[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung mit einem Einschub und einer an den Einschub
angebauten Beschichtungsvorrichtung, welcher Einschub wenigstens einen Plattenzylinder,
einen bildtragenden Zylinder und einen Gegendruckzylinder aufweist und die Beschichtungsvorrichtung
mit einer Rakelkammer und einer Auftragswalze versehen ist.
[0002] Durch die EP 1 389 523 A ist eine Bogenrotationsdruckmaschine bekannt geworden, die
mehrere Offset-Druckwerke für den Mehrfarbendruck besitzt. Weiter weist diese Maschine
ein Lackmodul als Beschichtungsvorrichtung auf, das ein Dosiersystem mit einer Auftragswalze
und einer Rakelkammer besitzt. Mit dem Lackmodul können Druckbogen, beispielsweise
durch Auftragen eines Lackes veredelt werden. Die Auftragswalze des Lackmoduls ist
eine Rasterwalze, welche das aufzutragende flüssige Medium der Rakelkammer entnimmt.
[0003] Es ist zudem bekannt, bei einer Bogendruckmaschine eine solche Beschichtungsvorrichtung
in einem Einschub an einen Gummituchzylinder anzubauen. Dadurch ist es möglich, auf
Druckbogen registerunkritische Aufträge mit einem Lack zu beschichten bzw. zu bedrucken.
Die Beschichtungsvorrichtung wird im Wechsel mit einer Gummituchwascheinrichtung ein-
und ausgebaut.
[0004] Erfindungsgemäss wird eine Einrichtung vorgeschlagen, bei welcher der bildtragende
Zylinder wenigstens zur Einstellung eines Seitenregisters in Erstreckungsrichtung
der Rotationsachse verstellbar ist und bei welcher der Einschub zur Beschichtung eines
endlosen Substrates vorgesehen ist. Mit der erfindungsgemässen Einrichtung ist es
möglich, auch registerkritische Aufträge, beispielsweise ein Titel oder einzelne Stellen
eines Textes auf einem endlosen Substrat und insbesondere auf einer endlosen Papierbahn
zu beschichten. Die erfindungsgemässe Einrichtung eignet sich somit nicht nur für
eine vollflächige Lackierung, sondern auch für eine partielle Beschichtung, auch Spot-Beschichtung
genannt und insbesondere eine Lackierung, wobei der zu beschichtende Auftrag genau
positioniert ist. Bei einer solchen Einrichtung werden lediglich der bildtragende
Zylinder und der Gegendruckzylinder sowie die Beschichtungsvorrichtung benötigt. Der
üblicherweise vorhandene Plattenzylinder wird nicht verwendet. Der Gegendruckzylinder
muss nicht seitlich verschiebbar sein, da er auf das Seitenregister keinen Einfluss
hat.
[0005] Der Einschub ist insbesondere ein Offset-Einschub einer Druckmaschine, in welcher
ein endloses Substrat und insbesondere eine endlose Papierbahn bedruckt wird. Der
Einschub ist insbesondere und vorzugsweise ein Nassoffset-Einschub.
[0006] Ein besonders exakter Auftrag bzw. Lackierung ist dann gewährleistet, wenn gemäss
einer Weiterbildung der Erfindung der bildtragende Zylinder zur Einstellung des Längsregisters
verstellbar ist. Damit kann ein endloses Substrat an der vorgesehenen Stelle exakt,
beispielsweise mit einem Lack versehen werden. In diesem Fall ist der bildtragende
Zylinder somit sowie für das Seitenregister als auch für das Längsregister verstellbar.
[0007] Der Einschub kann nach einem Ausbau der Beschichtungsvorrichtung in üblicher Weise
verwendet werden, wobei hier der Plattenzylinder wie üblich verwendet und auf diesem
Farbe aus einem Farbwerk aufgetragen wird.
[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung sowie der Zeichnung.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemässe Einrichtung,
- Fig. 2
- schematisch eine räumliche Ansicht eines mit der erfindungsgemässen Einrichtung hergestellten
Druckbogens,
- Fig. 3
- schematisch eine räumliche Ansicht der erfindungsgemässen Einrichtung gemäss Figur
1 und
- Fig.4
- schematisch eine Einrichtung gemäss Figur 3, wobei hier jedoch Zylinder für ein grösseres
Format ein- gebaut sind.
[0010] Die Einrichtung weist einen Einschub 1 einer hier nicht weiter gezeigten Offset-Druckmaschine
und insbesondere Nassoffset-Druckmaschine auf. Der Einschub 1 besitzt gemäss Figur
3 zwei im Abstand zueinander angeordnete Lagerplatten 14 und 15, an denen ein Plattenzylinder
2, ein bildtragender Zylinder 4 und insbesondere Gummituchzylinder sowie ein Gegendruckzylinder
3 gelagert sind. Der Einschub 1 befindet sich in einem hier lediglich angedeuteten
Druckwerk 13, welches geeignete Antriebsmittel für die genannten Zylinder 2, 4 und
3 aufweist. Zwischen den Zylindern 4 und 3 läuft gemäss Figur 1 ein endloses Substrat
16, insbesondere eine endlose Papierbahn durch. Die Zylinder 2, 4 und 3 sind auf das
zu druckende Format abgestimmt. Bei der Ausführung gemäss Figur 4 sind die Zylinder
2, 4 und 3 durch Zylinder 2', 4' und 3' ersetzt. Diese Zylinder 2', 4' und 3' besitzen
einen grösseren Durchmesser bzw. Umfang und sind entsprechend für ein grösseres Format
vorgesehen. Diese Formatabhängigkeit ergibt sich durch das Bedrucken eines endlosen
Substrates. Im Bogendruck besteht diese Formatabhängigkeit nicht.
[0011] Am bildtragenden Zylinder 4 bzw. 4' ist eine Beschichtungsvorrichtung 9 angebaut.
Die Beschichtungsvorrichtung 9 ist mit hier nicht gezeigten Mitteln am Einschub 1
so befestigt, dass sie vergleichsweise einfach ein- und ausgebaut werden kann. Der
Einschub 1 kann somit mit der Beschichtungsvorrichtung 9 als auch ohne diese in üblicher
Weise zum Bedrucken verwendet werden, wobei in letzteren Fall das Farbwerk und der
Plattenzylinder 2 benötigt werden.
[0012] Die Beschichtungsvorrichtung 9 ist an sich bekannt und besitzt eine Auftragswalze
6, eine Rakelkammer 8, in welcher ein flüssiges Medium, insbesondere so genannte Flexofarbe
oder ein Flexolack enthalten ist. Das flüssige Medium wird bei rotierender Auftragswalze
6 in bekannter Weise aufgetragen. Die Auftragswalze 6 ist hier insbesondere eine so
genannte Rasterwalze. Zwischen der Auftragswalze 6 und der Rakelkammer 8 befindet
sich ein Kontaktspalt 7. Ein weiterer Spalt 5 befindet sich zwischen dem bildtragenden
Zylinder 4 und der Auftragswalze 6. Die Rakelkammer 8 drückt gegen die Aussenfläche
der Auftragswalze 6, wobei der Kontaktspalt 7 eingestellt werden kann. Bei zugeschaltetem
bildtragendem Zylinder 4 wird die Auftragswalze 6 mit der Rakelkammer 8 über den Spalt
5 in Kontakt mit dem bildtragenden Zylinder 4 gebracht. Das Medium der Rakelkammer
9 wird hierbei auf den bildtragenden Zylinder 4 und schliesslich auf das Substrat
16 übertragen.
[0013] In der Figur 1 sind die beiden Zylinder 4 und 3 so angetrieben, dass das Substrat
16 von links nach rechts zwischen diesen beiden Walzen hindurchläuft. Bevor das endlose
Substrat 16 die beiden Zylinder 3 und 4 erreicht, wird es in vorgeschalteten hier
nicht gezeigten Druckwerken 13 bedruckt, beispielsweise mit dem in Figur 2 gezeigten
Text 17. Der Text 17 mit einem Titel kann hier auch ein Bild sein oder der Text 17
kann solche Bilder und dergleichen enthalten. Mit dem Einschub 1 wird in diesem Fall
gemäss Figur 2 der Titel mit einer Lackierung 11 bedruckt bzw. beschichtet. Der Lack
ist beispielsweise ein durchsichtiger Lack oder eine transparente Farbe. Der Titel
kann dadurch visuell oder optisch hervorgehoben werden.
[0014] Der bildtragende Zylinder 4 ist gemäss den Figuren 3 und 4 in den Richtungen des
Doppelpfeiles 12 und somit parallel zu seiner Rotationsachse verstellbar. Diese Verstellbarkeit
dient zur Registrierung in Querrichtung zur Rotationsachse. Weiter ist der bildtragende
Zylinder 4 vorzugsweise so ausgebildet, dass er auch zur Registrierung in Längsrichtung
verstellbar ist. Am bildtragenden Zylinder 4 kann somit das Seitenregister und vorzugsweise
auch das Längsregister eingestellt werden. Der zu beschichtende bzw. lackierende Auftrag
kann somit durch entsprechendes Verstellen des bildtragenden Zylinders 4 so positioniert
werden, dass die Lackierung 11 bezüglich des früheren Auftrages genau positioniert
ist. Der Auftrag und die Lackierung 11 sind somit im Register.
[0015] Wie bereits erwähnt, können die Zylinder 2, 4 und 3 für einen Formatwechsel ausgetauscht
werden. Für ein grösseres Format werden beispielsweise die Zylinder 2, 4 und 3 durch
die Zylinder 2', 4' und 3' ersetzt. Die Beschichtungsvorrichtung 9 bleibt hierbei
die gleiche. Beim Ausschalten des Druckvorganges öffnet die Beschichtungsvorrichtung
9 den Spalt 5, sodass ein weiterer Auftrag durch die Beschichtungsvorrichtung 9 nicht
mehr stattfindet. Das bedruckte Substrat 17 bzw. die endlose Papierbahn wird in einer
hier nicht gezeigten Schneidvorrichtung geschnitten und die entsprechenden Druckbogen
10 hergestellt.
1. Einrichtung mit einem Einschub (1) und einer an den Einschub (1) angebauten Beschichtungsvorrichtung
(9), welcher Einschub (1) wenigstens einen Plattenzylinder (2), einen bildtragenden
Zylinder (4) und einen Gegendruckzylinder (3) aufweist und die Beschichtungsvorrichtung
(9) mit einer Rakelkammer (8) und einer Auftragswalze (6) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der bildtragende Zylinder (4) wenigstens zur Einstellung eines Seitenregisters in
Erstreckungsrichtung der Rotationsachse verstellbar ist und dass der Einschub (1)
zur Beschichtung eines endlosen Substrates (16) vorgesehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschub (1) ein Offset-Einschub ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einschub (1) ein Nassoffset-Einschub ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bildtragende Zylinder (4) zur Einstellung eines Längsregisters verstellbar ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsvorrichtung (9) für das partielle Bedrucken oder Beschichten (Spotbeschichtung)
eines endlosen Substrates (16) ausgebildet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenzylinder (2), der Gegendruckzylinder (3) und der bildtragende Zylinder
(4) für einen Formatwechsel austauschbar sind.