[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erfassung und Meldung von Betauungen
in einem optischen Rauchmelder nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Brandmeldesensoren sind häufig als optische Rauchmelder oder Rauchdetektoren ausgeführt.
Sie arbeiten zumeist nach dem Tyndall- oder Streulichtprinzip. Nachstehend eine Anzahl
von Schriften zum Stand der Technik, in der verschiedene Rauchmelderanordnungen offenbart
sind: US 4,242,673, US 4,232,307, DE 27 54 139 A1, EP 0 076 338 A1, US 4,180,742 und
EP 0 360 126.
[0003] Fehlerquellen für die Erfassung von Rauch mit Hilfe derartiger Rauchmelder ist Stör-
oder Streulicht, das nicht von Rauchpartikeln herrührt. So kann von außen in das Meldergehäuse
eintretende Licht zur Erzeugung eines Alarmsignals führen. Es wird daher bei derartigen
Meldergehäusen angestrebt, daß nach Möglichkeit gar kein oder nur sehr wenig Außenlicht
in die Meßstrecke hineingelangt. Da das Meldergehäuse jedoch ausreichend Öffnungen
aufweisen muß, durch die Rauchpartikel eindringen können, läßt sich der Eintritt von
Störlicht nicht gänzlich vermeiden.
[0004] Eine weitere Quelle von Störlicht ist die Verschmutzung der Melderkammer. Auf den
Wänden des Meldergehäuses ablagernder Schmutz führt zu einer Verstärkung des Streulichts.
Je höher der Verschmutzungsgrad ist, je stärker der Streulichtanteil, der hiervon
verursacht ist. Ab einem bestimmten Verschmutzungsgrad ist daher mit der Erzeugung
eines Alarmsignals zurechnen, wenn keine Gegenmaßnahmen getroffen werden. Die Erzeugung
von fälschlich generierten Alarmsignalen ist jedoch in jedem Falle zu vermeiden, weil
sie für den Betreiber einer Anlage aus Rauchdetektoren wegen des Einsatzes der Feuerwehr
kostspielig werden kann. In der bereits genannten EP 0 360 126 wird daher eine wirksame
Anordnung vorgeschlagen, mit deren Hilfe die Verschmutzung der Meßkammerwände detektiert
wird. Dies geschieht dadurch, daß die Reflexion einer bestrahlten Fläche einer Meßkammerwand
detektiert und ausgewertet wird. Mit steigender Verschmutzung steigt der Reflexionsgrad
an. Der die Verschmutzung wiedergebende Meßwert kann dazu verwendet werden, den Schwellwert
nachzuführen, so daß die Empfindlichkeit des Rauchmelders annähernd gleich bleibt.
Es ist jedoch auch möglich, durch Messung der Meßkammerverschmutzung ein Alarmsignal
zu erzeugen, das vorzugsweise zu einer Meldezentrale gegeben wird, damit der verschmutze
Melder ausgetauscht bzw. gereinigt wird.
[0005] Eine dritte Fehlerquelle besteht darin, daß innerhalb des Rauchmelders eine Betauung
stattfindet. In diesem Fall entstehen kleine Wassertröpfchen an Betauungskeimen an
der Oberfläche der Meßkammerwände und an den optischen Elementen, wie z.B. Linsen
oder Kunststoffkörper der Lichtsender bzw. Lichtempfänger. Die elektronische Schaltung
zur Auswertung der Meßsignale im Rauchmelder läßt sich hingegen sehr gut gegen Feuchtigkeit
schützen und kann z.B. mit einem Schutzlack versehen werden oder in einer Vergußmasse
vergossen werden.
[0006] Die erhöhte Reflexionseigenschaft der Meßkammerwände aufgrund des Feuchtigkeitsbelages
erzeugt ein größeres Empfangssignal am lichtempfindlichen Empfänger. Werden keine
zusätzlichen Maßnahmen getroffen, so kommt es innerhalb kürzester Zeit zum Erreichen
der Alarmschwelle für Rauch und damit zum Fehlalarm.
[0007] Es ist bekannt, konstruktive Maßnahmen zur Ausbildung eines Rauchkammergehäuses bzw.
einer Meßkammer vorzusehen, sowie eine spezifische Anordnung der optischen Elemente,
mit denen eine Betauung und damit ein Fehlalarm verhindert werden soll. Es ist jedoch
einsehbar, daß letztlich eine Betauung nicht verhindert werden kann. Daher wurde auch
bereits vorgeschlagen, derartige Melder mit einem Heizelement zu versehen. Das Heizelement
erfordert jedoch einen entsprechenden Energiebedarf. Außerdem verändert es das Eindringverhalten
des Rauchs in die Meßkammer des Rauchmelders.
[0008] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Feuchtesensor vorzusehen, der die Feuchtigkeit
in unmittelbarer Umgebung des Rauchmelders mißt. Bei zunehmender Betriebsdauer besteht
die Gefahr der Verschmutzung des Feuchtesensors. Damit ist auch die Messung der Luftfeuchtigkeit
mit Fehlern behaftet. Ferner sind beständige und langlebige Feuchtesensoren relativ
aufwendig. Schließlich ist erforderlich, bei der Herstellung von Brandmeldern mit
Feuchtesensoren diese entsprechend abzugleichen, was den Fertigungsaufwand erhöht.
[0009] Aus DE 4 307 585 C1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Kompensation der Feuchtigkeit
in einem Streulichtmelder bekannt geworden. Mit Hilfe eines weiteren Lichtsenders
und dem bereits vorhandenen Lichtempfänger wird ein Feuchtigkeitsbelag auf der Empfangsoptik
detektiert, indem periodisch die Rauchdichte mit dem ersten Lichtsender und dazu zeitlich
versetzt die Feuchtigkeit mit dem zweiten Lichtsender gemessen wird. Die beiden Meßwerte
werden verarbeitet, wobei der Feuchtigkeitsbelag das Licht des zweiten Lichtsenders
reflektiert und damit das Empfängerausgangssignal in Abhängigkeit von der Stärke des
Feuchtigkeitsbelages schwächt. Eine derartige Anordnung ist ebenfalls relativ aufwendig
und führt nicht mit absoluter Sicherheit zum Ziel, den schädlichen Einfluß der Betauung
zu vermeiden.
[0010] Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erfassung und Meldung
von Rauch anzugeben, bei dem die Einflüsse durch Betauung eliminiert bzw. kompensiert
werden.
[0011] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0012] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird die Temperatur an oder im Meldergehäuse
gemessen, und der zeitliche Verlauf der Temperatur wird mit dem Verlauf des Ausgangssignals
des optischen Empfängers in Beziehung gesetzt. Es wird ein sogenanntes Betauungssignal
erzeugt, wenn der Anstieg des Empfangssignals mit einem Anstieg der Temperatur korreliert.
[0013] Vorzugsweise wird ein Alarmsignal unterdrückt, wenn ein Betauungssignal erzeugt wird.
Zusätzlich oder alternativ kann der Schwellwert für das Alarmsignal nach Maßgabe des
Meldesignals nachgeführt werden, wenn ein Betauungssignal erzeugt worden ist. Auf
diese Weise kann auch während der Betauung eine Rauchmessung stattfinden.
[0014] Damit der Melder gegebenenfalls an einen anderen Ort angebracht werden kann, wenn
er an seinem Ort zur Betauung neigt, kann nach einer Ausgestaltung der Erfindung das
Betauungssignal an eine Zentrale gesendet werden. In der Zentrale kann der Rauchmelder
identifiziert und gegebenenfalls an einem anderen Ort angebracht werden, wo die Gefahr
der Betauung vermindert oder nicht gegeben ist.
[0015] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine Betauung in der Meßkammer eines
Rauchmelders grundsätzlich dadurch hervorgerufen wird, daß der Taupunkt an der Oberfläche
des Meßkammerraums erreicht wird.
[0016] Steigt die Intensität des empfangenen reflektierenden Lichts am Empfänger an, so
zeigt dies das Vorhandensein von Rauch an, wenn man alle Störeinflüsse außen vor läßt.
Eine Betauung führt ebenfalls zu einer Erhöhung des Streulichts und kann daher das
Eindringen von Rauch vortäuschen. Wird nun mit ansteigendem Empfangssignal, das ein
erhöhtes Streulicht repräsentiert, gleichzeitig ein Anstieg der Temperatur gemessen,
ist dies ein Indikator dafür, daß eine Betauung in der Meßkammer vorliegt.
[0017] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert werden.
- Fig. 1
- zeigt äußerst schematisch einen optischen Rauchmelder nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt den zeitlichen Verlauf eines Meldersignals und der Temperatur in der Meßkammer.
[0018] In Fig. 1 ist ein Rauchmelder 10 äußerst schematisch dargestellt. Er weist ein Gehäuse
12 auf, in dem eine Meßkammer 14 ausgebildet ist, die an gegenüberliegenden Enden
bei 14 bzw. 16 Öffnungen aufweist für den Eintritt von Rauch. Auf einer Schaltplatine
18 ist ein lichtempfindlicher Empfänger 20 angeordnet. Er ist von einer Box 22 umgeben,
die bei 24 eine Öffnung aufweist für den Eintritt von Licht. In der Platine 18 ist
eine Öffnung 26 vorgesehen, unter der ein optischer Sender 28 angeordnet ist, beispielsweise
eine LED. Der Sender 28 sendet Licht nach oben in die Meßkammer, quer zum Gesichtsfeld
des Empfängers 20, wobei das reflektierende Licht der Kammerwände als Streulicht vom
Empfänger 20 aufgenommen wird.
[0019] In der Meßkammer 14 ist außerdem ein Temperatursensor 30 angeordnet, zur Messung
der Temperatur in dem Gehäuse.
[0020] Die Auswertung der Signale des lichtempfindlichen Empfängers 20 mit Hilfe einer geeigneten
elektronischen Schaltungsanordnung; sie ist im einzelnen nicht dargestellt. Sie ist
an sich bekannt. Üblicherweise wird ein Schwellwert vorgegeben, wobei ein Alarmsignal
erzeugt wird, wenn das Empfangssignal des Empfängers 20 diesen Schwellwert erreicht
bzw. überschreitet. Es können auch Kompensationsmaßnahmen vorgesehen werden, die Streulichteinflüsse,
die durch andere Ursachen hervorgerufen werden, kompensieren. Hierzu ist weiter oben
einiges ausgeführt.
[0021] In dem Diagramm nach Fig. 2 ist mit der durchgezogenen Kurve 32 eine Temperaturkurve
des Temperaturfühlers 30 wiedergegeben. Sie zeigt an, daß in einem gewissen Zeitraum
die Temperatur in der Meßkammer 14 angestiegen ist. Mit der gestrichelten Kurve 34
ist der Verlauf des Empfangssignals des lichtempfindlichen Empfängers 20 wiedergegeben,
wodurch angezeigt ist, daß die auf dem Empfänger auftreffende Menge Störlicht im Verlauf
eines Zeitraums zugenommen hat.
[0022] Bei der Einrichtung des optischen Melders muß zunächst die optische Eigenschaft der
Meßkammerwand durch eine einfache Kombination aus Sender 28 und Empfänger 20 geprüft
werden. Die Lichtstrahlen des Senders 28 werden von der Meßkammerwand reflektiert
und vom Empfänger 20 registriert. Im Neuzustand der Meßkammer 14 ohne Betauung wird
z.B. eine Intensität E1 am Empfänger 20 gemessen. Durch die Betauungskeime wird das
Licht an den Meßkammerwänden gestreut und eine erhöhte Intensität, z.B. in E2 gemessen.
Findet zugleich ein Temperaturanstieg in der Meßkammer 14 statt, wie durch Kurve 32
angezeigt, ist dies ein Indikator dafür, daß eine Betauung in der Meßkammerwand stattgefunden
hat und die erhöhte Intensität des Empfangssignals zumindest nicht alleine auf Rauch
zurückzuführen ist.
[0023] Mit Hilfe des Empfangssignal des Empfängers 20 kann die Alarmschwelle zur Detektierung
von Rauch nachgeführt werden. Damit wird nicht nur ein Fehlalarm verhindert, sondern
es ist auch noch eine Detektierung von Rauch möglich. Zudem kann ein Signal von dem
Rauchmelder 10 an eine Zentrale gesendet werden, so daß dort erkennbar ist, welcher
Rauchmelder unter einer Betauung leidet. Gegebenenfalls kann der Rauchmelder an einen
günstigeren Ort verlegt werden.
1. Verfahren zur Erfassung und Meldung von Rauch mit Hilfe einer optischen Anordnung
in einen Meldergehäuse, wobei die optische Anordnung mindestens ein optisches Senderelement
und mindestens ein optisches Empfangselement enthält und das ein Empfangssignal abgibt,
das für die auftreffende Lichtmenge repräsentativ ist, wobei eine elektronische Auswertevorrichtung
das Empfangssignal mit einem Sollwert vergleicht, und ein Alarmsignal erzeugt wird,
wenn das Empfangssignal den vorgegebenen Schwellwert erreicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur an oder im Meldergehäuse (12) gemessen und der zeitliche Verlauf der
Temperatur (32) mit dem zeitlichen Verlauf des Empfangssignals (34) des optischen
Empfangselements (20) in Beziehung gesetzt wird und ein Betauungssignal erzeugt wird,
wenn der Anstieg des Empfangssignals mit einem Temperaturanstieg korreliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bildung eines Alarmsignals unterdrückt wird, wenn ein Betauungssignal erzeugt
worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwellwert nach Maßgabe des Empfangssignals nachgeführt wird, wenn ein Betauungssignal
erzeugt worden ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Betauungssignal bzw. das Auftreten eines Betauungssignals an eine Zentrale gesendet
wird.