[0001] Die Erfindung betrifft ein System umfassend einen Nocken mit einer Nockennase und
ein Nockenfolgeelement, welches bei einer Rotation der Nocke eine oszillierende Hubbewegung
in Richtung seiner Längsachse vollzieht, wobei entweder die Mittelebene des Nockens,
die senkrecht zur Drehachse des Nockens verläuft, gegenüber der Längsachse des Nockenfolgeelementes
um eine Exzentrizität E1 versetzt angeordnet ist, oder zum einen eine Berührfläche
des Folgeelementes eine Balligkeit und zum anderen der Nocken eine Nockenschräge hinsichtlich
seiner Drehachse aufweist, so daß das Nockenfolgeelement um seine Längsachse rotiert,
wenn der Nocken sich mit seiner Nockenmantelfläche entlang einer Berührungslinie in
Eingriff befindet mit dem Nockenfolgeelement.
[0002] Des Weiteren betrifft die Erfindung die Verwendung eines derartigen Systems.
[0003] Ein System der oben genannten Art wird beispielsweise in einer Brennkraftmaschine
eines Kraftfahrzeuges verwendet. Ein Vier-Takt-Arbeitsverfahren umfaßt dabei neben
der Kompression des Kraftstoffluftgemisches bzw. der Verbrennungsluft und der Expansion
infolge der im Brennraum stattfindenden Verbrennung auch den Ladungswechsel. Im Rahmen
des Ladungswechsels erfolgt das Ausschieben der Verbrennungsgase über die Auslaßventile
und das Füllen des Brennraums mit Frischgemisch bzw. Frischluft über die Einlaßventile.
Zur Steuerung des Ladungswechsels werden bei Viertaktmotoren nahezu ausschließlich
Hubventile verwendet, die während des Betriebs der Brennkraftmaschine eine oszillierende
Hubbewegung ausführen und auf diese Weise den Offnungs- und Schließvorgang der Ein-
und Auslaßöffnungen durchführen.
[0004] Der erforderliche Betätigungsmechanismus einschließlich der Ventile wird als Ventiltrieb
bezeichnet. Dabei ist es die Aufgabe des Ventiltriebes die Einlaß- und Auslaßöffnungen
der Brennkammer rechtzeitig freizugeben bzw. zu schließen, wobei eine schnelle Freigabe
möglichst großer Strömungsquerschnitte angestrebt wird, um die Drosselverluste in
den ein- bzw. ausströmenden Gasströmungen gering zu halten und eine möglichst gute
Füllung des Brennraumes mit Frischgemisch bzw. ein effektives d.h. vollständiges Ausschieben
der Verbrennungsgase zu gewährleisten.
[0005] Nach dem Stand der Technik wird hierzu in der Regel ein Ventil verwendet, das entlang
seiner Längsachse zwischen einer Ventilschließstellung und einer Ventiloffenstellung
bewegbar ist, um eine Einlaß- oder Auslaßöffnung einer Brennkammer der Brennkraftmaschine
freizugeben bzw. zu versperren. Zur Betätigung des Ventils werden einerseits Ventilfedermitteln
vorgesehen, um das Ventil in Richtung Ventilschließstellung vorzuspannen, und andererseits
Ventilbetätigungseinrichtung eingesetzt, um das Ventil entgegen der Vorspannkraft
der Ventilfedermittel zu öffnen.
[0006] Die Ventilbetätigungseinrichtung umfaßt eine Nockenwelle, auf der eine Vielzahl von
Nocken angeordnet ist und die - beispielsweise mittels eines Kettenantriebes - von
der Kurbelwelle in der Art in Drehung versetzt wird, daß die Nockenwelle und mit dieser
die Nocken mit der halben Kurbelwellendrehzahl umläuft bzw. umlaufen.
[0007] Grundsätzlich wird dabei zwischen einer untenliegenden Nockenwelle und einer obenliegenden
Nockenwelle unterschieden.
[0008] Untenliegende Nockenwellen eignen sich für die Betätigung von sogenannten stehenden
Ventilen, aber auch unter Zuhilfenahme von Stoßstangen und Hebeln, beispielsweise
Schwinghebeln oder Kipphebeln, für die Betätigung hängender Ventile. Stehende Ventile
werden geöffnet, indem sie nach oben verschoben werden, wohingegen hängende Ventil
durch eine Abwärtsbewegung geöffnet werden. Dabei wird üblicherweise ein Stößel als
Zwischenelement verwendet, der sich zumindest während des Offnungs- und Schließvorganges
mit dem Nocken der Nockenwelle in Eingriff befindet.
[0009] Obenliegende Nockenwellen werden hingegen ausschließlich für die Betätigung hängender
Ventile verwendet, wobei ein Ventiltrieb mit obenliegender Nockenwelle als weiteres
Ventiltriebsbauteil einen Schwinghebel, einen Kipphebel oder einen Stößel aufweist.
Der Schwinghebel dreht dabei um einen festen Drehpunkt und verschiebt bei Auslenkung
durch den Nocken das Ventil entgegen der Vorspannkraft der Ventilfedermittel in Richtung
Ventiloffenstellung. Bei einem Kipphebel, der um einen mittig angeordneten Drehpunkt
schwenkbar ist, greift der Nocken an dem einen Ende des Kipphebels ein, wobei das
Ventil am gegenüberliegenden Ende des Hebels angeordnet ist.
[0010] Bei Verwendung eines Stößels wird dieser Stößel auf das der Brennkammer abgewandte
Ende des Hubventils aufgesetzt, so daß der Stößel an der oszillierenden Hubbewegung
des Ventils teilnimmt, wenn der Nocken sich mit seiner Nockenmantelfläche im Bereich
der Nockennase entlang einer Berührungslinie in Eingriff befindet mit dem Stößel.
[0011] Vorteilhaft bei der Verwendung von obenliegenden Nockenwellen ist, daß insbesondere
durch den Wegfall der Stoßstange die bewegte Masse des Ventiltriebes reduziert wird
und der Ventiltrieb starrer d.h. weniger elastisch ist.
[0012] An die Kontur des Nockens werden hohe Anforderungen gestellt. Zum einen soll der
Nocken - wie bereits oben erwähnt - ein schnelles Öffnen und Schließen der Ventile
und damit eine schnelle Freigabe möglichst großer Strömungsquerschnitte gewährleisten.
Zum anderen muß berücksichtigt werden, daß der Ventiltrieb ein elastisches Massesystem
ist, daß aufgrund der oszillierenden Bewegung insbesondere des Ventils und des Stößels
hohen Beschleunigungen und Verzögerungen ausgesetzt ist. Insbesondere ein Abheben
des Nockens vom Stößel bei höheren Drehzahlen soll vermieden werden. Eine exakte mathematische
Beschreibung des Ventiltriebes ist sehr komplex und die rechnerische Darstellung der
Stößelrotation ist nur in Ansätzen machbar. An dieser Stelle sollen aber ein paar
wesentliche Aspekte angesprochen werden, die für das Verständnis der vorliegenden
Erfindung unentbehrlich sind.
[0013] Befindet sich der Nocken mit dem Stößel im Eingriff, gleitet der Nocken mit seiner
Nockenmantelfläche entlang einer Berührungslinie auf der Oberfläche des Stößel ab.
Dabei hat die Drehbewegung des Nockens eine Hubbewegung des Stößels zur Folge. Um
das Abgleiten zu erleichtern und den Verschleiß beider Bauteile zu minimieren, wird
die Kontaktzone zwischen Nocken und Stößel mit Schmieröl versorgt. Infolge der Relativbewegung
der beiden Bauteile zueinander bildet sich durch die Hydrodynamik drehwinkelabhängig
ein unterschiedlich tragfähiger Schmierfilm zwischen Nockenmantelfläche und Stößeloberfläche
aus. Der Aufbau dieses Schmierölfilms ist vergleichbar mit dem Aufbau der Gleitölschicht
in einem Gleitlager, wobei im vorliegenden Fall die Schmierzahl, die ein Maß für die
Tragfähigkeit des Schmierölfilmes darstellt, nicht von der Differenz der relativen
Bauteilgeschwindigkeiten abhängig ist, sondern von der Summe der relativen Bauteilgeschwindigkeiten.
[0014] Der Verschleiß von Nocken und Stößel ist nicht nur nachteilig im Hinblick auf die
Lebensdauer dieser Bauteile, sondern auch insbesondere hinsichtlich der Funktionstüchtigkeit
des Ventiltriebes. Ein Materialabtrag auf der Nockenmantelfläche und/oder der Stößeloberfläche
hat nämlich zum einen Einfluß auf das Ventilspiel und zum anderen Auswirkungen auf
den Ventilhub und die Steuerzeiten d.h. auf die Kurbelwinkel, zu denen das Ventil
geöffnet und geschlossen wird.
[0015] Eine weitere Maßnahme, dem Verschleiß von Stößel und Nocken entgegen zu wirken, besteht
deshalb darin, den Nocken und den Stößel in der Weise zueinander anzuordnen, daß die
Mittelebene des Nockens, die senkrecht zur Drehachse des Nockens verläuft, gegenüber
der Längsachse des Stößels um eine Exzentrizität E
1 versetzt angeordnet ist. Diese Exzentrizität bewirkt, daß der Stößel um seine Längsachse
rotiert, wenn der Nocken sich mit seiner Nockenmantelfläche entlang einer Berührungslinie
mit dem Stößel in Eingriff befindet.
[0016] Die Rotation des Stößels wird dadurch verursacht, daß die sich links und rechts von
der Stößellängsachse befindlichen Bereiche der Nockenmantelfläche unterschiedlich
groß sind. Die unterschiedlich großen Nockenbereiche beaufschlagen den Stößel - überwiegend
- mit unterschiedlich großen Drehmomenten, weshalb der Stößel infolge der Differenz
dieser beiden Drehmomente in Rotation versetzt wird. Die Drehmomente ergeben sich
aus dem Produkt des Druckpunkt-Radius, der sich als Abstand der jeweiligen Nockenbereichsmitte
von der Längsachse des Stößels darstellt, und der mittleren Reibungskraft, die sich
aus den Drücken und den Reibungskoeffizienten entlang der Berührungslinie des Nockenbereiches
in der Weise ergibt, daß die mittlere Reibungskraft mit dem Druckpunkt-Radius als
Hebel zu einem gleichgroßen Drehmoment um die Längsachse des Stößels führt wie die
tatsächlich entlang der Berührungslinie auftretenden Reibungskräfte mit ihren jeweiligen
Hebeln.
[0017] Nun ist der lokale Druck entlang der Berührungslinie und damit auch die lokale Schmierzahl
d.h. die Tragfähigkeit in dem sich zwischen Nockenmantelfläche und Stößeloberfläche
ausbildenden Schmierölfilm - wie oben bereits erwähnt - von der Summe der einzelnen
relativen Bauteilgeschwindigkeiten abhängig, die zu einem bestimmten Zeitpunkt örtlich
variiert. Denn die Bauteilgeschwindigkeit des Stößels variiert entlang der Berührungslinie
d. h. sie steigt als Umfangsgeschwindigkeit mit zunehmendem Radius infolge der Rotationsbewegung.
[0018] Die unterschiedlichen lokalen Umfangsgeschwindigkeiten des rotierenden Stößels führen
wiederum zu einer sich entlang der Berührungslinie verändernden Summe der relativen
Bauteilgeschwindigkeiten, so daß sich auch die von dieser Variablen abhängigen Parameter,
insbesondere die Schmierzahl, entlang der Berührungslinie ändern. Ist die Summe der
relativen Bauteilgeschwindigkeiten Null ist auch die Schmierzahl Null. Wird dann der
Schmierölfilm nicht länger mit Öl versorgt, verliert der Schmierfilm an Tragfähigkeit.
Dies ist ein Grenzfall, wie er beispielsweise auftritt, wenn die Nockenmantelfläche
mit dem kritischen Berührradius Teil der Berührungslinie ist.
[0019] Eine abnehmende Schmierzahl hat grundsätzlich den Nachteil, daß mit der abnehmenden
Tragfähigkeit des Schmierfilms zunächst zunehmend der Bereich der Flüssigkeitsreibung
verlassen wird und ein Übergang zur Mischreibung stattfindet, wobei mit weiter abnehmender
Schmierzahl der Anteil der Festkörperreibung immer mehr zunimmt.
[0020] Des weiteren ist zu berücksichtigen, daß die Nockenmantelfläche des Nockens einen
sich in Drehrichtung örtlich ändernden Krümmungsradius aufweist, so daß sich die Geschwindigkeit,
mit der der Nocken über die Stößeloberfläche abgleitet, zumindest im Bereich der Nockennase
mit dem Nockendrehwinkel ändert. Auch dieser Effekt führt zu sich ständig ändernden
Bedingungen im Schmierfilm entlang der Berührungslinie. Die für die Tragfähigkeit
des Schmierfilms verantwortlichen Parameter ändern sich also einmal örtlich entlang
der Berührungslinie und zudem in Abhängigkeit von der Zeit
[0021] Im Versuch haben Messungen gezeigt, daß die Stößelrotation zwischen dem absoluten
Stillstand und beispielsweise 2000 U/min variieren kann. Erklärt werden kann dies
nur durch eine sich ebenfalls stark ändernde Schmierzahl d.h. durch eine sich stark
ändernde Trägfähigkeit des Schmierölfilms entlang der Berührungslinie. Die sich ständig
ändernden Bedingung im Schmierfilm entlang der Berührungslinie führen letztendlich
auch zu einem sich zeitlich stark ändernden, schwankenden Drehmoment um die Stößellängsachse.
Dies wiederum hat eine sehr ungleichförmige Rotation des Stößels zur Folge.
[0022] Aus der ungleichförmigen Rotation des Stößels können daher Rückschlüsse gezogen werden
auf die Reibungsbedingungen, die entlang der Berührungslinie vorliegen. Die sehr ausgeprägten
Schwankungen der Stößelrotation lassen darauf schließen, daß sich die Reibbedingungen
ebenfalls stark ändern und den gesamten Bereich von der reinen Flüssigkeitsreibung
bis hin zur Festkörperreibung umfassen.
[0023] Es kann dabei davon ausgegangen werden, daß es bestimmte Drehzahlbereiche für die
Stößelrotation gibt, in denen ein relatives Optimum der Schmierverhältnisse zwischen
Nocken und dem Nockenfolgeelement besteht, während unterhalb und oberhalb dieses Drehzahlfensters
partielle Mangelschmierung auftritt mit der Folge einer verstärkten Mischreibung durch
Festkörperkontakt. Da der Verschleiß mit einem zunehmendem Anteil der Festkörperreibung
ebenfalls zunimmt, wird grundsätzlich eine möglichst weitgehende hydrodynamische Schmierfilmausbildung
zwischen Stößel und Nocken angestrebt.
[0024] Es ist grundsätzlich ein Ziel der Konstrukteure bei der Auslegung eines Ventiltriebs,
den Verschleiß zwischen Nocken und Stößel so gering wie möglich zu halten.
[0025] Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein System der
gattungsbildenden Art bereitzustellen, mit dem die nach dem Stand der Technik bekannten
Nachteile überwunden werden, und das insbesondere einen geringeren Verschleiß aufweist.
[0026] Eine weitere Teilaufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verwendungen eines derartigen
Systems aufzuzeigen.
[0027] Gelöst wird die erste Teilaufgabe durch ein System umfassend einen Nocken mit einer
Nockennase und ein Nockenfolgeelement, welches bei einer Rotation der Nocke eine oszillierende
Hubbewegung in Richtung seiner Längsachse vollzieht, wobei entweder die Mittelebene
des Nockens, die senkrecht zur Drehachse des Nockens verläuft, gegenüber der Längsachse
des Nockenfolgeelementes um eine Exzentrizität E
1 versetzt angeordnet ist, oder zum einen eine Berührfläche des Folgeelementes eine
Balligkeit und zum anderen der Nocken eine Nockenschräge hinsichtlich seiner Drehachse
aufweist, so daß das Nockenfolgeelement um seine Längsachse rotiert, wenn der Nocken
sich mit seiner Nockenmantelfläche entlang einer Berührungslinie in Eingriff befindet
mit dem Nockenfolgeelement, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß der Nocken in
Umfangsrichtung zumindest im Bereich der Nockennase mindestens eine Nut in seiner
Nockenmantelfläche aufweist.
[0028] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Nockens mit mindestens einer Nut in Umfangsrichtung
ist das Ergebnis von Verschleißuntersuchungen mittels Radionuklidtechnik RTM, die
an einem Ventiltrieb durchgeführt wurden.
[0029] Dabei sollte ursprünglich der motorenbetriebsbedingte Verschleiß eines tribologischen
Systems einer Brennkraftmaschine aus meßtechnischen Gründen bewußt erhöht werden.
[0030] Als tribologisches System wurde der Ventiltrieb als eines der verschleißintensivsten
Systeme einer Brennkraftmaschine ausgewählt. Um den Verschleiß dieses Systems zusätzlich
zu erhöhen, wurde über Maßnahmen nachgedacht, die Ausbildung des Schmierölfilms zwischen
Nockenmantelfläche und Stößeloberfläche zu erschweren und zu behindern. Diese Überlegungen
führten schließlich zur Anordnung einer Nut in der Nockenmantelfläche des Nockens.
[0031] Dabei gingen die Fachleute davon aus, daß diese Nut ein geeignetes Mittel sei, den
Schmierölfilm zwischen Stößel und Nocken bzw. die Ausbildung des Schmierölfilmes und
damit die Tragfähigkeit des Schmierölfilmes nachteilig zu beeinflussen. Dieser Annahme
lag die Überlegung zugrunde, daß sich infolge der Nut kein tragfähiger Schmierölfilm
zumindest im Bereich der Nut ausbilden könne, da der hierfür notwendige Druckaufbau
im Schmierölfilm nicht erzielt werden könne. Eine Herabsetzung der Tragfähigkeit des
Schmierölfilms sollte den Anteil der Festkörperreibung entlang der Berührungslinie
zwischen Stößel und Nocken erhöhen, was im Hinblick auf die gewollte Verschleißerhöhung
zielführend gewesen wäre.
[0032] Tatsächlich ergab dann aber eine Messung des Verschleißes von Stößel und Nocken,
daß der Verschleiß entgegen der Annahme der Fachleute nicht zugenommen, sondern deutlich
d. h. spürbar abgenommen hatte. Die beobachtete Verschleißminderung lag deutlich außerhalb
einer grundsätzlich zu veranschlagenden Meßunsicherheit der verwendeten Meßtechnik.
[0033] Daraus wurde gefolgert, daß die Stößelrotation wesentlich geringeren Drehzahlschwankungen
unterworfen ist, wenn der Nocken erfindungsgemäß d.h. mit einer Nut ausgebildet ist.
Die im Vergleich zum Stand der Technik wesentlich gleichförmigere Rotation des Stößels
läßt auf einen stabileren Schmierölfilm schließen, dessen Trägfähigkeit weniger heftig
über der Zeit variiert als dies bei herkömmlichen Nocken beobachtet wurde. Der gemessene
geringere Verschleiß ist ein Indiz dafür, daß mit dem erfindungsgemäßen System der
Anteil der Festkörperreibung deutlich gesenkt werden konnte.
[0034] Dadurch wird die erste der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst, nämlich ein
System der gattungsbildenden Art bereitzustellen, mit dem die nach dem Stand der Technik
bekannten Nachteile überwunden werden, und das insbesondere einen geringeren Verschleiß
aufweist.
[0035] Darüber hinaus kann mit dem erfindungsgemäßen Systems nicht nur der Verschleiß gemindert,
sondern auch die Gefahr von sogenannten Pittings in der Nockenmantelfläche gesenkt
werden.
[0036] Bei den sogenannten Pittings handelt es sich um Ermüdungsbrüche im Mikrobereich,
die u. a. dadurch verursacht werden, daß die zwischen Nocken und Stößel wirkende Kraft
nicht senkrecht auf der Nockenoberfläche steht, sondern wegen ihrer Reibkraftkomponente
mehr oder weniger schräg auf die Nockenmantelfläche wirkt. Bei der Ausbildung von
Pittings wird Material aus der Nockenoberfläche ab- und herausgelöst, so daß kleine
Krater in der Nockenmantelfläche entstehen, wobei die technisch so gestörte Oberfläche
zu einer weiteren Erhöhung der Reibung zwischen Stößel und Nocken führt.
[0037] Die Abnahme der sogenannten Pittings ist ein weiterer Beweis dafür, daß sich durch
die erfindungsgemäße Ausbildung des Nockens ein - im Vergleich zum Stand der Technik
- wesentlich stabilerer und tragfähigerer Schmierölfilm zwischen Nocken und Stößel
ausbildet, denn ein tragfähiger Schmierölfilm führt zu einer verringerten Reibung
zwischen den Bauteilen und damit dazu, daß die zwischen Nocken und Stößel wirkende
Kraft steiler auf der Nockenoberfläche und der Oberfläche des Nockenfolgeelementes
steht, wodurch Pittings gerade vermieden werden.
[0038] Zwar wurden die Untersuchungen, die der hier vorliegenden Erfindung zugrunde liegen,
an einem Stößel vorgenommen. Die Ergebnisse lassen sich aber ohne weiteres übertragen,
weshalb generell von einem rotierenden Element, welches durch den Nocken betätigt
d.h. ausgelenkt wird, gesprochen werden kann.
[0039] Vorteilhaft sind aber Ausführungsformen des Systems, bei denen das Nockenfolgeelement
ein Stößel oder eine Unterlegscheibe ist, welche die Hubbewegung auf ein anderes Übertragungselement
weiterleitet.
[0040] Als vorteilhaft haben sich Ausführungsformen des Systems erwiesen, bei denen |E
1| ≤ 0,5 NB ist, wobei NB die Breite des Nockens in Richtung seiner Längsachse bezeichnet.
[0041] Vorteilhaft sind insbesondere Ausführungsformen des Systems, bei denen |E
1| ≤ 0,35 NB, vorzugsweise |E
1| ≤ 0,25 NB gilt.
[0042] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen die Mittellinie der mindestens
einen Nut mit der Längsachse des Nockens einen rechten Winkel α = 90° bildet d.h.
parallel zur Mittelebene des Nockens verläuft.
[0043] Bei dieser Ausführungsform sind die sich links und rechts von der Nut befindlichen
Bereiche der Nockenmantelfläche jeweils über den gesamten Nockenwellenwinkelbereich
gleich groß. D. h. der Abstand der mindestens einen Nut zur Mittelebene des Nockens
ändert sich bei Drehung der Nockenwelle nicht.
[0044] Unterschiedlich große Nockenbereiche beaufschlagen den Stößel mit unterschiedlich
großen Drehmomenten. Der Stößel rotiert infolge der Differenz der unterschiedlichen
Drehmomente. Würden sich die links und rechts von der Nut befindlichen Nockenbereiche
der Nockenmantelfläche mit Drehung der Nockenwelle ändern, würde dies zu einer Veränderung
der Verhältnisse im Schmierölfilm entlang der Berührungslinie mit nachteiligen Auswirkungen
auf die Stößelrotation führen
[0045] Vorteilhaft sind insbesondere Ausführungsformen des Systems, bei denen die Mittellinie
der mindestens einen Nut in der Mittelebene des Nockens liegt. Diese Anordnung der
Nut führt zu einer symmetrischen Ausbildung des Nockens, die sich vorteilhaft bei
der Fertigung und eventuell bei der Montage von gebauten Nockenwellen, bei denen die
Nocken auf die Welle aufgeschoben werden, auswirkt. Dadurch muß bei der Montage beispielsweise
nicht auf den Richtungssinn der Nocke beim Aufschieben geachtet werden.
[0046] Vorteilhaft sind aber auch Ausführungsformen des Systems, bei denen die Mittellinie
der mindestens einen Nut gegenüber der Mittelebene des Nockens um eine Exzentrizität
E
2 versetzt angeordnet ist. Hierdurch kann der durch die Exzentrizität E
1 hervorgerufene Effekt verstärkt oder abgeschwächt werden.
[0047] Vorteilhaft sind dabei Ausführungsformen des Systems, bei denen |E
2| ≤ 0,45 NB ist, wobei NB die Breite des Nockens in Richtung seiner Längsachse bezeichnet.
[0048] Vorteilhaft sind insbesondere Ausführungsformen des Systems, bei denen |E
2| ≤ 0,35 NB, vorzugsweise |E
2| ≤ 0,25 NB oder |E
2|≤0,15 NB gilt.
[0049] Vorteilhaft sind aber auch Ausführungsformen des Systems, bei denen E
1 = - E
2 gilt, so daß die Mittellinie der mindestens einen Nut mit der Längsachse des Elementes
fluchtet. Vorteile bietet diese Ausführungsform, weil damit die Nut in dem Bereich
der Stößeloberfläche angeordnet ist, in dem die Umfangsgeschwindigkeit, die sich aus
dem Produkt von Winkelgeschwindigkeit des rotierenden Stößels und dem Abstand zur
Längsachse des Stößels ergibt, zu Null wird. Der Punkt der Stößeloberfläche, der auf
der Stößellängsachse liegt, nimmt nämlich an der Rotation im eigentlichen Sinn nicht
teil.
[0050] Vorteilhaft sind Ausführungsformen des Systems, bei denen die mindestens eine Nut
eine Breite S aufweist mit S ≤ 0,5 NB, wobei NB die Breite des Nockens in Richtung
seiner Längsachse bezeichnet.
[0051] Vorteilhaft sind insbesondere Ausführungsformen des Systems, bei denen S ≤ 0,35 NB,
vorzugsweise S ≤ 0,25 NB gilt. Dadurch wird die Nockenmantelfläche, die sich mit der
Stößeloberfläche im Eingriff befindet, nicht allzu stark reduziert, was einer Verschleißminderung
abträglich wäre.
[0052] Vorteilhaft sind insbesondere Ausführungsformen des Systems, bei denen die mindestens
eine Nut eine Breite S aufweist mit S ≥ 0,75mm. Diese Ausführungsform trägt dem Umstand
Rechung, daß die Nut eine gewisse Mindestbreite aufweisen muß, um die Ausbildung eines
tragfähigen Schmierölfilms im Bereich der mindestens einen Nut sicher zu unterbinden.
[0053] Vorteilhaft sind in gewissen Anwendungsfällen Ausführungsformen des Systems, bei
denen die mindestens eine Nut eine über den gesamten Umfang der Nockenmantelfläche
verlaufende ringförmige Nut ist. Insbesondere bei Ventiltrieben, bei denen der Nocken
nicht nur im Bereich der Nockennase, sondern ebenfalls in dem der Nockennase abgewandten
Bereich des Nockens d.h. im Bereich des Grundkreises des Nockens mit dem Stößel in
Eingriff steht, ist diese geschlossene ringförmige Ausbildung der mindestens einen
Nut vorteilhaft, um über den gesamten Umfang eine Verschleißminderung zu realisieren.
[0054] Vorteilhaft sind insbesondere Ausführungsformen des Systems, bei denen die mindestens
eine Nut eine Tiefe D aufweist mit D ≥ 0,8mm. Diese Ausführungsform trägt - ähnlich
der Forderung nach einer Mindestbreite S
min der mindestens einen Nut - dem Umstand Rechung, daß die Nut ebenfalls eine gewisse
Mindesttiefe aufweisen muß, um die Ausbildung eines tragfähigen Schmierölfilms im
Bereich der mindestens einen Nut sicher zu unterbinden.
[0055] Im folgenden werden als Beispiele für das erfindungsgemäße System zwei Ausführungsformen
des Systems mit ihren wesentlichen Abmessungen in tabellarischer Form angegeben. Die
Zahlenangaben sind in Millimeter.
|
NB |
E1 |
E2 |
S |
D |
B1 |
B2 |
R1 |
R2 |
Beispiel 1 |
14 |
1,5 |
2,5 |
2 |
0,8 |
8,5 |
3,5 |
1,25 |
6,75 |
Beispiel 2 |
14 |
1 |
-1 |
3 |
1 |
4,5 |
6,5 |
3,75 |
4,75 |
[0056] Die zweite der Erfindung zugrunde liegende Teilaufgabe wird dadurch gelöst, daß das
System in einem Ventiltrieb einer Kolbenarbeitsmaschine verwendet wird.
[0057] Das bereits für das erfindungsgemäße System Gesagte gilt auch für die erfindungsgemäße
Verwendung des Systems.
[0058] Vorteilhaft sind aus den bereits oben genannten Gründen Verwendungen des Systems,
bei denen das System in einem Ventiltrieb einer Verbrennungskraftmaschine verwendet
wird.
[0059] Vorteilhaft sind auch Verwendungen des Systems, bei denen das System als Einspritzpumpenbetätigung
verwendet wird.
[0060] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen gemäß den Figuren
1 und 2 näher beschrieben. Hierbei zeigt:
- Fig.1
- schematisch eine erste Ausführungsform des Systems in einer Seitenansicht, und
- Fig. 2
- schematisch eine zweite Ausführungsform des Systems in einer Seitenansicht.
[0061] Figur 1 zeigt schematisch eine erste Ausführungsform des Systems 1 in einer Seitenansicht
und zwar in einer Blickrichtung, die senkrecht auf der Drehachse 4 der Nockenwelle
9 und senkrecht auf der Längsachse 12 des Stößels 11 steht.
[0062] Das System 1 umfaßt einen Nocken 2 mit einer Nockennase 3 und einen Stößel 11. Der
Nocken 2 ist auf einer Nockenwelle 9 angeordnet und dreht sich mit dieser Nockenwelle
9 um seine Längsachse 4.
[0063] Der Nocken 2 und der Stößel 11 sind in der Weise zueinander angeordnet, daß die Mittelebene
5 des Nockens 2, die senkrecht zur Drehachse 4 des Nockens 2 verläuft, gegenüber der
Längsachse 12 des Stößels 11 um eine Exzentrizität E
1 versetzt angeordnet ist, so daß der Stößel 11 um seine Längsachse 12 rotiert, wenn
der Nocken 2 sich mit seiner Nockenmantelfläche 6 entlang einer Berührungslinie 10
in Eingriff befindet mit dem Stößel 11.
[0064] Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform, die dem in der Tabelle aufgeführten
Beispiel 1 entspricht, beträgt die Exzentrizität E
1 = 1,5 mm.
[0065] Während des Betriebes des Systems 1 dreht der Nocken 2 sich um seine Längsachse 4,
während der Stößel 11 infolge der Auslenkung durch den Nocken 2 eine oszillierende
Hubbewegung in Richtung seiner Längsachse 12 vollführt.
[0066] Ein mit dem Stößel 11 gekoppeltes Ventil wird dadurch entlang seiner Längsachse zwischen
einer Ventilschließstellung und einer Ventiloffenstellung bewegt und gibt dabei eine
Einlaß- oder Auslaßöffnung einer Brennkammer der Brennkraftmaschine frei bzw. versperrt
diese. Der Stößel 11 verschiebt bei Auslenkung durch den Nocken 2 das Ventil entgegen
der Vorspannkraft der Ventilfedermittel in Richtung Ventiloffenstellung, wobei das
Ventil durch die Ventilfedermittel, welche das Ventil in Richtung Ventilschließstellung
vorzuspannen, wieder geschlossen wird.
[0067] Der Nocken 2 ist dadurch gekennzeichnet, daß er in Umfangsrichtung eine Nut 7 in
seiner Nockenmantelfläche 6 aufweist, wobei die Mittellinie 8 der Nut 7 gegenüber
der Mittelebene 5 des Nockens 2 um eine Exzentrizität E
2 versetzt angeordnet ist. Dabei bildet die Mittellinie 8 der Nut 7 mit der Längsachse
4 des Nockens 2 einen spitzen Winkel α = 90°, so daß die Nut parallel zur Mittelebene
5 des Nockens 2 verläuft. Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform beträgt
die Exzentrizität E
2 = 2,5mm, wobei die Nut eine Breite S = 2mm und eine Tiefe D = 0,8mm hat. Bei einer
Nockenbreite NB = 14mm gilt daher S = 0,14 NB.
[0068] Die Nut 7 unterteilt den Nocken 2 in zwei Bereiche. Der erste, links von der Nut
7 liegende Nockenbereich hat eine Breite B
1 = 8,5mm, wobei der Abstand der Mittellinie dieses Bereiches zu der Längsachse 12
des Stößels 11, der dem Radius R
1 des linken Druckpunktes entspricht, R
1 = 1,25mm beträgt. Der zweite, rechts von der Nut 7 liegende Nockenbereich hat eine
Breite B
2 = 3,5mm, wobei der Abstand der Mittellinie dieses Bereiches zu der Längsachse 12
des Stößels 11, der dem Radius R
2 des rechten Druckpunktes entspricht, R
2 = 6,75mm beträgt.
[0069] Die unterschiedlich großen Nockenbereiche beaufschlagen den Stößel 11 mit unterschiedlich
großen Drehmomenten. Die Drehmomente ergeben sich aus dem Produkt des jeweiligen Druckpunkt-Radius
R
1, R
2 und der jeweiligen mittleren Reibungskraft F
1, F
2, die sich aus den Drücken entlang der Berührungslinie 10 des jeweiligen Nockenbereiches
in der Weise ergibt, daß die mittlere Reibungskraft F
1, F
2 mit dem Druckpunkt-Radius R
1, R
2 als Hebel zu einem gleichgroßen Drehmoment um die Längsachse 12 des Stößels 11 führt
wie die tatsächlich entlang der Berührungslinie 10 auftretenden Drücke bzw. Kräfte
mit ihren jeweiligen Hebeln.
[0070] Dadurch, daß der Nocken 2 mit einer Nut 7 versehen ist, wird der Verschleiß von Stößel
11 und Nocken 2 gegenüber dem Stand der Technik deutlich gesenkt.
[0071] Figur 2 zeigt schematisch eine zweite Ausführungsform des Systems 1 in einer Seitenansicht.
[0072] Im Unterschied zu der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform ist die zweite Ausführungsform
dadurch gekennzeichnet, daß gilt E
1 = - E
2. Die Exzentrizität E
1, um welche die Mittelebene 5 des Nockens 2 gegenüber der Längsachse 12 des Stößels
11 versetzt angeordnet ist, entspricht betragsmäßig der Exzentrizität E
2, um welche die Mittellinie 8 der Nut 7 gegenüber der Mittelebene 5 des Nockens 2
versetzt angeordnet ist, wobei die Exzentrizität E
1 positiv d.h. nach links gerichtet ist, wohingegen die Exzentrizität E
1 negativ d.h. nach rechts gerichtet ist. Auf diese Weise fluchtet die Mittellinie
8 der Nut 7 mit der Längsachse 12 des Stößels 11.
[0073] Vorteile bietet diese Ausführungsform, weil damit die Nut 7 in dem Bereich der Stößeloberfläche
angeordnet ist, in dem die Umfangsgeschwindigkeit, die sich aus dem Produkt von Winkelgeschwindigkeit
des rotierenden Stößels 11 und dem Abstand zur Längsachse 12 des Stößels 11 ergibt,
zu Null wird. Der Punkt der Stößeloberfläche, der auf der Stößellängsachse 12 liegt,
nimmt an der Rotation nicht teil, weshalb es vorteilhaft ist, wenn der Nocken 2 an
der Stelle, an der er entlang der Berührungslinie 10 über die Stößellängsachse 12
fährt, eine Nut 7 aufweist.
[0074] Im übrigen wird bezug genommen auf Figur 1. Für dieselben Bauteile wurden dieselben
Bezugszeichen verwendet. Die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform entspricht dem
in der Tabelle aufgeführten Beispiel 2.
Bezugszeichen
[0075]
- 1
- System
- 2
- Nocken
- 3
- Nockennase
- 4
- Längsachse, Drehachse des Nockens
- 5
- Mittelebene des Nockens
- 6
- Nockenmantelfläche
- 7
- Nut
- 8
- Mittellinie der Nut
- 9
- Nockenwelle
- 10
- Berührungslinie zwischen Nocken und Element
- 11
- Nockenfolgeelement, Element, Stößel
- 12
- Längsachse des Elementes
- α
- Winkel zwischen der Mittellinie der Nut und der Längsachse des Nockens
- B1
- Breite des links von der Nut liegenden Nockenbereiches
- B2
- Breite des rechts von der Nut liegenden Nockenbereiches
- D
- Tiefe der Nut
- E1
- Exzentrizität der Mittelebene des Nockens gegenüber der Längsachse des Elementes
- E2
- Exzentrizität der Mittellinie der Nut gegenüber der Mittelebene des Nockens
- F1
- mittlere Reibungskraft
- F2
- mittlere Reibungskraft
- NB
- Breite des Nockens in Richtung seiner Längsachse
- R1
- Radius des linken Druckpunktes von der Längsachse des Elementes
- R2
- Radius des rechten Druckpunktes von der Längsachse des Elementes
- S
- Breite der Nut
- Smin
- Mindestbreite
1. System (1) umfassend einen Nocken (2) mit einer Nockennase (3) und ein Nockenfolgeelement
(11), welches bei einer Rotation der Nocke (2) eine oszillierende Hubbewegung in Richtung
seiner Längsachse (12) vollzieht, wobei
■ entweder die Mittelebene (5) des Nockens (2), die senkrecht zur Drehachse (4) des
Nockens (2) verläuft, gegenüber der Längsachse (12) des Nockenfolgeelementes (11)
um eine Exzentrizität E1 versetzt angeordnet ist,
■ oder zum einen eine Berührfläche des Folgeelementes (11) eine Balligkeit und zum
anderen der Nocken (2) eine Nockenschräge hinsichtlich seiner Drehachse (4) aufweist,
■ so daß das Nockenfolgeelement (11) um seine Längsachse (12) rotiert, wenn der Nocken
(2) sich mit seiner Nockenmantelfläche (6) entlang einer Berührungslinie (10) in Eingriff
befindet mit dem Nockenfolgeelement (11),
dadurch gekennzeichnet, daß
■ der Nocken (2) in Umfangsrichtung zumindest im Bereich der Nockennase (3) mindestens
eine Nut (7) in seiner Nockenmantelfläche (6) aufweist.
2. System (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Nockenfolgeelement (11) ein Stößel (11) ist.
3. System (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Nockenfolgeelement (11) eine Unterlegscheibe ist.
4. System (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
|E1| ≤ 0,5 NB ist, wobei NB die Breite des Nockens (2) in Richtung seiner Längsachse
(4) bezeichnet.
5. System (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
|E1| ≤ 0,35 NB ist.
6. System (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
|E1|≤ 0,25 NB ist.
7. System (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittellinie (8) der mindestens einen Nut (7) mit der Längsachse (4) des Nockens
(2) einen rechten Winkel α = 90° bildet d.h. parallel zur Mittelebene (5) des Nockens
(2) verläuft.
8. System (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittellinie (8) der mindestens einen Nut (7) in der Mittelebene (5) des Nockens
(2) liegt.
9. System (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mittellinie (8) der mindestens einen Nut (7) gegenüber der Mittelebene (5)
des Nockens (2) um eine Exzentrizität E2 versetzt angeordnet ist.
10. System (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
|E2| ≤ 0,45 NB ist, wobei NB die Breite des Nockens (2) in Richtung seiner Längsachse
(4) bezeichnet.
11. System (1) nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
|E2| ≤ 0,35 NB ist.
12. System (1) nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
|E2| ≤ 0,25 NB ist.
13. System (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
|E2| ≤ 0,15 NB ist.
14. System (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
E1 = - E2 gilt, so daß die Mittellinie (8) der mindestens einen Nut (7) mit der
Längsachse (12) des Nockenfolgeelements (11) fluchtet.
15. System (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Nut (7) eine Breite S aufweist mit S ≤ 0,5 NB, wobei NB die
Breite des Nockens (2) in Richtung seiner Längsachse (4) bezeichnet.
16. System (1) nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
S ≤ 0,35 NB ist.
17. System (1) nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
S ≤ 0,25 NB ist.
18. System (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Nut (7) eine Breite S aufweist mit S ≥ 0,75mm.
19. System (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Nut (7) eine über den gesamten Umfang der Nockenmantelfläche
(6) verlaufende ringförmige Nut (7) ist.
20. System (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mindestens eine Nut (7) eine Tiefe D aufweist mit D ≥ 0,8mm.
21. Verwendung eines Systems (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
das System (1) in einem Ventiltrieb einer Kolbenarbeitsmaschine verwendet wird.
22. Verwendung eines Systems (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
das System (1) in einem Ventiltrieb einer Verbrennungskraftmaschine verwendet wird.
23. Verwendung eines Systems (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
das System (1) als Einspritzpumpenbetätigung verwendet wird.