[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum automatischen Portionieren von blattartigen
Materialstapeln, insbesondere von Papierstapeln zum Abheben einzelner Lagen und zur
automatischen Übergabe in eine Rütteleinheit, im Wesentlichen bestehend aus einer
verfahrbaren Hubeinrichtung, auf deren Plattform der zu verarbeitende Materialstapel
abgelegt ist, einer Abstechvorrichtung zum Anheben jeweils einer Lage des Materialstapels
und einer Transporteinrichtung zur Übergabe der Lage zur Weiterbearbeitung.
[0002] Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum automatischen Portionieren
von blattartigen Materialstapeln, insbesondere von Papierstapeln zum Abheben einzelner
Lagen und zur automatischen Übergabe in eine Rütteleinheit, bei dem der Materialstapel
von einer verfahrbaren Hubeinrichtung in eine Position verfahren wird, in der die
Übergabe einer Lage des Materialstapels in eine Transporteinrichtung zur weiteren
Bearbeitung der Lage erfolgt.
[0003] Bisher war es üblich, Materialstapel manuell in einzelne Lagen zu portionieren und
auf eine Rütteleinrichtung zu transportieren.
[0004] Bekannt ist auch der automatisierte Transport von Lagen unterschiedlicher Blattanzahl
mittels Greiferelemente von einem Materialstapel zu einer Verarbeitungsmaschine, beispielsweise
auf die Arbeitsfläche einer Schneidemaschine.
[0005] Durch die immer größer werdenden Papierformate ist das manuelle Handling mit Schwierigkeiten
verbunden, da entweder nur sehr keine Lagenhöhen transportiert werden können oder
ein großer Kraftaufwand notwendig ist, was zu gesundheitlichen Schädigungen führen
kann.
[0006] Das Vereinzeln von Materialstapeln in einzelne Lagen ist außerdem sehr zeitaufwändig
und kann zu Stillstandszeiten im weiteren Fertigungsablauf führen. Das Ablegen von
Lagen jeweils gleicher Blattanzahl ist nicht oder nur unter großem Zeit- und konstruktiven
Aufwand möglich. Die Bereitstellung von Lagen in etwa gleicher Blattanzahl vor dem
Positionieren der Blätter innerhalb des Lagenstapels zueinander ist nur anhand des
Bestimmens des genauen Gewichtes der Lage und/oder der Lagendicke möglich.
[0007] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
so weiter zu entwickeln, dass ein automatisches Abstechen von Lagen vorgegebener Höhe
und möglichst genauer Blattanzahl möglich wird, ohne dass es zu Beschädigungen der
einzelnen Blätter kommt.
[0008] Es ist des weiteren Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art
so weiter zu entwickeln, dass manuelle Arbeitsgänge fast vollständig entfallen und
das Portionierverfahren in den weiteren Verarbeitungsverlauf des Materialstapels ohne
Zeitverzögerungen und ohne dadurch bedingte Stillstandszeiten nachfolgender Bearbeitungsmaschinen
integriert werden kann.
[0009] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird vorrichtungsseitig nach dem Oberbegriff von Patentanspruch
1 dadurch gelöst, dass elektronische und/oder mechanische Mess- und/oder Zähleinrichtungen
und Positionierelemente zum Einstellen der vom Materialstapel abzuhebenden Blattanzahl
pro Lage angeordnet sind und dass die Transporteinrichtung aus einem wenigstens einseitig
horizontal verfahrbaren walzenförmigen Trennelement besteht, das mit einer vertikal
verfahrbaren Klemmeinrichtung verbunden ist, zwischen denen die abgehobene Lage fixiert
ist.
[0010] Nach einer vorzugsweisen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist eine
Sensorik zur Bestimmung und Einstellung der Position des Materialstapels zur Abstechvorrichtung
und der Höhe der abzustechenden Lage angeordnet, die mit der Mess- und/oder Zähleinrichtung,
die die einzustellende Lagenhöhe festlegt und/oder diese durch Zählen der einzelnen
Blätter des Materialstapels bestimmt, zusammenwirkt.
[0011] Je nach Beschaffenheit des zu bearbeitenden Materialstapels kann es von Vorteil sein,
wenn die Mess- und/oder Zähleinheit derart ausgebildet ist, dass die Abstechhöhe der
abzustechenden Lage durch die Parameter Gewicht und Dicke eines Blattes bestimmt und
berechnet wird.
[0012] Zur Erfüllung der Forderung nach genau definierten Blattzahlen pro Lage ist es vorteilhaft,
wenn die Mess- und/oder Zähleinheit derart ausgebildet ist, dass jedes Blatt der jeweiligen
abzustechenden Lage automatisch gezählt und die Blätter, die eine vorgegebene Gesamtzahl
pro abzustechender Lagen überschreiten auf den Materialstapel wieder abgelegt werden.
[0013] Ebenfalls zum Erreichen einer genau definierten Blattanzahl pro Lage ist erfindungsgemäß
vorgesehen, eine Vorsepariereinheit anzuordnen, die aus einem tischartigen, horizontal
verfahrbaren Auflageelement besteht, an dem ein walzenförmiges, um seine Längsachse
drehbares Trennelement angeordnet ist.
[0014] Dadurch wird erreicht, dass durch ihre Beschaffenheit, ihren Auf- oder Eindruck wellige
Blätter in eine plane Lage gebracht werden können, um die Genauigkeit der Anzahl der
Blätter pro Lage zu erhöhen oder zu gewährleisten.
[0015] Nach einer weiteren vorteilhaften Fortbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
vorgesehen, dass Klemmelemente zur Halterung des Materialstapels und/oder der Lagen
angeordnet sind.
[0016] Damit werden Beschädigungen der Blattstapel während der Portionierung weitestgehend
verhindert.
[0017] Nach einer anderen vorzugsweisen Ausbildung der erfindungsgemäßen Lösung ist die
Abstechvorrichtung messerartig ausgebildet und derart angeordnet, dass sie von einer
Stapelseitenkante aus in vorausberechneter Abstechhöhe durch vertikalen und/oder horizontalen
Vorschub in den Materialstapel verfährt.
[0018] Insbesondere zur Verhinderung von Schäden an den Materialstapeln ist es von Vorteil,
wenn die Abstechvorrichtung plattenartig ausgebildet ist und ebenfalls ein walzenförmiges,
um die Längsachse drehbares Trennelement aufweist.
[0019] Von Vorteil ist es des Weiteren, wenn sich das walzenförmige Trennelement der Transporteinrichtung
wenigstens über die Gesamtbreite des Materialstapels erstreckt und zwei Antriebe aufweist,
die mit jeweils einem Ende des Trennelementes verbunden sind. Dabei werden die Antriebe
derart gesteuert, dass zunächst ein Ende des Trennelementes, dem Messer der Abstechvorrichtung
folgend, in den dadurch gebildeten Zwischenraum einschwenkt und danach das andere
Ende zwischen Lage und Materialstapel verfährt und das Trennelement wieder in parallele
Stellung zur Stapelbreite verbringt.
[0020] Zur Fixierung der Position der Blätter innerhalb des Materialstapels während des
Abhebens der Lage und des Transportes der Lage ist ein Klemmelement angeordnet, das
die oberen Blätter fixiert.
[0021] Eine andere Klemmeinrichtung ist im Bereich oberhalb des Trennelementes angeordnet
und so ausgebildet, dass die abgehobene Lage auf dem Trennelement fixiert wird.
[0022] Erfindungsgemäß ist des Weiteren vorgesehen, dass das Trennelement und die Klemmeinrichtung
derart ausgebildet und angeordnet sind, dass sie gleichzeitig der automatischen Förderung
der Lage in die Rütteleinrichtung dienen.
[0023] Zur weiteren Automatisierung des Bearbeitungsablaufes der Materialstapelverarbeitung
ist vorteilhaft, wenn die Vorrichtung mit einer Vorrichtung zum automatischen Aufbrechen
und Belüften von blattartigen Materialstapeln verbunden ist, der eine Rütteleinrichtung
nachgeordnet ist.
[0024] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird des Weiteren verfahrensgemäß nach dem Oberbegriff
von Patentanspruch 14 dadurch gelöst, dass die Blattanzahl jeder abzuhebenden Lage
mittels elektronischer und/oder mechanischer Mess- und/oder Zähleinrichtungen und
Positionierelementen ausgezählt oder berechnet und die Lagenhöhe und -position eingestellt
wird, dass die Lage von einer Abstechvorrichtung vom Materialstapel teilweise angehoben
und von der Transporteinrichtung dadurch übernommen wird, dass diese zwischen die
angehobene Lage und den Materialstapel verfährt, die Lage klemmt und der Weiterbearbeitung
zuführt.
[0025] Nach einer vorzugsweisen Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass nach dem Verfahren des zu portionierenden Materialstapels in vorgegebene Arbeitsstellung
zunächst eine Vorseparierung einer bestimmten Lagenhöhe erfolgt und dass danach die
genau abgezählte Blattanzahl von der separierten Lagenhöhe zur weiteren Bearbeitung
abgehoben wird.
[0026] Dadurch wird es möglich, die separierte Lage plan zu positionieren, um möglichst
genaue Blattanzahlen pro Lage erreichen zu können.
Nach einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
vor dem Portionieren die Blattanzahl einer Lage durch manuelles Zählen festgelegt
und anhand dieser Lage Lagendicke und -gewicht bestimmt. Mittels dieser Parameter
wird die Abstechhöhe an der Abstecheinrichtung eingestellt. Diese kann durch weitere
Wiegevorgänge während der Abarbeitung des Materialstapels jeweils neu eingestellt
und angepasst werden, wobei die letzte Lage eines Verarbeitungszyklus in Abhängigkeit
von der geforderten Gesamtblattanzahl definiert abgestochen wird.
[0027] Erfindungsgemäß ist des Weiteren vorgesehen, dass sowohl bei den Vorsepariervorgängen
als auch bei den Portionierungsvorgängen der in ihrer Blattanzahl definierten Lagen
von einer Stapelseitenkante aus die Lagenecke vom Materialstapel abgehoben wird und
dass anschließend die Separiervorrichtung beziehungsweise die Abstechvorrichtung zwischen
die jeweiligen Materialstapel verfährt und die Lage weiter vom Materialstapel trennt.
[0028] Zur Schadensminimierung an den Blättern des Materialstapels bei den Portionierungsvorgängen
trägt auch bei, wenn nach dem zumindest teilweisen Abheben der definierten Lage durch
die Abstechvorrichtung in die gebildete Öffnung ein walzenförmiges Trennelement durch
horizontales Ausschwenken eines seiner beiden Enden verfährt und die Lage weiter vom
Materialstapel trennt, während gleichzeitig der Materialstapel gesteuert abgesenkt
wird.
[0029] Bei einem weiteren vorteilhaften Verfahrensschritt ist vorgesehen, dass zum vollständigen
Abheben der Lage das Trennelement beidseitig in den Materialstapel verfährt, dass
sich die Abstechvorrichtung in Ausgangslage zurückbewegt und dass die oberen Blätter
des Materialstapels mittels eines Klemmelementes fixiert werden.
[0030] Des weiteren wird die Lage nach dem vollständigen Trennen vom Materialstapel mittels
der Klemmeinrichtung fixiert und der weiteren Bearbeitung zugeführt.
[0031] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Die zugehörige Zeichnung zeigt dabei in
- Fig. 1
- die Seitenansicht einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum automatischen
Portionieren von Papierstapeln zur Übergabe in eine Rütteleinrichtung zum nachfolgenden
Beschneiden in einer Schneidemaschine,
- Fig. 2
- einen vergrößerten Ausschnitt nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Seitenansicht und
- Fig. 4
- einen vergrößerten Ausschnitt nach Fig. 2
[0032] Nach den Fig. 1 und 2 besteht die Vorrichtung zum automatischen Portionieren von
Blattstapeln 1 aus der vertikal verfahrbaren Hubeinrichtung 2, die eine Plattform
3 aufweist, die mittels eines Antriebes 4 horizontal verfahrbar und auf der der Blattstapel
1 abgelegt ist.
[0033] Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht des Weiteren aus der messerartigen Abstechvorrichtung
5, mit dem jeweils eine Lage 6 vom Papierstapel 1 angehoben wird. Zur Vermeidung von
Beschädigungen der Blätter im Bereich des Einstechens des Messers der Abstechvorrichtung
5 ist eine Luftdüse 7 angeordnet, die von einer Stapelseitenkante aus Luft in den
Abstechbereich der Lage 6 bläst und die Blätter in diesem Bereich leicht anhebt. Wenigstens
das Messer der Abstechvorrichtung 5 ist horizontal und vertikal einstellbar ausgeführt.
[0034] Eine weitere Luftdüse 8 ist derart angeordnet, dass ihr Luftstrahl auf die Lagenoberseite
gerichtet ist, um beim Einfahren des walzenförmigen Trennelementes 10 der Transporteinrichtung
9 zwischen die abzuhebende Lage 6 und den Materialstapel 1 das Umschlagen der Lage
6 zu verhindern.
[0035] Die über mindestens die gesamte Breite des Papierstapels 1 reichende Transporteinrichtung
9, die im wesentlichen aus dem walzenförmigen, um seine Längsachse drehbaren Trennelement
10 und einer über dem Trennelement 10 angeordneten, vertikal verfahrbaren Klemmeinrichtung
11 besteht, dient dem vollständigen Abheben der Lage 6 und dem Transport zur oder
in die Rüttelvorrichtung (in der Zeichnung nicht dargestellt).
[0036] Das Trennelement 10 ist beidseitig kartanisch am Maschinenrahmen befestigt und weist
Antriebe auf, die ein getrenntes Ausschwenken der beiden Enden des Trennelementes
10 ermöglichen. Dafür ist wenigstens an dem Ende, das zuerst in den Papierstapel 1
einschwenkt, ein teleskopartig ausgebildetes Längenausgleichselement angeordnet (in
der Zeichnung ebenfalls nicht gezeigt).
[0037] Zur Positionierung des Papierstapels 1 in vorgegebene Position zur Abstechvorrichtung
5, zum Messen und Einstellen der Lagenhöhe und zur Bestimmung der Unterkante des walzenförmigen
Trennelementes 10 der Transporteinrichtung 9 sind vier Sensoren 12, 13, 14, 15 angeordnet,
die mit dem Drehgeber 16 der Hubeinrichtung 2 in Wirkverbindung stehen. Dieser bestimmt
die Höhe der abzustechenden Lage 6.
[0038] Um zu verhindern, dass während des Transportierens der Lage 6 zur Übergabeeinheit
Blätter des Materialstapels 1 mitgeführt oder verschoben werden, ist ein Klemmelement
17 angeordnet, das die oberen Blätter des Materialstapels 1 fixiert. Zwei Niederhalter
18 begrenzen die Hubhöhe der Plattform 3 und sichern den Papierstapel 1 in seiner
Position auf der Plattform 3.
[0039] Zur weiteren Automatisierung der Arbeitsabläufe der Papierbe- und -verarbeitung ist
vorgesehen, dass die Plattform 3 der Hubeinrichtung 2 als Rollenbahn oder Kettenförderer
ausgebildet ist, so dass die Förderung des Materialstapels 1 zur und auf die Hubeinrichtung
2 bereits automatisch mittels weiterer Rollenbahnen oder Kettenförderer außerhalb
der Vorrichtung erfolgen kann.
[0040] Die Vorrichtung kann direkt mit einer Rütteleinrichtung verbunden werden oder Teil
einer Vorrichtung zum Aufbrechen und Belüften von Papierstapeln sein, wie sie beispielsweise
in DE 10 2004 003 455.9 beschrieben wird. Diese Vorrichtung steht ebenfalls mit einer
Rütteleinrichtung in Wirkverbindung.
[0041] Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch anderen Maschinen zum
Be- und Verarbeiten von Materialstapeln beigeordnet werden.
[0042] Das Verfahren zum automatischen Portionieren von Papierstapeln wird erfindungsgemäß
wie folgt durchgeführt:
[0043] In Vorbereitung des automatischen Portionierens ist es zur Einstellung der genauen
Blattanzahl zunächst notwendig, dass manuell die Blattanzahl einer Lage gezählt und
die Anzahl in der Steuereinheit gespeichert wird. Weitere einzugebende Messwerte sind
Lagenhöhe, Anzahl der Bögen pro Lage und Lagenanzahl pro Bearbeitungszyklus.
[0044] Der auf der Plattform 3 der Hubeinrichtung 2 abgelegte Papierstapel 1 wird im Eilgang
in eine Position verfahren, die von den Niederhaltern 18 begrenzt ist. Beim Erreichen
dieser Position wird der Eilhub in einen Arbeitshub umgeschaltet, um die vorgegebene
genaue Position anzufahren. Durch den Sensor 12 wird der Arbeitshub unterbrochen und
die Plattform 3 horizontal verfahren, bis Sensor 13 die Stapelseitenkante erfasst
hat. Es erfolgt nun ein Absenken des Papierstapels 1 soweit bis Sensor 14 die Stapeloberkante
erfasst hat.
[0045] Anschließend wird der Papierstapel auf Abstechhöhe verfahren, die mittels Drehgeber
16 in Auswertung der anfangs eingegebenen Daten begrenzt wird. Um das Einfahren des
Messers der messerartigen Abstechvorrichtung 5 zu erleichtern und um Materialbeschädigungen
zu unterbinden, wird mittels der Luftdüse 7 Luft über die Stapelseitenkanten in den
Abtrennbereich der Lage 6 eingeblasen und das Messer eingestochen. Das Messer führt
dann eine vertikale Bewegung aus, so dass der Eckbereich der Lage 6 angehoben wird.
Das Trennelement 10 wird mittels Antrieb in Drehbewegung versetzt und schwenkt horizontal
durch Ausfahren des Längenausgleichelementes in den vom Messer gebildeten Spalt zwischen
Lage 6 und Papierstapel 1 ein. Dabei verhindert die Luftdüse 8 durch ihren Luftstrom
das Umschlagen der Lage 6.
[0046] Die andere Seite des Trennelementes 10 wird nun zum vollständigen Abheben der Lage
6 über ihre Breite eingefahren. Dabei löst Sensor 15 ein Signal aus, dass zum Absenken
des Papierstapels 1 führt, damit die oberen Blätter des Papierstapels 1 nicht beschädigt
werden. Auch die beiden Niederhalter 18 sind während dieser Vorgänge in Funktion.
[0047] Durch den entstehenden Keil zwischen aufgenommener Lage 6 und Papierstapeloberfläche
wird das Klemmelement 18 eingebracht, dass den Papierstapel 1 klemmt und so verhindert,
dass einzelne Blätter mit der Lage 6 mitgeführt werden oder sich auf dem Papierstapel
1 verschieben.
[0048] Nachdem die horizontal und vertikal einstellbare Abstechvorrichtung 5 wieder ihre
Ausgangsposition eingenommen hat, wird die Lage 6 auf dem Trennelement 10 durch die
verfahrbare Klemmeinrichtung 11 geklemmt und in Übergabeposition gezogen. Hier kann
sie zur weiteren Bearbeitung an eine Greifzange übergeben werden, die die Lage 6 auf
der Rütteleinrichtung ablegt. Die Niederhalter 18 werden nun außer Funktion gebracht.
[0049] Die Fig. 3 und 4 zeigen eine konstruktiv abgeänderte Ausführung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Im Folgenden sollen nur die Unterschiede zur ersten Ausführungsform verdeutlicht
werden.
[0050] Da es sich in der Praxis herausgestellt hat, dass die einzelnen Blätter eines Papierstapels
1 beispielsweise durch unterschiedlichen Farbauftrag, durch Prägungen oder Perforationen
nicht genau plan übereinander liegen, können Probleme bei der genauen Berechnung beziehungsweise
Bestimmung der abzustechenden Lagenhöhe oder bei der Zählung der Blätter einer Lage
6 auftreten. Dieses Problem wurde bisher dadurch umgangen, dass abstandsweise Keile
in die Papierstapel 1 eingebracht werden, um so eine Planlage zu erreichen.
[0051] Erfindungsgemäß soll dieses Problem nun dadurch gelöst werden, dass eine automatische
Vorseparierung des Materialstapels 1 vorgesehen ist. Dies geschieht durch die Anordnung
einer Vorsepariereinheit, im Wesentlichen bestehend aus einem plattenartigen, horizontal
verfahrbaren Auflageelement 19, dass mit einem walzenartigen, um seine Längsachse
drehbaren Trennelement 20 gekoppelt ist. Die Trennung eines größeren, aber in seiner
Höhe ebenfalls vorausberechneten Teilstapels vom Materialstapel 1 wird dadurch ausgeführt,
dass das Trennelement 20, das über einen Motor angetrieben wird, in Rotation versetzt
wird und die Vorsepariereinheit in durch einen Sensor 21 eingestellter Position über
einen Eckbereich des Materialstapels 1 in diesen eingefahren wird. Gleichzeitig wird
- angesteuert durch einen weiteren Sensor 22 - der Materialstapel 1 abgesenkt, um
Beschädigungen der Blätter zu vermeiden.
[0052] Nach dem vollständigen Einfahren der Vorsepariereinheit in den Materialstapel 1 wird
die Rotationsbewegung des Trennelementes 20 gestoppt und die Hubeinrichtung 2 verfährt
gegen ein Klemmelement 23, wodurch der Teilstapel zwischen dem Klemmelement 23 und
dem Auflageelement 19 plan fixiert wird.
[0053] Somit sind gute Voraussetzungen geschaffen, um möglichst genau Lagen 6 geringer Höhe
von diesem Teilstapel abheben zu können.
[0054] Im Weiteren ist in den Fig. 3 und 4 eine Zähleinrichtung 24 gezeigt, die derart ausgebildet
ist, dass durch vertikales Verfahren entlang eines Eckbereiches einer Lage 6 die genaue
Anzahl der Blätter ermittelt werden kann.
[0055] Die Ermittlung der genauen Anzahl der Blätter einer Lage 6 kann auch beispielsweise
mittels Kamera und elektronischer Auswertung der erfassten Blattanzahl erfolgen.
[0056] Die hier eingesetzte Abstechvorrichtung 25 ist plattenartig ausgebildet und weist
ebenfalls ein walzenförmiges, um seine Längsachse drehbares Trennelement 26 auf, dass
- wie bereits beschrieben - in vor eingestelltem Abstand in den Teilstapel verfährt
und diesen zunächst in einem Eckbereich in durch Sensoren 27, 28 genau vorgegebener
Position anhebt.
[0057] Die Zähleinrichtung 24 verfährt in Zählposition vor die abgehobene Lagenecke und
zählt die Blätter. Die ermittelte Anzahl wird an die Steuereinheit übermittelt, dort
gespeichert und die Gesamtblattzahl der abgehobenen Lagen ermittelt, bis ein vorgegebenes
Limit erreicht oder überschritten ist.
[0058] Die exakte Blattzahl pro weiterzuverarbeitende Lagenhöhe (beispielsweise 1 000 Blatt)
wird dadurch erreicht, dass ein weiterer Trennanschlag 29 angeordnet ist, der die
vorgegebene Blattanzahl überschreitenden Blätter von der Lage 6 abtrennt, so dass
diese wieder auf dem Materialstapel 1 abgelegt werden.
[0059] Nach dem Auszählen der Lage 6 wird in den Zwischenraum zwischen Teillage und abzuhebender
Lage 6 das Trennelement 10 der Transporteinrichtung 9 - wie bereits zu den Fig. 1
und 2 erläutert - eingefahren, die Lage 6 insgesamt abgehoben, geklemmt und der Weiterverarbeitung
zugeführt.
Bezugszeichenliste
[0060]
- 1
- Materialstapel, Papierstapel
- 2
- Hubeinrichtung
- 3
- Plattform
- 4
- Antrieb
- 5
- messerartige Abstechvorrichtung
- 6
- Lage
- 7
- Luftdüse
- 8
- Luftdüse
- 9
- Transporteinrichtung
- 10
- walzenförmiges Trennelement
- 11
- Klemmeinrichtung
- 12
- Sensor
- 13
- Sensor
- 14
- Sensor
- 15
- Sensor
- 16
- Drehgeber, Messeinrichtung
- 17
- Klemmelement
- 18
- Niederhalter
- 19
- Auflageelement der Vorsepariereinheit
- 20
- Trennelement der Vorsepariereinheit
- 21
- Sensor
- 22
- Sensor
- 23
- Klemmelement
- 24
- Zähleinrichtung
- 25
- Abstechvorrichtung
- 26
- Trennelement der Abstechvorrichtung
- 27
- Sensor
- 28
- Sensor
- 29
- Trennanschlag
1. Vorrichtung zum automatischen Portionieren von blattartigen Materialstapeln, insbesondere
von Papierstapeln zum Abheben einzelner Lagen und zur automatischen Übergabe in eine
Rütteleinheit, im Wesentlichen bestehend aus einer verfahrbaren Hubeinrichtung, auf
deren Plattform der zu verarbeitende Materialstapel abgelegt ist, einer Abstechvorrichtung
zum Anheben jeweils einer Lage des Materialstapels und einer Transporteinrichtung
zur Übergabe der Lage zur Weiterbearbeitung, dadurch gekennzeichnet, dass elektronische und/oder mechanische Mess- und/oder Zähleinrichtungen (16, 24) und
Positionierelemente (12 bis 15, 27, 28) zum Einstellen der vom Materialstapel (1)
abzuhebenden Blattanzahl pro Lage (6) angeordnet sind und dass die Transporteinrichtung
(9) aus einem wenigstens einseitig horizontal verfahrbaren walzenförmigen Trennelement
(10) besteht, das mit einer vertikal verfahrbaren Klemmeinrichtung (11) verbunden
ist, zwischen denen die abgehobene Lage (6) fixiert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensorik (12 bis 15, 27, 28) zur Bestimmung und Einstellung der Position des
Materialstapels (1) zu einer Abstechvorrichtung (5, 25) und der Höhe der abzustechenden
Lage (6) angeordnet ist, die mit der Mess- und/oder Zähleinrichtung (16, 24), die
die einzustellende Lagenhöhe festlegt und/oder diese durch Zählen der einzelnen Blätter
der abzuhebenden Lage (6) bestimmt, zusammenwirkt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mess- und/oder Zähleinrichtung (16, 24) derart ausgebildet ist, dass die Abstechhöhe
der abzustechenden Lage (6) durch die Parameter Gewicht und Dicke eines Blattes bestimmt
und berechnet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mess- und/oder Zähleinrichtung (16, 24) derart ausgebildet ist, dass jedes Blatt
der jeweiligen abzustechenden Lage (6) automatisch gezählt und die Blätter, die eine
vorgegebene Gesamtzahl pro abzustechender Lagen (6) überschreiten auf den Materialstapel
(1) wieder abgelegt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 und wenigstens einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorsepariereinheit angeordnet ist, die aus einem tischartigen, horizontal verfahrbaren
Auflageelement (19) besteht, an dem ein walzenförmiges, um seine Längsachse drehbares
Trennelement (20) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 und wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Klemmelemente (11, 17, 18, 23) zur Halterung des Materialstapels (1) und/oder der
Lagen (6) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 und wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstechvorrichtung (5) messerartig ausgebildet und derart angeordnet ist, dass
sie von einer Stapelseitenkante aus in vorausberechneter Abstechhöhe in den Materialstapel
(1) einfährt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstechvorrichtung (25) plattenartig ausgebildet ist und ebenfalls ein walzenförmiges,
um die Längsachse drehbares Trennelement (26) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 und wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich das drehbar angeordnete walzenförmige Trennelement (10) der Transporteinrichtung
(9) mindestens über die Gesamtbreite des Materialstapels (1) erstreckt, dass es zwei
weitere Antriebe aufweist, die mit jeweils einem Ende des Trennelementes (10) verbunden
sind und die Antriebe derart gesteuert werden, dass zunächst ein Ende des Trennelementes
(10) in den dadurch gebildeten Zwischenraum einschwenkt und danach das andere Ende
zwischen Lage (6) und Materialstapel (1) verfährt und das Trennelement (10) wieder
eine parallele Stellung zur Stapelbreite einnimmt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung (11) der Transporteinrichtung (9) im Bereich oberhalb des Trennelementes
(10) angeordnet und so ausgebildet ist, dass die abgehobene Lage (6) auf dem Trennelement
(10) fixiert wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 und wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Trennelement (10) und die Klemmeinrichtung (11) die Lage (6) automatisch zur
Weiterbearbeitungseinrichtung befördern.
12. Verfahren zum automatischen Portionieren von blattartigen Materialstapeln, insbesondere
von Papierstapeln zum Abheben einzelner Lagen und zur automatischen Übergabe in eine
Rütteleinheit, bei dem der Materialstapel von einer verfahrbaren Hubeinrichtung in
eine Position verfahren wird, in der die Übergabe einer Lage des Materialstapels in
eine Transporteinrichtung zur weiteren Bearbeitung der Lage erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Blattanzahl jeder abzuhebenden Lage (6) mittels elektronischer und/oder mechanischer
Mess- und/oder Zähleinrichtungen (16, 24) und Positionierelementen (12 bis 15, 27,
28) ausgezählt oder berechnet und die Lagenhöhe und -position eingestellt wird, dass
die Lage (6) von einer Abstechvorrichtung (5, 25) vom Materialstapel (1) teilweise
angehoben und von der Transporteinrichtung (9) dadurch übernommen wird, dass diese
zwischen die angehobene Lage (6) und den Materialstapel (1) verfährt, die Lage (6)
klemmt und der Weiterbearbeitung zuführt.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Verfahren des zu portionierenden Materialstapels (1) in vorgegebene Arbeitsstellung
zunächst eine Vorseparierung einer bestimmten Lagenhöhe erfolgt und dass danach die
genau abgezählte Blattanzahl von der separierten Lagenhöhe zur weiteren Bearbeitung
abgehoben wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Portionieren die Blattanzahl einer Lage (6) durch manuelles Zählen festgelegt
wird, dass anhand dieser Lage (6) Lagendicke und -gewicht bestimmt werden, dass anhand
dieser Parameter die Abstechhöhe der Abstecheinrichtung (5, 25) eingestellt wird,
dass durch weitere Wiegevorgänge während der Abarbeitung des Materialstapels (1) die
jeweilige Abstechhöhe verändert und/oder angepasst werden kann und dass die letzte
Lage (6) des Materialstapels (1) eines Verarbeitungszyklus in Abhängigkeit von der
geforderten Gesamtblattanzahl definiert abgestochen wird.
15. Verfahren nach Anspruch 12 und wenigstens einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl bei den Vorsepariervorgängen als auch bei den Portionierungsvorgängen der
in ihrer Blattanzahl definierten Lagen (6) von einer Stapelseitenkante aus die Lagenecke
vom Materialstapel (1) abgehoben wird und dass anschließend die Separiervorrichtung
beziehungsweise die Abstechvorrichtung (5, 25) zwischen die jeweiligen Materialstapel
(1, 6) verfährt und die Lage (6) weiter vom Materialstapel (1) trennt.
16. Verfahren nach Anspruch 12 und wenigstens einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem zumindest teilweisen Abheben der definierten Lage (6) durch die Abstechvorrichtung
(5, 25) in die gebildete Öffnung ein walzenförmiges Trennelement (10) durch horizontales
Ausschwenken eines Endbereiches verfährt und die Lage (6) weiter vom Materialstapel
(1) trennt, während gleichzeitig der Materialstapel (1) abgesenkt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 12 und wenigstens einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zum vollständigen Abheben der Lage (6) das Trennelement (10) beidseitig in den Materialstapel
(1) verfährt, dass sich die Abstechvorrichtung (5, 25) in Ausgangslage zurückbewegt
und dass die oberen Blätter des Materialstapels (1) mittels eines Klemmelementes (18)
fixiert werden.
18. Verfahren nach Anspruch 12 und wenigstens einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage (6) nach dem vollständigen Trennen vom Materialstapel (1) mittels der Klemmeinrichtung
(11) fixiert und der weiteren Bearbeitung zugeführt wird.