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EP 1 591 599 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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02.11.2005 Patentblatt 2005/44 |
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Anmeldetag: 28.04.2005 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: E04C 2/04 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI
SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA HR LV MK YU |
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Priorität: |
19.11.2004 EP 04105924 28.04.2004 DE 202004006785 U
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Anmelder: Knauf Integral KG |
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74589 Satteldorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Suthhof, Michael
22525 Hamburg (DE)
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Vertreter: Schreiber, Christoph |
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Patentanwälte von Kreisler Selting Werner,
Postfach 10 22 41 50462 Köln 50462 Köln (DE) |
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| (57) Gipsfaserbauplatte mit abgestufter Kantenausbildung, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens eine der vier Kanten ausgebildet ist als Kombination von
a) einer asymmetrischen Stufenfalz und
b) einer abgeschrägten, asymmetrischen Nut oder Feder.
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[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Gipsfaserbauplatte mit abgestufter
Kantenausbildung. Gipsfaserbauplatten wurden bisher geliefert entweder in einer Stufenfalz
oder aber mit Nut und Feder. Die Stufenfalz kann zwar genagelt oder getackert werden,
jedoch nicht oder nur schlecht und unvollständig verklebt werden. Nut und Feder lassen
sich zwar relativ gut verkleben, jedoch nicht oder nur sehr schlecht nageln oder tackern.
[0002] Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die Vorteile der beiden Arten der Verbindung
miteinander zu kombinieren und dabei die Nachteile zu vermeiden.
[0003] Diese Aufgabe wird jetzt dadurch gelöst, dass mindestens eine der vier Kanten ausgebildet
ist als Kombination von
a) einer asymmetrischen Stufenfalz und
b) einer abgeschrägten, asymmetrischen Nut oder Feder.
[0004] Vorzugsweise ist die Dicke der Stufenfalz 25 bis 40 % der gesamten Plattendicke.
Demzufolge befindet sich in der abgeschrägten, asymmetrischen Nut gute 75 bis 60 %
der gesamten Plattendicke.
[0005] Vorzugsweise besitzt die Nut eine Tiefe, die 25 bis 35 % der Tiefe der Stufenfalz
beträgt.
[0006] Die neuen Gipsfaserbauplatten können entweder alle vier Kanten als Nut oder alle
vier Kanten als Feder ausgebildet sein. Besonders bevorzugt sind Bauplatten bei denen
jeweils zwei Kanten als Nut und zwei andere Kanten als Feder ausgestaltet sind. Die
neue Gipsfaserbauplatte mit abgestufter Kantenausbildung lässt sich problemlos nageln
oder tackern. Die neue Ausgestaltung von Nut und Feder führen zu einer gleichmäßigen
Verteilung des Klebers und somit zu einer besseren Verklebung als übliche Ausgestaltung
von Nut und Feder. Insbesondere bei der Verklebung mit Polyurethan-Klebern die durch
Feuchtigkeit aufschäumen führen bei der neuen Kantenausbildung zu einer guten großflächigen
und stabilen Verklebung ohne dass ein Teil des Polyuretahnschaums seitlich austritt
und damit die Oberfläche verunreinigt. Der Bereich der Stufenfalz ist bei der neuen
Kantenausbildung so groß und stabil ausgebildet, dass in diesem Bereich problemlos
genagelt oder getackert werden kann.
[0007] Die Untersuchung der neuen abgestuften Kantenausbildung im getackerten und verklebten
Zustand hat zu dem überraschenden Ergebnis geführt, dass bei einer zu prüfenden F-60
Wand im Bereich der neuen Kantenausbildung für die Feuerbeständigkeit nicht die erwarteten
Werte von 60 Minuten sondern Werte von mehr als 90 Minuten bis nahezu 120 Minuten
erreicht wurden.
[0008] In den anliegenden Figuren 1 und 2 sind zwei Ausführungsformen der neuen Kantenausbildung
im Maßstab 2:1 dargestellt. Figur 1 zeigt die Ausführungsform bei einer Gipsfaserbauplatte
der Stärke 16mm und Figur 2 die neue Kantenausbildung bei einer Gipsfaserbauplatte
von 19mm Stärke. Es ist klar zu erkennen, dass es sich hierbei nur um bevorzugte Ausführungsformen
handelt. Dieses Prinzip der Kantenausbildung kann ohne weiteres auch zur Anwendung
kommen bei unterschiedlichen Stärken der Gipsfaserbauplatte. Weiterhin können selbstverständlich
die Dimensionen von Stufenfalz einerseits und Nut/Feder andererseits variiert werden,
wobei jedoch die Dimensionsgrenzen vorzugsweise in dem oben genannten Bereichen liegen.
1. Gipsfaserbauplatte mit abgestufter Kantenausbildung,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der vier Kanten ausgebildet ist als Kombination von
a) einer asymmetrischen Stufenfalz und
b) einer abgeschrägten, asymmetrischen Nut oder Feder.
2. Gipsfaserbauplatte gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke der Stufenfalz 25 bis 40 % der gesamten Plattendicke beträgt und demzufolge
sich die abgeschrägte, asymmetrische Nut in 75 bis 60 % der gesamten Plattendicke
befindet.
3. Gipsfaserbauplatte gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut eine Tiefe, die 25 bis 35 % der Tiefe der Stufenfalz beträgt.
4. Gipsfaserbauplatte gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass entweder alle vier Kanten als Nut oder alle vier Kanten als Feder ausgebildet sind.
5. Gipsfaserbauplatte gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Kanten als Nut und die zwei anderen Kanten als Feder ausgestaltet sind.
6. Verfahren zum Verlegen von Gipsfaserbauplatten nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gipsfaserbauplatten im Bereich der Stufenfalze
- geklebt und
- getackert oder genagelt
werden.
