[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der elektronischen Reproduktionstechnik
und betrifft eine Vorrichtung zur Bereitstellung und Übergabe von Kassetten für Druckplatten,
vorzugsweise in eine Ladeeinrichtung, mit der die Druckplatten aus einer Kassette
automatisch entnommen und einem Druckplattenbelichter zugeführt werden, der dann eine
Druckvorlage auf eine Druckplatte aufzeichnet.
[0002] In der Reproduktionstechnik werden Druckvorlagen für Druckseiten erzeugt, die alle
zu druckenden Elemente wie Texte, Grafiken und Bilder enthalten. Für den farbigen
Druck wird für jede Druckfarbe eine separate Druckvorlage erzeugt, die alle Elemente
enthält, die in der jeweiligen Farbe gedruckt werden. Für den Vierfarbdruck sind das
die Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK). Die Druckvorlagen werden in
der Regel in einem Druckplattenbelichter auf Druckplatten aufgezeichnet, mit denen
dann in einer Druckmaschine die Druckseiten mit hoher Auflage gedruckt werden. Alternativ
können die Druckvorlagen direkt als digitale Daten an eine digitale Druckmaschine
übergeben werden. Dort werden die Druckvorlagendaten dann beispielsweise mit einer
in die Druckmaschine integrierten Belichtungseinheit auf Druckplatten belichtet, bevor
unmittelbar anschließend der Auflagendruck beginnt.
[0003] In den Aufzeichnungsgeräten, die in der elektronischen Reproduktionstechnik zur Belichtung
von Druckplatten eingesetzt werden, wird beispielsweise ein Laserstrahl von einer
Laserdiode erzeugt, durch optische Mittel geformt und auf die Druckplatte fokussiert
und mittels eines Ablenksystems Punkt- und Linienweise über die Druckplatte abgelenkt.
Zur Erhöhung der Belichtungsgeschwindigkeit kann auch ein Bündel von Laserstrahlen
erzeugt werden, und mit jedem Überstreichen der Druckplatte werden mehrere Bildlinien
gleichzeitig belichtet. Die Druckplatte kann sich auf einer Belichtungstrommel befinden
(Außentrommelbelichter), in einer zylindrischen Mulde (Innentrommelbelichter) oder
auf einer ebenen Fläche (Flachbettbelichter). Beispielsweise wird bei einem Außentrommelbelichter
die zu belichtende Druckplatte auf eine drehbar gelagerte Belichtungstrommel montiert.
Während die Belichtungstrommel rotiert, wird ein Belichtungskopf in einem relativ
kurzen Abstand axial an der Trommel entlang bewegt. Der Belichtungskopf fokussiert
einen oder mehrere Laserstrahlen auf die Trommeloberfläche, die die Trommeloberfläche
in Form einer engen Schraubenlinie überstreichen. Auf diese Weise werden bei jeder
Trommelumdrehung eine bzw. mehrere Bildlinien belichtet.
[0004] Eine zu belichtende Druckplatte kann dem Druckplattenbelichter manuell zugeführt
werden. Sie wird dann vom Druckplattenbelichter eingezogen und automatisch auf die
Belichtungstrommel gespannt, wo sie mittels Klemmeinrichtungen und gegebenenfalls
mit einer Vakuumeinrichtung während der Belichtung fixiert wird. Um den Arbeitsablauf
zu automatisieren und dadurch eine Bedienperson einzusparen, werden aber auch Ladeeinrichtungen
eingesetzt, die die zu belichtenden Druckplatten einzeln aus einer Kassette entnehmen,
beispielsweise mit einer Saugeinrichtung, und dem Druckplattenbelichter zuführen.
Eine solche Ladeeinrichtung ist in der DE 101 34 151 A1 beschrieben. Sie wird im folgenden
als Single-Cassette-Loader bezeichnet, da sie nur jeweils eine Kassette enthält und
daraus die Druckplatten entnimmt. Die Kassette enthält einen Vorrat von unbelichteten
Druckplatten, wobei die Druckplatten in der Regel alle das gleiche Format, d.h. die
gleichen Abmessungen, haben. In der Kassette sind die Druckplatten vor Staub und vor
Lichteinfall geschützt, so dass eine unbeabsichtigte Belichtung der Druckplatten verhindert
wird.
[0005] Für einen automatisierten Produktionsablauf der Druckplattenbelichtung besteht zusätzlich
der Bedarf, dem Druckplattenbelichter auch Druckplatten mit unterschiedlichen Formaten
zuzuführen, die aus verschiedenen Kassetten entnommen werden. In einer automatisch
ablaufenden unbewachten Arbeitsschicht kann es darüber hinaus vorkommen, dass die
in einer Kassette bevorratete Anzahl von Druckplatten nicht für die Dauer der Schicht
ausreicht, so dass es notwendig wird, auch auf mehrere Kassetten, die das gleiche
Druckplattenformat enthalten, zugreifen zu können.
[0006] In der US 5,655,452 A1 wird eine Ladeeinrichtung für Druckplatten offenbart, in der
mehrere Kassetten vorrätig gehalten werden können. Die einzelnen Kassetten befinden
sich auf Tischen, die übereinander angeordnet sind und vertikal positioniert werden
können. Die Tische werden zunächst als gesamte Gruppe vertikal so positioniert, dass
sich eine gewünschte Kassette in einer Position befindet, in der eine Druckplatte
aus dieser Kassette entnommen werden kann. Um für eine Entnahmeeinrichtung den erforderlichen
Platz zu schaffen, werden die über der gewünschten Kassette befindlichen Tische als
Teilgruppe weiter nach oben gefahren. Dann wird die Entnahmeeinrichtung über die gewünschte
Kassette platziert, und eine Druckplatte wird entnommen und an den Druckplattenbelichter
übergeben. Die Notwendigkeit, sowohl alle Tische zusammen als auch eine beliebige
Teilgruppe der Tische separat vertikal positionieren zu können, bedingt einen hohen
mechanischen Aufwand für diese Positionierungseinrichtung.
[0007] Die EP 1 273 964 A1 offenbart eine Ladeeinrichtung für Druckplatten, in der mehrere
Kassetten übereinander angeordnet sind. Darüber befindet sich eine Plattenentnahme-
und Transporteinheit mit Saugnäpfen. Nachdem eine gewünschte Kassette ausgewählt worden
ist, werden die darüber befindlichen Kassetten horizontal in eine Ausweichkammer hineingefahren,
so dass die Plattenentnahmeeinheit auf die ausgewählte Kassette abgesenkt werden kann
und eine Druckplatte entnommen werden kann. Die entnommene Druckplatte wird an einem
Ende angesaugt, gehoben und beim Transport zum Druckplattenbelichter wie eine Buchseite
aufgeblättert, wobei sie um 180° gedreht wird. Die ausgewählte Kassette wird für den
Entnahmevorgang weder vertikal noch horizontal bewegt. Auch diese Ladeeinrichtung
erfordert einen hohen mechanischen Aufwand für die selektive horizontale Bewegung
der einzelnen Kassetten und für die vertikale Positionierung der Plattenentnahmeeinheit.
[0008] In der US 6,422,801 B1 wird eine Ladeeinrichtung für Druckplatten beschrieben, in
der mehrere Kassetten übereinander, aber treppenförmig horizontal versetzt, angeordnet
sind. Dadurch ist zumindest ein Teilbereich jeder Kassette von oben zugänglich, so
dass ein beweglicher Arm, der an seinem Ende mit einer Saugeinrichtung versehen ist,
in diesem Teilbereich auf den Druckplattenstapel in der jeweiligen Kassette abgesenkt
werden kann. Mit Hilfe der Saugeinrichtung hebt der Arm die oberste Druckplatte in
einer ausgewählten Kassette an, zieht sie dann seitlich aus der Kassette heraus und
transportiert sie zum Druckplattenbelichter. In dieser Ladeeinrichtung wird ein komplexer
Mechanismus zur Bewegung des Entnahmearms benötigt.
[0009] In der US 6,456,366 B1 wird ein Druckplattenbelichter mit einer integrierten Plattenladeeinheit
vorgeschlagen. Mehrere mit Druckplatten gefüllte Kassetten sind unter einem Winkel
von fast 90° schräg aufgestellt, mit einem Abstand zwischen den Kassetten, der ausreichend
ist, um eine Saugeinrichtung einer Plattenentnahmeeinheit zwischen die Kassetten zu
fahren. Die Plattenentnahmeeinheit, die über einer ausgewählten Kassette positioniert
wird, löst mit der Saugeinrichtung in der ausgewählten Kassette eine Druckplatte von
dem Vorratsstapel ab und zieht sie nach oben zwischen den aufgestellten Kassetten
heraus. Mit einer Umlenkeinrichtung, die ebenfalls über der ausgewählten Kassette
positioniert wird, wird die entnommene Druckplatte dann nach unten umgelenkt und auf
einen Transportweg gebracht, der sie der Belichtungstrommel des Druckplattenbelichters
zuführt.
[0010] Die bekannten Ladeeinrichtungen für Druckplatten, die die Druckplatten aus mehreren
Kassetten entnehmen können, sind relativ aufwendig konstruiert und somit teuer in
der Herstellung. Außerdem sind sie nicht kompatibel mit einem Single-Cassette-Loader
der zuvor beschriebenen Art, in dem Sinne, dass wahlweise nur der Single-Cassette-Loader
zum automatisierten Laden von Druckplatten in den Druckplattenbelichter verwendet
wird, oder aber eine Vorrichtung zur Bereitstellung mehrerer Kassetten in Verbindung
mit dem Single-Cassette-Loader verwendet wird, um den Automatisierungsgrad des Produktionsablaufs
weiter zu erhöhen.
[0011] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Aufnahme mehrerer Kassetten
für Druckplatten bereitzustellen, die eine einfache und kostengünstige mechanische
Konstruktion aufweist. In Verfahrenshinsicht ist es die Aufgabe der Erfindung, eine
ausgewählte Kassette automatisch an einen Single-Cassette-Loader zu übergeben, der
dann eine Druckplatte aus der Kassette entnimmt und einem Druckplattenbelichter zuführt.
Zur deutlichen Unterscheidung von einem Single-Cassette-Loader wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Aufnahme mehrerer Kassetten im folgenden als Multi-Cassette-Loader
bezeichnet.
[0012] Die Aufgabe wird durch einen Multi-Cassette-Loader gelöst, der ein Magazin mit mehreren
übereinander angeordneten Fächern zur Aufnahme von jeweils einer Kassette aufweist.
Das Magazin kann innerhalb des Multi-Cassette-Loaders als Ganzes vertikal positioniert
werden, bis sich eine ausgewählte Kassette auf der Höhe einer Übergabeöffnung befindet,
an die sich die Ladeöffnung eines Single-Cassette-Loaders unmittelbar anschließt.
Mittels eines Reibantriebs kann die Kassette dann horizontal aus der Übergabeöffnung
hinaus und in den Single-Cassette-Loader hineingeschoben werden, wodurch sie an den
Single-Cassette-Loader übergeben wird.
[0013] Im folgenden wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand der Figuren näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Plattenladesystem mit einem Multi-Cassette-Loader und einem Single-Cassette-Loader,
- Fig. 2
- das Magazin des Multi-Cassette-Loaders,
- Fig. 3
- das Laden einer Kassette in den Multi-Cassette-Loader,
- Fig. 4
- die Übergabe einer Kassette an den Single-Cassette-Loader,
- Fig. 5
- einen Reibantrieb,
und
- Fig. 6
- die Betätigung einer Federkraftbremse.
[0014] Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht ein Plattenladesystem bestehend aus dem Multi-Cassette-Loader
1 und einen Single-Cassette-Loader 2, die unmittelbar aneinander platziert werden.
Der Multi-Cassette-Loader 1 enthält ein Magazin 3 mit mehreren übereinander angeordneten
Fächern 4, die jeweils liegend eine Kassette 5 für Druckplatten aufnehmen können.
Über eine Ladeöffnung 6 des Multi-Cassette-Loaders 1 können Kassetten 5 in die Fächer
4 hineingeschoben werden oder aus ihnen entnommen werden. Dazu wird vorher das Magazin
3 vertikal verfahren, bis sich das gewünschte Fach in der Höhe der Ladeöffnung 6 befindet.
Zur leichteren Handhabung der relativ schweren Kassetten 5 wird ein Transportwagen
7 verwendet, mit dem eine Kassette an die Ladeöffnung 6 herangefahren wird. Der Transportwagen
7 hat dazu einen Transporttisch 8, auf dem die Kassette 5 liegt. Gegenüber der Ladeöffnung
6 befindet sich im Multi-Cassette-Loader 1 eine Übergabeöffnung 9, die unmittelbar
an eine Ladeöffnung 10 des Single-Cassette-Loaders 2 grenzt. Durch die Übergabeöffnung
9 kann eine Kassette 5 aus dem Multi-Cassette-Loader 1 an den Single-Cassette-Loader
2 übergeben werden, wo sie von einem Aufnahmetisch 11 aufgenommen wird. Dazu wird
vorher das Magazin 3 so positioniert, dass sich die gewünschte Kassette 5 in der Höhe
der Übergabeöffnung 9 befindet. Ebenso kann eine Kassette 5 auch aus dem Single-Cassette-Loader
2 durch die Übergabeöffnung 9 wieder in ein Fach 4 des Multi-Cassette-Loaders 1 übernommen
werden. Vorteilhafterweise befinden sich der Transporttisch 8, die Ladeöffnung 6 des
Multi-Cassette-Loaders 1, die Übergabeöffnung 9 und die Ladeöffnung 10 des Single-Cassette-Loaders
2 alle in der gleichen Höhe. Dadurch wird es möglich, den Single-Cassette-Loader 2
auch ohne einen vorgeschalteten Multi-Cassette-Loader 1 zu betreiben, da der Transportwagen
7 in dem Fall zum manuellen Laden einer Kassette 5 direkt in den Single-Cassette-Loader
2 verwendet werden kann. Zur besseren Übersicht zeigt Fig. 1 keine weiteren Einzelheiten
des Single-Cassette-Loaders.
[0015] Fig. 2 zeigt in einer vereinfachten Darstellung eine Sicht von vorne, d.h. in Richtung
des Pfeils A in Fig. 1, auf das Magazin 3 des Multi-Cassette-Loaders 1. Das Magazin
ist in diesem Beispiel in vier Fächer 4 aufgeteilt. In zwei Fächern 4 sind Kassetten
5 eingezeichnet, die anderen beiden Fächer 4 sind leer. Die Kassetten 5 haben Laufrollen
20, mit denen sie auf den Fächerböden laufen und somit leicht beweglich sind. Außerdem
sind in den Seitenwänden des Magazins 3 Führungsrollen 21 vorgesehen, die die Seitenwände
der Kassetten 5 führen, damit sich die Kassetten 5 bei der horizontalen Bewegung in
den Fächern 4 nicht verkanten können. Das ganze Magazin 3 kann mit den Hebespindeln
22 gehoben bzw. gesenkt werden, um ein bestimmtes Fach 4 in die Höhe der Ladeöffnung
6 bzw. der Übergabeöffnung 9 zu positionieren. Die Hebespindeln 22 können als Kugelumlauftriebe
ausgebildet sein, welche etwa im Schwerpunkt des Magazins 3 auf beiden Seiten eingreifen.
Neben den Kugelumlauftrieben angeordnete Führungen können die Aufnahme des Kippmoments
übernehmen (in Fig. 2 nicht dargestellt). Die Kugelumlauftriebe können über einen
gemeinsamen Zahnriemen mit einem Antrieb verbunden sein (in Fig. 2 nicht dargestellt).
[0016] In Fig. 3a und Fig. 3b sind zwei verschiedene Phasen des Beladens eines freien Fachs
4, hier des obersten Fachs, des Multi-Cassette-Loaders 1 mit einer neuen Kassette
5 dargestellt. Fig. 3a zeigt den Zustand, dass der Bediener die Kassette 5 vom Transportwagen
7 soweit durch die Ladeöffnung 6 in den Multi-Cassette-Loader 1 hineingeschoben hat,
dass sie mit ihrem hinteren Ende in den Eingriffbereich eines Reibantriebs 30 kommt.
Mit einem hier nicht gezeigten Sensor wird erkannt, dass die Kassette 5 dafür weit
genug hineingeschoben wurde. Der Reibantrieb 30 hat in diesem Fall zwei angetriebene
Reibräder, die mit einer definierten Kraft gegen die Seitenwand der Kassette 5 geklappt
werden. In den Seitenwänden des Magazins 3 sind entsprechende Aussparungen vorgesehen,
durch die hindurch der Reibantrieb 30 an die Seitenwände der Kassette 5 geklappt werden
kann. Durch Drehung der Reibräder wird die Kassette 5 vollständig in den Multi-Cassette-Loader
1 hineingezogen. Dieser Zustand ist in Fig. 3b gezeigt. Vorzugsweise ist auf beiden
Seiten der Kassette 5 jeweils ein Reibantrieb 30 vorgesehen, und die Kassette 5 wird
mit beiden Reibantrieben 30 zugleich bewegt. Mit zwei Sensoren, die im Multi-Cassette-Loader
1 auf der Bewegungsebene für die Kassetten 5 montiert sind, das heißt auf der Ebene,
in der sich auch die Ladeöffnung 6 und die Übergabeöffnung 9 befinden, wird erkannt,
ob die Kassette 5 bereits vollständig eingezogen wurde. Dazu sind die Sensoren in
einem Abstand zueinander montiert, der etwas geringer ist als die Kassette 5 lang
ist. Nur wenn beide Sensoren die Kassette 5 "sehen", ist sie in der richtigen horizontalen
Position, das heißt vollständig geladen. Als Sensoren werden vorzugsweise Lichtschranken
verwendet, aber auch andere Sensorkonzepte können verwendet werden, beispielsweise
kapazitiv oder induktiv wirkende Näherungssensoren.
[0017] Jedem Fach 4 des Magazins 3 ist auf beiden Seiten der Kassette 5 je eine Federkraftbremse
31 zugeordnet, die durch Federkraft einen Bremsbelag gegen die Seitenwand der Kassette
5 drückt, wenn die Kassette 5 nicht im Eingriff mit den Reibantrieben 30 ist. Dadurch
wird ein Wegrollen der Kassette 5 verhindert. Dies ist erforderlich, da nicht jedem
Fach 4 separate Reibantriebe 30 zugeordnet sind. Es gibt nur zwei Reibantriebe 30,
die im Multi-Cassette-Loader 1 auf der Höhe der Bewegungsebene der Kassetten 5 montiert
sind, ebenso wie alle Sensoren. Die Federkraftbremsen 31 haben auch keinen eigenen
Antrieb, mit dem sie betätigt werden. Die Federkraftbremsen 31 sind mechanisch mit
der Klappbewegung des jeweiligen Reibantriebs 30 gekoppelt. Wenn der Reibantrieb 30
gegen die Kassette 5 geklappt wird, betätigt er durch die Klappbewegung zugleich einen
Hebel, der die Federkraftbremse 31 löst, solange der Reibantrieb 30 an die Kassette
5 geklappt ist. Wenn der Reibantrieb 30 zurück geklappt wird, das heißt nicht im Eingriff
mit der Kassette 5 ist, wird der Bremsbelag durch die Federkraft gegen die Kassette
5 gedrückt.
[0018] Da alle Antriebe und Sensoren außerhalb des Magazins 3 im Gehäuse des Multi-Cassette-Loaders
1 auf der Bewegungsebene der Kassetten 5 angeordnet sind, benötigt das Magazin 3 vorteilhafterweise
keine elektrischen Anschlüsse und ist dadurch besonders einfach und kostengünstig
aufgebaut.
[0019] Wenn eine Kassette 5 aus dem Multi-Cassette-Loader 1 entladen werden soll, wird sie
mit den Reibantrieben 30 soweit in die Richtung der Ladeöffnung 6 bewegt, dass sie
der Bediener an einem Griff an der Vorderseite der Kassette 5 ergreifen kann, um sie
vollständig auf den Transportwagen 7 zu ziehen.
[0020] Fig. 4 zeigt eine Phase bei der Übergabe einer Kassette 5 aus einem Fach 4, hier
aus dem untersten Fach, des Multi-Cassette-Loaders 1 in den Single-Cassette-Loader
2. Mittels der Reibantriebe 30 wird die Kassette 5 soweit durch die Übergabeöffnung
9 in den Single-Cassette-Loader 2 hineingeschoben, dass sie von einem nicht gezeigten
Transportantrieb des Single-Cassette-Loaders 2 erfasst wird, der sie dann vollständig
in den Single-Cassette-Loader 2 hineinzieht. Wenn umgekehrt eine Kassette 5 aus dem
Single-Cassette-Loader 2 an ein freies Fach 4 des Multi-Cassette-Loaders 1 übergeben
werden soll, schiebt der Transportantrieb des Single-Cassette-Loaders 2 die Kassette
5 soweit durch die Übergabeöffnung 9 in den Multi-Cassette-Loader 1 hinein, dass sie
dort von den Reibantrieben 30 erfasst werden kann und vollständig in den Multi-Cassette-Loader
1 transportiert wird.
[0021] Fig. 5 zeigt in einer Ansicht von oben eine bevorzugte Ausführungsform des Reibantriebs
30. Der Reibantrieb 30 weist zwei Reibräder 50 auf, die durch Verbindungslaschen so
verbunden sind, dass sie eine Wippe bilden. Da die Kassetten 5 zum Beladen des Single-Cassette-Loaders
2 eine weitere Strecke transportiert werden müssen als die Kassetten 5 selbst lang
sind, werden auf jeder Kassettenseite zwei Reibräder 50 benötigt, die in einem bestimmten
horizontalen Abstand voneinander angebracht sind. Beide Reibräder 50 haben in der
bevorzugten Ausführungsform je einen eigenen Antriebsmotor. Ein pneumatisch wirkender
Aktor 51, der an der Verbindungslasche zwischen den Reibrädern 50 angreift, drückt
die Reibräder 50 gegen die Seitenwand der Kassette 5. Dabei ist die Bewegungsfreiheit
der Reibräder 50 durch die Verbindungslaschen der Wippe soweit eingeschränkt, dass
wenn ein Reibrad 50 nicht mehr die Kassette 5 berührt, das jeweils andere Reibrad
50 noch mit einer genügend großen Kraft gegen die Kassette 5 gedrückt wird. In einer
alternativen Ausführungsform des Reibantriebs 30 könnte auch nur ein Reibrad 50 angetrieben
werden, wobei das andere Reibrad 50 mittels eines Zahnriemens oder mittels Zahnrädern
von dem ersten Reibrad 50 mit angetrieben würde. Weiterhin könnte auch ein Reibriemen
verwendet werden, der über mindestens zwei Räder läuft und an die Kassette 5 angedrückt
wird.
[0022] Fig. 6a und Fig. 6b zeigen die Betätigung der Federkraftbremse 31 durch den Aktor
51, der den Reibantrieb 30 an die Kassette 5 klappt. Fig. 6a zeigt den Zustand, dass
die Feder 60 der Federkraftbremse 31 über den Hebel 62 den Bremsbelag 61 an die Kassette
5 drückt und sie dadurch blockiert. Fig. 6b zeigt den Zustand, dass eine Steuerkante
63 des Aktors 51 gegen den Hebel 62 drückt, wenn der Reibantrieb 30 an die Kassette
5 geklappt wird, und dadurch den Bremsbelag 61 von der Kassette 5 löst.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Multi-Cassette-Loader
- 2
- Single-Cassette-Loader
- 3
- Magazin
- 4
- Fach
- 5
- Kassette
- 6
- Ladeöffnung MCL
- 7
- Transportwagen
- 8
- Transporttisch
- 9
- Übergabeöffnung
- 10
- Ladeöffnung SCL
- 11
- Aufnahmetisch
- 20
- Laufrolle
- 21
- Führungsrolle
- 22
- Hebespindel
- 30
- Reibantrieb
- 31
- Federkraftbremse
- 50
- Reibrad
- 51
- Aktor
- 60
- Feder
- 61
- Bremsbelag
- 62
- Hebel
- 63
- Steuerkante
1. Verfahren zur Bereitstellung und Übergabe von Kassetten (5) für Druckplatten an eine
Einrichtung zur Entnahme von Druckplatten aus einer Kassette (5), wobei
- die Kassetten (5) in übereinander angeordneten Fächern (4) eines Magazins (3) gelagert
werden,
- die Kassetten (5) über eine Ladeöffnung (6) in das Magazin (3) eingebracht bzw.
herausgenommen werden,
- die Kassetten (5) über eine Übergabeöffnung (9) an die Einrichtung zur Entnahme
von Druckplatten übergeben bzw. von dort zurückgenommen werden, und
- die Kassetten (5) in einer horizontalen Bewegungsebene zwischen der Ladeöffnung
(6) und dem Magazin (3) bzw. zwischen der Übergabeöffnung (9) und dem Magazin (3)
bewegt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Ladeöffnung (6), die Übergabeöffnung (9) und die Bewegungsebene sich in der
gleichen Höhe befinden, und
(b) das Magazin (3) vertikal gehoben bzw. gesenkt wird, bis sich eine gewünschte Kassette
(5) in der Bewegungsebene befindet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassetten (5) mittels eines Reibantriebs (30) horizontal bewegt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kassetten (5) mittels einer Federkraftbremse (31) in den Fächern (4) blockiert
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraftbremse (31) durch die Aktivierung des Reibantriebs (30) gelöst wird.
5. Vorrichtung zur Bereitstellung und Übergabe von Kassetten (5) für Druckplatten an
eine Einrichtung zur Entnahme von Druckplatten aus einer Kassette (5), mit
- einem Magazin (3) mit übereinander angeordneten Fächern (4) zur Lagerung der Kassetten
(5),
- einer Ladeöffnung (6) zum Einbringen bzw. Herausnehmen der Kassetten (5) in das
Magazin (3),
- einer Übergabeöffnung (9) zur Übergabe der Kassetten (5) an bzw. von der Einrichtung
zur Entnahme von Druckplatten, und
- einer horizontalen Bewegungsebene zum Bewegen der Kassetten (5) zwischen der Ladeöffnung
(6) und dem Magazin (3) bzw. zwischen der Übergabeöffnung (9) und dem Magazin (3),
dadurch gekennzeichnet, dass
(a) die Ladeöffnung (6), die Übergabeöffnung (9) und die Bewegungsebene sich in der
gleichen Höhe befinden, und
(b) eine Hebeeinrichtung zur vertikalen Positionierung des Magazins (3) vorgesehen
ist, bis sich eine gewünschte Kassette (5) in der Bewegungsebene befindet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen Reibantrieb (30) für die horizontale Bewegung der Kassette (5), der in der
Bewegungsebene angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Reibantrieb (30) aus zwei Reibrädern (50) besteht, die durch Verbindungslaschen
verbunden sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch einen pneumatischen Aktor (51), mit dem der Reibantrieb (30) an die Kassette (5)
geklappt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Federkraftbremse (31) zum Blockieren der Kassetten (5) in den Fächern (4).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, gekennzeichnet durch einen Hebel (62) an der Federkraftbremse (31), über den der Aktor (51) des Reibantriebs
(30) die Federkraftbremse (31) löst.
11. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinrichtung des Magazins (3) mit angetriebenen Hebespindeln (22) arbeitet.