[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehgeber nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
sowie ein Gerät oder eine Gerätebaugruppe mit einem solchen Drehgeber.
[0002] Ein gattungsgemäßer Drehgeber ist aus der EP 1 278 111 A2 bekannt. Dort ist ein Bedienelement
beschrieben, welches eine Haube, ein Kupplungselement und eine Auswerteeinheit aufweist.
Die Haube ist über ein erstes Verbindungsstück mit dem Kupplungselement und dieses
mit einem zweiten Verbindungsstück mit der Achse der Auswerteeinheit verbunden. Das
Kupplungselement ist nun gegenüber beiden Verbindungsstücken verschiebbar ausgeführt,
wobei die Verschieberichtungen senkrecht zueinander stehen. Die Haube des Bedienelements
ist in einer Öffnung eines Gerätegehäuses geführt. Die Anordnung bewirkt, dass ein
seitlicher Versatz der Achse der Auswerteeinheit gegenüber dem Zentrum der Gehäuseöffnung
ausgeglichen wird. Sie hat jedoch den Nachteil, dass eine Vielzahl ineinander greifender
Teile, die separat hergestellt und danach zusammengesetzt werden müssen, notwendig
ist.
[0003] Somit stellt sich der Erfindung die Aufgabe, ausgehend von dem genannten Stand der
Technik einen Drehgeber vorzuschlagen, welcher mit weniger Bauteilen gewährleistet,
einen Axialversatz auszugleichen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Drehgeber mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
sowie ein Gerät oder eine Gerätebaugruppe gemäß Anspruch 10 gelöst. Die abhängigen
Ansprüche 2 bis 9 beschreiben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung.
[0005] Durch die erfindungsgemäße Bauart, dass nämlich die Achse des Drehschalters an ihrem
Ende beidseitig abgeflacht ist und somit selbst in eine Führung in dem Kupplungselement
eingreifen kann, werden statt fünf Teilen nur noch drei benötigt, was die Herstellung
und die Montage des Drehgebers deutlich vereinfacht.
[0006] Vorzugsweise weist das Kupplungselement auf seiner dem Drehschalter zugewandten Seite
eine plane Anlagefläche auf, mit welcher es sich an einer ebenfalls planen Fläche
(z.B. des Drehschalters oder einer den Drehschalter tragenden Leiterplatte) abstützt.
Im Falle der Montage des Drehgebers auf bzw. an einer Leiterplatte kann der Drehschalter
auf der Seite der Leiterplatte angeordnet und befestigt sein, die dem Betätigungskopf
gegenüber liegt, und mit seiner Achse durch eine Bohrung in dieser Leiterplatte hindurchragen.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Betätigungskopf auf
einer zweiten Achse gehaltert ist, wobei dann diese zweite Achse auf dem Kupplungselement
verschiebbar gehaltert ist. In diesem Fall kann der Betätigungskopf auf der zweiten
Achse auch axial verschiebbar gehaltert sein, wodurch z.B. ein versenkbarer Betätigungskopf
realisiert werden kann.
[0008] In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung weist das Kupplungselement auch auf seiner
dem Betätigungskopf zugewandten Seite eine Führung auf, in welche der Betätigungskopf
oder die dem Betätigungskopf tragende Achse verschiebbar eingreifen. Weiterhin kann
das Kupplungselement einen Befestigungsabschnitt aufweisen, an dem der Betätigungsknopf
bzw. die den Betätigungsknopf tragende Achse (vorzugsweise über Schnapphaken oder
Hinterschneidungen) gehaltert ist.
[0009] Weiterhin kann ein Halteelement vorgesehen sein, welches das Kupplungselement auf
der Achse des Drehschalters hält. Schließlich kann vorgesehen sein, dass ein Führungselement
den Betätigungskopf oder auch die den Betätigungskopf tragende Achse führt, was auch
bei einem axialen Versatz der Drehachsen möglich ist, ohne dass die Funktionalität
des Drehgebers beeinträchtigt wird.
[0010] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigen:
- Figur 1
- einen Schnitt durch einen in einer Herdschaltuhr eingebauten Drehgeber,
- Figur 2
- einen Schnitt senkrecht zu Figur 1 und
- Figur 3a und 3b
- den Zusammenbau des Drehgebers.
[0011] Auf einer Leiterplatte 1 ist neben anderen elektrischen oder elektronischen Bauelementen
ein Drehschalter 2 angeordnet. Dabei kann es sich um ein Potentiometer oder einen
Drehstellungsgeber handeln. Die Achse 3 des Drehschalters 2 ragt durch eine Öffnung
4 in der Leiterplatte 1. Das Ende 5 der Achse 3 ist beidseitig abgeflacht. Auf das
Ende 5 der Achse 3 ist ein Kupplungselement 6 formschlüssig aufgesteckt. Es stützt
sich mit seiner planen Anlagefläche 24 gegen die Oberfläche 7 der Leiterplatte 1 ab
und weist mittig eine Öffnung auf, die als Führung 8 für das seitlich abgeflachte
Ende 5 der Achse 3 dient. In dieser Führung 8 ist das Ende 5 der Achse 3 in einer
Richtung senkrecht zur Schnittfläche der Figur 1 verschiebbar (siehe Pfeil R1).
[0012] Des weiteren weist das Kupplungselement 6 Öffnungen 9 auf, in welche zwei, an gegenüberliegenden
Seiten einer hohlen Achse 10 angeformte Beine 11 eingreifen. Die als Führungen dienenden
Öffnungen 9 in dem Kupplungselement 6 sind derart ausgeformt, dass die hohle Achse
10 mit ihren Beinen in diesen entlang der Schnittebene verschiebbar ist (siehe Pfeil
R2), während die hohle Achse 10 formschlüssig mit dem Kupplungselement 6 verbunden
ist.
[0013] Auf der hohlen Achse 10 ist ein Betätigungskopf 12 gehaltert. Diese Halterung ist
derart ausgebildet, dass der Betätigungskopf 12 in axialer Richtung auf die hohle
Achse 10 aufgeschoben werden kann. Im Inneren des hohlen Betätigungskopfes 12 und
der hohlen Achse 10 ist eine Mechanik 13, 14, 15 mit einer Feder 16 angeordnet, die
nach dem Kugelschreiber-Prinzip arbeitet und es ermöglicht, dass der Betätigungskopf
12 durch Druck in axialer Richtung auf die hohle Achse 10 aufgeschoben werden kann
und in einer aufgeschobenen Position gehalten wird, durch erneuten Druck in axialer
Richtung wieder entriegelt und in die in den Figuren 1 und 2 gezeigte ausgefahrene
Position zurückgebracht werden kann. Auf diese Weise ist ein versenkbarer Drehknopf
geschaffen, dessen Betätigungskopf 12 bei Nichtgebrauch in eine (z.B. in einer Bohrung
in einer nicht gezeigten Gehäuseblende) versenkte Position bringbar ist.
[0014] Der Schnitt durch den Drehgeber in Figur 2 ist senkrecht zu dem in Figur 1. Somit
liegt die Verschieberichtung R1, in welcher das Kupplungselement 6 gegenüber der Achse
3 des Drehschalters 2 in der Führung 8 verschiebbar ist, in der Schnittebene. Dagegen
liegt die Verschieberichtung R2, in welcher der Betätigungskopf 12 mit der hohlen
Achse 10 gegenüber dem Kupplungselement 6 in der (in Figur 2 nicht sichtbaren) Führung
9 verschiebbar ist, senkrecht zur Schnittebene.
[0015] Die beiden rechtwinklig zueinander angeordneten Verschieberichtungen R1 und R2 ermöglichen
somit in ihrer Kombination der Bewegungen, einen axialen Versatz beim Drehen des Betätigungskopfes
12 auszugleichen.
[0016] In den Figuren 3a und 3b ist der Zusammenbau des Drehgebers gezeigt. Dabei wird das
Kupplungselement 6 auf das seitlich abgeflachte Ende 5 der Achse 3 des Drehschalters
2 aufsteckt (Figur 3a). Danach wird der Betätigungskopf 12 mit der hohlen Achse 10
so auf das Kupplungselement aufgesteckt, dass die Füße 11 der hohlen Achse 10 in die
Führungen 9 im Kupplungselement 6 eingreifen.
[0017] Das Kupplungselement 6 besitzt einen Aufbau 17, der beidseitig mit angeformten Schrägen
18 mit Hinterschneidungen ausgestattet ist, hinter welche innerhalb der hohlen Achse
10 angeordnete und an dieser angeformte Befestigungselemente 19 beim Aufstecken des
Betätigungskopfes 12 mit der hohlen Achse 10 auf das Kupplungselement 6 einschnappen.
Auf diese Weise ist der Betätigungskopf 12 mit der hohlen Achse 10 fest (aber entlang
der Richtung R2 verschiebbar) mit dem Kupplungselement 6 verbunden und kann nur unter
erhöhtem Kraftaufwand (oder ohne eine Zerstörung des Drehgebers gar nicht) wieder
abgezogen werden.
[0018] Die feste Verbindung des Kupplungselements 6 mit der Achse 3 des Drehschalters
2 erfolgt mittels eines Gehäuses 20, in dem die Leiterplatte 1 gehaltert ist, das eine
Öffnung 21 für den Durchtritt der hohlen Achse 10 bzw. des Betätigungskopfes 12 mit
einer Wand 22 und einem an der Wand 22 angeformten Haltering 23 aufweist, welcher
das Kupplungselement 6 gegen die Oberfläche 7 der Leiterplatte 1 drückt und somit
fest auf der Achse 3 des Drehschalters 2 hält.
[0019] Der beschriebene Drehgeber stellt ein einfach und mit wenigen Teilen aufgebautes
Drehbetätigungselement mit einem versenkbaren Kopf dar, der durch Anwendung des an
sich bekannten Prinzips der Kardanwelle einen Axialversatz ausgleichen kann.
[0020] Der Drehgeber kann nachträglich montiert werden, d.h. der Betätigungskopf 12 mit
der hohlen Achse 10 kann auch erst nach erfolgter Montage der Leiterplatte 1 in dem
Schaltuhrgehäuse 2 und sogar erst nach der Montage der gesamten Schaltuhr im Kochherd
(also nach Anbringen einer Bedienblende vor der Vorderseite des Schaltuhrgehäuses
20) montiert werden, indem er durch eine Öffnung in der Bedienblende und/oder durch
die Öffnung 21 im Schaltuhrgehäuse 20 hindurch auf das vormontierte Kupplungselement
6 aufgesteckt wird.
[0021] Durch den Aufbau 17 des Kupplungselements 6 kann zudem nach erfolgter Montage des
Drehschalters 2 auf der Leiterplatte 1, des Kupplungselements 6 auf der Achse 3 des
Drehschalters 2 und der Leiterplatte 1 mit Drehschalter 2 und Kupplungselement 6 in
dem Gehäuse 20 die Funktion des Drehschalters 2 getestet werden, indem eine Person
das Kupplungselement 6 am Aufbau 17 anfasst und so den Drehschalter 2 betätigt.
[0022] Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Drehgebers liegt darin, dass Druckkräfte nicht
auf die Achse 3 des Drehschalters 2 weitergegeben werden, sondern über das sich auf
der Oberfläche 7 der Leiterplatte 1 abstützende Kupplungselement 6 auf die Leiterplatte
1. Zugkräfte werden über die Befestigungselemente 19 der hohlen Achse 10, die Hinterschneidungen
der Schrägen 18 am Aufbau 17 des Kupplungselements 6 und den Haltering 23 an der Öffnungsbegrenzungswand
22 auf das Gehäuse 20 übertragen.
[0023] Es sei noch bemerkt, dass der Aufbau 17 des Kupplungselements 6 derart ausgeführt
ist, dass seine Form der Achse von Standarddrehschaltern insoweit entspricht, dass
vorhandene herkömmliche Prüfadapter zum Testen des Drehschalters verwendet werden
können.
1. Drehgeber mit einem Betätigungskopf (12) und einem eine erste Achse (3) aufweisenden
Drehschalter (2), wobei der Betätigungskopf (12) über ein Kupplungselement (6) mit
der ersten Achse (3) derart drehfest verbunden ist, dass das Kupplungselement (6)
gegenüber der ersten Achse (3) in einer ersten, zur Achse (3) senkrechten Richtung
(R1) und gegenüber dem Betätigungskopf (12) in einer zweiten, zur Achse (3) und zur
ersten Richtung (R1) senkrechten zweiten Richtung (R2) verschiebbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Achse (3) zumindest an ihrem Ende (5) beidseitig abgeflacht ist und das
Kupplungselement (6) eine erste Führung (8) aufweist, in welche das Ende (5) der ersten
Achse (3) in der ersten Richtung (R1) verschiebbar eingreift.
2. Drehgeber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kupplungselement (6) auf seiner dem Drehschalter (2) zugewandten Seite eine plane
Anlagefläche (24) aufweist, mit der es sich an einer planen Fläche (7), vorzugsweise
des Drehschalters oder einer den Drehschalter tragenden Leiterplatte (1), abstützt.
3. Drehgeber nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Drehschalter (2) auf der dem Betätigungskopf (12) gegenüberliegenden Oberseite
der Leiterplatte (1) angeordnet und befestigt ist und mit seiner Achse (3) durch eine
Bohrung (4) in der Leiterplatte (1) hindurchragt.
4. Drehgeber nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungskopf (12) auf einer zweiten Achse (10) gehaltert ist, welche auf dem
Kupplungselement (6) in der zweiten Richtung (R2) verschiebbar gehaltert ist.
5. Drehgeber nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Betätigungskopf (12) auf der zweiten Achse (10) axial verschiebbar gehaltert,
insbesondere als versenkbarer Betätigungskopf ausgeführt ist.
6. Drehgeber nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kupplungselement (6) auf seiner dem Betätigungskopf (12) zugewandten Seite eine
zweite Führung (9) aufweist, in die der Betätigungskopf (12) oder die zweite Achse
(10) in der zweiten Richtung (R2) verschiebbar eingreifen.
7. Drehgeber nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Kupplungselement (6) einen Befestigungsabschnitt (18) aufweist, an dem der Betätigungskopf
(12) oder die zweite Achse (10) vorzugsweise mittels Schnapphaken oder Hinterschneidungen
gehaltert sind.
8. Drehgeber nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Halteelement (23) vorgesehen ist, welches das Kupplungselement (6) auf der ersten
Achse (3) hält.
9. Drehgeber nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Führungselement vorgesehen ist, welches den Betätigungskopf (12) oder die zweite
Achse (10), insbesondere in axialem Versatz zur ersten Achse (3), führt.
10. Gerät oder Gerätebaugruppe mit einem Drehgeber nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Halteelement (23) und/oder das Führungselement als Teil eines Gehäuses (20) des
Gerätes oder der Gerätebaugruppe ausgebildet sind.