[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Abstreifen eines Fluids
von einer Walze gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 10 oder 12.
[0002] Aus der DE 38 04 204 A1 ist ein Filmfarbwerk bekannt, wobei zusätzlich zu einer im
Bereich des Farbkastens angeordneten zonenweisen Dosierung des Farbflusses zur variableren
Regelung oder zu Reinigungszwecken dem Farbwerk Farbe über eine Zwischenwalze und
eine über die Walzenbreite reichende Rakelvorrichtung entnommen werden kann. Ein An-
bzw. Abstellen der Rakelvorrichtung erfolgt über ein Verschwenken mittels einer Kolben-Zylinder-Einheit
um eine zur Zwischenwalze parallele Lagerachse.
[0003] Durch die DE 196 24 536 A1 ist eine Vorrichtung zum Abstreifen von Farbe, Wasser
und Verunreinigungen auf einer Farbwalze offenbart, wobei in einer Ausführung die
ein Abstreichmesser und einen Auffangbehälter aufweisende Vorrichtung zum An- bzw.
Abstellen an die Walze durch einen luft- oder hydraulischen Zylinder um eine Achse
verschwenkbar ist. Das Abstreichmesser weist hierbei an seiner wirksamen Kante einen
ausgeschnittenen Abschnitt einer Breite auf, welche geringfügig größer ist als die
Breite einer zu bedruckenden schmaleren Bahn. In anderer Ausführung sind mehrere Segmente
eines Abstreichmessers angeordnet, welche einzeln durch Betätigungseinrichtungen an-bzw.
abstellbar sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und Vorrichtungen zum Abstreifen
eines Fluids von einer Walze zu schaffen, welche in effektiver Weise mehrere Funktionen
erfüllt.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1,10 bzw. 12 gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass kompakt
und mit einfachen Mitteln an einer selben Walze zwei Funktionen, nämlich ein Waschen
und ein Anpassen des Fluidflusses an eine Materialbreite erfolgen kann. Im Hinblick
auf Bauraum und Aufwand wird dies vorteilhaft mit einer einzigen Vorrichtung anstelle
von mehreren am Umfang angeordneten unabhängigen Vorrichtungen erfüllt.
[0007] Insbesondere ist eine bewegbare Rakeleinheit von Vorteil, welche in zwei verschiedene
Anstelllagen bringbar ist. Diese ist vorzugsweise einteilig oder zumindest mehrstückig
miteinander verbunden in der Weise ausgeführt, dass entsprechende Wirkkanten (Rakelkanten)
für beide Funktionalitäten gemeinsam bewegt werden. So ist in vorteilhafter Ausführung
ein gemeinsamer Stellantrieb und/oder ein gemeinsames Antriebsmittel für beide Funktionen
nutzbar.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der Vorrichtung zum Abstreifen mit einer ersten Ausführung
eines Rakelelementes;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf einen Teil der Vorrichtung mit zu bearbeitenden Material;
- Fig. 3
- drei Lagen der Vorrichtung in Ruhe (I), zum Waschen (II) und zur Abnahme im Randbereich
(III);
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Bedrücken des mit Druckmittel
beaufschlagbaren Zylinders;
- Fig. 5
- eine zweite Ausführung eines Rakelelementes;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht gemäß Fig. 5;
- Fig. 7
- eine alternative Ausführung der Vorrichtung zum Abstreifen.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 01 zum Abstreifen eines Fluids F (Fig. 3) von einem
fluidführenden Rotationskörper 02, insbesondere einer Walze 02 oder einem Zylinder
02, einer Material 04 (Bahn 04 oder Bogen 04) be- und/oder verarbeitenden Maschine,
z. B. einer Maschine zur Papierherstellung oder einer Druckmaschine, insbesondere
einer Rotationsdruckmaschine.
[0011] Die Vorrichtung 01 weist ein an die Mantelfläche des Rotationskörpers 02 (im folgenden
Walze 02) anstellbares Rakelelement 03 (Fig. 1 und 2) auf, welches je nach Lage keinen
Kontakt zur Mantelfläche der Walze 02 (Lage I, Ruhelage I), einen Kontakt auf einer
gesamten wirksamen Länge L02 der Mantelfläche der Walze 02 (Lage II, Waschlage II)
oder einen Kontakt zu mindestens einem Teilabschnitt a1; a2 der Mantelfläche der Walze
02 (Lage III, Abnahmelage III), welcher kleiner als die halbe wirksame Länge L02 ist,
aufweist. Unter der gesamten wirksamen Länge L02 der Mantelfläche wird hierbei die
Länge verstanden, auf welcher die Walze 02 während des Betriebes der Maschine betriebsmäßig
mit dem Fluid F benetzt bzw. benetzbar ist und entspricht z. B. mindestens einer Breite
b04
max einer maximal durch die Maschine zu bearbeitenden Bahn 04 bzw. Bogens 04. Wie in
Fig. 2 dargestellt, kann im zweiten o. g. Fall (Lage II) der Kontakt auch zur gesamten
Ballenlänge hergestellt sein.
[0012] Das Rakelelement 03 weist mindestens zwei Rakelkanten 06; 07 auf, welche in Umfangsrichtung
der Walze 02 betrachtet versetzt zueinander angeordnet sind.
[0013] Vorzugsweise sind mindestens zwei teilbreite, d. h. über weniger als die halbe Länge
L02 reichende Rakelkanten 07 und wenigstens eine durchgehende (einstückig oder segmentiert)
Rakelkante 06 einer Länge, welche mindestens einer Breite b04
min einer minimal oder aktuell durch die Maschine zu bearbeitenden Bahn 04 entspricht,
angeordnet. In der Lage I ist keine der Rakelkanten 06; 07, in Lage II sind die Rakelkanten
06 und 07, und in Lage III eine oder mehrere der Rakelkanten 07 an die Mantelfläche
der Walze 02 angestellt. Angestellt bzw. anstellen meint hierbei vorzugsweise das
Herstellen eines körperlichen Kontaktes zwischen Mantelfläche und Rakelkante 06; 07
und nicht ein Einstellen eines verbleibenden Spaltes wie es beispielsweise bei Einstellung
eines Farbfilms mittels einer Kammerrakel der Fall ist.
[0014] In einer in Fig. 1 und 2 dargestellten ersten Ausführung des Rakelelementes 03 ist
die Rakelkante 06 bzw. sind die Rakelkanten 06 in Umfangsrichtung der Walze 02 gesehen
versetzt zur Rakelkante 07 und hinter dieser angeordnet. D. h. auf einem die Rakelkante
06 aufweisenden Längsabschnitt des Rakelelementes 03 weist dieses hintereinander sowohl
eine Rakelkante 06 als auch eine teilbreite Rakelkante 07 auf. Hierzu weist im Beispiel
der Fig. 1 und 2 das Rakelelement 03 ein über die wirksame Länge L02 reichendes, die
Rakelkante 06 aufweisendes Abstreifmesser 08, z. B. Rakel 08, insbesondere eine Waschrakel
08, und mindestens zwei die Rakelkanten 07 aufweisende teilbreite Abstreifmesser 09,
z. B. Rakel 09, sog. Tandemrakel 09 auf, welche über einen gemeinsamen Stellantrieb
11 auf die Mantelfläche zu bzw. von ihr weg bewegbar sind. Das Tandemrakel 09 ist
vorzugsweise in radialer Richtung der Walze 02 elastisch federnd mit einer Federhärte
D09 ausgeführt und vorteilhaft im Bereich seiner Rakelkante 07 aus einem weicheren
Material als das der Mantelfläche gefertigt. Das Waschrakel 08 kann entweder steif
oder federnd ausgeführt sein, wobei es in vorteilhafter Ausführung mit einer die Rakelkante
06 aufweisenden elastischen Lippe 12, z. B. einer Gummilippe 12, ausgeführt ist.
[0015] Zur doppelten Funktionalität des Rakelelementes 03 - wahlweise als Einrichtung zum
Reinigen bzw. Waschen der Walze 02 oder zur Farbabnahme in deren Randbereich - kann
jeder Stellantrieb 11 vorgesehen sein, welcher zwei Anstellpositionen und eine Abstellposition
ermöglicht, nämlich dass in Lage I keines der Rakel 08; 09, in Lage III lediglich
die Tandemrakel 09 zur Farbabnahme im Randbereich und in Lage II zumindest das Waschrakel
08 (hier sowohl das Tandem- als auch das Waschrakel 08; 09) zum Waschen der Walze
02 angestellt ist bzw. sind. Im vorliegenden Fall wird für die Lage III das Rakelelement
03 in der Weise angestellt, dass die Tandemrakel 09 im Kontakt mit der Mantelfläche
stehen während das Waschrakel 08 von der Mantelfläche noch beabstandet ist (Fig. 3,
Lage III). Für die Lage II wird das Rakelelement 03 in der Weise weiter zur Mantelfläche
hin angestellt, bis das Waschrakel 08 entgegen der Rückstellkraft F09 der federnden
oder federnd gelagerten Tandemrakel 09 ebenfalls im Kontakt mit der Mantelfläche steht
(Fig. 3, Lage II). Das Rakelelement 03 kann hierfür prinzipiell durch eine Linearbewegung,
beispielsweise auf einer Linearführung, oder über einen kurvenförmigen Stellweg, beispielsweise
eine Schwenkbewegung eines Hebels oder einer Welle, gestellt werden.
[0016] Der Stellantrieb 11 beruht in besonders vorteilhafter Ausführung auf einer Schwenkbewegung
der Rakel 08; 09 bzw. des Rakelelementes 03 um eine gestellfeste Schwenkachse S. Hierzu
sind diese an einer verschwenkbaren im wesentlichen zur Rotationsachse der Walze 02
parallel verlaufenden Welle 13 (Traverse 13) drehfest gelagert. Die Welle 13 stellt
hier beispielsweise einen Teil einer Halterung bzw. eine Halterung 13 für das bzw.
die Rakel 08; 09 bzw. Rakelelement 03 selbst dar. Das Verschwenken der Welle 13 und
somit das Stellen der Rakel 08; 09 bzw. des Rakelelementes 03 kann entweder manuell
oder aber vorzugsweise durch ein Antriebsmittel 14, z. B. einen Motor oder nachfolgend
in vorteilhafter Ausführung beschrieben, einem mit druckmittelbetriebenen Antriebsmittel
14, z. B. einem mit Druckmittel beaufschlagbaren Zylinder 26 mit Kolben 27 und Stößel
28 (Fig. 4), erfolgen. das Anlenken der Welle 13 durch das Antriebsmittel 14 erfolgt
beispielsweise über einen drehfest mit der Welle 13 verbundenen Hebelarm 16. Der mit
Druckmittel beaufschlagbaren Zylinder 26 ist vorzugsweise als doppelwirkender Zylinder
26 ausgeführt, welcher beidseitig des Kolbens 27 einen bedrückbaren Druckraum aufweist.
Auf die Länge des Rakelelements 03 können zur Vergleichmäßigung des Anstelldruckes
und/oder zur Vermeidung von Verwindung mehrere (z. B. insgesamt zwei, jeweils eines
im endnahen Bereich der Vorrichtung 01) derartige Stellantriebe 11 mit Antriebsmitteln
14 vorgesehen sein, welche dann beispielsweise synchron bewegt und angesteuert werden.
[0017] Besonders von Vorteil für eine fernbetätigbare und/oder automatisierbare Vorrichtung
ist es, einen Stellantrieb 11 vorzusehen, welcher neben einer neutralen Lage für die
Abstellposition zwei definierte Lagen für die Anstelllagen II; III vorsieht. Das Antriebsmittel
14 steht dann beispielsweise mit einem Leitstand der Maschine oder einer rechnergestützten
Maschinensteuerung in Signalverbindung und wird von dort fernbetätigt.
[0018] Die Positionierung des Rakelelementes 03 bzw. der Rakel 08; 09 bzw. des dieses antreibenden
Stellantriebes 11 im Hinblick auf die o. g. zwei Anstell-Lagen II, III kann prinzipiell
über zwei verschiedene Anschläge, durch eine Stellspindel (im Getriebe des Stellantriebes
11 oder als durch Drehen stellbarer Anschlag), durch einen Positionsgeregelten bzw.
-gesteuerten Antrieb (winkel- oder Lagegeregelter Motor, oder insbesondere Schrittmotor),
durch einen druckmittelbetriebenen Positionszylinder, oder durch einen ortsveränderbaren
(Stellspindel, in den Stellweg verbringbarer Nocken oder Stößel) und/oder einen kraftabhängigen
Anschlag wie nachfolgend beschrieben erfolgen.
[0019] Die Positionierung beruht in besonders vorteilhafter Ausführung auf einen kraftabhängigen
Anschlag 17, dessen räumliche Lage seiner Anschlagfläche 22 abhängig ist von einer
Größe einer Kraftbeaufschlagung. Hierzu kann der Anschlag 17 selbst als Federelement,
z. B. eine Druckfeder, ausgebildet sein, dessen eines Ende gestellfest angeordnet
ist und das andere Ende die lageveränderbare Anschlagsfläche 22 definiert. In Fig.
1 wird der bewegbare Anschlag 17 z. B. durch eine Rolle 17 gebildet, welche über einen
Stößel 18 an einer gestellfesten Halterung 19 gelagert ist. Die Lagerung zwischen
Rolle 17, Stößel 18 und Halterung 19 ist derart ausgeführt, dass der Abstand zwischen
Rolle 17 und Halterung 19 veränderbar ist. Zwischen Halterung 19 und Rolle 17 ist
ein Federelement 21, z. B. eine Druckfeder 21, in der Weise angeordnet, dass sie des
Abstand zwischen Rolle 17 und Halterung 19 auf einen vorgegebenen Maximalwert vorspannt.
Der Anschlag 17 wirkt in Abhängigkeit von der die Betriebssituation definierenden
Lage I; II; III mit einem rakelfesten Bauteil, hier einer Anschlagfläche 23 des Hebelarms
16, der Vorrichtung 01 zusammen. Die Anschlagfläche 22 ist derart positioniert, dass
bei Zusammenwirken der Anschlagflächen 22 und 23 in unbelastetem Zustand das entsprechend
verschwenkte Rakelelement 03 die Lage III (nur Rakel 09 angestellt) einnimmt.
[0020] Die zu den o. g. Lagen I; II; III der Rakel 08; 09 bzw. des Rakelelementes 03 korrespondierenden
Stellungen der rakelfesten und der lageveränderbaren Anschlagflächen 22; 23 sowie
die Betriebsstellung des die Welle 13 bzw. den Hebelarm 16 verschwenkenden Antriebsmittels
14 sind ebenfalls der Fig. 3 zu entnehmen. In Lage I befindet sich der Kolben des
druckmittelbetriebenen Antriebsmittel 14 in einer Endlage, z. B. in eingefahrener
und ggf. druckloser Stellung, so dass das Rakelelement 03 bzw. der Rakel 08; 09 abgestellt
ist. Die Anschlagflächen 22; 23 befinden sich außer Kontakt. Zur Verbringung des Rakelelementes
03 bzw. der Rakel 08; 09 in die Lage III (Farbabnahme im Randbereich) wird das Antriebsmittel
14 mit einem Druck P1 beaufschlagt, welcher eine Bewegung mit einer Kraft F1 in Richtung
Anschlag 17 und ein Verschwenken des Rakelelementes 03 bzw. der Rakel 08; 09 bewirkt.
Der Druck P1 wird derart gewählt, dass das Federelement 21 nicht oder nur wenig deformiert
wird, d. h. dass die Kraft F1 kleiner als eine für einen signifikanten Ausschlag erforderliche
Federkraft F21 im für die Vorspannung betreffenden Bereich der Federkennlinie ist.
Zur Verbringung des Rakelelementes 03 bzw. der Rakel 08; 09 in die Lage II (Waschen)
wird das Antriebsmittel 14 mit einem Druck P2 beaufschlagt, welcher eine Bewegung
mit einer Kraft F2 in Richtung Anschlag 17 und ein weiteres Verschwenken des Rakelelementes
03 bzw. der Rakel 08; 09 entgegen der Federkraft F21 und der Rückstellkraft F07 bewirkt,
bis auch die Rakelkante 06 mit der Mantelfläche zusammen wirkt. Ein Endpunkt kann
durch eine Endlage des Kolbens, eine Endlage des eingefederten Anschlages 17, einen
nicht dargestellten gestellfesten Anschlag oder durch die Vorgabe des Druckes P2 vorgegeben
sein. Der Druck P2 wird im Beispiel derart gewählt, dass das der Anschlag 17 zumindest
soweit eingefedert ist, dass die Rakelkante 06 anliegt, d. h. dass die Kraft F2 größer
gewählt ist als die Summe aus der Federkraft F21 im entsprechend eingefederten Zustand
und der Rückstellkräfte F09 und ggf. F08 der Rakel 09 und, falls rückfedernd angestellt,
Rakel 08 bei der resultierenden Deformierung.
[0021] Das abgerakelte Fluid F (Fig. 3) fließt in der Lage III (Farbabnahme im Randbereich)
lediglich über das Rakel 09 ab. In Lage II (Waschen) fließt das Fluid F im Bereich
der angestellten Rakel 09 (Teilabschnitt a1; a2) über diese, und im lediglich durch
das angestellte Rakel 08 abgerakelten Teilabschnitt a3 über jenes. Das abgerakelte
Fluid F, z. B. Farbe, Wasser und/oder Feuchtmittel, kann in nicht dargestellter Ausführung
in einen stationär unter der Vorrichtung 01 angeordneten Auffangbehälter abfließen.
In bevorzugter Ausführung weist die Vorrichtung 01 jedoch selbst einen Auffangbehälter
24 auf, welcher mit den Rakeln 08; 09 des Rakelelements 03 in der Weise verbunden
ist, dass das Fluid F über die Rakel 08; 09 in den Auffangbehälter 24 abfließt. Da
der Auffangbehälter 24 auf diese Weise mitverschwenkt wird, gelangt das Fluid F unabhängig
von der Lage des Rakelelementes 03 sicher in den Auffangbehälter 24. Vorteilhaft sind
eine Wand des Auffangbehälters 24 und das Rakelelement 03 auf der gesamten Länge lückenlos
miteinander verbunden.
[0022] Fig. 4 zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Bedrücken des mit Druckmittel beaufschlagbaren
Zylinders 26 mit Kolben 27 und Stößel 28 und veranschaulicht die zu o. g. Lagen I;
II; III korrespondierenden Endlagen des Stößels 28 in den anhand von Fig. 3 beschriebene
Verfahrensweisen. Eine nicht dargestellte Druckmittelquelle, beispielsweise Druckluftquelle,
eines Niveaus für den Druck P2 ist mit einem ersten Eingang eines ersten Mehrwegeventil
29 direkt, und mit einem zweiten Eingang dieses Mehrwegeventils 29 über einen den
Druck P2 am Ausgang auf P1 absenkenden Druckminderer 31, z. B. einen einstellbaren
Druckminderer 31 ggf. mit Anzeige, verbunden. An einem Ausgang des ersten Mehrwegeventils
29 liegt je nach Betriebsstellung des Mehrwegeventils 29 der Druck P1 oder P2 aus
der entsprechenden Eingangsleitung an, während die jeweilige andere Leitung geschlossen
wird. Der Ausgang des ersten Mehrwegeventils 29 ist auf einen Eingang eines zweiten
Mehrwegeventils 32 geführt. Je nach Betriebsstellung des Mehrwegeventils 32 liegt
nun der eingangsseitige Druck P1; P2 an einem ersten Ausgang des Mehrwegeventils 32,
welcher beispielsweise mit dem dem Stößel 28 abgewandten Druckraum des Zylinders 26
verbunden ist, oder an einem zweiten Ausgang des Mehrwegeventils 32, welcher beispielsweise
mit dem dem Stößel 28 zugewandten Druckraum des Zylinders 26 verbunden ist. Somit
ist je nach Betriebsstellung des zweiten Mehrwegeventils 32 der Stößel 28 aus- oder
einfahrbar.
[0023] Für die Betriebsstellung der Lagen II wird der am ersten Eingang des Mehrwegeventils
29 anliegende höhere Druck P2 an dessen Ausgang durchgeleitet, während für die Lage
III der am zweiten Eingang des Mehrwegeventils 29 anliegende, verminderte Druck P1
an dessen Ausgang gelegt wird.
[0024] Für die Betriebsstellungen der Lagen II und III wird der eingagseitig am Mehrwegeventils
32 anliegende Druck P1 bzw. P2 auf dessen ersten Ausgang gelegt, während für das Erreichen
der Lage I zumindest zeitweise dieser Druck P1 bzw. P2 auf den zweiten Ausgang gelegt
wird.
[0025] Fig. 5 zeigt eine zweite Ausführung eines Rakelelementes 03', welche jedoch in den
zur ersten Ausführung beschriebenen Varianten in der Vorrichtung 01 gelagert, durch
genannte Stellantriebe 11 und/oder Antriebsmittel 14 angetrieben und in genannter
Weise in den Lagen I, II und III betrieben wird. Einziger Unterschied zu dem zu Fig.
1 bis 4 beschriebenem ist, dass das Rakelelement 03' nicht zwei aufeinander bzw. in
Umfangsrichtung hintereinander angeordnete Rakel 08; 09 aufweist, sondern dass die
unterschiedlichen Rakelkanten 06; 07 durch axial nebeneinander liegende Abschnitte
a1; a2; a3 unterschiedlicher Ausprägung der der Mantelfläche zugewandten Kante des
Rakelelementes 03' gebildet werden. Diese unterschiedliche Ausprägung der Kanten in
den Abschnitten a1; a2; a3 kann wie in Fig. 5 dargestellt durch Segmentieren eines
einteiligen Rakelelementes 03' erfolgen, in dem es von der der Mantelfläche zugewandten
Seite her eingeschnitten (Schnitte S1 und S2) sind und die sich hierdurch ergebenden
"Zungen" der Abschnitte a1; a2; a3 in der Weise unterschiedlich abgebogen sind, dass
- wie in Fig. 6 schematisch dargestellt - beim Anschwenken des Rakelelementes 03'
zunächst die Rakel 09' zur Farbabnahme im Randbereich und erst bei weiterem Anstellen
erst das Rakel 08' zum Waschen in Kontakt mit der Mantelfläche tritt. Hierzu kann
ein Typ Rakel 08'; 09' fluchtend zum Fußbereich des Rakelelementes 03' verlaufen während
der andere Typ entsprechend flach abgebogen ist. Es können die Kanten der beiden Typen
jedoch auch jeweils in unterschiedlicher Weise stark (kantig) abgebogen sein.
[0026] In einer nicht dargestellten Variante der zweiten Ausführung kann das Rakelelement
03' auch mehrteilig in der Weise ausgeführt sein, dass einzelne, die Abschnitte a1;
a2; a3 darstellende Segmente - entsprechend abgebogen - in axialer Richtung lückenlos
nebeneinander angeordnet sind. Je Abschnitt a1; a2; a3 können auch mehrere in der
selben Weise abgebogene bzw. nicht abgebogene Teilsegmente angeordnet sein. Letztere
Variante ermöglicht in einfacher Weise durch Austauschen von Teilsegmenten unterschiedlichen
Types eine Anpassung der Längen der Abschnitte a1; a2; a3 an Breiten b04; b04
min; b04
max von Bahnen 04 erfolgen.
[0027] Bei der einteiligen Ausführung ist das Rakelelement 03' in besonders einfacher Weise
schnell auswechsel- und dadurch ggf. an eine neue Breite b04; b04
min; b04
max von Bahnen 04 anpassbar.
[0028] Bei den genannten Varianten der zweiten Ausführung liegen somit auch zwei Anstellpositionen
und eine Abstellposition vor, nämlich eine Lage I wobei keines der Rakel 08'; 09',
Lage III wobei lediglich die Rakel 09' zur Farbabnahme im Randbereich und Lage II
wobei das Rakel 08' zum Waschen der Walze 02 als auch die Rakel 09 angestellt sind.
Im vorliegenden Fall wird für die Lage III das Rakelelement 03 in der Weise angestellt,
dass die Rakel 09' im Kontakt mit der Mantelfläche stehen während das Rakel 08' von
der Mantelfläche noch beabstandet ist (vergleichbar mit Fig. 3, Lage III). Für die
Lage II wird das Rakelelement 03 in der Weise weiter zur Mantelfläche hin angestellt,
bis das Rakel 08' entgegen der Rückstellkraft F09' der federnden oder federnd gelagerten
Rakel 09' ebenfalls im Kontakt mit der Mantelfläche steht (vergleichbar mit Fig. 3,
Lage II). Das Rakelelement 03 kann hierfür wieder prinzipiell durch eine Linearbewegung,
beispielsweise auf einer Linearführung, oder über einen kurvenförmigen Stellweg, beispielsweise
eine Schwenkbewegung eines Hebels oder einer Welle, gestellt werden.
[0029] In einer bevorzugten Ausführung ist die Vorrichtung 01 i.V.m. einer axial changierbaren
Walze 02 zusammen wirkend angeordnet. Diese Walze 02 ist z. B. als Reibzylinder 02
eines Farb- oder Feuchtwerks einer Druckmaschine ausgebildet und weist vorzugsweise
eine harte, keine elastische Schicht aufweisende Mantelfläche auf. In Fig. 2 ist strichliert
die chanchierbare Walze 02 in ihren jeweiligen Endlagen der Changierbewegung dargestellt.
Auf jeder Stirnseite ist ein mit H bezeichneter Hub, d. h. der Abstand der beiden
Umkehrpunkte der changierenden Walze 02, dargestellt. In einer vorteilhaften Ausführung
der mit der changierenden Walze 02 zusammen wirkenden Vorrichtung 01, ist eine Breite
b09 der o.g. Abschnitte a1; a2 bzw. der Rakel 09 (insbesondere deren Rakelkanten 07)
größer als der Hub H, z. B. größer als der 1,3-fache, insbesondere größer als der
1,5-fache Hub H, ausgebildet.
[0030] Ebenfalls ist in Fig. 2 als Weiterbildung mindestens eines der Rakel 09 axial bewegbar
am Rakelelement 03, jedoch zumindest lösbar und damit herausnehmbar mit diesem verbunden,
angeordnet (Doppelpfeil P).
[0031] Die Vorrichtung 01 kann jedoch in vorteilhaften Ausführungen i.V.m. mit beliebigen
Walzen, im wesentlichen harte Oberflächen aufweisende Walzen 02 oder Zylinder 02 zusammen
wirkend angeordnet.
[0032] Für alle beschriebenen Ausführungen kann die Rakelkante 07' des Rakels 09 in ihrem
Berührbereich zur Mantelfläche eine Profilierung aufweisen um eine Restmenge des Fluids
F auf der Walze 02 zum Zweck einer Schmierung der zusammen wirkenden Walzen zu hinterlassen.
Dies gilt insbesondere für Breiten b09 der o.g. Abschnitte a1; a2 bzw. der Rakel 09
von größer oder gleich 50 mm, insbesondere von größer oder gleich 60 mm.
[0033] Grundsätzlich ist eine Anordnung der in Umfangsrichtung der Walze 02 versetzt angeordneter
Rakel 08; 09 auch auf zwei verschiedenen Traversen 13 oder Halterungen 13 denkbar,
wobei diese beiden Halterungen 13 dann entweder durch ein gemeinsames Antriebsmittel
14 in einer bestimmten Bewegungsabfolge bewegt werden, oder aber gar unabhängig voneinander
durch verschiedene Antriebsmittel 14 betätigt werden können. Hierbei ist dann wesentlich,
dass an die selbe Walze 02 die beiden Rakeltypen (zum Waschen oder Abnehmen) wahlweise
oder nacheinander zusätzlich zueinander anstellbar sind.
[0034] Ein Anstellen der Abnahmerakel 09 (Lage III) kann grundsätzlich manuell oder durch
das Antriebsmittel 14, z. B. fernbetätigt und/oder automatisiert, erfolgen. Hierbei
kann es entweder durch ein Stellen bzw. einen Stellbefehl des Druckers oder automatisiert
ausgelöst sein. Für die betreffende Produktion kann es permanent angestellt sein,
oder aber vorzugsweise zeitlich getaktet, insbesondere über eine entsprechende Schaltung
oder Steuerung, angestellt werden.
[0035] In einer nicht dargestellten Ausführung ist anstelle des ortsveränderlichen Anschlages
17 ein als Positionierantrieb ausgeführtes Antriebsmittel 14 vorgesehen, an dessen
Ausgang zumindest drei voneinander verschiedene, insbesondere definierte Positionen
(korrespondierend zu den drei Lagen I, II und III) einstellbar sind.
[0036] Dies kann in einer Variante ein Linearantrieb sein, welcher entweder als Elektromotor
oder als druckmittelbetriebener Positionierzylinder, z. B. ein doppelwirkender Zylinder
mit Positionssensorik oder ein Mehrstellungszylinder mit mehreren in Serie angeordneten
Druckmittelzylindern, ausgeführt ist. In einer zweiten Variante kann dies ein Schrittmotor
sein, über dessen Schritte die drei Lagen I, II und III realisierbar sind.
[0037] Fig. 7 zeigt eine Weiterbildung zu den beiden vorgenannten Ausführungen. Hierbei
ist zusätzlich zum Waschrakel 08; 08' und dem Tandemrakel 09, 09' ein Schutz 33 vorgesehen,
welcher in Drehrichtung der Walze 02 betrachtet hinter der Berührstelle der beiden
Rakel 08; 08'; 09; 09' angeordnet ist. Vorzugsweise steht die walzen nahe Kante des
Schutzes 33 nicht in Berührkontakt mit dem Walzenmantel. Der Schutz 33 dient als Spritzschutz
gegen Farbe, welche sich nach dem Abrakeln und Abstellen des Rakels 08; 08'; 09; 09'
im Bereich einer der Rakelkanten 06; 07 befinden, beim Wiederanstellen durch die Walze
02 aufgenommen und durch deren Rotation weggeschleudert wird. Vorteilhaft ist der
Schutz 33 am Rakelelement 03 angeordnet und mit diesem zusammen verschwenkbar. Der
Schutz 33 kann dann derart angeordnet sein, dass bei einem angestellten Rakel 08;
09; 08'; 09' die walzennahe Kante im Bereich einer Verbindungslinie V zwischen Rotationsachse
R02 und der Schwenkachse S liegt. Im Bereich der Verbindungslinie V bedeutet hier
z. B. dass bei angestelltem Rakel 08; 08'; 09; 09' die walzennahe Kante des Schutzes
33 höchstens um einen Winkel δ um die Rotationsachse R02 von +/- 10 abweicht. Damit
vom Spritzschutz 33 aufgefangene Farbe in die Auffangwanne ablaufen kann, weist das
Rakelelement 03 wannennah Durchbrüche 34, z. B. Bohrungen 34, auf. Die beiden Rakel
08; 08'; 09; 09' können in der Art der ersten oder auch zweiten Ausführung ausgebildet
sein.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 01
- Vorrichtung zum Abstreifen
- 02
- Rotationskörpers, Walze, Zylinder, Reibzylinder
- 03
- Rakelelement
- 04
- Material, Bahn, Bogen
- 05
- -
- 06
- Rakelkante
- 07
- Rakelkante
- 08
- Abstreifmesser, Rakel, Waschrakel
- 09
- Abstreifmesser, Rakel, Tandemrakel
- 10
- -
- 11
- Stellantrieb
- 12
- Lippe, Gummilippe
- 13
- Welle, Traverse, Halterung
- 14
- Antriebsmittel
- 15
- -
- 16
- Hebelarm
- 17
- Anschlag, bewegbar, Rolle
- 18
- Stößel
- 19
- Halterung
- 20
- -
- 21
- Federelement, Druckfeder
- 22
- Anschlagfläche
- 23
- Anschlagfläche
- 24
- Auffangbehälter
- 25
- -
- 26
- Zylinder
- 27
- Kolben
- 28
- Stößel
- 29
- Mehrwegeventil
- 30
- -
- 31
- Druckminderer
- 32
- Mehrwegeventil
- 33
- Schutz
- 34
- Durchbruch, Bohrung
- I
- Lage, Ruhelage
- II
- Lage, Waschlage
- III
- Lage, Abnahmelage
- a1
- Teilabschnitt
- a2
- Teilabschnitt
- a3
- Teilabschnitt
- b04
- Breite
- b04max
- Breite, maximal
- b04min
- Breite, minimal
- b09
- Breite
- L02
- Länge, wirksam
- R02
- Rotationsachse
- F
- Fluid
- H
- Hub
- P
- Richtung
- S
- Schwenkachse
- V
- Verbindungslinie
- P1
- Druck
- P2
- Druck
- S1
- Schnitt
- S2
- Schnitt
- δ
- Winkel
- '
- die gestrichenen Bezugszeichen entsprechen den genannten Bauteilen in einer zweiten
Ausführungsform
1. Verfahren zum Abstreifen eines Fluids (F) von einer Walze mit einer Vorrichtung (01),
wobei die Vorrichtung (01) wahlweise in eine Waschlage (II) zum Waschen der Walze
(02) gebracht wird, in welcher ein Abstreifmesser (08) auf der gesamten, im wesentlichen
durchgehenden wirksamen Mantelfläche der Walze (02) in Kontakt mit dieser gebracht
ist, und in eine Abnahmelage (III) zur Farbabnahme in einem Randbereich der Walze
(02), in welcher das durchgehende Abstreifmesser (08) außer Kontakt, jedoch mindestens
ein lediglich teilbreites Abstreifmesser (09) mit der Mantelfläche der Walze (02)
gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das wahlweise Verbringen in die Lagen (I; II; III) mittels eines ein Antriebsmittel
(14) aufweisenden gemeinsamen Stellantriebes (11) erfolgt, indem der Stellantrieb
(11) durch das Antriebsmittel (14) wahlweise in eine Abstellposition oder eine von
zwei verschiedenen definierten Anstellpositionen verbracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum wahlweisen Waschen oder Abstreifen ein Rakelelement (03) der Vorrichtung (01)
gestellt wird, welches je nach gewünschter Lage (I; II; III) keinen Kontakt zur Mantelfläche
der Walze (02), einen Kontakt auf einer gesamten wirksamen Länge (L02) der Mantelfläche
der Walze (02) oder einen Kontakt zu mindestens einem Teilabschnitt (a1; a2) der Mantelfläche
der Walze (02), welcher kleiner als die halbe wirksame Länge (L02) ist, aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anstellen des teilbreiten Abnahmemessers (09) in der Abstreiflage (III) zeitlich
getaktet erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellen gegen einen ortsveränderbaren Anschlag (17) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellen gegen einen Anschlag (17) erfolgt, dessen räumliche Lage seiner Anschlagfläche
(22) abhängig ist von einer Größe einer Kraftbeaufschlagung.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellen durch gemeinsames Verschwenken mindestens zweier Rakelkanten (06; 07)
erfolgt, welche in Umfangsrichtung der Walze (02) betrachtet versetzt zueinander an
der Vorrichtung (01) angeordnet sind.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellen mittels eines druckmittelbetriebenen Antriebsmittel (14) erfolgt, indem
das Antriebsmittel (14) für die Abstreiflage (III) mit einem ersten Druck (P1) und
für die Waschlage (II) mit einem vom ersten Druck (P1) verschiednen zweiten Druck
(P2) beaufschlagt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass für die Waschlage (II) eine Beaufschlagung mit einem höheren Druck (P1) als für die
Abstreiflage (III) erfolgt.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellen der Vorrichtung (01) gegen einen bewegbaren Anschlag (17) erfolgt.
10. Vorrichtung zum Abstreifen eines Fluids (F) von einer Walze (02) mit mindestens einer
teilbreiten Abstreifkante (07), welche in einer Abnahmelage (III) auf einem Teilabschnitt
(a1; a2) der Walze (02) mit deren Mantelfläche in Kontakt bringbar ist, wobei die
Vorrichtung (01) in eine zweite, von der erstgenannten Abnahmelage (III) verschiedene
Waschlage (II) bringbar ist, in welcher zusätzlich oder anstelle der erstgenannten
Abstreifkante (07) eine von dieser verschiedene Abstreifkante (06) auf einer gesamten
wirksamen Länge (L02) der Mantelfläche der Walze (02) mit dieser in Kontakt bringbar
ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Positionierung im Hinblick auf die beiden Anstell-Lagen (II, III) ein gemeinsamer
Stellantrieb (11) mit einem Antriebsmittel (14) vorgesehen ist, und dass der das Antriebsmittel
(14) aufweisende Stellantrieb (11) eine Positionierung zweier verschiedener definierter
Anstellpositionen und einer Abstellposition vorsieht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkanten (06; 07) in Umfangsrichtung der Walze (02) betrachtet versetzt
zueinander angeordnet sind.
12. Vorrichtung zum Abstreifen eines Fluids (F) von einer Walze (02) mit mindestens einer
teilbreiten Abstreifkante (07), wobei die Vorrichtung (01) zusätzlich eine von erstgenannter
Abstreifkante (07) verschiedene zweite Abstreifkante (06) aufweist, welche in Umfangsrichtung
der Walze (02) betrachtet versetzt zu erstgenannter angeordnet ist, dass zur Positionierung
im Hinblick auf die beiden Anstell-Lagen (II, III) ein gemeinsamer Stellantrieb (11)
mit einem Antriebsmittel (14) vorgesehen ist, und dass der das Antriebsmittel (14)
aufweisende Stellantrieb (11) eine Positionierung zweier verschiedener definierter
Anstellpositionen und einer Abstellposition vorsieht.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkanten (06; 07) jeweils Bestandteile von Abstreifmessern (08; 09) sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkanten (06; 07) an einer selben Halterung (13) verdrehfest gegenüber
derselben gelagert und durch ein gemeinsames Antriebsmittel (14) stellbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkanten (06; 07) an verschiedenen Halterungen (13) gelagert, jedoch durch
ein gemeinsames Antriebsmittel (14) stellbar sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkanten (06; 07) an verschiedenen Halterungen (13) gelagert, und jeweils
durch ein eigenes Antriebsmittel (14) stellbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zumindest auf einem Längsabschnitt in Umfangsrichtung der Walze (02)
hintereinander sowohl eine über die gesamte wirksame Länge (L02) der Mantelfläche
der Walze (02) reichende Rakelkante (06) als auch eine teilbreite Rakelkante (07)
aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (01) mindestens zwei teilbreite Rakelkanten (07) und eine in axialer
Richtung der Walze (02) betrachtet sich lückenlos dazwischen anschließende Rakelkante
(06) aufweist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Rakelkante (06) und die Rakelkante (07) axial versetzt nebeneinander angeordnet
sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass in Waschlage (II) sowohl die mindestens eine teilbreite Abstreifkante (07) als auch
die über die gesamte wirksame Länge (L02) reichende Abstreifkante (06) an die Walze
(02) angestellt ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass in Waschlage (II) die mindestens eine teilbreite Abstreifkante (07) abgestellt, und
die über die gesamte wirksame Länge (L02) reichende Abstreifkante (06) an die Walze
(02) angestellt ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass in Waschlage (II) die mindestens zwei teilbreiten Abstreifkanten (07) als auch die
dazwischen liegende Abstreifkante (06) an die Walze (02) angestellt ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstreifkanten (06; 07) als Bestandteile von Rakeln (08; 09) an einer um eine
gestellfeste Schwenkachse (S) verschwenkbaren Halterung (13) gelagert sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass im Hinblick auf die beiden Anstell-Lagen (I; II; III) ein Anschlag (17) mit einer
ortsveränderbaren Anschlagfläche (22) vorgesehen ist, die einer rakelfesten Anschlagfläche
(23) als Widerlager dient.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass eine räumliche Lage der Anschlagfläche (22) abhängig ist von einer Größe einer Kraftbeaufschlagung
durch das Antriebsmittels (14).
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (22) an einer gestellfesten Halterung (19) mittels eines Federelementes
(21) entgegen der Bewegungsrichtung der zugeordneten Anschlagfläche (23) federnd gelagert
ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (21) in Ruhelage entgegen der Bewegungsrichtung der Anschlagfläche
(23) vorgespannt ist.
28. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass die ortsveränderbare Anschlagfläche (22) mindestens eine erste, zur Abnahmelage (III)
der Vorrichtung (01) korrespondierende Position sowie eine zweite, zur Waschlage (II)
der Vorrichtung (01) korrespondierende Position aufweist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 27 und 28, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Federelement in der zur Abnahmelage (III) der Vorrichtung (01) korrespondierenden
Position in der vorgespannten Ruhelage und in zur Waschlage (II) der Vorrichtung (01)
korrespondierenden Position in einer eingefederten Position befindet.
30. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellen der Vorrichtung (01) in die Wasch- bzw. Abnahmelage (II; II) gegen eine
in axialer Richtung changierbare Walze (02) erfolgt.
31. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass für den Stellantrieb (11) ein Anschlag (17) mit einer ortsveränderbaren Anschlagfläche
(22) vorgesehen ist, die einer rakelfesten Anschlagfläche (23) als Widerlager dient.
32. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (14) als druckmittelbetriebenes Antriebsmittel (14) ausgebildet
ist.
33. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (14) als fernbetätigbarer Positionierantrieb ausgebildet ist,
an dessen Ausgang zumindest drei voneinander verschiedene definierte Positionen einstellbar
sind.
34. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (14) als druckmittelbetriebener Positionierzylinder ausgebildet
ist.
35. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (14) als Linearantrieb ausgebildet ist.
36. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (14) als Elektromotor, insbesondere als Schrittmotor, ausgebildet
ist.
37. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (14) mit einem Leitstand und/oder einer Maschinensteuerung in
Signalverbindung steht.
38. Verfahren nach Anspruch 1 oder Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel (14) fernbetätigbar ausgebildet ist.
39. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Abstreifkanten (06; 07) ein Spritzschutz (33) vorgesehen ist.
40. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Spritzschutz (33) in Drehrichtung der Walze (02) betrachtet hinter den Abstreifkanten
(06; 07) angeordnet ist.