[0001] Die Erfindung betrifft eine Umformpresse zum Tiefziehen metallischer Bleche mit zumindest
einem Stempel, einer Matrize und einem Niederhalter, wobei ein umzuformendes Blechmaterial
zwischen Matrize und Niederhalter festlegbar ist, wobei der Stempel durch Relativbewegung
gegenüber Matrize und Niederhalter die Umformung durchführt und wobei der Niederhalter
als pulsierender Niederhalter ausgebildet und zu Schwingungen anregbar.
[0002] Eine derartige Umformpresse ist beispielsweise aus EP-A 0 438 774 bekannt und zeichnet
sich dadurch aus, dass durch den schwingenden Niederhalter die Reibungskräfte im Flanschbereich
und teilweise an der Ziehkantenrundung und damit insgesamt die Stempelkraft reduziert
werden, was letztendlich zu einer Erhöhung der Ziehreserve, also dem Abstand zwischen
der höchsten Stempelkraft und der Reißergrenze führt. Darüber hinaus ermöglicht der
schwingende Niederhalter ein verbessertes Einfließverhalten des Bleches in die Matrize,
was sich wiederum nachhaltig auf die maximal erreichbaren Ziehtiefen auswirkt.
[0003] Die bekannten Umformpressen sind als doppelt wirkende Ziehpressen mit einer passiven
oder aktiven Ziehkissenhydraulik ausgelegt, wobei für den Antrieb des Ziehkissens
langhubige Hydraulikzylinder erforderlich sind. Genau hierin liegen die Schwachpunkte
der bekannten Umformpressen, da im Bereich der langhubigen Hydraulikzylinder große
druckbeaufschlagte Ölvolumina im Ziehkissen-Kraftfluss der Presse liegen. Wird nun
der Niederhalter zu Schwingungen angeregt, so muss bei jedem Lastwechsel ein physikalisch
gegebenes Kompressionsvolumen in den Hydraulikzylindern ausgeglichen werden. Darüber
hinaus verringert sich durch das Abströmen des Hydrauliköls während des Ziehprozesses
das im Hydraulikzylinder vorhandene eingespannte Ölvolumen, sodass durch das über
dem Ziehweg kleiner werdende Kompressionsvolumen die Steifigkeit zunimmt. Dies kann
bei der Schwingungsanregung bzw. Pulsation zu unerwünschten und regelungstechnisch
nur schwer beherrschbaren Effekten beispielsweise in Form von Überschwingungen führen.
[0004] Bisher behilft man sich im Stand der Technik damit zu versuchen, diese charakteristischen
Eigenheiten mit einer aufwendigen Regel- und Steuertechnik zu kompensieren. Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, die beschriebenen
Nachteile der bekannten Umformpressen zu reduzieren bzw. völlig zu beseitigen, ohne
dabei den regelungstechnischen Aufwand zu erhöhen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Umformpresse zumindest
zwei unabhängig von einander ansteuer- und aktivierbare Betätigungsmittel aufweist,
sodass der Stempel durch ein erstes Betätigungsmittel zur Durchführung der Umformbewegung
aktivierbar ist und der Niederhalter über separate zweite Betätigungsmittel aktivierbar
ist, und dass die zweiten Betätigungsmittel aus Kurzhubstellgliedern bestehen, die
sowohl im Sinne einer Festlegung des Blechmaterials durch die Niederhalter als auch
im Sinne einer Schwingungsanregung des Niederhalters ansteuerbar sind.
[0006] Durch die erfindungsgemäße konsequente Trennung von Blechhaltefunktion einerseits
und Ziehweg andererseits müssen in vorteilhafter Weise keine mit Druck beaufschlagten
(zum Aufbringen der Niederhalterkraft benötigten) Ölvolumina im Ziehprozess verdrängt
werden. Stattdessen wird die Niederhalterkraft in der Regel pressentischseitig mit
Hilfe der Kurzhubstellglieder zur Verfügung gestellt. Und dadurch dass zusätzlich
in besonders erfindungswesentlicher Weise auch die Schwingungsanregung durch die Kurzhubstellglieder
erfolgt, fällt das während der Schwingungsanregung auszugleichende Kompressionsvolumen
innerhalb der Kurzhubstellglieder äußerst gering aus.
[0007] Besonders vorteilhaft an der erfindungsgemäßen Erzeugung der Niederhalterkraft und
dessen Schwingungsanregung unabhängig vom Ziehweg ist es, dass der Kraftfluss beim
Pulsieren nicht durch das Ziehkissen verläuft, sodass nicht nur der Kraftfluss gegenüber
dem Stand der Technik stark verkürzt ist, sondern vor allem auch sich auf nur steife
bzw. quasi steife Bauteilbereiche erstreckt, nämlich von den Kurzhubstellgliedern
über die Matrize und den Stößel in den Pressenrahmen (insbesondere in die Seitenständer
der Presse) und von dort seitlich nach unten wieder in die die Kurzhubstellglieder
tragende Tischplatte.
[0008] In diesem Zusammenhang ist es besonders von Vorteil, wenn die Presse einen die Matrize
oder den Stempel tragenden Stößel aufweist und wenn der Stößel während der Umformbewegung
gegenüber der Presse (zumindest im wesentlichen) festlegbar ist. Dies kann beispielsweise
durch mechanische Verriegelung des Stößels an den Seitenständern der Presse erfolgen
oder auch beispielsweise in hydraulischer Weise dadurch, dass der an den Stößel angeschlossene
obere Zylinder in einer vorgegebenen Position (beispielsweise durch Schließen der
Ventile des zugehörigen Hydraulikkreislaufes) festgelegt wird. Dadurch wird der zuvor
erwähnte verkürzte Kraftfluss beim Pulsieren tatsächlich vom Stößel direkt über die
zumindest nahezu inkompressiblen bzw. steifen und sich nicht über dem Ziehweg ändernden
Verriegelungsbereiche in die Seitenständer der Presse und von dort weitergeleitet.
[0009] Was das erste Betätigungsmittel betrifft, so ist es von Vorteil, wenn dieses ein
doppelt wirkendes Ziehkissen aufweist, sodass die Umformbewegung durch das Ziehkissen
erzeugt werden kann, welches bevorzugterweise den Stempel von unten nach oben (bei
feststehender Matrize bzw. feststehendem Stößel) bewegt.
[0010] Des weiteren weist das Ziehkissen zweckmäßigerweise eine Ziehkissendruckplatte auf,
wobei zwischen Stempel und Ziehkissendruckplatte zumindest eine an diesen festgelegte
Hauptpinole vorgesehen ist, die während des Ziehvorgangs zur Übertragung der Betätigungskraft
und der Betätigungsbewegung des ersten Bestätigungsmittels auf den Stempel dient.
Dieser Aufbau wird dann noch verbessert, wenn zwischen Stempel und Ziehkissendruckplatte
seitlich zur Hauptpinole weitere sich parallel zueinander und zur Hauptpinole erstreckende
Hilfspinolen angeordnet sind, die zur Abstützung des Stempels an der Ziehkissendruckplatte
dienen. Dadurch wird sichergestellt, dass der Stempel während des Ziehvorgangs quasi
flächig an der Ziehkissenplatte abgestützt ist und so in der vorgegebenen Orientierung
ohne unvorteilhafte Neigungen oder Kippbewegungen den Ziehprozess durchführen kann.
[0011] Was die Kurzhubstellglieder betrifft, so können diese in besonders vorteilhafter
Weise aus Hydraulikzylindern in Kurzhubbauweise bestehen -selbst wenn auch andere
(beispielsweise pneumatische oder Piezo-) Stellglieder verwendbar wären. Diese Kurzhubhydraulikzylinder
werden über eine externe Hydraulikversorgung zur Erzeugung der Blechhalterkraft einerseits
und der Schwingungsanregung andererseits beaufschlagt. Wie beim Stand der Technik
werden die Kurzhubstellglieder zweckmäßigerweise mit niederfrequenten Schwingungen
in der Größenordnung von zwischen 0 und 100 Hz angeregt.
[0012] Zweckmäßigerweise erstrecken sich die Kurzhubstellglieder zwischen dem oben bereits
erwähnten Tisch (bzw. Tischplatte) und dem Niederhalter. Daneben ist es jedoch auch
möglich, dass sich bei einem den Stempel tragenden Stößel die Kurzhubstellglieder
zwischen Stößel und Niederhalter erstrecken.
[0013] Eine weitere Vereinfachung des Pressenaufbaus ergibt sich dann, wenn mehrere Kurzhubstellglieder
gruppenweise ansteuerbar sind, wobei daneben natürlich auch ein aufwendigeres einzelnes
Ansteuern der Kurzhubstellglieder möglich wäre, beispielsweise um einen elastisch
schwingenden Niederhalter zu erhalten.
[0014] Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, mit dessen Hilfe die im Stand
der Technik vorhandenen nachteiligen Überschwingungen bzw. Resonanzerscheinungen vermieden
werden können, besteht darin, dass die Presse derart ausgelegt ist, dass ihre Eigenfrequenz
außerhalb der Schwingungsfrequenz des Niederhalters liegt. Da Resonanzerscheinungen
den Pulsationseffekt der Niederhalterkraft entweder verstärken oder aufheben (je nach
Phasenwinkel) können hinsichtlich der Resonanzproblematik nicht optimierte Pressenkonstruktionen
keinesfalls bzw. nur äußerst eingeschränkt mit einer pulsierenden Niederhalterkraft
betrieben werden. Dies verhindert die erfindungsgemäße Umformpresse dadurch, dass
der Pressenrahmen bei geringst möglicher Masse äußerst steif konstruiert ist, sodass
die Eigenfrequenzen in Bereichsbändern liegen, die außerhalb und insbesondere deutlich
oberhalb der Pulsationsfrequenzen der Niederhalterkraft liegen.
[0015] Neben der zuvor beschriebenen Umformpresse stellt die vorliegende Erfindung auch
ein Verfahren zum Tiefziehen metallischer Bleche mittels einer hydraulischen Umformpresse
zur Verfügung, die zumindest einen Stempel, eine Matrize und einen Niederhalter aufweist,
wobei zwischen Matrize und Niederhalter ein zu verformendes Blechmaterial festgelegt
wird, und wobei der vom Niederhalter auf das Blechmaterial ausgeübten Niederhalterkraft
während der Umformung Schwingungen überlagert werden. Die beschriebenen Nachteile
des Standes der Technik werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch vermieden,
dass der Stempel durch ein erstes Betätigungsmittel aktiviert wird, dass der Niederhalter
seine Niederhalterkraft über zweite Betätigungsmittel aufbringt, dass die zweiten
Betätigungsmittel unabhängig vom ersten Betätigungsmittel angesteuert und aktiviert
werden, und dass die zweiten Betätigungsmittel die Niederhalter auch noch zu Schwingungsbewegungen
anregen.
[0016] Auch hier liegt der wesentliche Effekt in der Trennung der Aufbringung der Niederhalterkraft
einschließlich der Pulsation einerseits und dem Ziehweg andererseits, also der eigentlichen
Tiefziehbewegung des Stempels, bei der der Stempel durch ein vom Niederhalter getrenntes
Betätigungsmittel angesteuert wird.
[0017] Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform liegt darin, dass die zweiten Betätigungsmittel
aus Kurzhubstellgliedern, insbesondere aus Hydraulikzylindern in Kurzhubbauweise bestehen.
Vor allem durch die Kurzhubstellglieder wird das bei der Pulsation zu verdrängende
Ölvolumen minimal gehalten, wie es bereits zuvor im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Umformpresse beschrieben ist.
[0018] Ebenso besteht zweckmäßigerweise das erste Betätigungsmittel aus einem doppelt wirkenden
Ziehkissen, und die Matrize ist während der Umformung zumindest mittelbar gegenüber
der Presse festgelegt, um den Kraftfluss beim Pulsieren in optimaler Weise zu verkürzen.
[0019] Schließlich ist es zur Vereinfachung des Pressenaufbaus von Vorteil, wenn mehrere
zweite Betätigungsmittel gruppenweise angesteuert werden. Und was die Schwingungsanregung
betrifft, so empfiehlt sich auch hier ein niederfrequenter Schwingungsbereich in der
Größenordnung von etwa zwischen 0 und 100 Hz.
[0020] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung; hierbei zeigen
- Figur 1
- die schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Umformpresse; und
- Figuren 2, 3, 4 und 5
- die schematische Bewegungsabfolge der einzelnen Pressenkomponenten beim erfindungsgemäßen
Tiefziehverfahren.
[0021] In Figur 1 ist eine erfindungsgemäße Presse mit einem Doppelständer-Pressenrahmen
1 dargestellt, der zwei Seitenständer 2, 3 aufweist. Im oberen Bereich der Presse
ist ein Stößel 4 vorgesehen, der über einen Stößelantrieb 5, welcher erfindungsgemäß
nur noch als Verfahrzylinder ausgebildet sein muss, betätigt wird. Der Stößel 4 trägt
an seiner Unterseite eine Matrize 6 (mit einem Matrizeninnenraum 6a) und ist über
in Figur 1 nicht sichtbare seitliche Stößelverriegelungen 7, 8 (siehe Figur 2) gegenüber
dem Pressenrahmen mechanisch festlegbar.
[0022] An der Unterseite der Presse ist ein Stempel 9 angeordnet, der über einen Stempelantrieb
10 in Form eines doppelt wirkenden Ziehkissens betätigbar ist, wobei man in Figur
1 als wesentlichen Teil des Stempelantriebs lediglich eine Hauptpinole 10 sieht. Diese
Hauptpinole 10 durchquert einen Tisch 11, der im zum Stempel 9 seitlich benachbarten
Bereich mehrere Kurhubhydraulikzylinder 12a, 12b trägt, die sich vom Tisch 11 bis
zu einem Niederhalter 13 erstrecken, welcher den Stempel 9 seitlich umgebend oberhalb
des Tischs 11 angeordnet.
[0023] In den Figuren 2 bis 5 ist der Funktionsablauf beim erfindungsgemäßen Tiefziehverfahren
dargestellt: In Figur 2 wird eine Platine 14, also das zu verformende Blech auf den
Niederhalter 13 aufgelegt, der Stößel wird in Richtung des Pfeils A nach unten verfahren
und in einer vorgegebenen Position, in der sich die Matrizenunterseite ca. 5 mm beabstandet
von der Platine 14 befindet, über mechanische Distanzelemente 7, 8 in Richtung der
Pfeile B verriegelt.
[0024] Gemäß Figur 3 wird der Niederhalter 13 über die Kurzhubzylinder 12a, 12b in Richtung
der Pfeile C nach oben gefahren, d.h. das Werkzeug wird geschlossen und die Niederhalterkraft
wird über die Kurzhubzylinder aufgebaut, indem der Niederhalter die Platine gegen
die Matrizenunterseite drückt.
[0025] Wie in Figur 4 dargestellt ist, fährt nun der Stempel 9 gemäß Pfeil D nach oben und
drückt hierbei die Platine in den freien Innenraum 6a der Matrize 6. Gleichzeitig
wird der Niederhalter 13 über die Kurzhubzylinder 12a, 12b gemäß der Pfeile E zu niederfrequenten
Schwingungen angeregt.
[0026] Wird das Ende des Ziehvorgangs erreicht, so stoppen einerseits die Schwingungsanregung
und andererseits die Ziehkissenbewegung, der Niederhalter wird entlastet, der Stößel
wird entsprechend den Pfeilen F entriegelt -wie es in Figur 5 dargestellt ist- und
das Ziehkissen fährt zusammen mit dem Stempel entsprechend Pfeil G nach unten, während
der Stößel entsprechend Pfeil G nach oben fährt. Nun kann man das fertige Ziehteil
14 entnehmen.
[0027] Zusammenfassend bietet die vorliegende Erfindung den wesentlichen Vorteil, die Pulsation
nur über Kurzhubstellglieder mit minimalem Ölvolumen aufzubringen, gleichzeitig diese
Pulsationsanregung und das Aufbringen der Niederhalterkraft durch die Kurzhubstellglieder
vom eigentlichen Ziehvorgang abzukoppeln und diesen Ziehvorgang nur noch von unten
nach oben durch ein doppelt wirkendes Ziehkissen durchzuführen, während der Stößel
in einer inaktiven verriegelten Stellung verbleibt, sodass weder das Ölvolumen im
Ziehkissen noch dasjenige im Verfahrzylinder des Stößels von der Schwingungsanregung
beaufschlagt werden. Demgemäß können auch sowohl das Ziehkissen als auch der obere
Verfahrzylinder, die außerhalb des Pulsationskraftflusses befindlich sind, den Ziehvorgang
beispielsweise durch sich verändernde Gesamtsteifigkeit des mit Druck beaufschlagten
Ölvolumens oder durch Reibungsvorgänge in den Hydraulikkomponenten nicht mehr negativ
beeinflussen.
1. Umformpresse zum Tiefziehen metallischer Bleche mit zumindest einem Stempel (9), einer
Matrize (6) und einem Niederhalter (13), wobei ein umzuformendes Blechmaterial (14)
zwischen Matrize und Niederhalter festlegbar ist, wobei der Stempel durch Relativbewegung
gegenüber Matrize und Niederhalter die Umformung durchführt, und wobei der Niederhalter
als pulsierender Niederhalter ausgebildet und zu Schwingungen anregbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umformpresse zumindest zwei unabhängig voneinander ansteuer- und aktivierbare
Betätigungsmittel aufweist, so dass der Stempel (9) durch ein erstes Betätigungsmittel
(10) zur Durchführung der Umformbewegung aktivierbar ist und der Niederhalter (13)
über separate zweite Betätigungsmittel (12a, 12b) aktivierbar ist, und dass die zweiten
Betätigungsmittel aus Kurzhubstellgliedern (12a, 12b) bestehen, die sowohl im Sinne
einer Festlegung des Blechmaterials (14) durch den Niederhalter (13) als auch im Sinne
einer Schwingungsanregung des Niederhalters ansteuerbar sind.
2. Umformpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Betätigungsmittel (10) ein doppelt wirkendes Ziehkissen aufweist.
3. Umformpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ziehkissen eine Ziehkissendruckplatte aufweist und dass zwischen Stempel (9)
und Ziehkissendruckplatte zumindest eine an diesen festgelegte Hauptpinole (10) vorgesehen
ist, die zur Übertragung der Betätigungskraft und der Betätigungsbewegung des ersten
Betätigungsmittels auf den Stempel dient.
4. Umformpresse nach zumindest Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen Stempel und Ziehkissendruckplatte weitere sich parallel zueinander und zur
Hauptpinole erstreckende Hilfspinolen angeordnet sind, die zur Abstützung des Stempels
an der Ziehkissendruckplatte dienen.
5. Umformpresse nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Presse einen die Matrize (6) oder den Stempel (9) tragenden Stößel (4) aufweist,
und dass der Stößel während der Umformbewegung gegenüber der Presse zumindest im wesentlichen
festlegbar ist.
6. Umformpresse nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurzhubstellglieder (12a, 12b) aus Hydraulikzylindern in Kurzhubbauweise bestehen.
7. Umformpresse nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurzhubstellglieder (12a, 12b) zur niederfrequenten Anregung des Niederhalters
(13) ansteuerbar sind.
8. Umformpresse nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Presse einen Tisch (11) aufweist, und dass sich die Kurzhubstellglieder (12a,
22b) zwischen Tisch und Niederhalter (13) erstrecken.
9. Umformpresse nach zumindest Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich bei einem den Stempel tragenden Stößel die Kurzhubstellglieder zwischen Stößel
und Niederhalter erstrecken.
10. Umformpresse nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Kurzhubstellglieder (12a, 12b) gruppenweise ansteuerbar sind.
11. Umformpresse nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Presse derart ausgelegt ist, dass ihre Eigenfrequenz außerhalb der Schwingungsfrequenz
des Niederhalters (13) liegt.
12. Verfahren zum Tiefziehen metallischer Bleche mittels einer hydraulischen Umformpresse,
die zumindest einen Stempel, eine Matrize und einen Niederhalter aufweist, wobei zwischen
Matrize und Niederhalter ein zu verformendes Blechmaterial festgelegt wird, und wobei
der vom Niederhalter auf das Blechmaterial ausgeübten Niederhalterkraft während der
Umformung Schwingungen überlagert werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stempel durch ein erstes Betätigungsmittel aktiviert wird, dass der Niederhalter
seine Niederhalterkraft über zweite Betätigungsmittel aufbringt, dass die zweiten
Betätigungsmittel unabhängig vom ersten Betätigungsmittel angesteuert und aktiviert
werden, und dass die zweiten Betätigungsmittel den Niederhalter zu Schwingungsbewegungen
anregen.
13. Verfahren zum Tiefziehen metallischer Bleche nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zweiten Betätigungsmittel aus Kurzhubstellgliedern, insbesondere aus Hydraulikzylindern
in Kurzhubbauweise bestehen.
14. Verfahren zum Tiefziehen metallischer Bleche nach zumindest Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Betätigungsmittel aus einem doppelt wirkenden Ziehkissen besteht.
15. Verfahren zum Tiefziehen metallischer Bleche nach zumindest Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Matrize während der Umformung zumindest mittelbar gegenüber der Presse festgelegt
wird.
16. Verfahren zum Tiefziehen metallischer Bleche nach zumindest Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kurzhubstellglieder mit niederfrequenten Schwingungen in der Größenordnung von
etwa zwischen 0 und 100 Hz angeregt werden.
17. Verfahren zum Tiefziehen metallischer Bleche nach zumindest Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere zweite Betätigungsmittel gruppenweise angesteuert werden.