[0001] Die Erfindung betrifft eine Straßentunnelanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1, ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Straßentunnelanordnung und ein Straßentunnelnetzwerk
unter Verwendung einer derartigen Straßentunnelanordnung.
[0002] Es wird geschätzt, dass der Verkehr in Europa und insbesondere in den Schwellen-
und Entwicklungsländern noch auf eine Dauer von circa 30 Jahren stark zunehmen wird.
Das größte Verkehrswachstum werden hier die sogenannten Megastädte, also Metropolen
und Ballungsräume mit vielen Millionen Einwohnern zu verzeichnen haben. Unabhängig
von den öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere dem öffentlichen Personennahverkehr
in solchen Städten, werden die vorhandenen Innenstadtstraßen dem zunehmenden Verkehrsaufkommen
nicht mehr gewachsen sein. Auch eine weitgehende Auslagerung auf den öffentlichen
Personennahverkehr ist nicht möglich, und zwar nicht nur wegen fehlender Akzeptanz,
sondern auch, weil der öffentliche Personennahverkehr nicht die Kapazität hat, einen
großen Teil des Individualverkehrs zusätzlich aufzunehmen.
[0003] Die JP 10246005 beschreibt ein Konzept zur Energieversorgung eines Ballungsraums
unter Verwendung von Tunneln und Tunnelröhren, wobei nur am Rande daraufhingewiesen
wird, dass der Verkehr in Tunneln geführt werden kann. Die FR 2681088 hat eine Straßentunnelanordnung
zur Verkehrserschließung von Ballungsräumen zum Gegenstand, wobei auch eine Ringstraße
vorgesehen ist sowie eine Vielzahl von innerhalb dieser Ringstraße in regelmäßigen
Abständen angeordneten und straßenverkehrsmäßig an die Ringstraße angebundenen, in
einer Tiefe unterhalb der Ver- und Entsorgungssysteme des Ballungsraumes verlaufenden
Straßentunnelröhren sowie unterirdischer Parkgaragen mit Zugangsvorrichtungen für
Personen und Güter zur Oberfläche des Ballungsraumes.
[0004] Schließlich offenbart die EP 0 999 307 A2 desselben Anmelders eine Straßentunnelanordnung
zur Verkehrserschließung von Ballungsräumen mit allen Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1, wobei insbesondere auf das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 der genannten
Druckschrift verwiesen wird, welches ein schachbrettartiges Muster sich unter einem
Winkel von 90° kreuzender Straßentunnelröhren zeigt, wobei jede Tunnelröhre zur Aufnahme
einer Einbahnstraße ausgebildet ist und jeweils benachbarte Tunnelröhren gegenläufigen
Verkehr führen.
[0005] Die in der EP 0 999 307 A2 beschriebene Straßentunnelanordnung bedeutet zwar einen
erheblichen Fortschritt gegenüber den bekannten Anordnungen, ist jedoch in der Ausführung
kompliziert und damit kostenintensiv, weil die sich kreuzenden Straßentunnelröhren
in verschiedenen Tiefen angeordnet sind, um eine kreuzungsfreie Anordnung zu erzielen.
An jedem Kreuzungspunkt zweier Tunnelröhren muss mit Seitenabbiegern und sogenannten
Schnecken (vergleiche Figur 2 aus der EP 0 999 307 A2) gearbeitet werden, wobei diese
Seitenabbieger und Schnecken auch den Höhenunterschied der sich kreuzenden Straßentunnelröhren
überbrücken müssen.
[0006] Es besteht daher die Aufgabe, eine gattungsgemäße Straßentunnelanordnung so weiterzubilden,
dass sie in der Herstellung einfacher und kostengünstiger ist und dennoch einen reibungslosen
Verkehrsfluss gewährleistet.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
[0008] Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, die sich kreuzenden Straßentunnelröhren
alle in derselben Tiefe unter dem Erdboden zu bauen und jeweils zwei parallele Straßentunnelröhren
zu einem Paar für gegenläufigen Verkehr zu verbinden, wobei jede Straßentunnelröhre
eine Einbahnstrasse mit mehreren Fahrstreifen aufnimmt. Dort wo sich zwei Paare von
Tunnelröhren kreuzen, ist eine großräumige Kreisverkehranordnung vorgesehen, in welche
vier Tunnelröhren mit zufließendem Verkehr einmünden und von der vier Tunnelröhren
Verkehr abführen. Die hierbei auftretenden Abstützungsprobleme aufgrund der extrem
großräumigen Untertunnelung im Bereich der Kreisverkehranordnungen werden dadurch
gelöst, dass im Zentrum jeder Kreisverkehranordnung ein Quader unangetastet bleibt
und damit das natürlich gewachsene und stabile Erdreich als zentrale Abstützung für
den großräumig untertunnelten Bereich der Kreisverkehranordnung wirkt.
[0009] Die Anordnung ist so konzipiert, dass sie aus der Sicht der bautechnischen Abwicklung
eine wirtschaftlich optimale Lösung darstellt. Alle vier Straßentunnelröhren können
nämlich mit geradeaus führenden Tunnelbohrmaschinen hergestellt werden, welche standardmäßig
im Tunnelbau verwendet werden und dem Fachmann bekannt sind. Die im Bereich der Kreuzungen
benötigten Sonderflächen zur Erstellung der Kreisverkehranordnungen werden durch Spezialgeräte
hergestellt, dennoch können die Tunnelbohrmaschinen auch am Ort des späteren Kreisverkehrs
geradeaus durchfahren, ohne dass es notwendig wäre, am Ort des Kreisverkehrs besondere
Bauverfahren anzuwenden. Es werden also zunächst einfach gerade führende Tunnelröhren
hergestellt und an den sich automatisch ergebenden Kreuzungen wird anschließend durch
Spezialgeräte weiteres Erdreich abgetragen, um die Grundfläche für die Kreisverkehranordnungen
bereitzustellen.
[0010] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf
jeweils eine begleitende Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Figur 1:
- Eine Planansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Straßentunnelanordnung;
und
- Figur 2:
- eine Planansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Straßentunnelanordnung.
[0011] Bei beiden Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Straßentunnelanordnung kreuzen
sich im Untergrund, beispielsweise unterhalb eines Ballungsraumes, zwei Paare 1 und
2 von Tunnelröhren 1', 1", 2', 2". Das erste Paar 1 besteht aus den beiden einzelnen
Tunnelröhren 1' und 1", welche parallel zueinander in einem Abstand von etwa 30 m
zueinander verlaufen. Das zweite Paar 2 besteht aus den beiden Tunnelröhren 2' und
2", welche ebenfalls parallel zueinander und ebenfalls in einem Abstand von 30 m zueinander
verlaufen. Die Tunnelröhren 1' und 1" des ersten Paars 1 verlaufen senkrecht zu den
Tunnelröhren 2' und 2" des zweiten Paars 2, und zwar in der gleichen Tiefe unter der
Erdoberfläche, so dass die in den Figuren 1 bzw. 2 dargestellte Kreuzungsanordnung
entsteht.
[0012] Jede Tunnelröhre 1', 1", 2', 2" beinhaltet eine Einbahnstraße mit mehreren, in den
dargestellten Ausführungsbeispielen drei, Fahrstreifen. Jede Tunnelröhre ist in an
sich bekannter Weise hergestellt, nämlich z.B. mit einer geradeaus führenden Tunnelbohrmaschine,
insbesondere einer Schildvortriebsmaschine, also mit Techniken, wie sie aus dem Tunnel-
und Bergbau bekannt sind. Ferner ist jede Tunnelröhre innenseitig ausgekleidet und
armiert, worauf im folgenden jedoch nicht näher eingegangen wird, da diese Maßnahmen
ebenfalls aus dem Berg- und Tunnelbau bekannt sind.
[0013] Die Tunnelröhren 1', 1", 2', 2" befinden sich vorzugsweise in einer Tiefe von etwa
30 - 50 m unter der Erdoberfläche, beispielsweise unterhalb eines Ballungsraums.
[0014] Die beiden sich kreuzenden Paare 1 und 2 von Tunnelröhren umschließen in der Draufsicht
(= Planansicht) ein Rechteck 4, welches in beiden Ausführungsbeispielen aufgrund des
gleichen Abstandes der Tunnelröhren 1' und 1" des ersten Paars 1 und der Tunnelröhren
2' und 2" des zweiten Paars 2 ein Quadrat ist. Innerhalb dieses Quadrats bleibt das
natürliche Erdreich völlig unangetastet, da die geradeaus geführten Tunnelanordnungen
1', 1", 2', 2" jeweils an diesem Rechteck vorbeiführen bzw. es begrenzen. Im Dreidimensionalen
entspricht das Quadrat 4 einem Quader, welcher aus natürlichem, verfestigten Erdreich
besteht und die Decke der gesamten, im folgenden näher beschriebenen Kreuzungsanordnung,
abstützt.
[0015] Gegenüber jeder der vier Außenseiten 5 des Rechtecks 4 im Zentrum des Kreuzungsbereiches
ist das Erdreich in den schraffiert dargestellten Bereichen 6 abgetragen. Jeder Bereich
6 wird einerseits begrenzt durch den - bezogen auf das Zentrum der Anordnung - Außenrand
des Verlaufs einer Tunnelröhre (z.B. 2") und den Innenrand des Verlaufs der beiden
hierzu senkrecht verlaufenden Tunnelröhren des anderen Paars (z.B. 1', 1 "), wobei
sich die Beispiele auf den in den Figuren 1 und 2 rechts dargestellten gestrichelten
Bereich 6 bezogen. Diese gestrichelten Bereiche 6 werden nach Fertigstellung der Tunnelröhren
1', 1", 2', 2" durch Spezialräumgeräte hergestellt. Aus den Zeichnungen ist ersichtlich,
dass das zusätzlich freizuräumende Volumen für die Bereiche 6 gering ist im Vergleich
zu dem ohnehin vorhandenen, bereits durch die Schildvortriebsmaschinen bei der Erzeugung
der Tunnelröhren 1', 1", 2', 2" erzeugte Volumen.
[0016] Zur Fertigstellung des Bauwerks können die Außenseiten 5 des zentralen Rechtecks
bei besonderen geologischen Bedingungen, und zwar insbesondere, wenn das Rechteck
aus losem Erdreich besteht, bautechnisch verstärkt, z.B. betoniert werden. In gleicher
Weise kann der gesamte Decken- und Wandbereich der Anordnung bautechnisch verstärkt
werden.
[0017] Die in den Figuren horizontal bzw. vertikal dünn gestrichelten, kreissegmentförmigen
Bereiche unmittelbar an den Außenseiten 5 des Quadrats 4 sowie der außerhalb dieser
Bereiche schraffierte ringförmige Bereich sind zwar untertunnelt und freigeräumt,
da sie ja die Verlängerungen der Straßentunnelröhren sind, werden aber für den Kreisverkehr
nicht genutzt. Diese Flächen können entweder frei gelassen und asphaltiert werden,
oder es können Gebäude oder andere Einrichtungen, z.B. Polizei, Rettungsdienste, Feuerwehr,
Bereitschaftsdienste, Überwachungsdienste etc. darauf angeordnet werden.
[0018] Vorzugsweise weist jede Einbahnstraße 3 innerhalb jeder Tunnelröhre 1', 1", 2', 2"
drei Fahrstreifen auf, wobei diese jedoch auch zwei, vier oder mehr Fahrstreifen aufweisen
kann. Die gleiche Anzahl von Fahrstreifen weist vorzugsweise jeder Kreisverkehr auf,
so dass ein reibungsloser Übergang von den Einbahnstraßen in den Kreisverkehr und
wieder aus diesem heraus möglich ist.
[0019] Es ist ferner vorteilhaft, im Bereich der Einmündung jeder Tunnelröhre 1' bzw. 2",
welche der Kreisverkehranordnung Verkehr zuführt, zwischen dieser Tunnelröhre 1' bzw.
2" und der Kreisverkehranordnung Erdreich abzutragen. Hierbei wird der in den Figuren
dargestellte Durchblick 7 zwischen der Tunnelröhre 1' bzw. 2' und der Kreisverkehranordnung
erzeugt und die sich dem Kreisverkehr nähernden Fahrzeuge sehen besser die aus dem
Kreisverkehr kommenden Fahrzeuge. Dieser Durchblick 7 kann in der Draufsicht (Planansicht)
etwa die Form eines Dreiecks aufweisen oder auch anderweitig gestaltet sein.
[0020] Ferner ist es vorteilhaft, dass das bei den äußeren Eckpunkten A sich kreuzender
Tunnelröhren 1', 1", 2', 2" verbleibende Erdreich in der Draufsicht (Planansicht)
unter Bildung einer Schräge oder konvexen Abrundung abgetragen ist, um erstens eine
bessere Überblickbarkeit zu gewährleisten und zweitens die Unfallfolgen bei Unfällen
in diesem Bereich abzumildern.
[0021] Während die bisherigen Ausführungen auf beide Ausführungsbeispiele zutrafen, unterscheidet
sich das zweite Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 vom ersten Ausführungsbeispiel gemäß
Figur 1 dadurch, dass bei den äußeren Eckpunkten A sich kreuzender Tunnelröhren 1',
1 ", 2', 2" soviel Erdreich abgetragen ist, dass ein Abbiegefahrstreifen 9 entsteht,
über welchen die Fahrzeuge von der zubringenden Tunnelröhre, z.B. 1', in die abführende
Tunnelröhre, z.B. 2", abbiegen können ohne in den Kreisverkehr selbst einzufahren.
Diese Anordnung dient der Vermeidung von Unfällen. Es sind hier verkehrstechnische
Maßnahmen vorzusehen, die eine frühzeitige Anordnung des abbiegenden Verkehrs in die
rechte Spur vorschreiben.
[0022] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen
Straßentunnelanordnung, welches insbesondere vorsieht, dass zunächst die Straßentunnelröhren
1', 1", 2', 2" mit geradeaus führenden, einfachen und aus dem bisherigen Tunnel- und
Bergbau bekannten Tunnelbohrmaschinen gefertigt werden. Bei diesen Maschinen handelt
es sich insbesondere um Schildvortriebsmaschinen. Nach Fertigstellung dieses Rohbaus
werden die Kreisverkehranordnungen durch Abtragen des Erdreichs an den Außenseiten,
also zwischen den einzelnen Tunnelröhren, und durch Abrundungen im Bereich der Eckpunkte
A erzeugt und die Oberflächen verfestigt, sowie der Fahrbahnbelag eingebracht. Das
Verfahren hat den Vorteil, dass mit einfachen, bekannten Maschinen gearbeitet werden
kann und keine zusätzlichen Aufwendungen erforderlich sind, um die gesamte Kreisverkehranordnung
abzustützen, weil der verbleibende Block (Quadrat 4) diese Abstützungsfunktion auf
natürliche Weise übernimmt.
[0023] Alternativ zu den vorgeschlagenen Ausführungsbeispielen ist es auch möglich, die
Tunnelröhren 2', 2" des zweiten Paars 2 in einem anderen Abstand voneinander zu führen
als die Tunnelröhren 1', 1" des ersten Paars 1. In diesem Fall ist das zentrale Rechteck
4 kein Quadrat und es ergibt sich auch keine Kreisverkehr-, sondern eine Ringverkehranordnung,
die etwa die Form einer Ellipse hat.
[0024] Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Straßentunnelanordnung innerhalb eines Straßentunnelnetzwerks
zur Verkehrserschließung von Ballungsräumen eingesetzt, wobei dann eine Vielzahl von
Paaren 1 und 2 vorgesehen sind, die alle parallel bzw. senkrecht verlaufen können,
wodurch sich ein schachbrettartiges Muster von Straßentunneln ergibt, an deren Kreuzungspunkten
sich die erfindungsgemäßen Ring- bzw. Kreisverkehranordnungen befinden. Ein solches
Tunnelnetzwerk verläuft vorzugsweise in einer Tiefe unterhalb der Ver- und Entsorgungssysteme
und der übrigen Verkehrssysteme (z.B. U- und S-Bahn) des Ballungsraums, also in etwa
30 - 50 m unter der Erdoberfläche. Die verkehrsmäßige Erschließung von außen kann
durch eine Ringstraße entlang der Peripherie des Ballungsraumes erfolgen, an welche
die Tunnelröhren in geeigneter und an sich bekannter Weise straßenverkehrsmäßig angebunden
sind. Es können auch mehrere Ringstraßen in verschiedenem Abstand von Zentrum des
Ballungsraumes vorgesehen sein, wobei mindestens eine dieser Ringstraßen in einem
Tunnel angeordnet sein kann. Vorzugsweise weist ein solches Tunnelnetzwerk auch eine
Vielzahl unterirdischer, über die Tunnelröhren straßenverkehrsmäßig erschlossener
Parkgaragen mit Zugangsvorrichtungen für Personen und Güter, z.B. Treppen und Aufzüge,
zur Oberfläche des Ballungsraumes auf, welche auch Anschlussstellen für den öffentlichen
Personennahverkehr und den Fernverkehr erschließen können.
1. Straßentunnelanordnung mit einem ersten und einem zweiten Paar (1, 2) parallel zueinander
verlaufender Tunnelröhren (1', 1"; 2', 2"), welche Einbahnstraßen (3) für gegenläufigen
Verkehr aufnehmen, wobei die Paare (1, 2) zueinander im wesentlichen senkrecht verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Paare (1, 2) in im wesentlichen gleicher Tiefe angeordnet sind und an ihren
Kreuzungen einen Quader (4) aus natürlichem Erdreich einschließen, und entlang jeder
Außenseite (5) der an dem Quader (4) vorbeiführenden Einbahnstrassen (3) das Erdreich
zur Bildung einer Ringverkehranordnung abgetragenen (6) ist.
2. Tunnelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Quader (4) in der Planansicht quadratisch und die Ringverkehranordnung damit
eine Kreisverkehranordnung ist.
3. Tunnelanordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenseiten (5) des Quaders (4) bautechnisch verstärkt, insbesondere betoniert,
sind.
4. Tunnelanordnung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser jeder Kreisverkehranordnung dem Abstand der sich punktsymmetrisch
gegenüberliegenden äußeren Eckpunkte (A) sich kreuzender Tunnelröhren (1', 1"; 2',
2") entspricht.
5. Tunnelanordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einbahnstraße (3) und jede Ringverkehranordnung mindestens zwei, vorzugsweise
drei oder vier, Fahrstreifen aufweist.
6. Tunnelanordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Einmündung jeder Tunnelröhre (1'; 2"), die der Ringverkehranordnung
Verkehr zuführt, zwischen dieser Tunnelröhre (1'; 2") und der Ringverkehranordnung
Erdre'ich abgetragen ist um einen Durchblick (7) zwischen Tunnelröhre (1'; 2") und
Ringverkehranordnung zu schaffen.
7. Tunnelanordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der durch das zwischen Tunnelröhre (1'; 2") und Ringverkehranordnung abgetragene
Erdreich entstandene Durchblick (7) in der Planansicht etwa die Form eines Dreiecks
aufweist.
8. Tunnelanordnung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das bei den äußeren Eckpunkten (A) sich kreuzender Tunnelröhren (1', 1"; 2', 2")
verbleibende Erdreich in der Planansicht unter Bildung einer Schräge oder konvexen
Abrundung abgetragen ist.
9. Tunnelanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß bei den äußeren Eckpunkten (A) sich kreuzender Tunnelröhren (1', 1"; 2', 2") soviel
Erdreich abgetragen ist, daß ein Abbiegefahrstreifen (9) die Einbahnstraßen (3) der
an diesem Eckpunkt aufeinander treffenden Tunnelröhren (1', 1"; 2', 2") unmittelbar,
also ohne Benutzung der Fahrstreifen der Ringverkehranordnung verbindet.
10. Verfahren zur Herstellung einer Straßentunnelanordnung nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Tunnelröhren (1', 1"; 2', 2") mit geradeaus führenden Tunnelbohrmaschinen, insbesondere
Schildvortriebsmaschinen, gebohrt werden und an der Außenseite (5) jeder den Quader
(4) einschließenden Einbahnstraße (3) das Erdreich zur Bildung einer Ringverkehranordnung
abgetragen (6) wird.
11. Straßentunnelnetzwerk zur Verkehrserschließung von Ballungsräumen, gekennzeichnet durch eine Vielzahl von Straßentunnelanordnungen nach einem der voranstehenden Ansprüche.
12. Tunnelnetzwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Verkehrserschließung eines Ballungsraums unterhalb der Ver- und Entsorgungssysteme
des Ballungsraumes, vorzugsweise in einer Tiefe von 30 bis 50 Metern unter dem Ballungsraum,
verläuft.
13. Tunnelnetzwerk nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Ringstraße entlang der Peripherie des Ballungsraumes angeordnet ist,
an welche die Tunnelröhren straßenverkehrsmäßig angebunden sind.
14. Tunnelnetzwerk nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Ringstraßen in verschiedenem Abstand vom Zentrum des Ballungsraumes angeordnet
sind.
15. Tunnelnetzwerk nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Ringstraße ebenfalls unterirdisch in einem Tunnel angeordnet ist.
16. Tunnelnetzwerk nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vielzahl unterirdischer, über die Tunnelröhren straßenverkehrsmäßig erschlossener
Parkgaragen mit Zugangsvorrichtungen für Personen und Güter, insbesondere Treppen
und Aufzüge, zur Oberfläche des Ballungsraumes vorgesehen sind.
17. Tunnelnetzwerk nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß über die Zugangsvorrichtungen Anschlußstellen des öffentlichen Personennahverkehrs
und des Fernverkehrs unmittelbar erschlossen werden.