[0001] Die Erfindung betrifft einen Direktantrieb für einen Zylinder einer Verarbeitungsmaschine
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1. Der einzeln antreibbare Zylinder ist in einer
insbesondere bogenförmige Bedruckstoffe verarbeitenden Druckmaschine bzw. Lackiermaschine
einsetzbar.
[0002] Aus DE 41 38 479 A1 ist ein steuerbarer Direktantrieb dieser Art durch einen mit
einem Zylinder verbundenen Elektromotor für eine Verarbeitungsmaschine bekannt. Derartige
Elektromotoren sind insbesondere vor Überhitzung zu schützen und sind deshalb mit
einer Kühlvorrichtung mit Kühlkreislauf, beispielsweise gemäß DE 44 11 055 A1, ausgestattet,
wobei in dem Kühlkreislauf ein flüssiges Kühlmittel zirkuliert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde einen Direktantrieb für einen Zylinder der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass der Aufwand zur Vermeidung einer
möglichen Überhitzung des Direktantriebes spürbar verringert ist.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ausbildungsmerkmale von Anspruch 1 gelöst.
Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0005] Ein erster Vorteil der Erfindung besteht darin, dass zumindest ein aus einem Zylinder
und einem Elektromotor gebildeter Direktantrieb leitungsseitig über zumindest einen
Kreislauf mit einer Temperiereinrichtung gekoppelt ist. In diesen Kreislauf ist weiterhin
wenigstens eine weitere Einrichtung, insbesondere ein Farbwerk und/oder eine Dosiereinrichtung
und/oder zumindest ein Zylinder (einschließlich einer Walze), zwecks deren Temperierung
integriert. Die Temperiereinrichtung dient dabei in vorteilhafter Weise - je nach
Betriebszustand der Verarbeitungsmaschine - zum Erwärmen (beim Start der noch kalten
Verarbeitungsmaschine) bzw. zum Kühlen eines Farbwerks und/oder einer Dosiereinrichtung
und/oder eines Zylinders bzw. einer Walze sowie kombiniert zumindest eines Direktantriebes.
Bevorzugt sind sämtliche derartige Direktantriebe in einer Verarbeitungsmaschine mit
einer zentralen Temperiereinrichtung über zumindest einen Kreislauf, in dem zumindest
ein Temperiermittel zirkuliert, leitungsseitig gekoppelt.
[0006] Ein zweiter Vorteil ist dadurch gegeben, dass durch die kombinierte Temperierung
von wenigstens einem Direktantrieb und von einem Farbwerk und/oder einer Dosiereinrichtung
und/oder einem Zylinder der vorrichtungstechnische Aufwand in einer Verarbeitungsmaschine
spürbar verringert ist bei gleichzeitiger Kosteneinsparung. Die Temperiereinrichtung
ist weiterhin als kombinierte Einrichtung zum Temperieren der in der Verarbeitungsmaschine
eingesetzten Medien, beispielsweise Farbe und/oder Feuchtmittel und/oder Lack, nutzbar.
[0007] Ein dritter Vorteil besteht darin, dass bei Bedarf die mit einem Direktantrieb gekoppelten
Zylinderkörper, einschließlich Walzenkörper, einer Verarbeitungsmaschine ebenfalls
temperierbar sind. Dadurch sind prozessstabile Temperaturverhältnisse an einer Verarbeitungsmaschine
erzielbar.
[0008] Vorteilhaft ist schließlich, dass die erfindungsgemäße Ausbildung universell in Offsetdruckwerken
und/oder Flexodruckwerken und/oder Lackwerken einer Verarbeitungsmaschine einsetzbar
ist.
[0009] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- zwei Offsetdruckwerke einer Verarbeitungsmaschine in erster Ausbildung,
- Fig. 2
- zwei Offsetdruckwerke einer Verarbeitungsmaschine in zweiter Ausbildung,
- Fig. 3
- zwei Offsetdruckwerke einer Verarbeitungsmaschine In dritter Ausbildung,
- Fig. 4
- eine universelle Verarbeitungsmaschine.
[0010] Eine Verarbeitungsmaschine für bogenförmige Bedruckstoffe weist gemäß Figur 1 bis
3 mehrere Druckwerke, vorzugsweise Offsetdruckwerke 1, auf. Ein an sich bekanntes
Offsetdruckwerk 1 weist einen Gummituchzylinder 6 sowie einen Plattenzylinder 5 mit
zugeordneten Farbwerken 8 auf. Bei Bedarf ist dem Plattenzylinder 5 ein Feuchtwerk
23 zugeordnet. Für den Bedruckstofftransport sind dem Gummituchzylinder 6 im jeweiligen
Offsetdruckwerk 1 bedruckstoffführende Zylinder 4 zugeordnet. Zwischen den Offsetdruckwerken
1 sind ebenso bedruckstoffführende Zylinder 4 angeordnet. Gemäß Fig. 1 bis 3 weist
jedes Offsetdruckwerk 1 einen Plattenzylinder 5 auf, der mit je einem als Elektromotor
ausgebildeten Direktantrieb 7 gekoppelt ist. Der Direktantrieb 7 für jeden Plattenzylinder
5 ist somit als Einzelantrieb, von anderen Zylindern antriebsseitig entkoppelt, ausgebildet.
[0011] Die Verarbeitungsmaschine ist mit einer vorzugsweise zentralen Temperiereinrichtung
9 mittels zumindest eines Kreislaufes leitungsseitig gekoppelt, wobei innerhalb des
Kreislaufes ein flüssiges Temperiermittel zirkuliert.
In den Ausbildungen gemäß Figur 1 und 2 ist die Temperiereinrichtung 9 leitungsseitig
mit einem ersten Kreislauf mit jedem Farbwerk 8 sowie mit jedem Direktantrieb 7 der
entsprechenden Offsetdruckwerke 1 gekoppelt.
[0012] Die Temperiereinrichtung 9 ist dazu im Wesentlichen mit einer ersten Vorlaufleitung
13 mit abzweigenden Strängen und einer ersten Rücklaufleitung 14 mit einbindenden
Strängen leitungsseitig gekoppelt, so dass der jeweilige Direktantrieb 7 kombiniert
mit einer weiteren Einrichtung, beispielsweise je einem benachbarten Farbwerk 8, in
den Kreislauf integriert ist und von einem flüssigen Temperiermittel durchströmt ist.
[0013] Gemäß Fig. 3 ist die Temperiereinrichtung 9 leitungsseitig mit dem ersten Kreislauf
mit jedem Direktantrieb 7 des Plattenzylinders 5 der Offsetdruckwerke 1 gekoppelt
und mit einem zweiten Kreislauf mit jedem Farbwerk 8 der Offsetdruckwerke 1 gekoppelt
(Parallelschaltung).
[0014] Gemäß Fig. 1 weist die mit der Temperiereinrichtung 9 gekoppelte erste Vorlaufleitung
13 für jedes Offsetdruckwerk 1 eine leitungsseitig integrierte Verzweigung 15 auf.
Von jeder Vorlaufleitung 13 führt an der Verzweigung 15 ein erster Vorlaufstrang 16
für die Farbwerkstemperierung zum Farbwerk 8 und von dort über einen ersten Rücklaufstrang
18 zum Direktantrieb 7 am Plattenzylinder 5. Vom Direktantrieb 7 führt der erste Rücklaufstrang
18 zur Rücklaufleitung 14. Dazu ist jeder erste Rücklaufstrang 18 pro Offsetdruckwerk
1 mit einer in die Rücklaufleitung 14 integrierten Verzweigung 15 gekoppelt.
Im vorliegenden Beispiel sind der erste Vorlaufstrang 16 und der erste Rücklaufstrang
18 in Reihenschaltung pro Offsetdruckwerk 1 ausgelegt. Zur Temperierung jedes Farbwerkes
8 ist jeder erste Vorlaufstrang 16 bevorzugt mit einer Verteilungseinrichtung 20 leitungsseitig
gekoppelt. Von der Verteilungseinrichtung 20 führen mehrere Leitungen insbesondere
zum Farbduktor sowie den Farbreibern des Farbwerkes 8, hin und zurück (Parallelschaltung).
Alternativ ist der erste Vorlaufstrang 16 leitungsseitig mit jedem Farbduktor bzw.
Farbreiber in Reihenschaltung gekoppelt. Vom in Fliessrichtung des Temperiermittels
letzten Bauteil des Farbwerkes 8 führt dann der erste Rücklaufstrang 18 zum Direktantrieb
7 und von dort weiter über eine Verzweigung 15 zur Rücklaufleitung 14.
[0015] In Figur 2 ist wiederum die Temperiereinrichtung 9 mit gekoppelter Vorlaufleitung
13 und gekoppelter Rücklaufleitung 14 für ein Temperiermittel in einem Kreislauf gezeigt.
Von der Vorlaufleitung 13 führt pro Offsetdruckwerk 1 an jeder Verzweigung 15 der
erste Vorlaufstrang 16 zum Farbwerk 8 und ein zweiter Vorlaufstrang 17 zum Direktantrieb
7 des Plattenzylinders 5. Vom Farbwerk 8, hier der Verteilungseinrichtung 20, führt
der erste Rücklaufstrang 18 und vom Direktantrieb 7 führt ein zweiter Rücklaufstrang
19 über Verzweigungen 15 zur Rücklaufleitung 14. Der erste Vorlaufstrang 16 und der
erste Rücklaufstrang 18 sind wie in Figur 1 mit der Verteilungseinrichtung 20 gekoppelt.
Alternativ sind die Bauteile (Farbduktor, Farbreiber) in Reihenschaltung leitungsseitig
zwischen erstem Vorlaufstrang 16 und erstem Rücklaufstrang 18 verbunden.
Gemäß Figur 2 ist somit in jedem Offsetdruckwerk 1 die Temperierung des Farbwerkes
8 mittels erstem Vorlaufstrang 16 und erstem Rücklaufstrang 18 und die Temperierung
des Direktantriebes 7, hier am Plattenzylinder 5, mittels zweitem Vorlaufstrang 17
und zweitem Rücklaufstrang 19 parallel geschaltet.
[0016] In Fig. 3 ist wiederum eine Temperiereinrichtung 9 mit erster Vorlaufleitung 13 und
erster Rücklaufleitung 14 für ein erstes Temperiermittel gezeigt (erster Kreislauf).
Zusätzlich ist die Temperiereinrichtung 9 mit einer zweiten Vorlaufleitung 21 und
einer zweiten Rücklaufleitung 22 leitungsseitig gekoppelt (zweiter Kreislauf). Über
letzteren Kreislauf (Vorlaufleitung 21, Rücklaufleitung 22) zirkuliert vorzugsweise
ein zweites, vom ersten Kreislauf (mit erstem Temperiermittel) getrenntes Temperiermittel.
Alternativ ist ebenso das erste Temperiermittel separat im zweiten Kreislauf einsetzbar.
In die erste Vorlaufleitung 13 integriert ist für jeden Direktantrieb 7 eines Offsetdruckwerkes
1 eine Verzweigung 15 leitungsseitig angeordnet. Von der ersten Vorlaufleitung 13
zweigt ein erster Vorlaufstrang 16 für die Temperierung des Direktantriebes 7 am Plattenzylinder
5 ab und vom Direktantrieb 7 führt ein erster Rücklaufstrang 18 über eine Verzweigung
15 zur ersten Rücklaufleitung 14 und zur Temperiereinrichtung 9 zurück.
Die Temperiereinrichtung 9 weist in dieser Ausbildung zwei voneinander getrennte Temperierkreisläufe
zur Zirkulation von zwei flüssigen Temperiermitteln auf. Von der zweiten Vorlaufleitung
21 zweigt ein zweiter Vorlaufstrang 17 für die Temperierung des Farbwerkes 8 über
die Verzweigung 15 ab und vom Farbwerk 8 führt ein zweiter Rücklaufstrang 19 über
eine Verzweigung 15 zur zweiten Rücklaufleitung 22 und zur Temperiereinrichtung 9
zurück. Die beiden separaten Kreisläufe sind parallel geschaltet.
Die Ausbildungen gemäß Fig. 1 bis 3 sind ebenso auf die Temperierung des Plattenzylinders
5 erweiterbar. Hierzu wird der Körper des Plattenzylinders 5 leitungsseitig von der
Temperierung des Farbwerkes 8 bzw. des Direktantriebes 7 mit zirkulierendem Temperiermittel
durchströmt.
[0017] Beispielhaft ist gemäß Fig. 4 eine aus kombinierten Werken (Druckwerken, einschließlich
Lackwerken) mit unterschiedlichen Arbeitsverfahren gebildete Verarbeitungsmaschine,
bestehend aus den Offsetdruckwerken 1, einem Flexodruckwerk 2, sowie einem Lackwerk
3 gezeigt. Die Verarbeitungsmaschine weist eine Temperiereinrichtung 9 auf, welche
leitungsseitig mit der ersten Vorlaufleitung 13 und der ersten Rücklaufleitung 14
gekoppelt ist. Zu den Offsetdruckwerken 1 führen von der ersten Vorlaufleitung 13
an Verzweigungen 15 erste Vorlaufstränge 16 zum jeweiligen Farbwerk 8 zwecks Temperierung
der ausgewählten Farbwerkswalzen und erste Rücklaufstränge 18 führen von dort das
Temperiermittel über die Verzweigung 15 in die erste Rücklaufleitung 14 zur Temperiereinrichtung
9 zurück. Zum Direktantrieb 7, angeordnet am Plattenzylinder 5, führen an Verzweigungen
15 zweite Vorlaufstränge 17 und zweite Rücklaufstränge 19 das Temperiermittel über
Verzweigungen 15 in die erste Rücklaufleitung 14 zur Temperiereinrichtung 9 zurück.
Diese Ausbildung entspricht der gemäß Fig. 2. Alternativ ist ebenso eine Ausbildung
gemäß Fig. 1 realisierbar.
[0018] Das Flexodruckwerk 2 weist einen dem bedruckstoffführenden Zylinder 4 zugeordneten
Gummituchzylinder 6 auf, dem wiederum ein Plattenzylinder 5 (bzw. ein Druckformzylinder)
zugeordnet ist. Der Plattenzylinder 5 ist mit einem Direktantrieb 7 (Elektromotor)
gekoppelt und dem Plattenzylinder 5 ist ein Dosiersystem 10, beispielsweise ein obenliegendes
Kammerrakel mit gerasterter Auftragwalze, zugeordnet. Im vorliegenden Beispiel ist
zwischen der Auftragwalze des Dosiersystems 10 und dem Plattenzylinder 5 ein Gummituchzylinder
oder eine gummibeschichtete Walze 11 angeordnet. Von der mit der Temperiereinrichtung
9 gekoppelten, ersten Vorlaufleitung 13 führt an einer Verzweigung 15 der erste Vorlaufstrang
16 zum Dosiersystem 10. Im vorliegenden Beispiel führt der Vorlaufstrang 16 zur Verteilungseinrichtung
20 und von dieser zur Auftragwalze des Dosiersystems 10, bei Bedarf ebenso zum Kammerrakel
und zum Plattenzylinder 5. Der Auftragwalze, dem Kammerrakel (Dosiersystem 10), sowie
dem Plattenzylinder 5 sind in die Verteilungseinrichtung 20 einmündende Rücklaufstränge
18 zugeordnet und von der Verteilungseinrichtung 20 führt der erste Rücklaufstrang
18 an die Verzweigung 15 zur ersten Rücklaufleitung 14. Im vorliegenden Beispiel ist
somit die Auftragwalze (Dosiersystem) sowie der Plattenzylinder 5 von einem Temperiermittel
insbesondere in Achsrichtung durchströmbar. Bei Bedarf ist ebenso das Kammerrakel
in Achsrichtung durchströmbar.
[0019] Das Lackwerk 3 weist einen bedruckstoffführenden Zylinder 4 mit zugeordnetem Formzylinder
12 auf. Dem Formzylinder 12 ist ein Dosiersystem 10, gebildet aus gerasterter Auftragwalze
und Kammerrakel zugeordnet und am Formzylinder 12 ist ein Direktantrieb 7 (Elektromotor)
angeordnet. Zum Direktantrieb 7 führt ausgehend von der mit der Temperiereinrichtung
9 gekoppelten, ersten Vorlaufleitung 13 und einer Verzweigung 15 ein zweiter Vorlaufstrang
17. Vom Direktantrieb 7 führt ein zweiter Rücklaufstrang 19 über eine Verzweigung
15 an die erste Rücklaufleitung 14.
Zum Dosiersystem 10 führt - ausgehend von der ersten Vorlaufleitung 13 und einer Verzweigung
15 - ein erster Vorlaufstrang 16 zu einer Verteilungseinrichtung 20 und von dort zur
Auftragwalze und bei Bedarf zum Kammerrakel. Von der Auftragwalze und dem Kammerrakel
(Dosiersystem 10) führen Rücklaufstränge 18 und von der Verteilungseinrichtung 20
führt ein erster Rücklaufstrang 18 über eine Verzweigung 15 an die erste Rücklaufleitung
14 zurück zur Temperiereinrichtung 9.
Die in Fig. 4 aufgezeigten Kreisläufe für ein Temperiermittel sind in Parallelschaltung
angeordnet. Alternativ sind wahlweise in den Offsetdruckwerken 1 sowie Flexodruckwerken
2 und Lackwerken 3 die Kreisläufe für ein Temperiermittel in Reihenschaltung anordenbar.
Hierzu ist beispielsweise jedes Offsetdruckwerk 1 gemäß Fig. 1 auszubilden. Jedes
Flexodruckwerk 2 weist in dieser Ausbildung einen zum Dosiersystem 10 und beim Bedarf
zum Plattenzylinder 5 führenden ersten Vorlaufstrang 16 auf. Der Vorlaufstrang 16
führt weiter zum Direktantrieb 7 am Form-/Plattenzylinder 12, 5 und vom Direktantrieb
7 führt ein erster Rücklaufstrang 18 über die Verzweigung 15 zur ersten Rücklaufleitung
14.
Jedes Lackwerk weist in dieser Ausbildung eine zum Dosiersystem 10 führenden ersten
Vorlaufstrang 16 auf. Der Vorlaufstrang 16 führt weiter zum Direktantrieb 7 am Formzylinder
12 und vom Direktantrieb 7 über einen ersten Rücklaufstrang 18 über die Verzweigung
15 zu ersten Rücklaufleitung 14.
[0020] Die beispielhaft in Fig. 4 gezeigte Kombination der Baugruppen ist nicht auf die
leitungsseitige Parallelschaltung beschränkt, vielmehr ist ebenso eine leitungsseitige
Reihenschaltung pro Offsetdruckwerk 1, pro Flexodruckwerk 2 bzw. Lackwerk 3 realisierbar.
Alternativ sind ebenso leitungsseitige Kombinationen von beispielsweise parallel geschalteten
Offsetdruckwerken 1 und beispielsweise in Reihe geschalteten Flexodruckwerken 2 und
/oder Lackwerken 3 realisierbar.
[0021] Jeder Kreislauf für ein Temperiermittel ist bevorzugt mit einer individuell einstellbaren
Temperatur des Temperiermittels betreibbar. Als Temperiereinrichtungen 9 sind alternativ
Kombigeräte, beispielsweise für die Feuchtwerktemperierung und Farbwerktemperierung,
einsetzbar. Bei Bedarf sind ferner weitere Zylinder, beispielsweise Bogenführungszylinder
mit benachbart zugeordneten Trocknereinrichtungen, und/oder sonstige Antriebsmotoren,
beispielsweise Hauptantriebsmotoren, leitungsseitig in einen Kreislauf eingebunden
und von einem Temperiermittel durchströmt.
[0022] Zusammengefasst ist jeder Direktantrieb 7 eines Platten- bzw. Formzylinders 5, 12
leitungsseitig mittels eines Kreislaufes 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22 mit
einer Temperiereinrichtung 9 gekoppelt. Weiterhin ist zumindest eine temperierbare
Einrichtung, insbesondere ein Plattenzylinder 5 (als Zylinderkörper), wenigstens eine
Walze eines Farbwerkes 8, zumindest eine Walze eines Dosiersystems 10 bzw. ein Formzylinder
12 (als Zylinderkörper) leitungsseitig mit der gleichen Temperiereinrichtung 9 gekoppelt,
wobei der Direktantrieb 7 sowie temperierbaren Einrichtungen 5, 8, 10, 12 von einem,
bei zwei Kreisläufen bevorzugt von zwei zirkulierenden Temperiermittel(n) durchströmt
sind.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 1
- Offsetdruckwerk
- 2
- Flexodruckwerk
- 3
- Lackwerk
- 4
- bedruckstoffführender Zylinder
- 5
- Plattenzylinder
- 6
- Gummituchzylinder
- 7
- Direktantrieb
- 8
- Farbwerk
- 9
- Temperiereinrichtung
- 10
- Dosiersystem
- 11
- Gummituchzylinder/gummibeschichtete Walze
- 12
- Formzylinder
- 13
- erste Vorlaufleitung
- 14
- erste Rücklaufleitung
- 15
- Verzweigung
- 16
- erster Vorlaufstrang
- 17
- zweiter Vorlaufstrang
- 18
- erster Rücklaufstrang
- 19
- zweiter Rücklaufstrang
- 20
- Verteilungseinrichtung
- 21
- zweite Vorlaufleitung
- 22
- zweite Rücklaufleitung
- 23
- Feuchtwerk
1. Direktantrieb für einen Zylinder einer Verarbeitungsmaschine mit wenigstens einem
Druckwerk, wobei die Zylinder in Seitengestellen gelagert, von anderen Zylindern antriebsseitig
entkoppelt und in vorgebbarer Weise gegenüber diesen Zylindern antreibbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Direktantrieb (7) eines Zylinders (5, 12) leitungsseitig mittels eines Kreislaufes
(13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22) mit einer Temperiereinrichtung (9) gekoppelt
ist und dass zumindest eine weitere temperierbare Einrichtung (5, 8, 10, 12) leitungsseitig
mit der Temperiereinrichtung (9) gekoppelt ist und der Direktantrieb (7) sowie die
Einrichtungen (5, 8, 10, 12) von einem zirkulierenden Temperiermittel durchströmt
sind.
2. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Offsetdruckwerk (1) eine
leitungsseitig integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt
ist, dass von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) für die Farbwerkstemperierung
zu wenigstens einer Walze eines Farbwerks (8) und von dort über einen ersten Rücklaufstrang
(18) zum Direktantrieb (7) eines Plattenzylinders (5) führt und vom Direktantrieb
(7) der Rücklaufstrang (18) über eine integrierte Verzweigung (15) mit einer, mit
der Temperiereinrichtung (9) verbundenen ersten Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist.
3. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Offsetdruckwerk (1) eine
leitungsseitig integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt
ist, dass von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) für die Farbwerkstemperierung
zu wenigstens einer Walze eines Farbwerks (8) und von dort über einen ersten Rücklaufstrang
(18) und eine integrierte Verzweigung (15) mit einer ersten, mit der Temperiereinrichtung
(9) verbundenen Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist und dass für jedes Offsetdruckwerk
(1) von einer weiteren, in der Vorlaufleitung (13) integrierten Verzweigung (15) ein
zweiter Vorlaufstrang (17) zum Direktantrieb (7) eines Plattenzylinders (5) führt
und der Direktantrieb (7) über einen zweiten Rücklaufstrang (19) und eine weitere
integrierte Verzeigung (15) mit der ersten Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist.
4. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Offsetdruckwerk (1) eine
leitungsseitig integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt
ist, dass von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) zum Direktantrieb
(7) eines Plattenzylinders (5) führt und vom Direktantrieb (7) ein erster Rücklaufstrang
(18) über eine integrierte Verzweigung (15) mit einer ersten, mit der Temperiereinrichtung
(9) verbundenen Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist, dass die Temperiereinrichtung
(9) mit einer zweiten, für jedes Offsetdruckwerk (1) eine leitungsseitig integrierte
Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (21) gekoppelt ist, dass von jeder Verzweigung
(15) ein zweiter Vorlaufstrang (17) für die Farbwerkstemperierung zu wenigstens einer
Walze eines Farbwerks (8) führt und von dort über einen zweiten Rücklaufstrang (19)
und eine integrierte Verzweigung (15) mit einer zweiten, mit der Temperiereinrichtung
(9) verbundenen Rücklaufleitung (22) gekoppelt ist.
5. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Flexodruckwerk (2) eine
leitungsseitig integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt
ist, dass von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) zu einem Dosiersystem
(10) zwecks Temperierung führt und von dort über einen ersten Rücklaufstrang (18)
zum Direktantrieb (7) eines Platten- oder Formzylinders (5, 12) führt und vom Direktantrieb
(7) der Rücklaufstrang (18) über eine integrierte Verzweigung (15) mit einer, mit
der Temperiereinrichtung (9) verbundenen ersten Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist.
6. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Flexodruckwerk (2) eine
leitungsseitig integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt
ist, dass von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) zu einem Dosiersystem
(10) zwecks Temperierung führt und von dort über einen ersten Rücklaufstrang (18)
und eine integrierte Verzweigung (15) mit einer ersten, mit der Temperiereinrichtung
(9) verbundenen Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist und dass für jedes Flexodruckwerk
(2) von einer weiteren, in der Vorlaufleitung (13) integrierten Verzweigung (15) ein
zweiter Vorlaufstrang (17) zum Direktantrieb (7) eines Platten- oder Formzylinders
(5, 12) führt und der Direktantrieb (7) über einen zweiten Rücklaufstrang (19) und
eine weitere integrierte Verzeigung (15) mit der ersten Rücklaufleitung (14) gekoppelt
ist.
7. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Flexodruckwerk (2) eine
leitungsseitig integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt
ist, dass von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) zum Direktantrieb
(7) eines Platten- oder Formzylinders (5,12) führt und vom Direktantrieb (7) ein erster
Rücklaufstrang (18) über eine integrierte Verzweigung (15) mit einer ersten, mit der
Temperiereinrichtung (9) verbundenen Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist, dass die
Temperiereinrichtung (9) mit einer zweiten, für jedes Flexodruckwerk (2) eine leitungsseitig
integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (21) gekoppelt ist, dass
von jeder Verzweigung (15) ein zweiter Vorlaufstrang (17) zu einem Dosiersystem (10)
zwecks Temperierung führt und von dort über einen zweiten Rücklaufstrang (19) und
eine integrierte Verzweigung (15) mit einer zweiten, mit der Temperiereinrichtung
(9) verbundenen Rücklaufleitung (22) gekoppelt ist.
8. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Lackwerk (3) eine leitungsseitig
integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt ist, dass
von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) zur einem Dosiersystem (10)
zwecks Temperierung führt und von dort über einen ersten Rücklaufstrang (18) zum Direktantrieb
(7) eines Formzylinders (12) führt und vom Direktantrieb (7) der Rücklaufstrang (18)
über eine integrierte Verzweigung (15) mit einer, mit der Temperiereinrichtung (9)
verbundenen ersten Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist.
9. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Lackwerk (3) eine leitungsseitig
integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt ist, dass
von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) zu einem Dosiersystem (10)
zwecks Temperierung führt und von dort über einen ersten Rücklaufstrang (18) und eine
integrierte Verzweigung (15) mit einer ersten, mit der Temperiereinrichtung (9) verbundenen
Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist und dass für jedes Lackwerk (2) von einer weiteren,
in der Vorlaufleitung (13) integrierten Verzweigung (15) ein zweiter Vorlaufstrang
(17) zum Direktantrieb (7) eines Formzylinders (12) führt und der Direktantrieb (7)
über einen zweiten Rücklaufstrang (19) und eine weitere integrierte Verzeigung (15)
mit der ersten Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist.
10. Direktantrieb nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperiereinrichtung (9) mit einer ersten, für jedes Lackwerk (2) eine leitungsseitig
integrierte Verzweigung (15) aufweisenden Vorlaufleitung (13) gekoppelt ist, dass
von jeder Verzweigung (15) ein erster Vorlaufstrang (16) zum Direktantrieb (7) eines
Formzylinders (12) führt und vom Direktantrieb (7) ein erster Rücklaufstrang (18)
über eine integrierte Verzweigung (15) mit einer ersten, mit der Temperiereinrichtung
(9) verbundenen Rücklaufleitung (14) gekoppelt ist, dass die Temperiereinrichtung
(9) mit einer zweiten, für jedes Lackwerk (2) eine leitungsseitig integrierte Verzweigung
(15) aufweisenden Vorlaufleitung (21) gekoppelt ist, dass von jeder Verzweigung (15)
ein zweiter Vorlaufstrang (17) zu einem Dosiersystem (10) zwecks Temperierung führt
und von dort über einen zweiten Rücklaufstrang (19) und eine integrierte Verzweigung
(15) mit einer zweiten, mit der Temperiereinrichtung (9) verbundenen Rücklaufleitung
(22) gekoppelt ist.