[0001] Die Erfindung betrifft einen Kettfadenwächter für eine Webmaschine zur Erfassung
von Kettfadenbrüchen.
[0002] Webmaschinen werden in Betrieb parallel zueinander in einer Ebene ausgerichtete Kettfäden
zugeführt, die von einem Kettbaum herkommen. Dabei kommt es auf jeden Kettfaden an.
Reißt ein einziger Kettfaden hat dies Webfehler zur Folge. Es werden deshalb Kettfadenwächter
eingesetzt, die ständig das Vorhandensein jedes einzelnen Kettfadens prüfen.
[0003] Ein solcher Kettfadenwächter ist beispielsweise aus der WO 88/00626 bekannt. Er weist
ein oder mehrere Kontaktschienen auf, die oberhalb der Kettfadenebene quer zur Kettfadenlaufrichtung
horizontal angeordnet sind. Jede Kontaktschiene weist einen schmalen aufrecht stehenden
Querschnitt auf, an dessen oberer Kante ein Längsschlitz ausgebildet ist, in dem eine
weitere Kontaktschiene isoliert gehalten ist. Auf der Kontaktschiene sitzen nebeneinander
viele einzelne Lamellen. Die Kontaktschiene erstreckt sich dabei durch längliche,
in den Lamellen ausgebildete Fenster. Die Lamellen bestehen aus Stahl und sind mit
Spiel vertikal auf und ab auf der Kontaktschiene beweglich. In ihrer angehobenen Position
geben sie keine elektrische Verbindung zwischen der oberen eingelassenen Schiene und
der Kontaktschiene. Werden sie frei gegeben und fallen nach unten stellen sie einen
elektrischen Kontakt zwischen der isoliert gelagerten oberen eingelassenen Schiene
und der Kontaktschiene her. Jede Lamelle weist ein Öhr oder eine sonstige Öffnung
auf, durch die sich jeweils ein Kettfaden erstreckt. Ist der Kettfaden straff gehalten
hält er zugleich die Lamelle in oberer Position, so dass diese keinen elektrischen
Kontakt herstellen kann. Reißt der Kettfaden fällt die Lamelle unter der Wirkung ihres
Eigengewichts nach unten und verbindet die beiden Kontaktschienen miteinander, was
von einer Auswerteschaltung erfasst wird und zum Stillsetzen der Webmaschine führt.
[0004] Bei bestimmten Arten von Webmaschinen neigen diese Art Kettfadenwächter zu Fehlabstellungen.
Solche Fehlabstellungen kommen insbesondere bei Webmaschinen vor, bei denen die Kettfäden,
bezogen auf ihre Laufrichtung, in einer gegen die Horizontale geneigten Ebene zu dem
Fachbildeapparat laufen. Besonders ausgeprägt treten Fehlabstellungen dann auf, wenn
z.B. bei der Herstellung synthetischer technischer Gewebe mit hohen Fadenspannungen
gearbeitet wird. Wird mit dem Faden ein Hochfach gebildet, ist die Fadenzugkraft in
der Regel geringer als bei Ausbildung eines Tieffachs. Beim Übergang vom Tieffach
z.B. über das Mittelfach zum Hochfach kommt es zum Spannungswechsel, wobei der Faden
kurzzeitig etwas durchhängen kann. Wie weit der Faden durchhängt, ist durch das Lamellengewicht
bestimmt. Somit werden die Lamellen beim Fachwechsel auf und ab bewegt. Ist dies bei
horizontaler Kettfadenzuführung relativ unschädlich führt dies bei schräger Kettfadenanordnung
in Folge der ebenfalls geneigten Ausrichtung der Kontaktschienen zu verstärkter Reibung
zwischen den Lamellen und den Kontaktschienen. Diese Reibung kann zur Ausbildung von
Abrieb, zu Förderung von Korrosion und letztendlich somit zu elektrischen Brücken
zwischen den Kontaktschienen führen, die einen Kettfadenbruch signalisieren, obwohl
ein solcher nicht vorhanden ist. Damit wird die Webmaschine unnötig abgestellt. Dies
hat nicht nur den Verlust von Betriebszeit zur Folge sondern kann bei kritischen Geweben
zu Fehlern im Gewebe führen. Bei kritischen Geweben führt das Anfahren oder Abstellen
der Webmaschine zu einem sichtbaren Streifen im Gewebe. Dies ist insbesondere bei
teuren technischen Geweben nachteilig, bei denen in Folge der besonderen Fachbildungsgeometrie
hohe Fadenzugspannungsschwankungen auftreten können.
[0005] Insoweit ist es Aufgabe der Erfindung einen Kettfadenwächter zu schaffen, der eine
verminderte Neigung zu Fehlabstellungen zeigt und auch zum Einsatz an schräg laufenden
Kettfäden geeignet ist.
[0006] Diese Aufgabe wird mit dem Kettfadenwächter nach Anspruch 1 gelöst:
[0007] Der erfindungsgemäße Kettfadenwächter weist lamellentragende Kontaktschienen auf,
die über wenigstens ein Dämpfungselement an dem Maschinengestell gelagert sind. Durch
die fehlende starre Verbindung zwischen den Kontaktschienen und dem Maschinengestell
werden Schwingungen, die von anderen Aggregaten, wie beispielsweise den Schaftantrieben,
auf das Maschinengestell übertragen werden, nur gedämpft an die Kontaktschienen weiter
gegeben. Dadurch wird die Reibung, insbesondere bei schräg gestellten Kontaktschienen
und Lamellen, zwischen den Lamellen und Kontaktschienen vermindert. Es entsteht weniger
Abrieb und die Neigung zu Fehlabstellungen ist deutlich reduziert. Aufgrund der geringeren
Vibrationen der Kontaktschienen können die Lamellen mit engeren Toleranzen auf der
Kontaktschiene sitzen. Sie können beim Fadenspannungswechsel etwas auf und ab gleiten
ohne durch zu starke Vibrationen an den Flanken der Kontaktschiene anzuschlagen.
[0008] Durch den verminderten Abrieb ist auch die Korrosionsneigung der Kontaktschienen
wesentlich reduziert. Anders als bei ungedämpften Kontaktschienen, die bei widrigen
Umweltverhältnissen schon nach kurzer Zeit erheblichen Rostansatz zeigen, wird dieses
Problem durch die Dämpfungselemente und somit durch die verminderte Abrieberzeugung
deutlich reduziert.
[0009] Der erfindungsgemäße Kettfadenwächter eignet sich insbesondere für Schrägeinsatz,
d.h. bei der Webmaschine mit Gefälle oder Steigung zu laufenden Kettfäden und zur
Herstellung technischer Gewebe, bei denen es aufgrund der speziellen Fachbildungsgeometrie
zu erhöhten Fadenspannungsschwankungen kommen kann. Die verminderte Anzahl von Fehlabschaltungen
führt in der Summe zu einer deutlich verbesserten Gewebequalität und somit zu einer
verbesserten verwertbaren Ausbeute bzw. Produktion.
[0010] Die Kontaktschienen können oberhalb oder unterhalb der Kettfäden angeordnet sein.
Bevorzugt wird die Anordnung der Kontaktschienen oberhalb der Kettfäden. Die Kontaktschienen
weisen vorzugsweise einen länglichen Querschnitt auf, dessen Längsrichtung rechtwinklig
zu den Kettfäden steht. Bei geneigter Kettfadenebene sind die Kontaktschienen somit
gegen die Vertikale geneigt. Ebenso liegen die Lamellen in einem spitzen Winkel zu
der Vertikalen. Sie neigen deshalb dazu, sich mit einer Flanke ihres Fensters an die
Seitenfläche der Kontaktschiene anzulegen. Die verminderte vibrationsneigung der Kontaktschienen
führt hier zu einer verminderten Reibung zwischen Lamelle und Kontaktschiene.
[0011] Vorzugsweise sind die Kontaktschienen an ihren Enden und ggf. auch an ein oder mehreren
Stellen zwischen ihren Enden an einem Träger gelagert. Zwischen dem Träger und dem
Maschinengestell ist das Dämpfungselement angeordnet. Die Kontaktschienen und der
Träger können somit als Masse und das Dämpfungselement als Feder wirken, so dass ein
FederMasse-System gebildet ist. Das Dämpfungselement ist beispielsweise federelastisch
ausgebildet. Außerdem kann es eine innere Dämpfung aufweisen, um die Schwingungsübertragung
zu minimieren. Beispielsweise wird als Dämpfungselement ein Gummielement eingesetzt.
Dieses hat den weiteren Vorzug, aufgrund seiner geringen Schallfortleitungsgeschwindigkeit
eine Barriere für Körperschall zu bilden. Die Schallgeschwindigkeit ist in Gummi etwa
70 mal geringer als in Stahl, so dass über das Maschinengestell ankommende Schockwellen
von dem Gummielement reflektiert, nicht aber an die Kontaktschienen weiter gegeben
werden.
[0012] Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen, der Zeichnung oder der Beschreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
- Figur 1
- Kettfäden, einen Kettfadenwächter und eine Fachbildeeinrichtung einer Webmaschine
in schematisierter Perspektivdarstellung,
- Figur 2
- die Elemente gemäß Figur 1 in schematisierter Seitenansicht,
- Figur 3
- den Kettfadenwächter nach Figur 1 und 2 in einer ausschnittsweisen Perspektivdarstellung,
- Figur 4
- eine Kontaktschiene mit einer Lamelle des Kettfadenwächters in teilweise geschnittener
Darstellung,
- Figur 5
- den Kettfadenwächter und seine Lagerung an dem Maschinengestell in perspektivischer,
vereinfachter Darstellung,
- Figur 6
- eine KontakLschiene eines Kettfadenwächters mit darauf gelagerten Lamellen in einer
schematisierten Vorderansicht,
- Figur 7
- eine abgewandelte Ausführungsform einer Kontaktschiene mit dreifacher Unterstützung
in schematisierter Vorderansicht,
- Figur 8
- einen die Kontaktschienen haltenden Träger und diesem zugeordnete Dämpfungselemente
in vereinfachter Seitenansicht,
- Figur 9
- eine Feder- und Dämpfungskennlinie eines Dämpfungselements,
- Figur 10
- eine abgewandelte Ausführungsform der Kettfadenwächtereinrichtung mit individuell
gedämpft gelagerten Kontaktschienen und
- Figur 11
- eine Kontaktschiene mit mehreren Lamellen, von denen eine in Folge eines Kettfadenbruchs
in Kontaktposition steht, in schematisierter teilperspektivischer Vorderansicht.
[0013] In Figur 1 sind schematisiert Teile einer webmaschine veranschaulicht, zu denen eine
Fachbildeeinrichtung 1, ein Kettfadenwächter 2 und eine Kettfadenliefereinrichtung
3 gehören. Die Fachbildeeinrichtung 1 umfasst mehrere Webschäfte, von denen ein Webschaft
10 veranschaulicht ist, sowie die zugeordnete, nicht weiter dargestellte Antriebseinrichtung.
In Figur 2 ist in Seitenansicht veranschaulicht, wie zwei benachbarte, lediglich durch
strichpunktierte Linien 4, 5 angedeutete Webschäfte gegenläufig arbeiten. Jeder Webschaft
trägt, wie in Figur 1 veranschaulicht ist, eine Reihe von Litzen 6, durch deren Ösen
die Kettfäden 7 laufen. Die Kettfäden kommen von einem Kettbaum her, der die Kettfadenliefereinrichtung
bildet. Sie laufen über einen Streichbaum 8 und laufen dann innerhalb einer Kettfadenebene
9 unterhalb des Kettfadenwächters 2 zu der Fachbildeeinrichtung 1. Durch die gegenläufige
Auf- und Abbewegung der Schäfte wird ein Teil der Kettfäden aus der Kettfadenebene
9 heraus nach oben (Oberfach) und ein anderer Teil der Kettfäden aus der Kettfadenebene
9 heraus nach unten geführt (Unterfach). In das so aufgespannte Fach 11 wird der Schussfaden
eingetragen.
[0014] Der Kettfadenwächter 2 weist mehrere, nebeneinander angeordnete flache Kontaktschienen
12 bis 17 auf, die hochkant stehend parallel zueinander nebeneinander angeordnet sind.
Sie überspannen alle Kettfäden 7 in Querrichtung. Wie aus Figur 2 ersichtlich, liegen
ihre Unterkanten auf einer gemeinsamen Ebene E, die parallel zu der Kettfadenebene
9 angeordnet ist. Entsprechendes gilt für ihre Oberkanten. Die Flanken der Kontaktschienen
12 sind rechtwinklig zu der Kettfadenebene 9 wie auch zu der Ebene E orientiert.
[0015] Wie aus Figur 2 ersichtlich ist sind die Kettfadenebene 9 und die Ebene E in einem
spitzen Winkel zu der Horizontalen H angeordnet. Diese Konfiguration findet sich insbesondere
in modernen Webmaschinen zur Herstellung synthetischer Gewebe. Somit sind die Flanken
der Kontaktschienen 12 bis 17 gegen die Vertikale V geneigt.
[0016] Die Kontaktschienen 12 bis 17 sind untereinander gleich aufgebaut. Sie sind sämtlich
mit Lamellen 18, 19, 20, 21, 22, 23 bestückt, die, wie aus Figur 3 ersichtlich, auf
den Kontaktschienen 12, 13, 14, 15, 16, 17 sitzen. Jede Kontaktschiene 12 bis 17 trägt
dabei eine Vielzahl von Lamellen, wobei in Figur 3 auf jeder Kontaktschiene 12 bis
17 lediglich eine Lamelle 18 bis 23 exemplarisch veranschaulicht ist. Die Lamellen
18 bis 23 sind untereinander gleich aufgebaut. Ebenso sind die Kontaktschienen 12
bis 17 untereinander gleich aufgebaut. Zur Erläuterung wird auf Figur 4 verwiesen,
in der die Kontaktschiene 12 und die Lamelle 18 stellvertretend für alle anderen veranschaulicht
sind.
[0017] Die Kontaktschiene 12 ist ein schmales hochkant stehendes U-Profil 24 aus Stahl oder
einem anderen mechanisch stabilen und elektrisch leitenden Werkstoff. Sie weist zwei
zueinander im Wesentlichen parallele Flachseiten 25, 26 (Kontaktflächen) auf, die
in einer Richtung quer zu den Kettfäden 7 und in der anderen Richtung rechtwinklig
zu diesen orientiert sind. Zwischen den die Flachseiten 25, 26 tragenden Schenkeln
ist eine Ausnehmung vorgesehen, in der eine weitere Schiene 27 (Kontaktfläche) elektrisch
isoliert gehalten ist. Die Schiene 27 ist ein flacher, elektrischer Leiter, der durch
einen u-förmigen Isolierkörper 28 von der Kontaktschiene 12 isoliert ist. Die Schiene
27 überragt die beiden oberen Kanten 29, 31, an denen die Flachseiten 25, 26 enden.
Der Isolierkörper 28 ragt hier aus dem Innenraum der Kontaktschiene heraus. Die noch
weiter nach oben ragende Schiene 27 ist an ihrer oberen Kante vorzugsweise mit einem
Zahnprofil 32 versehen.
[0018] Die Lamelle 18 ist ein im Umriss ungefähr rechteckiges Blechteil mit einem oberen
Fenster 33, durch das sich die Kontaktschiene 12 hindurch erstreckt. Das Fenster 33
ist in Vertikalrichtung wesentlich länger als die in gleicher Richtung gemessene Höhe
der Kontaktschiene 12. Die Breite des Fensters 33 ist etwas größer als die Dicke der
Kontaktschiene 12, so dass sich die Lamelle 18 mit etwas Spiel leicht auf und ab bewegen
kann. Das Fenster ist an seinem oberen Rand etwas abgeschrägt, um mit Sicherheit einen
elektrischen Kontakt der Schiene 27 und der Kontaktschiene 12 herbei zu führen, wenn
die Lamelle frei gegeben ist und durch ihr Gewicht nach unten fällt.
[0019] Unterhalb des Fensters 33 ist eine weitere Öffnung 34 ausgebildet, durch die der
Kettfaden 7 führt. Der im Wesentlichen gespannte Kettfaden 7 trägt dabei die Lamelle
18 z.B. in der in Figur 4 veranschaulichten Position, in der ihr oberer Steg 35 in
reichlichem Abstand oberhalb der Schiene 27 steht.
[0020] Die Funktion solcher Kettfadenwächter ergibt sich aus Figur 11. Solange die Kettfäden
7 straff gespannt sind, halten sie die Lamellen 18 in ihrer oberen ersten Position,
in der sie keinen Kontakt zwischen der Schiene 27 und der Kontaktschiene 12 herstellen.
[0021] Reißt ein Kettfaden, wie in Figur 11 der Kettfaden 7a, kann er die zugeordnete Lamelle
18a nicht mehr tragen. Diese fällt somit unter Wirkung ihres Eigengewichts nach unten
in ihre zweite Position, in der sie die Schiene 27 und die Kontaktschiene 12 elektrisch
überbrückt. Die Schiene 27 und die Kontaktschiene 12 sind über Leitungen 36, 37 an
eine nicht weiter veranschaulichte Steuerschaltung angeschlossen, die den hergestellten
elektrischen Kontakt zwischen der Schiene 27 und der Kontaktschiene 12 erkennt und
geeignete Maßnahmen ergreift, beispielsweise die Webmaschine abschaltet.
[0022] Bei der veranschaulichten Webmaschine ist die Kettfadenebene 9, wie Figur 2 veranschaulicht,
geneigt angeordnet. Ebenso sind die Kontaktschienen 12 bis 17 und gegen die Vertikale
V geneigt angeordnet. Die zugehörigen Lamellen 18 bis 23 orientieren sich aufgrund
der Schwerkraft an der Vertikalen V und liegen somit mit den ihre Öffnung 33 begrenzenden
Schenkeln an der jeweiligen Flachseite 26 (Figur 4) an. Somit ist im Wesentlichen
eine ständige Berührung zwischen den Lamellen 18 bis 23 und den Kontaktschienen 12
bis 17 gegeben.
[0023] Wie Figur 5 veranschaulicht, sind die Kontaktschienen 12 bis 17 zumindest endseitig
an einer Halteeinrichtung 38 gehalten. Zu dieser gehört ein Träger 39, der mit allen
Kontaktschienen 12 bis 17 verbunden ist. Der Träger 39 ist in Figur 5 lediglich schematisch
angedeutet. Er hält die Kontaktschienen 12 bis 17 ortsfest in paralleler Ausrichtung
zueinander und parallel zu der Kettfadenebene. Der Träger 39 ist über Dämpfungselemente
41, 42 mit einem Maschinengestell 43 verbunden, das zu der Webmaschine gehört. Die
Dämpfungselemente 41, 42 sind im einfachsten Fall ein- oder mehrschichtig aufgebaute
Gummielemente. Im bevorzugten Fall besteht keine metallische steife Verbindung zwischen
dem Maschinengestell 43 und dem Träger 39. Die Dämpfungselemente 41, 42 sind beispielsweise
Gummiplatten. Vorteilhafterweise sind sie mehrschichtig aufgebaut. Beispielsweise
können sie, wie in Figur 5 veranschaulicht, jeweils eine Fußplatte 44, eine erste
auf der Fußplatte befestigte, z.B. anvulkanisierte Gummiplatte 45, eine aus Metall,
z.B. einem dünnen Blech, bestehende Zwischenplatte 46, eine darüber liegende weitere
Gummiplatte 47 und eine obere, aus Metall bestehende Abschlussplatte 48 aufweisen.
Dieser Mehrschichtaufbau kann durch Vulkanisation miteinander verbunden sein. Er weist
vorzugsweise wenigstens in einer Richtung einen ungefähr quadratischen Querschnitt
auf.
[0024] Wie veranschaulicht, können die Dämpfungselemente 41, 42 insgesamt quaderförmig aufgebaut
sein. Durch ihre rechteckige Grundfläche können sie eine Vorzugsrichtung bezüglich
der Federwirkung erhalten. In der dargestellten Orientierung (Figur 5) federn die
Dämpferelemente 41, 42 bezogen auf die Längsrichtung der Kontaktschienen 12 bis 17
leichter als bezogen auf die Kettfadenlängsrichtung. In vielen Fällen kann es jedoch
vorteilhaft sein, die Dämpferelemente 41, 42 um 90° zu drehen, um die Lagerung bezüglich
der Längsrichtung der Kontaktschienen 12 bis 17 steif und bezüglich deren Querrichtung
weich auszulegen.
[0025] Wie Figur 6 veranschaulicht, ist die Kontaktschiene 12 an ihren beiden Enden jeweils
an Trägern 39, 39a gehalten, die ihrerseits über die Dämpfungselemente 41, 42 bzw.
41a, 42a an dem Maschinengestell 43 gehalten sind. Sind die Kontaktschienen 12 bis
17 besonders lang, wie es beispielsweise in Figur 7 veranschaulicht ist, können sie
auch mittig oder an weiteren Stellen zusätzlich unterstützt sein. Dazu können Träger
39b dienen, die wiederum über Dämpfungselemente 41b, 42b an dem Maschinengestell 43
abgestützt sind.
[0026] Die Dämpfungselemente 41, 42, 41a, 42a, 41b, 42b können aus einem Elastomer, einem
Naturkautschuk, einem synthetischen Kautschuk oder einer Mischung aus beiden bestehen.
Es werden relativ harte Gummimischungen mit hoher Eigendämpfung bevorzugt. Figur 9
veranschaulicht exemplarisch die Kraft-Weg-Kennlinie eines solchen Gummifederelements,
die bei dynamischer Belastung eine Fläche umschließt. Die Größe der Fläche ist ein
Maß für die Energieabsorption des Dämpfungselements.
[0027] Figur 8 veranschaulicht eine weitere Ausführungsform des Kettfadenwächters 2. Der
Träger 39 trägt neben den Kontaktschienen 12 bis 17 gegebenenfalls noch Auflageschienen
49, 51 zur Abstützung der Kettfäden vor und hinter den Kontaktschienen 12 bis 17.
Der Träger 39 ist im Übrigen justierbar, beispielsweise um eine parallel zu den Kontaktschienen
12 bis 17 orientierte Schwenkachse schwenkbar gelagert. Dazu weist er einen Zapfen
52 auf, der in einem Klemmbock 53 gehalten ist. Der Klemmbock 53 ist über die Dämpfungselemente
41, 42 mit dem Maschinengestell 43 verbunden.
[0028] Wie bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen dienen wiederum zwei Dämpfungselemente
41, 42 zur Lagerung des Trägers 39. Dies ergibt einerseits eine steife Lagerung des
Trägers 39 an dem Maschinengestell 43 und andererseits eine gute Dämpfung der Schwingungsübertragung.
Die Vibration der Kontaktschienen 12 bis 17 wird dadurch wesentlich reduziert. Ebenso
reduzieren sich die Vibrationen der Lamellen 18 bis 23. Die verminderte Reibung zwischen
den Lamellen 18 bis 23 und den Kontaktschienen 12 bis 17 führt zu einer drastischen
Verminderung von Fehlabschaltungen.
[0029] Figur 10 veranschaulicht eine abgewandelte Ausführungsform der gedämpften Halteeinrichtung
38. Wie bei den vorig beschriebenen Ausführungsbeispielen dienen die Dämpfungselemente
41, 42 zur Verbindung zwischen dem Maschinengestell 43 und dem Träger 39. Des Weiteren
sind die Kontaktschienen 12 bis 17 an ihren Enden über Puffer- oder Dämpfungselemente
54 bis 59 an dem Träger 39 gehalten. Solche Dämpfungselemente 54 bis 59 können an
lediglich einem Ende der Kontaktschienen 12 bis 17 oder an beiden Enden derselben
vorgesehen werden. Sie können zusätzlich zu den Dämpfungselementen 41, 42 vorgesehen
werden oder diese ersetzen. Wiederum können die Dämpfungselemente 54 bis 59 aus einem
Elastomermaterial, vorzugsweise einem Gummi mit hoher Dämpfung, ausgebildet werden.
Die Dämpfungselemente 54 bis 59 können, wie veranschaulicht, in den Träger 39 eingesetzt
oder auch jeweils zwischen die Dämpfungsschienen 12 bis 17 und den Träger 39 angeordnet
werden.
[0030] Zur Vermeidung von Fehlabschaltungen von Kettfadenwächtern, insbesondere bei Schräganordnung
derselben, werden ein oder mehrere Dämpfungselemente 41, 42, 54 bis 59 vorgesehen,
um die Kontaktschienen 12 bis 17 mit dem Maschinengestell 43 zu verbinden. Die Dämpfungselemente
sind vorzugsweise Gummielemente. Sie mindern die Ausbildung von Abrieb zwischen Lamellen
18 bis 23 und Kontaktschienen 12 bis 17, was der Zuverlässigkeit der Kontaktanordnung
zugute kommt.
Bezugszeichenliste:
[0031]
- 1
- Fachbildeeinrichtung
- 2
- Kettfadenwächter
- 3
- Kettfadenliefereinrichtung
- 4, 5
- Linien
- 6
- Litzen
- 7
- Kettfäden
- 8
- Streichbaum
- 9
- Kettfadenebene
- 10
- Webschaft
- 11
- Fach
- 12, 13, 14, 15, 16, 17
- Kontaktschienen
- 18, 19, 20, 21, 22, 23
- Lamellen
- 24
- U-Profil
- 25, 26
- Flachseiten
- 27
- Schiene
- 28
- Isolierkörper
- 29, 31
- Kanten
- 32
- Zähnung
- 33
- Fenster
- 34
- Öffnung
- 35
- Steg
- 36, 37
- Leitungen
- 38
- Halteeinrichtung
- 39, 39a, 39b
- Träger
- 41, 42, 41a, 41b, 42a, 42b
- Dämpfungselemente
- 43
- Maschinengestell
- 44
- Fußplatte
- 45
- Gummiplatte
- 46
- Zwischenplatte
- 47
- Gummiplatte
- 48
- Abschlussplatte
- 49, 51
- Auflageschienen
- 52
- Zapfen
- 53
- Klemmbock
- 54, 55, 56, 57, 58, 59
- Dämpfungselemente
- H
- Horizontale
- V
- Vertikale
- E
- Ebene
1. Kettfadenwächter (2) für eine Webmaschine zur Erfassung von Kettfadenbrüchen,
mit wenigstens einer Kontaktschiene (12), die quer zu den Kettfäden (7) angeordnet
ist und die zwei gegeneinander isolierte elektrische Kontaktflächen (26, 27) aufweist,
mit mehreren Lamellen (18), die zwischen einer ersten Position, in der die jeweilige
Lamelle (18) die Kontaktflächen (26, 27) nicht verbindet, und einer zweiten Position,
in der die betreffende Lamelle (18) die Kontaktflächen (26, 27) verbindet, beweglich
auf der Kontaktschiene (12) sitzen und eine Öffnung (34) aufweist, durch die sich
der von der betreffenden Lamelle (18) überwachte Kettfaden (7) erstreckt und dabei
die Lamelle (18) in der angehobenen Position hält,
mit einer Halteeinrichtung (38) zur ortsfesten Lagerung der Kontaktschiene (12)
an einem Maschinengestell (43) wobei der Halteeinrichtung (38) wenigstens ein Dämpfungselement
(41) zugeordnet ist.
2. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) im Abstand parallel zueinander angeordnet
sind.
3. Kettfadenwächter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) in einer Ebene (E) angeordnet sind,
die zu einer anderen Ebene (9) parallel ausgerichtet ist, in der die Kettfäden (7)
angeordnet sind.
4. Kettfadenwächter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebenen (E, 9) bezogen auf die Längsrichtung der Kettfäden (7) gegen die Horizontale
(H) geneigt sind.
5. Kettfadenwächter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebenen (E, 9) in einem spitzen Winkel von bis zu 15° gegen die Horizontale (H)
geneigt sind.
6. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) bezogen auf ihre eigene Längsrichtung
horizontal angeordnet sind.
7. Kettfadenwächter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) endseitig an einem gemeinsamen, die
Halteeinrichtung (38) bildenden Träger (39) gelagert sind, und dass die Dämpfungselemente
(41, 42) zwischen dem Träger (39) und dem Maschinengestell (43) angeordnet sind.
8. Kettfadenwächter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) endseitig an einem gemeinsamen, die
Halteeinrichtung (38) bildenden Träger (39) gelagert sind, und dass die Dämpfungselemente
(54, 55, 56, 57, 58, 59) zwischen den Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) und
dem Träger (39) angeordnet sind.
9. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (41) federelastisch ausgebildet ist.
10. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (41) eine innere Dämpfung aufweist.
11. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (41) ein Gummielement ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 86(2) EPÜ.
1. Kettfadenwächter (2) für eine Webmaschine zur Erfassung von Kettfadenbrüchen,
mit wenigstens einer Kontaktschiene (12), die quer zu den Kettfäden (7) angeordnet
ist und die zwei gegeneinander isolierte elektrische Kontaktflächen (26, 27) aufweist,
mit mehreren Lamellen (18), die zwischen einer ersten Position, in der die jeweilige
Lamelle (18) die Kontaktflächen (26, 27) nicht verbindet, und einer zweiten Position,
in der die betreffende Lamelle (18) die Kontaktflächen (26, 27) verbindet, beweglich
auf der Kontaktschiene (12) sitzen und eine Öffnung (34) aufweist, durch die sich
der von der betreffenden Lamelle (18) überwachte Kettfaden (7) erstreckt und dabei
die Lamelle (18) in der angehobenen Position hält,
mit einer Halteeinrichtung (38) zur ortsfesten Lagerung der Kontaktschiene (12) an
einem Maschinengestell (43) wobei der Halteeinrichtung (38) wenigstens ein Dämpfungselement
(41) zugeordnet ist,
wobei die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) endseitig an einem gemeinsamen,
die Halteeinrichtung (38) bildenden Träger (39) gelagert sind, und
wobei die Dämpfungselemente (41, 42) zwischen dem Träger (39) und dem Maschinengestell
(43) angeordnet sind.
2. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) im Abstand parallel zueinander angeordnet
sind.
3. Kettfadenwächter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) in einer Ebene (E) angeordnet sind,
die zu einer anderen Ebene (9) parallel ausgerichtet ist, in der die Kettfäden (7)
angeordnet sind.
4. Kettfadenwächter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebenen (E, 9) bezogen auf die Längsrichtung der Kettfäden (7) gegen die Horizontale
(H) geneigt sind.
5. Kettfadenwächter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ebenen (E, 9) in einem spitzen Winkel von bis zu 15° gegen die Horizontale (H)
geneigt sind.
6. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) bezogen auf ihre eigene Längsrichtung
horizontal angeordnet sind.
7. Kettfadenwächter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) endseitig an einem gemeinsamen, die
Halteeinrichtung (38) bildenden Träger (39) gelagert sind, und dass die Dämpfungselemente
(54, 55, 56, 57, 58, 59) zwischen den Kontaktschienen (12, 13, 14, 15, 16, 17) und
dem Träger (39) angeordnet sind.
8. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (41) federelastisch ausgebildet ist.
9. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (41) eine innere Dämpfung aufweist.
10. Kettfadenwächter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (41) ein Gummielement ist.