[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe-Düse-Einheit zum Einspritzen von Kraftstoff gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Pumpe-Düse-Einheiten werden in verschiedensten Ausführungsformen verwendet, um Kraftstoff
präzise direkt in eine Brennkraftmaschine einzuspritzen. Eine entsprechende Pumpe-Düse-Einheit
ist beispielsweise aus WO 03/067074 bekannt, bei der eine Pumpe über einen Druckkanal
mit einem Düsenraum, einer Einspritzdüse verbunden ist. Zudem ist ein Steuerraum eines
Steuerventils hydraulisch an den Druckkanal angeschlossen. Die Pumpe wird von einer
Nockenwelle angetrieben und verdichtet den Kraftstoff im Pumpenraum, so dass auch
der Druck im Düsenraum steigt. Im Düsenraum ist eine Düsennadel angeordnet, die Druckflächen
in der Art und Weise aufweist, dass die Düsennadel von einem zugeordneten Dichtsitz
abgehoben wird. Die Düsennadel ist über eine Vorspannfeder auf den Dichtsitz vorgespannt.
In Abhängigkeit von der Stellung des Steuerventils wird der Druck im Düsenraum durch
die Pumpe in vorgegebenen Zeitbereichen erhöht, so dass eine Einspritzung erfolgt.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine verbesserte Pumpe-Düse-Einheit bereitzustellen.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Pumpe-Düse-Einheit gemäß Patentanspruch 1
gelöst. Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Pumpe-Düses-Einheit besteht darin, dass
weniger Druckschwankungen im Düsenraum erzeugt werden und eine präzise Einspritzung
möglich ist. Dieser Vorteil wird dadurch erreicht, dass zwischen dem Steuerventil
und dem Druckkanal ein Vorabsteuervolumen ausgebildet ist, das über eine Drossel mit
dem Druckkanal hydraulisch verbunden ist.
[0004] In dem Vorabsteuervolumen kann schnell und gezielt eine Druckänderung mit dem Steuerventil
durchgeführt werden kann. Durch die Anordnung der Drossel werden Druckschwankungen
zwischen den Vorabsteuervolumen und dem Druckkanal zeitlich verzögert ausgeglichen.
Auf diese Weise ist eine Dämpfung der durch das Steuerventil erzeugten Druckschwankungen
gegeben. Somit werden stabilere Druckzustände im Hochdruckbereich der Pumpe-Düse-Einheit
erreicht.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben. Vorzugsweise ist die Absteuerdrossel zwischen dem Druckkanal und dem Steuerventil
angeordnet. In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist die Absteuerdrossel
im Druckkanal zwischen dem Düsenraum und dem Steuerventil angeordnet.
[0006] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Pumpenraum und dem
Düsenraum eine Pumpendrossel angeordnet. Auf diese Weise werden Druckschwankungen
zwischen dem Pumpenraum und dem Druckkanal gedämpft. In einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform ist im Druckkanal eine weitere Drossel ausgebildet, die zwischen dem
Düsenraum und dem Pumpenraum und dem Zulauf des Steuerventils angeordnet ist. Die
weitere Drossel führt zu einer zusätzlichen Dämpfung der im Druckkanal herrschenden
hydraulischen Schwingungen.
[0007] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Steuerventil mit einem Ablaufkanal
hydraulisch verbunden, wobei in dem Ablaufkanal eine Ablaufdrossel angeordnet ist.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Absteuerdrossel einen Durchmesser
zwischen 0,8 bis 2 mm auf.
[0009] Vorzugsweise weist der Vorabsteuerraum ein Volumen von 10-150 mm
3 auf.
[0010] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figur näher erläutert.
[0011] Die Figur zeigt eine schematische Darstellung eines Einspritzventils, das nach dem
Pumpe-Düse-Prinzip ausgebildet ist.
[0012] Die Figur zeigt schematisch den Aufbau einer Pumpe-Düse-Einheit. Die Pumpe-Düse-Einheit
dient zum Zuführen von Kraftstoff in einen Verbrennungsraum 1 einer Brennkraftmaschine.
Die Pumpe-Düse-Einheit weist eine Pumpe 2 auf, die über einen Kolben 3, der in einem
Zylinder 4 geführt ist, Kraftstoff verdichtet. Der Kolben 3 wird direkt oder indirekt
über eine nicht dargestellte Nockenwelle der Brennkraftmaschine angetrieben. Im Zylinder
4 ist angrenzend an den Kolben 3 ein erster Druckraum 5 ausgebildet. Der erste Druckraum
5 ist über eine Kraftstoffleitung 6 mit einem Steuerventil 7 verbunden. Das Steuerventil
7 dient dazu, die Kraftstoffleitung 6 entweder zu verschließen oder mit einem Niederdruckbereich
8 zu verbinden. Der Druckraum 5 steht zudem über eine zweite Kraftstoffleitung 9 mit
einem Düsenraum 10 in Verbindung. Die Kraftstoffleitung 6 und die zweite Kraftstoffleitung
9 stellen einen Druckkanal dar.
[0013] Im Düsenraum 10 ist eine Düsennadel 11 angeordnet, deren Schließflächen einem Dichtsitz
21 zugeordnet sind. Der Dichtsitz 21 ist zwischen Einspritzlöchern 12 und dem Düsenraum
10 angeordnet. Im oberen Bereich des Düsenraums 10 weist die Düsennadel 11 Druckflächen
13 auf. Über die Druckfläche 13 wird die Düsennadel 11 von dem Kraftstoffdruck im
Düsenraum 10 entgegen einer Schließrichtung vom Dichtsitz 21 weg vorgespannt. Die
Düsennadel 11 ist über einen Druckstift 14 von einem Federelement 15 auf den Dichtsitz
21 vorgespannt.
[0014] Das Steuerventil 7 weist ein Schließglied 16 auf, das einem Ventildichtsitz 17 zugeordnet
ist. Das Schließglied 16 steht in Wirkverbindung mit einem piezoelektrischen Aktor
18, der von einem Steuergerät 19 angesteuert wird.
[0015] Ist das Steuerventil 7 geöffnet, so saugt der Kolben 3 bei einer Ansaugbewegung nach
oben Kraftstoff über den Niederdruckbereich 8, das Steuerventil 7 und die Kraftstoffleitung
6 in den Druckraum 5. Der Niederdruckbereich 8 ist dazu mit einem Kraftstofftank verbunden.
Bei einer Verdichtungsbewegung des Kolbens 3 nach unten wird der Kraftstoff bei geöffnetem
Steuerventil 7 wieder zurück in den Niederdruckbereich 8 gedrückt. Die Kraftstoffleitungen,
der Düsenraum 10 und die zweite Kraftstoffleitung 9 sind vollständig mit Kraftstoff
gefüllt.
[0016] Zum Starten einer Einspritzung wird bei einem Verdichtungstakt, bei dem der Kolben
3 sich nach unten bewegt, über das Steuergerät 19 und den piezoelektrischen Aktor
18 das Steuerventil 7 verschlossen. Somit kann der vom Kolben 3 verdichtete Kraftstoff
nicht über den Niederdruckbereich 8 entweichen, sondern es wird im Düsenraum 10 ein
hoher Druck erzeugt. Der hohe Druck hebt die Düsennadel 11 vom zugeordneten Dichtsitz
21 ab. Folglich wird Kraftstoff aus dem Düsenraum 10 über die Einspritzlöcher 12 in
den Verbrennungsraum 1 der Brennkraftmaschine abgegeben. Wird das Steuerventil 7 geöffnet,
d. h. das Schließglied 16 vom zugeordneten Dichtsitz 17 durch den piezoelektrischen
Aktor 18 abgehoben, so sinkt der Kraftstoffdruck in der Kraftstoffleitung 6 und damit
auch im Düsenraum 10. Folglich wird die Düsennadel 11 wieder auf den Dichtsitz 21
gedrückt und die Verbindung zwischen dem Düsenraum 10 und den Einspritzlöchern 12
verschlossen. Damit endet die Einspritzung.
[0017] Für eine präzise Feststellung des Zeitpunktes, zu dem das Steuerventil 7 mit dem
Schließglied 16 wieder auf den Ventildichtsitz 17 gedrückt wird, wird die am piezoelektrischen
Aktor 18 anliegende Spannung ausgewertet. Der piezoelektrische Aktor 18 wird über
Spannungsleitungen 20 vom Steuergerät 19 mit Spannung versorgt. Zudem erfasst das
Steuergerät 19 über die Spannungsleitungen 20, die am piezoelektrischen Aktor 18 anliegende
Spannung. Das Steuergerät 19 verfügt somit sowohl über eine Spannungsquelle als auch
über einen Spannungsmesser. Zudem ist das Steuergerät 19 mit einem Datenspeicher 22
verbunden.
[0018] Das Steuerventil 7 ist in der Weise ausgebildet, dass im unbestromten Zustand des
piezoelektrischen Aktors 18 das Schließglied 16 vom Ventildichtsitz 17 abgehoben ist
und somit das Steuerventil 7 geöffnet ist.
[0019] In der erfindungsgemäßen Ausführungsform ist eine erste Drossel 23 nahe dem Ventildichtsitz
17 vorgesehen, so dass zwischen der ersten Drossel 23 und dem Ventildichtsitz 17 ein
Vorabsteuervolumen 27 ausgebildet ist. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist zudem zwischen dem ersten Druckraum 5 und der ersten und der zweiten Kraftstoffleitung
6, 9 eine zweite Drossel 24 ausgebildet. Weiterhin ist vorzugsweise in der zweiten
Kraftstoffleitung 9 nahe dem Düsenraum 10 eine dritte Drossel 25 vorgesehen. Zudem
ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform nach dem Ventildichtsitz 17 im Niederdruckbereich
8 eine vierte Drossel 26 angeordnet.
[0020] Die Funktion des Vorabsteuervolumens 27 besteht darin, Druckschwankungen, die durch
das Öffnen und Schließen des Ventils 7 erzeugt werden, durch die erste Drossel 23
nur gedämpft auf die erste und die zweite Kraftstoffleitung 6, 9 zu übertragen. Auf
diese Weise werden geringere Druckschwankungen in den Kraftstoffleitungen 6, 9 und
damit auch im Düsenraum 10 erzeugt. Somit wird insgesamt eine stabilere Drucksituation
erreicht und Druckschwankungen werden reduziert. Dies führt insgesamt zu einer geringeren
Geräuschanregung beim Einspritzen von Kraftstoff. Bevorzugte Werte für den Durchmesser
einer kreisrunden ersten Drossel 23 liegen im Bereich von 0,8 bis 1,5 mm. Vorzugsweise
werden Durchmesser für die erste Drossel 23 im Bereich zwischen 1,1 und 1,3 mm verwendet.
Das Vorabsteuervolumen 27 liegt vorzugsweise im Bereich von 10-150 mm
3.
[0021] Die zweite Drossel 24 hat die Funktion, Druckschwankungen, die im Druckraum 5 entstehen,
zu dämpfen, so dass im Düsenraum 10 geringere Druckschwankungen als im Druckraum 5
herrschen.
[0022] Die dritte Drossel 25 hat die Aufgabe, Druckschwankungen, die sich in der relativ
langen zweiten Kraftstoffleitung 9 ausbilden, zu dämpfen.
[0023] Die vierte Drossel 26 hat die Funktion, Kavitationseffekte in der Leitung des Niederdruckbereichs
8 zu vermeiden.
1. Pumpe-Düse Einheit zum Einspritzen eines Mediums, insbesondere Kraftstoff, mit einer
Pumpe (2) mit einem Kolben (3), der an einen Druckraum (5) angrenzt, wobei der Druckraum
(5) über einen Druckkanal (6, 9) mit einem Düsenraum (10) einer Einspritzdüse hydraulisch
verbunden ist, wobei ein Steuerventil (7) mit einem Schließglied (16) vorgesehen ist,
wobei das Schließglied (16) in der geschlossenen Position des Steuerventils den Druckkanal
(6, 9) gegenüber einem Niederdruckbereich abdichtet, wobei die Pumpe im Zusammenspiel
mit dem Steuerventil (7) den Druck im Düsenraum (10) erhöht, um eine Einspritzung
zu starten,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Druckkanal (6, 9) und dem Steuerventil (7) ein Vorabsteuervolumen ausgebildet
ist, dass das Vorabsteuervolumen über eine Drossel (23) mit dem Druckkanal (6, 9)
hydraulisch verbunden ist, so dass eine Änderung der Schließposition des Steuerventils
(7) gedämpft auf den Druckkanal (6, 9) übertragen wird.
2. Pumpe-Düse-Einheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drossel (23) einen Durchmesser von 0,8 bis 2 mm aufweist.
3. Pumpe-Düse-Einheit nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Vorabsteuervolumen zwischen 10-150 mm3 aufweist.
4. Pumpe-Düse-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Druckraum (5) und dem Druckkanal (6, 9) eine zweite Drossel (24) angeordnet
ist.
5. Pumpe-Düse-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass im Druckkanal (9) vor dem Düsenraum (10) eine dritte Drossel (25) angeordnet ist.
6. Pumpe-Düse-Einheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem Ventildichtsitz (17) des Schließgliedes (16) und einem Niederdruckbereich
(8), über den das Medium von der Pumpe in einem Ansaugtakt angesaugt wird, eine vierte
Drossel (26) angeordnet ist.