[0001] Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Es ist in der Drucktechnik gängige Praxis, auf Druckzylindern einer Druckmaschine
sogenannte Druckhülsen zu positionieren, die ein ruhiges und stoßfreies Abrollen der
am Drucken beteiligten Zylinder einer Druckmaschine ermöglichen. Derartige Druckhülsen
werden auch als Sleeves bezeichnet. Bei formatvariablen Druckmaschinen werden auf
den Druckzylindern zwei Druckhülsen übereinander positioniert, wobei eine äußere Druckhülse
eine Druckoberfläche bildet, und wobei eine innere Druckhülse dem Durchmesserausgleich
zwischen der äußeren Druckhülse und dem jeweiligen Druckzylinder der Druckmaschine
dient. Die eine Druckoberfläche bildende, äußere Druckhülse verfügt dabei in der Regel
über eine geringe Wandstärke, die innere Druckhülse, die dem Durchmesserausgleich
zwischen der äußeren Druckhülse und dem jeweiligen Druckzylinder dient, verfügt hingegen
in der Regel über eine größere Wandstärke, abhängig vom Durchmesserunterschied zwischen
dem jeweiligen Druckzylinder und der äußeren Druckhülse.
[0003] Zur Durchführung eines Produktionswechsels zwischen zwei unterschiedlichen Druckaufträgen
ist es bisher erforderlich, zumindest die äußere, die Druckoberfläche bildende Druckhülse
zu wechseln. Bei einem Produktionswechsel zwischen zwei Druckaufträgen, die durch
das gleiche Druckformat gekennzeichnet sind, muss lediglich die äußere Druckhülse
gewechselt werden. Unterscheiden sich jedoch die beiden Druckaufträge auch hinsichtlich
ihres Druckformats, so muss neben der äußeren Druckhülse auch die innere Druckhülse
ausgetauscht werden.
[0004] Um die für einen Produktionswechsel erforderlichen Druckwerksmodule, insbesondere
die Druckhülsen, den Druckwerken der Druckmaschine zuzuführen, kommen nach dem Stand
der Technik Hebegeräte zum Einsatz, die auf einem Fußboden einer Maschinenhalle bzw.
Werkshalle im Bereich der Druckmaschine bzw. der Druckwerke derselben positioniert
sind. Es kann sich hierbei um feststehende Hebegeräte oder um verfahrbare Hebegeräte
handeln. Diesen Hebegeräten ist jedoch gemeinsam, dass sie den an den Druckwerken
zur Verfügung stehenden Platz bzw. Raum verstellen bzw. zubauen und damit Umrüstarbeiten
an den Druckwerken der Druckmaschine wegen einer erschwerten Zugänglichkeit derselben
behindern. Weiterhin ist es aus dem Stand der Technik bereits bekannt, zu Umrüstarbeiten
an Druckmaschinen einen Hallenkran zu verwenden, der an einer Decke einer Werkshalle
bzw. Maschinenhalle befestigt ist. Es ist jedoch unmittelbar einleuchtend, dass der
Einsatz eines Hallenkrans für Umrüstarbeiten an Druckmaschinen nur dann möglich ist,
wenn bereits die Werkshalle mit einem derartigen Hallenkran ausgerüstet ist.
[0005] Hiervon ausgehend, liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine neuartige
Druckmaschine zu schaffen, bei der Umrüstarbeiten unter Verzicht auf die aus dem Stand
der Technik bekannten Hebegeräte durchgeführt werden können.
[0006] Dieses Problem wird durch eine Druckmaschine gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Druckmaschine weist mindestens eine den Druckwerken zugeordnete Hebeeinrichtung zum
Transport bzw. Wechseln von Druckwerksmodulen, insbesondere von Druckhülsen, auf,
wobei die oder jede Hebeeinrichtung auf einer Oberseite der Druckmaschine bzw. der
Druckwerke verschiebbar und/oder schwenkbar gelagert ist.
[0007] In Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, auf einer Oberseite
der Druckwerke einer Druckmaschine Hebeeinrichtungen zu befestigen, die zum Wechseln
von Druckwerksmodulen bei Umrüstarbeiten an den Druckwerken der Druckmaschine eingesetzt
werden. Die Hebeeinrichtungen sind an der Oberseite der Druckwerke der Druckmaschine
verschiebbar und/oder schwenkbar gelagert, sodass dieselben relativ zu den Druckwerken
innerhalb eines gewissen Aktionsradius an jede beliebige Position im Raum verfahren
werden können. Auf die nach dem Stand der Technik bekannten Hebegeräte, die den druckwerksnahen
Raum verstellen bzw. zubauen und damit die Umrüstarbeiten an der Druckmaschine behindern,
kann mit der erfindungsgemäßen Druckmaschine verzichtet werden.
[0008] Nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind auf der Oberseite
der Druckwerke Schienen für die oder jede Hebeeinrichtung befestigt, wobei ein erster
Rahmen der oder jeder Hebeeinrichtung über Rollen derart in den Schienen geführt ist,
dass die oder jede Hebeeinrichtung in einer ersten Richtung verschiebbar ist, und
wobei an dem ersten Rahmen ein zweiter Rahmen derart geführt ist, dass die oder jede
Hebeeinrichtung weiterhin in einer zur ersten Richtung senkrecht verlaufenden, zweiten
Richtung verschiebbar ist.
[0009] Nach einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist auf der Oberseite
jedes Druckwerks jeweils eine Hebeeinrichtung über einen Drehpunkt drehbar bzw. schwenkbar
befestigt, wobei die Hebeinrichtungen teleskopartig verfahrbare Ausleger aufweisen,
wobei ein äußerer Ausleger über den Drehpunkt an einem Druckwerk drehbar gelagert
ist, und wobei innere Ausleger über Rollen ineinander sowie im äußeren Ausleger verschachtelt
und beweglich geführt sind.
[0010] Nach einer dritten vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung, die sozusagen eine
Kombination der ersten vorteilhaften Weiterbildung mit der zweiten vorteilhaften Weiterbildung
darstellt, sind auf der Oberseite der Druckwerke Schienen für die oder jede Hebeeinrichtung
befestigt, wobei ein Rahmen der oder jeder Hebeeinrichtung über Rollen derart in den
Schienen geführt ist, dass die oder jede Hebeeinrichtung in einer Richtung verschiebbar
ist, und wobei die Hebeinrichtungen teleskopartig verfahrbare Ausleger aufweisen,
wobei ein äußerer Ausleger über einen Drehpunkt an dem Rahmen drehbar gelagert ist,
und wobei innere Ausleger über Rollen ineinander verschachtelt und beweglich geführt
sind.
[0011] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine erfindungsgemäße Druckmaschine nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
in Seitenansicht;
- Fig. 2:
- ein Detail der Druckmaschine gemäß Fig. 1 in Seitenansicht;
- Fig. 3:
- das Detail der Fig. 2 in Draufsicht;
- Fig. 4:
- ein Detail alternativ zu Fig. 3 einer erfindungsgemäßen Druckmaschine nach einem zweiten
Ausführungsbeispiel der Erfindung in Draufsicht;
- Fig. 5:
- das Detail der Fig. 2 und 3 in Blickrichtung I der Fig. 3;
- Fig. 6:
- das Detail der Fig. 4 in Blickrichtung II der Fig. 4;
- Fig. 7:
- ein Detail der Fig. 2;
- Fig. 8:
- das Detail der Fig. 6 in Blickrichtung III der Fig. 6;
- Fig. 9:
- ein Detail alternativ zu Fig. 2 einer erfindungsgemäßen Druckmaschine nach einem weiteren
Ausführungsbeispiel der Erfindung in Seitenansicht;
- Fig. 10:
- das Detail der Fig. 9 in Draufsicht;
- Fig. 11:
- das Detail der Fig. 9 und 10 in Blickrichtung IV der Fig. 9;
- Fig. 12:
- das Detail der Fig. 11 in Draufsicht;
- Fig. 13:
- das Detail der Fig. 11 und 12 in Blickrichtung V der Fig. 11;
- Fig. 14:
- eine erste Anhängeeinrichtung für Druckhülsen in Seitenansicht;
- Fig. 15:
- die Anhängeeinrichtung der Fig. 14 in Vorderansicht;
- Fig. 16:
- eine erste Anhängeeinrichtung für Druckhülsen in Seitenansicht;
- Fig. 17:
- die Anhängeeinrichtung der Fig. 16 in Vorderansicht; und
- Fig. 18:
- die Anhängeeinrichtung der Fig. 16 in Vorderansicht.
[0012] Nachfolgend wird die hier vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf Fig. 1 bis 18
in größerem Detail beschrieben.
[0013] Fig. 1, 2, 3, 5 und 7 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Druckmaschine 1. Die Druckmaschine 1 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1
als Rollendruckmaschine ausgebildet und verfügt über einen Rollenwechsler 2, insgesamt
vier Druckwerke 3, einen Trockner 4, ein Kühlwerk 5, ein Schneidwerk 6 sowie ein Falzwerk
7. In den vier Druckwerken 3 wird ein Bedruckstoff auf einer Oberseite sowie einer
Unterseite desselben gleichzeitig bedruckt, wobei in jedem der vier Druckwerke 3 zum
Beispiel eine für den autotypischen Zusammendruck benötigte Prozessfarbe Gelb, Cyan,
Magenta oder Schwarz auf den Bedruckstoff aufgetragen wird. Der Rollenwechsler 2 ist
den vier Druckwerken 3 vorgeschaltet. Der Trockner 4, das Kühlwerk 5, das Schneidwerk
6 sowie das Falzwerk 7 sind hingegen den vier Druckwerken 3 nachgeschaltet.
[0014] Im Sinne der hier vorliegenden Erfindung wird eine Druckmaschine vorgeschlagen, die
mindestens eine den Druckwerken 3 zugeordnete Hebeeinrichtung zum Wechseln von Druckwerksmodulen,
insbesondere von Druckhülsen, aufweist, wobei die oder jede Hebeeinrichtung auf einer
Oberseite 8 der Druckwerke 3 verschiebbar und/oder schwenkbar gelagert ist.
[0015] Die Hebeeinrichtung nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1, 2, 3, 5 und 7 ist als
Einheit mit der Bezugsziffer 9 beziffert. Auf der Oberseite 8 der Druckwerke 3 der
Druckmaschine 1 sind Schienen 18 befestigt, wobei die oder jede Hebeeinrichtung 9
in den Schienen 18 geführt ist und entlang der Schienen 18 verschiebbar ist. Die Schienen
18 erstrecken sich zumindest über den Bereich aller Druckwerke 3, also zumindest zwischen
den Rollenwechsler 2 und dem Trockner 4. Die in den Schienen 18 geführten Hebeeinrichtungen
9 sind demnach entlang der Schienen 18 über den Bereich aller Druckwerke 3 verfahrbar.
[0016] Bevor nachfolgend auf die Details der Hebeeinrichtung 9 nach dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1, 2, 3, 5 und 7 im Detail eingegangen wird, soll angemerkt werden, dass
die Hebeeinrichtung 9 unter anderem der Handhabung von Druckhülsen 14 dient. Wie insbesondere
Fig. 2 entnommen werden kann, sind im Bereich jedes Druckwerks 3 zwei Formzylinder
10 und 11 sowie zwei Übertragungszylinder 12 und 13 positioniert. Der Formzylinder
10 wirkt mit dem Übertragungszylinder 12 zusammen und dient der Bedruckung der Unterseite
des Bedruckstoffs. Der Formzylinder 11 wirkt mit dem Übertragungszylinder 13 zusammen
und dient der Bedruckung einer Oberseite des Bedruckstoffs. Die Druckhülsen 14 sind
vorzugsweise auf den Formzylindern 10 und 11 positioniert, wobei bei formatvariablen
Druckmaschinen auf jedem der Formzylinder 10 und 11 vorzugsweise zwei Druckhülsen
14 positioniert sind. Eine äußere Druckhülse bildet dann eine Druckoberfläche, eine
innere Druckhülse dient dem Durchmesserausgleich zwischen der äußeren Druckhülse und
dem Formzylinder 10 bzw. 11. Zur Durchführung von Wartungsarbeiten bzw. Umrüstarbeiten
müssen die Druckhülsen 14 von den Formhülsen 10 und 11 demontiert und demnach aus
dem Bereich der Druckwerke 3 wegbewegt werden. Das gleiche gilt auch für die Übertragzylinder
12,13. Hierzu dient die oder jede Hebeeinrichtung 9.
[0017] Wie Fig. 3 weiterhin entnommen werden kann, sind jedem der Druckwerke 3 zwei Farbwerke
15 und 16 zugeordnet. Die Farbwerke 15 und 16 können zu Wartungsarbeiten bzw. Umrüstarbeiten
an den Druckwerken 3 der Druckmaschine 1 in die mit den Bezugsziffern 15', 16', 15"
sowie 16" gekennzeichneten Positionen verfahren werden. Auch hierzu dient die oder
jede Hebeeinrichtung 9.
[0018] Wie bereits erwähnt, sind die Hebeeinrichtungen 9 auf der Oberseite 8 der Druckwerke
3 verschiebbar gelagert. Hierzu erstrecken sich auf der Oberseite 8 der Druckwerke
3 Schienen 18, die sich gemäß Fig. 3 über alle Druckwerke 3 zwischen dem Rollenwechsler
2 und dem Trockner 4 erstrecken. Die Hebeeinrichtung 9 des Ausführungsbeispiels der
Fig. 1, 2, 3, 5 und 7 verfügt über einen ersten Rahmen 25, der über Rollen 17 in den
Schienen 18 entlang der durch die Pfeile 23 und 24 visualisierten Bewegungsrichtungen
verschiebbar ist. Die Verschiebung des Rahmens 25 entlang der Schienen 18 erfolgt
beispielsweise unter Verwendung von Zahnriemen 19, die gemäß Fig. 5 auf der Oberseite
sowie der Unterseite des Rahmens 25 verlaufen und an den Enden der Schienen 18 gemäß
Fig. 3 an Querwellen 20 umgelenkt bzw. geführt sind. An einer der Querwellen 20 greift
über ein Getriebe 21 eine Kurbel 22 an, über die letztendlich die Zahnriemen 19 angetrieben
und der Rahmen 25 entlang der Pfeile 23 und 24 verschoben werden kann.
[0019] Gemäß Fig. 5 und 7 greifen an dem ersten Rahmen 25 der Hebeeinrichtung 9 Stützen
26 mit Rollen 27 an. An den Stützen 26 bzw. Rollen 27 ist ein zweiter Rahmen 28 der
Hebeeinrichtung 9 derart geführt, dass die Hebeeinrichtung 9 in einer zur ersten Richtung
gemäß den Pfeilen 23 und 24 senkrecht verlaufenden, zweiten Richtung verschiebbar
ist, wobei diese senkrecht verlaufende Richtung durch die Pfeile 29 und 30 (siehe
Fig. 3) dargestellt ist. Die Bewegungsrichtung 29, 30 verläuft quer bzw. senkrecht
zur Bewegungsrichtung 23, 24. Zur Bewegung des zweiten Rahmens 28 in Bewegungsrichtung
29, 30 dient ein Griff 31 (siehe Fig. 5), der am zweiten Rahmen 28 befestigt ist.
In Fig. 5 ist der zweiten Rahmen 28 aus Gründen der Übersichtlichkeit verkürzt dargestellt,
wohingegen derselbe in Fig. 3 in voller Größe gezeigt ist.
[0020] Wie insbesondere Fig. 5 und 7 entnommen werden kann, sind auf dem zweiten Rahmen
28 der Hebeeinrichtungen 9 zwei Winden 32 und 33 gelagert bzw. befestigt. Mithilfe
der größeren Winde 32 sind die Farbwerke 15 und 16 in Richtung der Pfeile 34 und 35
bewegbar (Fig. 2). So werden die Farbwerke 15 und 16 in den mit den Bezugsziffern
15' bzw. 16' gekennzeichneten Positionen an die größere Winde 32 angehängt und in
Richtung des Pfeils 34 von einer Unterlage abgehoben. Mithilfe der Kurbel 22 werden
die Farbwerke 15 und 16 dann in Richtung der Pfeile 23 und 24 bewegt und im Sinne
des Pfeils 35 in die mit den Bezugsziffern 15" bzw. 16" gekennzeichneten Positionen
gebracht, wo die Farbwerke 15 und 16 auf einer Plattform 36 mithilfe von Führungsstiften
37 positionsgenau abgesetzt werden können. Die Plattformen 36 stützen sich über Rollen
38 an den Druckwerken 3 und über Rollen 39 auf einem Boden einer Werkshalle ab. Dies
erleichtert das waagrechte Einrichten der Plattformen 36, da lediglich die Rollen
39 relativ zum Fußboden justiert werden müssen. Wie in Fig. 3 dargestellt, sind die
Plattformen 36 zwischen den Druckwerken 3 teleskopartig ausziehbar und zusammen mit
den Farbwerken in die mit der Bezugsziffer 36' (siehe Fig. 3) gekennzeichnete Position
bringbar. Über Schienen 40 sind die Plattformen 36 an den Druckwerken 3 verschiebbar
befestigt. Durch Einschieben lässt ein Farbwerk 15 bzw. 16 wieder positionsgenau an
die Druckwerke 3 heranfahren, in der Position 15"' sind außerhalb der Druckmaschine
Wartungsarbeiten am Farbwerk durchführbar.
[0021] Die zweite, kleinere Winde 33 dient dem Transportieren der Druckhülsen 14, wobei
hierzu in einen Haken der Winde 33 eine Anhängeeinrichtung 41 bzw. 44 (siehe Fig.
14 bis 18) einhängbar ist. Mithilfe der Anhängeeinrichtung 41 bzw. 44 sind die Druckhülsen
14 einer Transportvorrichtung 42 (siehe Fig. 3) für die Druckhülsen entnehmbar und
dann in Richtung auf die Druckwerke 3 der Druckmaschine bewegbar. Im einfachsten Fall
(siehe Fig. 14 und 15) ist die Anhängevorrichtung 41 zum Transport der Druckhülsen
14 als gabelförmiges Element ausgebildet, mithilfe dessen die Druckhülse 14 von einer
Ablage 43 der Transportvorrichtung 42 in der in Fig. 14 und 15 gezeigten, horizontalen
Ausrichtung der Druckhülsen 14 entnommen werden kann. Wie Fig. 15 entnommen werden
kann, greift die gabelförmige Anhängeeinrichtung 41 hierzu an einer Innenwand der
Druckhülse 14 an.
[0022] Eine alternative Ausgestaltung für eine Anhängeeinrichtung 44 zeigen Fig. 16 bis
18. Die Anhängeeinrichtung 44 gemäß Fig. 16 bis 18 verfügt über einen Balken 45, wobei
an den Enden des Balkens 45 jeweils eine Schlaufe 46 eingehängt ist. Die Schlaufen
46 werden über gefederte Druckstifte 47 fixiert, sodass die Schlaufen 46 auf einfache
Art und Weise austauschbar sind, gleichzeitig aber gegen Herausgleiten gesichert sind.
Wie einem Vergleich der Fig. 17 und 18 entnommen werden kann, können mit der Anhängeeinrichtung
44 Druckhülsen mit unterschiedlichem Durchmesser aufgenommen und transportiert werden.
[0023] Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Druckmaschine wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf Fig. 4, 6 und 8 beschrieben. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
sind den Druckwerken 3 einer Druckmaschine Hebeeinrichtungen 50 zum Wechseln von Druckwerksmodulen,
insbesondere von Druckhülsen 14 zugeordnet, wobei die Hebeeinrichtungen 50 wiederum
auf einer Oberseite 8 der Druckwerke 3 der Druckmaschine gelagert sind. Nachfolgend
werden für das Ausführungsbeispiel der Fig. 4, 6 und 8 lediglich die Unterschiede
zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1, 2, 3, 5 und 7 beschrieben. Zur Vermeidung unnötiger
Wiederholungen werden für gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern verwendet.
[0024] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 4, 6 und 8 ist auf der Oberseite 8 eines jeden Druckwerks
3 jeweils eine Hebeeinrichtung 50 über einen Drehpunkt 51 drehbar bzw. schwenkbar
gelagert. Die Hebeeinrichtungen 50 verfügen über teleskopartig verfahrbare Ausleger
52, 53 und 54, wobei ein äußerer Ausleger 52 über den Drehpunkt 51 an der Oberseite
8 eines Druckwerks 3 drehbar befestigt ist, und wobei innere Ausleger 53 und 54 über
Rollen 55 und 56 (siehe Fig. 8) ineinander sowie im äußeren Ausleger 52 verschachtelt
und beweglich geführt sind. Über die Rollen 55 sowie 56 ist demnach eine Relativbewegung
zwischen den Auslegern 53, 54 und 55 möglich. Am innersten bzw. vordersten Ausleger
54 ist an einem Haken 57 eine Winde 58 gelagert. An einem Haken der Winde 58 ist wiederum
eine Anhängeeinrichtung 41 einhängbar, die dem Transport der Druckhülsen 14 dient.
Mit der Ausführungsform der Fig. 4, 6 und 8 lassen sich nur die Druckhülsen 14, nicht
jedoch die Farbwerke, bewegen. Fig. 4 zeigt die Hebeeinrichtungen 50 in unterschiedlichen
Positionen, wobei die mit der Bezugsziffer 50' gekennzeichnete Position der Ruhestellung
der Hebeeinrichtung 50 entspricht. In den übrigen dargestellten Positionen der Hebeeinrichtung
sind die Ausleger teleskopartig ausgefahren und gegebenenfalls um den Drehpunkt 51
bzw. das entsprechende Drehlager verschwenkt.
[0025] Ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Druckmaschine zeigen Fig.
9 bis 13. Das Ausführungsbeispiel der Fig. 9 bis 13 ist gewissermaßen eine Kombination
der beiden oben beschriebenen Ausführungsbeispiele. Es wird auch hier wiederum auf
die Unterschiede zu den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen, sodass
zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen auch hier für gleiche Baugruppen gleiche Bezugsziffern
verwendet werden.
[0026] Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 9 bis 13 sind auf einer Oberseite 8 der Druckwerke
3 Schienen 63 montiert, die sich über den gesamten Bereich der Druckwerke 3 erstrecken
und an welchen Hebeeinrichtungen 60 verschiebbar bzw. verfahrbar gelagert sind. Wie
insbesondere Fig. 11 und 13 entnommen werden kann, verfügen die Hebeeinrichtungen
60 über einen Rahmen 61, wobei der Rahmen 61 über Rollen 62 in den Schienen 63 verfahrbar
geführt ist. Die Verfahrbewegung des Rahmens 61 entlang der Schienen 63 erfolgt wiederum
über Zahnriemen 64, die fest auf der Oberseite 8 der Druckwerke 3 verlegt sind und
über Rollen 65 sowie Antriebsrollen 66 (siehe Fig. 12) umgelenkt sind. Die Antriebsrollen
66 sind durch eine Welle 67 miteinander verbunden, wobei an der Welle 67 über ein
Getriebe 68 eine Kurbel 69 angreift. Über die Betätigung der Kurbel 69 lässt sich
demnach der Rahmen 61 und damit letztendlich die Hebeeinrichtung 60 entlang der Schienen
63 bewegen.
[0027] Wie insbesondere Fig. 13 entnommen werden kann, sind an dem Rahmen 61 die teleskopartig
verschachtelten Ausleger 52, 53 und 54 über einen Drehpunkt 51 schwenkbar gelagert.
Hinsichtlich dieser Details entspricht das Ausführungsbeispiel der Fig. 9 bis 13 dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 4, 6 und 8, sodass auf die diesbezüglichen Ausführungen
verwiesen werden kann.
[0028] Gemäß Fig. 13 sind am Rahmen 61 der Hebeeinrichtungen 60 Lagerböcke 70 befestigt,
in welchen eine Welle 71 mit Kettenrädern 72 gelagert ist. Die Welle 71 wird über
ein vorzugsweise selbsthemmendes Getriebe 73 und einen Motor 74 angetrieben. An einer
Kette 75 können die Farbwerkmodule 15 und 16 angehängt und wie im Zusammenhang mit
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1, 2, 3, 5 und 7 beschrieben, verfahren werden. Diesbezüglich
wird wieder auf die obigen Ausführungen verwiesen.
[0029] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass durch das unmittelbare Anbringen
der Kurbel 69 an die Hebeeinrichtung 60 ein sehr genaues Bewegen der Hebeeinrichtung
60 in Richtung der Pfeile 23 bzw. 24 bei gleichzeitiger Sichtkontrolle der Hebevorgänge
und Verfahrvorgänge beim Ausbau bzw. Einbau der Druckwerksmodule möglich ist. Dies
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn lediglich ein Drucker die Umrüstarbeiten bzw.
Einrichtarbeiten an der Druckmaschine vornimmt.
[0030] Vorteilhaft ist im Sinne der Erfindung auch eine Kombination des Antriebs über den
Zahnriemen 64 mit einer Kurbel 22 gemäß Fig. 2. Damit wäre der Zahnriemen 64 nicht
fest verlegt, sondern über ein Getriebe 21 antreibbar und über eine Welle 20 umgelenkt,
wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. In diesem Fall ließe sich die Hebeeinrichtung
60 über das Getriebe 61 schnell in den Richtungen der Pfeile 23 und 24 bewegen, um
so die Hebeeinrichtungen schnell an die Einsatzposition zu verfahren. Über das Getriebe
68 wäre dann eine exakte Positionierung bzw. Bewegung der Hebeeinrichtung mit Sichtkontrolle
unter Last möglich. Das Getriebe 21 hätte in diesem Fall eine Übersetzung, die auf
ein schnelles Bewegen der Hebeeinrichtungen 60 ohne Last abgestimmt ist, das Getriebe
68 hätte eine Übersetzung für ein langsames Bewegen der Hebeeinrichtungen 60 mit Last.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Druckmaschine
- 2
- Rollenwechsler
- 3
- Druckwerk
- 4
- Trockner
- 5
- Kühlwerk
- 6
- Querschneider
- 7
- Falzwerk
- 8
- Oberseite
- 9
- Hebeeinrichtung
- 10
- Formzylinder
- 11
- Formzylinder
- 12
- Übertragzylinder
- 13
- Übertragzylinder
- 14
- Druckhülse
- 15, 15', 15"
- Farbwerk
- 16, 16', 16"
- Farbwerk
- 17
- Rolle
- 18
- Führung/Schiene
- 19
- Zahnriemen
- 20
- Querwelle
- 21
- Getriebe
- 22
- Kurbel
- 23
- Pfeil/Bewegungsrichtung
- 24
- Pfeil/Bewegungsrichtung
- 25
- Rahmen
- 26
- Stütze
- 27
- Rolle
- 28
- Rahmen
- 29
- Pfeil/Bewegungsrichtung
- 30
- Pfeil/Bewegungsrichtung
- 31
- Griff
- 32
- Winde
- 33
- Winde
- 34
- Pfeil/Bewegungsrichtung
- 35
- Pfeil/Bewegungsrichtung
- 36, 36'
- Plattform
- 37
- Führungsstift
- 38
- Rolle
- 39
- Rolle
- 40
- Führung/Schiene
- 41
- Anhängeeinrichtung
- 42
- Transportvorrichtung
- 43
- Ablage
- 44
- Anhängeeinrichtung
- 45
- Balken
- 46
- Schlaufe
- 47
- Druckstift
- 50, 50'
- Hebeeinrichtung
- 51
- Drehpunkt
- 52
- Ausleger
- 53
- Ausleger
- 54
- Ausleger
- 55
- Rolle
- 56
- Rolle
- 57
- Haken
- 58
- Winde
- 60
- Hebeeinrichtung
- 61
- Rahmen
- 62
- Rolle
- 63
- Führung/Schiene
- 64
- Zahnriemen
- 65
- Rolle
- 66
- Antriebsrolle
- 67
- Welle
- 68
- Getriebe
- 69
- Kurbel
- 70
- Lagerbock
- 71
- Welle
- 72
- Kettenrad
- 73
- Getriebe
- 74
- Motor
- 75
- Kette
1. Druckmaschine, insbesondere Rollendruckmaschine, mit mehreren Druckwerken (3), mit
mindestens einer den Druckwerken (3) vorgeschalteten Arbeitsstation, insbesondere
einem vorgeschalteten Rollenwechsler (2), und mit mindestens einer den Druckwerken
(3) nachgeschalteten Arbeitsstation, insbesondere einem nachgeschalteten Trockner
(4) und/oder Schneidwerk (6) und/oder Falzwerk (7), gekennzeichnet durch mindestens eine den Druckwerken (3) zugeordnete Hebeeinrichtung (9; 50; 60) zum Transport
von Druckwerksmodulen, insbesondere von Druckhülsen (14), wobei die oder jede Hebeeinrichtung
(9; 50; 60) auf einer Oberseite (8) der Druckmaschine bzw. der Druckwerke (3) verschiebbar
und/oder schwenkbar gelagert ist.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite (8) der Druckwerke (3) Schienen (18) für die oder jede Hebeeinrichtung
(9) befestigt sind, wobei ein erster Rahmen (25) der oder jeder Hebeeinrichtung (9)
über Rollen (17) derart in den Schienen (18) geführt ist, dass die oder jede Hebeeinrichtung
(9) in einer ersten Richtung (23, 24) verschiebbar ist.
3. Druckmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Rahmen (25) ein zweiter Rahmen (28) derart geführt ist, dass die oder
jede Hebeeinrichtung (9) in einer zur ersten Richtung (23, 24) senkrecht verlaufenden,
zweiten Richtung (29, 30) verschiebbar ist.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem ersten Rahmen (25) Stützen (26) mit Rollen (27) befestigt sind, wobei der
zweite Rahmen (28) an diesen Rollen (27) verschiebbar gelagert ist.
5. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite (8) jedes Druckwerks (3) jeweils eine Hebeeinrichtung (50) über
einen Drehpunkt (51) drehbar bzw. schwenkbar befestigt sind.
6. Druckmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeinrichtungen (50) teleskopartig verfahrbare Ausleger (52, 53, 54) aufweisen,
wobei ein äußerer Ausleger (52) über den Drehpunkt (51) an einem Druckwerk (3) drehbar
gelagert ist, und wobei innere Ausleger (53, 54) über Rollen (55, 56) ineinander verschachtelt
beweglich geführt sind.
7. Druckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite (8) der Druckwerke (3) Schienen (63) für die oder jede Hebeeinrichtung
(60) befestigt sind, wobei ein Rahmen (61) der oder jeder Hebeeinrichtung (60) über
Rollen (62) derart in den Schienen (63) geführt ist, dass die oder jede Hebeeinrichtung
(60) in einer Richtung (23, 24) verschiebbar ist.
8. Druckmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeinrichtungen (60) teleskopartig verfahrbare Ausleger (52, 53, 53) aufweisen,
wobei ein äußerer Ausleger (52) über einen Drehpunkt (51) an dem Rahmen (61) drehbar
gelagert ist, und wobei innere Ausleger (53, 54) über Rollen (55, 56) ineinander verschachtelt
beweglich geführt sind.