[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wand aus zumindest einem Werkstoff.
[0002] Wände gibt es in vielfacher Form und Ausführung. Massive Wände bestehen bspw. aus
Beton, Ziegel, Hohlblocksteinen usw. Vermehrt werden heute auch Leichtbauwände eingesetzt,
bspw. Holzständerwände oder Gipskartonwände.
[0003] Wird durch solche Wände ein Raum gebildet, stellt die Reflektion von Schall in diesem
Raum ein Problem dar. Bekannt ist, dass glatte Wände, widerhallen, so dass Diskussionen
in Räumen mit glatten Wänden schwierig sind. Aus diesem Grunde werden insbesondere
in Konferenzräumen schallabsorbierende Elemente an der Decke angeordnet und die Seitenwände,
wenn überhaupt, mit Bildern oder anderen Kunstgegenständen versehen.
Aufgabe
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schallabsorption in Räumen
zu verbessern.
Lösung der Aufgabe
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe führt, dass an oder in der Wand ein Absorptionselement
angeordnet ist.
[0006] Der Gedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, die Wände mit eigenen, speziellen
Absorptionselementen zu versehen, so dass die Schallabsorption in einem Raum, insbesondere
in einem Konferenzraum, wesentlich verbessert ist.
[0007] Die vorliegende Erfindung bietet sich vor allem für Leichtbauwände an, da in ihnen
die Integration der Absorptionselemente ohne Schwierigkeiten möglich ist. Vom Erfindungsgedanken
wird jedoch auch die Anordnung in bzw. an massiven Wänden umfasst.
[0008] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel soll das Absorptionselement in einer Ausnehmung
in der Wand angeordnet sein, so dass es quasi in der Wand verschwindet. Bevorzugt
besteht das Absorptionselement aus einer Melaminharzplatte. Ferner kann es eine Abdeckung
aufweisen, wobei sich hier ein textiler Stoff oder auch ein Lochblech, insbesondere
ein metallenes Lochblech anbietet.
[0009] Derartige Absorptionselemente reduzieren den Schalleistungspegel in einem Raum, sie
reduzieren aber ebenfalls die Nachhallzeit und verbessern so die gesamte Raumakustik.
Die erfindungsgemässen Absorptionselemente sind so geschaffen, dass das Bauschalldämmmass
der Trennwand bzw, der massiven Wand nicht reduziert wird,
[0010] Durch Wahl der Dicke der Melaminharzplatte kann dabei unterschiedlichen Anforderungen
Rechnung getragen werden. Relativ dicke Absorptionselemente bieten sich speziell für
tieferfrequente Töne an, während dünnere Melaminharzplatten für breitbandige Frequenzen
geeignet sind.
[0011] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist daran gedacht, dass das Absorptionselement
nicht nur eine schallabsorbierende, sondern auch eine gestalterische Funktion übernimmt.
Hierzu ist die Oberfläche des Absorptionselementes besonders ausgestaltet, was durch
entsprechende Beschichtungen, Beläge, Überzüge, Farbgebungen usw. geschehen kann.
[0012] Besonders künstlerisch erscheint ein Absorptionselement, das aus mehreren Teilen
besteht, die aufklappbar miteinander verbunden sind. Von der technischen Funktion
her hat die Aufklappbarkeit den Vorteil, dass die schallabsorbierende Fläche des Absorptionselementes
je nach Wunsch vergrössert werden kann. Von der gestalterischen Funktion her kann
z. B. durch ein Aufklappen ein Bild freigegeben werden. Hier ist der Erfindung keine
Grenze gesetzt.
[0013] Ferner ist es möglich in oder an einer Wand verschiedene Absorptionselemente anzuordnen,
wobei die einen vor allem tiefe Frequenzen absorbieren, die anderen eher hohe Frequenzen
oder Breitbandabsorber sind. Auch hier bestehen viele Möglichkeiten.
Figurenbeschreibung
[0014] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Figur 1 einen teilweise dargestellten Querschnitt durch eine erfindungsgemässe Wand;
Figuren 2 und 3 teilweise dargestellte Querschnitte durch weitere Ausführungsbeispiele
von ertndungsgemässen Wänden;
Figur 4 eine Frontansicht eines geschlossenen Absorptionselementes;
Figur 5 einen schematisch dargestellten Querschnitt durch das Absorptionselement gemäss
Figur 4;
Figur 6 eine Frontansicht eines erfindungsgemässen geöffneten Absorptionselementes;
Figur 7 eine Draufsicht auf das Absorptionselement gemäss Figur 6 in verschiedenen
Gebrauchslagen.
[0015] Eine erfindungsgemässe Wand 1.1 ist gemäss Figur 1 als Leichtbauwand ausgebildet.
Sie weist beidseits jeweils eine Doppelbeplankung 2 und 3 auf, welche durch Abstandshalter
4 im Abstand zueinander gehalten werden. Im Raum 5 zwischen Doppelbeplankung 2 und
Doppelbeplankung 3 befindet sich ein Isolationsmaterial 6.
[0016] Erfindungsgemäss ist die Doppelbeplankung 3 durch eine Ausnehmung 7.1 unterbrochen,
in welcher sich ein Absorptionselement 8.1 befindet. Bevorzugt weist dieses Absorptionselement
8.1 eine Melaminharzplatte 9.1 auf, die in der äusseren Ebene 10 der Doppelbeplankung
3 von einer schalldurchlässigen Abdeckung 11, bspw. einem metallenen Lochblech oder
textilen Stoff abgedeckt ist.
[0017] In der Wand 1,1 wird das Absorptionselement 8.1 von entsprechenden Wänden umfangen,
wobei hier nur zwei Seitenwände 12.1 und 12.2 sowie eine Rückwand 13 dargestellt sind.
[0018] Da im Ausführungsbeispiel gemäss Figur 1 die Melaminharzplatte 9 eine relativ grosse
Dicke aufweist, ist sie speziell zur Absorption von tiefen Frequenzen geeignet. Dagegen
zeigen die Figuren 2 und 3 Absorptionselemente 8.2 und 8.3 . Hier ist die Melaminharzplatte
9.2 wesentlich dünner ausgebildet, so dass diese Absorptionselemente 8.2 und 8.3 zur
Absorption von breitbandigen Frequenzen geeignet sind.
[0019] in Figur 2 ist nur eine äussere Schale 14 der Doppelbeplankung 3 von einer Ausnehmung
7.2 durchbrochen, so dass die Melaminharzplatte 9.2 einer inneren Schale 15 der Doppelbeplankung
3 anliegt.
[0020] Eine Wand 1.3 gemäss Figur 3 unterscheidet sich von derjenigen nach den Figuren 1
und 2 nur durch die Beplankung. In Figur 3 ist die Wand 1.3 mit beidseitiger einfacher
Beplankung 16 und 17 versehen. Nur im Bereich einer Ausnehmung 7.3 in der Beplankung
17, in welcher auch das Absorptionselement 8.2 sitzt, wird die Beplankung 17 von einer
Abstützung 18 hinterlegt.
[0021] In den Figuren 4 bis 7 ist eine spezielle Ausführung eines Absorptionselementes 8.3
gezeigt, welches an oder in einer Wand 1.1 bis 1.3 angeordnet werden kann. Dieses
Absorptionselement 8.3 hat neben seiner absorbierenden Funktion auch eine gestalterische
Funktion. Das bedeutet, dass z. B. seine Oberfläche 20 mit einer besonderen Beschichtung,
einem Belag, einer Farbgebung od. dgl. versehen wird. Hier sind alle möglichen künstlerischen
Ausgestaltungen denkbar.
[0022] In einem bevorzugte Ausführungsbeispiel besteht das Absorptionselement 8.3 jedoch
aus mehreren Teilen. Hierzu sind gemäss Figur 5 einem Mittelteil 21 beidseitig Flügel
22.1 und 22.2 zugeordnet, wobei diese Flügel 22.1 und 22.2 über Scharniere 23 mit
dem Mittelteil 21 verbunden sind.
[0023] Werden diese Flügel 22.1 und 22.2 entsprechend Figur 6 aufgeklappt, so geben sie
den Blick auf das Mittelteil 21 frei, das im gezeigten Ausführungsbeispiel besonders
künstlerisch ausgestaltet ist. Dies kann auch für die Innenflächen der Flügel 22.1
und 22.2 gelten. Hierdurch erfüllt das Absorptionselement 8.3 noch besser seine schallabsorbierende
Funktion, da die Absorptionsfläche durch die Flügel 22.1 und 22.2 vergrössert wird.
Ferner ist der künstlerischen Gestaltung keine Grenze gesetzt.
Positionszahlenliste |
1 |
Wand |
34 |
|
67 |
|
2 |
Doppelbeplankung |
35 |
|
68 |
|
3 |
Doppelbeplankung |
36 |
|
69 |
|
4 |
Abstandshalter |
37 |
|
70 |
|
5 |
Raum |
38 |
|
71 |
|
6 |
Isolationsmaterial |
39 |
|
72 |
|
7 |
Ausnehmung |
40 |
|
73 |
|
8 |
Absorptionselement |
41 |
|
74 |
|
9 |
Melaminharzplatte |
42 |
|
75 |
|
10 |
Äussere Ebene |
43 |
|
76 |
|
11 |
Abdeckung |
44 |
|
77 |
|
12 |
Seitenwand |
45 |
|
78 |
|
13 |
Rückwand |
46 |
|
79 |
|
14 |
Äussere Schale |
47 |
|
|
|
15 |
Innere Schale |
48 |
|
|
|
16 |
Einfache Beplankung |
49 |
|
|
|
17 |
Einfache Beplankung |
50 |
|
|
|
18 |
Abstützung |
51 |
|
|
|
19 |
|
52 |
|
|
|
20 |
Oberfläche |
53 |
|
|
|
21 |
Mittelteil |
54 |
|
|
|
22 |
Flügel |
55 |
|
|
|
23 |
Scharnier |
56 |
|
|
|
24 |
|
57 |
|
|
|
25 |
|
58 |
|
|
|
26 |
|
59 |
|
|
|
27 |
|
60 |
|
|
|
28 |
|
61 |
|
|
|
29 |
|
62 |
|
|
|
30 |
|
63 |
|
|
|
31 |
|
64 |
|
|
|
32 |
|
65 |
|
|
|
33 |
|
66 |
|
|
|
1. Wand aus zumindest einem Werkstoff,
dadurch gekennzeichnet,
dass an oder in der Wand (1.1 bis 1.3) ein Absorptionselement (8.1 bis 8.3) angeordnet
ist.
2. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Wand (1.1 bis 1.3) eine Ausnehmung (7.1 bis 7.3) vorgesehen ist, in welcher
sich das Absorptionselement (8.1, 8.2) befindet.
3. Wand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorptionselement (8.1, 8.2) eine Melaminharzplatte (9.1, 9.2) ist.
4. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorptionselement (8.1 bis 8.3) eine Abdeckung (11) aufweist.
5. Wand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) aus einem textilen Stoff besteht.
6. Wand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) aus einem metallenen Lochblech besteht.
7. Wand nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (11) aus zumindest einem weiteren Absorptionselement (22.1, 22.2) besteht,
das aufklappbar mit dem ersten Absorptionselement (2.1) verbunden ist.
8. Wand nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem/den Absorptionselement/en (21, 22.1, 22.2) ein Motiv, eine Bemalung, Struktur
od. dgl. Beschichtung bzw. Belag vorgesehen ist.
9. Wand nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorptionselement (8.3) in oder an einer Leichtbauwand (1.1 bis 1.3) vorgesehen
ist.