[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schnellverstellzirkel mit einer die Zirkelschenkel
in darin gelagerten Gewindehülsen durchsetzenden mitlaufenden Gewinde-Verstellspindel
mit einem mittig angeordneten, drehfest mit der Verstellspindel verbundenen Verstellrad,
wobei die Verstellspindel mittels die Zirkelschenkel zumindest teilweise durchsetzender
Feststellschrauben in den Gewindehülsen blockierbar ist.
[0002] Ein herkömmlicher, nicht schnell verstellbarer Zirkel zeichnet sich dadurch aus,
dass zwischen der Verstellspindel und dem in der Gewindehülse angebrachten Muttergewinde
bei Druck gegen die Schenkel eine Selbsthemmung auftritt. Das bedeutet, dass eine
Verstellung des Zirkels nur über eine Feinverstellung mit Hilfe des Verstellrades
möglich ist. Diese Verstellung ist bei größeren Verstellstrecken jedoch entsprechend
aufwändig.
[0003] In der deutschen Auslegeschrift DE 1 761 101 wird nun vorgeschlagen, die Zahl der
Gewindegänge und ihre Steigung so zu bemessen, dass diese Selbsthemmung nicht mehr
besteht. Die Spindel läuft also bei Druck auf die Schenkel mit und erlaubt so eine
Schnellverstellung sowie über das Verstellrad eine Feinabstimmung. Eine solche Anordnung
kann aber leicht ungewollt verstellt werden, da bereits kleine Kräfte zum Mitlaufen
der Spindel führen.
[0004] Zur Herstellung solcher Schnellverstellzirkel ist beispielsweise bereits vorgeschlagen
worden, die Gewindehülsen in einer durch die Achse der Verstellspindel gehenden Ebene
zu teilen, wobei diese Teile durch eine Feststellschraube indirekt unter Zwischenordnung
von Schwenkplatten gegeneinander verspannbar sind. Dies bedingt aber ein außerordentlich
festes Anziehen der Verstellschraube und führt in vielen Fällen zwar zu einer Bremswirkung,
aber nicht zu einer exakten Feststellung.
[0005] Darüber hinaus ist aber auch bereits eine Anordnung bekannt geworden, bei der aus
dem Zirkelschenkel herausragende Enden der Gewindehülsen geschlitzt und mit konischen
Außenflächen versehen sind, auf die entsprechende Gegenkonushülsen verschiebbar sind,
die in der einen Stellung den Gewindehülsenkonus freigeben, sodass ein freies Verdrehen
der Verstellspindel möglich ist und in der anderen Stellung den geschlitzten Gewindehülsenkonus
zusammendrücken um auf diese Weise die Verstellspindel zu blockieren. Diese Lösung
ist nicht nur sehr aufwändig, sondern hat, wie die bereits angesprochene Konstruktion,
den Nachteil, dass ein völliges spielfreies Blockieren der Verstellspindel und damit
der gewünschten Stellung des Schnellverstellzirkels nicht erzielbar ist.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schnellverstellzirkel der eingangs
genannten Art so auszugestalten, dass bei einfachem Aufbau ein völliges spielfreies
Blockieren der Verstellspindel in jeder beliebigen Schwenkstellung des Schnellverstellzirkels
möglich ist.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass durch die Feststellschraube
die Verstellspindel mit ihrem Gewinde direkt an ein Blockierglied anpressbar ist.
[0008] Eine erste Ausführungsform dieser erfindungsgemäßen Lösung, bei der nicht die Gewindehülse
zum Feststellen der Verstellspindel verspannt wird, sieht zu diesem Zweck vor, dass
die Gewindehülse ein in einer senkrecht zur Achse der Gewindestange durchgehende Ausnehmung
des Zirkelschenkels verschiebbar gelagerter Bolzen mit Quergewindebohrungen für die
Gewindestange ist, der durch eine auf einen endseitigen Außengewindeabschnitt aufschraubbare
Gewindemutter unter Verspannen der Gewindestange an der Innenwand des von ihr durchsetzten
Querdurchbruchs des Zirkelschenkels verstellbar ist.
[0009] Bei dieser Lösung wird also durch die Feststellschraube der Bolzen mit der Verstellspindel
quer zu der Längsachse seitlich verschoben, sodass sich die Verstellspindel mit ihrem
Außengewinde unmittelbar an die Innenwand des Querdurchbruchs des Zirkelschenkels
anlegt und auf diese Art und Weise blockiert wird. Bei dieser Ausführungsform bildet
also die Innenwand des Querdurchbruchs des Zirkelschenkels das Blockierglied für die
Verstellspindel.
[0010] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung mit einem gesonderten
Blockierglied ist vorgesehen, dass die Feststellschraube einen die Gewindehülse quer
zur Gewindebohrung für die Verstellspindel durchsetzenden Blockierstift in das Gewinde
der Verstellspindel drückt. Diese Lösung, bei der der Blockierstift bevorzugt aus
Kunststoff ausgebildet sein kann, sodass eine Beschädigung des Gewindes der Verstellspindel
nicht stattfinden kann, führt in ganz besonders einfacher Weise zu einer exakten spielfreien
Blockierung der Verstellspindel.
[0011] In Weiterbildung dieses zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung kann entweder
vorgesehen sein, dass der Blockierstift der Gewindestift der Feststellschraube ist,
die in eine Quergewindebohrung der Gewindehülse oder des Zirkelschenkels einschraubbar
ist oder aber dass die Gewindehülse ein in einer senkrecht zur Achse der Gewindestange
durchgehende Ausnehmung des Zirkelschenkels gelagerter Bolzen mit hohlem Schaft ist,
der auf einer Seite sich mit einem Kopf am Zirkelschenkel abstützt, auf dessen herausstehenden
anderen, mit einem Außengewinde versehenen Ende, eine Hutmutter unter Verschiebung
des Blockierstifts in der Innenbohrung des Schaftes aufschraubbar ist.
[0012] Die Ausbildung ist bei dieser zweiten Variante ähnlich der Lösung mit am Zirkelschenkel
verklemmter Verstellspindel, wobei allerdings hier die Verstellspindel nicht durch
Verklemmen an den Zirkelschenkel blockiert wird sondern durch den im hohlen Bolzen
der Gewindehülse über die Feststell-Hutmutter verschiebbaren Blockierstift.
[0013] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht eines Schnellverstellzirkels mit durch Feststellschrauben blockierbarer
Gewindeverstellspindel, und
- Fig. 2 bis 5
- vergrößerte teilweise aufgeschnittene Teilseitenansichten des Zirkelschenkels in Höhe
der Gewindeverstellspindel in Richtung des Pfeils P in Fig. 1.
[0014] In Fig. 1 erkennt man einen Schnellverstellzirkel mit zwei an einem Kopfteil 1 schwenkbar
gelagerten Zirkelschenkeln 2 und 3, die von einer Gewindeverstellspindel 4 mit Verstellrad
5 durchsetzt werden, wobei die Gewindeverstellspindel in unterschiedlicher Weise ausbildbare,
in Fig. 2 gezeigte Gewindehülsen 6 durchsetzt, die in quer zur Achse der Gewindeverstellspindel
verlaufenden Durchbrechungen der Zirkelschenkel 2, 3 gelagert sind. Ein in Fig. 2
gezeigter großer Durchbruch 7 ermöglicht jeweils das starke Querverstellen zwischen
Zirkelschenkel und Gewindeverstellspindel.
[0015] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind an jedem der Zirkelschenkel 2, 3 Feststelleinrichtungen
angeordnet, obgleich es für die Funktionsweise natürlich ausreichend wäre, wenn nur
einer der Schenkel mit einer solchen Feststelleinrichtung versehen wäre. Die einfachste
Form der Blockierung der Gewindeverstellspindel und damit der Feststellung des Schnellverstellzirkels
in einer gewünschten Schwenkposition ist in Fig. 2 dargestellt. Die Gewindehülse 6
bildet dort den in der senkrecht zur Achse der Verstellspindel durchgehenden Ausnehmung
8 gelagerten Bolzen mit einer Gewindebohrung 9 für die Verstellspindel, in die eine
Quergewindebohrung 10 einmündet, in die eine Feststellschraube 11 einschraubbar ist.
Der Schaft 12 dieser Feststellschraube greift beim Einschrauben direkt am Außengewinde
der Verstellspindel 4 an und blockiert diese und damit den Zirkel in der gewünschten
Position.
[0016] Die Fig. 3 zeigt eine Abwandlung die sich von der nach Fig. 2 nur dadurch unterscheidet,
dass es sich bei der Feststellschraube 11' um eine Kunststoffschraube handelt, was
den Vorteil hat, dass bei der Blockierung der meist metallischen Gewindeverstellspindel
4 deren Außengewinde nicht durch die Feststellschraube verdrückt wird, wie dies bei
der metallischen Feststellschraube 11 nach Fig. 2 der Fall sein könnte.
[0017] Bei der Anordnung nach Fig. 4 ist der die Gewindehülse 6' für die Gewindeverstellspindel
bildende Bolzen in gleicher Weise im Zirkelschenkel 2 (und gegebenenfalls auch 3)
gelagert, wobei der Bolzen auf der rechten Seite mit einem Außengewinde 13 versehen
ist, auf die eine Hutmutter 14 mit Innengewinde aufschraubbar ist, sobald diese Hutmutter
14 an der Seite 15 des Zirkelschenkels anliegt, zieht sie beim Weiterdrehen den Bolzen
nach rechts und drückt damit die Gewindeverstellspindel 4 an die Innenseite 16 des
Durchbruchs 7 an, sodass wiederum eine Blockierung der Verstellspindel 4 erreicht
wird.
[0018] Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5, bei dem der ein Durchdrücken verhindernde Bund
17 auf der linken Seite auch weggelassen werden könnte, ist der die Gewindehülse 6"
bildende Bolzen wiederum mit einem Außengewinde 13 für eine Hutmutter 14 versehen,
doch dient diese hierbei zum Verschieben eines Stiftes 18 in einer Innenbohrung 19,
die bis zur Quergewindebohrung 9 reicht. Beim Aufschrauben der Hutmutter 14 auf das
Außengewinde 13 des Bolzens wird der Stift 18, vorzugsweise ein Kunststoffstift, wegen
der Schonung des Außengewindes der Verstellspindel 4 nach links an die Verstellspindel
4 angedrückt und blockiert diese in der jeweiligen Stellung.
1. Schnellverstellzirkel mit einer die Zirkelschenkel (2, 3) in darin gelagerten Gewindehülsen
(6) durchsetzenden mitlaufenden Gewinde-Verstellspindel (4), mit einem mittig angeordneten,
drehfest mit der Verstellspindel (4) verbundenen Verstellrad (5), wobei die Verstellspindel
(4) mittels die Zirkelschenkel (2, 3) zumindest teilweise durchsetzender Feststellschrauben
(11) in den Gewindehülsen (6) blockierbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Feststellschraube (11, 11', 14) die Verstellspindel (4) mit ihrem Gewinde
direkt an ein Blockierglied (12, 16, 18) anpressbar ist.
2. Schnellverstellzirkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (6, 6', 6") ein in einer senkrecht zur Achse der Verstellspindel
(4) durchgehenden Ausnehmung (8) des Zirkelschenkels (2, 3) verschiebbar gelagerter
Bolzen mit Quergewindebohrungen (9) für die Gewindestange (4) ist, der durch eine
auf einen endseitigen Außengewindeabschnitt (13) aufschraubbare Gewindemutter (14)
unter Verspannen der Gewindestange (4) an der Innenwand (16) des von ihr durchsetzten
Querdurchbruchs (7) des Zirkelschenkels (2, 3) verstellbar ist.
3. Schnellverstellzirkel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststellschraube einen die Gewindehülse quer zur Gewindebohrung (9) für die
Verstellspindel (4) durchsetzenden Blockierstift (12, 18) in das Gewinde der Verstellspindel
(4) drückt.
4. Schnellverstellzirkel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierstift der Gewindestift (12) der Feststellschraube (11) ist, die in eine
Quergewindebohrung (10) der Gewindehülse (6) einschraubbar ist.
5. Schnellverstellzirkel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewindehülse (6") ein in einer senkrecht zur Achse der Verstellspindel (4) durchgehenden
Ausnehmung (8) des Zirkelschenkels (2, 3) gelagerter Bolzen mit hohlem Schaft ist,
der auf einer Seite sich gegebenenfalls mit einem Kopf (17) am Zirkelschenkel (2,
3) abstützt und auf dessen herausstehenden anderen, mit einem Außengewinde (13) versehenen
Ende eine Hutmutter (14) unter Verschiebung des Blockierstifts (18) in der Innenbohrung
(19) des Schaftes aufschraubbar ist.
6. Schnellverstellzirkel nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockierstift (18) aus Kunststoff besteht.