[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Ausgabegerät, das als Zwischenspeicher für Produkte
dient, für die Frische ein wesentliches Merkmal ist, wie zum Beispiel Backwaren. So
sollen die zugeführten Produkte in gleicher Reihenfolge wieder zu entnehmen sein,
wobei gegebenenfalls über eine oder mehrere Zuführungen ein oder mehrere unterschiedliche
Produkte bereitgestellt werden und je nach Sorte in richtiger Reihenfolge ausgegeben
werden. In den Verkaufsräumen von Handelsketten, Tankstellen, Kantinen oder auch Restaurants
findet man zunehmend kompakte Backöfen, in denen ein gewisses Sortiment an Kleingebäck,
aber auch Baguette hergestellt werden. Die Entnahme aus dem Ofen und Bereitstellung
zum Verkauf wird zur Zeit noch vom Personal durchgeführt. Oftmals ist die Bereitstellung
in Entnahmekästen derart, dass Produkte angefasst oder zurückgelegt werden können.
Auch ist nicht sichergestellt, dass in den Entnahmekästen alle Produkte einer älteren
Charge zuerst entnommen werden, wenn eine neue Charge zugeführt wird.
Dieses Verfahren erfordert auch, dass das Personal vor Ort unmittelbar dann, wenn
die Charge im Ofen fertig ist, diesen entleert und die Produkte den Entnahmekörben
sortiert zuführt. Jede Abweichung vom idealen Ablauf führt zu einer Qualitätsminderung
der Backwaren. Auch die Präsentation der Produkte entspricht nicht immer den Erwartungen
der Kundschaft im Hinblick auf Frische und Hygiene.
In ähnlicher Weise ist diese Erfindung auch in bei anderen Produktgruppen verwendbar.
[0002] In der Gebrauchsmusterschrift DE 203 02 346 U1 wird ein Ofen beschrieben mit automatischer
Zufuhr von Backrohlingen und mehreren Vorratsbehältern für fertiges Backwerk, die
eine "übliche Selbstbedienungsschleuse" aufweisen können. Auch die Patentschrift DE
102 28 500 A1 beschreibt einen Backofen mit einer Ausgabe der Lebensmittel, in einem
Beispiel zusätzlich in Kartons verpackt. Beide Patente befassen sich nicht erfinderisch
mit der Ausgabe der gebackenen Lebensmittel.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ausgabeeinheit bereitzustellen, die
Brötchen und Baguette aus einem Ofen sofort übernimmt und kontrolliert zwischenspeichert.
Über Bedienelemente kann eine hygienische Ausgabe in frei wählbarer Menge oder - falls
unterschiedliche Produktsorten bereitgestellt werden - frei wählbarer Art und Menge
veranlasst werden.
Ferner soll sowohl in Zeiten mit hohen Entnahmemengen wie auch zu Zeiten geringer
Entnahmen der vorgeschaltete Ofen entlastet werden, da dort eine schnelle Reaktion
auf Nachfrage-Änderung aus Prozessgründen nicht möglich ist.
Durch Datenaustausch mit dem Ofen erhält die Steuerung Informationen über Art und
Menge der Produkte, die jeweils einem Speicherträger zugeführt werden. Die Zwischenspeicherung
kann ungeordnet erfolgen. Die Steuerung hält die Informationen bereit, welcher Speicherträger
wann mit welchem Produkt belegt wurde. An den Ausgaben werden die zuerst eingelagerten
Produkte der gewünschten Art dann auch als erste wieder ausgegeben.
Durch Datenaustausch mit dem Ofen können auch Lastprofile erarbeitet werden, dass
zu Zeiten mit üblicherweise hohen Entnahmemengen von bestimmten Produkten diese entsprechend
vorher und mitlaufend gebacken und in der Ausgabeeinheit bevorratet werden.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
[0005] Die Ausgabeeinheit (1) besteht im Wesentlichen aus ein oder mehreren Zufuhrvorrichtungen
(2) und vorzugsweise mehreren Ausgaben (5) sowie einem Strang (4) mit Speicherträgern
(7). Diese Speicherträger (7) werden zwischen den Zufuhrvorrichtungen (2) und Ausgaben
(5) hin und her oder umlaufend bewegt.
[0006] Wird ein Speicherträger (7) bauartbedingt mit mehreren Produkte (1) belegt, so werden
diese an der Ausgabe (5) zum Beispiel über ein Ausgabeband (8) vereinzelt.
Unterschiedliche Ausgaben (5) sind vorgesehen für Produkte (1) unterschiedlicher Form,
wie Baguette und Brötchen, aber auch für unterschiedliche Brötchenarten. Ebenso können
mehrere Ausgaben (5) für das gleiche Produkt vorgesehen werden, um mehrere gleichzeitige
Entnahmen zu ermöglichen.
[0007] Für die Entnahme sind verschiedene Varianten vorgesehen.
Im einfachsten Fall wird die gewünschte Menge der Produkte (3) in die Ausgabe (5)
abgegeben und wird dort händisch entnommen. In einer anderen Ausführung ist eine Aufnahmetüte
(10) oder Schachtel unter einer Auswurföffnung (15) zu platzieren, bevor die Vorrichtung
die gewählten Produkte (3) ausgibt.
Eine weitere Steigerung ist die automatische Bereitstellung oder Erzeugung eines Aufnahmebehälters
am Füllplatz. Schließlich kann zu allen Ausgabevarianten ein Etikett oder Aufdruck
(11) mit Produktinformationen wie Art, Menge, Preis in üblicher Form erstellt oder
angebracht werden.
[0008] Neben der vorzugsweisen Ausgabe gemäss Kundenanwahl ist eine automatische Ausschleusung
von überalteten Produkten möglich. Da jedem Speicherträger (7) eine Zeitmarkierung
in der Steuerung zugewiesen wird, kann über einen automatischen Vergleich mit einer
voreingestellten maximalen Verweilzeit sichergestellt werden, dass überaltete Produkte
in einen Abfallbehälter (9) ausgeschleust werden.
[0009] Ähnlich kann am Ende eines Tages noch auf den Speicherträgern übrig gebliebene Produkte
automatisch in den Abfallbehälter (9) übergeben werden. So kann mit geringem Aufwand
die Ausgabeeinheit entleert werden.
[0010] Die Ausgabeeinheit ist in Fig. 1 in Seitenansicht in einer Anwendung zur Ausgabe
von Backwaren dargestellt. Die Zufuhrvorrichtung (2) ist hier ein Transportband, dass
die Produkte, hier gebackene Brötchen und Baguette von einer vorgeschalteten Vorrichtung
übernimmt. Mittels Schieber (13) werden mehrere Brötchen oder aber ein Baguette auf
einen Speicherträger übergeben. Derart werden nacheinander zum Aufbau eines Vorrates
eine Anzahl von Speicherträgern mit beispielsweise Baguette und 2 Sorten Brötchen
befüllt. Wenn am Bedienfeld bestimmte Produkte abgerufen werden, werden die entsprechenden
gefüllten Speicherträger (7) zu den Ausgaben (5) gefahren und mittels der Auswerfer
(14) entleert. Das Baguette fällt direkt in den Ausgabe (5). Die Brötchen werden mittels
Auswerfer (14) auf Ausgabebänder (8) abgelegt und durch Vorwärtstakten der Ausgabebänder
(8) entsprechende Stückzahlen in den Ausgabetrichter (12) gegeben und von dort in
eine Tüte (10) in dem Entnahmefach (15) .
In der dargestellten Ausführung gibt es noch einen weiteren Auswerfer (14) oberhalb
des Abfallbehälters (9), so dass dorthin überalterte Produkte entsorgt werden können.
Fig. 2 zeigt die Ausgabeeinheit von vorne, zur besseren bildlichen Klarheit überwiegend
ohne die Speicherträger (7) dargestellt. Die beiden Ausgabebänder (8) sind gefüllt
mit 2 Sorten Brötchen dargestellt, die seitlich zu dem Ausgabetrichter (12) getaktet
werden. Mittels einer Zählvorrichtung wird die gewünschte Stückzahl abgegeben.
[0011] Die Anordnung der Ausgaben (5) und Zufuhr-Vorrichtungen (2) ist kann dem speziellen
Einsatzfall angepasst werden.
1. Vorrichtung zur Aufnahme, Speicherung und wählbaren Abgabe von stückförmigen Lebensmitteln,
mit einer Zufuhr-Vorrichtung (2), mit einem Zwischenspeicher (4) bestehend aus einer
Anzahl angetriebener Speicherträger (7), mit einer oder mehreren Ausgaben (5) sowie
einer Steuerung.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherträger (7) in einem oder mehreren Strängen (4) miteinander verbunden
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherträger (7) in beliebiger Reihenfolge mit Produkten (3) belegt werden
können.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl Zufuhr-Vorrichtungen (2) und eine Mehrzahl Ausgaben (5) vorgesehen
sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass Produkte (3) nach ihrer Art zielgerichtet an unterschiedlichen Ausgaben (5) ausgegeben
werden können.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (4) mit Speicherträgern (7) zur schnellstmöglichen Bereitstellung leerer
Speicherträger an der Zufuhr-Vorrichtung (2) oder zur Entleerung befüllter Speicherträger
an einer der Ausgaben (5) zeitweise die Laufrichtung umkehrt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abfallbehälter (9) so angeordnet ist, dass Speicherträger (7) dorthinein entleert
werden können.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem befüllten Speicherträger (7) eine Zeit-Markierung in der Steuerung zugewiesen
wird, anhand derer die Verweilzeit in der Vorrichtung ermittelt werden kann.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über eine in der Steuerung hinterlegte maximale Verweilzeit bewirkt werden kann,
dass befüllte Speicherträger (7), deren zulässige Verweilzeit überschritten ist, automatisch
in einen Abfallbehälter (9) entleert werden.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zu gewünschten Zeiten alle in der Ausgabeeinheit verbliebenen Produkte in den Abfallbehälter
(9) entleert werden können.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels Bedienelementen (6) Art und Stückzahl der Produkte (3) zur Ausgabe gewählt
werden können.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung von einer vorgeschalteten Maschine oder Anlage automatisch mit Produkten
(3) versorgt wird.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über Art und Menge der der Zufuhr-Vorrichtung (2) zuzuführenden oder
an den Ausgaben (5) entnommenen Produkte (3) zwischen dieser Vorrichtung und der vorgeschalteten
Maschine oder Anlage ausgetauscht werden.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherträger (7) beweglich an einem oder mehreren parallelen Strängen (4) befestigt
sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Strang (4) als Kette oder Riemen ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauart dem Paternoster-Prinzip entspricht.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Speicherträger (7) vorwiegend waagerecht oder in Spiralbahnen geführt sind.
18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe (5) ein Handentnahmefach ist.
19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe durch eine Öffnung (15) in eine bereitgestellte Tüte (10) oder Schachtel
erfolgt.
20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgabe in eine maschinell zugeführte oder erzeugte Tüte (10) oder Schachtel
erfolgt.
21. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch einen Drucker (11) Produktinformationen auf ein Etikett oder unmittelbar auf
die Tüte (10) oder Schachtel gedruckt werden.
22. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tüte oder Schachtel nach dem Füllen maschinell verschlossen wird.