I. Anwendungsgebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum wahlweisen
Einziehen eines Zuschnitts, insbesondere eines Briefhüllenzuschnitts, aus einem Stapel
mehrerer Zuschnitte oder zum Übernehmen eines Zuschnitts von einer Trennschneideeinrichtung,
die den Zuschnitt von einer Materialbahn abtrennt. Zuschnitte im Sinne der vorliegenden
Erfindung können nicht nur Briefhüllenzuschnitte, sondern beispielsweise auch Etikettenzuschnitte
oder Zuschnitte für Deckel zum Verschließen von Behältern, insbesondere Lebensmittelbehältern,
sein.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Es sind zwei Arten von Briefhüllenherstellungsmaschinen bekannt. Bei Maschinen der
einen Art werden bereits fertig geschnittene, stapelweise zur Verfügung gestellte
Briefhüllenzuschnitte im Wege eines so genannten Einzelblatteinzuges eingezogen und
zu Briefhüllen verarbeitet. Derartige Maschinen werden üblicherweise als Blattmaschinen
bezeichnet, wobei der Begriff "Blatt" andeuten soll, dass vereinzelbar vorliegende
Zuschnittblätter verarbeitet werden. Im Gegensatz dazu wird bei Maschinen der anderen
Art eine auf eine Vorratsrolle aufgewickelte Material- bzw. Papierbahn zu Briefhüllen
verarbeitet. Dabei wird die Materialbahn direkt von der Vorratsrolle in die Maschine
eingezogen und an einer geeigneten Stelle der Bearbeitungsstrecke von einer Trennschneideeinrichtung
zurechtgeschnitten, so dass erst innerhalb der Briefhüllenherstellungsmaschine die
Briefhüllenzuschnitte entstehen. Solche Maschinen werden als Rollenmaschinen bezeichnet.
[0003] Bekannt sind auch so genannte Kombinationsmaschinen, bei denen der Betreiber der
Maschine je nach Bedarf oder sonstigen Umständen entscheiden kann, ob er vereinzelbar
vorliegende Zuschnitte im Wege des Einzelblatteinzuges oder eine auf eine Vorratsrolle
aufgewickelte Material- bzw. Papierbahn verarbeiten möchte. Fig. 3 zeigt denjenigen
Bereich einer aus dem Stand der Technik bekannten Kombinationsmaschine, in dem wahlweise
vereinzelt vorliegende Zuschnitte oder eine Materialbahn eingezogen werden können
bzw. kann.
[0004] Soll die Kombinationsmaschine in der Betriebsart des Einzelblatteinzuges betrieben
werden, so wird von der Einzelblatteinzugvorrichtung 7 Gebrauch gemacht. Der unterste
Zuschnitt eines aus mehreren Zuschnitten bestehenden Stapels 2 wird dabei mittels
einer saugluftbeaufschlagten, im Uhrzeigersinn rotierenden ersten Segmentwalze 8 aus
dem Stapel 2 herausgezogen.
[0005] Segmentwalzen sind im Stand der Technik an sich bekannt und weisen zwei verschiedene
Radien auf, die sich jeweils über eine gewissen Umfangsbereich der Walze erstrecken,
so dass an zwei Stellen des Umfangs jeweils ein ggf. abgerundeter Absatz in Radialrichtung
entsteht. Die Segmentwalze dreht sich üblicherweise mit konstanter Drehzahl und wirkt
mit einer vorzugsweise aus Gummi bestehenden Gegenwalze zusammen, die passiv von der
Segmentwalze angetrieben wird. Die Briefhüllenzuschnitte bewegen sich zwischen Segmentwalze
und Gegenwalze hindurch, wobei ausschließlich derjenige Umfangsbereich der Segmentwalze,
der den größeren Radius aufweist, in Kontakt mit dem Zuschnitt kommt. Derjenige Absatz
der Segmentwalze, der zuerst mit dem zu beschleunigenden Zuschnitt in Berührung kommt,
wird als Fasskante bezeichnet. Da eine Segmentwalze den Zuschnitt nach dem Erfassen
mittels der Fasskante ruckartig beschleunigt, wird sie auch als Reißwalze bezeichnet.
[0006] In Fig. 3 beschleunigt die Segmentwalze 8 den von dem Stapel 2 eingezogenen Zuschnitt
auf die so genannte Taktgeschwindigkeit der Briefhüllenherstellungsmaschine und gibt
ihn registergenau an die saugluftbeaufschlagte Transportwalze 9 ab, die im Gegenuhrzeigersinn
rotiert. Die Transportwalze 9 wiederum gibt den Zuschnitt an eine im Uhrzeigersinn
rotierende Vakuumleitwalze 10 ab, die den Zuschnitt an eine erste Arbeitsstation 11
der Briefhüllenherstellungsmaschine weiterleitet. Bei der Vakuumleitwalze 10 handelt
es sich um eine zylindrische Walze mit Saugluftöffnungen in der Mantelfläche, mit
deren Hilfe die Zuschnitte vorübergehend am Walzenumfang gehalten werden.
[0007] Soll die bekannte Briefhüllenherstellungsmaschine im Gegensatz zum Einzelblatteinzug
eine Materialbahn 12 von einer Vorratsrolle einziehen, so wird von der in Fig. 3 gezeigten
Bahnzuführvorrichtung 13 Gebrauch gemacht. Die von einer nicht gezeigten Vorratsrolle
kommende Materialbahn 12 wird über eine Vielzahl hier nicht näher interessierender
Umlenkwalzen einer Formschnitteinrichtung 14 zugeführt, die im Wesentlichen an den
beiden Rändern der Materialbahn Formschnitte durchführt. In Fig. 3 unmittelbar unterhalb
der Formschnitteinrichtung 14 wird nach wie vor eine einstückige Materialbahn 12 transportiert.
Eine dann folgende Trennschneideeinrichtung 15 trennt schließlich Briefhüllenzuschnitte
von der Materialbahn 12 ab.
[0008] Eine zweite saugluftbeaufschlagte, im Uhrzeigersinn rotierende Segmentwalze 16 erfasst
dann mit ihrer Fasskante den abgetrennten Zuschnitt und beschleunigt ihn auf Taktgeschwindigkeit.
Schließlich erfolgt die Übergabe des beschleunigten Zuschnitts an die Vakuumleitwalze
10, die ihn an eine nachfolgende Arbeitsstation 11 weitertransportiert.
[0009] Die bekannte Kombinationsmaschine gemäß Fig. 3 weist mehrere Nachteile auf. So sind
beispielsweise die Herstellungs- und Wartungskosten in Zusammenhang mit den beiden
Segmentwalzen 8 und 16 verhältnismäßig hoch, was naturgemäß unerwünscht ist. Darüber
hinaus sind die so genannten Formatwechselzeiten, d.h. die Zeiträume, die zur Umrüstung
der Maschine von einem ersten Briefhüllenformat auf ein zweites Briefhüllenformat
erforderlich sind, relativ lang, da insbesondere zwei Segmentwalzen 8 und 16 ausgetauscht
werden müssen. Außerdem erfordert die Kombinationsmaschine gemäß Fig. 3 neben den
beiden Segmentwalzen 8 und 16 zusätzliche Transport- bzw. Umleitwalzen, die zum Teil
zyklisch mit Saugluft beaufschlagt werden müssen. Dies führt zum Einen zu einer erhöhten
Lärmerzeugung sowie zum Anderen zu einem erhöhten Platzbedarf.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0010] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
zum wahlweisen Einziehen eines Zuschnitts, insbesondere eines Briefhüllenzuschnitts,
aus einem Stapel mehrerer Zuschnitte oder zum Übernehmen eines Zuschnitts von einer
Trennschneideeinrichtung zu schaffen, die bzw. das gleichzeitig die Kosten für Herstellung
sowie Wartung der Maschine reduziert, den Platzbedarf der Maschine verringert und
eine weniger starke Lärmerzeugung mit sich bringt.
b) Lösung der Aufgabe
[0011] Diese Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung bzw. eines Verfahrens mit den Merkmalen
der unabhängigen Ansprüche 1 bzw. 7 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der vorliegenden
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, die aus dem Stand der Technik gemäß Fig. 3 bekannte
Vakuumleitwalze als saugluftbeaufschlagte Segmentwalze auszubilden, mittels der wahlweise
der Zuschnitt aus dem mehrere Zuschnitte umfassenden Stapel einziehbar und auf die
Taktgeschwindigkeit beschleunigbar oder stattdessen der von der Trennschneideeinrichtung
übernommene Zuschnitt auf die Taktgeschwindigkeit beschleunigbar ist. Der erfindungsgemäße
Vorteil besteht darin, dass die Zuschnitte sowohl bei einem Einzelblatteinzug als
auch beim Abtrennen der Zuschnitte von einer Materialbahn mittels einer einzigen saugluftbeaufschlagten
Segmentwalze auf Taktgeschwindigkeit beschleunigt und registergenau an eine nachfolgende
Arbeitsstation zur Bearbeitung des Zuschnitts in einem Arbeitstakt abgegeben werden
können. Dies hat in ebenso vorteilhafterweise zur Folge, dass die aus dem Stand der
Technik bekannten Transport- und Umlenkwalzen, wie beispielsweise die Transportwalze
9 in Fig. 3, nicht mehr erforderlich sind, so dass der mit diesen verbundene Aufwand
für Herstellung und Wartung entfällt sowie von diesen nicht mehr vorhandenen Walzen
kein Lärm mehr erzeugt werden kann. Die Formatwechselzeiten können erheblich reduziert
werden, da im Rahmen der Umrüstung auf ein anderes Briefhüllenformat nur noch eine
einzige Segmentwalze ausgetauscht werden muss.
[0013] Bei Bahnbetrieb kann die erfindungsgemäße Segmentwalze die abgetrennten Zuschnitte
naturgemäß nicht unmittelbar von der Trennschneideeinrichtung übernehmen, da zunächst
ein Abschnitt der Materialbahn mit einer solchen Länge die Trennschneideeinrichtung
durchlaufen muss, die der gewünschten Länge des Zuschnitts entspricht. Vorzugsweise
wird daher zwischen der Trennschneideeinrichtung und der Segmentwalze eine Transportgurteinrichtung
angeordnet, bei der es sich insbesondere um eine Sauggurteinrichtung handeln kann,
auf deren Transportgurten die Zuschnitte mittels Saugluft gehalten werden. Sowohl
eine Transportgurteinrichtung mit einer oder mehreren der Transportebene unmittelbar
benachbart angeordneten Transportgegenwalzen als auch eine Sauggurteinrichtung erzeugen
weniger Lärm als zyklisch mit Saugluft beaufschlagte Transportwalzen.
[0014] Die Transportgurteinrichtung zwischen Trennschneidevorrichtung und Segmentwalze kann
bei Bedarf von der Segmentwalze weg bewegbar oder entfernbar angeordnet werden, um
bei Einzelblattbetrieb genügend Raum für die Anordnung der Einzelblatteinzugvorrichtung
zu schaffen. Ebenso kann bei Bedarf die Einzelblatteinzugvorrichtung von der Segmentwalze
weg bewegt bzw. entfernt werden, falls dies für die Anordnung der Transportgurteinrichtung
für die Zwecke des Bahnbetriebs erforderlich ist. Die entsprechende Bewegbarkeit der
Transportgurteinrichtung und/oder der Einzelblatteinzugvorrichtung kann durch deren
Lagerung in geeigneten Linear- der Schwenkführungen erreicht werden. Denkbar ist auch,
die Transportgurteinrichtung oder ggf. die gesamte Bahnzuführvorrichtung einerseits
sowie die Einzelblatteinzugvorrichtung andererseits in der Modulbauweise auszubilden,
so dass das jeweils nicht gebrauchte Modul vollständig entfernt und gelagert werden
kann.
c) Ausführungsbeispiele
[0015] Nachfolgend wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beispielhaft anhand
der beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematische Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die Zuschnitte
aus einem mehrere Zuschnitte umfassenden Stapel einzieht und auf Taktgeschwindigkeit
beschleunigt;
- Fig. 2:
- eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die mittels
einer Trennschneideeinrichtung von einer Materialbahn abgetrennte Zuschnitte übernimmt
und auf Taktgeschwindigkeit beschleunigt; und
- Fig. 3:
- eine schematische Schnittansicht des vorderen Bereichs einer aus dem Stand der Technik
bekannten Kombinationsmaschine für wahlweisen Einzelblatt- oder Bahnbetrieb.
[0016] Fig. 1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in einer für den Einzelblatteinzug
vorgesehenen Konfiguration. Die Trennschneideeinrichtung 3 wird in dieser Konfiguration
nicht benötigt und in dem schraffierten Bereich A unterhalb der Trennschneideeinrichtung
3 befinden sich bei der gezeigten Ausführungsform keinerlei Transporteinrichtungen.
[0017] In einer an sich bekannten Einzelblatteinzugvorrichtung 17 befindet sich ein Stapel
2, der aus einer Vielzahl übereinander gestapelter Briefhüllenzuschnitte besteht.
Über eine saugluftbeaufschlagte Umlenkwalze 18, die im Gegenuhrzeigersinn rotiert,
wird der unterste Zuschnitt des Stapels 2 der mit konstanter Drehzahl im Uhrzeigersinn
rotierenden Segmentwalze 5 zugeführt. Die ebenso saugluftbeaufschlagte Segmentwalze
5 ergreift mit ihrer hier nicht gezeigten Fasskante den zugeführten Zuschnitt in einem
vorbestimmten Abstand von seiner voreilenden Vorderkante und beschleunigt ihn registergenau
auf die Taktgeschwindigkeit der Briefhüllenherstellungsmaschine. Hierzu weist die
Segmentwalze 5 in an sich bekannter Weise Saugluftbohrungen in ihren Segmenteinsatzleisten
sowie in ihren diesen jeweils in Drehrichtung nacheilenden Mantelflächenbereichen
auf. Nachdem der Zuschnitt an der Segmentwalze 5 haftend eine gewisse Winkelstrecke
zurückgelegt hat, wird er schließlich mit Taktgeschwindigkeit an die saugluftbeaufschlagte
Transportwalze 19 abgegeben, die im Gegenuhrzeigersinn rotiert und den Zuschnitt bei
der gezeigten Ausführungsform an die sich anschließende Fensterausschneidestation
20 der Briefhüllenherstellungsmaschine weitertransportiert. Alternativ kann die Segmentwalze
5 den Zuschnitt an eine im Wesentlichen unter ihr liegende, ebene Transportstrecke
übergeben, bei der es sich beispielsweise um eine Transportgurteinrichtung handeln
kann.
[0018] Fig. 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in der Konfiguration für das Übernehmen
und Beschleunigen eines von einer Materialbahn 4 abgetrennten Briefhüllenzuschnitts,
d.h. in der Konfiguration des Bahnbetriebs. Die in Fig. 1 gezeigte Einzelblatteinzugvorrichtung
7 wird bei dieser Betriebsart nicht benötigt und wurde daher entfernt. Wie zu erkennen
ist, wird die Materialbahn 4 von einer nicht gezeigten Vorratsrolle kommend über mehrere
Umlenk- bzw. Transportwalzen einer Trennschneideeinrichtung 3 zugeführt. Die Trennschneideeinrichtung
3 trennt in an sich bekannter Weise einen Zuschnitt vorgegebener Länge von der Materialbahn
4 ab. Der abgetrennte Zuschnitt wird mittels einer Transportgurteinrichtung 6, die
sich im Wesentlichen in dem schraffierten Bereich B erstreckt, der dem schraffierten
Bereich A in Fig. 1 entspricht, zu der saugluftbeaufschlagten Segmentwalze 5 weitertransportiert.
[0019] Die im Uhrzeigersinn rotierende Segmentwalze 5 ergreift auch hier mit ihrer in Fig.
2 nicht gezeigten Fasskante den Zuschnitt in einem vorbestimmten Abstand von seiner
voreilenden Vorderkante und beschleunigt ihn auf Taktgeschwindigkeit. Nach dem Durchlaufen
einer gewissen Winkelstrecke gibt die Segmentwalze 5 den beschleunigten Zuschnitt
an die im Gegenuhrzeigersinn rotierende, saugluftbeaufschlagte Transportwalze 19 ab,
die ihn wiederum an eine nachfolgende Arbeitsstation der Briefhüllenherstellungsmaschine
weitertransportiert. In an sich bekannter Weise wirkt die Segmentwalze 5 beim Erfassen
und Beschleunigen des Zuschnitts mit einer im Gegenuhrzeigersinn rotierenden Gegenwalze
21 zusammen. Der Durchtrittsspalt zwischen Segmentwalze 5 und Gegenwalze 21 ist durch
Bewegen der Gegenwalze 21 auf die Segmentwalze 5 zu oder von der Segmentwalze 5 weg
einstellbar. Darüber hinaus ist die Gegenwalze 21 vorzugsweise durch Beschichtung
mit einem Gummimantel gefedert.
[0020] Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, kann die Segmentwalze 5 somit wahl- bzw. wechselweise
die beiden folgenden Funktionen übernehmen:
a) Entsprechend Fig. 1 fungiert sie als Einzelzuschnitt-Einzugswalze, die mit ihrer
Fasskante Einzelzuschnitte aus einem mehrere Zuschnitte umfassenden Stapel registergenau
einzieht und den eingezogenen Zuschnitt anschließend auf Taktgeschwindigkeit der Briefhüllenherstellungsmaschine
beschleunigt.
b) Entsprechend Fig. 2 fungiert sie bei einer die Materialbahn 4 einziehenden Briefhüllenherstellungsmaschine
als Beschleunigungswalze, die den von der Materialbahn 4 abgetrennten Zuschnitt mit
Hilfe ihrer Fasskante taktgenau übernimmt und anschließend auf die Taktgeschwindigkeit
der Briefhüllenherstellungsmaschine beschleunigt.
[0021] Die Segmentwalze 5 vereinigt folglich die beiden Funktionen der aus dem Stand der
Technik bekannten ersten und zweiten Segmentwalze 8 und 16 (siehe Fig. 3) in einer
einzigen Walze. Wie durch einen Vergleich der Fig. 1 und 2 einerseits mit der Fig.
3 andererseits ersichtlich ist, erübrigen sich dadurch die in den schraffierten Bereichen
C und D der Fig. 3 vorhandenen Umlenk- bzw. Transportwalzen. Daraus ergeben sich die
erfindungsgemäßen Vorteile geringerer Herstellungs-und Wartungskosten, eines geringeren
Platzbedarfs sowie einer verminderten Lärmerzeugung, da mehrere, im Stand der Technik
erforderliche, zyklisch mit Saugluft beaufschlagte Walzen entfallen.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0022]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Stapel
- 3
- Trennschneideeinrichtung
- 4
- Materialbahn
- 5
- Segmentwalze
- 6
- Transporteinrichtung
- 7
- Einzelblatteinzugvorrichtung
- 8
- erste Segmentwalze (Stand der Technik)
- 9
- Transportwalze
- 10
- Vakuumleitwalze
- 11
- Arbeitsstation
- 12
- Materialbahn
- 13
- Bahnzuführvorrichtung
- 14
- Formschnitteinrichtung
- 15
- Trennschneideeinrichtung
- 16
- zweite Segmentwalze (Stand der Technik)
- 17
- Einzelblatteinzugvorrichtung
- 18
- Umlenkwalze
- 19
- Transportwalze
- 20
- Fensterausschneidestation
- 21
- Gegenwalze
- A
- schraffierter Bereich
- B
- schraffierter Bereich
- C
- schraffierter Bereich
- D
- schraffierter Bereich
1. Vorrichtung zum wahlweisen Einziehen eines Zuschnitts aus einem Stapel (2) mehrerer
Zuschnitte oder Übernehmen eines Zuschnitts von einer Trennschneideeinrichtung (3),
die den Zuschnitt von einer Materialbahn (4) abtrennt, umfassend eine Vakuumleitwalze,
mittels der wahlweise der aus dem Stapel stammende Zuschnitt oder der übernommene
Zuschnitt mit einer Taktgeschwindigkeit an eine nachfolgende Arbeitsstation zur Bearbeitung
des Zuschnitts in einem Arbeitstakt abgebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Vakuumleitwalze eine Segmentwalze (5) ist, mittels der wahlweise der Zuschnitt
aus dem Stapel (2) einziehbar und auf die Taktgeschwindigkeit beschleunigbar oder
der von der Trennschneideeinrichtung (3) übernommene Zuschnitt auf die Taktgeschwindigkeit
beschleunigbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
für den Zweck des Übernehmens des Zuschnitts von der Trennschneidevorrichtung (3)
zwischen der Trennschneidevorrichtung (3) und der Segmentwalze (5) eine Transportgurteinrichtung
(6) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Transportgurteinrichtung (6) eine Sauggurteinrichtung ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
für den Zweck des Einziehens des Zuschnitts aus dem Stapel (2) die Transportgurteinrichtung
(6) von der Segmentwalze (5) entfernbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Einzelblatteinzugvorrichtung (7) vorgesehen ist, die für den Zweck des Übernehmens
des Zuschnitts von der Trennschneidevorrichtung (3) von der Segmentwalze (5) entfernbar
ist.
6. Briefhüllenherstellungsmaschine mit einer Vorrichtung zum wahlweisen Einziehen eines
Zuschnitts aus einem Stapel (2) mehrerer Zuschnitte oder Übernehmen eines Zuschnitts
von einer Trennschneideeinrichtung (3) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
7. Verfahren zum wahlweisen Einziehen eines Zuschnitts aus einem Stapel (2) mehrerer
Zuschnitte oder Übernehmen eines Zuschnitts von einer Trennschneideeinrichtung (3),
die den Zuschnitt von einer Materialbahn (4) abtrennt, wobei wahlweise der aus dem
Stapel stammende Zuschnitt oder der übernommene Zuschnitt auf eine Taktgeschwindigkeit
beschleunigt und anschließend an eine nachfolgende Arbeitsstation zur Bearbeitung
des Zuschnitts in einem Arbeitstakt abgegeben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einziehen des Zuschnitts aus dem Stapel (2) und die Beschleunigung des aus dem
Stapel (2) stammenden Zuschnitts auf die Taktgeschwindigkeit einerseits oder die Beschleunigung
des von der Trennschneideeinrichtung (3) übernommenen Zuschnitts auf die Taktgeschwindigkeit
andererseits jeweils mittels derselben saugluftbeaufschlagbaren Segmentwalze (5) erfolgt.