[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stauchkräuseln eines multifilen Fadens gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
[0002] Ein gattungsgemäßes Verfahren sowie eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Durchführen
des Verfahrens sind aus der WO 03/004743 A1 bekannt.
[0003] Zum Stauchkräuseln eines vorzugsweise frisch gesponnenen synthetischen multifilen
Fadens wird der Faden mittels einer Förderdüse pneumatisch in eine Stauchkammer gefördert.
Hierzu weist die Förderdüse einen Fadenkanal auf, in welchem das Förderfluid unter
hohem Druck eingeleitet wird. Der multifile Faden gelangt gemeinsam mit dem Fördermedium
aus dem Fadenkanal der Förderdüse in eine unmittelbar anschließende Stauchkammer.
Innerhalb der Stauchkammer wird ein Fadenstopfen gebildet, so dass sich die feinen
Filamente des Fadens in Schlingen und Bögen unter Wirkung des Fördermediums auf die
Oberfläche des Fadenstopfens ablegen. Die Stauchkammer weist vorzugsweise im oberen
Bereich eine gasdurchlässige Wandung auf, so dass das Förderfluid aus der Stauchkammer
austreten kann, um abgesaugt zu werden. Um eine möglichst gleichmäßige Stopfenbildung
und somit eine möglichst gleichmäßige Kräuselung des Fadens zu erhalten, müssen insbesondere
die an dem Fadenstopfen wirkenden Förderkräfte, wie sie beispielsweise aufgrund der
Staudruckwirkung des aus dem Fadenkanal der Förderdüse strömenden Förderfluids entstehen,
und die an dem Fadenstopfen wirkenden Reibkräfte in einem bestimmten Verhältnis zueinander
stehen. So ist es bekannt, zur Erhöhung der Fördergeschwindigkeit den Förderdruck
der Förderdüse anzuheben. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass der Förderdruck
nicht dazu führt, dass der Fadenstopfen aus der Stauchkammer herausgeblasen wird,
da die Reibkräfte zwischen dem Fadenstopfen und der Stauchkammerwandung keine ausreichenden
Haltekräfte bewirken können.
[0004] Grundsätzlich stehen nun zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um die Stopfenbildung
innerhalb der Stauchkammer möglichst gleichmäßig auszuführen. Bei einer ersten Variante
wird die Bildung und die Förderung des Fadenstopfens innerhalb der Stauchkammer im
wesentlichen durch Friktion bestimmt. Hierbei sind die aufgrund der zwischen den Fadenstopfen
und der Stauchkammerwandung wirkenden Reibkräfte maßgeblich für den Aufbau von Haltekräften,
so dass ein zwischen dem Förderdruck des Förderfluids und den Halterkräften bestimmtes
Kräfteverhältnis wirkt, so dass eine gleichmäßige Förderung des Fadenstopfens innerhalb
der Stauchkammer vorherrscht.
[0005] Bei einer zweiten Variante wird unmittelbar auf der Auslassseite der Stauchkammer
ein Förderwalzenpaar angeordnet, durch welche der Fadenstopfen aus der Stauchkammer
gefördert wird. Hierbei wird die Geschwindigkeit des Fadenstopfens und der Fadenstopfenbildung
innerhalb der Stauchkammer im wesentlichen durch die Fördergeschwindigkeit der Förderwalzen
bestimmt.
[0006] In beiden Fällen ist es üblich, das aus der Stauchkammer austretende Förderfluid
durch eine zusätzliche Absaugung abzuführen. Hierzu ist üblicherweise eine Unterdruckquelle
an einer Expansionskammer angeschlossen, die im wesentlichen die Wandungen der Stauchkammer
umschließt. Durch Einstellung einer bestimmten Saugwirkung ist somit ein weiterer
Parameter gegeben, um die Stopfenbildung innerhalb der Stauchkammer zu beeinflussen.
Bei der Nutzung dieser zusätzlichen Stellgröße tritt jedoch das Problem auf, dass
bei intensiver Absaugung die an dem Faden anhaftenden flüchtigen Bestandteile wie
beispielsweise Präparationsreste mitgeführt werden und zu Verschmutzungen führen.
Desweiteren ist eine präzise und reproduzierbare Einstellbarkeit der Absaugwirkung
erforderlich, um Feinjustierungen zur Stopfenbildung und -förderung vornehmen zu können.
[0007] Demgemäß ist es Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stauchkräuseln
eines multifilen Fadens der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die
Stopfenbildung in der Stauchkammer präzise und reproduzierbar durch den Absaugstrom
des Förderfluids beeinflussbar ist.
[0008] Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, den Absaugstrom aus der Stauchkammer
sicher und schnell abzuführen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen nach Anspruch
1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 6 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
[0011] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass zum Stauchkräuseln eines multifilen
Fadens nur eine einzige Energiequelle ausreicht, um sowohl die Förderung des Fadens
als auch die Stopfenbildung des Fadens mit größtmöglicher Flexibilität beeinflussen
zu können. Hierzu wird der Absaugstrom des Förderfluids durch einen Druckluftstrom
eines Injektors erzeugt, wobei der Druckluftstrom und der Absaugstrom gemeinsam als
ein Blasstrom abgeführt werden. Damit lassen sich insbesondere die in dem Absaugstrom
des Förderfluids enthaltenen flüchtigen Bestandteile mit hoher Energie ohne Verschmutzungsrisiko
zu einer zentralen Sammelstelle abführen. Die Injektorwirkung besitzt zudem den Vorteil,
dass die Saugwirkung ausschließlich durch den zugeführten Druckluftstrom bestimmt
ist. Hierzu weist der Injektor einen Druckanschluss auf, durch welchen der Druckluftstrom
mittels einer angeschlossenen Druckquelle zuführbar ist. So könnte beispielsweise
sowohl die Förderdüse zur Erzeugung eines Förderstromes als auch der Injektor zur
Erzeugung eines Absaugstromes durch eine Druckluftquelle versorgt werden.
[0012] Als Förderfluid wird in Praxis im wesentlichen erhitzte Druckluft verwendet, so dass
diese nach Expansion in die Umgebung abgegeben werden kann. Hierbei ist die Weiterbildung
der Erfindung gemäß den Ansprüchen 2 und 7 besonders vorteilhaft, um sämtliche in
dem Absaugstrom mitgeführte Fremdbestandteile insbesondere Präparationsreste aus der
Umgebung fernzuhalten. Hierzu ist der Injektor auf der Auslassseite mit einer Filtereinrichtung
verbunden, so dass der Blasstrom vor Eintritt in die Umgebung gefiltert wird.
[0013] Um eine Einstellung des Absaugstromes zu ermöglichen, ist dem Injektor ein Stellmittel
an dem Druckanschluss zugeordnet, so dass die Zufuhr der Druckluft an dem Injektor
in Menge und / oder Druck einstellbar ist.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind somit insbesondere
für die Grundverfahren geeignet, bei welcher der Fadenstopfen ausschließlich durch
Friktion innerhalb der Stauchkammer beeinflusst wird.
[0015] Für den Fall, dass der Stauchkammer auf der Auslassseite ein angetriebenes Förderwalzenpaar
zugeordnet ist, lässt sich eine maximal mögliche Flexibilität der Beeinflussung der
Stopfenbildung erreichen. Hierbei hat sich in Praxis jedoch eine Verfahrensvariante
als besonders vorteilhaft herausgestellt, bei welcher zu Prozeßbeginn die Stopfenbildung
zunächst durch einen intensiven Absaugstrom erfolgt. Nach Ablauf einer Startzeit wird
die Druckluftzufuhr an dem Injektor zur Erzeugung des Absaugstromes auf eine Minimalzufuhr
oder völlig abgestellt, so dass die Stopfenbildung ausschließlich durch die angetriebenen
Förderwalzen auf der Auslassseite der Stauchkammer beeinflusst wird. Die Weiterbildung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Anspruch 11 ist somit besonders geeignet, um
diese Verfahrensvariante ausführen zu können. Hierzu ist das Stellmittel des Injektors
und die Antriebseinheit des Förderwalzenpaares mit einer Steuereinrichtung verbunden.
[0016] In Praxis sind üblicherweise mehrere Förderdüsen und Stauchkammern gleichzeitig an
einem Halter gehalten. Hierbei lassen sich die Förderfluids der einzelnen Stauchkammern
vorteilhaft durch einen gemeinsamen Absaugstrom abführen, so dass der Sauganschluss
des Injektors vorteilhaft mit mehreren Expansionskammern verbunden sein kann.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind nachfolgend
anhand einiger Ausführungsbeispiele unter Hinweis auf die beigefügten Figuren näher
erläutert.
[0018] Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch eine Längsschnittansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
- Fig. 2
- schematisch eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0019] In Fig. 1 ist schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in einer Längsschnittansicht dargestellt.
Die Vorrichtung besteht aus einer Förderdüse 1 und einer der Förderdüse 1 nachgeordneten
Kräuselvorrichtung 2. Die Förderdüse 1 enthält einen Fadenkanal 3, der an einem Ende
einen Einlass 4 und an dem gegenüberliegenden Ende einen Auslass 5 bildet. Die Förderdüse
1 ist über einen Fluideinlass 8 mit einer Druckquelle 11 verbunden. Der Fluideinlass
8 mündet in eine Druckkammer 7, die über mehrere Lufteintrittsbohrungen 6 mit dem
Fadenkanal 3 verbunden ist. Die Lufteintrittsbohrungen 6 münden derart in den Fadenkanal
3, dass ein über die Druckkammer 7 durch die Lufteintrittsbohrungen 6 eintretendes
Fördermedium in Fadenlaufrichtung in den Fadenkanal einströmt.
[0020] Die an dem Fluideinlass 8 angeordnete Zufuhrleitung 33 ist einer Heizeinrichtung
9 zum Beheizen des Förderfluids sowie ein Fluidstellmittel 10 zur Regulierung des
Förderdruckes und der Fördermenge zugeordnet.
[0021] Der Förderdüse 1 ist auf der Auslassseite unmittelbar die Kräuselvorrichtung 2 nachgeordnet.
Die Kräuselvorrichtung 2 bildet eine Stauchkammer 15, die einen oberen Abschnitt mit
gasdurchlässiger Wandung 14 und einen unteren Abschnitt mit einer geschlossenen Kammerwand
27 gebildet ist. In diesem Ausführungsbeispiel wird die gasdurchlässige Kammerwand
14 durch eine Vielzahl von nebeneinander angeordneten Lamellen gebildet, die mit geringem
Abstand zueinander ringförmig angeordnet sind. Die Lamellen der gasdurchlässigen Kammerwand
14 werden in einem oberen Lamellenhalter 13.1 und in einem unteren Lamellenhalter
13.2 gehalten. Die gasdurchlässige Kammerwand 14 sowie die Halter 13.1 und 13.2 sind
in einem geschlossenen Gehäuse 12 angeordnet. Der durch das Gehäuse 12 gebildete Ringraum
außerhalb der gasdurchlässigen Wandung 14 ist als Expansionskammer 16 bezeichnet.
Die Expansionskammer 16 ist an einer Absaugleitung 17 angeschlossen. Die Absaugleitung
17 ist außerhalb der Kräuselvorrichtung 2 mit einem Sauganschluss 19 eines Injektors
18 verbunden. Der Injektor 18 besitzt einen Druckanschluss 20, dem ein Stellmittel
21 zugeordnet ist. Der Druckanschluss 20 ist über das Stellmittel 21 mit der Druckquelle
11 verbunden.
[0022] Innerhalb des Injektors 18 münden die Absaugleitungen 17 und der Druckanschluss 20
in eine durch eine Rohrverengung gebildete Beschleunigungsstrecke 22. Die Beschleunigungsstrecke
22 ist an einem Blasrohr 23 angeschlossen und bildet den Auslass des Injektors 18.
Das Blasrohr 23 mündet in eine Filtereinrichtung 24.
[0023] Auf der Unterseite der Kräuselvorrichtung 2 ist der Stopfenauslass 34 der Stauchkammer
2 ausgebildet. Im kurzen Abstand unterhalb des Stopfenauslasses 34 ist ein Fördermittel
30 angeordnet, das in diesem Ausführungsbeispiel durch zwei sich gegenüberliegende
Walzen gebildet ist. Das Fördermittel 30 wird über eine Antriebseinheit 31 mit in
Fadenlaufrichtung gerichteter Umfangsgeschwindigkeit angetrieben.
[0024] Die Steuerung der Förderdüse 1 und der Kräuselvorrichtung 2 erfolgt durch eine Steuereinrichtung
32. Hierzu ist die Steuereinrichtung 32 durch mehrere Steuerleitungen mit dem Fluidstellmittel
10, dem Absaugstellmittel 21, der Heizeinrichtung 9 und der Antriebseinheit 31 verbunden.
[0025] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist ein Fadenlauf dargestellt, um
die Funktion der Vorrichtung zu verdeutlichen. Hierbei ist zunächst ein durch die
Druckquelle 11 zur Verfügung gestelltes Förderfluid der Förderdüse 1 bereitgestellt.
Durch das Fluidstellmittel 10 lässt sich vorzugsweise ein Förderdruck einstellen,
mit welchem das Fördermedium über die Zufuhrleitung 33 dem Fluideinlass 8 zugeführt
wird. Zuvor erfolgt eine Erhitzung des Förderfluids durch die Heizeinrichtung 9. Von
dem Fluideinlass 8 gelangt das Förderfluid in die Druckkammer 7 und strömt mit hoher
Geschwindigkeit über die Lufteintrittsbohrungen 6 in den Fadenkanal 3. Ein in den
Fadenkanal 3 eingelegter Faden 28 wird durch das Förderfluid mitgerissen und in die
angrenzende Stauchkammer 15 der Kräuselvorrichtung 12 gefördert. Innerhalb der Stauchkammer
15 ist ein Fadenstopfen 29 gebildet, so dass der aus einer Vielzahl von feinen Filamenten
gebildete Faden bei Auftreffen auf den Fadenstopfen 29 sich in Bögen und Schlingen
auf die Oberfläche des Fadenstopfens ablegt und durch den Staudruck des Fördermediums
verdichtet. Der auf den Fadenstopfen 29 einwirkende Staudruck wird durch einen in
der Expansionskammer 16 erzeugte Unterdruck durch den Injektor 18 verstärkt. Hierzu
wird über das Absaugstellmittel 21 dem Injektor von der Druckquelle 11 bereitgestellter
zweiter Fluidstrom zugeführt, der über den Druckanschluss 20 dem Injektor 18 zugeführt
wird, der sich dadurch am Sauganschluss 19 des Injektors 18 bildende Unterdruck erzeugt
einen aus der Expansionskammer 16 über die Absaugleitung 17 abgeführten Absaugstrom.
Der Absaugstrom und der Druckluftstrom werden gemeinsam auf der Auslassseite des Injektors
18 über das Blasrohr 23 der Filtereinrichtung 24 zugeführt. In der Filtereinrichtung
erfolgt eine Trennung des Absaugstromes von den mitgerissenen und mitgeführten Fremdpartikeln,
die sich im wesentlichen durch die flüchtigen Bestandteile des Fadens 28 bilden. Durch
den Injektor 18 wird einerseits der durch die Fadenstopfenbildung beeinflussende Staudruck
des Fördermediums bestimmt und andererseits eine schnelle und verschmutzungsfreie
Abführung des Absaugstromes aus der Kräuseleinrichtung 2 gewährleistet.
[0026] Der Fadenstopfen 29 wird auf der Auslassseite der Kräuselvorrichtung 12 durch das
Fördermittel 30 kontinuierlich aus der Stauchkammer 15 abgeführt. Hierbei wird die
Geschwindigkeit des Fadenstopfens 29 derart eingestellt, dass die Fadenstopfenhöhe
innerhalb der Stauchkammer 15 im wesentlichen gleich bleibt.
[0027] Der Fadenstopfen wird üblicherweise nach einer Abkühlung durch Abziehen des Fadens
mit größerer Geschwindigkeit wieder aufgelöst. Der sich dabei ausbildende gekräuselte
Faden wird anschließend nach eventueller Nachbehandlung zu einer Spule aufgewickelt.
[0028] Mit dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel hat sich eine Verfahrensvariante
zur Kräuselung eines Fadens als besonders vorteilhaft herausgestellt. Hierbei wird
zu Beginn eines Prozesses durch den Injektor 18 ein hoher Unterdruck in der Expansionskammer
16 eingestellt. Dabei werden über der gesamten Länge der gasdurchlässigen Wandung
14 hohe Haltekräfte an dem Faden bzw. dem Fadenstopfen gebildet. Ein durch die Förderdüse
3 in die Stauchkammer 15 geförderter Faden bildet selbsttätig einen Fadenstopfen.
Nachdem die Fadenstopfenbildung abgeschlossen ist, wird über das Absaugstellmittel
21 die Injektorwirkung reduziert bzw. abgestellt. Die Bildung des Fadenstopfens 29
innerhalb der Stauchkammer 15 lässt sich nun im wesentlichen durch das Fördermittel
30 auf der Auslassseite der Kräuseleinrichtung 2 steuern.
[0029] Grundsätzlich ist jedoch ein Eingriff in die Stopfenbildung sowohl durch Veränderung
des Förderdruckes der Förderdüse 1 und durch das Fluidstellmittel 10, durch den Unterdruck
zur Absaugung durch das Abzugsstellmittel 21 oder durch Veränderung der Umfangsgeschwindigkeit
des Fördermittels 30 durch die Antriebseinheit 31 möglich.
[0030] In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch in einer Querschnittsansicht
dargestellt. Das Ausführungsbeispiel weist zwei an einem Halter 35 parallel nebeneinander
angeordnete Kräuselvorrichtung 2 auf. Die Kräuselvorrichtungen 2 sowie der Halter
35 sind zweiteilig ausgebildet und lassen sich gemeinsam um die Schwenkachse 36 zueinander
bewegen. Die Kräuseleinrichtung 2 ist in Höhe der gasdurchlässigen Wandung 14 dargestellt.
Im Zentrum der Kräuselvorrichtung 2 befindet sich die Stauchkammer 15. Die Stauchkammer
15 ist über Öffnungen in der gasdurchlässigen Wandung 14 mit einer die gasdurchlässige
Wandung 14 umschließende Expansionskammer 16 verbunden. Die Expansionskammer 16 jeder
der Kräuselvorrichtungen 2 ist mit einer Absaugleitung 17 gekoppelt. Die Absaugleitung
17 ist mit einem gegenüberliegenden Ende an einem Sauganschluss 19 eines Injektors
18 verbunden. Der Injektor 18 weist einen Druckanschluss 20 auf, der in diesem Ausführungsbeispiel
durch mehrere Eintrittskanäle gebildet ist, auf. Dem Druckanschluss 20 ist ein Absaugstellmittel
21 zugeordnet. Der Injektor 18 ist über ein Blasrohr 23 mit einer Filtereinrichtung
24 verbunden.
[0031] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Kräuselvorrichtungen
zwar identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ausgeführt, so
dass auf die vorhergehende Beschreibung Bezug genommen werden kann. Im Unterschied
zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 wird bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 zwei parallel nebeneinander angeordnete Förderdüsen und Kräuselvorrichtungen
parallel betrieben, um zwei parallel laufende Fäden gleichzeitig zu kräuseln. Hierbei
können vorteilhaft auch mehr als zwei Kräuselvorrichtungen nebeneinander an einem
gemeinsamen Halter angeordnet sein.
[0032] Zur Erzeugung eines Absaugstromes ist jede der Kräuselvorrichtungen an eine gemeinsame
Absaugleitung 17 angeschlossen. Die Absaugleitung 17 ist mit dem Injektor 18 verbunden,
so dass ein durch den Injektor erzeugter Unterdruck gleichermaßen in beiden Expansionskammern
der Kräuselvorrichtungen 2 wirkt. Die Funktion zum Aufbau des Unterdruckes sowie zur
Abführung des Absaugstromes ist dabei identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1, so dass auf die vorgenannte Beschreibung Bezug genommen werden kann.
[0033] Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung sind somit besonders
geeignet, um eine Stopfenbildung mit größtmöglicher Flexibilität zu beeinflussen.
Damit lassen sich Fäden mit einem relativ großen Titerbereich behandeln. Durch die
hohe Flexibilität können somit individuelle Kräuselungen je nach Fadentyp und Fadenart
hergestellt werden. Durch den Einsatz eines Injektors zur Absaugung des Fördermediums
wird eine verfahrenssichere und sehr gut reproduzierbare Einstellmöglichkeit gegeben,
die zudem ein sicheres Abführen des Absaugstromes ermöglicht.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Förderdüse
- 2
- Kräuselvorrichtung
- 3
- Fadenkanal
- 4
- Einlass
- 5
- Auslass
- 6
- Lufteintrittsbohrung
- 7
- Druckkammer
- 8
- Fluideinlass
- 9
- Heizeinrichtung
- 10
- Fluidstellmittel
- 11
- Druckquelle
- 12
- Gehäuse
- 13.1, 13.2
- Lamellenhalter
- 14
- gasdurchlässige Kammerwand
- 15
- Stauchkammer
- 16
- Expansionskammer
- 17
- Absaugleitung
- 18
- Injektor
- 19
- Sauganschluss
- 20
- Druckanschluss
- 21
- Abzugsstellmittel
- 22
- Beschleunigungsstrecke
- 23
- Blasrohr
- 24
- Filtereinrichtung
- 27
- geschlossene Kammerwand
- 28
- Faden
- 29
- Fadenstopfen
- 30
- Fördermittel
- 31
- Antriebseinheit
- 32
- Steuereinrichtung
- 33
- Zufuhrleitung
- 34
- Stopfenauslass
- 35
- Halter
- 36
- Schwenkachse
- 37
- Druckleitung
1. Verfahren zum Stauchkräuseln eines multifilen Fadens, bei welchem der aus einer Vielzahl
von Filamenten gebildete Faden mittels eines Förderfluids pneumatisch in eine Stauchkammer
gefördert wird, bei welchem der Faden innerhalb der Stauchkammer zu einem Fadenstopfen
aufgestaucht und geführt wird und bei welchem das Förderfluid durch Öffnungen aus
der Stauchkammer austritt und abgesaugt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Absaugstrom des Förderfluids durch einen Druckluftstrom eines Injektors erzeugt
wird, wobei der Druckluftstrom und der Absaugstrom gemeinsam als ein Blasstrom abgeführt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Blasstrom vor Eintritt in die Umgebung gefiltert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckluftstrom zur Beeinflussung des Absaugstroms mit veränderbaren Überdruck
zuführbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Druckluftstrom nur für eine kurze Zeitdauer zu Prozessbeginn erzeugt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Fadenstopfen nach Abschaltung der des Druckluftstromes durch ein zusätzliches
Fördermittel aus der Stauchkammer gefördert wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einer
Förderdüse (1) zum pneumatischen Fördern des Fadens (28), mit einer der Förderdüse
(1) nachgeordneten Stauchkammer (15) zur Bildung und Aufnahme eines Fadenstopfens
(29), mit einer zumindest einen gasdurchlässigen Bereich der Stauchkammer (15) umgebenden
Expansionskammer (16) und mit einer Unterdruckquelle, die über eine Absaugleitung
(17) mit der Expansionskammer (16) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Unterdruckquelle durch einen Injektor (18) gebildet ist, welcher über einen Druckanschluss
(20) mit einer Druckquelle (11) und über einen in Strömungsrichtung vorgeordneten
Sauganschluss (19) mit der Absaugleitung (17) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Injektor (18) auf der Auslassseite mit einer Filtereinrichtung (24) verbunden
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Injektor (18) eine Beschleunigungsstrecke (22) aufweist, in welcher der Druckanschluss
(20) und der Sauganschluss (19) münden.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Stellmittel (21) dem Druckanschluss (20) des Injektors (18) zugeordnet ist, durch
welches die Zufuhr der Druckluft in Menge und/oder Druck einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein als Förderwalzenpaar ausgebildetes Fördermittel (30) der Stauchkammer (15) zugeordnet
ist, das zur Förderung des Fadenstopfens (29) aus der Stauchkammer (15) durch eine
Antriebseinheit (31) antreibbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Stellmittel (21) des Injektors (18) und die Antriebseinheit (31) des Förderwalzenpaars
(30) mit einer Steuereinrichtung (32) verbunden sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Sauganschluss (19) des Injektors (18) mit mehreren Expansionskammern (16) verbunden
ist.