(19)
(11) EP 1 589 284 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.2005  Patentblatt  2005/43

(21) Anmeldenummer: 05007253.7

(22) Anmeldetag:  02.04.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F23M 5/02, F23M 5/04, F23M 5/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 24.04.2004 DE 102004020090

(71) Anmelder: Jünger + Gräter GmbH Feuerfestbau
68723 Schwetzingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Lintner, Andreas, Dr.-Ing.
    47877 Willich (DE)

(74) Vertreter: Weiss, Ursula 
Gluckstrasse 3
68165 Mannheim
68165 Mannheim (DE)

   


(54) Rohrwandplatte mit mindestens einer Ausnehmung und Feuerfestabkleidung


(57) Die Erfindung betrifft eine Rohrwandplatte 1 mit mindestens einer Ausnehmung 6. Ein Formteil 3 ist so ausgebildet, dass es in die Ausnehmung 6 der Rohrwandplatte 1 einsetzbar ist. Der Querschnitt des Formteiles 3 entspricht dem Querschnitt der Öffnung 9 der Ausnehmung 6 und das Material des Formteiles 3 entspricht in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften dem Material der Rohrwandplatte 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Feuerfestabkleidung, insbesondere für Müllverbrennungsanlagen, mit mehreren derartigen neben- und übereinander angeordneten Rohrwandplatten.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Rohrwandplatte mit mindestens einer Ausnehmung und eine Feuerfestabkleidung mit mehreren dieser Rohrwandplatten.

[0002] Kessel und Ofenräume, insbesondere Industrieöfen bedürfen einer feuerfesten Wandkonstruktion, um den Kesselraum von den Rohraggregaten zu trennen. Hierzu erfolgt der Schutz der Stahlrohraggregate mittels vorgehängten Rohrwandplatten. Hierbei werden die zu schützenden Stahlrohraggregate großflächig mit den Rohrwandplatten verkleidet.

[0003] Es sind zahlreiche Feuerfestabkleidungen bzw. Rohrwandverkleidungen bekannt, bei denen die Rohrwandplatten mittels Stahlteilen beigehalten werden. Diese Rohrwandplatten weisen Ausnehmungen bzw. Öffnungen auf, um das Beihalten der Rohrwandplatten mittels Stahlteilen zu ermöglichen. Diese Feuerfestabkleidungen werden vermörtelt oder hinterfüllt. Es ist auch möglich, hinterlüftete Feuerfestabkleidungen zu verwenden oder auch einen Luftspalt zwischen der Feuerfestabkleidung und den Rohraggregaten zu belassen. Bei Betriebsbedingungen sind diese Ausnehmungen in den Rohrwandplatten die Schwachstellen aller dieser Systeme. Der Wärmefluss innerhalb der Platte ist ungleichmäßig und es treten unerwünschte Spannungen bei Temperaturbeaufschlagung auf. Diese Spannungen können zu Rissen in der Rohrwandplatte oder sogar zur Zerstörung der Rohrwandplatten führen.

[0004] Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht darin, bei Temperaturbeaufschlagung den Wärmefluss zu vergleichmäßigen.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Formteil in die Ausnehmung der Rohrwandplatte einsetzbar ausgebildet ist.

[0006] Zur Herstellung einer Feuerfestabkleidung werden die Rohrwandplatten auf übliche Weise montiert. Nach der Montage einer Rohrwandplatte sind die Ausnehmungen dieser Rohrwandplatte offen. Diese Öffnungen bzw. Ausnehmungen werden mit einem erfindungsgemäßen Formteil verschlossen, in dem es in die Ausnehmung eingesetzt wird.

[0007] Vorzugsweise wird das Formteil aus einem Material gefertigt, dessen physikalische und chemische Eigenschaften denen des Materials der Rohrwandplatte entspricht. Durch diese Wahl des Materials hat das Formteil die gleichen Eigenschaften bei Temperaturbeaufschlagung wie die Rohrwandplatte, so dass keine Spannungen zwischen dem Formteil und der Rohrwandplatte entstehen.

[0008] Vorzugsweise entspricht der Querschnitt des Formteiles dem Querschnitt der Öffnung der Ausnehmung.

[0009] Vorzugsweise verschließt das Formteil die Öffnung der Ausnehmung der Rohrwandplatte passgenau.

[0010] Vorteilhafterweise wird das Formteil in die Öffnung der Ausnehmung der Rohrwandplatte bei der Montage gesteckt, geklebt oder gemörtelt. Das Formteil kann mit oder ohne Klebung in die Ausnehmung gesteckt werden.

[0011] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform endet die Ausnehmung der Rohrwandplatte an der oberen Seitenfläche mit einer Öffnung, in die das Formteil eingesetzt wird, wobei das Formteil in die Ausnehmung der Rohrwandplatte ragt.

[0012] Die Erfindung betrifft ebenso Feuerfestabkleidungen, die unter Verwendung von Rohrwandplatten mit den oben beschriebenen Eigenschaften hergestellt werden.

[0013] Die Erfindung wird nun anhand den beigefügten Zeichnungen näher erläutert.

[0014] Es zeigen:
Fig. 1
Die Explosionszeichnung einer Rohrwandplatte, eines Formteils und eines Stahlteils,
Fig. 2
den Querschnitt durch eine Rohrwandplatte, die an einer Rohrwand befestigt ist, und
Fig. 3
den Schnitt A-A gemäß Fig. 2.


[0015] Fig. 1 zeigt die Rohrwandplatte 1, die die Ausnehmung 6 aufweist. Diese Rohrwandplatte 1 wird bei der Montage auf das Stahlteil 2 gehängt. Hierbei dringt das Stahlteil 2 mit seinem Haken in die Ausnehmung 6 der Rohrwandplatte 1 ein.

[0016] Die Rohrwandplatte 1 weist die Rückseite 4 und Vorderseite 5 auf. Die Ausnehmung 6 endet an der Rückseite 4 mit der Öffnung 8 und an der oberen Seitenfläche 7 mit der Öffnung 9.

[0017] Zur Herstellung der Feuerfestabkleidung werden derartige Rohrwandplatten auf übliche Weise montiert, indem eine Rohrwandplatte 1 auf das hakenförmige Stahlteil 2 gehängt wird, das über die Öffnung 8 in die Ausnehmung 6 dringt.

[0018] Diese Ausnehmungen sind die Schwachstellen in der gesamten Feuerfestabkleidung. Bei Temperaturbeaufschlagung ist der Wärmefluss an diesen Stellen ungleichmäßig und es entstehen Spannungen innerhalb der Rohrwandplatten. Um diese Schwachstellen in den Platten zu vermeiden, wird die Öffnung 9 der Ausnehmung 6 bei der Montage mit dem Formteil 3 verschlossen. Dieses Formteil 3 entspricht in seinem Querschnitt dem Querschnitt der Öffnung 9 der Ausnehmung 6. Seine Ausmessungen sind so gewählt, dass das Formteil 3 in die Öffnung 9 eindringen kann und ungefähr bis zu dem in der Ausnehmung befindlichen Stahlteil 2 gelangt.

[0019] Bei der dargestellten Rohrwandplatte 1 ist der Querschnitt der Öffnung 9 der Ausnehmung 6 rechteckig und somit ist auch der Querschnitt des Formteils 3 rechteckig. Sofern der Öffnungsbereich eine andere Form aufweist, wird das Formteil entsprechend in der dann vorliegenden Form ausgebildet.

[0020] Dadurch, dass das Formteil 3 aus einem Material hergestellt ist, das in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften dem Material der Rohrwandplatte 1 entspricht, werden Spannungen vermieden, die zu den beschriebenen Zerstörungen und Rissen führen könnten.

[0021] Gemäß Fig. 2 ist die Rohrwandplatte 1 über das Stahlteil 2 mit dem Steg 10 der Rohrwand verbunden. Dieser Steg 10 verbindet die Rohre 11 und 12. Das Stahlteil 2 befindet sich mit seinem äußeren Ende in der Ausnehmung 6 der Rohrwandplatte 1. In die Ausnehmung 6 ist das Formteil 3 eingesetzt.

[0022] In Fig. 3 ist der Schnitt A-A gemäß Fig. 2 dargestellt. Das Stahlteil 2 ragt in die Ausnehmung 6 der Rohrwandplatte 1 ein. Es ist erkenntlich, dass die Ausnehmung 6 an der oberen Seitenfläche 7 mit der Öffnung 9 endet. In diese Öffnung 9 der Ausnehmung 6 ist das Formteil 3 eingesetzt. Das Formteil 3 ragt in die Ausnehmung 6. Durch das Einsetzen des Formteiles 3 in die Ausnehmung 6 wurde diese passgenau verschlossen. Das Formteil 3 wirkt wie ein "Korken" für diese Ausnehmung 6.

[0023] Es ist möglich, das Formteil 3 in die Ausnehmung 6 der Rohrwandplatte 1 zu stecken, zu kleben oder zu mörteln.


Ansprüche

1. Rohrwandplatte mit mindestens einer Ausnehmung,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Formteil (3) in die Ausnehmung (6) der Rohrwandplatte (1) einsetzbar ausgebildet ist.
 
2. Rohrwandplatte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material des Formteiles (3) in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften dem Material der Rohrwandplatte (1) entspricht.
 
3. Rohrwandplatte nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Querschnitt des Formteiles (3) dem Querschnitt der Öffnung (9) der Ausnehmung (6) entspricht.
 
4. Rohrwandplatte nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (3) die Öffnung (9) der Ausnehmung (6) der Rohrwandplatte (1) nach der Montage passgenau verschließt.
 
5. Rohrwandplatte nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Formteil (3) in die Öffnung (9) der Ausnehmung (6) der Rohrwandplatte (1) bei der Montage gesteckt, geklebt oder gemörtelt wird.
 
6. Rohrwandplatte nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (6) der Rohrwandplatte (1) an der oberen Seitenfläche (7) mit der Öffnung (9) endet, in die das Formteil (3) eingesetzt wird, und
dass das Formteil (3) in die Ausnehmung (6) der Rohrwandplatte (1) ragt.
 
7. Feuerfestabkleidung, insbesondere für Müllverbrennungsanlagen, mit mehreren neben- und übereinander angeordneten Rohrwandplatten nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
 




Zeichnung