[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fremdkörperabscheidung
aus einem Materialstrom, insbesondere einem Tabakstrom.
[0002] Aus der US 6,332,543 B1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der mittels Förderern,
insbesondere einer Förderrinne und Förderbändern, ein Tabakstrom in den Bereich einer
optischen Fremdkörpererkennungsvorrichtung verbracht wird. Sobald ein Fremdkörper
in dem Tabakstrom mittels der Fremdkörpererkennungsvorrichtung erkannt wird, werden
die oder wird der Fremdkörper aus dem Tabakstrom mittels Druckluft quer zur Förderrichtung
abgeschieden.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine weitere Variante eines Verfahrens
und einer Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom anzugeben.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Fremdkörperabscheidung aus einem
Materialstrom, insbesondere einem Tabakstrom, wobei wenigstens ein Teil des Materials
des Materialstroms in Form eines Teilmaterialstroms in den Bereich einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung
gefördert wird, wobei mittels der Fremdkörpererkennungsvorrichtung, insbesondere anhand
wenigstens einer Eigenschaft, Fremdkörper im Teilmaterialstrom erkannt und anschließend
aus dem Teilmaterialstrom entfernt werden, wobei stromaufwärts der Fremdkörpererkennungsvorrichtung
der Teilmaterialstrom durch einen Sichtschritt mittels eines Luftstroms gebildet wird.
[0005] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist eine sehr effiziente Fremdkörperabscheidung
aus einem Materialstrom möglich. Unter einem Sichtschritt ist insbesondere das Auslösen
oder Abscheiden einer Fraktion bzw. eines Teils des Materials aus dem Materialstrom
zu verstehen, der ausreichend Luftwiderstand bietet und ausreichend leicht ist, um
bei einer gegebenen oder vorgebbaren Luftstromgeschwindigkeit aus dem Materialstrom
gelöst werden zu können und aus diesem entfernt werden zu können. Hierbei wird das
Material vorzugsweise vereinzelt. Stromaufwärts ist im Rahmen der Erfindung insbesondere
im Hinblick auf die Förderrichtung des Teilmaterialstroms zu verstehen. Die Fremdkörper
werden aufgrund wenigstens einer Eigenschaft erkannt, wie die Helligkeit, die Farbe,
die Feuchte, oder dielektrischen Eigenschaften, um nur einige beispielhaft zu nennen.
[0006] Wenn die Geschwindigkeit des Luftstroms wenigstens im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung
erhöht ist oder wird, ist eine bessere Erkennungsrate von Fremdkörpern ermöglicht.
[0007] Wenn der Teilmaterialstrom in einem Kanal geführt wird, ist eine definierte Förderung
des Teilmaterialstroms mit definierter Geschwindigkeit möglich, so dass sehr effizient
Fremdkörper nach der Erkennung aus dem Teilmaterialstrom ausgeschieden werden können.
Der Kanal hat vorzugsweise einen geschlossenen oder im Wesentlichen geschlossenen
Querschnitt. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Luftstroms ist besonders effizient
und einfach dadurch realisierbar, wenn der Kanal wenigstens abschnittsweise, insbesondere
im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung eine sich verkleinernde Querschnittsfläche
aufweist. Wenn der Teilmaterialstrom wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich
der Fremdkörpererkennungsvorrichtung, gekrümmt geführt wird, ist es auf einfache Weise
möglich, einen Teilmaterialstrom zu erzeugen, der eine geringe Tiefe aufweist, wodurch
insbesondere eine optische Erkennungsvorrichtung sehr effizient betrieben werden kann.
Vorzugsweise wird der Teilmaterialstrom wenigstens abschnittsweise in einer S-Kurve
geführt.
[0008] Wenn der Teilmaterialstrom wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der
Fremdkörpererkennungsvorrichtung, durch einen weiteren Luftstrom abgelenkt wird, können
Fenstermaterialien bzw. Innenwände des Kanals geschont werden. Hierzu wird der Teilmaterialstrom
insbesondere von dem Fenster, das vorzugsweise als Sichtfenster für die Fremdkörpererkennungsvorrichtung
ausgestaltet ist, vorbei geführt. Hierdurch wird vermieden, dass dem Fenster die abrasive
Wirkung des Materialstroms zugesetzt wird.
[0009] Die Aufgabe wird ferner durch eine Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem
Materialstrom, insbesondere einem Tabakstrom gelöst, wobei ein Materialstromförderer
und eine quer zum Materialstromförderer angeordnete Sichtvorrichtung vorgesehen ist,
mittels der ein Materialteilstrom aus dem Materialstrom herauslösbar ist, wobei im
Anschluss an die Sichtvorrichtung eine Fremdkörpererkennungsvorrichtung angeordnet
ist und im Anschluss daran eine Fremdkörperabscheidevorrichtung.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Einrichtung ist eine sehr effiziente Fremdkörperabscheidung
aus einem Materialstrom ermöglicht. Vorzugsweise umfasst die Sichtvorrichtung einen
Kanal. Durch diese Maßnahme ist eine effiziente Führung des Teilmaterialstroms gegeben.
Wenn sich der Kanal in den Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung erstreckt,
ist eine sehr genaue Bestimmung bzw. Erkennung von Fremdkörpern möglich. Unter Erstrecken
des Kanals in den Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung wird insbesondere verstanden,
dass der Kanal sich im Bereich der Fremdkörpererkennung an einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung
vorbei erstreckt. Vorzugsweise schließt sich an den Kanal ein Saugkanal an. Durch
diese Maßnahme kann eine definierte Geschwindigkeit des Teilmaterialstroms erreicht
werden, so dass die Fremdkörperabscheideeffizienz erhöht ist. Der Kanal und der Saugkanal
können aneinander grenzend angeordnet sein oder auch eine einzige Vorrichtung bzw.
ein einziges Element sein. Der Saugkanal kann sich auch in den Bereich der Erkennung
von Fremdkörpern erstrecken. Der Kanal kann den Saugkanal umfassen bzw. dieser sein.
[0011] Wenn der Kanal und/oder der Absaugkanal wenigstens abschnittsweise eine verkleinerte
Querschnittsfläche aufweisen, ist die Geschwindigkeit des Teilmaterialstroms dort
einheitlich und definiert, so dass eine verbesserte Fremdkörpererkennung und Fremdkörperabscheidung
ermöglicht ist, weil der Teilmaterialstrom im Wesentlichen gleichmäßig geordnet ist.
Die verkleinerte Querschnittsfläche ist im Rahmen der Erfindung insbesondere im Verhältnis
zur Querschnittsfläche eingangsseitig des Sichtkanals oder Kanals zu verstehen. Durch
Verkleinerung der Querschnittsfläche erhöht sich die Geschwindigkeit des Teilmaterialstroms.
[0012] Wenn der Kanal und/oder der Absaugkanal wenigstens abschnittsweise gekrümmt ausgebildet
sind, ist eine besonders gute Fremdkörpererkennung möglich. Die Fremdkörpererkennung
wird ferner dadurch verbessert, dass der Kanal und/oder der Absaugkanal wenigstens
abschnittsweise S-förmig ausgebildet ist. Eine besonders einfache Realisierung einer
Fremdkörpererkennungsvorrichtung ist dann gegeben, wenn im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung
wenigstens ein Fenster im Kanal und/oder im Absaugkanal vorgesehen ist. Wenn ein Seitenkanal
vorgesehen ist, der einen Luftstrom im Inneren des Kanals und/oder des Absaugkanals
entlang wenigstens eines Fensters ermöglicht, ist eine lange Lebensdauer des Fensters
gewährleistet. Im Rahmen der Erfindung umfasst der Begriff Seitenkanal auch den Begriff
Luftdüse.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
Bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten wird
ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Querschnittsdarstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Einrichtung,
- Fig. 3
- eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen
Einrichtung,
- Fig. 4
- eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen
Einrichtung,
- Fig. 5
- eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen
Einrichtung,
- Fig. 6
- eine schematische Querschnittsdarstellung eines Kanals einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
- Fig.7
- eine schematische Querschnittsdarstellung eines weiteren Kanals einer erfindungsgemäßen
Einrichtung, und
- Fig.8
- eine schematische Querschnittsdarstellung eines weiteren Kanals einer erfindungsgemäßen
Einrichtung.
[0014] Fig. 1 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung
zur Fremdkörperabscheidung aus einem Tabakstrom 11. Der Tabakstrom 11 wird auf ein
Förderband 10 aufgebracht. Der Tabakstrom 11 wird in Förderrichtung 10' auf dem Förderband
10 gefördert.
[0015] Mittels einer Luftstromerzeugungseinrichtung, wie beispielsweise einer Pumpe, im
unteren und/oder oberen Bereich des Kanals 23 oder Saugkanals 46, die die Luft aus
einem Kanal 23 bzw. einem Saugkanal 46 saugt und/oder in einen Kanal 23 bläst, wird
ein Luftstrom 21 erzeugt, der ein Sichten des in den Kanal 23 eintretenden Tabakstroms
11 ermöglicht. Die Geschwindigkeit des Luftstroms kann zwischen 2 m/s und 30 m/s (vorzugsweise
zwischen 5 m/s und 17 m/s) sein. Durch eine entsprechend einstellbare bzw. vorgebbare
Geschwindigkeit des Luftstroms 21 werden Bestandteile des Tabakstroms 11 in Form von
Tabak 12 und Fremdkörper 13, die ausreichend leicht sind bzw. einen ausreichend großen
Luftwiderstand aufweisen, um gegen die Schwerkraft aus dem Tabakstrom 11 in Fig. 1
nach oben transportiert zu werden, in dem Kanal 23 nach oben gefördert. Es entsteht
so ein Tabakteilstrom 15, der auch Fremdkörper 13 umfasst. Die Sichtvorrichtung ist
durch die Bezugsziffer 14 angedeutet. Zu schwere Bestandteile 22, wie beispielsweise
Rippen oder Steine, gelangen nach unten, wie durch den Pfeil angedeutet ist.
[0016] Der Tabakteilstrom 15 gelangt in den Bereich einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung
16, die in diesem Ausführungsbeispiel eine optische Fremdkörpererkennungsvorrichtung
ist, beispielsweise eine, die einen Laser umfasst und einen Lichtstrahl 17 durch ein
Fenster 18 in den Kanal 23 sendet und das reflektierte Licht mittels eines lichtempfindlichen
Detektors, einer CCD (charged coupled device), Photomultiplexer oder einer Kamera
aufnimmt und entsprechend mit vorgebbaren Werten, wie Helligkeitsweiten oder Farbweiten,
vergleicht. Hierdurch können entsprechend Fremdkörper erkannt werden. Bei einer definierten
bzw. im Wesentlichen definierten Geschwindigkeit des Tabakteilstroms 15 in Abhängigkeit
des Abstands zwischen der Fremdkörpererkennungsvorrichtung 16 bzw. dem Fenster 18
und einer Düse 19 kann nach entsprechendem Verstreichen einer bestimmbaren Zeit ein
erkannter Fremdkörper 13 durch einen aus der Düse 19 austretenden Luftstrom 20 aus
dem Tabakteilstrom 15 ausgeschieden werden.
[0017] Das Förderband 10 ist im Ausführungsbeispiel gem. der Fig. 1 ausgestaltet, um sich
bis zu dem Kanal 23 zu erstrecken. Die Fraktion des Tabakstroms 11, die nicht ausgesichtet
wurde, in Form von schwereren Bestandteilen 22 wie Tabakrippen, gelangt zur weiteren
Be- oder Verarbeitung auf ein Förderband, das nicht dargestellt ist, unterhalb der
Sichtvorrichtung.
[0018] In Fig. 2 ist auch eine schematische Querschnittsdarstellung eines anderen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung dargestellt. Im Unterschied
zum Ausführungsbeispiel gem. Fig. 1 ist das Förderelement des Tabakstroms 11 ein Förderkanal
30, in den mittels Druckluft bzw. eines Luftstroms der Tabak 12 und die Fremdkörper
13 gefördert werden. Außerdem ist eine Düse 31 dargestellt, die einen Luftstrom 32
erzeugt, der die Sichtung ermöglicht. Außerdem ist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 der Querschnitt des Kanals 23 im Bereich der Fremdkörpererkennung, d.h.
insbesondere im Bereich des Fensters 18, verkleinert, so dass die Geschwindigkeit
des Tabakteilstroms 15 dort höher ist als eingangsseitig der Sichtvorrichtung 14.
Dieses wird durch einen sich verjüngenden Abschnitt 40 des Kanals 23 ermöglicht. Durch
die erhöhte Geschwindigkeit werden zum einen die Tabak- und Fremdkörperbestandteile
des Tabakteilstroms 15 auseinander gezogen und durch die Verjüngung wird der Tabakteilstrom
auch in der Tiefe zusammen geschoben bzw. kompaktiert, so dass insgesamt eine erhöhte
Fremdkörpererkennungseffizienz gegeben ist. Das nicht in den Teilstrom 15 ausgesichtete
Material wie schwerer Tabak 12', beispielsweise Rippen, wird in dem Förderkanal 30
nach links zur weiteren Verarbeitung gefördert.
[0019] Fig. 3 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen
Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung, wobei der Kanal 23 mit einem sich anschließenden
Absaugkanal 46 dargestellt ist. Es ist auch ein sich verjüngender Abschnitt 40 dargestellt
und ein Abschnitt 41 mit verringerter Querschnittsfläche 42. In diesem Abschnitt 41
mit verringerter Querschnittsfläche 42 ist das Sichtfenster für die Fremdkörpererkennungsvorrichtung
16 dargestellt.
[0020] Anstelle einer optischen Fremdkörpererkennungsvorrichtung kann auch in jedem Ausführungsbeispiel
dieser Anmeldung eine Fremdkörpererkennungsvorrichtung Verwendung finden, die auf
anderen physikalischen Parametern als der Optik basiert, wie beispielsweise auf Mikrowellen
oder Ultraschall. Anstelle der verwendeten Düse 19 zur Fremdkörperabscheidung können
auch entsprechende Klappen Verwendung finden.
[0021] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kanals 23 in einer schematischen
dreidimensionalen Darstellung, wobei sich dem Kanal 23 ein Absaugkanal 46 anschließt.
Der Kanal 23 kann auch den Absaugkanal 46 umfassen, so dass es sich hierbei um ein
einstückiges Element handelt. Im Vergleich zu Fig. 3 ist außerdem ein Abschnitt des
Kanals 23 bzw. ein Abschnitt des Absaugkanals 46 dargestellt, der als sich vergrößernder
Abschnitt 43 bezeichnet wird. Durch diese Ausführungsform kann die gewünschte und
vorgebbare mittlere Geschwindigkeit des Tabakteilstroms 15 und die Geschwindigkeitsverteilung
des Tabaks 12 und der Fremdkörper 13 im Tabakteilstrom 15 optimiert werden. Entsprechendes
gilt im Ausführungsbeispiel gem. der Fig. 5, bei der der sich verjüngende Abschnitt
40 und der sich vergrößernde Abschnitt 43 harmonisch ineinander übergehen. Die mathematische
Ableitung der Kantenfunktionen des Kanals 23 bzw. des Absaugkanals 46 ist in diesem
Ausführungsbeispiel abschnittsweise stetig.
[0022] Fig. 6 zeigt einen Absaugkanal 46 bzw. einen Kanal 23 in schematischer Querschnittsdarstellung,
wobei dieser Kanal gekrümmt ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird ein einseitiges
Anliegen bzw. Vorbeistreichen des Produktstroms bzw. Tabakteilstroms 15 an einer Wand
erreicht. Hierdurch wird die Höhenvariation oder Tiefenvariation stark vermindert,
so dass eine verbesserte Fremdkörpererkennungseffizienz ermöglicht ist.
[0023] Fig. 7 zeigt eine Formgebung des Kanals 23 bzw. 46 mit wechselnder Krümmung bzw.
mit einer S-Kurve und wechselseitigem Anliegen des Tabakteilstroms bzw. des Tabaks
und der Fremdkörper erst an die eine und dann an die gegenüber liegende Wand. Dieses
ermöglicht kurz nacheinander über zwei Fenster 18 eine beidseitige Beobachtung des
Produktes und damit eine verbesserte Fremdkörpererkennung.
[0024] Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform des Kanals 23 bzw. des Absaugkanals 46,
bei der auch eine beidseitige Beobachtung ermöglicht ist. In diesem Ausführungsbeispiel
fliegt der Tabakteilstrom 15 bzw. der Tabak 12 und die Fremdkörper 13 mit geringer
Höhenvariation dicht an einem der zwei Fenster 18, 18' nämlich in diesem Fall dem
Fenster 18' vorbei, während es gleichzeitig durch das gegenüberliegende Fenster 18
beobachtet werden kann. Durch einen zusätzlichen Luftstrom 44, der durch eine Düse
bzw. durch einen Seitenkanal 45 an dem Fenster 18' vorbei geleitet wird, kann ein
Zerkratzen des dicht am Tabakstrom 15 anliegenden Fensters vermieden werden. Es handelt
sich hierbei um eine Art Air-knive-Prinzip.
[0025] Es ist sinnvoll zur Fremdkörpererkennung mit einer optischen Erkennungsvorrichtung
und zum anschließenden Abscheiden der Fremdkörper aus dem Tabakstrom bzw. Tabakteilstrom,
den Tabakteilstrom so auszubreiten, dass eine Kamera oder ein Laserscan bzw. eine
optische Fremdkörpererkennungsvorrichtung freien Blick bzw. Zugang zur Tabakoberfläche
bzw. zur Tabakteilstromoberfläche hat. Hierzu ist die Herstellung eines in Monolage
oder im Wesentlichen einer Monolage vorliegenden Tabakteilstroms zweckmäßig. Um eine
gute Ausschleusrate zu erreichen, ist die Qualität der Produktpräsentation genauso
wichtig wie die Technologie der Bildverarbeitung. Hierzu ist eine Vereinzelung der
Produkt- bzw. Material- und Fremdkörperteile sinnvoll. Ferner ist es zweckmäßig, den
Materialstrom von beiden Seiten zu beobachten, so dass eine Abdeckung der Fremdkörper
durch das Material vermieden wird bzw. die Erkennung einer Abdeckung ermöglicht ist.
Außerdem ist es sinnvoll, eine geringe Variation in der Höhe bzw. Tiefe zu erreichen,
um so Tiefenschärfeprobleme zu vermeiden.
[0026] Um nach der Erkennung eines Fremdkörpers auch die Fremdkörper effizient auszuschleusen,
ist es sinnvoll, eine einheitliche Geschwindigkeit für die Produkt- und Fremdkörperteile
zwischen dem Ort der Detektion und dem Ort der Ausschleusung zu erzielen. Je geringer
die Geschwindigkeitsverteilung der Bestandteile des Materialstroms ist, desto länger
darf die Distanz zwischen dem Ort der Detektion und dem Ort der Ausschleusung sein.
Außerdem ist ein hoher Produktstrom, d.h. eine hohe Masse des Materialstroms pro Zeiteinheit
erwünscht. Dieses kann über eine große Breite oder eine hohe Produktgeschwindigkeit
bzw. Materialteilstromgeschwindigkeit oder einer Kombination der beiden erzielt werden.
[0027] Durch Verwendung eines Sichters bzw. einer Sichtvorrichtung 14 kann eine besonders
gute Vereinzelung des Materials aus dem Materialstrom und insbesondere von Tabak aus
einem Tabakstrom erzielt werden. Um eine möglichst gleichförmige Geschwindigkeit der
Tabakteile und der Fremdkörper zu erzielen, ist es sinnvoll, die Geschwindigkeit des
das Material transportierenden Luftstromes ansteigen zu lassen bzw. das ausgesichtete
Material zu beschleunigen. Eine besonders geeignete Position für die Ausbreitung des
Materials ist unmittelbar nach der Sichtvorrichtung bzw. nach dem Sichten. Durch Verengung
des Querschnitts bzw. der Querschnittsfläche des Kanals 23 bzw. des Absaugkanals 46
kann einer Vereinheitlichung der Luftstromgeschwindigkeit und damit der Geschwindigkeit
der Bestandteile des Tabakteilstroms erreicht werden. Außerdem ist eine geeignete
Formgebung wie vorstehend aufgeführt bevorzugt. Durch die Krümmung des Absaugkanals
46 oder des Kanals 23 wenigstens im Bereich der Erkennungsvorrichtung wird die Höhenvariation
oder Tiefenvariation vermindert.
[0028] Durch die Erfindung ist eine sehr effiziente Fremdkörpererkennung und -abscheidung
möglich, wobei wenig Material aus dem Materialstrom mit abgeschieden wird.
Bezugszeichenliste
[0029]
- 10
- Förderband
- 10'
- Förderrichtung
- 11
- Tabakstrom
- 12, 12'
- Tabak
- 13
- Fremdkörper
- 14
- Sichtvorrichtung
- 15
- Tabakteilstrom
- 16
- Fremdkörpererkennungsvorrichtung
- 17
- Lichtstrahl
- 18, 18'
- Fenster
- 19
- Düse
- 20
- Luftstrom
- 21
- Luftstrom
- 22
- Schwerteile
- 23
- Kanal
- 30
- Förderkanal
- 31
- Düse
- 32
- Luftstrom
- 40
- verjüngender Abschnitt
- 41
- Abschnitt mit verringerter Querschnittsfläche
- 42
- Querschnittsfläche
- 43
- vergrößernder Abschnitt
- 44
- Luftstrom
- 45
- Seitenkanal
- 46
- Saugkanal
1. Verfahren zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom (11, 15), insbesondere
einem Tabakstrom (11, 15), wobei wenigstens ein Teil des Materials (12, 12', 13) des
Materialstroms (11, 15) in Form eines Teilmaterialstroms (15) in den Bereich einer
Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16, 17, 18) befördert wird, wobei mittels der Fremdkörpererkennungsvorrichtung
(16-18) Fremdkörper (13) im Teilmaterialstrom (15) erkannt und anschließend aus dem
Teilmaterialstrom (15) entfernt werden, wobei stromaufwärts der Fremdkörpererkennungsvorrichtung
(16-18) der Teilmaterialstrom (15) durch einen Sichtschritt mittels eines Luftstroms
(21, 22) gebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Luftstroms (21, 32) wenigstens im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung
(16-18) erhöht ist oder wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) in einem Kanal (23) geführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) wenigstens abschnittsweise (40), insbesondere im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung
(16-18), eine sich verkleinernde Querschnittsfläche (42) aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der
Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) gekrümmt geführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) wenigstens abschnittsweise in einer S-Kurve geführt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der
Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18), durch einen weiteren Luftstrom (44) abgelenkt
wird.
8. Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom (11, 15), insbesondere
einem Tabakstrom (11, 15), mit einem Materialstromförderer (10, 30) und einer quer
zum Materialstromförderer (10, 30) angeordneten Sichtvorrichtung (14), mittels der
ein Materialteilstrom (15) aus dem Materialstrom (11) herauslösbar ist, wobei im Anschluss
an die Sichtvorrichtung (14) eine Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) angeordnet
ist und im Anschluss daran eine Fremdkörperabscheidevorrichtung (19, 20).
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtvorrichtung (14) einen Kanal (23) umfasst.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kanal (23) in den Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) erstreckt.
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich an den Kanal (23) ein Saugkanal (46) anschließt.
12. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) und/oder der Absaugkanal (46) wenigstens abschnittsweise eine verkleinerte
Querschnittsfläche (42) aufweisen.
13. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) und/oder der Absaugkanal (46) wenigstens abschnittsweise gekrümmt
ausgebildet sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) und/oder der Absaugkanal (46) wenigstens abschnittsweise S-förmig
ausgebildet sind.
15. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) wenigstens ein Fenster (18,
18') im Kanal (23) und/oder im Absaugkanal (46) vorgesehen ist.
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Seitenkanal (45) vorgesehen ist, der einen Luftstrom (44) im Inneren des Kanals
(23) und/oder des Absaugkanals (46) entlang wenigstens eines Fensters (18, 18') ermöglicht.