(19)
(11) EP 1 591 247 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.2005  Patentblatt  2005/44

(21) Anmeldenummer: 05008866.5

(22) Anmeldetag:  22.04.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 27/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 30.04.2004 DE 102004021492

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Göttling, Josef
    86316 Friedberg (DE)
  • Fischer, Stephan
    86161 Augsburg (DE)

(74) Vertreter: Zacharias, Frank L. 
Man Roland Druckmaschinen AG, Postfach 100096
86135 Augsburg
86135 Augsburg (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Abziehen von Hülsen


(57) Bei einer Vorrichtung zum Abziehen von auf Zylindern (10, 15) einer Druckmaschine aufgebrachten Hülsen (11, 14) wird in schonender Weise eine Kraft zum Abziehen der Hülse dadurch aufgebracht, dass eine Haltestange (5) mit einem an der Hülse (11, 14) festlegbaren Haltekopf (1) und einem, entlang der Stange (5) zwischen Anschlägen (7, 9) bewegbaren Hammergewicht vorgesehen sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen von auf Zylindern einer Druckmaschine aufgebrachten Hülsen. Unter Hülsen sind sowohl dünnwandige Druckträgerhülsen und Gummituchhülsen als auch dickwandige Formathülsen zu verstehen.

[0002] Bedingt durch die Einflüsse des Druckbetriebes kommt es vor, dass eine Hülse auf dem Zylinder festsitzt und sich alleine durch das bekannte Einführen von Druckluft nicht mehr vom Zylinder abziehen lässt. Derartige Hülsen müssen mit Gewalt, teils durch Zerschneiden oder mit groben Hammerschlägen vom Zylinder gelöst werden. In der Regel ist eine derartige Hülse so schwer beschädigt, dass sie nicht wieder verwendet werden kann.

[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen mit der in schonender Weise eine Kraft zum Abziehen der Hülse aufgebracht werden kann.

[0004] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass eine Haltestange mit einem an der Hülse festlegbaren Haltekopf und ein entlang der Haltestange zwischen Anschlägen bewegbares Hammergewicht vorgesehen ist.

[0005] Das Festlegen des Haltekopfes führt zu keinen irreparablen Beschädigungen der Hülse. Dann können durch schnelle Bewegungen des Hammergewichtes gegen einen Anschlag Kraftimpulse zum Lösen der Hülse aufgebracht werden, ohne dass die Hülse direkten Schlägen eines Hammers ausgesetzt ist.

[0006] Vorzugsweise ist der Haltekopf mit Unterdruck an der Hülse festlegbar. Diese Art der Festlegung des Haltekopfes verursacht keine Spuren an der Hülse.

[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein die Gummilippen des mit Unterdruck festgelegten Haltekopfes mit der Hülse verklebendes Klebeband angebracht. Hierdurch wird sowohl die Abdichtung des Saugraumes des Haltekopfes verbessert als auch die Haltekraft erhöht.

[0008] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen und einer Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung. Auf dieser zeigt jeweils in perspektivischer Ansicht
Figur 1
eine erfindungsgemäße Vorrichtung,
Figur 2
den Einsatz der Vorrichtung nach Figur 1 und
Figur 3
ein zweites Ausführungsbeispiel.


[0009] Die Vorrichtung nach Figur 1 weist eine Haltestange 5 auf, die mit einem Handgriff 6 versehen ist. An einem Ende der Haltestange 5 ist ein insgesamt mit 1 bezeichneter Haltekopf angebracht. Das andere Ende trägt einen Steckanschluss 4 für die Druckluftzufuhr und einen Anschlag 9. Vor dem Anschlag 9 ist leicht verschiebbar auf die Haltestange 5 ein Hammergewicht 8 aufgesetzt. Der Weg dieses Hammergewichtes 8 ist weiterhin durch einen Anschlag 7, der entlang der Haltestange 5 einstellbar sein kann, begrenzt. Die Haltestange 5 trägt weiterhin in ihrem mittleren Bereich einen Handgriff 6 mit Schutzwangen.

[0010] Am Haltekopf 1 ist ein an die hohle, druckluftführende Haltestange angeschlossener Unterdruckerzeuger 3 angebracht. Der Unterdruckerzeuger 3 steht über eine Pneumatikleitung 2 mit einem durch Dichtlippen 12 nach außen abgeschlossenen Saugraum in Verbindung.

[0011] Figur 2 zeigt die Vorrichtung nach Figur 1 im Einsatz. Hier wird die Haltestange 5 über einen an den Steckanschluss 4 angeschlossenen, nicht dargestellten Druckluftschlauch mit Druckluft versorgt. Die Druckluft erzeugt im Unterdruckerzeuger 3 einen Unterdruck, der zu einer Festlegung der Gummilippen 12 des Haltekopfes 1 an der Hülse 11 führt. Durch ein oder mehrfaches schnelles Bewegen des Hammergewichtes 8 gegen den Anschlag 9 entstehen hohe Kraftimpulse, die zu einem Lösen der Hülse 11 von dem Zylinder 10 führen. Anschließend kann die Hülse 11 mittels der Haltestange 5 vollständig abgezogen werden.

[0012] Zur weiteren Erhöhung der Haltekraft zwischen dem Haltekopf 1 und der Hülse 11 kann die Gummilippe 12 mit der Hülse 11 beispielsweise mittels eines handelsüblichen Klebebandes verbunden werden. Dadurch wird zusätzlich zur Wirkung des Unterdrucks die Mitnahmeverbindung der Vorrichtung verbessert.

[0013] Bei der Anordnung gemäß Figur 3, die das Lösen einer dickwandigen Hülse 14 von einem Zylinder 15 zeigt, ist am Haltekopf 1 zusätzlich ein Haken 13 angebracht, der mit seinem abgewinkelten Ende an der Hinterseite der Hülse 14 anliegt. Hierdurch wird eine weitere Erhöhung der Abziehkraft der Vorrichtung erreicht. Die Haltestange 5 und die an ihr angebrachten weiteren Elemente sind identisch mit der Vorrichtung nach Figur 1.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Abziehen von auf Zylindern (10,15) einer Druckmaschine aufgebrachten Hülsen (11, 14) gekennzeichnet durch eine Haltestange (5) mit einem an der Hülse (11, 14) festlegbaren Haltekopf (1) und ein entlang der Haltestange (5) zwischen Anschlägen (7, 9) bewegbares Hammergewicht (8).
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekopf (1) mit Unterdruck an der Hülse (11, 14) festlegbar ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestange (5) zur Zuführung von Druckluft zu einem Unterdruckerzeuger (3) am Haltekopf (1) hohl ausgebildet ist.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruckerzeuger (3) mit einem Saugraum an der Unterseite des Haltekopfes (1), der auf die Hülse auflegbare Gummidichtlippen aufweist, verbunden ist.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekopf (1) mittels eines lösbaren Klebemittels mit der Hülse verbindbar ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Gummidichtlippen (12) mit der Hülse (11, 14) verklebendes Klebeband angebracht wird.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltestange (5) einen Handgriff (6) trägt.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Haltekopf (1) zum Abziehen einer dickeren Hülse (14) ein die Hülse hintergreifender Haken angebracht ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht