[0001] Die Erfindung betrifft Druckmaschinen mit wenigstens einem Druckwerk gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, 2 oder 3.
[0002] In Abhängigkeit von einem zu druckenden Muster haben im Allgemeinen verschiedene
Zonen der Druckplatten in einer Druckmaschine einen unterschiedlichen Farbverbrauch.
Um zu gewährleisten, dass die auf Bereiche der Druckplatten mit gleicher Oberflächenstruktur
übertragene Farbmenge in verschiedenen Zonen unabhängig von deren Farbverbrauch stets
dieselbe ist, muss in einem die Druckplatten versorgenden Farbwerk eine über die gesamte
Breite des Farbwerks hinweg gleichbleibende Dicke der Farbschicht unabhängig vom Farbverbrauch
der einzelnen Zonen realisierbar sein. Hierfür werden im Allgemeinen Farbwerke verwendet,
deren Farbabgabe für in Breitenrichtung nebeneinanderliegende Zonen unabhängig voneinander
einstellbar ist.
[0003] Die Einstellungen der einzelnen Zonen des Farbwerks werden bei modernen Druckmaschinen
im Allgemeinen an einem Leitstand geregelt, an dem eine Bedienungsperson sich die
Einstellungen der einzelnen Farbwerkzonen anzeigen lassen und diese bei Bedarf auch
manipulieren kann. Herkömmlicherweise sind auf einem Anzeigeschirm eines solchen Leitstandes
die Einstellungen einer Vielzahl von im Farbwerk nebeneinanderliegenden Zonen gleichzeitig
darstellbar. Eine Feinjustage der Einstellungen des Farbwerks wird im Allgemeinen
von einer Bedienungsperson anhand eines mit aktuellen Einstellungen der Druckmaschine
gedruckten Druckerzeugnisses vorgenommen. Durch Ausmessen der Lage einer streifenförmigen
Zone im Druckerzeugnis, die einen unbefriedigenden Farbeindruck hinterlässt, kann
eine erfahrende Bedienungsperson in Kenntnis der Bahnführung in der Druckmaschine
die entsprechende Zone eines von zumeist mehreren Farbwerken in der Druckmaschine
identifizieren, die für diesen Eindruck verantwortlich ist, und deren Einstellungen
manipulieren, um den Farbeindruck zu verbessern.
[0004] Unterschiedliche Farbeindrücke können jedoch nicht nur zwischen Zonen einer gleichen
Seite auftreten, sondern sie können sich auch zwischen verschiedenen Seiten eines
fertigen Druckerzeugnisses störend bemerkbar machen, die beim Aufschlagen des Druckerzeugnisses
gleichzeitig sichtbar sind. Wenn diese gleichzeitig sichtbaren Seiten in der Druckmaschine
nebeneinander auf eine gleiche Bahn gedruckten Seiten entsprechen, so kann sich ein
Benutzer diese Einstellungen eventuell gleichzeitig anzeigen lassen, sie vergleichen
und sie manipulieren, um eine befriedigende Farbwiedergabe zu erreichen. Dies ist
jedoch nur selten der Fall; häufiger rühren gleichzeitig aufschlagbare Seiten des
fertigen Druckerzeugnisses von in verschiedenen Druckwerken der Druckmaschine bedruckten
Bahnen oder von nicht unmittelbar benachbart auf eine gleiche Bahn gedruckten Seiten
her.
[0005] Die DE 198 56 675 A1 betrifft eine automatische Seitenidentifikation einer Druckmaschine.
Dabei werden die Seiten mit einer Codierung bedruckt, um diese an einem Leitstand
mittels eines optischen Lesegerätes zu erkennen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Druckmaschinen mit wenigstens einem Druckwerk
schaffen.
[0007] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1, 2 oder 3 gelöst.
[0008] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass sie
einer Bedienungsperson auf bequeme Weise einen Vergleich der Farbwerkeinstellungen
von Druckseiten ermöglicht, die in einem fertigen Druckerzeugnis gleichzeitig aufschlagbar
sind, so dass sie zur Verbesserung eines Farbeindrucks, insbesondere zur Angleichung
der Eindrücke gleichzeitig aufschlagbarer Seiten, erforderliche Änderungen der Farbwerkeinstellungen
schnell erkennen kann.
[0009] Zweckmäßigerweise ermöglicht der Leitstand der Druckmaschine auch Manipulationen
der Einstellungen jeweils dargestellter Farbzonen.
[0010] Bei einer einfachen Ausgestaltung der Druckmaschine kann vorgesehen werden, dass
ein Benutzer beliebige Paare von Seiten des Druckerzeugnisses auswählen kann, um sich
deren Farbwerkeinstellungen auf dem Anzeigeschirm des Leitstandes anzeigen zu lassen;
benutzerfreundlicher und effizienter ist es jedoch, wenn der Leitstand selbst eingerichtet
ist, zu einer von einem Benutzer oder zu einer von einem optischen Lesegerät ausgewählten
Seite die jeweils im fertigen Druckerzeugnis gleichzeitig aufschlagbare Seite selbstständig
zu ermitteln und die zu beiden Seiten gehörenden Farbwerkeinstellungen gleichzeitig
anzuzeigen. Wenn der Leitstand an die Bahnführungseinrichtung der Druckmaschine gekoppelt
ist, kann er zum Identifizieren gleichzeitig aufschlagbarer Seiten Betriebsparameter
der Bahnführungseinrichtung wie etwa die Stellungen von Wendestangen, Stellung und
Betriebszustände von Längsschneideinrichtungen, etc. heranziehen.
[0011] Die Kopplung des Leitstandes an die Bahnführungseinrichtung kann dazu dienen, die
entsprechenden Betriebsparameter aus der Bahnführungseinrichtung zu ermitteln; häufiger
wird jedoch der Fall sein, dass der Leitstand diese Betriebsparameter von einer externen
Quelle, z. B. auf elektronischem Wege oder per Eingabe durch eine Bedienungsperson
empfängt und die Stellungen beweglicher Teile der Bahnführungseinrichtung anhand dieser
Betriebsparameter steuert.
[0012] Wenn die Druckmaschine eingesetzt wird, um Materialbahnen, z. B. Papierbahnen kurz
Bahnen unterschiedlicher Breite mit einer Mehrzahl von nebeneinanderliegenden Seiten
zu bedrucken, so gibt es notwendigerweise Farbzonen, die je nach Breite der Bahn zu
unterschiedlichen Seiten gehören oder zwei Seiten gleichzeitig in variablen Anteilen
angehören. Wenn eine minimale und eine maximale Breite festgelegt ist, die eine in
der Druckmaschine zu bedruckende Bahn haben darf, so ist die Menge der Farbzonen,
die verschiedenen Seiten angehören können, festgelegt; d. h., für jede Seite des Druckerzeugnisses
kann ein Satz von Farbzonen angegeben werden, die immer der betreffenden Seite angehören
oder für die in Abhängigkeit von der Breite der Bahn zumindest die Möglichkeit besteht,
dass sie der Seite angehören. Wenn der Leitstand eingerichtet ist, zu jeder Seite
des Druckerzeugnisses jeweils die Einstellungen des kompletten Satzes der zugeordneten
Farbzonen anzuzeigen, entfällt die Notwendigkeit, jeweils im Einzelfall anhand der
Bahnbreite die zu einer gegebenen Seite gehörenden Farbzonen zu identifizieren.
[0013] Wenn die Einstellung einer Farbzone immer dann über den Leitstand manipulierbar ist,
wenn sie an dessen Anzeigeschirm angezeigt ist, besteht bei dieser Ausgestaltung die
Möglichkeit, eine Farbzone zu manipulieren, die zu einer anderen Seite gehört als
derjenigen, die die Bedienungsperson manipulieren möchte. Um solche Fehlbedienungen
zu vermeiden, kann vorgesehen werden, dass der Leitstand zwar unabhängig von der jeweiligen
Bahnbreite einen gleichen Satz von Farbzoneneinstellungen anzeigt, dass er aber in
der Lage ist, anhand der Breite der verarbeiteten Bahn Farbzonen zu erkennen, die
nicht zur angezeigten Seite gehören, und Manipulationen einer Bedienungsperson an
solchen Farbzonen zu ignorieren.
[0014] Vorzugsweise ist der Leitstand eingerichtet, um jeweils im Einzelfall anhand der
Breite der verarbeiteten Bahn zu erkennen, welcher Seite des fertigen Druckerzeugnisses
jede Zone des Farbwerks angehört, und zu jeder Seite des Druckerzeugnisses nur die
Einstellungen derjenigen Farbzonen anzuzeigen, die der betreffenden Seite tatsächlich
angehören.
[0015] Bei entsprechender Breite der verarbeitenden Bahn kann es vorkommen, dass eine Farbzone
jeweils teilweise auf verschiedene Seiten des fertigen Druckerzeugnisses entfällt.
Eine solche Farbzone wird mit ihren Einstellungen daher jedes Mal angezeigt, wenn
eine der zwei Seiten, zu der sie gehört, angezeigt wird. Es ist daher möglich, dass
eine Bedienungsperson für eine solche Farbzone, wenn sie zusammen mit den anderen
Farbzonen einer ersten Seite, der sie angehört, angezeigt wird, eine andere Einstellung
wählt, als wenn die Farbzone zusammen mit den anderen Farbzonen der zweiten Seite
dargestellt wird. Wenn eine Bedienungsperson für eine solche Farbzone zwei verschiedene
Einstellungen spezifiziert, stellt der Leitstand die betreffende Farbzone zweckmäßigerweise
auf einen Mittelwert zwischen den zwei spezifizierten Einstellungen ein. Vorzugsweise
ist dieser Mittelwert anhand des Anteils der betreffenden zwei Seiten an der betreffenden
Farbzone gewichtet.
[0016] Wenn die verschiedenen Bahnbreiten, mit denen die Druckmaschine betrieben wird, eine
kleine Zahl von diskreten, nicht zu stark verschiedenen Werten annimmt, kann das Problem
der Angehörigkeit einer Farbzone zu verschiedenen Seiten auch dadurch beseitigt werden,
dass an dem Farbwerk wenigstens zwei Klassen von Farbzonen mit unterschiedlichen Breiten
vorgesehen werden, wobei die Farbzonen der geringsten Breite jeweils in Gruppen von
mehreren Farbzonen nebeneinander liegen und so gestaffelt sind, dass die Grenzen zwischen
Seiten bei den unterschiedlichen Bahnbreiten jeweils mit Grenzen der Farbzonen der
geringsten Breite untereinander oder zu benachbarten Farbzonen übereinfallen.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
[0018]
- Fig. 1
- schematisch einen Anzeigeschirm eines Leitstands für eine Druckmaschine gemäß der
Erfindung;
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt durch ein Farbwerk der Druckmaschine;
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht auf das Farbwerk, in der Grenzen zwischen Druckseiten
bei Zugrundelegung einer ersten Bahnbreite eingezeichnet sind;
- Fig. 4
- die Draufsicht der Fig. 3 mit Grenzen zwischen Seiten unter Zugrundelegung einer zweiten
Bahnbreite;
- Fig. 5
- das Farbwerk mit eingezeichneten Seitengrenzen unter Zugrundelegung einer dritten
Bahnbreite;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausgestaltung des Farbwerks.
[0019] Eine Druckmaschine umfasst ein oder mehrere Druckwerke, denen jeweils wenigstens
ein zonenweise einstellbares Farbwerk zugeordnet ist. Es gibt eine Mehrzahl von Wegen,
auf denen eine oder mehrere zu bedruckende Materialbahnen, z. B. Papierbahnen kurz
Bahnen durch die Druckwerke führbar sind, um die Bahnen vierfarbig oder mit unterschiedlichen
Farbigkeiten zu bedrucken. Eine Bahnführungsvorrichtung, in der die bedruckten Bahnen,
gegebenenfalls in Teilbahnen zerlegt, gewendet und gemischt werden, ist an die Druckwerke
angeschlossen, um die Bahnen oder die aus ihnen erhaltenen Teilbahnen übereinander
zu führen. Ein Falzapparat dient zum Falzen und Vereinzeln der übereinandergeführten
Bahnen zu einzelnen Druckerzeugnissen. Da ein solcher Aufbau einer Druckmaschine der
Fachmann bekannt ist, braucht auf Details dieses Aufbaus, soweit sie nicht konkret
auf die vorliegende Erfindung bezogen sind, hier nicht weiter eingegangen zu werden.
[0020] Auch ein Leitstand zum Steuern von Betriebsparametern einzelner Baugruppen der Druckmaschine
ist an sich bekannt.
[0021] Fig. 1 zeigt schematisch einen Anzeigeschirm 01 eines solchen Leitstandes in einem
Betriebsmodus, der es einer Bedienungsperson erlaubt, die Dosierung von Farbe in einem
ausgewählten Farbwerk der Druckmaschine einzustellen. Auf dem Anzeigeschirm 01 sind
zwei Gruppen von Balken 02 zu sehen, die zwei in einem von der Druckmaschine hergestellten,
gefalzten und vereinzelten Druckerzeugnis gleichzeitig aufschlagbaren Seiten entsprechen.
Eine dieser Seiten ist beispielsweise durch Eingabe einer Seitenzahl in den Leitstand
durch eine Bedienungsperson auswählbar. Die jeweils andere dargestellte Seite liegt
der Leitstand selbsttätig fest, wobei er in ihn eingegebene Steuerinformationen nutzt,
die die Stellung von Wendestangen oder anderen beweglichen Elementen in der Bahnführungsvorrichtung
beschreibt und die den Weg der bedruckten Bahnen in der Bahnführungsvorrichtung festlegt.
Aus dem somit bekannten Weg der Bahnen in der Bahnführungsvorrichtung ist der Leitstand
in der Lage, für die jeweils gleichzeitig mit der von der Bedienungsperson ausgewählten
Seite gleichzeitig aufschlagbare Seite rückzuverfolgen, durch welchen Bereich welches
Druckwerks sie gelaufen ist und die diesem Bereich entsprechenden Einstellungen des
passenden Farbwerks auszuwählen und anzuzeigen.
[0022] Mit Hilfe von aus der Computertechnik bekannten Auswahlmitteln wie etwa eines durch
eine Maus bzw. Trackball gesteuerten Cursors 03 kann die Bedienungsperson jeweils
einen Balken 02 einer der Gruppen, in der Fig. 1 durch Schraffur herausgehoben, auswählen,
um die diesem Balken 02 entsprechende Farbwerkzone zu manipulieren.
[0023] Ein Farbwerk 04 der Druckmaschine ist in einem stark schematisierten Schnitt in Fig.
2 gezeigt. Eine Farbwanne 06 ist an einer Seite durch eine rotierende Walze 07 begrenzt.
Ein Farbmesser 08 am Boden der Farbwanne 06 ist unter Ausbildung eines kleinen Spaltes
an die Walze 07 angestellt. Die Breite des Spaltes bestimmt die bei der Drehung der
Walze 07 aus der Farbwanne 06 mitgenommene Farbmenge. Diese Spaltbreite ist mit Hilfe
einer Stellschraube 09 steuerbar, deren Spitze von unten gegen das Farbmesser 08 drückt
und dieses elastisch verformt. Ein Stellmotor 11 dreht die Stellschraube 09 unter
der Kontrolle des Leitstandes, um eine am Leitstand von der Bedienungsperson eingegebene
gewünschte Spaltbreite einzustellen.
[0024] Anstelle von unten liegenden Farbmessern können auch oben liegende Farbmesser verwendet
werden.
[0025] Wie man in der Draufsicht auf das Farbwerk 04 in Fig. 3 erkennt, weist das Farbwerk
04 eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden Farbmessern 08 auf, die jeweils einzeln
durch einen Stellmotor 11 verstellbar sind und somit Farbzonen 08 des Farbwerks 04
bilden, in denen die abgegebene Farbmenge unabhängig von den jeweils anderen Farbzonen
einstellbar ist.
[0026] Die Druckwerke der hier als Beispiel betrachteten Druckmaschine sind vorgesehen zum
Drucken von vier nebeneinanderliegenden Seiten auf Bahnen mit Breiten von 1.640 mm,
1.600 mm oder 1.560 mm. Die Gesamtbreite des Farbwerks 04 beträgt daher 1.640 mm,
von denen jeweils 11 mm auf eine nicht druckende Zone 12 an den Seiten des Farbwerks
04 und 22 mm auf eine nicht druckende Zone 13 in der Mitte des Farbwerks 04 entfallen.
Die restliche Breite nehmen vier Gruppen von je zehn Farbmessern 08
1 mit jeweils 38,8 mm Breite, die im Wesentlichem den vier Seiten entsprechen, sowie
zwischen jeweils zwei dieser Gruppen eine Panorama-Farbzone 08
2 von 22 mm Breite ein.
[0027] Wenn das Farbwerk 04 zum Bedrucken einer Bahn mit der maximalen Breite von 1.640
mm eingesetzt wird, liegen die Grenzen zwischen den vier mit A; B; C; D bezeichneten
Seiten, wie durch strichpunktierte Linien in Fig. 3 angedeutet, jeweils mittig in
den Panorama-Farbzonen 08
2 und der nicht druckenden Zone 13. Jeder Seite A; B; C; D gehören also insgesamt elf
Farbzonen 08
1; 08
2 an, nämlich jeweils eine Gruppe von zehn Farbzonen 08
1 sowie die Hälfte einer der Panorama-Farbzonen 08
2. Dementsprechend umfasst auf dem Anzeigeschirm 01 aus Fig. 1 jede Gruppe jeweils
elf Balken 02 mit der Spaltbreite der einzelnen Farbzonen 08
1; 08
2 entsprechender Höhe, die jeweils entsprechend den Farbzonen 08
1; 08
2, denen sie zugeordnet sind, mit 08
1 bzw. 08
2 bezeichnet sind.
[0028] Die Panorama-Farbzonen 08
2 können, da sie jeweils zwei Seiten zum Teil angehören, jeweils in Darstellungen der
Farbzoneneinstellungen für zwei verschiedene gleichzeitig aufschlagbare Seitenpaare
erscheinen. Wenn man als einfaches Beispiel annimmt, dass mit der Druckmaschine ein
8-seitiges Produkt aus einer einzigen, beidseitig bedruckten Bahn gefertigt wird,
indem die bedruckte Bahn mittig, zwischen den Seiten B und C längsgeschnitten und
die so erhaltenen Teilbahnen übereinandergeführt und längsgefaltet werden, kann eine
Panorama-Farbzone 08
2 beispielsweise gleichzeitig den Seiten 2 und 7 angehören und somit in den Bildschirmdarstellungen
der Seitenpaare 2, 3 bzw. 6, 7 erscheinen und in beiden Darstellungen veränderbar
sein. Um zu verhindern, dass eine Bedienungsperson, wenn sie die Farbeinstellungen
für alle Seitenpaare nacheinander justiert, beim Justieren des Seitenpaars 6, 7 eine
Einstellung für diese Panorama-Farbzone 08
2 ungewollt rückgängig macht, die sie zuvor in der Darstellung der Seiten 2, 3 vorgenommen
hat, ist vorgesehen, dass der Leitstand die für diese Panorama-Farbzone 08
2 von der Bedienungsperson ausgewählten Einstellungen zunächst speichert und nach Abschluss
der Justage die Panorama-Farbzone 08
2 auf eine Spaltbreite einstellt, die einem Mittelwert der zwei verschiedenen von der
Bedienungsperson gewählten Einstellungen entspricht. Da bei der hier betrachteten
Bahnbreite von 1.640 mm die Panorama-Farbzone 08
2 den Seiten 2 und 7 jeweils zu gleichen Teilen angehört, gehen die vom Benutzer für
die beiden Seiten gewünschten Einstellungen mit gleichem Gewicht in die Berechnung
der tatsächlich vom Leitstand eingestellten Spaltbreite ein. Wenn eine Panorama-Farbzone
08
2 verschiedenen Seiten zu unterschiedlichen Anteilen angehört, wird man zweckmäßigerweise
beim Berechnen der tatsächlich eingestellten Spaltbreite die für die zwei Seiten gewählten
Einstellungen entsprechend dem Anteil dieser Seiten an der Panorama-Farbzone 08
2 gewichten.
[0029] Fig. 4 zeigt, auf das gleiche Farbwerk wie in Fig. 3 projiziert, als strichpunktierte
Linien die Ränder von vier Seiten auf einer Bahn von 1.600 mm Breite. Von den vier
mit A; B; C; D bezeichneten Seiten erstrecken sich die beiden inneren Seiten B und
C jeweils über eine Hälfte der zentralen nicht druckenden Zone 13, die daran anschließenden
Gruppen der zehn Farbzonen 08
1 von 38,8 mm Breite und 1 mm der Panorama-Farbzone 08
2. Die äußeren Seiten A und D nehmen 21 mm der Panorama-Farbzonen 08
2 sowie von den daran nach außen angrenzenden Farbzonen 08
1 neun Stück vollständig und eine auf einer Breite von 29,8 mm ein. Somit gehören wiederum
zu jeder Seite insgesamt elf Farbzonen 08
1; 08
2, und die Darstellung der Farbzoneneinstellungen auf dem Anzeigeschirm 01 ist die
gleiche wie in Fig. 1 dargestellt.
[0030] Fig. 5 zeigt Seiten A; B; C; D einer nochmals schmaleren Bahn von 1.560 mm Breite,
projiziert auf das Farbwerk 04. Hier gehören die Panorama-Farbzonen 08
2 den inneren Seiten B; C der Bahn nicht mehr an, so dass sich die Zahl der Farbzonen
für diese Seiten auf zehn reduziert. Die Zahl der Farbzonen 08
1; 08
2 der beiden äußeren Seiten A; D erhöht sich hingegen auf zwölf. In diesem Fall ist
die Anzahl der Balken 02 in der Gruppe auf dem Anzeigeschirm 01 variabel. Wenn der
Benutzer eine Seite A; B; C; D des herzustellenden Druckerzeugnisses z. B. durch Angabe
von deren Seitennummer auswählt, um sich deren Farbwerkeinstellungen auf dem Anzeigeschirm
01 anzeigen zu lassen, ermittelt der Leitstand anhand dieser Seitennummer und von
in ihm gespeicherter Information über die Bahnführung in der Druckmaschine zwischen
Druckwerk und Falzapparat, über welche Farbzonen 08
1; 08
2 des Farbwerks 04 sich diese Seite beim Druck erstreckt und zeigt deren Einstellungen
als Balkendiagramm auf dem Anzeigeschirm 01 an, wobei die Zahl der Balken 02 des Diagramms
zehn beträgt, wenn es sich um eine der inneren Seiten B, C handelt und für eine der
äußeren Seiten A, D zwölf beträgt. Das gleiche geschieht für die mit der vom Benutzer
ausgewählten Seite gleichzeitig aufschlagbare Seite, so das auch deren Gruppe von
Balken 02 zehn oder zwölf Balken 02 umfassen kann.
[0031] Indem auf dem Anzeigeschirm 01 jeweils in Abhängigkeit von der Breite der gerade
verarbeiteten Bahn nur diejenigen Farbzonen 08
1; 08
2 angezeigt werden, die tatsächlich zu einer interessierenden Seite gehören, ist gewährleistet,
dass die Bedienungsperson auch nur diese Farbzone 08
1; 08
2 auswählen und manipulieren kann. Fehlbedienungen durch unbeabsichtigtes Manipulieren
einer nicht zu einer interessierenden Seite gehörenden Farbzone 08
1; 08
2 sind ausgeschlossen.
[0032] Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf eine abgewandelte Ausgestaltung eines Farbwerks
04, das sich besonders zur Verarbeitung von Bahnen mit einer kleinen Zahl von unterschiedlichen
Breiten eignet. Die gezeigte Ausgestaltung ist speziell ausgelegt für die Verarbeitung
von Bahnen mit den bereits erwähnten Breiten 1640, 1600 und 1560 mm. Die Panorama-Farbzonen
08
2 des Farbwerks 04 aus Fig. 3 sind hier durch vier jeweils unabhängig voneinander einstellbare
Farbzonen 14
1 bis 14
4 von je 10 mm Breite ersetzt. Um diese unterzubringen, ist die Breite von an die Farbzonen
14
1 bis 14
4 angrenzenden Farbzonen 08
3 von 38,8 auf 29,8 mm reduziert. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass bei dieser Bemaßung
und bei mittiger Bahnführung die Grenzen zwischen Seiten A und B bzw. C und D einer
1.560 mm breiten Bahn zwischen den Farbzonen 14
1 und 14
2, bei einer 1600 mm breiten Bahn zwischen den Farbzonen 14
2 und 14
3 und bei einer 1.640 mm breiten Bahn zwischen den Farbzonen 14
3 und 14
4 liegen. Es gibt folglich keine Farbzonen, die zwei Seiten gleichzeitig angehören,
und das oben erwähnte Problem, dass eine Bedienungsperson für solche Farbzonen einander
widersprechende Einstellungen wählen kann, tritt nicht auf.
[0033] Wie ebenfalls leicht nachzuvollziehen ist, könnten als Abwandlung auch die Farbzonen
14
1 und 14
4 jeweils mit der an sie angrenzenden Farbzonen 08
3 zu einer Farbzone von 39,8 mm Breite verschmolzen werden, und es wäre immer noch
möglich, die erwähnten Bahnbreiten zu verarbeiten, ohne dass zwei Seiten gleichzeitig
angehörende Farbzonen auftreten.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 01
- Anzeigeschirm
- 02
- Balken
- 03
- Cursor
- 04
- Farbwerk
- 05
- -
- 06
- Farbwanne
- 07
- Walze
- 08
- Farbmesser, Farbzone
- 09
- Stellschraube
- 10
- -
- 11
- Stellmotor
- 12
- Zone, nicht druckend
- 13
- Zone, nicht druckend
- 14
- Farbmesser, Farbzone
- 081
- Farbmesser, Farbzone
- 082
- Farbmesser, Farbzone, Panorama-Farbzone
- 083
- Farbmesser, Farbzone
- 141
- Farbzone
- 142
- Farbzone
- 143
- Farbzone
- 144
- Farbzone
- A
- Seite
- B
- Seite
- C
- Seite
- D
- Seite
1. Druckmaschine mit wenigstens einem Druckwerk, einer Bahnführungsvorrichtung zum Übereinanderführen
einer Mehrzahl von bedruckten Materialbahnen und einem Falzapparat zum Vereinzeln
der übereinandergeführten Materialbahnen zu einzelnen Druckerzeugnissen, sowie mit
einem Leitstand zum Steuern des Betriebes wenigstens des Farbwerks (04), der einen
Anzeigeschirm (01) zum Darstellen von Einstellungen der Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) des Farbwerks (04) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand Einstellungen derjenigen Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) des Farbwerks, die im fertigen Druckerzeugnis gleichzeitig aufgeschlagenen Seiten
entsprechen, auch dann gleichzeitig und benachbart auf dem Anzeigeschirm (01) anzeigt,
wenn diese gleichzeitig aufgeschlagenen Seiten nicht auf der bedruckten Materialbahn
direkt benachbart sind.
2. Druckmaschine mit wenigstens einem Druckwerk, einer Bahnführungsvorrichtung zum Übereinanderführen
einer Mehrzahl von bedruckten Materialbahnen und einem Falzapparat zum Vereinzeln
der übereinandergeführten Materialbahnen zu einzelnen Druckerzeugnissen, sowie mit
einem Leitstand zum Steuern des Betriebes wenigstens des Farbwerks (04), der einen
Anzeigeschirm (01) zum Darstellen von Einstellungen der Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) des Farbwerks (04) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand an die Bahnführungseinrichtung gekoppelt ist und zu Seiten (A; B; C;
D) des fertigen Druckerzeugnisses eine im fertigen Druckerzeugnis gleichzeitig aufgeschlagene
Seite (A; B; C; D) anhand von Betriebsparametern der Bahnführungseinrichtung identifiziert.
3. Druckmaschine mit wenigstens einem Druckwerk, einer Bahnführungsvorrichtung zum Übereinanderführen
einer Mehrzahl von bedruckten Materialbahnen und einem Falzapparat zum Vereinzeln
der übereinandergeführten Materialbahnen zu einzelnen Druckerzeugnissen, sowie mit
einem Leitstand zum Steuern des Betriebes wenigstens des Farbwerks (04), der einen
Anzeigeschirm (01) zum Darstellen von Einstellungen der Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) des Farbwerks (04) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass dass der Leitstand für jede Farbzone (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) des Farbwerks (04) anhand der Breite der bedruckten Materialbahn feststellt, welcher
Seite (A; B; C; D) des fertigen Druckerzeugnisses die Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) angehören, und zu jeder Seite des Druckerzeugnisses nur die Einstellungen derjenigen
Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) anzeigt, die der betreffenden Seite tatsächlich angehören.
4. Druckmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand Einstellungen derjenigen Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) des Farbwerks, die im fertigen Druckerzeugnis gleichzeitig aufgeschlagenen Seiten
entsprechen, auch dann gleichzeitig und benachbart auf dem Anzeigeschirm (01) anzeigt,
wenn diese gleichzeitig aufgeschlagenen Seiten nicht auf der bedruckten Materialbahn
direkt benachbart sind.
5. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand an die Bahnführungseinrichtung gekoppelt ist und zu Seiten (A; B; C;
D) des fertigen Druckerzeugnisses eine im fertigen Druckerzeugnis gleichzeitig aufgeschlagene
Seite (A; B; C; D) anhand von Betriebsparametern der Bahnführungseinrichtung identifiziert.
6. Druckmaschine nach Anspruch 2 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand die besagten Betriebsparameter von einer externen Quelle empfängt und
Stellungen beweglicher Teile der Bahnführungseinrichtung anhand dieser Betriebsparameter
steuert.
7. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine minimale und eine maximale Breite der bedruckten Materialbahn festgelegt ist
und dass jeder Seite des Druckerzeugnisses ein Satz von Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) zugeordnet ist, der alle Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) umfasst, die unter Zugrundelegung einer beliebigen Bahnbreite zwischen der minimalen
und der maximalen Breite der Seite angehören, und dass der Leitstand zu jeder Seite
des Druckerzeugnisses die Einstellungen des kompletten Satzes der zugeordneten Farbzonen
(08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) anzeigt.
8. Druckmaschine nach Anspruch 2, 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand Manipulationen an Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) ignoriert, die auf dem Anzeigeschirm dargestellt sind, ohne einer gegenwärtig dargestellten
Seite anzugehören.
9. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand für jede Farbzone (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) des Farbwerks (04) anhand der Breite der bedruckten Materialbahn feststellt, welcher
Seite (A; B; C; D) des fertigen Druckerzeugnisses die Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) angehören, und zu jeder Seite des Druckerzeugnisses nur die Einstellungen derjenigen
Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) anzeigt, die der betreffenden Seite tatsächlich angehören.
10. Druckmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand Manipulationen an einer Farbzone (082), die verschiedenen Seiten angehört, jeweils mit einem Faktor gewichtet, der dem
Anteil einer aktuell dargestellten Seite an dieser Farbzone (082) entspricht.
11. Druckmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckmaschine wenigstens zwei Klassen von Farbzonen (08; 14) mit unterschiedlichen
Breiten aufweist, wobei die Farbzonen (14) der geringsten Breite jeweils in Gruppen
von mehreren Farbzonen (08; 081; 082; 083; 14; 141; 142; 143; 144) nebeneinanderliegen.
12. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Seiten (A; B; C; D) eines aufgeschlagenen Druckerzeugnis direkt benachbart
sind.
13. Druckmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Druckwerk wenigstens ein zonenweise einstellbares Farbwerk (04) zugeordnet ist.
14. Druckmaschine nach Anspruch 1, 2, 3 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seite (A; B; C; D) von den beiden Seiten (A; B; C; D) vorgegeben ist und die
andere Seite (A; B; C; D) automatisch ermittelt ist.
15. Druckmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Seite (A; B; C; D) durch manuelle Eingabe oder durch ein optisches
Lesegerät festgelegt ist.
16. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Leitstand an die Bahnführungseinrichtung gekoppelt ist und zu jeder Seite (A;
B; C; D) des fertigen Druckerzeugnisses eine im fertigen Druckerzeugnis gleichzeitig
aufgeschlagene Seite (A; B; C; D) anhand von Betriebsparametern der Bahnführungseinrichtung
identifiziert.