[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum ein- oder beidseitigen Auftragen von
mindestens einem flüssigen oder pastösen Auftragsmedium auf eine laufende Oberfläche,
aufweisend ein Vorhangauftragswerk zum Auftragen des mindestens einen Auftragsmediums
und aufweisend mindestens eine Auffangeinrichtung zum Auffangen des mindestens einen
Auftragsmediums während der Start-, Stopp-Phase eines Beschichtungsvorganges des Vorhangauftragswerkes,
wobei das Vorhangauftragswerk das mindestens eine Auftragsmedium während des Beschichtungsvorganges
als sich im wesentlichen schwerkraftbedingt bewegenden Vorhang an die laufende Oberfläche
abgibt, und die Oberfläche bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Papier-, Karton-
oder anderen Faserstoffbahn und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragungselementes,
vorzugsweise eine Auftragswalze ist, welches das mindestens eine Auftragsmedium an
die Oberfläche der Faserstoffbahn abgibt.
[0002] Wie allgemein aus dem Stand der Technik bekannt ist, wird die Auffangeinrichtung
dazu verwendet, um bei einer Start-, Stopp-Phase und bei Unterbrechungen des Beschichtungsvorganges
vom Vorhangauftragswerk schon oder noch abgegebenes Auftragsmaterial aufzufangen.
Wegen des sehr geringen Bauraums kann die Auffangeinrichtung, die in der Regel ein
rinnenähnliches oder wannenförmiges Bauteil ist, nur ein sehr geringes Gefälle von
ca. 1° bis 5° aufweisen. Wegen des geringen Gefälles kann es beim Ablaufen des Auftragsmediums
in der Auffangeinrichtung Probleme geben. Dies gilt insbesondere für den Bereitschaftszustand,
also während dem die Auffangeinrichtung das Auftragsmedium permanent aufnehmen und
abführen muss. Während des laufenden Beschichtungsvorgangs, wenn kein Auftragsmedium
von der Auffangeinrichtung aufgenommenen und abgeführt werden muss, können Reste des
Auftragsmediums in der Auffangeinrichtung antrocknen, die während des Bereitschaftszustandes
zu Betriebsstörungen führen können. Ferner können angetrocknete Partikel des Auftragsmediums
im Bereitschaftszustand, wenn wieder das Auftragsmedium durch die Auffangeinrichtung
fließt, losbrechen und die Aufbereitung des Auftragsmediums erschweren und im ungünstigsten
Fall sogar die Rohre verstopfen. Da sich der Vorhang bei den gegenwärtigen Konstruktionen
während des Beschichtungsvorganges meistens zwischen dem Bedienpersonal und der Auffangeinrichtung
befindet, kann das Bedienpersonal während des Beschichtungsvorganges die Auffangeinrichtung
nicht reinigen. Deshalb muss zur Reinigung der Strom des Auftragsmediums vollständig
gestoppt werden. Wenn aber kein Auftragsmedium mehr durch die Düse des Vorhangauftragswerks
strömt, kann die Düse durch angetrocknete Reste des Auftragsmediums verstopfen. Außerdem
verändert die Unterbrechung des Durchflusses durch die Düse die Düsentemperatur, wodurch
sich die Gestalt des Düsenspaltes verändert. Das erneute Einstellen eines stationären
Durchflusses des Auftragsmediums durch die Düse erfordert viel Zeit und Auftragsmedium.
Dieser Vorgang ist somit sehr kostenintensiv.
[0003] Die Erfindung hat die Aufgabe die Vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend
zu verbessern, dass zukünftig die oben genannten Nachteile vermieden werden.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art, bei der erfindungsgemäß die mindestens eine Auffangeinrichtung während des Betriebes
der Vorrichtung, d.h. des Vorhangauftragswerkes reinigbar ist. Dann muss das Vorhangauftragswerk
zum Reinigen der Auffangeinrichtung nicht mehr abgeschaltet werden. Der Durchfluss
des Auftragsmediums durch die Düse kann jetzt trotz des Reinigungsvorganges der Auffangeinrichtung
ohne Unterbrechung weiterlaufen und verstopft dadurch nicht. Dadurch kann Zeit und
Auftragsmedium eingespart werden, sodass die Beschichtung kostengünstiger wird.
[0005] Besonders einfach lässt sich die mindestens eine Auffangeinrichtung während des eigentlichen
Beschichtungsvorganges reinigen, da die Auffangeinrichtung dann nicht benötigt wird.
[0006] Zu diesem Zweck können ein Sprührohr und/oder eine Sprühdüse und/oder mehrere Sprühdüsen
vorgesehen sein, aus denen zu Reinigungszwecken ein Reinigungsmedium in die Auffangeinrichtung
gesprüht wird.
[0007] Damit das Reinigungsmedium und die gelösten Verschmutzungen nicht die Konsistenz
und die Qualität des rückgeführten Auftragsmediums beeinträchtigen, können das Reinigungsmedium
einschließlich gelöster Verschmutzungen separat vom Auftragsmedium abgeführt werden,
also getrennt vom Auftragsmedium.
[0008] Dies lässt sich sehr einfach realisieren, wenn dazu ein Ventil eingebaut ist, welches
den das Reinigungsmedium und die gelösten Verschmutzungen beinhaltenden Strom vom
Rückführstrom des Auftragsmediums trennt bzw.umlenkt.
[0009] In einer alternativen Ausführungsform können unterhalb der Auffangeinrichtung ein
Trichter zur Aufnahme des Auftragsmediums und ein Trichter zur gemeinsamen Aufnahme
des Reinigungsmediums und der Verschmutzungen angeordnet sein, wobei die Auffangeinrichtung
zum betreffenden Trichter, oberhalb der Trichter, fahrbar ist. Je nachdem, ob sich
die Auffangeinrichtung im Bereitschaftszustand (also bei der Start-, Stopp-Phase des
Vorhangauftragswerkes) oder während des Beschichtungsvorganges in der Warteposition
bzw. der Reinigungsposition befindet, kann die Auffangeinrichtung zusammen mit einem
an ihr angeordneten Ablaufstutzen oberhalb des jeweiligen Trichters positioniert werden.
Auf diese Weise können das Reinigungsmedium und die gelösten Verschmutzungen, wie
gesagt, gemeinsam separat abgeführt werden, ohne die Konsistenz und die Qualität des
Auftragsmediums zu beeinträchtigen.
[0010] In einer Weiterbildung der Erfindung kann der Reinigungsvorgang der Auffangeinrichtung
ab dem Beginn des Beschichtungsvorganges automatisch durchgeführt werden. Dadurch
wird zuverlässig vermieden, dass Reste des Auftragsmediums in der Auffangeinrichtung
antrocknen können, wenn kein Auftragsmedium mehr durch die Auffangeinrichtung fließt.
[0011] Wenn die Auffangeinrichtung bis zum Ende des Beschichtungsvorganges automatisch gereinigt
wird, wird der Reinigungsvorgang beim Übergang in den Bereitschaftszustand automatisch
beendet, sodass sich das Reinigungsmedium nicht mit dem Auftragsmedium vermischen
kann.
[0012] Um den Reinigungsvorgang zu optimieren und Reinigungsmedium zu sparen, ist der Reinigungsvorgang
der Auffangeinrichtung beim Erreichen eines gewünschten Reinheitgrades der Auffangeinrichtung
automatisch abgeschaltbar.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist es möglich, die Auffangeinrichtung während
des Beschichtungsvorganges um einen bestimmten Neigungswinkel zu verschwenken. Durch
die Verschwenkung der Auffangeinrichtung kann das restliche Auftragsmedium in der
Auffangeinrichtung zusammenlaufen und optimal aus der Auffangeinrichtung abgeführt
werden. Wenn die verschwenkbare Auffangeinrichtung mit den oben genannten Sprüheinrichtungen
kombiniert wird, lässt sich die Auffangeinrichtung noch gründlicher reinigen. Es ist
jedoch auch möglich die verschwenkbare Auffangeinrichtung nicht mit den erwähnten
Sprüheinrichtungen auszurüsten.
[0014] Da zwischen der Auffangeinrichtung und der darüber befindlichen Düse des Vorhangauftragswerks
nur ein begrenzter Platz zum Verschwenken der Auffangeinrichtung vorhanden ist, ist
es sinnvoll, wenn die Auffangeinrichtung zuerst mindestens annähernd parallel zur
Faserstoffbahn unter dem Vorhangauftragswerk wegbewegbar und anschließend verschwenkbar
ist. Dadurch ist eine Kollision zwischen der Auffangeinrichtung und der Düse ausgeschlossen.
[0015] In einer ersten Ausführungsform der verschwenkbaren Auffangeinrichtung ist die Auffangeinrichtung
an mindestens zwei Stangen aufgehängt, die jeweils einenends an der Auffangeinrichtung
und anderenends an einem Drehlager angelenkt sind, wobei die dem Vorhangauftragswerk
am nächsten befindliche Stange kürzer ist als die dem Vorhangauftragswerk am entferntesten
befindliche Stange. Die Anlenkungen können durch Drehlager preiswert realisiert werden.
Insgesamt ist dies eine sehr einfache und somit preiswerte Konstruktion, die es ermöglicht
die Auffangeinrichtung erst annähernd parallel unter der Düse wegzubewegen und anschließend
für den Reinigungsvorgang zu verschwenken.
[0016] In einer zweiten Ausführungsform kann die Auffangeinrichtung mit ihrem vom Vorhangauftragswerk
entfernten Ende an einer Kurbel angelenkt sein und die Auffangeinrichtung zwischen
ihren beiden Enden ein verschiebbares Schwenklager aufweisen. Dies ist ebenfalls eine
einfache Konstruktion, die sich dann anbietet, wenn die räumlichen Gegebenheiten eine
Anordnung der Stangen, wie sie in der ersten Ausführungsform vorgesehen sind, ausschließen.
[0017] In einer dritten Ausführungsform weist die Auffangeinrichtung an ihrer Unterseite
ein Hakenelement auf, in das eine erste schwenkbare Stange einhakbar ist, und die
Auffangeinrichtung an ihren vom Vorhangauftragswerk entfernten Ende eine zweite schwenkbare
Stange aufweist, die einenends an der Auffangeinrichtung und anderenends an einem
Drehlager angelenkt ist. Diese Alternative bietet sich an, wenn aus räumlichen oder
konstruktiven Gründen die beiden anderen Alternativen ausscheiden.
[0018] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung anhand
der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.
Im Einzelnen zeigen:
[0019]
- Fig. 1
- eine Seitenansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung während eines Beschichtungsvorgangs,
wobei die Auffangeinrichtung mit einer Sprüheinrichtung reinigbar ist;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht auf die Vorrichtung aus Fig. 1 im Bereitschaftszustand;
- Fig.3
- eine Seitenansicht einer schematischen Darstellung einer ersten Ausführungsform einer
Vorrichtung mit einer verschwenkbaren Auffangeinrichtung;
- Fig.4
- eine Seitenansicht einer schematischen Darstellung einer zweiten Ausführungsform der
Vorrichtung mit verschwenkbarer Auffangeinrichtung;
- Fig.5
- eine Seitenansicht einer schematischen Darstellung einer dritten Ausführungsform der
Vorrichtung mit verschwenkbarer Auffangeinrichtung.
[0020] Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung 10 zum Auftragen eines Auftragsmediums 11 auf eine
Faserstoffbahn 12. Die Vorrichtung 10 weist ein Vorhangauftragswerk 13 zum Auftragen
des einen Vorhang bildenden Auftragsmediums 11 und eine Auffangeinrichtung 14 zum
Auffangen des Auftragsmediums 11 auf. Die Auffangeinrichtung 14 ist oberhalb von Trichtern
15 und 16 angeordnet. Die Auffangeinrichtung 14 kann oberhalb der Trichter 15 und
16 hin- und hergefahren werden. Im dargestellten Beispiel wird gerade die Faserstoffbahn
12 bestrichen, sodass die Auffangeinrichtung 14 kein Auftragsmedium 11 auffängt, und
deshalb mittels eines Sprührohres 17, aus dem ein Reinigungsmedium 18 austritt, gereinigt
werden kann. Die Auffangeinrichtung 14 ist mit einem hier nicht erkennbaren Ablaufstutzen
über dem Trichter 16 positioniert, der ausschließlich zur Aufnahme des aus dem Sprührohr
17 kommenden Auftragsmediums 11 und der gelösten Verschmutzungen vorgesehen ist.
[0021] Fig. 2 zeigt die Vorrichtung 10 im Bereitschaftszustand, während dem das Auftragsmediums
11 in die Auffangeinrichtung 14 fällt. Das Sprührohr 17 ist jetzt ausgeschaltet. Die
Auffangeinrichtung 14 befindet sich mit ihrem nicht erkennbaren Ablaufstutzen oberhalb
des Trichters 15, der ausschließlich zur Aufnahme des Auftragsmediums 11 vorgesehen
ist. Somit können durch die Trichter 15 und 16 das Auftragsmedium 11 auf der einen
Seite und das Reinigungsmedium 18 und die gelösten Verschmutzungen auf der anderen
Seite separat abgeführt werden. Dadurch bleiben die Konsistenz und die Qualität des
Auftragsmediums 11 erhalten.
[0022] In einer anderen hier nicht näher dargestellten Ausführungsform kann anstatt der
beiden Trichter 15 und 16 ein Ventil vorgesehen werden, welches das Reinigungsmedium
18 und die gelösten Verschmutzungen gemeinsam umlenkt und vom Strom des rückzuführenden
aufgefangenem Auftragsmedium trennt.
[0023] Das Sprührohr 17 kann ab dem Beginn des Beschichtungsvorganges automatisch eingeschaltet
werden. Somit können Reste des Auftragsmediums 11 in der Auffangeinrichtung 14 nicht
antrocknen, wenn kein Auftragsmedium 11 mehr durch die Auffangeinrichtung 14 fließt.
[0024] Das Sprührohr 17 kann zum Ende des Beschichtungsvorganges automatisch ausgeschaltet
werden. Folglich kann sich das Reinigungsmedium 18 nicht mit dem Auftragsmedium 11
vermischen.
[0025] Es ist jedoch auch möglich, den Reinigungsvorgang der Auffangeinrichtung 14 beim
Erreichen eines gewünschten Reinheitgrades der Auffangeinrichtung 14 automatisch zu
beenden. Dadurch werden Energie und Reinigungsmedium gespart.
[0026] Fig. 3 zeigt eine Vorrichtung 30 mit einer verschwenkbaren Auffangeinrichtung 31.
Die Auffangeinrichtung 31 ist an zwei Stangen 32 und 33 aufgehängt. Die Auffangeinrichtung
31 ist in drei Positionen A, B und C dargestellt. Die Position A zeigt die Auffangeinrichtung
31 unterhalb eines Vorhangauftragswerks 34. In dieser Position befindet sich die Auffangeinrichtung
31 während des Bereitschaftszustandes, wenn also kein Auftragsmedium auf eine hier
nicht gezeigte Faserstoffbahn aufgebracht wird. Um die Auffangeinrichtung 31 verschwenken
zu können, muss sie zuerst unter dem Vorhangauftragswerk 34 mindestens annähernd parallel
zur hier nicht näher dargestellten Faserstoffbahn wegbewegt werden, damit eine Kollision
zwischen der Auffangeinrichtung 31 und dem Vorhangauftragswerk 34 vermieden wird.
Zu diesem Zweck werden die Stangen 32 und 33 entgegen dem Uhrzeigersinn soweit verschwenkt,
bis sich die Auffangeinrichtung 31 in der Position B befindet. Da die Stange 32 kürzer
ist als die Stange 33, führt die Auffangeinrichtung 31 bis zur Position B eine annähernd
parallele Verschiebung zur nicht gezeigten Faserstoffbahn aus. Durch ein Weiterverschwenken
der Stangen 32 und 33 entgegen dem Uhrzeigersinn wird die Auffangeinrichtung 31 schließlich
in die Endposition C verschwenkt. In der Endposition C weist die Auffangeinrichtung
31 einen ausreichend großen Neigungswinkel auf, durch den das Auftragsmedium nach
unten abläuft und somit aus der Auffangeinrichtung 31 zuverlässig abgeführt werden
kann.
[0027] Die Stangen 32 und 33 sind an Drehlagern 34 und 35 aufgehängt. Die Drehlager 34 und
35 sind wartungsarme und preiswerte Bauelemente. Die Stangen 32 und 33 oder wenigstens
die Stangen 32 können pneumatisch oder hydraulisch angetrieben werden. Dadurch, dass
die Auffangeinrichtung 31 an den Stangen 32 und 33 aufgehängt ist, ist ein Konflikt
mit der nicht näher gezeigten Faserstoffbahn oder mit ebenfalls nicht gezeigten unter
der Faserstoffbahn befindlichen Wannen, Walzen oder anderen Bauteilen ausgeschlossen.
[0028] Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung 40, bei der die Auffangeinrichtung 31 an ihrem einen
Ende an einer Kurbel 41 angelenkt ist. Bei einer Drehbewegung der Kurbel 41 um etwa
90° im Uhrzeigersinn wird die Auffangeinrichtung 31 annähernd parallel aus der Position
A unter dem Vorhangauftragswerk 34 in die Position B wegbewegt. Dabei wird ein Schwenklager
42 in einer Führung 43 ebenfalls nach rechts bewegt. Durch Weiterdrehen der Kurbel
41 im Uhrzeigersinn schwenkt die Auffangeinrichtung 31 in die Position C, wobei die
Auffangeinrichtung 31 um das Schwenklager 42 herum ebenfalls im Uhrzeigersinn verschwenkt
wird. Das Schwenklager 42 ist ebenfalls ein wartungsarmes und preiswertes Bauteil.
Die Kurbel 41 kann ebenfalls pneumatisch oder hydraulisch angetrieben werden, wobei
auch ein elektrischer Antrieb möglich ist. Das bewegbare Schwenklager 42 und die Führung
43 ermöglichen eine platzsparende Verschwenkung der Auffangeinrichtung 31. Diese Konstruktion
ermöglicht einen freien Platz oberhalb der nicht dargestellten Faserstoffbahn für
weitere Bauteile.
[0029] Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung 50 mit einer an ihrer Unterseite ein Hakenelement 51
aufweisenden Auffangeinrichtung 52. Die Auffangeinrichtung 52 ist an einer um ein
Drehlager 55 verschwenkbaren Stange 53 angelenkt. Wenn die Stange 53 im Uhrzeigersinn
verschwenkt wird, wird die Auffangeinrichtung 52 aus der Position A annähernd parallel
nach rechts unter dem Vorhangauftragswerk 34 wegbewegt, bis eine Stange 54 in der
Position B in das Hakenelement 51 einhakt. Durch Weiterverschwenken der Stange 53
im Uhrzeigersinn wird die in das Hakenelement 51 eingehakte Stange 54 ebenfalls im
Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch die Auffangeinrichtung 52 in die Position C verschwenkt
wird. Für diese Ausführungsalternative ist nur ein Antrieb erforderlich, der die Stange
53 antreibt. Die Stange 53 kann sowohl durch einen Linearantrieb, wie beispielsweise
einen Pneumatikzylinder, als auch durch einen Rotationsantrieb, wie beispielsweise
einen Elektromotor, betätigt werden. Auch diese Ausführungsform ermöglicht einen freien
Platz oberhalb der nicht dargestellten Faserstoffbahn für weitere Bauteile.
[0030] Die jeweiligen Längen der Stangen 32, 33, 53 und 54 und der Kurbel 41 können so gewählt
werden, dass das Auftragsmedium optimal abfließt und der Blick eines Bedienpersonals
über die verschwenkte Auffangeinrichtung 52 trotzdem noch möglich ist.
[0031] Die verschwenkbaren Auffangeinrichtungen 31 und 52 können zusätzlich mit dem Sprührohr
17 versehen sein.
Bezugszeichenliste
[0032]
- 10, 30, 40, 50
- Vorrichtung zum Auftragen
- 11
- Auftragsmedium
- 12
- Faserstoffbahn
- 13, 34
- Vorhangauftragswerk
- 14,31,52
- Auffangeinrichtung
- 15
- Trichter
- 16
- Trichter
- 17
- Sprührohr
- 18
- Reinigungsmedium
- 32
- Stange
- 33
- Stange
- 34
- Drehlager
- 35
- Drehlager
- 41
- Kurbel
- 42
- Schwenklager
- 43
- Führung
- 51
- Hakelelement
- 53
- Stange
- 54
- Stange
- A
- Position
- B
- Position
- C
- Position
1. Vorrichtung (10, 30, 40, 50) zum ein- oder beidseitigen Auftragen von mindestens einem
flüssigen oder pastösen Auftragsmedium (11) auf eine laufende Oberfläche, aufweisend
ein Vorhangauftragswerk (13, 34) zum Auftragen des mindestens einen Auftragsmediums
(11) und aufweisend mindestens eine Auffangeinrichtung (14, 31, 52) zum Auffangen
des mindestens einen Auftragsmediums (11) während der Start-, Stopp- Phase eines Beschichtungsvorganges
des Vorhangauftragswerkes (13, 34), wobei das Vorhangauftragswerk (13, 34) das mindestens
eine Auftragsmedium (11) während des Beschichtungsvorganges als sich im wesentlichen
schwerkraftbedingt bewegenden Vorhang an die laufende Oberfläche abgibt, und die Oberfläche
bei direktem Auftrag die Oberfläche einer Papier-, Karton-oder anderen Faserstoffbahn
(12) und bei indirektem Auftrag die Oberfläche eines Übertragungselementes, vorzugsweise
eine Auftragswalze ist, welches das mindestens eine Auftragsmedium (11) an die Oberfläche
der Faserstoffbahn (12) abgibt, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Auffangeinrichtung (14, 31, 52) während des Betriebes des Vorhangauftragswerkes
(13, 34) reinigbar ist.
2. Vorrichtung (10, 30, 40, 50) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Auffangeinrichtung (14, 31, 52) während des Beschichtungsvorganges
reinigbar ist.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Auffangeinrichtung (14) mit einem Sprührohr (17) und/oder mit
einer Sprühdüse und/oder mit mehreren Sprühdüsen reinigbar ist.
4. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Reinigungsmedium (18) und gelöste Verschmutzungen miteinander und separat vom
Auftragsmedium (11) abführbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Ventil aufweist.
6. Vorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb der Auffangeinrichtung ein Trichter (15) zur Aufnahme des Auftragsmediums
(11) und ein Trichter (16) zur Aufnahme des Reinigungsmediums (18) und der Verschmutzungen
angeordnet sind, wobei die Auffangeinrichtung (14) oberhalb der Trichter (15, 16)
positionierbar ist.
7. Vorrichtung (10, 30, 40, 50) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsvorgang der Auffangeinrichtung (14, 31, 52) ab dem Beginn des Beschichtungsvorganges
automatisch durchführbar ist.
8. Vorrichtung (10, 30, 40, 50) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsvorgang der Auffangeinrichtung (14, 31, 52) bis zum Ende des Beschichtungsvorganges
automatisch durchführbar ist.
9. Vorrichtung (10, 30, 40, 50) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsvorgang der Auffangeinrichtung (14, 31, 52) beim Erreichen eines gewünschten
Reinheitsgrades der Auffangeinrichtung (14, 31, 52) automatisch abschaltbar ist.
10. Vorrichtung (30, 40, 50) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (31, 52) während des Beschichtungsvorganges um einen bestimmten
Neigungswinkel verschwenkbar ist.
11. Vorrichtung (30, 40, 50) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (31, 52) zuerst mindestens annähernd parallel zur Faserstoffbahn
unter dem Vorhangauftragswerk (34) wegbewegbar und anschließend verschwenkbar ist.
12. Vorrichtung (30) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (31) an mindestens zwei Stangen (32, 33) aufgehängt ist, die
jeweils einenends an der Auffangeinrichtung (31) und anderenends an einem Drehlager
(34, 35) angelenkt sind, wobei die dem Vorhangauftragswerk (34) am nächsten befindliche
Stange (32) kürzer ist als die dem Vorhangauftragswerk (34) am entferntesten befindliche
Stange (33).
13. Vorrichtung (40) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (31) mit ihrem vom Vorhangauftragswerk (34) entfernten Ende
an einer Kurbel (41) angelenkt ist und die Auffangeinrichtung (31) zwischen ihren
beiden Enden ein verschiebbares Schwenklager (42) aufweist.
14. Vorrichtung (50) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Auffangeinrichtung (52) an ihrer Unterseite ein Hakenelement (51) aufweist, in
das eine erste schwenkbare Stange (54) einhakbar ist, und die Auffangeinrichtung (52)
an ihrem vom Vorhangauftragswerk (34) entfernten Ende eine zweite schwenkbare Stange
(53) aufweist, die einenends an der Auffangeinrichtung (52) und anderenends an einem
Drehlager (55) angelenkt ist.