(19)
(11) EP 1 596 022 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.11.2005  Patentblatt  2005/46

(21) Anmeldenummer: 05007496.2

(22) Anmeldetag:  06.04.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/96
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA HR LV MK YU

(30) Priorität: 03.05.2004 DE 202004006987 U

(71) Anmelder: NORSK HYDRO ASA
0257 Oslo 2 (NO)

(72) Erfinder:
  • Jager, Werner
    89264 Weissenhorn (DE)
  • Brüderl, Dietmar
    88451 Dettlingen (DE)
  • Jiaxian, Xu
    89077 Ulm (DE)

(74) Vertreter: Dziewior, Joachim et al
Postfach 17 67
89007 Ulm
89007 Ulm (DE)

   


(54) Andruckleiste für eine Gebäudefassade oder ein Dach


(57) Die Erfindung betrifft eine Andruckleiste für eine Gebäudefassade oder ein Dach, die jeweils an der nach außen gewandten Seite im mittleren Bereich von Pfosten (1) und Riegeln (2) über eine Dämmleiste (5) angeschlossen ist, wobei die Pfosten (1) und Riegel (2) ein Rahmenwerk für Ausfachungen, insbes. Verglasungselemente bilden und die Andruckleiste (4) wenigstens eine der Ausfachungen außenseitig übergreift und dieser/n über jeweils eine Dichtleiste (6) anliegt. Dabei sind die Dämmleiste (5) sowie die Dichtleiste (6) einstückig mit der Andruckleiste (4) ausgebildet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Andruckleiste für eine Gebäudefassade oder ein Dach, die jeweils an der nach außen gewandten Seite im mittleren Bereich von Pfosten und Riegeln über eine Dämmleiste angeschlossen ist, wobei die Pfosten und Riegel ein Rahmenwerk für Ausfachungen, insbes. Verglasungselemente bilden und die Andruckleiste wenigstens eine der Ausfachungen außenseitig übergreift und dieser/n über jeweils eine Dichtleiste anliegt. Erfindungsgemäß sind die Dämmleiste sowie die Dichtleiste einstückig mit der Andruckleiste ausgebildet.

[0002] Derartige Andruckleisten sind in zahllosen Ausführungsformen aus der Praxis sowie beispielsweise aus der DE 195 16 778 bekannt. Üblicherweise ist die Andruckleiste randseitig mit Verankerungsprofilen für die Dichtleiste versehen, in welche diese vor der Montage eingefügt werden. Desweiteren ist zunächst die am Pfosten beziehungsweise Riegel anzuschließende Dämmleiste zu montieren, bevor die Andruckleiste an der Dämmleiste befestigt wird.

[0003] Im Ergebnis ergeben sich hieraus mehrere aufeinanderfolgende Arbeitsgänge mit mehreren, unabhängig voneinander bereitzustellenden Leisten und Profilen.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Andruckleiste der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß sowohl die Lagerhaltung als auch die Montage an der Baustelle vereinfacht wird.

[0005] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Dämmleiste sowie die Dichtleiste einstückig mit der Andruckleiste ausgebildet sind.

[0006] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß die einzelnen Bauelemente von Anfang an eine Einheit darstellen, so daß sowohl die Handhabung wie auch die Lagerhaltung erheblich vereinfacht werden. Insbesondere können die einzelnen Bauelemente in einem Arbeitsgang einheitlich abgelängt werden.

[0007] In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung bestehen die Dämmleiste, die Dichtleiste und die Andruckleiste zweckmäßigerweise aus Kunststoff- und/oder gummiartigem Material.

[0008] Hierbei ist es insbesondere vorteilhaft, wenn die Dämmleiste, die Dichtleiste und die Andruckleiste aus EPDM, TPE (Thermmoplastische Elastomere), PPO-PA (Polyphenylenoxid-Polyamid) oder PVC bestehen.

[0009] Um eine gute Abdichtfunktion zu erreichen, ist die Dichtleiste vorteilhafterweise auf eine gegenüber der Andruckleiste geringere Shorehärte eingestellt.

[0010] Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die Andruckleiste mit der Dämmleiste und/oder der Dichtleiste koextrudiert sind.

[0011] Ebenso besteht jedoch auch die Möglichkeit, daß die Dichtleisten in eine falzartige Ausnehmung der Andruckleiste eingeklebt oder anvulkanisiert sind.

[0012] Um eine höhere mechanische Stabilität zu erreichen, kann auf der der Dämmleiste abgewandten Seite der Andruckleiste eine Metalleinlage angeordnet sein.

[0013] Hierbei besteht selbstverständlich auch die Möglichkeit, daß die Andruckleiste auf die Metalleinlage aufvulkanisiert ist.

[0014] Als Material für die Metalleinlage kann insbesondere Aluminium oder Stahl vorgesehen sein.

[0015] Schließlich besteht noch die ebenfalls vorteilhafte Möglichkeit, daß die Dämmleiste mit zur Andruckleiste parallel verlaufenden Querstegen versehen ist, die etwa mittig über einen Trennspalt geteilt ausgebildet sind, wobei am Trennspalt die beiden Hälften der Querstege verbindende Rastelemente vorgesehen sein können. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die zur Andruckleiste senkrecht ausgerichtete Dämmleiste zunächst abgewinkelt an die Andruckleiste anzulegen. Damit kann das Gesamtprofil beispielsweise auf Rollen aufgewickelt werden, wodurch sich eine weitere Vereinfachung der Lagerhaltung ergibt.

[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert; es zeigen:
Fig. 1
eine T-Verbindung einer Gebäudefassade mit Pfosten und Riegeln sowie der erfindungsgemäßen Andruckleiste in perspektivischer Darstellung,
Fig. 2
eine Schnittdarstellung eines Pfostens oder Riegels sowie der Andruckleiste,
Fig. 3
eine weitere Ausführungsform der Erfindung in der Fig. 2 entsprechender Darstellung,
Fig. 4
eine Ausgestaltung ähnlich der Fig. 2 beziehungsweise 3, jedoch mit einer zusätzlichen Metalleinlage,
Fig. 5
eine zu Fig. 4 alternative Ausgestaltung,
Fig. 6
eine weitere Ausführungsform mit flexibel ausgestalteter Dämmleiste.


[0017] Die in der Fig. 1 nur teilweise dargestellte perspektivische Ansicht einer Gebäudefassade zeigt einen Pfosten 1 sowie einen Riegel 2, die beide Bestandteil eines Rahmenwerks für Ausfachungen sind, wobei die Ausfachungen aus in der Zeichnung nicht dargestellten Paneelen oder Verglasungselementen bestehen können. An den Pfosten 1 und Riegeln 2 sind Verankerungsprofile 3 für Dichtleisten vorgesehen, denen die Ausfachungen anliegen.

[0018] Auf der nach außen gewandten Seite des Rahmenwerks ist eine Andruckleiste 4 vorgesehen, die über eine Dämmleiste 5 im mittleren Bereich der Pfosten 1 beziehungsweise Riegel 2 angeschlossen ist. Diese Andruckleiste 4 übergreift die Ausfachungen außenseitig und liegt diesen über jeweils eine Dichtleiste 6 an.

[0019] Wie sich aus der Fig. 1 sowie den folgenden Figuren ergibt, sind die Dämmleiste 5 sowie die Dichtleiste 6 einstückig mit der Andruckleiste 4 ausgebildet.

[0020] Gemäß der Erfindung bestehen die Dämmleiste 5, die Dichtleiste 6 und die Andruckleiste 4 aus Kunststoff- und/oder gummiartigem Material, wobei hierfür insbesondere EPDM, TPE, PPO-PA oder PVC in Betracht kommt.

[0021] Wesentlich hierbei ist, daß die Dichtleiste 6 auf eine gegenüber der Andruckleiste 4 geringere Shorehärte eingestellt ist, so daß einerseits die notwendige Stabilität der Andruckleiste 4 erreicht, andererseits aber eine hinreichende Dichtfunktion der Dichtleiste 6 gegeben ist.

[0022] Bei den Ausführungsformen nach den Figuren 2 und 3 können die Andruckleiste 4 mit der Dämmleiste 5 und/oder der Dichtleiste 6 koextrudiert sein. Es besteht stattdessen jedoch auch die Möglichkeit, daß die Dichtleiste in eine falzartige Ausnehmung der Andruckleiste 4 eingeklebt oder aufvulkanisiert ist.

[0023] Sofern eine höhere Festigkeit der Andruckleiste 4 gefordert ist, kann auf der der Dämmleiste 5 abgewandten Seite der Andruckleiste 4 eine Metalleinlage 7 angeordnet sein, wie sich dies aus den Figuren 4 und 5 ergibt. Grundsätzlich besteht hierbei auch die Möglichkeit, daß die Andruckleiste 4 auf die Metalleinlage 7 aufvulkanisiert ist. Als Material kommt hierfür insbesondere Aluminium oder Stahl in Betracht.

[0024] Schließlich besteht noch die in der Zeichnung in Fig. 6 lediglich angedeutete Möglichkeit, daß die Dämmleiste 5 mit zur Andruckleiste 4 parallel verlaufenden Querstegen 8 versehen ist, die etwa mittig über einen Trennspalt geteilt ausgebildet sind. Am Trennspalt sind dann Rastelemente 9 vorgesehen, die die beiden Hälften der Querstege 8 miteinander verbinden. Hierdurch besteht die Möglichkeit, die senkrecht zu den Querstegen 8 verlaufenden Längsstege 10 der Dämmleiste 5 seitlich abzuwinkeln, wodurch die Andruckleiste 4 zusammen mit der Dämmleiste 5 und den Dichtleisten 6 beispielsweise zu Rollen aufgewickelt werden kann. Nach dem Ablängen des Materials können dann die Längsstege 10 wieder aufgerichtet werden, worauf die Rastelemente 9 die beiden Hälften 8 der Querstege miteinander verbinden, so daß dann die geforderte Stabilität sowie die Ausbildung wärmedämmender Kammern gewährleistet ist.

[0025] Im übrigen ist die Andruckleiste 4 in an sich bekannter Weise durch eine Abdeckleiste 11 geschlossen.


Ansprüche

1. Andruckleiste für eine Gebäudefassade oder ein Dach, die jeweils an der nach außen gewandten Seite im mittleren Bereich von Pfosten (1) und Riegeln (2) über eine Dämmleiste (5) angeschlossen ist, wobei die Pfosten (1) und Riegel (2) ein Rahmenwerk für Ausfachungen, insbes. Verglasungselemente bilden und die Andruckleiste (4) wenigstens eine der Ausfachungen außenseitig übergreift und dieser/n über jeweils eine Dichtleiste (6) anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmleiste (5) sowie die Dichtleiste (6) einstückig mit der Andruckleiste (4) ausgebildet sind.
 
2. Andruckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmleiste (5), die Dichtleiste (6) und die Andruckleiste (4) aus kunststoff- und/oder gummiartigem Material bestehen.
 
3. Andruckleiste nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmleiste (5), die Dichtleiste (6) und die Andruckleiste (4) aus EPDM, TPE, PPO-PA oder PVC bestehen.
 
4. Andruckleiste nacheinander Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleiste (6) auf eine gegenüber der Andruckleiste (4) geringere Shorehärte eingestellt ist.
 
5. Andruckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckleiste (4) mit der Dämmleiste (5) und/oder der Dichtleiste (6) koextrudiert sind.
 
6. Andruckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtleiste (6) in eine falzartige Ausnehmung der Andruckleiste (4) eingeklebt oder aufvulkanisiert ist.
 
7. Andruckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der der Dämmleiste (5) abgewandten Seite der Andruckleiste (4) eine Metalleinlage (7) angeordnet ist.
 
8. Andruckleiste nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckleiste (4) auf die Metalleinlage (7) aufvulkanisiert oder aufgeklebt ist.
 
9. Andruckleiste nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalleinlage (7) aus Aluminium oder Stahl besteht.
 
10. Andruckleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämmleiste (5) mit zur Andruckleiste (4) parallel verlaufenden Querstegen (8) versehen ist, die etwa mittig über einen Trennspalt geteilt ausgebildet sind, wobei am Trennspalt die beiden Hälften der Querstege (8) verbindende Rastelemente (9) vorgesehen sein können.
 




Zeichnung