[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wechselanzeigevorrichtung für Verkehrszeichen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Wechselanzeigevorrichtungen werden verwendet, um in bestimmten Abschnitten
des Straßennetzes eine Verkehrsberuhigung durchzuführen oder dem Autofahrer andere
wichtige verkehrsbezogene Informationen zukommen zu lassen. Eine Form dieser Wechselanzeigevorrichtungen
besteht üblicherweise aus mehreren nebeneinander angeordneten und drehbar gelagerten
Elementen, deren jeweils nach außen gewandte Seitenflächen gemeinsam die Darstellung
des gewünschten Verkehrszeichens liefern. Eine weit verbreitete Form dieser Wechselanzeigevorrichtungen
verwendet Prismenelemente mit drei Seitenflächen, wobei die Breite und Länge der Seitenflächen
variabel sind. Üblicherweise treibt beispielsweise ein Gleichstrom-Getriebemotor eine
quer zu den Prismenelementen angeordnete Antriebswelle an, die wiederum über geeignete
Übersetzungen das Drehen der Prismenelemente in die gewünschte Position bewirkt.
[0003] Damit die Wechselanzeigevorrichtung nicht bei Stromausfall ein ungewünschtes Verkehrszeichen
anzeigt, was zu einer Behinderung des Straßenverkehrs oder sogar zu einer Gefährdung
der Verkehrsteilnehmer führen kann, sollen die Prismenelemente in diesem Fall in eine
zuvor festgelegte Position gedreht werden. Hierfür wurde bislang eine unterbrechungsfreie
Stromversorgung eingesetzt, die den Motor jederzeit mit genügend Strom versorgt, um
eine Drehung der Prismenelemente in die vorbestimmte Position zu gewährleisten. Derartige
unterbrechungsfreie Stromversorgungen sind jedoch teuer und störungsanfällig.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Wechselanzeigevorrichtung
für Verkehrszeichen zu schaffen, die sich bei Stromausfall zuverlässig in eine vorbestimmte
Position zurückstellt und gleichzeitig eine im Vergleich zu bekannten Rückstellverfahren
kostengünstige Lösung liefert.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Dadurch, daß die Rückstellvorrichtung als mechanischer Kraftspeicher ausgebildet
ist, wird gewährleistet, daß bei Stromausfall unabhängig von der Position der Prismenelemente
jederzeit eine extrem zuverlässige Rückstellung der Wechselanzeigevorrichtung erfolgt,
wobei zusätzlich ein Kostenvorteil erzielt wird.
[0007] Vorteilhafterweise weist die Rückstellvorrichtung ein mit der Antriebswelle wirkend
verbundenes Kettenrad auf, das mit einer Rollenkette wirkend verbunden ist, die wiederum
über einen an ihr befestigten Mitnehmer mit einer Hebelvorrichtung verbunden ist,
welche bei Stromausfall mittels einer Federanordnung in eine vorbestimmte Stellung
rückführbar ist. Durch diese Konstruktion wird gewährleistet, daß die Rückführung
der Prismenelemente in die Ruheposition jeweils direkt erfolgt, ohne daß zwischenzeitlich
bei der Rückstellung ein anderes als das gewünschte Verkehrszeichen sichtbar wird.
[0008] Vorzugsweise ist das Kettenrad mit der Antriebswelle über zwei Kegelräder verbunden,
wodurch eine einfache mechanische Kraftübertragung ermöglicht wird.
[0009] Vorteilhafterweise ist der Motor mit der Antriebswelle über zwei Kegelräder verbunden,
und das an der Antriebswelle befestigte Kegelrad ist verschiebbar ausgebildet und
wird mittels einer Druckfeder in Richtung eines ausgerückten Zustands beaufschlagt,
so daß bei Stromausfall die Möglichkeit einer einfachen Entkopplung von Motor und
Antriebswelle besteht.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist ein Hubmagnet vorgesehen, der
bei intakter Stromversorgung eine längs verschiebbare Stange anzieht, an der ein Einrückelement
zum Einrücken des verschiebbaren Kegelrades befestigt ist. Dadurch erfolgt bei Stromausfall
automatisch ein Ausrücken des verschiebbaren Kegelrades, ohne daß weitere Maßnahmen
notwendig sind.
[0011] Dadurch, daß die Hebelvorrichtung eine Umlenkstange aufweist, die an einem Ende mit
dem Mitnehmer und am anderen Ende mit einem Vorspannhebel beweglich verbunden ist,
und daß der Vorspannhebel an seinem gegenüberliegenden Ende beweglich mit einem Rückstellhebel
verbunden ist, wird eine mechanische Konstruktion geschaffen, die eine besonders zuverlässige
Rückstellung der Wechselanzeigevorrichtung gewährleistet.
[0012] Dies wird weiterhin dadurch verstärkt, daß die Federanordnung eine Zugfeder aufweist,
die mit dem Rückstellhebel verbunden ist.
[0013] Um die genaue Position der Prismenelemente in der rückgeführten Stellung definieren
zu können, weist die Rückstellvorrichtung ein kippbares Positionierelement auf, das
vorzugsweise aus einem flachen Blech und zwei darauf angeordneten PVC-Bolzen besteht,
zwischen denen die Umlenkstange geführt ist, so daß die Umlenkstange bei Erreichen
einer gewünschten Endposition zwischen den beiden Bolzen durch Verkippung des Positionierelements
eingeklemmt wird.
[0014] Für die genaue Einstellung der Kippbewegung ist eine mit dem oberen Ende des Rückstellhebels
verbundene Zugstange, die zwei einstellbare Längsanschläge aufweist, in einer Öse
des Positionierelements verschiebbar geführt.
[0015] Um eine ruckartige Rückstellung zu verhindern, weist die Rückstellvorrichtung außerdem
einen Gasdruckdämpfer auf, der vorzugsweise am Rückstellhebel angreift.
[0016] Vorzugsweise weist die Wechselanzeigevorrichtung eine Arretiervorrichtung für den
Rückstellhebel auf, die bei maximaler Auslenkung desselben initiiert wird. Dadurch
wird gewährleistet, daß nach einmaliger maximaler Dehnung der Zugfeder die Bewegung
der Prismenelemente ohne Überwindung der Federkraft erfolgt, so daß ein Verschleiß
verhindert wird.
[0017] Weitere Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1
- zeigt eine Frontansicht einer erfindungsgemäßen Wechselanzeigevorrichtung;
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht auf einen Ausschnitt der Antriebsmechanik einer erfindungsgemäßen
Wechelanzeigevorrichtung im Betriebsmodus;
- Fig. 3
- zeigt eine Rückansicht eines Ausschnitts einer erfindungsgemäßen Wechselanzeigevorrichtung
im Betriebsmodus;
- Fig. 4
- zeigt die Ansicht aus Fig. 2 bei Stromausfall;
- Fig. 5
- zeigt die Ansicht aus Fig. 3 bei Stromausfall;
- Fig. 6
- zeigt eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Wechselanzeigevorrichtung einschließlich
der Elemente der Rückstellvorrichtung in einer ersten Anzeigeposition;
- Fig. 7
- zeigt eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Wechselanzeigevorrichtung einschließlich
der Elemente der Rückstellvorrichtung in einer zweiten Anzeigeposition;
- Fig. 8
- zeigt eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Wechselanzeigevorrichtung einschließlich
der Elemente der Rückstellvorrichtung bei maximaler Auslenkung des Rückstellhebels;
und
- Fig. 9
- zeigt eine Rückansicht einer erfindungsgemäßen Wechselanzeigevorrichtung einschließlich
der Elemente der Rückstellvorrichtung in einer dritten Anzeigeposition.
[0018] Im Folgenden wird eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Wechselanzeigevorrichtung 1 für Verkehrszeichen
in Frontansicht. Derartige Wechselanzeigevorrichtungen 1 bestehen aus einem Gehäuse
3, in dem mehrere drehbare Anzeigeelemente 5 angeordnet sind. Im vorliegenden Beispiel
besteht das Sichtfeld zur Anzeige eines Verkehrszeichens aus acht längslaufenden Anzeigeelementen
5, die mit ihren jeweils nach außen gerichteten Anzeigeflächen gemeinsam eines aus
einer Mehrzahl möglicher Verkehrszeichen anzeigen. Die Anzeigeelemente 5 sind hierbei
beispielsweise als prismenförmige Elemente mit drei Anzeigeflächen ausgestaltet. Die
Seitenlänge eines Prismenelements 5 sowie dessen Breite ist hierbei variabel, wobei
ein Standard in 100 mm-Prismentechnik ausgeführt ist. Im Standardfall treibt beispielsweise
ein Gleichstrom-Getriebemotor (nicht gezeigt) die Prismenelemente 5 an, um eine geänderte
Anzeige zu erzeugen. Die Ansteuerung des Motors erfolgt entweder automatisch über
ein geeignetes Rechnersystem auf der Basis von Signalen, die von entsprechenden Sensoren
für Verkehrsdichte, Feuchtigkeit usw. geliefert werden, oder mittels manueller Steuerung,
vorzugsweise per Funk bzw. über Handy, etwa mittels einer in der Wechselanzeigevorrichtung
eingebauten Empfangseinheit, die z.B. auch SMS-Signale verarbeiten kann. Es ist auch
jede andere geeignete Ausgestaltung und Anordnung der Prismenelemente denkbar.
[0019] Wie die schematische Draufsicht auf einen Ausschnitt der erfindungsgemäßen Wechselanzeigevorrichtung
1 in Fig. 2 zeigt, sind die Prismenelemente 5 durch einen Wellenfortsatz 7 an beiden
Enden in deren Achsmittelpunkt gelagert. Die Lagerung erfolgt durch Kugellager oder
besteht lediglich aus einer Bohrung im Lagerungsblech 9. Auf den durch das Lagerungsblech
9 hindurch ragenden Wellenenden 7 der Prismenelemente 5 sind Schneckenräder 11 aufgesteckt
und verstiftet. Eine Antriebswelle 12 ist quer zu den Prismenelementen 5 angeordnet
und auf ihrer Gesamtlänge mehrfach durch auf das Lagerungsblech 9 aufgeschraubte Lagerböcke
(nicht gezeigt) gelagert. Auf der Antriebswelle 12 sind einzelne Schnecken 14 befestigt,
die an den Stellen, an denen sich die Antriebswelle 12 mit den Wellenfortsätzen 7
der Prismenelemente 5 kreuzt, in die Schneckenräder 11 eingreifen und diese drehen,
wenn die Antriebswelle 12 rotiert.
[0020] Wie aus Fig. 3 besser ersichtlich, steht die Welle 16 des Antriebsmotors (nicht gezeigt)
über ein Kegelrad 18 im Betriebszustand mit einem Kegelrad 20 auf der Antriebswelle
12 in Eingriff, das nicht starr auf der Antriebswelle 12 befestigt ist, sondern in
axialer Richtung der Antriebswelle 12 durch eine Nut in der Kegelradbohrung auf der
Antriebswelle 12 verschiebbar ist. Bei dem in Fig. 3 dargestellten Zustand, bei dem
die Stromversorgung funktioniert und somit eine Übertragung der Kraft des Motors auf
die Antriebswelle 12 erfolgen soll, ist die eingerückte Lage des Kegelrads 20 durch
ein Einrückblech 22 gewährleistet, das sich am rückwärtigen, der Verzahnung des Kegelrads
20 gegenüberliegenden Bund befindet. Dieses Einrückblech 22 ist mit einer Stange 24
verbunden, auf die ein Hubmagnet 26 wirkt.
[0021] Sobald die Wechselanzeigevorrichtung an die Netzspannung angeschlossen ist, liegt
am Hubmagneten 26 ebenfalls Spannung an. Der Hubmagnet 26 zieht über die längs verschiebbare,
parallel zur Antriebswelle 12 angeordnete Stange 24 das Kegelrad 20 auf der Antriebswelle
12 um eine gewisse Länge, zum Beispiel um ca. 5 mm, an. Entgegen der Kraft einer Rückstellfeder
28 wird somit das Kegelrad 20 in den eingerückten Zustand befördert, in dem es mit
Kegelrad 18 in Eingriff steht und somit die Drehbewegung der Antriebswelle 12 gewährleistet.
Die Drehbewegung erfolgt nun über ein Zusammenwirken von Motorwelle 16, Kegelrad 18,
Kegelrad 20, Antriebswelle 12, Schnecken 14, Schneckenrädern 11 und Wellenfortsätzen
7, und die einzelnen Prismenelemente 5 können jeweils in der selben Drehrichtung gedreht
werden, so daß jeweils eine andere Seitenfläche nach außen hin sichtbar ist. Der Bewegungsablauf
des Motors und der damit gekoppelten Prismenelemente 5 kann durch Endlagenschalter
(nicht gezeigt) gestoppt werden. Hierzu können zum Beispiel bei Prismenelementen 5
mit drei Seitenflächen auf einem Wellenfortsatz 7 eines Prismenelements 5 zusätzlich
zu dem Schneckenrad 11 noch drei fein justierbare Schaltnocken montiert sein, die
zueinander jeweils um 120° versetzt jeweils einer Seitenfläche des Prismenelements
5 zugeordnet sind.
[0022] Die Drehbewegung der Antriebswelle 12 bei einem Bildwechsel wird über ein Kegelrad
30, das an einem Ende der Antriebswelle befestigt sein kann, und über ein weiteres
Kegelrad 32, das an einer Zwischenwelle 34 befestigt ist, auf ein Kettenrad 36 übertragen,
das Ausgangspunkt der mechanischen Rückstellvorrichtung ist, die weiter unten erläutert
wird.
[0023] Fig. 4 zeigt eine Draufsicht des Ausschnitts aus Fig. 2, allerdings in ausgerücktem
Zustand des Kegelrads 20, d.h. bei Stromausfall. Wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, hat
sich die Stange 24 bei fehlender Anziehungskraft durch den Hubmagneten 26 aufgrund
der Federkraft der Rückstellfeder 28 in Richtung der ausgerückten Position bewegt.
Dadurch ist gewährleistet, daß bei Stromausfall keine Verbindung zwischen Motor und
Antriebswelle 12 existiert, die eine mechanische Rückstellung der Prismenelemente
5 blockieren könnte.
[0024] In Fig. 6 ist der Grundzustand bei nicht aktivierter Wechselanzeigevorrichtung 1
dargestellt. Üblicherweise bildet die hier dargestellte Rückwand 38 des Gehäuses der
Wechselanzeigevorrichtung 1 deren rückwärtigen Abschluß, so daß Prismenelemente 5,
Lagerungsbleche 9 und die wannenförmige Blechrückwand 38 ein kompaktes Chassis bilden.
Ebenso ist es jedoch möglich, zur Abwehr von äußeren Einflüssen (Witterung, Vandalismus)
eine Schutzwand um Teile der Vorrichtung oder die gesamte Vorrichtung anzuordnen.
[0025] Das von der Zwischenwelle 34 angetriebene Kettenrad 36 steht im dargestellten Beispielsfalle
ca. 20 mm über die Rückwand 38 hinaus und treibt mittels einer Rollenkette 42 ein
zweites passives Kettenrad 44 an. Die Rollenkette 42 ist hierbei in ihrer Länge im
Bezug auf die Zähnezahl der Kettenräder 36, 44 klar definiert. Am Längsbewegungstotpunkt
der Rollenkette 42 (äußerster Umschlingungspunkt am angetriebenen Kettenrad 44) ist
ein Mitnehmerbolzen 46 angebracht, der im Betrieb gemeinsam mit der Rollenkette 42
umläuft. Der Mitnehmer 46 beschreibt aufgrund der Konstruktion der Rollenkette 42
zum Beispiel bei dreimaligem Bildwechsel eine volle Schlaufendrehung der Rollenkette
42. Dies bedeutet, daß der Mitnehmer 46 nach dreimaligem Bildwechsel wieder an seinem
Ausgangspunkt steht. Die in diesem Zustand angezeigte Seitenfläche der Prismenelemente
5 ist gleichzeitig das Anzeigesymbol bei Stromausfall.
[0026] Fig. 7 beschreibt die Lage des Mitnehmers 46 im Falle der zweiten Verkehrszeichenanzeige
der Wechselanzeigevorrichtung 1, bei der er ca. 70 % des Wegs zum zweiten Längsbewegungstotpunkt
zurückgelegt hat. Fig. 8 beschreibt die Lage am zweiten Längsbewegungstotpunkt, an
dem sich die Prismenelemente 5 zwischen zweitem und drittem anzuzeigenden Verkehrszeichen
befinden, und Fig. 9 zeigt die Lage des Mitnehmers 46 im Falle des dritten der möglichen
Verkehrszeichen, wo er etwa 30 % des Wegs nach Überlaufen des zweiten Längsbewegungstotpunkts
in Richtung zurück zum angetriebenen Kettenrad 44 zurückgelegt hat.
[0027] Dies betrifft lediglich die Ausgestaltung einer Wechselanzeigevorrichtung 1 mit Prismenelementen
5, die drei Seitenflächen und somit drei unterschiedliche Möglichkeiten der Anzeige
von Verkehrszeichen aufweisen. Bei andersartigem Aufbau der Prismenelemente 5 sind
die Wegstrecken der Rollenkette 42 entsprechend anzupassen.
[0028] Wie aus den Fig. 6 bis 9 ersichtlich ist, ist der Mitnehmer 46 mit einer Hebelvorrichtung
47 verbunden. Diese umfaßt eine mit dem Mitnehmer 46 beweglich verbundene Umlenkstange
48, die wiederum am anderen Ende beweglich mit einem Vorspannhebel 50 in Verbindung
steht. Sobald der Prismenantrieb einen Bildwechsel durchführt, schleppt die Umlenkstange
48 den Vorspannhebel 50 hinter sich her. Auf mehrere Bildwechsel betrachtet beschreibt
der Vorspannhebel 50 somit eine stetige Hin- und Herbewegung.
[0029] Der Vorspannhebel 50 ist an seinem unteren Ende beweglich mit einem Rückstellhebel
52 verbunden. Läuft nun der Mitnehmer 46 von seinem Ausgangspunkt (Längsbewegungstotpunkt
beim angetriebenen Kettenrad 44) los, so schleppt der Vorspannhebel 50 den Rückstellhebel
52 mit sich. Dieser spannt dabei eine Federanordnung 54, im vorliegenden Fall als
Zugfeder ausgebildet, die bei Stromausfall zur Rückstellung dient. Bei einer maximalen
Auslenkung des Rückstellhebels 52 (im vorliegenden Beispielsfalls in der Stellung
nach Fig. 8) wird dieser durch eine geeignete Arretiermechanik 55 festgehalten, wodurch
gleichzeitig die Zugfeder 54 in gespanntem Zustand gehalten wird. Dies liefert den
Vorteil, dass die Federanordnung 54 nach einmaliger voller Dehnung im gespannten Zustand
verbleibt und somit bei normalem Betrieb der Motor nicht immer gegen ihre Federkraft
arbeiten muss. Durch die Bewegung des Rückstellhebels 52 wird gleichzeitig ein Gasdruckdämpfer
56 zusammengeschoben, der bei Stromausfall zur Abdämpfung der durch die Federanordnung
54 hervorgerufenen Rückstellkraft dient.
[0030] Zum Zeitpunkt eines Stromausfalls kann sich die Wechselanzeigevorrichtung 1 also
in mehreren Positionen befinden. Unabhängig hiervon wird durch die vorliegende Konstruktion
eine sichere, automatische mechanische Rückstellung gewährleistet. Im folgenden wird
die jeweilige Rückstellung bei verschiedenen Stellungen der Wechselanzeigevorrichtung
1 erläutert. Wie bereits oben erwähnt, fällt bei Stromausfall die Leistung des Hubmagneten
26 ab. Aufgrund der Federkraft der Rückstellfeder 28 wird das Kegelrad 20 an der Antriebswelle
12 entlang verschoben, bis es sich in ausgerückter Position zum Kegelrad 18 befindet.
Bei dieser Ausrückbewegung wird gleichzeitig das Einrückblech 22 und die Stange 24
in Axialrichtung mit verschoben. In einer bevorzugten Ausführungsform kann an der
Stange 24 des weiteren ein Mitnehmerstift 58 angeordnet sein, dessen Axialbewegung
die Arretiervorrichtung 55 bei Stromausfall löst, vorzugsweise über einen kippenden
Entriegelungshebel 60.
[0031] Erfolgt der Stromausfall in einer Position nach Fig. 6, so befindet sich der Mitnehmer
46 bereits am Längsbewegungstotpunkt des angetriebenen Kettenrads 44 und wird deshalb
nicht bewegt.
[0032] Erfolgt der Stromausfall in einer Position nach Fig. 7 (Anzeigeposition 2), so wird
der Mitnehmer 46 vom Rückstellhebel 42 über den Vorspannhebel 50 und die Umlenkstange
48 rückwärts in seine Ausgangsstellung zurück befördert.
[0033] Erfolgt der Stromausfall in einer Position gemäß Fig. 9, so wird der Mitnehmer 46
über die Bewegung des durch die Zugfeder 54 angetriebenen Rückstellhebels 52, des
Vorspannhebels 50 und der Umlenkstange 48 in Vorwärtsrichtung in Ausgangsstellung
gebracht. Da die Rollenkette 42 über das Kettenrad 36, Zwischenwelle 34 und die Kegelräder
32, 30 mit der Antriebswelle 12 und somit der Drehmechanik der Prismenelemente 5 verbunden
ist, drehen sich die Prismenelemente 5 entsprechend der Bewegung des Mitnehmers 46
vorwärts bzw. rückwärts auf das Ausgangsverkehrszeichen zurück.
[0034] Um exakte Stellungen der Prismenelemente in Bildposition 1 nach Stromausfall zu garantieren,
kann die Umlenkstange 48 durch ein Positionierelement 62 das beispielsweise als flaches
Positionierblech mit zwei PVC-Bolzen ausgebildet ist, in eine vorgegebene Zwangslage
gebracht werden. Das Positionierelement 62 ist kippbar angeordnet und seine Kippbewegung
wird über eine Zugstange 64 gesteuert, die an einem unteren Scheitelpunkt des Blechs
62 durch eine dort angeordnete drehbare Öse 66 läuft. An der Zugstange 64 sind zwei
einstellbare Längsanschläge 68 angeordnet, die bei Auftreffen auf die Öse 66 jeweils
eine Kippung des Positionierelements 62 verursachen. Ein Ende der Zugstange 64 ist
frei beweglich, während das gegenüberliegende Ende am oberen Endbereich des Rückstellhebels
52 drehbar befestigt ist. Somit wird während des Rückstellvorgangs durch die Bewegung
des Rückstellhebels 52 und die damit verbundene Bewegung der Zugstange 64 der Zeitpunkt
definiert, in dem der erste Längsanschlag 68 auf die Öse 66 trifft und somit das Positionierblech
62 kippt, wodurch die Umlenkstange 48 verspannt wird. Die Verspannung der Umlenkstange
48 kann zudem mittels einer Druckfeder 70, die zwischen dem ersten Längsanschlag 68
und der Öse 66 angeordnet ist, unterstützt werden.
[0035] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf das detailliert beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Anstelle der Federanordnung könnte auch beispielsweise ein pneumatischer
Druckspeicher oder eine Vorrichtung, die potentielle Energie speichert, verwendet
werden. Auch die geometrische Ausgestaltung der Hebelvorrichtung 47 kann variiert
werden. Schließlich könnte anstelle einer Rollenkette z.B. auch jedes andere umlaufende,
geschlossene Band verwendet werden.
1. Wechselanzeigevorrichtung für Verkehrszeichen, mit mehreren aneinander gereihten Prismenelementen
(5), die mittels einer mit einem Motor zusammen wirkenden Antriebswelle (12) drehbar
sind, wobei die jeweils nach außen hin sichtbaren Prismenflächen gemeinsam eines aus
einer Mehrzahl von möglichen Verkehrszeichen anzeigen, und mit einer Rückstellvorrichtung,
die die Prismenelemente (5) bei Stromausfall auf eine vorbestimmte Stellung zurückstellt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Rückstellvorrichtung als mechanischer Kraftspeicher ausgebildet ist.
2. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrichtung ein mit der Antriebswelle (12) wirkend verbundenes Kettenrad
(36) aufweist, das mit einer Rollenkette (42) wirkend verbunden ist, die wiederum
über einen an ihr befestigten Mitnehmer (46) mit einer Hebelvorrichtung (47) verbunden
ist, welche bei Stromausfall mittels einer Federanordnung (54) in eine vorbestimmte
Stellung rückführbar ist.
3. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kettenrad (36) mit der Antriebswelle (12) über zwei Kegelräder (30, 32) verbunden
ist.
4. Wechselanzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Motor mit der Antriebswelle (12) über zwei Kegelräder (18, 20) verbunden ist.
5. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Antriebswelle (12) befestigte Kegelrad (20) verschiebbar ausgebildet ist
und mittels einer Druckfeder (28) in Richtung eines ausgerückten Zustands beaufschlagt
wird.
6. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hubmagnet (26) vorgesehen ist, der bei intakter Stromversorgung eine längsverschiebbare
Stange (24) anzieht, an der ein Einrückelement (22) zum Einrücken des verschiebbaren
Kegelrades (20) befestigt ist.
7. Wechselanzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hebelvorrichtung (47) eine Umlenkstange (48) aufweist, die an einem Ende mit
dem Mitnehmer (46) und am anderen Ende mit einem Vorspannhebel (50) beweglich verbunden
ist.
8. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorspannhebel (50) an seinem gegenüberliegenden Ende beweglich mit einem Rückstellhebel
(52) verbunden ist.
9. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung (54) eine Zugfeder aufweist, die mit dem Rückstellhebel (52) verbunden
ist.
10. Wechselanzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrichtung ein kippbares Positionierelement (62) aufweist, das ein
flaches Blech und zwei darauf angeordnete Bolzen (63) aufweist, zwischen denen die
Umlenkstange (48) geführt ist.
11. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine mit dem Rückstellhebel (52) verbundene Zugstange (64), die zwei Längsanschläge
(68) aufweist, in einer Öse (66) des Positionierelements (62) verschiebbar ist.
12. Wechselanzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellvorrichtung einen Gasdruckdämpfer (56) aufweist.
13. Wechselanzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Prismenelemente (5) jeweils drei Prismenseitenflächen aufweisen.
14. Wechselanzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Antriebswelle (12) Schnecken (14) angebracht sind, die mit Schneckenrädern
(11) an den Prismenwellen (7) in Eingriff kommen.
15. Wechselanzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Arretiervorrichtung (55) für den Rückstellhebel (52) aufweist, die bei maximaler
Auslenkung desselben greift und erst bei Stromausfall entriegelt wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Wechselanzeigevorrichtung für Verkehrszeichen, mit mehreren aneinander gereihten
Prismenelementen (5), die mittels einer mit einem Motor zusammen wirkenden Antriebswelle
(12) drehbar sind, wobei die jeweils nach außen hin sichtbaren Prismenflächen gemeinsam
eines aus einer Mehrzahl von möglichen Verkehrszeichen anzeigen, und mit einer Rückstellvorrichtung,
die die Prismenelemente (5) bei Stromausfall auf eine vorbestimmte Stellung zurückstellt,
wobei die Rückstellvorrichtung als mechanischer Kraftspeicher ausgebildet ist und
ein mit der Antriebswelle (12) wirkend verbundenes Kettenrad (36) aufweist, das mit
einer umlaufenden Rollenkette (42) wirkend verbunden ist.
2. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollenkette (42) über einen an ihr befestigten Mitnehmer (46) mit einer Hebelvorrichtung
(47) verbunden ist, welche bei Stromausfall mittels einer Federanordnung (54) in eine
vorbestimmte Stellung rückführbar ist.
3. Wechselanzeigevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kettenrad (36) mit der Antriebswelle (12) über zwei Kegelräder (30, 32) verbunden
ist.