(19)
(11) EP 1 593 524 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.11.2005  Patentblatt  2005/45

(21) Anmeldenummer: 04010575.1

(22) Anmeldetag:  04.05.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B42B 2/04, D05B 85/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL HR LT LV MK

(71) Anmelder: Maschinenbau Oppenweiler Binder GmbH & Co. KG
71570 Oppenweiler (DE)

(72) Erfinder:
  • Krieger, Eberhard
    71384 Weinstadt-Strümpfelbach (DE)
  • Redmer, Claus-Dieter
    71570 Oppenweiler (DE)

(74) Vertreter: Hano, Christian et al
v. Füner Ebbinghaus Finck Hano Mariahilfplatz 2 & 3
81541 München
81541 München (DE)

   


(54) Nadel für eine Fadensiegelmaschine


(57) Die Nadel für eine Fadensiegelmachine hat einen im wesentlichen prismenförmigen Schaft (10) mit zwei parallelen Hauptflächen (11) und (12). Der Schaft (10) hat ein Halterungsende (13) und ein Fadenkontaktende (14). Am Fadenkontaktende (14) bildet der Schaft (10) einen Keil (15), der in zwei seitlichen Spitzen (17) ausläuft, zwischen denen sich eine V-förmige Ausnehmung (16) zu einem Scheitel hin erstreckt, an dem eine sich zwischen den Hauptflächen (11) und (12) erstreckende Öse (19) ausgebildet ist, die eine den Spitzen (17) zugewandte Öffnung (20) für den Durchgang des Siegelfadens hat.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Nadel für eine Fadensiegelmaschine mit einem im wesentlichen prismenförmigen Schaft, der zwei zueinander im wesentlichen parallele Hauptflächen aufweist, wobei der Schaft ein Halterungsende und eine Fadenkontaktende hat, das von den sich zu einer Fadenkontaktkante wie ein Keil verjüngenden Hauptflächen des Schafts gebildet wird, und wobei im Fadenkontaktende eine V-förmige Ausnehmung vorgesehen ist, deren Basis in der dadurch zu zwei seitlichen Spitzen reduzierten Fadenkontaktkante liegt und deren abgerundeter Scheitel dem Halterungsende des Schaftes zugewandt ist.

[0002] Solche Nadeln werden paarweise an einer Fadensiegelmaschine angeordnet. Der Siegelmaschine werden zu heftende Falzbogen zugeführt, die im Bereich des Nadelpaars auf Gegendruckelementen aufliegen, die den Durchstich der Nadeln zulassen. Oberhalb des Falzbogens werden mit Hilfe von Fadenplatten die Siegelfadenstücke taktgerecht unter den Nadeln positioniert, wobei in den Fadenplatten Öffnungen für den Durchstich der beiden Nadeln vorgesehen sind. Wenn das Siegelfadenstück in die Siegelposition gebracht ist, stechen die beiden Nadeln gleichzeitig durch die Öffnungen in der Fadenplatte, durch den Falzbogen am Falz und durch die Öffnungen in den Gegendruckelementen, wobei sie die Enden des Siegelfadenstücks so mit sich führen, dass diese senkrecht zu dem auf dem Falzbogen bleibenden Siegelfadenstück sind und die Fadenklammer bilden, die anschießend in dem kontinuierlich ausgeführten Siegelungsprozess geschlossen wird.

[0003] Durch die V-förmige Ausnehmung am Fadenkontaktende des Schafts der Nadel wird der Siegelfaden lagegerecht fixiert. Die Abrundung des Scheitels der Ausnehmung verringert zwar das Risiko eines Durchschneidens des Siegelfadens durch die Nadel. Bei Änderungen der Papierqualität gegenüber der Qualität, auf die die Fadensiegelmaschine eingestellt ist, kann es jedoch zur Durchtrennung des Siegelfadens kommen.

[0004] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, die Nadel der eingangs genannten Art derart auszugestalten, dass neben einer sicheren Lagefixierung des Siegelfadens ein Zerschneiden des Siegelfadens beim Durchstechen des Falzbogens unabhängig von der Papierqualität nicht eintritt.

[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von der Nadel der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Scheitel der V-förmigen Ausnehmung von einer sich zwischen den Hauptflächen des Schaftes erstreckenden Öse gebildet wird, die einer der Basis der V-förmigen Ausnehmung zugewandte Öffnung hat.

[0006] Durch die Anordnung der Öse am Scheitel der V-förmigen Ausnehmung wird erreicht, dass der Siegelfaden, während das Nadelpaar das Papier durchdringt, geschützt in der Öse liegt und erst dann mit dem Papier in Berührung kommt, wenn das Loch für den Siegelfaden durch die jeweilige Nadel gestochen ist, wodurch es nicht mehr zu einem Zerschneiden des Siegelfadens kommen kann. Dabei sind alle mit dem Siegelfaden in Kontakt kommenden Nadelkanten verrundet und poliert, damit der Siegelfaden beim Durchstechen des Papiers gut gleiten kann und sich keine Kraftangriffspunkte bilden können.

[0007] Vorteilhafterweise ist die Öse kreisförmig ausgebildet und ist ihr Durchmesser größer als die in einer zu den Hauptflächen parallelen Ebene liegende Weite der Öffnung der Öse.

[0008] Der die Weite der Öffnung auf beiden Seiten begrenzende Ösenrand hat vorzugsweise jeweils eine vorspringende Rundung, damit der Siegelfaden beim Durchstechungsvorgang leicht in die schützende Öse gelangen kann.

[0009] Ein Schutz für das Siegelfadenstück bei der Bildung der Klammer durch die Nadeln wird durch eine Längsnut in jeder Hauptfläche erreicht, die sich ausgehend von dem dem Halterungsende zugewandten Rand der Öse aus in Längsrichtung des Schaftes erstreckt. Die Länge der Längsnut entspricht dabei vorteilhafterweise dem 0,8- bis 1,5-fachen der Längserstreckung des von den Hauptflächen am Fadenkontaktende des Schafts gebildeten Keils. Bei dieser Ausgestaltung liegt der Siegelfaden beim Durchstechvorgang einerseits geschützt in der Öse und andererseits geschützt in der Längsnut. Übliche Durchstechdicken sind dabei 1mm und mehr.

[0010] Vorzugsweise entspricht die Breite bzw. die Tiefe der den Siegelfaden schützenden Längsnut dem 0,4- bis 0,6-fachen der Weite der Öffnung der Öse, wobei übliche Siegelfadendicken 0,15 bis 0,3mm betragen.

[0011] Für ein sicheres Führen der Siegelfadenstücke in die Öse beträgt der Scheitelwinkel der in die Öse mündenden V-förmigen Ausnehmung vorteilhafterweise 40 bis 70°.

[0012] Bei einer speziellen Ausführungsform kann sich die Öse von dem Keil aus wenigstens zum Teil in den Bereich der parallelen Hauptflächen erstrecken.

[0013] Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise näher erläutert. Es zeigt.

Fig. 1 in einer Seitenansicht eine erste Ausführungsform einer Nadel nach der Erfindung,

Fig. 2 die Einzelheit A von Fig. 1,

Fig. 3 den Schnitt X-X von Fig. 2,

Fig. 4 eine erste Modifizierung der Nadel von Fig. 2,

Fig. 5 eine zweite Modifizierung der Nadel von Fig. 2,

Fig. 6 in einer Seitenansicht eine zweite Ausführungsform einer Nadel nach der Erfindung,

Fig. 7 die Einzelheit B von Fig. 4,

Fig. 8 den Schnitt Y-Y von Fig. 5, und

Fig. 9 eine Modifizierung der Nadel von Fig. 7.



[0014] Die in den Figuren 1 bis 9 gezeigten Nadeln haben jeweils einen im wesentlichen prismenförmigen Schaft 10 mit einem Halteende 13 und einem Fadenkontaktende 14. Das Halteende 13 ist zu einem für die Einspannung in einem Nadelhalter geeigneten Profil versehen. Der Nadelschaft 10 hat zwei gegenüberliegende Hauptflächen 11 und 12, die von relativ schmalen gegenüberliegenden Randflächen 8 und 9 begrenzt sind. Die Hauptflächen 11 und 12 bilden, wie in Fig. 3 und 8 zu sehen ist, am Fadenkontaktende des Schaftes 10 einen Keil 15, der in einer die Keilspitze bildenden, zur Zeichenebene senkrechten imaginären Fadenkontaktkante ausläuft.

[0015] Ausgehende von dieser imaginären Fadenkontaktkante, wie sie in Fig. 3 und 8 zu sehen ist, erstreckt sich eine V-förmige Ausnehmung 16 (Fig. 1 und 6) derart, dass von der imaginären Fadenkontaktkante nur noch zwei gegenüberliegende Spitzen 17 an den Außenrändem 8 und 9 verbleiben. Die V-förmige Ausnehmung 16 hat einen Scheitelwinkel zwischen 40 und 70°.

[0016] Im Bereich des Scheitels der V-förmigen Ausnehmung 16 ist, wie in Fig. 2, 4, 5, 7 und 9 gezeigt ist, eine Öse 19 ausgebildet, die sich von der Hauptfläche 11 bis zur Hauptfläche 12 durch den Keil 15 hindurch erstreckt, hauptflächenseitig abgefast ist und in einer den Spitzen 17 zugewandten Öffnung 20 mit einer Weite 21 endet. Die Öffnung 20 wird von bezogen auf die Öffnung 20 nach innen leicht vorspringenden Abrundungen 22 gebildet.

[0017] Wie aus Fig. 3 zu sehen ist, kann sich die Öse 19 von dem Keil 15 aus wenigstens zum Teil in den Bereich der parallelen Hauptflächen 11, 12 des Schaftes 10 erstrecken.

[0018] Wie aus Fig. 2, 4, 5, 7 und 9 zu sehen ist, ist die Öse 19 kreisförmig ausgebildet. Ihr Durchmesser ist größer als die Weite 21 der Öffnung 20, die in einer zu den Hauptflächen 11 und 12 parallelen Ebene liegt. Die Weite 21 der Öffnung 20 ist für den reibungsfreien Durchgang der gewöhnlich eingesetzten Siegelfäden bemessen, die gewöhnlich einen Durchmesser von 0,15 bis 0,30mm haben.

[0019] Die in Fig. 4 gezeigte Öse unterscheidet sich von der in Fig. 2 gezeigten dadurch, dass sie elliptisch bzw. oval ausgebildet ist.

[0020] Bei der Ausgestaltung von Fig. 5 ist die Öse seitlich bezüglich der Längssymmetrieachse S-S zur Randfläche 8 hin versetzt, wobei die von der Spitze 17 der Randfläche 9 ausgehende Seite der V-förmigen Ausnehmung 16 eine Tangente an die Öse 19 bildet, der getrennt durch die Weite die nasenförmig ausgebildete Abrundung 22 gegenüberliegt.

[0021] Bei der Ausführungsform der Figuren 6 bis 9 ist in beiden Hauptflächen jeweils eine Längsnut 24 ausgebildet, die sich ausgehend von dem Rand 18 (Fig. 6) der Öse 19 in Längsrichtung des Schaftes 10 über eine Länge erstreckt, die dem 0,8- bis 1,5-fachen der Längserstreckung des von den Hauptflächen 11, 12 am Fadenkontaktende 14 des Schafts 10 gebildeten Keils 15 entspricht. Die Breite bzw. die Tiefe der Längsnut 24 beträgt das 0,4- bis 0,6-fache der Weite 21 der Öffnung 20 der Öse 19. In den Längsnuten 24 wird eine schützende Aufnahme des Siegelfadens im Nadelschaft 10 erreicht, wenn die Nadeln einen Falzbogen zur Bildung der Fadenklammer durchstechen.

[0022] Die Längsnut 24 kann sich von der Öse 19 weg auf ihrer Längserstreckung auch verjüngen, wobei sie, wie in Fig. 9 zu sehen ist, den Rand der Öse 19 tangieren kann.


Ansprüche

1. Nadel für eine Fadensiegelmaschine mit einem im wesentlichen prismenförmigen Schaft (10), der zwei zueinander im wesentlichen parallele Hauptflächen (11, 12) aufweist, wobei der Schaft (10) ein Halterungsende (13) und ein Fadenkontaktende (14) hat, das von den sich zu einer Fadenkontaktkante wie ein Keil (15) verjüngenden Hauptflächen (11, 12) des Schaftes (10) gebildet wird, und wobei im Fadenkontaktende (14) eine V-förmige Ausnehmung (16) vorgesehen ist, deren Basis in der dadurch zu zwei seitlichen Spitzen (17) reduzierten Fadenkontaktkante liegt und deren abgerundeter Scheitel dem Halterungsende (13) des Schaftes (10) zugewandt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheitel der V-förmigen Ausnehmung (16) von einer sich zwischen den Hauptflächen (11, 12) des Schaftes (10) erstreckenden Öse (19) gebildet wird, die eine der Basis der V-förmigen Ausnehmung (16) zugewandte Öffnung (20) mit einer Weite (21) hat.
 
2. Nadel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Öse (19) kreisförmig ausgebildet ist und ihr Durchmesser größer ist als die in einer zu den Hauptflächen (11, 12) parallelen Ebene liegende Weite (21) der Öffnung (20) der Öse (19).
 
3. Nadel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Öse symmetrisch oder asymmetrisch bezogen auf die Längssymmetrieachse (S-S) des Schaftes (10) angeordnet ist.
 
4. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Weite (21) der Öffnung (20) auf beiden Seiten begrenzende Ösenrand jeweils eine vorspringende Abrundung (22) aufweist.
 
5. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Weite das 1,2- bis 2-fache des Durchmessers des mit der Nadel verwendeten Siegelfadens beträgt.
 
6. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Längsnut (24) in jeder Hauptfläche (11, 12), die sich ausgehend von dem den Halterungsende (13) zugewandten Rand (18) der Öse (19) aus in Längsrichtung des Schaftes (10) erstreckt.
 
7. Nadel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsnut (24) die Öse (19) tangiert und sich zu ihrem halterungsendseitigen Ende verjüngt.
 
8. Nadel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der Längsnut (24) dem 0,8- bis 1,5-fachen der Längserstreckung des von den Hauptflächen (11, 12) am Fadenkontaktende (14) des Schafts (10) gebildeten Keils (15) entspricht.
 
9. Nadel nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite bzw. die Tiefe der Nut dem 0,4- bis 0,6-fachen der Weite (21) der Öffnung (20) der Öse (19) entspricht.
 
10. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheitelwinkel der in die Öse mündenden V-förmigen Ausnehmung (16) 40 bis 70° beträgt.
 
11. Nadel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Öse (19) von dem Keil (15) aus wenigstens zum Teil in den Bereich der parallelen Hauptflächen (11, 12) des Schaftes (10) erstreckt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht