[0001] Die Erfindung betrifft einen Bandförderer für Fahrmischer nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Bandförderer werden zum Einbringen von Materialien wie Beton, Sand, Split oder Rollierung
von einem Fahrmischer in die Baustelle verwendet. Der Transport vom Betonwerk bis
an die Baustelle muss schnell und wirtschaftlich abgewickelt werden. Dies wird dadurch
erreicht, dass ein handelsüblicher Fahrmischer mit einem entsprechenden Transportförderer
ausgestattet wird. Dieser ist in der Lage, das Transportgut vom Fahrmischer an einem
bestimmten Punkt auf der Baustelle zu fördern. Es sind bereits Bandförderer bekannt,
die aus drei miteinander gelenkig verbundenen starren Elementen bestehen. Über Kolbenzylinderanordnungen
können die entsprechenden Elemente um die Gelenkstellen gegeneinander verschwenkt
werden. Um diese Bandförderer mit dem Fahrmischer mitführen zu können, sind die Elemente
des Bandförderers in einer Transportstellung so zusammengelegt, dass sie über die
Außenkontur des Fahrzeugs im Frontbereich, also oberhalb der Fahrerkabine nicht vorstehen.
In der Arbeitsstellung nehmen sie eine vergleichsweise schwach geneigte Stellung ein,
so dass das Transportgut über die Förderbänder transportiert werden kann .
[0003] Auch aus der FR-A-2450175 und der EP-A-0424591 ist es bereits bekannt, einzelne Elemente
des Bandförderers teleskopierbar auszuführen, um den Arbeitsradius des Bandförderers
in der Arbeitsstellung zu verbessern.
[0004] Aus der EP 0 654 427 B1 ist ein Bandförderer bekanntgeworden, bei dem von den drei
den Bandförderer bildenden Elementen gerade das letzte Element, an welchem ein Abgabetrichter
oder eine Abgaberutscher angeordnet ist, teleskopierbar ist. Hier wird der Vorteil
darin gesehen, dass sich der Bandförderer auf einer Baustelle auch durch ein schmales
Fenster erstrecken kann, das sich auf einer anderen Höhe als der Fahrmischer befindet,
da das Gelenk zwischen dem zweiten und dritten Element gerade im Bereich der Fensteröffnung
angeordnet werden kann. Bei dieser bekannten Ausführung wird beispielsweise im Fall
eines Förderns des Transportgutes in ein Gebäude bei entsprechendem Verschwenken des
letzten Elements gegenüber dem zweiten Element des Bandförderers ein vergleichsweise
großer Winkel von 30 ° und mehr eingenommen. Es wird hier also ein abrupter Übergang
von der Schräg- zu Horizontalförderung des Transportgutes gebildet. Bei einer so starken
Abknickung des Förderbandes kommt es bei der Förderung von in üblicher Weise gefördertem
Transportgut, wie beispielsweise Beton, zu unerwünschten Entmischungen. Um dies zu
verhindern, muss die Fördergeschwindigkeit des Bandförderers erheblich reduziert werden.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen gattungsgemäßen Bandförderer nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass die Bandgeschwindigkeit beim Transport
des Transportgutes erhöht werden kann, ohne dass ein Entmischen des Materials beim
Abknickpunkt erfolgt.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Kombination der Merkmale des Anspruchs
1 gelöst. Demnach wird ein gattungsgemäßer Bandförderer aus vier Elementen zusammengesetzt
von denen das zweite und/oder dritte Element teleskopierbar ist, während das letzte
Element in seiner Länge nicht veränderbar ist. Aufgrund des Vorsehens der vier Elemente
können im Endbereich des Bandförderers zwei Abknickpunkte geschaffen werden, die einen
Übergang von der Schrägzur Horizontalförderung des Transportgutes wesentlich sanfter
gestalten. Dadurch kann die Bandgeschwindigkeit erhöht werden, ohne dass ein Überspringen
von Material am Abknickpunkt erfolgt. Ein ungewünschtes Entmischen von Beton oder
einem anderen Transportgut wird sicher verhindert. Auch die Laufrollen und Transportbänder
werden im Bereich der hier gebildeten Abknickpunkte geschont.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass auf Wunsch die maximal mögliche
Förderhöhe erhöht werden kann, da sich der letzte Knickpunkt nahe dem Ende des Bandes
befindet. Soweit das zweite und dritte Element teleskopierbar ausgebildet sind, können
beide Teleskope für die maximale Förderhöhe benutzt werden. Hier wird zwar das vergleichsweise
kurz ausgebildete vierte nicht teleskopiebare Element vergleichsweise stärker abgeknickt.
In diesem Sonderfall, in dem es auf eine hohe Förderhöhe ankommt, kann aber auf Wunsch
die Fördergeschwindigkeit zur Verhinderung des Entmischens des Transportgutes reduziert
werden.
[0008] Somit lässt sich durch den erfindungsgemäßen Bandförderer eine höhere Flexibilität
und größere Anwendungsbreite realisieren.
[0009] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den sich an den
Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen. Demnach wird in der Transportstellung
das erste Element vertikal zum Fahrzeugchassis ausgerichtet, während die drei folgenden
Elemente horizontal zum Fahrzeugchassis ausgerichtet sind. Hierdurch lässt sich im
Vergleich zu der EP 0 654 427 B1 eine schnell in die Arbeitstellung bringbare Ausführung
des Bandförderers realisieren.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Bandförderer
auf einer Plattform drehbar aufgenommen ist und dass die Plattform an das Fahrzeugchassis
an oder von diesem abkoppelbar ist.
[0011] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
- Fig. 1:
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Fahrmischers mit erfindungsgemäßen Bandförderer
in einer Arbeitsstellung,
- Fig. 2:
- ein Detail des Bandförderers gemäß der Ausführungsvariante nach Fig. 1,
- Fig.3:
- den Fahrmischer mit dem Bandförderer entsprechend Fig. 1 in zwei anderen Stellungen
und
- Fig. 4:
- eine Detaildarstellung der Fig. 3 in vergrößerter Darstellung.
[0012] In der Fig. 1 ist mit 10 ein bauüblicher Fahrmischer bezeichnet, bei dem auf einem
Fahrzeugchassis 12 eine Mischvorrichtung 14 mit Mischtrommel aufgebaut ist. An das
Fahrzeugchassis 12 angekoppelt ist eine Plattform 16 auf der ein Bandförderer 18 vertikal
verschwenkbar angeordnet ist. Das Schwenksystem ist hier nicht näher dargestellt.
Es besteht im hier dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer Kugeldrehverbindung.
Der Schwenkantrieb ermöglicht einen Schwenkbereich von 240°.
[0013] Der Bandförderer besteht im wesentlichen aus vier einzelnen Elementen, nämlich dem
ersten Element 20, dem zweiten Element 22, dem dritten Element 23 und dem letzten
und vierten Element 24. Die einzelnen Elemente sind über Kolbenzylinderanordnungen
26, 28, 30 und 32 gegeneinander um Schwenkpunkte 34, 36 und 38 verschwenkbar. Das
zweite Element 22 und das dritte Element 23 sind jeweils teleskopierbar, wie sich
aus der Fig. 1, in welcher diese Elemente in austeleskopierter Stellung dargestellt
sind, ergibt. Das zweite Element 22 ist im hier dargestellten Ausführungsbeispiel
ein vier Meter langes Teleskop, während das dritte Element 23 ein ein Meter langes
Teleskop ist. Das vierte Element, welches einen Abgabetrichter 40 für das Transportgut,
also beispielsweise den Beton, aufweist, ist vergleichsweise kurz und ist in seiner
Länge nicht verstellbar. Auf den Elementen 20, 22, 23 und 24 des Transportförderers
18 sind antreibbare Transportbänder gelagert, über welche das Transportgut von einer
Abgaberutsche 42 des Fahrmischers 10 bis zum Abgabetrichters 40 am Ende des vierten
Elements 24 förderbar ist.
[0014] Durch die zwei Schwenk- bzw. Abknickpunkte 36 und 38 im Endbereich des Transportförderers
18 kann der Übergang von der Schräg- zur Horizontalförderung sanft gestaltet werden.
In den Knickpunkten 36 und 38 ist ein Winkel von ca. 15 ° eingestellt. Hierdurch kann
trotz hoher Transportgeschwindigkeit der hier nicht näher dargestellten Transportbänder
das Transportgut schnell gefördert werden, ohne dass beim Übergang von dem Transportband
des Elements 22 auf das Transportband des Elements 23 bzw. beim Übergang vom Transportband
des Elements 23 zum Transportband des letzten Elements 24 eine Entmischung des Transportgutes
stattfindet. In der Fig. 1 ist mit 50 beispielhaft eine Mauer gezeigt, über die hinaus
der Bandförderer 18 das Transportgut an eine gewünschte Stelle auf einer Baustelle
fördert.
[0015] In Fig. 2 sind die Längenverhältnisse des vierten Elements 24 des Bandförderers 18
gezeigt. Hier ist die Länge L2 zwischen 1,150 Metern bis zum 2 Metern, während für
den Fall, dass er die Länge L2 1,150 Meter beträgt, die Länge L1 0,85 Meter beträgt.
Das dritte Element 23 ist in der Ausführung, wie sie hier in Fig. 2 dargestellt ist,
austeleskopiert. Das hier nicht näher dargestellte Transportband ist über in ihrer
Konstruktion bekannte und hier auch nicht näher im einzelnen dargestellte Spannvorrichtungen
beim Einziehen des Teleskops unter Spannung gehalten. Das gleiche gilt für das Transportband
des austeleskopierbaren zweiten Elements 22.
[0016] Der Winkel α am Schwenkpunkt 36 beträgt in Fig. 2 15 °. In Fig. 2 sind zwei andere
Stellungen des Transportförderers 18 gezeigt. Hier wird deutlich, dass die maximal
mögliche Förderhöhe im Vergleich zu bekannten Transportförderern vergrößert werden
kann, da sich der letzte Abknickpunkt 38 nahe am Ende des Transportbandes befindet.
Hier werden beide teleskopierbaren Elemente 22 und 23 für die maximale Förderhöhe
genutzt. Dafür wird in Kauf genommen, dass der Winkel α (entsprechend Fig. 4) größer
ist - im hier dargestellten Ausführungsbeispiel 30 °. Um eine Entmischung zu vermeiden
wird hier eine langsamere Transportgeschwindigkeit des Transportgutes gefahren. Dafür
kann aber eine Höhendifferenz von Δh von über einem Meter zusätzlich überwunden werden.
[0017] Hierdurch ergibt sich eine sehr flexible Einsatzmöglichkeit für den Bandförderer.
1. Bandförderer für Fahrmischer bestehend aus mehreren Elementen, die jeweils mittels
Gelenken zueinander schwenkbar miteinander verbunden sind und die angetriebene Transportbänder
zum Transport von Transportgut wie Beton, Sand, Splitt oder Rollierung vom Fahrmischer
zu einem vorbestimmten Punkt beispielsweise auf einer Baustelle aufweisen, wobei das
erste Element um eine vertikale Achse verschwenkbar gelagert ist, wobei das letzte
Element einen Abgabetrichter oder eine Abgaberutsche aufweist, wobei mindestens ein
Element teleskopierbar ist und wobei die Elemente von einer Arbeitsstellung in eine
Transportstellung zusammenlegbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bandförderer aus vier Elementen zusammengesetzt ist, von denen das zweite und/oder
dritte Element teleskopierbar ist und dass das letzte Element in seiner Länge nicht
veränderbar ist.
2. Bandförderer für Fahrmischer nach dem vorhergehenden Anspruch, daduch gekennzeichnet, dass in der Transportstellung das erste Element vertikal zum Fahrzeugchassis ausgerichtet
ist, während die drei folgenden Elemente horizontal zum Fahrzeugchassis ausgerichtet
sind.
3. Bandförderer für Fahrmischer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er auf einer Plattform drehbar aufgenommen ist und dass die Plattform an das Fahrzeugchassis
an- oder von diesem abkoppelbar ist.