[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und zum Erzeugen einer Faservliesbahn
aus wenigstens zwei Faserflorbahnen durch Übereinanderlegen.
[0002] Bei der Vliesbildung werden auf Krempeln gebildete Faserflore in mehreren Lagen zu
einem Vlies übereinander geschichtet. Man unterscheidet Parallelllagenvliese und Kreuzlagenvliese.
Für die Herstellung eines Parallelllagenvlieses werden die von hintereinander oder
nebeneinander angeordneten Krempeln gelieferten Faserflore auf ein gemeinsames Transportband
dubliert. Da die Vliese in aller Regel eine längsorientierte Faserlage haben, ist
die Vliesfestigkeit in Längsrichtung der Bahn wesentlich größer als in Querrichtung.
Die Bildung von Parallelllagenvliesen ermöglicht das Dublieren von Faservliesen unterschiedlicher
Massen- und Faserarten, was einen Schichtaufbau im Vlies ermöglicht.
[0003] Zur Erstellung eines kreuzgelegten Vlieses wird ein von einer Krempel gebildeter,
kontinuierlich zugeführter Faserflor auf ein kontinuierlich fortbewegtes Transportband
quer zur Transportrichtung desselben mit oszillierenden Bewegungen mehrlagig derart
abgelegt, dass sich die abgelegten Florlagen teilweise überlappen. Dabei sind Legebreiten
erzielbar, die grundsätzlich von der Breite der zugeführten Florbahn unabhängig sind.
Die Faserlage verläuft in einem solchen Vlies dominierend quer zur Vliesbahn.
[0004] Auch nach Verfestigung des Vlieses durch einen Nadelungsvorgang sind in der genadelten
Textilbahn Unterschiede in den Streckeigenschaften feststellbar. Die Streckfestigkeit
ist in unterschiedlichen Streckrichtungen ungleich. Diese Unterschiede sucht man durch
Änderung der Faserlagen auszugleichen, indem man die Vliesbahnen oder eine daraus
hergestellte, vorvernadelte Filzbahn quer zur Faserorientierung streckt.
[0005] Es ist auch bekannt, mit Hilfe eines Kreuzlegers auf einen auf dem Transportband
zugeführten Faserflor mit längsorientierter Faserlage eine weitere Florbahn aufzutäfeln.
Dennoch gelingt es nicht, hieraus einen Filz herzustellen, der in allen Streckrichtungen
etwa gleiche Streckeigenschaften hat, denn durch den Legewinkel bedingt haben die
quer getäfelten Lagen keine ausschließlich in Querrichtung verlaufende Faserorientierung.
Außerdem hängen die Streckeigenschaften sehr von den Materialeigenschaften und dem
Flächengewicht des längs zugeführten Faserflors und der quer getäfelten Florlagen
ab. Außerdem ist festzuhalten, dass die Fasern unterschiedlicher Orientierung mehr
oder minder gesondert in unterschiedlichen Schichten des Vlieses angeordnet sind und
dieses daher bei ungünstigen äußeren Bedingungen aufgrund innerer Kräfte zu Verwerfungen
neigt. Das gilt besonders dann, wenn auf diese Art relativ dicke Filze erstellt werden
sollen, weil dann der die Unterlage bildende Faserflor, auf dem die kreuzgelegten
Faserflorlagen abgelegt werden, relativ dick sein muss, jedenfalls im Vergleich zu
dem auf ihm mehrschichtig kreuzgelegten Faserflor. Ein weiterer Nachteil dieser Verfahrensweise
ist, dass keine frei wählbaren ganzzahligen Verhältnisse aus Längs- und Querlagen
möglich sind. Schließlich richtet sich die Lagenzahl des querorientierten Flors nach
dem Flächengewicht, das erreicht werden soll. Insofern hat man es häufig mit Kombinationsvliesen
zu tun, die meist mehr Querfestigkeit als Längsfestigkeit aufweisen. Zusammenfassend
ist somit festzuhalten, dass die zuletzt genannte Verfahrensweise viele Einschränkungen
verlangt, weshalb sie in der Praxis nur sehr selten eingesetzt wird.
[0006] In vielen Anwendungsbereichen besteht der Wunsch nach einer hohen Gleichmäßigkeit
der Streckeigenschaften einer Faservliesbahn oder Nadelfilzbahn. Solche Eigenschaften
werden beispielsweise von Geotextilien verlangt, die sich Unebenheiten des von ihnen
abgedeckten Untergrundes in allen Richtungen gut anpassen müssen, unter anderem durch
Streckung. In der Kraftfahrzeugtechnik werden seit vielen Jahren Nadelfilze aus Polymerfasern
für die Auskleidung von Kofferräumen verwendet. Diese Nadelfilze werden unter Wärmeeinwirkung
tiefgezogen, um sie an die Oberflächenkontur der Begrenzungen der auszukleidenden
Räume anzupassen. Nach dem Abkühlen behalten die tiefgezogenen Filzkörper ihre durch
den Tiefziehvorgang hergestellte Gestalt. Auch diese Nadelfilze müssen in allen Richtungen
gleich Streckeigenschaften aufweisen, um ohne Schwierigkeiten in die gewünschten dreidimensionalen
Formen gebracht werden zu können.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Erzeugen einer Faservliesbahn aus wenigstens zwei Faserflorbahnen durch Übereinanderlegen
anzugeben, mit denen gegebenenfalls auch viellagige Vliesbahnen oder Vliestafeln mit
über die Lagen in Längs- und Querrichtung abwechselnden Faserorientierungen hergestellt
werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale,
bezüglich der Vorrichtung durch die im Anspruch 10 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
[0009] Die Erfindung sieht demnach vor, dass auf ein Abliefer-Transportband abwechselnd
Florabschnitte in Längsrichtung und in Querrichtung überlappend getäfelt werden, und
dieses vorzugsweise in mehreren Schichten, so dass eine Vliesbahn entsteht, in der
in mehreren Schichten Flortafeln übereinander liegen, die in im wesentlichen senkrecht
zueinander verlaufenden Richtungen orientierte Fasern aufweisen. Die einzelnen Florlagen
oder -tafeln können dabei sehr dünn sein, und entsprechend des Umfangs der Überlappung
können sehr viele Flortafeln übereinander liegen, so dass in unterschiedlichen Richtungen
orientierte Fasern über den gesamten Querschnitt des Vlieses vorhanden sind, und nicht
nur ein Wechsel von Orientierungsrichtungen zwischen einer unteren Schicht und einer
daraufliegenden oberen Schicht zu finden ist, wie in dem schon erläuterten Stand der
Technik.
[0010] Die Erfindung ermöglicht, beliebige Anzahlen von Flortafeln in Längs- und Querrichtung
und in beliebiger Abfolge längs und quer übereinander abzulegen. So könnte man im
Verhältnis 1 : 1 längs und quer legen, ggf. in mehrfacher Wiederholung, man könnte
auch 2 : 2 längs und quer legen, d.h. auf zwei in Längsrichtung abgelegte Flortafeln
folgen zwei in Querrichtung abgelegte Flortafeln, und dieses ggf. in mehrfacher Wiederholung.
Man sieht, dass ferner 2 : 1 oder beliebige andere Verhältnisse legbar sind. An dieser
Erläuterung zeigt sich die außergewöhnliche Freiheit, die die Erfindung dem Fachmann
beim Aufbau eines Vlieses gewährt.
[0011] Wenn der gegenseitige Versatz der Flortafeln so groß ist, wie ein ganzzahliger Bruchteil
der Abmessung der Flortafeln in Überlappungsrichtung derselben, liegt an allen Stellen
einer so gebildeten Vliesbahn eine stets gleiche Anzahl Florlagen übereinander.
[0012] In der Praxis erfolgt das Ablegen der Florbahnabschnitte oder Flortafeln mit Hilfe
zweier Vliesleger, die eine gemeinsame Ablieferzone auf einem Transportband abwechselnd
bedienen, und zwar aus einer parallel zur Erstreckungsrichtung des Transportbandes
verlaufenden Richtung und einer quer dazu verlaufenden Richtung. Es versteht sich,
dass hierfür die Vliesleger so konstruiert sein müssen, dass sie sich nicht gegenseitig
stören. Für diese Aufgabe besonders geeignete Vliesleger sind Steilarm-Vliesleger
mit selbsttragendem Legearm, da im eingefahrenen Zustand der Legearme die von ihnen
überstrichene Ablieferzone völlig frei liegt, so dass sie abwechselnd von den beiden
Vlieslegern in zwei zueinander senkrechten Richtungen bedient werden kann.
[0013] Ein Steilarm-Vliesleger, dessen Legearm an seinem unteren Ende nicht in der bislang
üblichen Weise mittels Schlitten auf Schienen geführt ist, sondern freitragend ist,
kann beispielsweise nach dem Konstruktionsprinzip eines Doppellenker-Wippdrehkrans
realisiert werden, das mittels eines einzigen Hydraulikzylinders als Antrieb erreicht,
dass das freie Ende eines Auslegers, hier der Legearm, der an einem Tragarm gelenkig
gelagert ist, der seinerseits ortsfest gelenkig gelagert ist, eine annähernd geradilinige
Bewegung ausführt. Eine alternative Lösung kann vom Prinzip des Knickarm-Roboters
Gebrauch machen, in dessen Gelenkpunkten drehmomentsteife Antriebe sitzen. Auch das
Prinzip des biegesteifen Schubarms ist verwendbar, wie in den Zeichnungen dargestellt.
Dem Konstrukteur stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, die hier nicht im
einzelnen aufgezählt werden sollen. Es ist ferner möglich, Flachtäfler einzusetzen,
deren Legewagen allerdings mit frei auskragend geführtem Legearm ausgerüstet sein
müssen, um die Ablieferzone ungestört aus zueinander senkrechten Richtungen abwechselnd
bedienen zu können.
[0014] Grundsätzlich kann man die abzulegenden Florbahnabschnitte zusammenhängend ablegen
mit der Folge, dass bei der hin- und rücklaufenden Legebewegung zwei aus derselben
Florbahn stammende Florbahnabschnitte übereinander gelegt werden, die an der Stelle,
wo die Legebewegung des Vlieslegers umkehrte, durch einen U-förmigen Bogen oder Henkel
miteinander verbunden sind. Dieser U-förmige Bogen kann u. U. zu Dickstellen im Vlies
führen, die störend sind. Liegen die Dickstellen am Rand der Vliesbahn, erzeugt durch
den quer zum Transportband arbeitenden Vliesleger, könnte man sie zwar durch Besäumen
der Vliesbahn abschneiden, doch führt dieses nachteilig zu Materialverlust. Verlaufen
die Dickstellen quer zur Vliesbahn, weil sie von dem in Längsrichtung des Transportbandes
arbeitenden Vliesleger hervorgerufen sind, können sie sehr störend sein.
[0015] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist daher vorgesehen, dass wenigstens die
von dem in Laufrichtung der Vliesbahn arbeitenden Vliesleger abgelegten Florbahnabschnitte
als von der Florbahn abgetrennte Tafeln abgelegt werden. Es sind dann nicht nur die
U-förmigen Bögen oder Henkel der Florlagen in der Vliesbahn vermieden, sondern es
ist dann auch möglich, Einzeltafeln abwechselnd in Längs- und Querrichtung abzulegen.
Die Vliesleger sind in diesem Falle so gesteuert, dass sie entweder nur während ihrer
hinlaufenden Bewegung oder nur während ihrer rücklaufenden Bewegung Flortafeln ablegen.
Werden die Florbahnen den Vlieslegern kontinuierlich zugeführt, versteht sich, dass
geeignete Zwischenspeicher vor den Vlieslegern angeordnet werden müssen, um den getakteten
Betrieb der Vliesleger mit der kontinuierlichen Florbahnzuführung in Einklang zu bringen.
Wenn die Florbahn als Rollenmaterial zugeführt wird, sind solche Zwischenspeicher
entbehrlich.
[0016] Das Abtrennen von Tafeln von einer Florbahn kann beispielsweise mit Hilfe eines vor
dem betreffenden Vliesleger angeordneten Streckwerks geschehen, in dem die Florbahn
überstreckt, d.h. so stark gestreckt wird, dass sie reißt. Man erhält dann an den
Tafeln Ränder, die nicht glatt, sondern unregelmäßig sind, was speziell für die in
Laufrichtung des Abliefer-Transportbandes, d.h. in Längsrichtung der Vliesbahn abgelegten
Flortafeln günstig ist, weil sich keine scharf ausprägenden Stufen in der Vliesbahn
ergeben können. Alternativ ist es auch möglich, die Flortafeln mit Hilfe einer Schneidvorrichtung
von der Florbahn zu trennen. Eine solche Schneidvorrichtung kann vor dem Vliesleger
angeordnet sein, so dass diesem die von der Florbahn bereits abgetrennten Flortafeln
zugeführt werden. Die Schneidvorrichtung kann aber auch innerhalb oder am Ablieferende
des Vlieslegers, d.h. an seinem Legearm, installiert und somit Bestandteil des Vlieslegers
sein, so dass diesem in üblicher Weise eine durchgehende Florbahn zugeführt wird.
Die Anordnung der Schneidvorrichtung am Ablieferende des Vlieslegers macht die Zeitsteuerung
des Schneidvorgangs besonders einfach, weil sich dieser dann unmittelbar mit der Umkehrbewegung
des Legewagens oder Legearms des Vlieslegers synchronisieren lässt.
[0017] Es ist ferner günstig, wenn die abgelegten Flortafeln auf die Unterlage angepresst
werden, beispielsweise mit Hilfe einer am Vliesleger befestigten Andruckwalze mit
garnierter Oberfläche. Die Garnitur der Walze ist beim Abrollen auf der gelegten Flortafel
in der Lage, Fasern in darunterliegende Vliesschichten zu drücken. Die Zähne der Garnitur
sollten zweckmäßigerweise pyramidenförmig sein. Die zykloidische Bewegung der Zähne
beim Abrollen der Andruckwalze drückt die Zähne senkrecht in das Vlies und zieht sie
auch senkrecht wieder aus dem Vlies heraus, so dass Faseranhaftung und Wickelbildung
an der Andruckwalze vermieden wird. Die Andruckwalze kann schwenkbar am Floraustritt
des Vlieslegers angebracht sein, damit sie in einer der Bewegungsrichtungen des Vlieslegers
nach Wunsch vom gelegten Vlies abgehoben werden kann.
[0018] Auch ist es vorteilhaft, wenn mit dem Legearm oder dem Legewagen des Vlieslegers
ein Schleppband mitgeführt wird, das während der ausfahrenden Bewegung des Vlieslegers
die gelegte Flortafel abdeckt, um ein Abheben desselben aufgrund aerodynamischer Effekte
zu vermeiden. Für die Abdeckung der gelegten Flortafel während der entgegengesetzten,
d.h. der einfahrenden Bewegung des Vlieslegers, wenn dieser die Ablieferzone wieder
freigibt, kann eine Art Rollo vorgesehen sein, das vom Vliesleger am Anfang seiner
einfahrenden Bewegung ergriffen und am Ende dieser Bewegung wieder freigegeben wird.
Alternativ können stattdessen Teleskoparme vorgesehen sein, die ein Abdeckband oder
Abdeckrollo hin und her führen.
[0019] Die Erfindung sieht in einer vorteilhaften Ausführungsform vor, das Transportband
intermittierend zu bewegen. Hierdurch wird es möglich, in dem gelegten Vlies Faserorientierungen
zu erzielen, die streng quer zur Vliesbahn verlaufen, da die von dem quer zum Transportband
arbeitenden Vliesleger abgelegten Flortafeln nicht durch eine Transportbandbewegung
beeinflusst werden.
[0020] Die Erfindung eröffnet weiterhin die Möglichkeit, ein gegebenenfalls erwünschtes
Profil quer zur Vliesbahn gesehen in dem Vlies auf völlig andere Weise zu erzeugen,
als bislang möglich war. Die Profilbildung in einem zu vernadelden Vlies ist erforderlich,
um durch den Nadelungsvorgang im genadelten Vlies hervorgerufene Randaufdickungen
zu vermeiden. Zu diesem Zweck werden in der bisherigen Technik in dem einem Vliesleger
zugeführten Flor mit vorgegebenen Rapport Dünnstellen erzeugt, die vom Vliesleger
in den Randbereichen der erzeugten Vliesbahn abgelegt werden. Die Dünnstellen werden
nach dem Stand der Technik entweder durch gesteuerte Abnahme des Flors am Florerzeuger,
durch ein Streckwerk zwischen dem Florerzeuger und dem Vliesleger, einen Streckvorgang
am Vliesleger oder durch besonders gesteuerte Vliesablage im Vliesleger erzeugt. Im
Gegensatz hierzu eröffnet die Erfindung aufgrund ihrer Möglichkeit, eine Vielzahl
von Flortafeln übereinander abzulegen, eine Verfahrensweise, bei der von dem quer
zur Transportrichtung des Transportbandes arbeitenden Vliesleger Flortafeln unterschiedlicher
Länge zugeführt und abwechselnd mit vom anderen Vliesleger zugeführten Flortafeln
abgelegt werden. So können beispielsweise die Längen der von der Florbahn abzutrennenden
Flortafeln in einer sich zyklisch wiederholenden Folge verändert werden. Die unterschiedlichen
Längen der vom quer zum Transportband arbeitenden Vliesleger zugeführten Flortafeln
äußern sich in einem Aufbau des gelegten Vlieses, der in den Randbereichen eine vom
Mittenbereich abweichende Dicke aufweist. Es ist zur Durchführung lediglich notwendig,
die Trenneinrichtung, die dem quer zum Transportband arbeitenden Vliesleger zugeordnet
ist, und den Ablegebevorgang dieses Vlieslegers in geeigneter Weise zu steuern.
[0021] In Weiterentwicklung des zuvor erläuterten Gedankens ermöglicht die Erfindung auch
die Herstellung von Vliestafeln vorgegebener Abmessungen, deren Randbereiche ringsum
eine von der Mitte abweichende Dicke aufweisen. Hierzu werden auf eine in Richtung
des Abliefer-Transportbandes zugeführte Florbahn als Trägerbahn im Stillstand des
Abliefer-Transportbandes abwechselnd in Längsrichtung und in Querrichtung Flortafeln
variierender Längen aufgelegt, so dass sich Randabschnitte mit von der Mitte der aus
den Flortafeln gebildeten Vliestafel abweichender Dicke ergeben. Nach Fertigstellung
der Vliestafel wird das Abliefer-Transportband um eine Vliestafellänge fortbewegt
und der Ablagevorgang wiederholt, usw.. Die durch die durchgehende Florbahn zusammengehaltenen
Vliestafeln können dann durch eine Nadelmaschine geleitet werden und werden anschließend
in einzelne Filztafeln zerschnitten. Erzeugnisse dieser Art sind beispielsweise in
der Kraftfahrzeugtechnik in der schon erwähnten Weise einsetzbar. Die dort aus den
Filzstücken tiefgezogenen Formstücke werden in aller Regel noch besäumt, so dass die
Erfindung hilft, Fasermaterial zu sparen.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf ein in den Zeichnungen dargestelltes
Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Herstellung einer Faservliesbahn
aus zwei Faserflorbahnen mit Hilfe zweier Steilarm-Vliesleger,
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung in Blickrichtung II, und
Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung von Fig. 1 in Blickrichtung III.
[0023] Man erkennt in Fig. 1 in Draufsicht ein endlos umlaufendes Abliefer-Transportband
1, das über zwei Umlenkwalzen 2 geführt ist und in Richtung A transportiert. Die Antriebseinrichtung
des Abliefer-Transportbandes 1 ist aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt.
[0024] Über dem Abliefer-Transportband 1 ist eine Ablieferzone definiert, die im Arbeitsbereich
zweier Steilarm-Vliesleger liegt, die insgesamt mit 3 bzw. 4 bezeichnet sind. Von
diesen führt der erste Steilarm-Vliesleger 3 einen Faserflor quer zur Transportrichtung
A des Abliefer-Transportbandes 1 zu, während der zweite Steilarm-Vliesleger 4 einen
Faserflor 6 in Transportrichtung A des Abliefer-Transportbandes 1 zuführt. Die beiden
Faserflorbahnen 5 und 6 weisen jeweils eine Faserorientierung auf, die in Bahnrichtung
verläuft und in der Zeichnung entsprechend durch längslaufende Linien gekennzeichnet
ist.
[0025] In den Zeichnungen ist der erste Steilarm-Vliesleger 3 im zurückgezogenen Zustand
seines Legearms 7 dargestellt, während der zweite Steilarm-Vliesleger 4 im teilweise
ausgefahrenen Zustand seines Legearms 8 dargestellt ist. Das Arbeitsergebnis der beiden
Steilarm-Vliesleger 3 und 4 in Form eines auf dem Abliefer-Transportband 1 erzeugten
Vlieses ist in Fig. 1 mit 9 bezeichnet und durch in Längs- und Querrichtung verlaufende
Linien dargestellt, die die Faserorientierung symbolisieren sollen.
[0026] Man erkennt in der Zeichnung, dass im eingefahrenen Zustand des Legearms 7 des einen
Vlieslegers 3 die Ablieferzone auf dem Abliefer-Transportband 1 für den Legearm 8
des anderen Vlieslegers 4 frei zugänglich ist, und umgekehrt. Die Legearme 7 und 8
können daher abwechselnd Florbahnabschnitte oder Flortafeln längs und quer zur Erstreckungsrichtung
der erzeugten Vliesbahn 9 ablegen. Weil die Ablieferzone ungehindert zugänglich sein
muss, verbietet es sich, die Legearme 7 und 8 an ihren freien Enden in den bei Steilarm-Vlieslegern
früher üblichen Schienen zu führen, wo auch Antriebsseile oder -ketten für den Legearm
geführt waren. Es muss zu einer Konstruktion gegriffen werden, bei der jeder Legearm
vollkommen frei auskragt, was beispielsweise mit den eingangs bereits genannten Konstruktionsprinzipien,
insbesondere dem des Doppellenker-Wippdrehkrans, erzielt werden kann.
[0027] Fig. 2 zeigt auch sehr anschaulich, dass in vorteilhafter Weise am freien Ende des
Legearms 8 des in Längsrichtung des Abliefer-Transprtbandes 1 arbeitenden Steilarm-Vlieslegers
4 eine mit einer Garnierung versehene Andruckwalze 10 derart angebracht ist, dass
sie wahlweise absenkbar und anhebbar ist, was durch den Doppelpfeil B symbolisiert
ist. Die Andruckwalze 10 ist dazu bestimmt, den bei der Einziehbewegung des Legearms
8 frisch abgelegten Flor auf das unter diesem befindliche Fasermaterial festzudrücken.
Die Zähne der Walzengarnierung ergreifen dabei Fasern aus dem frisch abgelegten Flor
und drücken diese in die darunter befindlichen Faserlagen ein, wodurch eine gewisse
Vorverfestigung des in Erzeugung befindlichen Vlieses erreicht wird.
[0028] Weiterhin zeigen die Figuren 2 und 3 jeweils ein von dem freien Ende des Legearms
8 bzw. 7 mitgeführtes Abdeckband 12 bzw. 11. Die Abdeckbänder 11 und 12 sind jeweils
mit ihrem freien Ende am unteren Ende des Legearms 7 bzw. 8 angebracht und nach Art
eines Rollos auf eine Wickelwalze 13 bzw. 14 aufgewickelt, von der sie bei der ausfahrenden
Bewegung des betreffenden Legearms 7 bzw. 8 abgezogen werden, so dass jedes Abdeckband
den von dem Legearm bei der ausfahrenden Bewegung frisch abgelegten Flor abdeckt.
Hierdurch werden durch aerodynamische Effekte evtl. hervorgerufene Störungen bei der
Florablage vermieden. Die Wickelwalzen 13 und 14 haben jeweils einen in Aufwickelrichtung
wirksamen Antrieb (nicht dargestellt), der bei der einfahrenden Bewegung des betreffenden
Legearms das Abdeckband wieder auf die Wickelwalze aufwickelt. Auch für diese Aufgabe
sind andere Halteeinrichtungen denkbar, etwa aus- und einfahrbare Teleskoparme, an
deren Enden die Abdeckbänder angebracht sind.
[0029] Es versteht sich, dass eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt) vorhanden ist,
die die Bewegungen der beiden Vliesleger 3 und 4 so abstimmt, dass diese abwechselnd
die Ablieferzone mit Flor beliefern, ohne sich dabei gegenseitig zu stören. In den
Zeichnungen sind weiterhin Einrichtungen zum Zuführen der Florbahnen 5 und 6 oder
daraus abgetrennter Abschnitte zu den Vlieslegern 3 und 4 nicht dargestellt. Solche
Zuführeinrichtungen können ganz üblicher Art sein, so dass eine Erläuterung und zeichnerische
Darstellung derselben entbehrlich ist. Auch die Einrichtungen, mit denen von den Florbahnen
ggf. Flortafeln abgetrennt werden, sei es durch übermäßiges Strecken der betreffenden
Florbahn in einem Streckwerk, oder durch Abschneiden mittels eines Querschneiders,
sind in den Zeichnungen nicht dargestellt. Die Erfindung ist auch ohne diese Darstellungen
für den Fachmann verständlich.
1. Verfahren zum Erzeugen einer Faservliesbahn aus wenigstens zwei Faserflorbahnen durch
Übereinanderlegen, dadurch gekennzeichnet, dass in der Ablieferzone eines endlosen Abliefer-Transportbandes auf dieses abwechselnd
in Laufrichtung desselben zugeführte Abschnitte einer ersten Faserflorbahn und quer
dazu zugeführte Abschnitte einer zweiten Faserflorbahn einander überlappend abgelegt
werden und die so gebildete Faservliesbahn an einer Abnahmestelle von dem Abliefer-Transportband
abgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die auf das Abliefer-Transportband abgelegten Abschnitte der in Laufrichtung
desselben zugeführten Faserflorbahn vor dem Ablegen von der Faserflorbahn abgetrennt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens die auf das Abliefer-Transportband abgelegten Abschnitte der quer zur
Laufrichtung desselben zugeführten Faserflorbahn vor dem Ablegen von der Faserflorbahn
abgetrennt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennen der Florbahnabschnitte stromaufwärts des betreffenden Vlieslegers ausgeführt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennen der Florbahnabschnitte durch örtliches Überstrecken der Florbahn ausgeführt
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Abtrennen der Florbahnabschnitte durch Schneiden ausgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneiden innerhalb des Vlieslegers ausgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schneiden am Ort der Flortafelablage in der Ablieferzone unmittelbar nach dem
Ablegen der Flortafel ausgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Lagen der einen Faserflorbahn mit jeweils zwei Lagen der anderen Faserflorbahn
abwechselnd auf dem Abliefer-Transportband abgelegt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Lage der einen Faserflorbahn und eine Lage der anderen Faserflorbahn
abwechselnd auf dem Abliefer-Transportband abgelegt werden.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faserflorbahnabschnitte beim Ablegen an die darunter liegende, in Bildung befindliche
Faservliesbahn angedrückt werden.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abliefer-Transportband nach jedem Florablegevorgang um einen Schritt weiterbewegt
und dann wieder angehalten wird.
13. Verfahren nach Anspruch 2 oder einem der davon abhängigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von Florbahnabschnitten einander überlappend aufeinander gelegt werden,
wobei die aus der Richtung quer zum Transportband zugeführten Florbahnabschnitte in
einer sich wiederholenden Folge veränderliche Längen aufweisen und zentriert so auf
das Transportband abgelegt werden, dass die Randabschnitte der erzeugten Vliesbahn
eine gegenüber der Mitte der Vliesbahn verminderte Dicke aufweisen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abliefer-Transportband nach Bildung einer aus mehreren übereinanderliegenden
Flortafeln bestehenden Vliestafel um einen Längenabschnitt fortbewegt wird, der wenigstens
der Breite der quer zum Abliefer-Transportband zugeführten Florbahn entspricht und
dann bis zum Abschluss der Erzeugung einer weiteren Vliestafel im Stillstand verbleibt.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Faserflorbahnen vorverfestigte Faserflorbahnen verwendet werden.
16. Vorrichtung zum Erzeugen einer Faservliesbahn aus wenigstens zwei Faserflorbahnen
durch Übereinanderlegen, mit einem endlosen Abliefer-Transportband (1) und zwei Vlieslegern
(3, 4), die dem Abliefer-Transportband (1) zugeordnet sind und von denen der eine
dazu eingerichtet ist, in einer Ablieferzone Abschnitte einer ihm zugeführten ersten
Faserflorbahn (5) quer zur Laufrichtung des Abliefer-Transportbandes (1) abzulegen,
und der andere Vliesleger (4) dazu eingerichtet ist, in derselben Ablieferzone Abschnitte
einer ihm zugeführten zweiten Faserflorbahn (6) parallel zur Laufrichtung des Abliefer-Transportbandes
(1) abzulegen, und mit einer Antriebs- und Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet
ist, die Vliesleger (3, 4) derart zu steuern, dass sie abwechselnd von ihnen zugeführte
Florbahnabschnitte in der Ablieferzone ablegen.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens dem in Laufrichtung des Abliefer-Transportbandes (1) Flor zuführenden
Vliesleger (4) eine Einrichtung zum Abtrennen von Abschnitten von der dem Vliesleger
(4) zugeführten Faserflorbahn (6) zugeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrenneinrichtung wenigstens der in Laufrichtung des Abliefer-Transportbandes
(1) zugeführten Faserflorbahn (6) ein Streckwerk ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtrenneinrichtung wenigstens der quer zur Laufrichtung des Abliefer-Transportbandes
(1) zugeführten Faserflorbahn (5) eine Schneidvorrichtung ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidvorrichtung an der über die Ablieferzone bewegten Ablieferstelle des Vlieslegers
angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesleger jeweils Steilarm-Vliesleger (3, 4) sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Legearm (7; 8) jedes Vlieslegers (3; 4) an seinem freien Ende mit einer drehbar
gelagerten, mit einer Oberflächengarnitur versehenen Andruckwalze (10) versehen ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Andruckwalze (10) an dem Legearm (7; 8) vertikal schwenkbar angebracht ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Vliesleger jeweils Flachtäfler mit gegeneinander bewegten Lege- und Speicherwagen
sind, wobei jeweils der Legewagen einen über die Ablieferzone am Abliefer-Transportband
frei vorschiebbaren und davon zurückziehbaren Legearm aufweist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Vliesleger (3; 4) mit einer Einrichtung (10; 11) zum Abdecken des gelegten
Florbahnabschnitts während der Legebewegung versehen ist.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Vliesleger(3, 4) an seiner den Flor abgebenden Ablieferstelle
mit einem Abdeckband (11, 12) verbunden ist, das auf eine ortsfest neben der Ablieferzone
gelagerte Wickelwalze (13, 14) gewickelt ist und der Bewegung des Vlieslegers (3,
4) folgend von der Wickelwalze (13, 14) abwickelbar und auf diese aufwickelbar ist.