[0001] Die Erfindung betrifft einen Wasserablauf für versiegelte ebene Flächen, insbesondere
Dachablauf, mit einem Basiskörper, der mit einem ringförmigen Plattenteil auf der
zu entwässernden ebenen Fläche aufliegt oder oberseitig bündig mit der Fläche abschließend
in diese eingelassen ist, einen zentralen Muldenteil und eine aus diesem bodenseitig
ausmündende zentrale Ablauföffnung aufweist, an die ein vertikales Ablaufrohr anschließbar
ist, und mit einem Aufsatzkörper, der mit einer zentralen, ebenen Abdeckplatte die
Ablauföffnung überdeckt.
[0002] Bei einem bekannten Dachablauf dieser Art (DE 26 50 361) besteht der Aufsatzkörper
aus einem Deckel mit geschlossener Oberfläche, der den Eintritt von Luft ins Ablaufrohr
verhindert, und aus einem mit dem Deckel verbundenen zylindrischen Siebkörper, der
die Ablauföffnung umgreift und mit Löchern versehen ist.
[0003] Es ist ferner ein Wasserablauf der eingangs genannten Art (WO 84/04126) bekannt,
bei dem die ebenfalls mit geschlossener Oberfläche ausgeführte Abdeckplatte von radial
ausgerichteten Lamellen als Leitstegen umgeben ist, die in gleichmäßigem Abstand um
den Umfang der Abdeckplatte verteilt angeordnet sind und zwischen sich Durchflußöffnungen
begrenzen. Die sich von etwa der Dachebene bis über die Oberseite der Abdeckplatte
erhebenden Lamellen dienen der Verhinderung von Wirbelbildung in der Wasserströmung
auf dem Wege zur Ablauföffnung auch dem Zurückhalten von Laub und Kies. Die Wirkung
der oberseitigen Lamellen beschränkt sich im wesentlichen auf den Laub- und Kiesfang.
[0004] Die Erfindung befaßt sich mit dem Problem, einen in einfacher Bauweise ausführbaren
Wasserablauf zu schaffen, der insbesondere bei Anstieg des Pegels des den Wasserablauf
umgebenden Wassers über die Oberseite der Abdeckplatte hinaus nach oben eine verbesserte
Ablaufleistung erbringt.
[0005] Die Erfindung löst dieses Problem durch einen Wasserablauf mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 13
verwiesen.
[0006] Der erfindungsgemäße Wasserablauf sichert durch seinen zusätzlichen Wassereinlaß
über den Ringschlitz aus einem Bereich beruhigter Strömung mit nahezu laminaren Strömungsverlauf
einen erhöhten maximalen Wasserablauf, ein vollständig beruhigter Wasserzulauf zur
Ablauföffnung innerhalb des Aufsatzkörpers.
[0007] Weitere Einzelheiten und Wirkungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels des Gegenstands der Erfindung und der Zeichnung. In der
Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Gesamtseitenansicht des Wasserablaufs nach der Erfindung
- Fig. 2
- eine Ansicht des Wasserablaufs von unten,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung nach der Linie III-III in Fig. 1,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Aufsatzkörpers von dessen Unterseite her gesehen,
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf den Aufsatzkörper,
- Fig. 6
- einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5,
- Fig. 7
- eine Ansicht des Aufsatzkörpers von unten, und
- Fig. 8
- eine perspektivische Gesamtansicht des Wasserablaufs von dessen Unterseite her gesehen.
[0008] Der insbesondere als Dachablauf auf versiegelten ebenen Dachflächen bestimmte Wasserablauf
1 umfaßt einen Basiskörper 2 und einen Aufsatzkörper 3. Der Basiskörper 2 ist mit
einem ringförmigen Plattenteil 4 versehen, der auf der zu entwässernden ebenen Fläche
aufgelegt oder oberseitig bündig mit der Fläche abschließend in diese eingelassen
wird. Ferner umfaßt der Basiskörper 2 einen zentralen Muldenteil 5, aus dem bodenseitig
eine zentrale Ablauföffnung 6 ausmündet, an die sich ein Ablaufstutzen 7 anschließt,
der in Einbaustellung in das obere Ende eines Ablaufrohres eingreift.
[0009] Der Aufsatzkörper 3 weist eine ebene, in Zusammenbaustellung der Teile den Muldenteil
2 zentral übergreifende Abdeckplatte 8 auf, die unterseitig mit zumindest drei hochkant
stehenden, radial ausgerichteten Distanzstegen 9 versehen ist, mit denen sich der
Aufsatzkörper 3 auf dem ringförmigen Plattenteil 4 des Basiskörpers 2 abstützt. Die
Distanzstege 9 sind vorzugsweise mit gleichen Winkelabständen über den Umfang der
Abdeckplatte 8 verteilt. Anstelle von drei Distanzstegen 9 können auch deren vier
oder mehr vorgesehen sein. In Zusammenbaustellung der Teile begrenzt die Abdeckplatte
8 mit dem Plattenteil 4 des Basiskörpers 2 eine umlaufende Einlauföffnung 10, die
in der Höhe verhältnismäßig gering ausgeführt werden kann, so daß sie unmittelbar
selbst als Laub- und Steinfänger wirksam ist. Der Aufsatzkörper 3 kann mittels üblicher
Befestigungsmittel wie Schrauben o.ä. mit dem Basiskörper 2 verbunden werden (nicht
dargestellt).
[0010] Auf der Oberseite weist die Abdeckplatte 8 frei nach oben vorstehende, radial ausgerichtete,
vertikale Lamellen 11 auf, die mit der Abdeckplatte 8 - ebenso wie die Distanzstege
9 - integral ausgeführt sein können. Die Lamellen 11 wirken mit ihren Außenkanten
12 als Laub- und Kiesfänger und mit ihren einander zugewandten Hauptflächen als Leitelemente
zur Strömungsberuhigung und -ausrichtung von anströmendem Wasser, wenn der Wasserpegel
infolge entsprechender Regenfälle oder sonstiger Ursachen über die Oberseite der Abdeckplatte
8 ansteigt.
[0011] Die Lamellen 11 liegen in einem Ringbereich und bilden einen Kranz, wobei sie mit
ihren Außenrändern 12 an den Außenrand 13 der Abdeckplatte 8 unmittelbar angrenzen.
Zwischen ihren Außenrändern 12 begrenzen die Lamellen 11 Durchtrittsöffnungen 14,
deren Breite, in Umfangsrichtung gemessen, etwa dem halben mittleren Durchmesser der
Kiesel einer Kiesauflage auf der zu entwässernden Fläche entspricht. Die Breite kann
dementsprechend zwischen 10-30 mm betragen und bewegt sich vorzugsweise bei etwa 15
mm - 20 mm. Die Höhe der Durchtrittsöffnungen 14 zwischen den Außenrändern 12 der
Lamellen 11 entspricht dem 1,5 - 3,0-fachen der Öffnungsbreite, und beträgt vorzugsweise
etwa das Zweifache. In der radialen Erstreckung weisen die Lamellen 11 eine Länge
auf, die etwa dem 1,5 - 2,5-fachen der Höhe der Durchtrittsöffnungen 14, vorzugsweise
etwa dem 1,75-fachen, entspricht.
[0012] In dem von den Lamellen 11 eingenommenen Ringbereich weist die Abdeckplatte 8 einen
radial außerhalb des Außenrandes 15 der Mulde 5 gelegenen Ringschlitz 16 auf, der
vorzugsweise in radialer Richtung eine Breite hat, die etwa dem 0,5 - 1,5-fachen,
vorzugsweise etwa dem Einfachen der Breite der Durchtrittsöffnungen 14 zwischen den
Außenrändern 12 der Lamellen 11 entspricht. Der Außenrand 17 des Ringschlitzes 16
liegt vorzugsweise in einem Abstand zum Außenrand 13 der Abdeckplatte 8, der zumindest
etwa der Ringschlitzbreite entspricht. Der Ringschlitz 16 bildet dementsprechend eine
Einlaßöffnung für Wasser, die für sich allein, jedenfalls aber in Verbindung mit der
Einlaßöffnung 10 zwischen dem Außenrand 13 der Abdeckplatte 8 und dem Außenrand 18
des Plattenteils 4 des Basiskörpers 2 ausreicht, um den Wasserablauf 1 problemlos
mit jener maximalen Wassermenge zu versorgen, die durch die Ablauföffnung 6 hindurchtreten
und in das Abflußrohr gelangen kann.
[0013] Wie oben schon erwähnt wird die Höhe der Einlauföffnung 10 durch die Distanzstege
9 bestimmt, und diese Distanzstege weisen zweckmäßig eine Höhe auf, die etwa dem 0,5
- 1,5-fachen, vorzugsweise etwa dem Einfachen der Breite der Durchtrittsöffnungen
14 zwischen den Außenrändern 12 der Lamellen 11 beträgt. Die Einlauföffnung 10 hat
damit eine Durchtrittsfläche, die einen stets unbehinderten Wasserdurchtritt gewährleistet.
Durch die radialen Distanzstege 9 ist dabei auch gesichert, daß in dem von den Distanzstegen
9 eingenommenen, unterseitigen Ringbereich keine nennenswerten Wirbel- oder Strudelbildungen
eintreten können. Da die Distanzstege 9 mit ihren inneren Enden zumindest bis an den
Außenrand 15 der Mulde 5 im Basiskörper 2 heranreichen, tritt auch innerhalb der Mulde
5 keine Wirbel- oder Strudelbildung mehr auf, da das Wasser bis zum Erreichen der
Ablauföffnung 6 angesichts seiner Strömungsgeschwindigkeit hierfür keine Gelegenheit
mehr hat. Erforderlichenfalls können allerdings auch in der Mulde 5 noch radiale,
den Lamellen 11 ähnliche Leitstege angebracht werden, die mit ihren Innenrändern dann
etwa an den Umfang der Ablauföffnung 6 heranreichen.
[0014] Steigt der Wasserpegel auf der zu entwässernden ebenen Fläche über die Oberseite
der Abdeckplatte 8 hinaus an, kann zusätzlich Wasser durch den Ringschlitz 16 in den
Innenraum des Wasserablaufs 1 eintreten, wobei dieses Wasser aus einem durch die Lamellen
16 vorgegebenen Beruhigungsbereich entnommen wird und dementsprechend seinerseits
keine Tendenz zu Turbulenzen hat. Das unterhalb der Abdeckplatte 8 von der Einlauföffnung
10 zur Ablauföffnung 6 strömende Wasser übt auf das Wasser oberhalb des Ringschlitzes
16 eine einer Wasserstrahlpumpe ähnliche Saugwirkung aus, wobei das in den Wasserstrom
unterhalb der Abdeckplatte 8 durch den Ringschlitz 16 eintretende Wasser zur Beruhigung
und Vergleichmäßigung der Wasserströmung beiträgt, so daß der Wasserablauf eine bezogen
auf die vorgegebenen Abmessungen maximale Abwassermenge entsorgt.
[0015] Als günstig hat sich ergeben, wenn der Durchmesser der Abdeckplatte 8 etwa 320 mm
, des Plattenteils 4 etwa 300 mm, der Ablauföffnung 6 etwa 70 mm und der Mulde 5 etwa
130 mm beträgt, wobei die Lamellenhöhe etwa 60 mm und die Ringschlitzbreite etwa 15
mm betragen kann.
1. Wasserablauf für versiegelte ebene Flächen, insbesondere Dachablauf, mit einem Basiskörper
(2), der mit einem ringförmigen Plattenteil (4) auf der zu entwässernden ebenen Fläche
aufliegt oder oberseitig bündig mit der Fläche abschließend in diese eingelassen ist,
einen zentralen Muldenteil (5) und eine aus diesem bodenseitig ausmündende zentrale
Ablauföffnung (6) aufweist, an die ein vertikales Ablaufrohr anschließbar ist, und
mit einem Aufsatzkörper (3), der mit einer zentralen, ebenen Abdeckplatte (8) die
Ablauföffnung (6) überdeckt, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (8) im Abstand oberhalb des Plattenteils (4) des Basiskörpers (2)
abgestützt ist, mit diesem eine umlaufende Einlauföffnung (10) begrenzt und an ihrer
Oberseite frei nach oben vorstehende, radial ausgerichtete, vertikale Lamellen (11)
trägt, und daß die Abdeckplatte (8) des Aufsatzkörpers (3) in dem von den Lamellen
(11) eingenommenen Ringbereich einen radial außerhalb des Außenrandes (15) der Mulde
(5) gelegenen Ringschlitz (16) aufweist.
2. Wasserablauf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Plattenteil (4) des Basiskörpers (2) und die Abdeckplatte (8) des Aufsatzkörpers
(3) zumindest annähernd gleiche Außendurchmesser aufweisen.
3. Wasserablauf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen mit ihren Außenrändern (12) an den Außenrand (13) der Abdeckplatte (8)
unmittelbar angrenzen.
4. Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (11) zwischen ihren Außenrändern (12) Durchtrittsöffnungen (14) begrenzen,
deren Breite in Umfangsrichtung etwa dem halben mittleren Durchmesser der Kiesel einer
Kiesauflage auf der zu entwässernden Fläche entspricht.
5. Wasserablauf nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnungsbreite zwischen benachbarten Lamellen etwa 10-30 mm, vorzugsweise
etwa 20 mm beträgt.
6. Wasserablauf nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Durchtrittsöffnungen (14) zwischen den Außenrändern (12) der Lamellen
(11), etwa dem 1,5 - 3,0-fachen der Öffnungsbreite, vorzugsweise etwa dem Zweifachen,
entspricht.
7. Wasserablauf nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (11) eine radiale Länge aufweisen, die etwa dem 1,5 - 2,5-fachen der
Höhe der Durchtrittsöffnungen (14), vorzugsweise etwa dem 1,75-fachen, entspricht.
8. Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringschlitz (16) eine Breite in radialer Richtung aufweist, die etwa dem 0,5
- 1,5-fachen, vorzugsweise etwa dem Einfachen der Breite der Durchtrittsöffnungen
(14) zwischen den Außenrändern der Lamellen (11) entspricht.
9. Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenrand (17) des Ringschlitzes (16) in einem Abstand zum Außenrand (13) der
Abdeckplatte (8) gelegen ist, der zumindest etwa der Ringschlitzbreite entspricht.
10. Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckplatte (8) unterseitig mit hochkant stehenden, radial ausgerichteten Distanzstegen
(9) versehen ist, mit denen sich der Aufsatzkörper (3) auf dem ringförmigen Plattenteil
(4) des Basiskörpers (2) abstützt.
11. Wasserablauf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstege eine Höhe aufweisen, die etwa dem 0,5 -1,5-fachen, vorzugsweise
etwa dem Einfachen der Breite der Durchtrittsöffnungen (14) zwischen den Außenrändern
(12) der Lamellen (11) beträgt.
12. Wasserablauf nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstege (9) mit ihren inneren Enden zumindest bis an den Außenrand (15)
der Mulde (5) im Basiskörper (2) heranreichen.
13. Wasserablauf nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzstege (9) an ihrem inneren Ende abwärts gerichtete, in die Mulde eingreifende
Vorsprünge zur radialen Lagesicherung des Aufsatzkörpers (3) auf dem Basiskörper (2)
aufweisen.
14. Wasserablauf nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mulde (4) aufrechtstehende, radiale Leitstege als Wirbelbremse vorgesehen
sind.