(19)
(11) EP 1 591 172 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.2005  Patentblatt  2005/44

(21) Anmeldenummer: 05004869.3

(22) Anmeldetag:  05.03.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B07C 5/00, B07B 4/00, A24B 1/04, A24C 5/39, B07B 11/00, B07B 9/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 27.04.2004 DE 102004020776

(71) Anmelder: Hauni Primary GmbH
21033 Hamburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Drewes, Harry
    22303 Hamburg (DE)
  • Schuster, Frank
    21035 Hamburg (DE)

(74) Vertreter: Grebner, Christian Georg Rudolf 
Patentanwälte Seemann & Partner Ballindamm 3
20095 Hamburg
20095 Hamburg (DE)

   


(54) Verfahren und Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom


(57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom (11, 15), insbesondere einem Tabakstrom (11, 15).
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass wenigstens ein Teil des Materials (12, 12', 13) des Materialstroms (11, 15) in Form eines Teilmaterialstroms (15) in den Bereich einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16, 17, 18) befördert wird, wobei mittels der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) Fremdkörper (13) im Teilmaterialstrom (15) erkannt und anschließend aus dem Teilmaterialstrom (15) entfernt werden, wobei stromaufwärts der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) der Teilmaterialstrom (15) durch einen Sichtschritt mittels eines Luftstroms (21, 22) gebildet wird.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Materialstromförderer (10, 30) und eine quer zum Materialstromförderer (10, 30) angeordnete Sichtvorrichtung (14) vorgesehen ist, mittels der ein Materialteilstrom (15) aus dem Materialstrom (11) herauslösbar ist, wobei im Anschluss an die Sichtvorrichtung (14) eine Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) angeordnet ist und im Anschluss daran eine Fremdkörperabscheidevorrichtung (19, 20).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom, insbesondere einem Tabakstrom.

[0002] Aus der US 6,332,543 B1 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der mittels Förderern, insbesondere einer Förderrinne und Förderbändern, ein Tabakstrom in den Bereich einer optischen Fremdkörpererkennungsvorrichtung verbracht wird. Sobald ein Fremdkörper in dem Tabakstrom mittels der Fremdkörpererkennungsvorrichtung erkannt wird, werden die oder wird der Fremdkörper aus dem Tabakstrom mittels Druckluft quer zur Förderrichtung abgeschieden.

[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine weitere Variante eines Verfahrens und einer Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom anzugeben.

[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom, insbesondere einem Tabakstrom, wobei wenigstens ein Teil des Materials des Materialstroms in Form eines Teilmaterialstroms in den Bereich einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung gefördert wird, wobei mittels der Fremdkörpererkennungsvorrichtung, insbesondere anhand wenigstens einer Eigenschaft, Fremdkörper im Teilmaterialstrom erkannt und anschließend aus dem Teilmaterialstrom entfernt werden, wobei stromaufwärts der Fremdkörpererkennungsvorrichtung der Teilmaterialstrom durch einen Sichtschritt mittels eines Luftstroms gebildet wird.

[0005] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist eine sehr effiziente Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom möglich. Unter einem Sichtschritt ist insbesondere das Auslösen oder Abscheiden einer Fraktion bzw. eines Teils des Materials aus dem Materialstrom zu verstehen, der ausreichend Luftwiderstand bietet und ausreichend leicht ist, um bei einer gegebenen oder vorgebbaren Luftstromgeschwindigkeit aus dem Materialstrom gelöst werden zu können und aus diesem entfernt werden zu können. Hierbei wird das Material vorzugsweise vereinzelt. Stromaufwärts ist im Rahmen der Erfindung insbesondere im Hinblick auf die Förderrichtung des Teilmaterialstroms zu verstehen. Die Fremdkörper werden aufgrund wenigstens einer Eigenschaft erkannt, wie die Helligkeit, die Farbe, die Feuchte, oder dielektrischen Eigenschaften, um nur einige beispielhaft zu nennen.

[0006] Wenn die Geschwindigkeit des Luftstroms wenigstens im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung erhöht ist oder wird, ist eine bessere Erkennungsrate von Fremdkörpern ermöglicht.

[0007] Wenn der Teilmaterialstrom in einem Kanal geführt wird, ist eine definierte Förderung des Teilmaterialstroms mit definierter Geschwindigkeit möglich, so dass sehr effizient Fremdkörper nach der Erkennung aus dem Teilmaterialstrom ausgeschieden werden können. Der Kanal hat vorzugsweise einen geschlossenen oder im Wesentlichen geschlossenen Querschnitt. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit des Luftstroms ist besonders effizient und einfach dadurch realisierbar, wenn der Kanal wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung eine sich verkleinernde Querschnittsfläche aufweist. Wenn der Teilmaterialstrom wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung, gekrümmt geführt wird, ist es auf einfache Weise möglich, einen Teilmaterialstrom zu erzeugen, der eine geringe Tiefe aufweist, wodurch insbesondere eine optische Erkennungsvorrichtung sehr effizient betrieben werden kann. Vorzugsweise wird der Teilmaterialstrom wenigstens abschnittsweise in einer S-Kurve geführt.

[0008] Wenn der Teilmaterialstrom wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung, durch einen weiteren Luftstrom abgelenkt wird, können Fenstermaterialien bzw. Innenwände des Kanals geschont werden. Hierzu wird der Teilmaterialstrom insbesondere von dem Fenster, das vorzugsweise als Sichtfenster für die Fremdkörpererkennungsvorrichtung ausgestaltet ist, vorbei geführt. Hierdurch wird vermieden, dass dem Fenster die abrasive Wirkung des Materialstroms zugesetzt wird.

[0009] Die Aufgabe wird ferner durch eine Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom, insbesondere einem Tabakstrom gelöst, wobei ein Materialstromförderer und eine quer zum Materialstromförderer angeordnete Sichtvorrichtung vorgesehen ist, mittels der ein Materialteilstrom aus dem Materialstrom herauslösbar ist, wobei im Anschluss an die Sichtvorrichtung eine Fremdkörpererkennungsvorrichtung angeordnet ist und im Anschluss daran eine Fremdkörperabscheidevorrichtung.

[0010] Durch die erfindungsgemäße Einrichtung ist eine sehr effiziente Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom ermöglicht. Vorzugsweise umfasst die Sichtvorrichtung einen Kanal. Durch diese Maßnahme ist eine effiziente Führung des Teilmaterialstroms gegeben. Wenn sich der Kanal in den Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung erstreckt, ist eine sehr genaue Bestimmung bzw. Erkennung von Fremdkörpern möglich. Unter Erstrecken des Kanals in den Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung wird insbesondere verstanden, dass der Kanal sich im Bereich der Fremdkörpererkennung an einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung vorbei erstreckt. Vorzugsweise schließt sich an den Kanal ein Saugkanal an. Durch diese Maßnahme kann eine definierte Geschwindigkeit des Teilmaterialstroms erreicht werden, so dass die Fremdkörperabscheideeffizienz erhöht ist. Der Kanal und der Saugkanal können aneinander grenzend angeordnet sein oder auch eine einzige Vorrichtung bzw. ein einziges Element sein. Der Saugkanal kann sich auch in den Bereich der Erkennung von Fremdkörpern erstrecken. Der Kanal kann den Saugkanal umfassen bzw. dieser sein.

[0011] Wenn der Kanal und/oder der Absaugkanal wenigstens abschnittsweise eine verkleinerte Querschnittsfläche aufweisen, ist die Geschwindigkeit des Teilmaterialstroms dort einheitlich und definiert, so dass eine verbesserte Fremdkörpererkennung und Fremdkörperabscheidung ermöglicht ist, weil der Teilmaterialstrom im Wesentlichen gleichmäßig geordnet ist. Die verkleinerte Querschnittsfläche ist im Rahmen der Erfindung insbesondere im Verhältnis zur Querschnittsfläche eingangsseitig des Sichtkanals oder Kanals zu verstehen. Durch Verkleinerung der Querschnittsfläche erhöht sich die Geschwindigkeit des Teilmaterialstroms.

[0012] Wenn der Kanal und/oder der Absaugkanal wenigstens abschnittsweise gekrümmt ausgebildet sind, ist eine besonders gute Fremdkörpererkennung möglich. Die Fremdkörpererkennung wird ferner dadurch verbessert, dass der Kanal und/oder der Absaugkanal wenigstens abschnittsweise S-förmig ausgebildet ist. Eine besonders einfache Realisierung einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung ist dann gegeben, wenn im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung wenigstens ein Fenster im Kanal und/oder im Absaugkanal vorgesehen ist. Wenn ein Seitenkanal vorgesehen ist, der einen Luftstrom im Inneren des Kanals und/oder des Absaugkanals entlang wenigstens eines Fensters ermöglicht, ist eine lange Lebensdauer des Fensters gewährleistet. Im Rahmen der Erfindung umfasst der Begriff Seitenkanal auch den Begriff Luftdüse.

[0013] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten wird ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen. Es zeigen:
Fig.1
eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 2
eine schematische Querschnittsdarstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 3
eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 4
eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 5
eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig. 6
eine schematische Querschnittsdarstellung eines Kanals einer erfindungsgemäßen Einrichtung,
Fig.7
eine schematische Querschnittsdarstellung eines weiteren Kanals einer erfindungsgemäßen Einrichtung, und
Fig.8
eine schematische Querschnittsdarstellung eines weiteren Kanals einer erfindungsgemäßen Einrichtung.


[0014] Fig. 1 zeigt eine schematische Querschnittsdarstellung einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Tabakstrom 11. Der Tabakstrom 11 wird auf ein Förderband 10 aufgebracht. Der Tabakstrom 11 wird in Förderrichtung 10' auf dem Förderband 10 gefördert.

[0015] Mittels einer Luftstromerzeugungseinrichtung, wie beispielsweise einer Pumpe, im unteren und/oder oberen Bereich des Kanals 23 oder Saugkanals 46, die die Luft aus einem Kanal 23 bzw. einem Saugkanal 46 saugt und/oder in einen Kanal 23 bläst, wird ein Luftstrom 21 erzeugt, der ein Sichten des in den Kanal 23 eintretenden Tabakstroms 11 ermöglicht. Die Geschwindigkeit des Luftstroms kann zwischen 2 m/s und 30 m/s (vorzugsweise zwischen 5 m/s und 17 m/s) sein. Durch eine entsprechend einstellbare bzw. vorgebbare Geschwindigkeit des Luftstroms 21 werden Bestandteile des Tabakstroms 11 in Form von Tabak 12 und Fremdkörper 13, die ausreichend leicht sind bzw. einen ausreichend großen Luftwiderstand aufweisen, um gegen die Schwerkraft aus dem Tabakstrom 11 in Fig. 1 nach oben transportiert zu werden, in dem Kanal 23 nach oben gefördert. Es entsteht so ein Tabakteilstrom 15, der auch Fremdkörper 13 umfasst. Die Sichtvorrichtung ist durch die Bezugsziffer 14 angedeutet. Zu schwere Bestandteile 22, wie beispielsweise Rippen oder Steine, gelangen nach unten, wie durch den Pfeil angedeutet ist.

[0016] Der Tabakteilstrom 15 gelangt in den Bereich einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung 16, die in diesem Ausführungsbeispiel eine optische Fremdkörpererkennungsvorrichtung ist, beispielsweise eine, die einen Laser umfasst und einen Lichtstrahl 17 durch ein Fenster 18 in den Kanal 23 sendet und das reflektierte Licht mittels eines lichtempfindlichen Detektors, einer CCD (charged coupled device), Photomultiplexer oder einer Kamera aufnimmt und entsprechend mit vorgebbaren Werten, wie Helligkeitsweiten oder Farbweiten, vergleicht. Hierdurch können entsprechend Fremdkörper erkannt werden. Bei einer definierten bzw. im Wesentlichen definierten Geschwindigkeit des Tabakteilstroms 15 in Abhängigkeit des Abstands zwischen der Fremdkörpererkennungsvorrichtung 16 bzw. dem Fenster 18 und einer Düse 19 kann nach entsprechendem Verstreichen einer bestimmbaren Zeit ein erkannter Fremdkörper 13 durch einen aus der Düse 19 austretenden Luftstrom 20 aus dem Tabakteilstrom 15 ausgeschieden werden.

[0017] Das Förderband 10 ist im Ausführungsbeispiel gem. der Fig. 1 ausgestaltet, um sich bis zu dem Kanal 23 zu erstrecken. Die Fraktion des Tabakstroms 11, die nicht ausgesichtet wurde, in Form von schwereren Bestandteilen 22 wie Tabakrippen, gelangt zur weiteren Be- oder Verarbeitung auf ein Förderband, das nicht dargestellt ist, unterhalb der Sichtvorrichtung.

[0018] In Fig. 2 ist auch eine schematische Querschnittsdarstellung eines anderen Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung dargestellt. Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gem. Fig. 1 ist das Förderelement des Tabakstroms 11 ein Förderkanal 30, in den mittels Druckluft bzw. eines Luftstroms der Tabak 12 und die Fremdkörper 13 gefördert werden. Außerdem ist eine Düse 31 dargestellt, die einen Luftstrom 32 erzeugt, der die Sichtung ermöglicht. Außerdem ist im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 der Querschnitt des Kanals 23 im Bereich der Fremdkörpererkennung, d.h. insbesondere im Bereich des Fensters 18, verkleinert, so dass die Geschwindigkeit des Tabakteilstroms 15 dort höher ist als eingangsseitig der Sichtvorrichtung 14. Dieses wird durch einen sich verjüngenden Abschnitt 40 des Kanals 23 ermöglicht. Durch die erhöhte Geschwindigkeit werden zum einen die Tabak- und Fremdkörperbestandteile des Tabakteilstroms 15 auseinander gezogen und durch die Verjüngung wird der Tabakteilstrom auch in der Tiefe zusammen geschoben bzw. kompaktiert, so dass insgesamt eine erhöhte Fremdkörpererkennungseffizienz gegeben ist. Das nicht in den Teilstrom 15 ausgesichtete Material wie schwerer Tabak 12', beispielsweise Rippen, wird in dem Förderkanal 30 nach links zur weiteren Verarbeitung gefördert.

[0019] Fig. 3 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung eines Teils einer erfindungsgemäßen Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung, wobei der Kanal 23 mit einem sich anschließenden Absaugkanal 46 dargestellt ist. Es ist auch ein sich verjüngender Abschnitt 40 dargestellt und ein Abschnitt 41 mit verringerter Querschnittsfläche 42. In diesem Abschnitt 41 mit verringerter Querschnittsfläche 42 ist das Sichtfenster für die Fremdkörpererkennungsvorrichtung 16 dargestellt.

[0020] Anstelle einer optischen Fremdkörpererkennungsvorrichtung kann auch in jedem Ausführungsbeispiel dieser Anmeldung eine Fremdkörpererkennungsvorrichtung Verwendung finden, die auf anderen physikalischen Parametern als der Optik basiert, wie beispielsweise auf Mikrowellen oder Ultraschall. Anstelle der verwendeten Düse 19 zur Fremdkörperabscheidung können auch entsprechende Klappen Verwendung finden.

[0021] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kanals 23 in einer schematischen dreidimensionalen Darstellung, wobei sich dem Kanal 23 ein Absaugkanal 46 anschließt. Der Kanal 23 kann auch den Absaugkanal 46 umfassen, so dass es sich hierbei um ein einstückiges Element handelt. Im Vergleich zu Fig. 3 ist außerdem ein Abschnitt des Kanals 23 bzw. ein Abschnitt des Absaugkanals 46 dargestellt, der als sich vergrößernder Abschnitt 43 bezeichnet wird. Durch diese Ausführungsform kann die gewünschte und vorgebbare mittlere Geschwindigkeit des Tabakteilstroms 15 und die Geschwindigkeitsverteilung des Tabaks 12 und der Fremdkörper 13 im Tabakteilstrom 15 optimiert werden. Entsprechendes gilt im Ausführungsbeispiel gem. der Fig. 5, bei der der sich verjüngende Abschnitt 40 und der sich vergrößernde Abschnitt 43 harmonisch ineinander übergehen. Die mathematische Ableitung der Kantenfunktionen des Kanals 23 bzw. des Absaugkanals 46 ist in diesem Ausführungsbeispiel abschnittsweise stetig.

[0022] Fig. 6 zeigt einen Absaugkanal 46 bzw. einen Kanal 23 in schematischer Querschnittsdarstellung, wobei dieser Kanal gekrümmt ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird ein einseitiges Anliegen bzw. Vorbeistreichen des Produktstroms bzw. Tabakteilstroms 15 an einer Wand erreicht. Hierdurch wird die Höhenvariation oder Tiefenvariation stark vermindert, so dass eine verbesserte Fremdkörpererkennungseffizienz ermöglicht ist.

[0023] Fig. 7 zeigt eine Formgebung des Kanals 23 bzw. 46 mit wechselnder Krümmung bzw. mit einer S-Kurve und wechselseitigem Anliegen des Tabakteilstroms bzw. des Tabaks und der Fremdkörper erst an die eine und dann an die gegenüber liegende Wand. Dieses ermöglicht kurz nacheinander über zwei Fenster 18 eine beidseitige Beobachtung des Produktes und damit eine verbesserte Fremdkörpererkennung.

[0024] Fig. 8 zeigt eine weitere Ausführungsform des Kanals 23 bzw. des Absaugkanals 46, bei der auch eine beidseitige Beobachtung ermöglicht ist. In diesem Ausführungsbeispiel fliegt der Tabakteilstrom 15 bzw. der Tabak 12 und die Fremdkörper 13 mit geringer Höhenvariation dicht an einem der zwei Fenster 18, 18' nämlich in diesem Fall dem Fenster 18' vorbei, während es gleichzeitig durch das gegenüberliegende Fenster 18 beobachtet werden kann. Durch einen zusätzlichen Luftstrom 44, der durch eine Düse bzw. durch einen Seitenkanal 45 an dem Fenster 18' vorbei geleitet wird, kann ein Zerkratzen des dicht am Tabakstrom 15 anliegenden Fensters vermieden werden. Es handelt sich hierbei um eine Art Air-knive-Prinzip.

[0025] Es ist sinnvoll zur Fremdkörpererkennung mit einer optischen Erkennungsvorrichtung und zum anschließenden Abscheiden der Fremdkörper aus dem Tabakstrom bzw. Tabakteilstrom, den Tabakteilstrom so auszubreiten, dass eine Kamera oder ein Laserscan bzw. eine optische Fremdkörpererkennungsvorrichtung freien Blick bzw. Zugang zur Tabakoberfläche bzw. zur Tabakteilstromoberfläche hat. Hierzu ist die Herstellung eines in Monolage oder im Wesentlichen einer Monolage vorliegenden Tabakteilstroms zweckmäßig. Um eine gute Ausschleusrate zu erreichen, ist die Qualität der Produktpräsentation genauso wichtig wie die Technologie der Bildverarbeitung. Hierzu ist eine Vereinzelung der Produkt- bzw. Material- und Fremdkörperteile sinnvoll. Ferner ist es zweckmäßig, den Materialstrom von beiden Seiten zu beobachten, so dass eine Abdeckung der Fremdkörper durch das Material vermieden wird bzw. die Erkennung einer Abdeckung ermöglicht ist. Außerdem ist es sinnvoll, eine geringe Variation in der Höhe bzw. Tiefe zu erreichen, um so Tiefenschärfeprobleme zu vermeiden.

[0026] Um nach der Erkennung eines Fremdkörpers auch die Fremdkörper effizient auszuschleusen, ist es sinnvoll, eine einheitliche Geschwindigkeit für die Produkt- und Fremdkörperteile zwischen dem Ort der Detektion und dem Ort der Ausschleusung zu erzielen. Je geringer die Geschwindigkeitsverteilung der Bestandteile des Materialstroms ist, desto länger darf die Distanz zwischen dem Ort der Detektion und dem Ort der Ausschleusung sein. Außerdem ist ein hoher Produktstrom, d.h. eine hohe Masse des Materialstroms pro Zeiteinheit erwünscht. Dieses kann über eine große Breite oder eine hohe Produktgeschwindigkeit bzw. Materialteilstromgeschwindigkeit oder einer Kombination der beiden erzielt werden.

[0027] Durch Verwendung eines Sichters bzw. einer Sichtvorrichtung 14 kann eine besonders gute Vereinzelung des Materials aus dem Materialstrom und insbesondere von Tabak aus einem Tabakstrom erzielt werden. Um eine möglichst gleichförmige Geschwindigkeit der Tabakteile und der Fremdkörper zu erzielen, ist es sinnvoll, die Geschwindigkeit des das Material transportierenden Luftstromes ansteigen zu lassen bzw. das ausgesichtete Material zu beschleunigen. Eine besonders geeignete Position für die Ausbreitung des Materials ist unmittelbar nach der Sichtvorrichtung bzw. nach dem Sichten. Durch Verengung des Querschnitts bzw. der Querschnittsfläche des Kanals 23 bzw. des Absaugkanals 46 kann einer Vereinheitlichung der Luftstromgeschwindigkeit und damit der Geschwindigkeit der Bestandteile des Tabakteilstroms erreicht werden. Außerdem ist eine geeignete Formgebung wie vorstehend aufgeführt bevorzugt. Durch die Krümmung des Absaugkanals 46 oder des Kanals 23 wenigstens im Bereich der Erkennungsvorrichtung wird die Höhenvariation oder Tiefenvariation vermindert.

[0028] Durch die Erfindung ist eine sehr effiziente Fremdkörpererkennung und -abscheidung möglich, wobei wenig Material aus dem Materialstrom mit abgeschieden wird.

Bezugszeichenliste



[0029] 
10
Förderband
10'
Förderrichtung
11
Tabakstrom
12, 12'
Tabak
13
Fremdkörper
14
Sichtvorrichtung
15
Tabakteilstrom
16
Fremdkörpererkennungsvorrichtung
17
Lichtstrahl
18, 18'
Fenster
19
Düse
20
Luftstrom
21
Luftstrom
22
Schwerteile
23
Kanal
30
Förderkanal
31
Düse
32
Luftstrom
40
verjüngender Abschnitt
41
Abschnitt mit verringerter Querschnittsfläche
42
Querschnittsfläche
43
vergrößernder Abschnitt
44
Luftstrom
45
Seitenkanal
46
Saugkanal



Ansprüche

1. Verfahren zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom (11, 15), insbesondere einem Tabakstrom (11, 15), wobei wenigstens ein Teil des Materials (12, 12', 13) des Materialstroms (11, 15) in Form eines Teilmaterialstroms (15) in den Bereich einer Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16, 17, 18) befördert wird, wobei mittels der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) Fremdkörper (13) im Teilmaterialstrom (15) erkannt und anschließend aus dem Teilmaterialstrom (15) entfernt werden, wobei stromaufwärts der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) der Teilmaterialstrom (15) durch einen Sichtschritt mittels eines Luftstroms (21, 22) gebildet wird.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des Luftstroms (21, 32) wenigstens im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) erhöht ist oder wird.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) in einem Kanal (23) geführt wird.
 
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) wenigstens abschnittsweise (40), insbesondere im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18), eine sich verkleinernde Querschnittsfläche (42) aufweist.
 
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) gekrümmt geführt wird.
 
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) wenigstens abschnittsweise in einer S-Kurve geführt wird.
 
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Teilmaterialstrom (15) wenigstens abschnittsweise, insbesondere im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18), durch einen weiteren Luftstrom (44) abgelenkt wird.
 
8. Einrichtung zur Fremdkörperabscheidung aus einem Materialstrom (11, 15), insbesondere einem Tabakstrom (11, 15), mit einem Materialstromförderer (10, 30) und einer quer zum Materialstromförderer (10, 30) angeordneten Sichtvorrichtung (14), mittels der ein Materialteilstrom (15) aus dem Materialstrom (11) herauslösbar ist, wobei im Anschluss an die Sichtvorrichtung (14) eine Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) angeordnet ist und im Anschluss daran eine Fremdkörperabscheidevorrichtung (19, 20).
 
9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sichtvorrichtung (14) einen Kanal (23) umfasst.
 
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kanal (23) in den Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) erstreckt.
 
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich an den Kanal (23) ein Saugkanal (46) anschließt.
 
12. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) und/oder der Absaugkanal (46) wenigstens abschnittsweise eine verkleinerte Querschnittsfläche (42) aufweisen.
 
13. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) und/oder der Absaugkanal (46) wenigstens abschnittsweise gekrümmt ausgebildet sind.
 
14. Einrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (23) und/oder der Absaugkanal (46) wenigstens abschnittsweise S-förmig ausgebildet sind.
 
15. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Fremdkörpererkennungsvorrichtung (16-18) wenigstens ein Fenster (18, 18') im Kanal (23) und/oder im Absaugkanal (46) vorgesehen ist.
 
16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein Seitenkanal (45) vorgesehen ist, der einen Luftstrom (44) im Inneren des Kanals (23) und/oder des Absaugkanals (46) entlang wenigstens eines Fensters (18, 18') ermöglicht.
 




Zeichnung













Recherchenbericht