Technisches Gebiet
[0001] Zur Versorgung von Brennräumen selbstzündender Verbrennungskraftmaschinen können
sowohl druckgesteuerte als auch hubgesteuerte Einspritzsysteme eingesetzt werden.
Als Kraftstoffeinspritzsysteme kommen neben Pumpe-Düse-Einheiten, Pumpe-Leitung-Düse-Einheiten
auch Speichereinspritzsysteme (common rail) zum Einsatz. Speichereinspritzsysteme
zum Beispiel ermöglichen in vorteilhafter Weise, den Einspritzdruck an Last und Drehzahl
der Verbrennungskraftmaschine anzupassen. Zur Erzielung hoher spezifischer Leistungen
und zur Reduktion der Emissionen ist generell ein möglichst hoher Einspritzdruck erforderlich.
Stand der Technik
[0002] DE 101 23 910.6 bezieht sich auf eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung. Diese wird
an einer Verbrennungskraftmaschine eingesetzt. Die Brennräume der Verbrennungskraftmaschine
werden über Kraftstoffinjektoren mit Kraftstoff versorgt. Die Kraftstoffinjektoren
werden über eine Hochdruckquelle beaufschlagt, ferner umfasst die Kraftstoffeinspritzeinrichtung
einen Druckverstärker, der einen beweglichen Druckverstärkerkolben aufweist. Dieser
trennt einen an die Hochdruckquelle anschließbaren Raum von einem mit dem Kraftstoffinjektor
verbundenen Hochdruckraum. Der Kraftstoffdruck im Hochdruckraum lässt sich durch Befüllen
eines Rückraumes (Differenzdruckraum) des Druckverstärkers mit Kraftstoff bzw. durch
Entleeren des Rückraumes (Differenzdruckraum) des Druckverstärkers von Kraftstoff
variieren. Der Kraftstoffinjektor umfasst einen beweglichen Schließkolben zum Öffnen
bzw. Schließen von Einspritzöffnungen. Der Schließkolben ragt in einen Schließdruckraum
hinein, so dass der Schließkolben mit Kraftstoffdruck beaufschlagbar ist. Dadurch
wird eine den Schließkolben in Schließrichtung beaufschlagende Kraft erzeugt. Der
Schließdruckraum und ein weiterer Raum werden durch einen gemeinsamen Arbeitsraum
gebildet, wobei sämtliche Teilbereiche des Arbeitsraumes permanent zum Austausch von
Kraftstoff miteinander verbunden sind.
[0003] Mit dieser Lösung kann durch Ansteuerung des Druckverstärkers über den Rückraum erreicht
werden, dass die Ansteuerverluste im Kraftstoffhochdrucksystem im Vergleich zu einer
Ansteuerung über einen zeitweise mit der Kraftstoffhochdruckquelle verbundenen Arbeitsraum
deutlich kleiner gehalten werden können. Ferner wird der Hochdruckraum nur bis auf
das Druckniveau des Hochdruckspeicherraumes entlastet und nicht bis auf Leckagedruckniveau.
Dies verbessert einerseits den hydraulischen Wirkungsgrad, andererseits kann ein schnellerer
Druckaufbau bis auf das Spitzendruckniveau erfolgen, so dass die zwischen den Einspritzphasen
liegenden zeitlichen Abstände verkürzt werden können. Gemäß der aus DE 101 23 93913
bekannten Lösung wird die Steuerung des Druckverstärkers und der Einspritzdüse über
nur ein Ventil dargestellt, so dass ein kostengünstiger Kraftstoffinjektor mit nur
geringen Bauraumanforderungen verwirklicht werden kann. Dieser Kraftstoffinjektor
erlaubt einen sehr hohen maximalen Einspritzdruck und zeichnet sich durch einen variablen
hydraulischen Düsenöffnungsdruck aus, so dass auch bei kleinen Einspritzmengen ein
hoher Einspritzdruck erreicht werden kann und das Nadelschließen erheblich verbessert
wird.
[0004] Aus DE 102 29 417 A1 ist ein Speichereinspritzsystem mit Variodüse und Druckübersetzungseinrichtung
bekannt. Über eine Kraftstoffhochdruckquelle wird ein Kraftstoffinjektor mit Kraftstoff
versorgt. Zwischen einem Einspritzventil und der Kraftstoffhochdruckquelle ist ein
Druckverstärker angeordnet. Der Druckverstärker weist einen Übersetzerkolben auf,
welcher einen an die Kraftstoffhochdruckquelle anschließbaren Druckraum von einem
einen Düsenraum des Kraftstoffinjektors beaufschlagenden Hochdruckraum trennt. Das
Einspritzventil des Kraftstoffinjektors umfasst eine Düsennadel, mit welcher einem
Brennraum zuweisende Einspritzöffnungen freigebbar oder verschließbar sind. Die Düsennadel
umfasst ein erstes Düsennadelteil und einen weiteren, zweiten Düsennadelteil, die
beide druckabhängig angesteuert, verschiedene Einspritzquerschnitte an einer Einspritzdüse
freigeben bzw. verschließen. Die beiden Düsennadelteile der Düsennadel sind ineinander
geführt, und weisen eine hydraulische Betätigung ermöglichende Fläche auf. Dazu weist
das erste Düsennadelteil eine Druckschulter auf, welche über den in einem Düsenraum
eintretenden, unter hohem Druck stehenden Kraftstoff betätigbar ist. Das zweite Düsennadelteil
umfasst eine Druckschulter, welche am brennraumseitigen Ende des zweiten Düsennadelteiles
angeordnet ist.
[0005] Durch die aus DE 102 29 417 A1 bekannte Lösung kann die Einspritzung noch besser
an die Bedürfnisse der Verbrennungskraftmaschine angepasst werden. Das Öffnungsdruckniveau
des innenliegenden Nadelteiles des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
kann bei Federunterstützung auf ein konstantes, hohes Niveau eingestellt werden, um
ein Öffnen im Teillastbereich der Verbrennungskraftmaschine zu verhindern.
[0006] Es hat sich erwiesen, dass die Einstellung des Öffnungsdruckes des innenliegenden,
zweiten Düsennadelteiles eines mehrteiligen Einspritzventilgliedes sehr toleranzempfindlich
ist. Ein unkontrolliertes Öffnen des zweiten, innenliegenden Nadelteiles eines mehrteilig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes führt zu einem Mengensprung in der Einspritzmenge.
Fertigungsbedingte auftretende Exemplarstreuungen hinsichtlich der herstellbaren Toleranzen
schlagen demzufolge besonders negativ hinsichtlich der in den Verbrennungsraum einer
selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine eingetragenen Kraftstoff durch.
[0007] Hinsichtlich der in einem Hochdruckspeicherraum (common rail) eines Kraftstoffeinspritzsystems
auftretenden Druckschwankungen ist daher der Öffnungsdruck des innenliegenden, zweiten
Nadelteiles eines mehrteiligen Einspritzventilgliedes sehr problematisch. In Bezug
auf den Öffnungsdruck des zweiten, innenliegenden Nadelteiles eines mehrteiligen Einspritzventilgliedes
ergibt sich ein im Betrieb der Verbrennungskraftmaschine auftretender kritischer Druckbereich,
innerhalb dessen aufgrund vorhandener Exemplarsteuerungen der Kraftstoffinjektoren
und Ungenauigkeiten bei der Druckerfassung im Hochdruckspeicherraum (common rail)
ein undefiniertes Öffnen des zweiten, innenliegenden Nadelteiles des mehrteilig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes auftreten kann, was zu einer undefinierten Einspritzmenge in
den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine führen kann.
Darstellung der Erfindung
[0008] Angesichts des vorstehend skizzierten technischen Problems wird zu dessen Lösung
ein Ansteuerverfahren zur Beeinflussung des Einspritzdruckes von Kraftstoff in den
Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine durch eine Mehrfachansteuerung eines den
Kraftstoffinjektor betätigenden Schaltventiles während der Haupteinspritzphase vorgeschlagen.
Das Schaltventil, welches beispielsweise als ein Servoventil ausgestaltet sein kann,
wird nach dem vorgeschlagenen Ansteuerverfahren zeitweise in einen Teilöffnungszustand
versetzt. Dadurch kann erreicht werden, dass in einem kritischen Druckbereich im Hochdruckspeicherraum
(common rail) der Einspritzdruck an den Nadelteilen eines mehrteilig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes verringert werden kann und insbesondere ein ungewolltes Öffnen
des zweiten, innenliegenden Nadelteiles des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
sicher verhindert werden kann.
[0009] Dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ansteuerverfahren folgend, wird nach dem Ansteuerbeginn
der Haupteinspritzphase, der eine Voreinspritzphase zur Konditionierung des Brennraumes
vorgeschaltet sein kann, das den Kraftstoffinjektor betätigende Schaltventil, bevor
an dem mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilglied der maximale Einspritzdruck erreicht
ist, wieder für eine kurze Zeitspanne deaktiviert. Die Deaktivierung des den Kraftstoffinjektor
betätigenden Schaltventiles kann auch mehrfach hintereinander erfolgen. Während der
Deaktivierung des den Kraftstoffinjektor betätigenden Schaltventiles, schließt dieses
nicht vollständig, sondern führt lediglich eine Teilschließbewegung aus, so dass ein
vollständiges Schließen des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes unterbleibt.
[0010] Dadurch lässt sich erreichen, dass sich am brennraumseitigen Ende des mehrteilig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes während der Haupteinspritzphase der sich dort
einstellende maximal erreichbare Einspritzdruck abgesenkt werden kann. Dies wiederum
hat zur Folge, dass sich in einem toleranzkritischen Druckbereich in Bezug auf den
Hochdruckspeicherraum (common rail) ein Öffnen des zweiten, innenliegenden Nadelteiles
des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes sicher vermeiden lässt. Ist schließlich
ein Druckbereich in Bezug auf den Hochdruckspeicherraum (common rail) erreicht, bei
dem ein Öffnen des zweiten, innenliegenden Nadelteiles des mehrteilig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes für alle an der Verbrennungskraftmaschine eingesetzten Kraftstoffinjektoren
erreicht ist - unter Berücksichtigung der vorhandenen Exemplarsteuerungen - wird auf
eine EinfachBestromung umgestellt. Im Rahmen der Einfachbestromung wird eine einmalige
Ansteuerung des Schaltventiles vorgenommen. Die Einfachbestromung des Schaltventils
kann durchaus auch Phasen unterschiedlich hoher Anstellströme bzw. unterschiedlich
hoher Ansteuerspannungen umfassen. So wird z.B. bei Magnetventilen eine erste kurze
Anzugstromphase mit einem höheren Strom und weitere Haltestromphase mit niedrigerem
Stromniveau verwendet.
[0011] Dadurch ist der Zuschaltzeitpunkt, d.h. der Öffnungszeitpunkt des zweiten, innenliegenden
Nadelteiles des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventiles, exakt bekannt und aufgrund
ermittelter Kennfelder lässt sich die korrekte Einspritzmenge von Kraftstoff in den
Brennraum der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine ermitteln.
[0012] Die mittels des vorgeschlagenen Ansteuerungsverfahrens betätigten Kraftstoffinjektoren
sind in vorteilhafter Weise derart ausgelegt, dass diese ein ausgeprägtes Druckmaximum
am Beginn der Haupteinspritzphase aufweisen. Dies erlaubt eine besonders gute Beeinflussbarkeit
des maximal auftretenden Einspritzdruckes durch eine Mehrfachansteuerung des ein Servoventil
eines Kraftstoffinjektors betätigenden beispielsweise als Magnetventil ausbildbaren
Steuerventils und dadurch ein frühes Zuschalten des zweiten, innenliegenden Nadelteiles
eines mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes.
[0013] In vorteilhafter Weise wird beim erfindungsgemäß vorgeschlagenen Ansteuerverfahren
als Schaltventil ein Servoventil eingesetzt, da dieses ein nahezu linear verlaufende
Öffnungs-und Schließbewegung des Servoventilkolbens aufweist. Zudem lässt sich die
Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit eines Ventilkolbens in einem als Servoventil
ausgebildeten Schaltventils in idealer Weise den Erfordernissen anpassen. Das das
als Servoventil ausgebildete Schaltventil betätigende Steuerventil durchläuft bei
dessen Mehrfachbestromung immer den kompletten Hubbereich, wodurch sichergestellt
ist, dass das Steuerventil stets außerhalb des toleranzempfindlichen, ballistischen
Bereiches, d.h. zwischen seinen Anschlägen betrieben wird.
[0014] Die Beeinflussung des Einspritz-/Druckverlaufes durch Mehrfachansteuerung des Einschaltventils
wie beispielsweise eines Servoventils betätigenden Steuerventils kann auch bei einem
Kraftstoffinjektor eingesetzt werden, welcher ein einteilig ausgebildetes Einspritzventilglied
aufweist, um den Einspritzdruckverlauf in optimaler Weise auf unterschiedliche Betriebszustände
der Verbrennungskraftmaschine anzupassen. Damit lässt sich der jeweilige Einspritzdruckverlauf
der Verbrennungskraftmaschine an Kennfeldanforderungen anpassen, ohne dass Modifikationen
an den an der Verbrennungskraftmaschine bauartbedingt jeweils eingesetzten Grundauslegungen
der Kraftstoffinjektoren erforderlich wären.
Zeichnungen
[0015] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
[0016] Es zeigt:
- Figur 1
- ein hydraulisches Schaltschema eines Kraftstoffinjektors mit Druckverstärker, der
mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren betreibbar ist,
- Figur 2
- den Hubverlauf eines Einschaltventil betätigenden Steuerventils, aufgetragen über
die Zeit,
- Figur 3
- den Hubverlauf eines Ventilkolbens des Schaltventiles, aufgetragen über die Zeit,
- Figur 4
- den Druckverlauf an einem mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilglied,
- Figur 5
- den Hubweg eines ersten, äußeren Nadelteiles eines mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
und
- Figur 6
- den Hubverlauf eines zweiten, innenliegenden Nadelteiles eines mehrteilig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes.
Ausführungsvarianten
[0017] Der Darstellung gemäß Figur 1 ist ein hydraulisches Schaltschema eines mit dem erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Ansteuerverfahren ansteuerbaren Kraftstoffinjektors zu entnehmen.
Ein Druckspeicher 1 (common rail) ist mit einer Hochdruckleitung 2 und einem Kraftstoffinjektor
3 verbunden. Der Kraftstoffinjektor 3 umfasst einen Injektorkörper 4, der zur leichteren
Montage der einzelnen Komponenten mehrteilig ausgebildet ist. Im Injektorkörper 4
ist ein Druckverstärker 5 aufgenommen. Der Druckverstärker 5 umfasst einen ersten
Druckverstärker-Kolbenteil 6 sowie einen zweiten Druckverstärker-Kolbenteil 10. Über
den ersten Druckverstärker-Kolbenteil 6 sind ein Arbeitsraum 8 und ein Differenzdruckraum
9 (Rückraum) des Druckverstärkers 5 voneinander getrennt. Im Arbeitsraum 8 ist eine
Rückstellfeder 7 aufgenommen. Der Arbeitsraum 8 des Druckverstärkers 5 wird über die
Hochdruckleitung 2 mit unter hohem Druck stehenden Kraftstoff beaufschlagt. Das Druckniveau,
mit welchem der Arbeitsraum 8 des Druckverstärkers 5 beaufschlagt wird, hängt von
dem Druckniveau ab, welches im Druckspeicher 1 (common rail) herrscht (Systemdruck).
[0018] Der zweite Druckverstärker-Kolbenteil 10 beaufschlagt mit seiner Stirnfläche 12 einen
Kompressionsraum 11 des Druckverstärkers 5. Vom Differenzdruckraum 9 (Rückraum) des
Druckverstärkers 5 verläuft eine Steuerleitung 13 zu einem Rückraum 14, welcher ein
mehrteilig ausgebildetes Einspritzventilglied beaufschlagt. In der Steuerleitung 13
ist eine erste Drosselstelle 15 vorgesehen. Im Rückraum 14 zur Beaufschlagung des
mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes sind ein erstes Federelement 16 und
ein zweites Federelement 17 aufgenommen. Das erste Federelement 16 beaufschlagt einen
ersten, außenliegenden Nadelteil 21 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes,
während das zweite Federelement 17 einen zweiten, innenliegenden Nadelteil 22 des
mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes beaufschlagt. Im Rückraum 14 zur Beaufschlagung
des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes befindet sich ein ringförmig ausgebildeter
Anschlag 19 sowie ein Zapfen 18, an welche eine in den Rückraum 14 des mehrteilig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes hineinragende Stirnfläche des zweiten, innenliegenden
Nadelteils 22 anschlägt. Zwischen dem Rückraum 14 zur Beaufschlagung des mehrteilig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes und dem Kompressionsraum 11 des Druckverstärkers
5 ist ein Rückschlagventil 20 integriert, welches zur Wiederbefüllung des Kompressionsraumes
11 des Druckverstärkers 5 dient.
[0019] Im vorzugsweise mehrteilig ausgebildeten Injektorkörper 4 ist ein Düsenraum 23 ausgebildet.
Das äußere, erste Nadelteil 21 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
umfasst eine Druckstufe 24, welche innerhalb des Düsenraumes 23 liegt. Am zweiten,
innenliegenden Nadelteil 22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes befindet
sich am brennraumseitigen Ende eine Druckstufe 25.
[0020] Durch das erste, außenliegende Nadelteil 21 werden erste Einspritzöffnungen 26 freigegeben
bzw. verschlossen, während durch das innenliegende, zweite Nadelteil 22 des mehrteilig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes zweite Einspritzöffnungen 27 entweder freigegeben
oder verschlossen werden. Durch die ersten Einspritzöffnungen 26 wird mit einer ersten
Einspritzrate in einen in Figur 1 nicht näher dargestellten Brennraum der Verbrennungskraftmaschine
eingespritzt, während bei zusätzlich durch das innenliegende, zweite Nadelteil 22
freigegebenen zweiten Einspritzöffnungen 27 mit einer größeren Einspritzrate in den
Brennraum der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine eingespritzt werden kann.
Vom Kompressionsraum 11 des Druckverstärkers 5 erstreckt sich ein Düsenraumzulauf
28 zum Düsenraum 23. Der im Kompressionsraum 11 verdichtete Kraftstoff wird über den
Düsenraumzulauf 28 in den Düsenraum 23 eingeleitet und erzeugt dort an der Druckstufe
24 des außenliegenden, ersten Nadelteiles 21 eine dieses in Öffnungsrichtung beaufschlagende
hydraulische Kraft.
[0021] Vom Differenzdruckraum 9 (Rückraum) des Druckverstärkers 5 aus erstreckt sich eine
Entlastungsleitung, die in einem ersten hydraulischen Raum 30 eines als Schaltventil
29 dienenden Servoventils mündet.
[0022] Das Schaltventil 29, welches bevorzugtermaßen als Servoventil ausgebildet ist, umfasst
neben dem ersten hydraulischen Raum 30 einen zweiten hydraulischen Raum 31. Diese
sind über eine Ausnehmung 40 in einem Ventilkolben 32 miteinander verbunden. Im Ventilkolben
32 ist eine zweite Drosselstelle 33 unterhalb einer Stirnfläche 34 des Ventilkolbens
32 ausgebildet. Der Ventilkolben 32 wird an der Stirnseite 34 über einen Druckraum
35 beaufschlagt. Von Druckraum 35 aus erstreckt sich eine Leitung, in welcher eine
dritte Drosselstelle 36 integriert ist, zu einem bevorzugt als Magnetventil ausgebildeten
Steuerventil 37. Das Steuerventil 37 verbindet den Druckraum 35 des Schaltventiles
29 mit einem niederdruckseitigen Rücklauf 38. Das bevorzugt als Magnetventil ausgebildete
Steuerventil 37 umfasst einen über einen Elektromagneten betätigbaren Ventilkolben,
mit welchem ein Ventilsitz 39 des Steuerventils 37 verschlossen bzw. vollständig geöffnet
werden kann.
[0023] Das bevorzugt als Servoventil ausbildbare Schaltventil 29 umfasst an seinem der Stirnfläche
35 gegenüberliegenden Ende einen Flachsitz, mit welchem ein Niederdruckraum verschließbar
ist, der mit einem niederdruckseitigen Rücklauf 41 verbunden ist.
[0024] Im deaktivierten Ruhezustand ist der Differenzdruckraum 9 (Rückraum) des Druckverstärkers
5 über das Schaltventil 29 mit dem selben Druckniveau (Systemdruck) wie der Arbeitsraum
8 des Druckverstärkers 5 beaufschlagt. In diesem Betriebszustand des Kraftstoffinjektors
3 ist die Verbindung über den Rücklauf 41 zum Niederdruckbereich geschlossen. Daher
ist der Druckverstärker 5 druckausgeglichen und es findet keine Druckverstärkung statt;
die beiden Düsennadelteile 21, 22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
befinden sich im deaktivierten Zustand des Druckverstärkers 5 im geschlossenen Zustand.
[0025] Zur Aktivierung des Kraftstoffinjektors 3 wird der Differenzdruckraum 9 (Rückraum)
des Druckverstärkers 5 druckentlastet. Zu diesem Zweck wird der Differenzdruckraum
9 (Rückraum) des Druckverstärkers 5 über das Schaltventil 29 von der Druckquelle,
d.h. dem Druckspeicher 1 (common rail), abgekoppelt und der Differenzdruckraum 9 wird
über die Entlastungsleitung in den Niederdruckbereichdruck druckentlastet. Dadurch
steigt der Druck im Kompressionsraum 11 des Druckverstärkers 5 an, was entsprechend
des Übersetzungsverhältnisses des Druckverstärkers 5 erfolgt. Über den Düsenraumzulauf
28 wird dieser erhöhte Druck an die Einspritzdüse, d.h. in den Düsenraum 23 weitergeleitet.
Durch die an der Druckstufe 24 des ersten Nadelteiles 21 angreifende hydraulische
Kraft, öffnet das erste Nadelteil 21 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
und gibt die ersten Einspritzöffnungen 26 in den Brennraum der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
frei. Der Rückraum 14 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes wird ebenfalls
druckentlastet. Der Öffnungsdruck, der auf das zweite, innenliegende Nadelteil 22
des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes wirkt, ist über das zweite Federelement
17 eingestellt. Steigt der Druck an der Spitze, d.h. am brennraumseitigen Ende des
zweiten Nadelteiles 22 und überschreitet den Öffnungsdruck, so öffnet auch das zweite,
innenliegende Nadelteil 22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes 21,
22. Der Druckaufbau erfolgt innerhalb eines Druckraumes 42, welcher durch die Druckstufe
25, dem düsenkörper und die Stirnfläche des ersten, außenliegenden Nadelteiles 21
begrenzt ist.
[0026] Zur Beendigung der Einspritzung wird über das Schaltventil 29 der Differenzdruckraum
9 (Rückraum) des Druckverstärkers 5 vom weiteren Rücklauf 41 in den Niederdruckbereich
des Kraftstoffinjektors 3 getrennt und mit dem Systemdruck, der im Druckspeicher 1
(common rail) herrscht, verbunden. Dadurch baut sich der Systemdruck im Differenzdruckraum
9 (Rückraum) des Druckverstärkers 5 sowie in der Steuerleitung 13 und im Kompressionsraum
11 auf. Gleichzeitig fällt der Druck im Düsenraum 23 auf Systemdruckniveau ab, so
dass die beiden Nadelteile 21, 22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
schließen.
[0027] In der Figurensequenz der Figuren 2-6 sind die Hübe des Schaltventiles 29 des Ventilkolbens
32, der Druckverlauf an der Einspritzdüse sowie die Hübe des ersten Nadelteiles 21
sowie des zweiten Nadelteiles 22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
jeweils über die Zeitachse aufgetragen.
[0028] Zur Vermeidung eines unbeabsichtigten Öffnens des zweiten, innenliegenden Nadelteils
22 innerhalb eines kritischen Systemdruckbereiches im Druckspeicher 1 kann eine Mehrfachansteuerung
des Schaltventils 29 erfolgen.
[0029] Nach Ansteuerbeginn der Haupteinspritzphase, der eine Voreinspritzphase von unter
hohem Druck stehenden Kraftstoff in den Brennraum der selbstzündenden Verbrennungskraftmaschine
vorgeschaltet sein kann, und vor Erreichen des maximalen Einspritzdruckniveaus am
brennraumseitigen Ende des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventils, wird das Steuerventil
37 für eine kurze Ansteuerpause 52 deaktiviert. Die Ansteuerpause 52, die in Figur
2 dargestellt ist, kann sich auch in mehrfacher Abfolge an die erste Ansteuerphase
51 des Steuerventiles 37 anschließen. Der Ansteuerpause 52 folgt eine zweite Ansteuerphase
52. Der Beginn der Ansteuerung erfolgt hinsichtlich der ersten Ansteuerphase 51 zu
einem ersten Ansteuerzeitpunkt 54 und hinsichtlich der zweiten Ansteuerphase 53 zu
einem zweiten Ansteuerzeitpunkt 55, wie der Darstellung gemäß Figur 2 entnommen werden
kann.
[0030] Dadurch führt der Ventilkolben 32 eine Teilschließbewegung 61 aus. Der Hubweg des
Schaltventiles ist durch Bezugszeichen 60 angedeutet. Die Teilschließbewegung 61 ist
so bemessen, dass es zu keinem starken Druckabbau und demzufolge zu keinem vollständigen
Schließen eines mehrteilig ausgebildeten Einspritzventiles 21, 22 kommt. Der Ventilkolben
32 des Schaltventils 29 verweilt in einer Zwischenstellung 62, die in Figur 3 dargestellt
ist. Diese Zwischenstellung 62 nimmt der Ventilkolben 32 des Steuerventils 29 während
der Ansteuerpause 52 an. Dadurch stellt sich am mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilglied
21, 22 während der Haupteinspritzphase ein geringerer Druck ein, der unterhalb des
maximal erreichbaren Spitzendruckniveaus liegt. Im toleranzkritischen Druckbereich
des Druckspeichers 1 ist somit ein Öffnen des zweiten, innenliegenden Nadelteiles
22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes unterbunden. Der Toleranzbereich
des Öffnungsdruckes PÖ, NZ der das Öffnen des zweiten, innenliegenden Nadelteiles
22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes bestimmt, ist in Figur 4 durch
Bezugszeichen 71 gekennzeichnet. Der Verlauf des Düsendruckes 70 ist durch ein Plateau
72 darstellbar, dem in gestrichelten Linien eine Drucküberhöhung 73 überlagert ist.
[0031] Nach Erreichen eines Druckniveaus innerhalb des Druckspeichers 1 (common rail), bei
dem ein Öffnen des zweiten, innenliegenden Nadelteiles 22 des mehrteilig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes an allen Kraftstoffinjektoren 3 unter Berücksichtigung der
vorhandenen Exemplarstreuungen gewährleistet ist, wird auf eine Einfachbestromung
umgestellt. Eine Einfachbestromung, d.h. eine Einfachansteuerung des Schaltventiles
kann durchaus auch Phasen unterschiedlich hoher Ansteuerströme oder Ansteuerspannungen
aufweisen. Bei als Magnetventilen ausgebildeten Schaltventilen wird typischerweise
beispielsweise eine erste kurze Anzugsstromphase mit höheren Stromniveau und eine
weitere, sich daran anschließende Haltestromphase mit niedrigem Stromniveau verwendet.
[0032] Ein Zuschaltzeitpunkt 93, bei dem das zweite, innenliegende Nadelteil 22 des mehrteilig
ausgebildeten Einspritzventilgliedes öffnet, ist somit exakt bekannt, so dass sich
unter Berücksichtigung von entsprechenden, die Einspritzmenge berücksichtigender Kennfelder
die korrekte Einspritzmenge von Kraftstoff ergibt.
[0033] Aus den Figuren 5 und 6 sind die Hubverläufe wie die Hubwege 80 bzw. 90 eines ersten
Nadelteiles 21 bzw. eines zweiten Nadelteiles 22 zu entnehmen. Bezugszeichen 81 emittiert
den Öffnungszeitpunkt des ersten Nadelteiles 21, während durch Bezugszeichen 92 der
Öffnungszeitpunkt des zweiten innenliegenden Nadelteiles, an dem die Druckfläche 25
ausgebildet ist, angedeutet wird. Der Öffnungsbeginn 92 des zweiten Nadelteiles 22
ist mit dessen Zuschaltzeitpunkt 93 identisch. Ab dem Zuschaltzeitpunkt 93 wird mithin
Kraftstoff sowohl über die ersten Einspritzöffnungen 26 als auch über die zweiten
Einspritzöffnungen 27 in den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine eingespritzt.
[0034] Der Druckverlauf 70 bei einer Einspritzung ist in Figur 5 in gestrichelter Darstellung
durch eine Drucküberhöhung 73 angedeutet. Das sich dabei einstellende Öffnen des zweiten,
innenliegenden Nadelteiles 22 des mehrteilig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
ist in Figur 6 gestrichelt angedeutet.
[0035] Das skizzierte Ansteuerverfahren einer Mehrfachansteuerung des Steuerventiles 37
zur Betätigung des Schaltventiles 27 lässt sich besonders vorteilhaft an Kraftstoffinjektoren
3 einsetzen, deren Grundauslegung durch ein ausgeprägtes Druckmaximum zu Beginn der
Einspritzung gekennzeichnet ist. Aufgrund dessen ergibt sich eine gute Beeinflussbarkeit
des Maximaldruckes aufgrund der Mehrfachansteuerung und ein früher Zuschaltzeitpunkt
93 des zweiten, innenliegenden Nadelteiles 22. Hat das zweite, innenliegende Nadelteil
22 seine Öffnungsbewegung begonnen, setzt das zweite, innenliegende Nadelteil 22 die
Öffnungsbewegung durch die zusätzliche Druckkraft, erzeugt durch eine Druckstufe 25
am brennraumseitigen Ende des zweiten, innenliegenden Nadelteiles 22, fort, auch wenn
der Düsendruck 70 nochmals unterhalb des Öffnungsdruckes abfällt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Druckspeicher (common rail)
- 2
- Hochdruckzuleitung
- 3
- Kraftstoffinjektor
- 4
- Injektorkörper
- 5
- Druckverstärker
- 6
- erstes Druckverstärker-Kolbenteil
- 7
- Rückstellfeder
- 8
- Arbeitsraum
- 9
- Differenzdruckraum (Rückraum)
- 10
- zweites Druckverstärker-Kolbenteil
- 11
- Kompressionsraum
- 12
- Stirnfläche
- 13
- Steuerleitung
- 14
- Rückraum Einspritzventilglied
- 15
- erste Drosselstelle
- 16
- erstes Federelement
- 17
- zweites Federelement
- 18
- Zapfen
- 19
- Anschlag
- 20
- Rückschlagventil (Wiederbefüllung)
- 21
- erstes Nadelteil (außenliegend)
- 22
- zweites Nadelteil (innenliegend)
- 23
- Düsenraum
- 24
- Druckstufe
- 25
- Druckstufe zweites Nadelteil
- 26
- erste Einspritzöffnungen
- 27
- zweite Einspritzöffnungen
- 28
- Düsenraumzulauf
- 29
- Schaltventil (Servoventil)
- 30
- erster hydraulischer Raum Schaltventil
- 31
- zweiter hydraulischer Raum Schaltventil
- 32
- Ventilkolben
- 33
- zweite Drosselstelle
- 34
- Stirnfläche Ventilkolben 32
- 35
- Druckraum Schaltventil 29
- 36
- dritte Drosselstelle
- 37
- Steuerventil (Magnetventil)
- 38
- Rücklauf Niederdruck
- 39
- Ventilsitz
- 40
- Ausnehmung
- 41
- weiterer Rücklauf (Niederdruck)
- 42
- Druckraum (spitzes Einspritzventilglied)
- 50
- Hub Steuerventil
- hmax
- Maximalhub
- 51
- erste Ansteuerphase
- 52
- Ansteuerpause
- 53
- zweite Ansteuerphase
- 54
- erster Ansteuerzeitpunkt
- 55
- zweiter Ansteuerzeitpunkt
- 60
- Hub Schaltventil
- 61
- Teilschließbewegung Ventilkolben 32
- 62
- Zwischenstellung Ventilkolben 32
- 70
- Verlauf Düsendruck
- 71
- Toleranzbereich pöffnung; innenliegende Nadel
- 72
- Plateau
- 73
- Drucküberhöhung
- 80
- Hubweg erstes Nadelteil
- 81
- Öffnungszeitpunkt erstes Nadelteil
- 90
- Hubweg zweites Nadelteil
- 92
- Öffnungsbeginn zweites Nadelteil
- 93
- Zuschaltzeitpunkt zweites Nadelteil
1. Verfahren zur Formung des Einspritzverlaufes eines Kraftstoffinjektors (3), welcher
über ein mittels eines Steuerventils (37) betätigbaren Schaltventils (29) ansteuerbar
ist und welcher einen Druckverstärker (5) zur Erhöhung des Druckniveaus von in einen
Brennraum einzuspritzenden Kraftstoff aufweist, wobei der Kraftstoffinjektor (3) ein
einteilig oder ein mehrteilig ausgebildetes Einspritzventilglied (21, 22) aufweist
und der Druckverstärker (5) durch Druckentlastung oder Druckbeaufschlagung eines Differenzdruckraumes
(9) betätigbar ist, wobei ein Arbeitsraum (8) des Druckverstärkers (5) permanent mit
der Hochdruckquelle (1) in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass während der Haupteinspritzphase von Kraftstoff in einen Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine
das das Schaltventil (29) ansteuernde Steuerventil (37) zur Beeinflussung des Einspritzdruckverlaufes
ein- oder mehrfach angesteuert wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass, zwischen einer ersten Ansteuerphase (51) des Steuerventils (37) und einer weiteren
Ansteuerphase (53) des Steuerventils (37) mindestens eine Ansteuerpause (52) zwischengeschaltet
ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass während der Ansteuerpause (52) des Steuerventils (37) ein Ventilkolben (32) des Schaltventils
(29) eine Zwischenstellung (62) zwischen seiner Öffnungs- und seiner Schließposition
einnimmt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Ansteuerpause (52) des den Kraftstoffinjektor (3) betätigenden Schaltventiles
(29) das Spitzendruckniveau am brennraumseitigen Ende eines mehrteilig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes (21, 22) unter das maximale Druckniveau absinkt.
5. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Mehrfachansteuerung des das Schaltventil (29) betätigenden Steuerventils (37)
dieses seinen vollständigen Hubweg durchläuft und außerhalb des ballistischen Bereiches
zwischen seiner Öffnungs- und seiner Schließstellung (39) betätigt wird.
6. Kraftstoffeinspritzeinrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem oder mehrerer
der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftstoffinjektor 1 ein als Schaltventil (29) ausgebildetes Servoventil aufweist,
welches über ein ein- oder mehrfach betätigbares Steuerventil (37) angesteuert wird,
welches bei Ein- oder Mehrfachansteuerung außerhalb des ballistischen Bereiches betrieben
wird.
7. Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (29) einen Ventilkolben (32) aufweist, welcher eine eine zweite
Drosselstelle (33) enthaltenden Ventilkolben (32) aufweist, über welche ein zweiter
hydraulischer Raum (31) und ein Druckraum (35) des Schaltventiles (35) hydraulisch
miteinander in Verbindung stehen.
8. Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Ventilkolben (32) des als Servoventil ausbildbaren Schaltventils (29) eine einen
zweiten hydraulischen Raum (30) und einen ersten hydraulischen Raum (31) verbindende
Ausnehmung (40) aufweist, über welche in einer Teilschließposition des Servoventilkolbens
(32) ein Kraftstoffvolumen abströmt.
9. Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Differenzdruckraum (9) des Druckverstärkers (5) entlastende Leitung im ersten
hydraulischen Raum (30) des Schaltventils (29) mündet.
10. Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein niederdruckseitiger Rücklauf (41) des Schaltventils (29) über einen der Stirnfläche
(34) des Servoventilkolbens (32) gegenüberliegenden Flachsitz freigebbar oder verschließbar
ist.
11. Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieser ein einteilig ausgebildetes Einspritzventilglied (21, 22) umfasst.
12. Kraftstoffeinspritzeinrichtung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass dieser ein mehrteiliges ausgebildetes Einspritzventilglied (21, 22) umfasst.