[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen eines rotationssymmetrischen Bauteiles
in einer Verarbeitungsmaschine, insbesondere einer Druck- oder Lackiermaschine, mittels
einer Reinigungsvorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 bzw. 10 bzw. 11.
[0002] Ein Reinigungsverfahren sowie eine Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens der
angegebenen Art sind aus EP 1 151 864 A1 bekannt. Zum Reinigen eines Zylinders sind
mindestens zwei unterschiedliche Reinigungsfluide vorzugsweise separat an dessen Mantelfläche
zuführbar. Die Vorrichtung ist mit einem ein drehbeweglich antreibbares Reinigungselement
aufnehmenden Gehäuse mit einem Ablauf ausgebildet, welches eine einem Zylinder zugekehrte
Öffnung aufweist. Das Gehäuse weist weiterhin mindestens zwei voneinander getrennte
Zuführleitungen für die unterschiedlichen Reinigungsfluide auf, wobei jede Zuführleitung
mittels Ventilen schaltbar und leitungsseitig mit einem eigenen Vorratsbehälter und
mit einer durch separate Sprührohre gebildeten Sprüheinrichtung im Gehäuse gekoppelt
ist. Das Reinigungselement ist bevorzugt eine antreibbare, mit Bürsten versehene Waschwalze,
welche mit einem Rakelelement in Eingriff ist.
[0003] Aus der DE 195 01 806 A1 ist ein Verfahren zum Reinigen von Zylindern und Walzen
in einer Druckmaschine bekannt. Zum Reinigen der Walzen eines Farbwerkes wird als
erstes Reinigungsfluid vorzugsweise ein Pflanzenölester und als zweites Reinigungsfluid
Wasser, zumindest als einen Reinigungsvorgang abschließendes Sprühmittel, eingesetzt.
[0004] Ein weiteres Reinigungsverfahren und eine Einrichtung zum Reinigen eines Zylinders
einer Druckmaschine sind aus WO 95/11584 A1 bekannt. Das Verfahren erfolgt mittels
eines Reinigungstuches, welches vor dem Einsetzen in die Einrichtung bereits mit einer
Reinigungsflüssigkeit getränkt ist. Dadurch ist in der Einrichtung eine Sprüheinrichtung
zum Benetzen des Reinigungstuches mit Reinigungsflüssigkeit hinfällig. Ebenso entfällt
eine entsprechende Steuereinrichtung. Das Reinigungstuch ist mit einem Lösungsmittel
einer organischen Verbindung niedriger Flüchtigkeit getränkt, beispielsweise gebildet
aus der Gruppe, die aus pflanzlichen Ölen und Zitrusölen mit einer Flüchtigkeit in
einem Bereich von 0 % bis 30% bzw. aus mineralischen Alkoholen und aliphatischen KohlenwasserstoffLösungsmitteln
mit einer Flüchtigkeit von 0 % bis 100 % besteht.
[0005] Bei diesen Reinigungsprozessen mit Reinigungsfluiden auf Basis von insbesondere Mineralölen,
modifizierten Pflanzenölen bzw. Glykolethern können teilweise schädliche Restbestandsteile
der Reinigungsfluide auf den rotationssymmetrischen Bauteilen verbleiben.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, das nach dem Reinigungsprozess das Auftreten von schädlichen Restbestandsteilen
der im Druck- bzw. Lackierprozess eingesetzten Reinigungsfluide an kontaktierten Oberflächen
spürbar reduziert.
[0007] Gelöst wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 bzw. 10 bzw.
11. Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0008] Ein erster Vorteil ist darin begründet, dass das Reinigungsverfahren an rotationssymmetrischen
Bauteilen in einer Verarbeitungsmaschine mit wenigstens einer Reinigungsvorrichtung,
insbesondere in einer Offsetdruckmaschine bzw. einer Lackiermaschine, einsetzbar ist.
Rotationssymmetrische Bauteile sind dabei insbesondere Farbwerkswalzen, Lackwerkswalzen,
Platten-, Gummituch-/Formzylinder sowie bedruckstoffführende Zylinder, beispielsweise
Bogenmaterial führende Druckzylinder und Transferzylinder.
[0009] Ein zweiter Vorteil besteht darin, dass ein bisher vorzugsweise im Offsetdruck gebräuchliches
Reinigungsfluid, insbesondere auf Mineralölbasis und/oder Pflanzenölbasis und/oder
Glykoletherbasis, an einer Reinigungsvorrichtung verfahrensgemäß als erstes Reinigungsfluid
eingesetzt und abschließend ein Sonderreinigungsfluid als zweites Reinigungsfluid
zum Reinigen zumindest eines rotationssymmetrischen Bauteils eingesetzt wird. Das
zweite Reinigungsfluid ist in der Zusammensetzung zum geltenden Lebensmittelrecht
konform, d.h. sämtliche Bestandteile sind lebensmittelrechtlich unbedenklich.
[0010] Bei Bedarf kann zwischen dem anfänglichen Einsatz eines üblichen ersten Reinigungsfluides
(auf Mineralölbasis und/oder Pflanzenölbasis und/oder Glykoletherbasis) und dem abschließenden
Einsatz eines zweiten Reinigungsfluides (zum geltenden Lebensmittelrecht konformes
Sonderreinigungsfluid) Wasser als Reinigungsfluid für eine Zwischenreinigung eingesetzt
werden. Ebenso ist Wasser für eine Vorreinigung, d.h. vor dem Einsatz eines gebräuchlichen
ersten Reinigungsfluides, und/oder für eine abschließende Nachreinigung, d.h. nach
dem Einsatz eines zweiten Reinigungsfluides, als Reinigungsfluid einsetzbar.
[0011] Als dritter Vorteil ist aufzuführen, dass die Reinigungsfluide in separaten Zuführleitungen
an zumindest je eine Sprüheinrichtung und von dort an das jeweilige Reinigungselement
(Reinigungsbürste, Reinigungstuch) der entsprechenden Reinigungsvorrichtung oder über
zumindest eine Sprüheinrichtung (vorzugsweise im Farbwalzenzug bzw. bei Lackwalzen)
direkt an das rotationssymmetrische Bauteil zugeführt werden. Durch die getrennte
Zuführung sind Vermischungen von Reinigungsfluiden vermeidbar. Bei Bedarf ist das
Reinigungselement (Reinigungsbürste, Reinigungstuch) innerhalb der Reinigungsvorrichtung
austauschbar. In einer Ausbildung ist eine erste Reinigungsbürste / ein erstes Reinigungstuch
ausschließlich für ein gebräuchliches erstes Reinigungsfluid einsetzbar und eine austauschbare
zweite Reinigungsbürste / ein austauschbares zweites Reinigungstuch ist ausschließlich
für ein zweites Reinigungsfluid (Sonderreinigungsfluid) einsetzbar.
[0012] Bei Einsatz einer Reinigungsvorrichtung mit einer Reinigungsbürste wird nach dem
Benetzen der Reinigungsbürste mit dem ersten Reinigungsfluid (auf Mineralölbasis und/oder
Pflanzenölbasis und/oder Glykoletherbasis) die Reinigungsbürste zumindest abgerakelt
und bei Bedarf mit einem dritten Reinigungsfluid (Wasser) benetzt und abgerakelt.
Anschließend wird die Reinigungsbürste mit einem zweiten Reinigungsfluid (zum geltenden
Lebensmittelrecht konformes Sonderreinigungsfluid) benetzt.
[0013] Bei Einsatz einer Reinigungsvorrichtung mit einem Reinigungstuch wird das Reinigungstuch
(in Förderrichtung) in einem ersten Abschnitt mit einem ersten Reinigungsfluid (auf
Mineralölbasis und/oder Pflanzenölbasis und/oder Glykoletherbasis) und nach dem Tuchtransport
in einem zweiten Abschnitt mit einem zweiten Reinigungsfluid (zum geltenden Lebensmittelrecht
konformes Sonderreinigungsfluid) benetzt. Bei Bedarf wird das Reinigungstuch in einem
dritten Abschnitt (nach dem Tuchtransport) mit einem dritten Reinigungsfluid (Wasser)
benetzt.
[0014] In Weiterbildung ist ein mit einem gebräuchlichen, ersten Reinigungsfluid (auf Mineralölbasis
und/oder Pflanzenölbasis und/oder Glykoletherbasis) getränktes Reinigungstuch ausschließlich
zum Reinigen mit diesem gebräuchlichen Reinigungsfluid innerhalb einer Reinigungsvorrichtung
einsetzbar und ein mit einem zweiten Reinigungsfluid (zum geltenden Lebensmittelrecht
konformes Sonderreinigungsfluid) getränktes Reinigungstuch ist - nach Auswechseln
des mit dem ersten Reinigungsfluid getränkten Reinigungstuches - ausschließlich zur
Sonderreinigung mit diesem zweiten Reinigungsfluid in der Reinigungsvorrichtung einsetzbar.
Alternativ ist dem rotationssymmetrischen Bauteil eine erste Reinigungsvorrichtung
mit einem mit dem ersten Reinigungsfluid (auf Mineralölbasis und/oder Pflanzenölbasis
und/oder Glykoletherbasis) getränkten Reinigungstuch anstellbar zugeordnet sowie wahlweise
eine zweite Reinigungsvorrichtung anstellbar zugeordnet, welche ein mit dem zweiten
Reinigungsfluid (zum geltenden Lebensmittelrecht konformes Sonderreinigungsfluid)
getränktes Reinigungstuch aufweist..
[0015] Von Vorteil ist weiterhin, dass bei Kontakt eines in der Verarbeitungsmaschine eingesetzten
Bedruckstoffes mit zumindest einem verfahrensgemäß gereinigten rotationssymmetrischen
Bauteil keine lebensmittelrechtlich bedenklichen bzw. unzulässigen Restbestandsteile
auf bzw. in den Bedruckstoff übertragbar sind.
[0016] Ein derart verarbeiteter Bedruckstoff ist insbesondere für Lebensmittelverpackungen,
vorzugsweise für Primärverpackungen, einsetzbar. Bei Primärverpackungen befindet sich
das jeweilige Füllgut, z.B. ein Lebensmittel, in direktem Kontakt mit der Innenseite
des Bedruckstoffes. Einen Übergang von Stoffen, die geeignet sind, die menschliche
Gesundheit zu gefährden oder eine unzulässige Veränderung der Zusammensetzung bzw.
eine Beeinträchtigung der organoleptischen Eigenschaften von Füllgut, insbesondere
Lebensmittel, zu bewirken, wird damit vermieden. Hingegen ist bei Sekundärverpackungen
das Füllgut in einer separaten Verpackung, z.B. das Lebensmittel, aufgenommen und
diese separate Verpackung ist in einer Verkaufsverpackung aufgenommen.
Wirtschaftlich ist es von Vorteil Primärverpackungen einzusetzen, da damit zumindest
die Innenverpackung des Füllgutes entfallen kann.
[0017] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Dabei zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein bekanntes Zuführsystem für drei Reinigungsfluide an ein Reinigungselement bzw.
ein zu reinigendes rotationssymmetrisches Bauteil,
- Fig. 2
- eine Reinigungsvorrichtung mit einer Reinigungsbürste als Reinigungselement,
- Fig. 3
- eine Reinigungsvorrichtung mit einem getränkten Reinigungstuch als Reinigungselement.
[0018] In Fig. 1 ist ein Zuführsystem für mehrere Reinigungsfluide an eine Reinigungsvorrichtung
gezeigt.
Die Reinigungsvorrichtung kann als Walzensprüheinrichtung speziell für Farbwalzen
bzw. Lackwalzen oder als Reinigungsvorrichtung mit einem Reinigungselement in Form
einer Reinigungsbürste oder einem Reinigungstuch ausgebildet sein.
Von einem ersten Vorratsbehälter 1 für ein erstes Reinigungsfluid auf Basis von Mineralölen
und/oder modifizierten Pflanzenölen und/oder Glykolethern führt eine erste Zuführleitung
4 zu einem schaltbaren, vorzugsweise mit einer Steuerung gekoppelten Ventilblock 7
und von diesem zu einer ersten Sprüheinrichtung 8.
Von einem zweiten Vorratsbehälter 2 für ein zweites, zum Lebensmittelrecht konformes
Reinigungsfluid (Sonderreinigungsfluid) führt eine zweite Zuführleitung 5 zu dem schaltbaren,
vorzugsweise mit einer Steuerung gekoppelten Ventilblock 7 und von diesem zu einer
zweiten Sprüheinrichtung 9.
Von einem dritten Vorratsbehälter 3 für ein drittes Reinigungsfluid, d.h. Wasser,
führt eine dritte Zuführleitung 6 zu dem schaltbaren, vorzugsweise mit einer Maschinensteuerung
gekoppelten Ventilblock 7 und von diesem zu einer dritten Sprüheinrichtung 10. Alternativ
ist statt des Vorratsbehälters 3 die dritte Zuführleitung 6 direkt mit einem Frischwasseranschluss
verbunden. Der Ventilblock 7 kann ebenso durch einzeln schaltbare, mit der Maschinensteuerung
gekoppelte Ventile 7 ausgebildet sein. Die Zuführung der Reinigungsfluide an die jeweilige
Sprüheinrichtung 8 bis 10 erfolgt unter Druck.
[0019] In Fig. 2 ist eine Reinigungsvorrichtung mit einer Reinigungsbürste als Reinigungselement
15 gezeigt. Die Reinigungsbürste ist in einem Gehäuse 12 drehbar antreibbar angeordnet
und ist mit einem Rakel 11 vorzugsweise ständig in Kontakt. Das Gehäuse 12 weist eine
Öffnung auf, so dass das Reinigungselement 15 an das rotationssymmetrische Bauteil
14 anstellbar bzw. von diesem abstellbar ist.
[0020] Ferner weist das Gehäuse 12 einen Ablauf 13 für verunreinigtes Reinigungsfluid auf.
Innerhalb des Gehäuses 12 sind die Sprüheinrichtungen 8 bis 10 angeordnet und mit
den Sprühdüsen auf das Reinigungselement 15 zwecks Benetzen des Reinigungselementes
15 gerichtet.
[0021] Zum Reinigen des rotationssymmetrischen Bauteiles 14 in einer Verarbeitungsmaschine
sind für unterschiedliche Reinigungsfluide die separaten Sprüheinrichtungen 8 bis
10 vorgesehen und mit den zugeordneten Zuführleitungen 4 bis 6 gekoppelt. Jede Zuführleitung
4 bis 6 ist mittels Ventilen 7 schaltbar und leitungsseitig mit einem eigenen Vorratsbehälter
1 bis 3 , alternativ mit einem Frischwasseranschluss und zwei Vorratsbehältern 1,2
gekoppelt.
[0022] In einem ersten Verfahrensschritt wird ein erstes Reinigungsfluid auf Basis von Mineralölen
und/oder vorzugsweise modifizierten Pflanzenölen und/oder Glykolethern aus dem ersten
Vorratsbehälter 1 über die erste Zuführleitung 4 unter Verwendung wenigstens eines
schaltbaren Ventils 7 an die erste Sprüheinrichtung 8 zugeführt und in einem nachfolgenden
zweiten Verfahrensschritt wird ein zweites, zum Lebensmittelrecht konformes Reinigungsfluid
aus dem zweiten Vorratsbehälter 2 über die zweite Zuführleitung 5 unter Verwendung
wenigstens eines schaltbaren Ventils 7 an die zweite Sprüheinrichtung 9 zugeführt.
[0023] Das zweite Reinigungsfluid beinhaltet minimal 50 Gewichts %- Anteile Wasser und maximal
50 Gewichts %-Anteile eines zum Lebensmittelrecht konformen Tensides oder einer zum
Lebensmittelrecht konformen Tensidmischung.
[0024] Bevorzugt beinhaltet das zweite Reinigungsfluid annähernd 95 Gewichts %-Anteile Wasser,
annähernd 2 Gewichts %-Anteile eines zum Lebensmittelrecht konformen Tensides oder
einer zum Lebensmittelrecht konformen Tensidmischung, annähernd 2 Gewichts %-Anteile
eines zum Lebensmittelrecht konformen Konservierungsmittels und annähernd 1 Gewichts
%Anteil von zum Lebensmittelrecht konformen Korrosionsinhibitoren.
[0025] In einer Weiterbildung ist das zweite Reinigungsfluid ein Konzentrat , welches annähernd
50 Gewichts %-Anteile Wasser, annähernd 20 Gewichts %-Anteile eines zum Lebensmittelrecht
konformen Tensides oder einer zum Lebensmittelrecht konformen Tensidmischung, annähernd
20 Gewichts %-Anteile eines zum Lebensmittelrecht konformen Konservierungsmittels
und annähernd 10 Gewichts %-Anteile von zum Lebensmittelrecht konformen Korrosionsinhibitoren
[0026] In einer bevorzugten Betriebsweise wird unmittelbar nach dem ersten Verfahrensschritt
(mit dem Reinigungsfluid auf Basis von Mineralölen und/oder Pflanzenölen und/oder
Glykolethern) und vor dem zweiten Verfahrensschritt (mit dem zum Lebensmittelrecht
konformen Reinigungsfluid) in einem Zwischenschritt als drittes Reinigungsfluid Wasser
an die dritte Sprüheinrichtung 10 zugeführt.
Bei Bedarf wird unmittelbar vor dem ersten Verfahrensschritt (Reinigungsfluid auf
Basis von Mineralölen und/oder Pflanzenölen und/oder Glykolethern) als drittes Reinigungsfluid
Wasser an die dritte Sprüheinrichtung 10 zugeführt.
Bei Bedarf wird unmittelbar nach dem zweiten Verfahrensschritt (mit zum Lebensmittelrecht
konformen Reinigungsfluid) als drittes Reinigungsfluid Wasser an die dritte Sprüheinrichtung
10 zugeführt.
[0027] Zur Erhöhung der Reinigungswirkung liegt das zweite, zum Lebensmittelrecht konforme
Reinigungsfluid vor dem Austritt aus der zweiten Sprüheinrichtung 9 in erhitztem Zustand,
bevorzugt mindestens 30°C, vor.
[0028] Die Verfahrensweise ist nicht auf eine Reinigungsvorrichtung mit einer Reinigungsbürste
als Reinigungselement 15 beschränkt. Vielmehr ist ebenso eine Reinigungsvorrichtung
mit einem Reinigungstuch als Reinigungselement 15 verfahrensgemäß betreibbar. Die
Reinigungsvorrichtung weist im Wesentlichen den Aufbau wie nachstehend zu Fig. 3 beschrieben
auf. Bei Einsatz einer Reinigungsvorrichtung mit einem Reinigungstuch als Reinigungselement
15 wird das nicht getränkte Reinigungstuch (in Förderrichtung) in einem ersten Abschnitt
mit einem ersten Reinigungsfluid (auf Mineralölbasis und/oder Pflanzenölbasis und/oder
Glykoletherbasis) über die Tuchbreite und nach dem Reinigungstuchtransport in einem
zweiten Abschnitt mit einem zweiten Reinigungsfluid (zum geltenden Lebensmittelrecht
konformes Sonderreinigungsfluid) über die Tuchbreite benetzt. Bei Bedarf wird das
Reinigungstuch in einem dritten Abschnitt (nach dem Tuchtransport) mit einem dritten
Reinigungsfluid (Wasser) über die Tuchbreite benetzt. Die Reinigungsvorrichtung weist
hierzu die erforderlichen Sprüheinrichtungen 8 bis 10 (mit Zuführsystem gem. Fig.
1) auf, welche auf das Reinigungstuch gerichtet sind.
[0029] In Fig. 3 ist eine Reinigungsvorrichtung mit einem Reinigungselement 15 in Form eines
Reinigungstuches gezeigt. Die Reinigungsvorrichtung besteht zumindest aus einer Vorratsrolle
16 für das Reinigungstuch, einem Andrückelement 17 zum An- und Abstellen des Reinigungselementes
15 an das zugeordnete rotationssymmetrische Bauteil 14 und einer Aufwickelrolle 18
für das Reinigungselement 15. Das Reinigungselement 15 (Reinigungstuch) ist vor dem
Einsetzen in die Reinigungsvorrichtung mit einem ersten Reinigungsfluid auf Basis
von Mineralölen und/oder Pflanzenölen und/oder Glykolethern getränkt. Bei Bedarf weist
die Reinigungsvorrichtung eine Sprüheinrichtung 10 auf, welche als Reinigungsfluid
Wasser auf das jeweilige Reinigungselement 15 aufbringt.
[0030] In einem ersten Verfahrensschritt wird das mit der ersten Reinigungsflüssigkeit getränkte
Reinigungstuch (Reinigungselement 15) an das rotationssymmetrische Bauteil 14 angestellt
bzw. abgestellt, danach wird in einem zweiten Verfahrensschritt dieses Reinigungstuch
(Reinigungselement 15) gegen ein mit einem zweiten, zum Lebensmittelrecht konformen
Reinigungsfluid getränktes zweites Reinigungstuch (zweites Reinigungselement 15')
ausgewechselt und letzteres Reinigungstuch (Reinigungselement 15') an das rotationssymmetrische
Bauteil 14 angestellt bzw. abgestellt.
[0031] Alternativ wird in einem ersten Verfahrensschritt das mit der ersten Reinigungsflüssigkeit
auf Basis von Mineralölen und/oder Pflanzenölen und/oder Glykolethern getränkte Reinigungstuch
(Reinigungselement 15) an das rotationssymmetrische Bauteil 14 angestellt bzw. abgestellt
und anschließend in einem zweiten Verfahrensschritt eine zweite Reinigungsvorrichtung
mit einem mit einem zweiten, zum Lebensmittelrecht konformen Reinigungsfluid getränkten
Reinigungstuch (Reinigungselement 15') an das rotationssymmetrische Bauteil 14 angestellt
bzw. abgestellt wird.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 1
- erster Vorratsbehälter
- 2
- zweiter Vorratsbehälter
- 3
- dritter Vorratsbehälter
- 4
- erste Zuführleitung
- 5
- zweite Zuführleitung
- 6
- dritte Zuführleitung
- 7
- Ventilblock
- 8
- erste Sprüheinrichtung
- 9
- zweite Sprüheinrichtung
- 10
- dritte Sprüheinrichtung
- 11
- Rakel
- 12
- Gehäuse
- 13
- Ablauf
- 14
- rotationssymmetrisches Bauteil
- 15
- Reinigungselement
- 16
- Vorratsrolle
- 17
- Andrückelement
- 18
- Aufwickelrolle
1. Verfahren zum Reinigen eines rotationssymmetrischen Bauteiles in einer Verarbeitungsmaschine
mit mindestens zwei unterschiedliche Reinigungsfluide getrennt an separate Sprüheinrichtungen
einer Reinigungsvorrichtung zuführenden, separaten Zuführleitungen, wobei jede Zuführleitung
mittels Ventilen schaltbar und leitungsseitig mit einem eigenen Vorratsbehälter gekoppelt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Verfahrensschritt ein erstes Reinigungsfluid auf Basis von Mineralölen
und/oder Pflanzenölen und/oder Glykolethern an die erste Sprüheinrichtung (8) zugeführt
und dass in einem zweiten Verfahrensschritt ein zweites, zum Lebensmittelrecht konformes
Reinigungsfluid an die zweite Sprüheinrichtung (9) zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Reinigungsfluid minimal 50 Gewichts %- Anteile Wasser und maximal 50 Gewichts
%-Anteile eines zum Lebensmittelrecht konformen Tensides oder einer zum Lebensmittelrecht
konformen Tensidmischung beinhaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Reinigungsfluid annähernd 95 Gewichts %-Anteile Wasser, annähernd 2 Gewichts
%-Anteile eines zum Lebensmittelrecht konformen Tensides oder einer zum Lebensmittelrecht
konformen Tensidmischung, annähernd 2 Gewichts %-Anteile eines zum Lebensmittelrecht
konformen Konservierungsmittels und annähernd 1 Gewichts %Anteil von zum Lebensmittelrecht
konformen Korrosionsinhibitoren beinhaltet.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Reinigungsfluid ein Konzentrat ist, welches annähernd 50 Gewichts %-Anteile
Wasser, annähernd 20 Gewichts %-Anteile eines zum Lebensmittelrecht konformen Tensides
oder einer zum Lebensmittelrecht konformen Tensidmischung, annähernd 20 Gewichts %-Anteile
eines zum Lebensmittelrecht konformen Konservierungsmittels und annähernd 10 Gewichts
%Anteile von zum Lebensmittelrecht konformen Korrosionsinhibitoren beinhaltet.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass unmittelbar nach dem ersten Verfahrensschritt und vor dem zweiten Verfahrensschritt
in einem Zwischenschritt als drittes Reinigungsfluid Wasser an eine dritte Sprüheinrichtung
(10) zugeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass unmittelbar vor dem ersten Verfahrensschritt als drittes Reinigungsfluid Wasser an
eine dritte Sprüheinrichtung (10) zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass unmittelbar nach dem zweiten Verfahrensschritt als drittes Reinigungsfluid Wasser
an eine dritte Sprüheinrichtung (10) zugeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Reinigungsfluid vor dem Austritt aus der zweiten Sprüheinrichtung (9)
in erhitztem Zustand vorliegt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das zweite Reinigungsfluid auf mindestens 30°C erhitzt wird.
10. Verfahren zum Reinigen eines rotationssymmetrischen Bauteiles in einer Verarbeitungsmaschine
mit einer ein Reinigungstuch als Reinigungselement enthaltenden Reinigungsvorrichtung,
wobei das Reinigungstuch vor dem Einsetzen in die Reinigungsvorrichtung mit einem
ersten Reinigungsfluid auf Basis von Mineralölen und/oder Pflanzenölen und/oder Glykolethern
getränkt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Verfahrensschritt das mit der ersten Reinigungsflüssigkeit getränkte
Reinigungstuch an das rotationssymmetrische Bauteil (14) angestellt bzw. abgestellt
wird,
dass in einem zweiten Verfahrensschritt dieses Reinigungstuch gegen ein mit einem zweiten,
zum Lebensmittelrecht konformen Reinigungsfluid getränktes zweites Reinigungstuch
ausgewechselt und letzteres Reinigungstuch an das rotationssymmetrische Bauteil (14)
angestellt bzw. abgestellt wird.
11. Verfahren zum Reinigen eines rotationssymmetrischen Bauteiles in einer Verarbeitungsmaschine
mit einer ein Reinigungstuch als Reinigungselement enthaltenden Reinigungsvorrichtung,
wobei das Reinigungstuch vor dem Einsetzen in die Reinigungsvorrichtung mit einem
ersten Reinigungsfluid auf Basis von Mineralölen und/oder Pflanzenölen und/oder Glykolethern
getränkt ist"
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem ersten Verfahrensschritt das mit der ersten Reinigungsflüssigkeit getränkte
Reinigungstuch an das rotationssymmetrische Bauteil (14) angestellt bzw. abgestellt
wird und in einem zweiten Verfahrensschritt eine zweite Reinigungsvorrichtung mit
einem mit einem zweiten, zum Lebensmittelrecht konformen Reinigungsfluid getränkten
Reinigungstuch an das rotationssymmetrische Bauteil (14) angestellt bzw. abgestellt
wird.