[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Spitzer für einen ovalen Stift, mit einem Spitzerkörper,
mit einer Führungsmanschette, die mit einer ovalen, einen Stiftführungskanal definierenden
Bohrung versehen ist und die im Wesentlichen um die Achse des Stiftführungskanals
drehbar am Spitzerkörper gelagert ist, sowie mit einem Schälmesser, das axial versetzt
zu der Führungsmanschette und schräg gegen die Achse angestellt an einer Messerhalterung
des Spitzerkörpers befestigt ist, wobei an einer an den Stiftführungskanal angrenzenden
Innenfläche der Messerhalterung eine konkave Führungskontur ausgebildet ist, in welche
das Schälmesser mit einer Schneidkante hineinragt.
[0002] Ein solcher Spitzer ist aus der DE 76 29 766 U1 bekannt. Bei dem bekannten Spitzer
ist die Führungsmanschette entlang einer senkrecht zur Achse des Stiftführungskanals
und etwa senkrecht zur Messerfläche verlaufenden Normalrichtung verschiebbar im Spitzerkörper
geführt. Ein federbelasteter Andrückkörper, der eine zu der konkaven Führungskontur
gegensinnig gewölbte Gegenkontur aufweist, drückt dabei die Spitze des zu spitzenden
Stiftes gegen das Schälmesser.
[0003] Ein weiterer Spitzer der genannten Art ist aus der DE 100 55 008 A1 bekannt. Dort
ist die Führungsmanschette, und damit die Achse des Stiftführungskanals ortsfest in
einem den Spitzerkörper bildenden Spitzergehäuse angeordnet. Dagegen ist die Messerhalterung,
und damit das Schälmesser entlang der Normalrichtung verschiebbar.
[0004] Bei herkömmlichen Spitzern der oben genannten Art tritt häufig das Problem auf, dass
der Stift beim Spitzvorgang entlang des Umfangs seiner Stiftspitze nur ungleichmäßig
abgeschält wird. Dies ist häufig damit verbunden, dass sich der Stift an dem Schälmesser
"verhakt", d.h. einem Verdrehen ein sprunghaft schwankendes Drehmoment entgegensetzt.
Dies ist aus handhabungstechnischen Gründen unangenehm und kann zum Splittern der
Stiftoberfläche im Bereich der Stiftspitze oder sogar zum Abbrechen der Stiftmine
führen.
[0005] Aus der DE 25 55 564 B2 ist weiterhin bekannt, bei einem Spitzer für einen ovalen
Stift eine Führungsmanschette für den Stift mit mehreren Kurvenscheiben zu versehen,
die beim Verdrehen der Führungsmanschette gegenüber einem Spitzerkörper über korrespondierenden
Anschlägen des Spitzerkörpers abrollen. Hierdurch wird die Achse eines in die Führungsmanschette
eingeschobenen Stiftes beim Verdrehen des Stiftes derart gegenüber dem Spitzerkörper
geführt, dass die Mantelfläche des Stiftes stets mit der Schneidkante des Schälmessers
in Berührung bleibt. Der bekannte Spitzer ist jedoch vergleichsweise kompliziert aufgebaut
und deshalb aus fertigungstechnischen Gründen nachteilig.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen konstruktiv einfachen und damit insbesondere
preiswert zu realisierenden Spitzer anzugeben, der zum Spitzen eines ovalen Stiftes
besonders geeignet ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Danach
ist bei einem Spitzer der eingangs genannten Art vorgesehen, dass die Führungskontur
und die Führungsmanschette derart ausgebildet sind, dass die Achse des durch die Führungsmanschette
definierten Stiftführungskanals bei Drehung des darin positionierten Stiftes gegenüber
dem Stiftkörper auf einer bezüglich der Schneidkante des Schälmessers im Wesentlichen
ovalen Bahn geführt ist.
[0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass die Funktionsmängel herkömmlicher
gattungsgemäßer Spitzer daher rühren, dass dort die Stiftachse und die Schneidkante
des Schälmessers beim Spitzen lediglich entlang der zur Stiftachse senkrechten Normalrichtung
gegeneinander verschoben werden. Dies führt nämlich dazu, dass die Mantelfläche des
Stiftes nur in den Bereichen glatt an der Schneidkante anliegt, an denen der Radius
des Stiftes minimal oder maximal ist.
[0009] Zwischen diesen Bereichen hebt sich die Mantelfläche des Stiftes in der Regel von
der Schneidkante des Schälmessers ab, was zu den beschriebenen Funktionsstörungen
führt. Rollt man dagegen die Mantelfläche des ovalen Stiftes exakt über der Schneidkante
ab, wie dies bei dem aus der DE 25 55 564 B2 bekannten Spitzer geschieht, so beschreibt
die Stiftachse in Querschnittsprojektion bezüglich der Schneidkante eine ovale Bahn,
bewegt sich also bezüglich der Schneidkante sowohl in Normalrichtung als auch, senkrecht
hierzu, in Lateralrichtung.
[0010] Grundlage der Erfindung bildet die Überlegung, diese elliptische Führung der Stiftachse
beim Verdrehen des Stiftes gegenüber dem Spitzkörper mit vereinfachten konstruktiven
Mitteln zu erreichen. Diese konstruktive Vereinfachung gelingt erkanntermaßen mit
Hilfe einer konkaven Führungsstruktur im Bereich der Schneidkante, wie sie an sich
bereits schon der DE 76 29 766 U1 (dort Fig. 2) und in der DE 100 55 008 A1 (dort
Fig. 5) offenbart ist. Erfindungsgemäß wird diese Führungskontur dazu genutzt, die
in Normalrichtung wirkende Andrückkraft des Stiftes gegen das Schälmesser zum Teil
in Lateralrichtung umzuleiten und die Stiftachse hierdurch entsprechend der gewünschten
ovalen Bahn parallel zum Schälmesser auszulenken. Beim Stand der Technik wird die
Führungskontur dagegen stets zusammen mit einer komplementären Gegenkontur eingesetzt,
die in Richtung auf das Schälmesser beaufschlagt ist. In dieser herkömmlichen Ausführung
kompensieren sich die durch die Führungskontur und die Gegenkontur auf den Stift ausgeübten
lateralen Kräfte, so dass die Stiftachse keine laterale Verschiebung gegenüber der
Schneidkante erfährt. Erkanntermaßen genügt es jedoch nicht, die Gegenkontur einfach
nur wegzulassen. Vielmehr ist zudem die Führungsmanschette derart auszugestalten,
dass die Stiftachse (und damit die Achse des Stiftführungskanals) auf axialer Höhe
des Schneidmessers die nötige laterale Bewegungsfreiheit hat. Bei den bekannten Spitzern
z.B. würde die Stiftachse auch dann nicht entlang der gewünschten ovalen Bahn geführt,
wenn die Gegenkontur weggelassen würde, zumal dort die Stiftachse von Haus aus zumindestens
in Lateralrichtung ortsfest im Spitzerkörper geführt ist.
[0011] Es bestehen mehrere vorteilhafte Varianten, der Achse des Stiftführungskanals die
erforderliche laterale Bewegungsfreiheit zu geben. Zum einen ist diesbezüglich vorgesehen,
die Führungsmanschette insbesondere in Lateralrichtung mit Spiel in dem Spitzerkörper
zu lagern. Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen, dass dieses Spiel aus der Führungsmanschette
selbst gewonnen wird, indem die Führungsmanschette aus einem elastischen Material
gebildet wird, so dass aufgrund dieser Elastizität die Wand der in der Führungsmanschette
vorgesehenen Bohrung derart flexibel ist, dass ein in die Führungsmanschette eingeschobener
Stift (und damit die Achse des Stiftführungskanals) geringfügig gegenüber der Achse
der Führungsmanschette verschwenkbar ist.
[0012] Bei ausreichend flexibler Führung der Achse des Stiftführungskanals durch die Führungsmanschette
kann das Schälmesser, wie dies in einer besonderes einfachen Ausführungsform der Erfindung
vorgesehen ist, ortsfest am Spitzerkörper fixiert sein. Ein besonders gutes Spitzverhalten
wird jedoch in einer bevorzugten Ausführungsform des Spitzers erzielt, in welcher
das Schälmesser im Wesentlichen in Normalrichtung elastisch auslenkbar ist. Dies ist
auf konstruktiv besonders einfache Weise zu realisieren, indem die Messerhalterung
als Federlasche aus einem elastischen Material, insbesondere einem elastischen Kunststoff,
gebildet ist, die entlang einer Seitenlinie oder Seitenkante mit den restlichen Bestandteilen
des Spitzerkörpers verbunden ist.
[0013] Vorzugsweise ist die solchermaßen ausgebildete Messerhalterung entlang einer zur
Schneidkante im Wesentlichen parallelen Seitenlinie am Spitzerkörper fixiert, zumal
auf diese Weise bei der elastischen Auslenkung der Messerhalterung während des Spitzvorgangs
der Anstellwinkel des Schälmessers gegen die Stiftachse im Wesentlichen konstant bleibt.
Zweckmäßigerweise weist die Messerhalterung ferner, insbesondere in der Umgebung ihrer
Verbindungslinie mit dem Spitzerkörper, eine Sollbiegestelle auf.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Führungsmanschette in
eine korrespondierende Lagerbohrung des Spitzerkörpers eingeschnappt, wobei diese
Schnappverbindung zerstörungsfrei lösbar ist. Dies erlaubt z.B. einen einfachen Austausch
von verschiedenen Führungsmanschetten, die für unterschiedliche Stiftquerschnitte
vorgesehen sind.
[0015] Vorzugsweise ist des Weiteren die Fläche des Schälmessers gegen die am Ort der Schneidkante
auf den Stiftführungskanal angelegte Tangente geringfügig schräg angestellt. Es hat
sich gezeigt, dass hierdurch ein besonders gutes Schneidverhalten erzielbar ist.
[0016] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in Draufsicht von oben einen Spitzer für einen ovalen Stift, mit einem Spitzerkörper,
einer einen Stiftführungskanal definierenden Führungsmanschette und einem Schälmesser,
- Fig. 2
- in einem Längsschnitt II-II den Spitzer gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- im Längsschnitt die Führungsmanschette in gegenüber Fig. 2 um 90° gedrehter Stellung,
- Fig. 4
- in Darstellung gemäß Fig. 2 die Führungsmanschette mit einem in diese eingeschobenem
Stift, wobei die Führungsmanschette zur Auslenkung der Achse des Stiftführungskanals
gegenüber der Achse der Führungsmanschette durch den Stift elastisch deformiert ist,
- Fig. 5
- in einem Querschnitt V-V den Spitzer gemäß Fig. 1,
- Fig. 6 - 10
- jeweils in ausschnitthaft vergrößerter Querschnittsdarstellung analog zu Fig. 5 fünf
Drehstellungen des Stiftführungskanals bezüglich der Schneidkante des Schälmessers,
- Fig. 11
- in Darstellung gemäß Fig. 1 eine alternative Ausführungsform des Spitzers mit elastisch
auslenkbarer Messerhalterung,
- Fig. 12
- in Darstellung gemäß Fig. 2 den Spitzer gemäß Fig. 11 mit nicht-ausgelenkter Messerhalterung,
- Fig. 13
- in Darstellung gemäß Fig. 5 den Spitzer gemäß Fig. 11 mit nicht-ausgelenkter Messerhalterung,
- Fig. 14
- in Darstellung gemäß Fig. 12 den Spitzer gemäß Fig. 11 mit ausgelenkter Messerhalterung
und
- Fig. 15
- in Darstellung gemäß Fig. 13 den Spitzer gemäß Fig. 11 mit ausgelenkter Messerhalterung.
[0017] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0018] Der in den Fig. 1, 2 und 5 in Draufsicht von oben bzw. im Längsschnitt bzw. im Querschnitt
dargestellte Spitzer 1 umfasst einen gehäuseartigen Spitzerkörper 2 aus Metall oder
Kunststoff, eine Führungsmanschette 3 für einen Stift S sowie ein Schälmesser 4.
[0019] Der Spitzerkörper 2 ist im Wesentlichen keilförmig mit abgeflachter Keilspitze 5
ausgebildet. An der von der Keilspitze 5 abgewandten Keilbasis 6 ist der Spitzerkörper
2 mit einer als Doppelwand ausgeführten Basiswand 7 versehen. In die Basiswand 7 ist
eine Lagerbohrung 8 eingebracht, in welcher wiederum die Führungsmanschette 3 drehbar
gelagert ist (In Fig. 1 ist der von dem Spitzerkörper 2 verdeckte Teil der Führungsmanschette
3 gestrichelt angedeutet.).
[0020] Eine an der Keilschräge 9 des Spitzerkörpers 2 angeordnete Wand dient als Messerhalterung
10. Die Messerhalterung 10 weist eine Aufnahme 11 auf, in welcher das Schälmesser
4 derart einliegt, dass es mit einer Schneidkante 12 durch einen Spanauswurfschlitz
13 hindurch geringfügig zu einer Innenfläche 14 der Messerhalterung 10 hervorsteht.
Das Schälmesser 4 ist mittels einer Befestigungsschraube 15 an der Messerhalterung
10 fixiert. Zu der Horizontalfläche 16 der Keilform hin ist der Spitzerkörper 2 offen.
[0021] Die in den Fig. 2 und 3 in zueinander um 90° gedrehten Längsschnitten dargestellte
Führungsmanschette 3 hat im Wesentlichen die Form einer Hülse und ist mit einer zentralen
Bohrung 17 zur Aufnahme des Stiftes S versehen, die einen an den vorgesehenen Stiftquerschnitt
angepassten ovalen Querschnitt aufweist.
[0022] In dem in den Fig. 2 und 3 gezeigten Normalzustand der Führungsmanschette 3 ist die
Bohrung 17 mit dem kreisförmigen Außenumfang der Führungsmanschette 3 koaxial ausgebildet.
[0023] Die Bohrung 17 definiert einen Stiftführungskanal 18. Als Stiftführungskanal 18 wird
das abstrakte Volumen bezeichnet, das der in Spitzposition in die Führungsmanschette
3 eingeschobene Stift S bezüglich des Spitzers 1 einnimmt. Der Stiftführungskanal
18 ergibt sich im Wesentlichen durch den Innenraum der Bohrung 17 sowie dessen gedankliche
Verlängerung außerhalb der Führungsmanschette 3. Insbesondere weist der Stiftführungskanal
18 einen dem Querschnitt der Bohrung 17 und dem Stiftquerschnitt entsprechenden ovalen
Querschnitt 19 auf. Des Weiteren definiert die Achse der Bohrung 17 eine Achse 20
des Stiftführungskanals 18.
[0024] Die Führungsmanschette 3 ist in die Lagerbohrung 8 des Spitzerkörpers 2 eingeschnappt.
Um das Einschnappen der Führungsmanschette 3 zu ermöglichen, ist diese ausgehend von
ihrem dem Innenraum 21 des Spitzerkörpers 2 zugewandten Ende 22 mehrfach geschlitzt
(Fig. 3). Des Weiteren ist ein an dem innenseitigen Ende 22 der Führungsmanschette
3 vorgesehener ringförmiger Führungskragen 23 mit einer Aufgleitschräge 24 versehen,
die das Einführen der Führungsmanschette 3 in die Lagerbohrung 8 erleichtert. Die
Führungsmanschette 3 ist bevorzugt derart ausgebildet, dass sie zerstörungsfrei auch
wieder von dem Spitzerkörper 2 demontiert werden kann. Hierdurch können insbesondere
verschiedene Führungsmanschetten 3 gegeneinander ausgetauscht werden, die für unterschiedliche
Stiftquerschnitte vorgesehen sind.
[0025] Um der Stiftachse (und damit der Achse 20 des Stiftführungskanals 18) gegenüber dem
Spitzerkörper 2 eine gewisse Bewegungsfreiheit zu gewähren, ist die Führungsmanschette
3 insbesondere in Lateralrichtung 25 mit geringem Spiel in der Lagerbohrung 8 gelagert.
Als Lateralrichtung 25 ist dabei die in einer Querschnittsprojektion gemäß Fig. 5
auf die Achse 20 senkrechte Richtung bezeichnet, die zur Fläche des Schälmessers 4
etwa parallel ausgerichtet ist. Genauer ist die Lateralrichtung 25 durch die an dem
Berührungspunkt mit der Schneidkante 12 auf den Umfang des Stiftführungskanals 18
gebildete Tangente definiert. Die Fläche des Schälmessers 4 ist gegen die Lateralrichtung
25 bevorzugt geringfügig ausgestellt. Die sowohl zu der Achse 20 als auch zu der Lateralrichtung
25 senkrechte Richtung, die somit etwa senkrecht zur Fläche des Schälmessers 4 ausgerichtet
ist, ist als Normalrichtung 26 bezeichnet.
[0026] Des Weiteren ist die Führungsmanschette 3 aus einem vergleichsweise weichen, und
damit geringfügig elastisch deformierbarem Kunststoffmaterial gefertigt. Dies dient
wiederum dazu, der Achse 20 des Stiftführungskanals 18 einen gewissen Spielraum gegenüber
dem Spitzerkörper 2 zu geben. Wie in Fig. 4 in schematisch stark übertriebener Darstellung
gezeigt ist, kann mittels eines in die Bohrung 17 eingeschobenen Stiftes S die Wand
der Bohrung 17 deformiert und so die Stiftachse (und damit die Achse 20 des Stiftführungskanals
18) geringfügig gegenüber der Achse 27 der Führungsmanschette 3 ausgelenkt werden.
[0027] Diese Bewegungsfreiheit der Achse 20 gegenüber dem Spitzerkörper 2 wird erfindungsgemäß
ausgenutzt, um beim Spitzvorgang, d.h. beim Verdrehen des in Spitzposition in die
Führungsmanschette 3 eingeschobenen Stiftes S gegenüber dem Spitzerkörper 2, die Achse
20 auf axialer Höhe des Schälmessers 4 sowohl in Lateralrichtung 25 als auch in Normalrichtung
26 gegenüber der Schneidkante 12 auslenken zu können. Wie nachfolgend anhand der Fig.
6 bis 10 verdeutlicht wird, ist auf diese Weise eine gute Führung der Stiftoberfläche
entlang der Schneidkante 12 möglich.
[0028] Jede der Fig. 6 bis 10 zeigt in schematisch vergrößerter Querschnittsdarstellung
die Messerhalterung 10 im Bereich des Spanauswurfschlitzes 13 mit dem darauf positionierten
Schälmesser 4. Die Fig. 6 bis 10 zeigen des Weiteren in - entsprechend einer fortgesetzten
Drehung des Stiftes S - jeweils unterschiedlicher Drehstellung den Stiftführungskanal
18. Erkennbar in den Fig. 6 bis 10 ist insbesondere, dass an der Innenfläche 14 im
Bereich des Spanauswurfschlitzes 13 eine konkave Wölbung als Führungskontur 28 in
die Messerhalterung 10 eingebracht ist, in der der Stiftführungskanal 18 einliegt.
Die Wölbung dieser Führungskontur 28 entspricht etwa der minimalen Krümmung der ovalen
Querschnittsfläche 19 des Stiftführungskanals 18, so dass in der Darstellung gemäß
Fig. 6, in welcher die lange Halbachse der ovalen Querschnittsfläche 19 ausgerichtet
ist, sich die Führungskontur 28 im Wesentlichen an den Umfang des Stiftführungskanals
18 anschmiegt.
[0029] Wird nun im Zuge des Spitzvorgangs der Stift S gegenüber der ursprünglichen Lage
29 gemäß Fig. 6 (in den Fig. 7 bis 10 gestrichelt angedeutet) verdreht, so wird ein
Teil der entlang der Normalrichtung 26 gegen das Schälmesser 4 wirkenden Andrückkraft
des Stiftes S an der Führungskontur 28 in Lateralrichtung 25 umgelenkt. Der Stiftführungskanal
18 und damit auch dessen Achse 20 werden hierdurch entlang der Lateralrichtung 25
in Richtung auf die Schneidkante 12 ausgelenkt (vgl. Fig. 7 und 8). Bei fortgesetzter
Drehung erreicht der Stiftführungskanal 18 gemäß Fig. 9 eine Position, in welcher
seine lange Halbachse etwa in Normalrichtung 26 ausgerichtet ist. Im Bereich dieser
Winkelstellung des Stiftführungskanals 18 übt die Führungskontur 28 keine oder nur
noch eine vergleichsweise geringe laterale Kraft auf den Stift S aus, so dass die
Achse 20 des Stiftführungskanals 18 wieder auf eine der ursprünglichen Stellung gemäß
Fig. 6 entsprechende laterale Position zurückkehrt, jedoch bezüglich der ursprünglichen
Lage 29 eine unterschiedliche normale Position einnimmt.
[0030] Bei weiter fortgesetzter Drehung des Stiftes S wird gemäß Fig. 10 die Achse 20 des
Stiftführungskanals 18 lateral über die Nullposition gemäß Fig. 6 hinweg ausgelenkt.
Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass die mit dem Stiftumfang in Eingriff
stehende Schneidkante 12 des Schälmessers 4ein Gegendrehmoment auf den Stift S ausübt.
[0031] Betrachtet man im Verlauf der Fig. 6 bis 10 die Positionsänderung der Achse 20, so
wird deutlich, dass die Achse 20 durch das Zusammenspiel der Führungskontur 28, der
Schneidkante 12 des Schälmessers 4 und der Führung des Stiftes S in der Führungsmanschette
3 bei jeder Halbdrehung des Stiftführungskanals 18 auf einer geschlossenen ovalen
Bahn 30 geführt ist. Diese Bahn 30 ist zum Zweck der Verdeutlichung in die Fig. 6
bis 10 als gepunktete Linie eingezeichnet. Der ausgehend von der ursprünglichen Lage
29 bis zu der in den Fig. 7, 8, 9 bzw. 10 dargestellten Stellung jeweils zurückgelegte
Weg der Achse 20 entlang der Bahn 30 ist in den Fig. 7 bis 10 durch einen Pfeil P
gekennzeichnet.
[0032] In den Fig. 11 bis 15 ist eine alternative Ausführungsform des Spitzers 1 dargestellt.
Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der vorstehend beschriebenen Ausführungsform
dadurch, dass der Spitzerkörper 2 zweiteilig ausgebildet ist. Der Spitzerkörper 2
umfasst hierbei einen insbesondere aus Metall gefertigten Rahmen 31 sowie die als
separates Teil ausgeführte Messerhalterung 10. Die Messerhalterung 10 ist im Querschnitt
L-förmig ausgebildet, und besteht aus elastisch biegbarem Kunststoff. Ein Vertikalschenkel
32 der L-förmigen Messerhalterung 10 greift in eine als Doppelwand ausgeführte Seitenwand
33 des Rahmens 31 ein und ist dort mit einem Vorsprung 34, der in eine entsprechende
Aufnahme der Seitenwand 33 eingreift, verrastet. Der Horizontalschenkel 35 der Messerhalterung
10 bildet die Keilschräge 9 des insgesamt wiederum keilförmigen Spitzerkörpers 2 und
trägt, wie in der vorstehend beschriebenen Ausführungsvariante, das Schälmesser 4.
[0033] Das Freiende 36 des Horizontalschenkels 35 liegt nur lose auf dem Rahmen 31 auf.
Die Messerhalterung 10 ist also lediglich im Bereich des Vertikalschenkels 32 und
somit in Draufsicht gemäß Fig. 11 lediglich an einer Seitenlinie 37 mit den restlichen
Bestandteilen des Spitzerkörpers 2 verbunden, so dass der Horizontalschenkel 35 nach
Art einer Federlasche elastisch auslenkbar ist. Hierdurch ist die Schneidkante 12
des Schälmessers 4 gegenüber der Achse 20 des Stiftführungskanals 18 in Normalrichtung
26 federnd auslenkbar. Die Schwenkbarkeit des Horizontalschenkels 35 ist durch eine
Sollbiegestelle 38 verbessert, die am Ansatz des Horizontalschenkels 35, und damit
mit geringem Abstand parallel zu der Seitenlinie 37, in die Messerhalterung 10 eingebracht
ist.
[0034] Die federnde Aufhängung des Schälmessers 4 verbessert das Spitzverhalten des Spitzers
1. Insbesondere gibt in dieser Ausführung das Schälmesser 4 geringfügig nach, wenn
der Stift S zum Spitzen mit zu großer Kraft in die Führungsmanschette 3 eingeschoben
wird und verhindert so ein Abbrechen der Stiftmine. Zudem gibt das Schälmesser 4 nach,
wenn der Stiftführungskanal 18 von der in den Fig. 13 und 14 dargestellten lateralen
Stellung um etwa 90° in eine normale Stellung verschoben wird. Diese Stellung des
Stiftführungskanals 18, die mit einer elastisch ausgelenkten Stellung der Messerhalterung
10 korrespondiert, ist in den Fig. 12 und 13 dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Spitzer
- 2
- Spitzerkörper
- 3
- Führungsmanschette
- 4
- Schälmesser
- 5
- Keilspitze
- 6
- Keilbasis
- 7
- Basiswand
- 8
- Lagerbohrung
- 9
- Keilschräge
- 10
- Messerhalterung
- 11
- Aufnahme
- 12
- Schneidkante
- 13
- Spanauswurfschlitz
- 14
- Innenfläche
- 15
- Befestigungsschraube
- 16
- Horizontalfläche
- 17
- Bohrung
- 18
- Stiftführungskanal
- 19
- Querschnitt
- 20
- Achse
- 21
- Innenraum
- 22
- Ende
- 23
- Führungskragen
- 24
- Aufgleitschräge
- 25
- Lateralrichtung
- 26
- Normalrichtung
- 27
- Achse
- 28
- Führungskontur
- 29
- Lage
- 30
- Bahn
- 31
- Rahmen
- 32
- Vertikalschenkel
- 33
- Horizontalschenkel
- 34
- Vorsprung
- 35
- Horizontalschenkel
- 36
- Freiende
- 37
- Seitenlinie
- 38
- Sollbiegestelle
- S
- Stift
1. Spitzer (1) für einen ovalen Stift (S),
- mit einem Spitzerkörper (2),
- mit einer Führungsmanschette (3),
- die mit einer ovalen, einen Stiftführungskanal (18) definierenden Bohrung (17) versehen
ist, und
- die im Wesentlichen um die Achse (20) des Stiftführungskanals (18) drehbar am Spitzerkörper
(2) gelagert ist, sowie
- mit einem Schälmesser (4), das axial versetzt zu der Führungsmanschette (3) und
schräg gegen die Achse (20) des Stiftführungskanals (18) angestellt an einer Messerhalterung
(10) des Spitzerkörpers (2) befestigt ist, wobei an einer an den Stiftführungskanal
(18) angrenzenden Innenfläche (14) der Messerhalterung (10) eine konkave Führungskontur
(28) ausgebildet ist, in welche das Schälmesser (4) mit einer Schneidkante (12) hineinragt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungskontur (28) und die Führungsmanschette (3) derart ausgebildet sind, dass
die Achse (20) des Stiftführungskanals (18) bei Drehung des darin positionierten Stiftes
(S) gegenüber dem Spitzerkörper (2) auf einer bezüglich der Schneidkante (12) im Wesentlichen
ovalen Bahn (30) geführt ist.
2. Spitzer (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsmanschette (3) mit Spiel an dem Spitzerkörper (2) gelagert ist.
3. Spitzer (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Führungsmanschette (3) aus einem elastischen Material besteht, das eine Verformung
der Wand der Bohrung (17) zur Auslenkung der Achse (20) des Stiftführungskanals (18)
gegenüber der Achse (27) der Führungsmanschette (3) erlaubt.
4. Spitzer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messerhalterung (10) in einer bezüglich des Stiftführungskanals (18) im Wesentlichen
radialen und in Querschnittsprojektion auf die Fläche des Schälmessers (4) im Wesentlichen
senkrechten Normalrichtung (26) elastisch auslenkbar ist.
5. Spitzer (1) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messerhalterung (10) als durch eine entlang einer Seitenlinie (37) mit dem Spitzerkörper
(2) verbundene Federlasche ausgebildet ist.
6. Spitzer (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messerhalterung (10) entlang einer mit der Schneidkante (12) im Wesentlichen
parallelen Seitenlinie (37) mit dem Spitzerkörper (2) verbunden ist.
7. Spitzer (1) nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Messerhalterung (10) eine zu der Seitenlinie (37) im Wesentlichen parallele Sollbiegestelle
(38) aufweist.
8. Spitzer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die die Führungsmanschette (3) in eine korrespondierende Lagerbohrung (8) des Spitzerkörpers
(2) zerstörungsfrei lösbar eingeschnappt ist.
9. Spitzer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Fläche des Schälmessers (4) gegenüber der Tangente auf den Umfang des Stiftführungskanals
(18) am Berührungspunkt mit der Schneidkante (12) schräg angestelltl ist.