrichtung
ein verschiebbar in dem Gehäuse 9 des Überspannungsschutzelements 8 angeordnetes Kunststoffelement
23 und ein fest angeordnetes metallisches Rückhalteelement 24 auf. Das Kunststoffelement
23 wird dabei in der ersten Position der Betätigungseinrichtung durch die an der Lötstelle
19 bestehende Lötverbindung zwischen dem metallischen Rückhalteelement 24 und dem
Varistor entgegen der Federkraft des als Druckfeder ausgebildeten Federelements 18
gehalten. Hierzu ist in dem Kunststoffelement 23 eine Öffnung 25 vorgesehen, durch
die ein Ende des Rückhalteelements 24 in der ersten Position der Betätigungseinrichtung
mit der Lötstelle 19 verbunden ist. Wenn die Temperatur des Varistors einen vorgegebenen
Ansprechwert überschreitet, wird die an der Lötstelle 19 realisierte Lötverbindung
aufgetrennt, so daß das Kunststoffelement 23 durch die Federkraft des Federelements
18 in die zweite Position geschoben wird (Fig. 5b). In dieser zweiten Position ist
das metallische Rückhalteelement 24 durch das Kunststoffelement 23 thermisch und elektrisch
von dem Varistor getrennt.
[0037] Den beiden in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen ist gemeinsam,
daß das obere Ende der flexiblen Leiterplatte 21 bzw. des Kunststoffelements 23 als
optische Zustandsanzeige 14 ausgebildet ist, wozu auf der flexiblen Leiterplatte 21
bzw. dem Kunststoffelement 23 zwei nebeneinander angeordnete Markierungen 26, 27 in
unterschiedlichen Farben aufgedruckt oder aufgeklebt sind. Die erste Markierung 26
ist dabei in Grün und die zweite Markierung 27 in Rot ausgebildet. Die erste, grüne
Markierung 26 ist dabei in der ersten Position, der "nicht-defekt" Position sichtbar,
während die zweite, rote Markierung 27 in der zweiten Position, der "defekt" Position
sichtbar ist.
[0038] Wie zuvor bereits ausgeführt, ist darüber hinaus am unteren Ende der flexiblen Leiterplatte
21 bzw. des Kunststoffelements 23 ein Blockierelement 20 ausgebildet. Das Blockierelement
20 ist dabei derart ausgebildet und angeordnet, daß es in der ersten Position der
Betätigungseinrichtung eine an der Unterseite des Überspannungsschutzelements 8 ausgebildete
Öffnung 28 verschließt, während es in der zweiten Position der Betätigungseinrichtung
die Öffnung 28 freigibt. Dadurch, daß bei eingestecktem Überspannungsschutzelement
8 die Öffnung 28 mit der Lage des Betätigungsstößels 16 in dem Geräteunterteil 3 übereinstimmt,
wird somit dadurch, daß das Blockierelement 20 in der ersten Position der zweiten
Betätigungseinrichtung die Öffnung 28 verschließt, der Betätigungsstößel 16 entgegen
der Federkraft der Feder 17 nach unten gedrückt. Ist dagegen in der zweiten Position
der zweiten Betätigungseinrichtung die Öffnung 28 durch das Blockierelement 20 nicht
mehr verschlossen, so kann sich der Betätigungsstößel 16 aufgrund der Federkraft der
Feder 17 durch die Öffnung 28 nach oben bewegen. In Abhängigkeit von der Position
des Blockierelements 20 und damit von der Position der zweiten Betätigungseinrichtung
wird somit die Position des Betätigungsstößels und damit die in dem Geräteunterteil
3 angeordnete erste Betätigungseinrichtung betätigt.
[0039] Das in den Fig. 6 und 7 dargestellte Überspannungsschutzelement 8 unterscheidet sich
zunächst dadurch von den zuvor beschriebenen Überspannungsschutzelementen 8, das bei
dem hier dargestellten Überspannungsschutzelement 8 drei als Funkenstrecken ausgebildete
Ableiter 10 in einem in dem Gehäuse 9 zusätzlich vorgesehenen Isoliergehäuse angeordnet
sind. Das in der Fig. 6 dargestellte Überspannungsschutzelement 8 stellt somit eine
steckbare Summenfunkenstrecke dar. Die zylinderförmigen Ableiter 10 weisen an ihren
Enden jeweils zapfenförmige Anschlußkontakte 29, 30 auf, mit denen sie in entsprechenden
Ausnehmungen im Gehäuse 9 eingerastet werden. Zur elektrischen Kontaktierung sind
die einzelnen Ableiter 10 jeweils an ihrer Mantelfläche durch Federklammern 31 kontaktiert,
wobei die elektrische Verbindung zwischen den einzelnen Ableitern 10 durch im wesentlichen
U-förmige elektrische Verbindungsstücke 32, die auf die Anschlußkontakte 29, 30 aufgesteckt
und mit den Federklammern 31 verbunden sind, hergestellt wird.
[0040] Bei dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Überspannungsschutzelement 8 wird die zweite
Betätigungseinrichtung durch ein verschiebbar in dem Gehäuse 9 angeordnetes und federbelastetes
Kunststoffelement 33 und ein metallisches Rückhalteelement 34 realisiert, wobei das
Kunststoffelement 33 im wesentlichen parallel zur Längserstreckung der Ableiter 10
zwischen zwei Ableitern 10 angeordnet ist. In der in Fig. 6 dargestellten ersten Position
der Betätigungseinrichtung ist das metallische Rückhalteelement 34 durch eine Lötverbindung
mit zwei Verbindungsstücken 32 zweier Ableiter 10 verbunden. Hierzu ist das Rückhalteelement
34 U-förmig ausgebildet, wobei die beiden U-Schenkel jeweils mit einem Verbindungsstück
32 eine Lötstelle 19 bilden. Bei bestehender Lötverbindung wird dadurch das Kunststoffelement
33 entgegen der Federkraft eines als Druckfeder ausgebildeten Federelements 18 in
der in Fig. 6 gezeigten ersten Position gehalten. Hierzu weist das Kunststoffelement
33 einen Vorsprung auf, der am U-Rücken des Rückhalteelements 34 anliegt. Wird die
Lötverbindung zwischen dem metallischen Rückhalteelement 34 und den beiden Verbindungsstücken
32 aufgrund eines Temperaturanstiegs der Ableiter 10 aufgelöst, so bewegt sich das
Kunststoffelement 33 aufgrund der Federkraft der Druckfeder 18 zusammen mit dem Rückhalteelement
34 nach oben.
[0041] Die optische Zustandsanzeige 14 wird bei dem in den Fig. 6 und 7 gezeigten Ausführungsbeispiel
durch ein drehbar in dem Gehäuse 9 gelagertes Schwenkelement 35 gebildet, das über
einen außerhalb der Drehachse 36 angreifenden flexiblen Steg 37 mit dem Kunststoffelement
33 verbunden ist.. Durch diese Art der Verbindung des Kunststoffelements 33 mit dem
halbkreisförmigen Schwenkelement 35 wird aus der transtatorischen Bewegung des Kunststoffelements
33 eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung des Schwenkelements 35, so daß das Schwenkelement
35 aus einer ersten Position in eine zweite Position verbracht wird.
[0042] Entsprechend den Ausführungsbeispielen gemäß den Fig. 4 und 5 weist auch das Schwenkelement
35 zwei unterschiedlich farbige Abschnitte 38, 39 auf, wobei je nach Position der
zweiten Betätigungseinrichtung nur die eine oder die andere farbige Markierung 26,
27 bzw. der eine oder der andere farbige Abschnitt 38, 39 durch ein in dem Gehäuse
9 des Überspannungsschutzelements 8 angeordnetes Sichtfenster 40 von außen erkennbar
ist. Die erste, grüne Markierung 26 bzw. der grüne Abschnitt 38 ist dabei in der ersten
Position, der "nicht-defekt" Position durch das Sichtfenster 40 sichtbar, während
die zweite, rote Markierung 27 bzw. der rote Abschnitt 39 in der zweiten Position,
der "defekt" Position sichtbar ist.
[0043] Zur Aufnahme und Lagerung des Schwenkelements 35 ist am Isoliergehäuse der Ableiter
10 eine schwenkbare Abdeckung 41 angeordnet, in der ein Lagerauge 42 für die Drehachse
36 des Schwenkelements 35 ausgebildet ist. Wie zuvor bereits im Zusammenhang mit den
Fig. 4 und 5 erläutert, weist auch das Kunststoffelement 33 an seinem unteren - dem
Geräteunterteil 3 zugewandten - Ende ein Blockierelement 20 auf, durch das - in Abhängigkeit
von der Position des Kunststoffelements 33 - die Öffnung 28 verdeckt werden kann.
Im Zusammenhang mit der Fig. 7 ist erkennbar, daß das Überspannungsschutzelement 8
innerhalb des in den Fig. 1 und 7 nur teilweise dargestellten Gehäuses 9 noch ein
die Ableiter 10 umgebendes bzw. aufnehmendes Isoliergehäuse aufweist.
[0044] Wie eingangs bereits ausgeführt worden ist, wird das erfindungsgemäße Überspannungsschutzgerät
1 vorzugsweise als mehrpoliges Überspannungsschutzgerät verwendet, d.h. in ein Geräteunterteil
3 werden nebeneinander mehrere Überspannungsschutzelemente 8 eingesteckt, In Abhängigkeit
von der Anzahl der Leitungen des zu schützenden Niederspannungsnetzes (3-Leiter-,
4-Leiter- oder 5-Leiter-Netz) und in Abhängigkeit davon, ob ein Blitzstromableiter
erforderlich ist, wird dann die entsprechende Anzahl und Art an Überspannungsschutzelementen
8 in ein entsprechend dimensioniertes Geräteunterteil 3 eingesteckt. Um dabei ein
fehlerhaftes Stecken eines Überspannungsschutzelements 8 auf eine falsche Position
innerhalb des Geräteunterteils 3 zu verhindern, sind an dem Geräteunterteil 3 Kodierelemente
43 und an der Unterseite der Überspannungsschutzelemente 8 entsprechende Gegenkodierelemente
44 vorgesehen. Zur Gewährleistung der Umsteckbarkeit sind dabei auch die Kodierelemente
43 und die Gegenkodierelemente 44 jeweils symmetrisch zur Querachse Q des Überspannungsschutzgeräts
1 angeordnet.
1. Überspannuragsschutzgerät zum Schutz von elektrischen Niederspannungsinstallationen,
bestehend aus einem Geräteunterteil (3) mit Anschlußklemmen (5, 6, 7) für Phasenleiter
(L1, L2, L3) und Erd- bzw. Neutralleiter (PE, N) und aus mindestens einem Überspannungsschutzelement
(8) mit mindestens einem in einem Gehäuse (9) angeordneten Ableiter (10), insbesondere
einem Blitzstrom- und/oder Überspannungsableiter, wobei das Geräteunterteil (3) mindestens
einen einen Schalter (11) aufweisenden Fernmeldekontakt zur Fernmeldung des Zustands
mindestens eines Überspannungsschutzelements (8) aufweist und wobei vorzugsweise das
Geräteunterteil (3) mit den Anschlußklemmen (5, 6, 7) verbundene, insbesondere als
Steckerbuchsen ausgebildete, Steckkontakte (12) und das Überspannungsschutzelement
(8) korrespondierende, insbesondere als Steckerstifte ausgebildete, Anschlußsteckkontakte
(13) aufweist, so daß das Überspannungsschutzelement (8) auf das Geräteunterteil (3)
aufsteckbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Überspannungsschutzelement (8) eine optische Zustandsanzeige (14) aufweist, und
daß die optische Zustandsanzeige (14) und der Schalter (11) des Fernmeldekontakts
über ein gemeinsames mechanisches Betätigungssystem betätigbar sind.
2. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Betätigungssystem eine erste federbelastete Betätigungseinrichtung
zur Betätigung des Schalters (11) und eine zweite federbelastete Betätigungseinrichtung
zur Betätigung der optischen Zustandsanzeige (14) aufweist, wobei die erste Betätigungseinrichtung
in dem Geräteunterteil (3) und die zweite Betätigungseinrichtung im Überspannungsschutzelement
(8) angeordnet ist und wobei die erste Betätigungseinrichtung vom der zweiten Betätigungseinrichtung
betätigt wird.
3. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Betätigungseinrichtung ein Hebelsystem, insbesondere eine Schaltwippe (15),
einen Betätigungsstößel (16) und mindestens eine Feder (17) aufweist, wobei die Schaltwippe
(15) aus einer ersten Position in eine zweite Position verbringbar ist, wodurch der
Schalter (11) des Fernmeldekontakts betätigt wird.
4. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite federbelastete Betätigungseinrichtung mindestens ein Federelement (18)
und eine Lötstelle (19) aufweist, wobei die an der Lötstelle (19) realisierte Lötverbindung
zwischen dem Ableiter (10) und einem Teil der Betätigungseinrichtung dann aufgetrennt
wird, wenn die Temperatur des Ableiters (10) einen vorgegebenen Ansprechwert überschreitet
und wobei die Betätigungseinrichtung bei bestehender Lötverbindung entgegen der Federkraft
des Federelements (18) in einer ersten Position gehalten ist und bei aufgetrennter
Lötverbindung durch die Federkraft in eine zweite Position verbracht wird.
5. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite federbelastete Betätigungseinrichtung an ihrem einen - oberen - Ende die
optischen Zustandsarueige (14) und an ihrem anderen - unteren - Ende ein Blockierelement
(20) aufweist, wobei in der ersten Position der zweiten Betätigungseinnchtung der
Betätigungsstößel (16) der ersten Betätigungseinrichtung entgegen der Federkraft der
Feder (17) durch das Blockierelement (20) in der ersten Position gehalten ist und
in der zweiten Position der zweiten Betätigungseinrichtung das Blockierelement (20)
den Betätigungsstößel (16) freigibt, so daß dieser durch die Federkraft der Feder
(17) in die zweite Position verbracht wird.
6. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite federbelastete Betätigungseinrichtung durch eine gebogene flexible Leiterplatte
(21) gebildet ist, wobei die an der Lötstelle (19) realisierte Lötverbindung zwischen
dem Ableiter (10) und einem Bereich (22) der flexible Leiterplatte (21) realisiert
ist.
7. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite federbelastete Betätigungseinrichtung ein verschiebbar in dem Gehäuse
(9) des Überspannungsschutzelements (8) angeordnetes und federbelastetes Kunststoffelement
(23) und ein fest angeordnetes metallisches Rückhalteelement (24) aufweist, wobei
in dem Kunststoffelement (23) eine Öffnung (25) ausgebildet ist, durch die ein Ende
des Rückhalteelements (24) in der ersten Position der Betätigungseinrichtung mit der
Lötstelle (19) verbunden ist.
8. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Zustandsanzeige (14) durch zwei nebeneinander angeordnete, insbesondere
aufgedruckte oder aufgeklebte Markierungen (26, 27) in unterschiedlichen Farben gebildet
ist.
9. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite federbelastete Betätigungseinrichtung ein verschiebbar in dem Gehäuse
(9) des Überspannungsschutzelements (8) angeordnetes und federbelastetes Kunststoffelement
(33) und ein metallisches Rückhalteelement (34) aufweist, wobei die an der Lötstelle
(19) realisierte Lötverbindung zwischen mindestens einem Ableiter (10) und dem metallischen
Rückhalteelement (34) realisiert ist und wobei bei bestehender Lötverbindung das Kunststoffelement
(33) entgegen der Federkraft des Federelements (18) in einer ersten Position gehalten
ist und bei aufgetrennter Lötverbindung durch die Federkraft in eine zweite Position
verbracht wird.
10. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die optischen Zustandsanzeige (14) durch ein drehbar in dem Gehäuse (9) gelagertes
Schwenkelement (35) realisiert ist, das über einen außerhalb der Drehachse (36) angreifenden
Steg (37) mit dem Kunststoffelement (33) verbunden ist.
11. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwenkelement (35) halbkreisformig ausgebildet ist und zwei unterschiedlich
farbige Abschnitte (38, 39) aufweist.
12. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (9) ein Sichtfenster (40) für die Zustandsanzeige (14) ausgebildet
ist, wobei das Sichtfenster (40) derart bemessen ist, daß je nachdem, welche Position
die zweite Betätigungseinrichtung hat, nur die eine oder die andere farbige Markierung
(26, 27) bzw. der eine oder der andere farbige Abschnitt (38, 39) durch das Sichtfenster
(40) von außen erkennbar ist.
13. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Überspannungsschutzelement (8) mehrere, vorzugsweise drei als Funkenstrecken
ausgebildete Ableiter (10) angeordnet sind.
14. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Ableiter (10) zylinderförmig ausgebildet sind und an ihren Enden Anschlußkontakte
(29, 30) aufweisen, durch die die Ableiter (10) mechanisch in dem Überspannungsschutzelement
(8) befestigbar sind.
15. Überspannungsschutzgerät nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Ableiter (10) durch Federklammern (31) und mit diesen verbundene Verbindungsstücke
(32) elektrisch miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsstücke (32) auf die
Anschlußkontakte (29, 30) aufgesteckt sind.
16. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Geräteunterteil (3) mindestens ein Kodierelement (43) und das Überspannungsschutzelement
(8) mindestens ein korrespondierendes Gegenkodierelement (44) aufweist.
17. Überspannungsschutzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß das Geräteunterteil (3) eine symmetrische Gehäuseform aufweist, insbesondere U-förmig
ausgebildet und auf einer Tragschiene (4) aufrastbar ist.